Hinweise zum Pflanzenschutz im Pflanzenbau 1998

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1 Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Hinweise zum Pflanzenschutz im Pflanzenbau 1998 Schriftenreihe Heft 2 / 1998 Landwirtschaft und Landschaftspflege in Thüringen

2 Impressum 1. Auflage 1998 Herausgeber: Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Naumburger Straße 98, JENA Tel.: (03641) Fax: (03641) Autoren: Dipl.-Ing. agr. Reinhard Götz Dipl.-Ing. agr. Oswald Malarski ISSN Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit Quellenangabe gestattet. -

3 Inhaltsverzeichnis Vorwort... 5 Verzeichnis der Abkürzungen Allgemeine Grundsätze für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) Hinweise zum Umgang mit PSM Erwerb von PSM Transport von PSM Lagerung von PSM Schutzkleidung beim Umgang mit PSM Rückgabe von leeren PSM-Verpackungen Pflanzenschutz und Umwelt PSM-Auflagen Weitere wichtige Rechtsvorschriften Förderung Integrierter Pflanzenschutz Bestandesüberwachung Pflanzenschutztechnik Überprüfung von Spritztechnik Übersicht Düsen für Spritztechnik Getreide Unkrautbekämpfung Bekämpfung von Krankheiten Getreidebeizung Bekämpfung von Krankheiten Bekämpfung von Schädlingen Anwendung von Wachstumsreglern Vorernte- und Lagerraumbehandlung Mais Unkrautbekämpfung Bekämpfung von Schädlingen Winterraps Unkrautbekämpfung Bekämpfung von Krankheiten Bekämpfung von Schädlingen Zuckerrübe Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben Bekämpfung von Krankheiten Bekämpfung von Schädlingen Pflanzenschutz im Pflanzenbau 3 2/1998

4 9 Kartoffeln Unkrautbekämpfung Bekämpfung von Krankheiten Beizung Krautfäulebekämpfung in Kartoffeln Krautabtötung in Kartoffeln Bekämpfung von Schädlingen Leguminosen Unkrautbekämpfung Bekämpfung von Schädlingen Sonnenblume und Lein Queckenbekämpfung Unkrautbekämpfung auf Grünland Informationsangebote des amtlichen Pflanzenschutzdienstes im Pflanzenbau Anhang Entwicklungsstadien der Kulturpflanzen Sorteninformationen 2/ Schriftenreihe der TLL

5 Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, für die Anwendung von PSM werden in Thüringen jährlich ca. 60 Mill. DM ausgegeben. Dadurch gelingt es, die Erträge der Kulturen zu stabilisieren und eine hohe Qualität der Ernteprodukte abzusichern. Deshalb stellt der chemische Pflanzenschutz nach wie vor einen Schwerpunkt der Bestandesführung dar. Zur Minimierung der Beeinträchtigung der Umwelt und zur Kostenreduktion sollte eine gezielte und sachgerechte Anwendung von PSM erfolgen. Dies setzt ein ständig aktualisiertes Wissen voraus. Doch wechselnde PSM-Spektren und Zulassungssituationen, neue Rechtsvorschriften sowie neue Versuchsergebnisse und Erfahrungen bereiten selbst dem Fachmann Schwierigkeiten, den Überblick über das Gebiet des Pflanzenschutzes noch zu behalten. In verschiedenen Publikationen werden Zusammenfassungen zur PSM-Anwendung für Landwirte angeboten. Deshalb haben auch wir uns entschlossen, aktuelles Wissen zum chemischen Pflanzenschutz aus der regionalen Sicht des Freistaates Thüringen als Broschüre zusammenzustellen. In dieser ersten Ausgabe werden wichtige Schwerpunkte behandelt, in der Folge ist eine Erweiterung der Themen geplant. Zur Einschätzung der Effektivität der PS-Maßnahme wurden Versuchsergebnisse angefügt. Dabei zeigt sich, daß eine Vielzahl von PSM-Anwendungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit kritisch überdacht werden muß. Diese Broschüre entstand unter großem Zeitdruck. Machen Sie deshalb Vorschläge zur Gestaltung der einzelnen Themen. Mit freundlichen Grüßen Die Verfasser Pflanzenschutz im Pflanzenbau 5 2/1998

6 Verzeichnis der Abkürzungen AWM = Aufwandmenge X n = gesundheitsschädlich, nach der Gefahr- BBA = Biologische Bundesanstalt für Land- und stoff-vo Forstwirtschaft = sehr gute Wirkung BS = Bekämpfungsschwelle + = Wirkung mittel ES = Entwicklungsstadien von Pflanzen nach = Wirkung gering der BBCH-Skala & = keine Wirkung FHS = Formulierungshilfsstoff # = Angaben nicht bekannt G = Gerste Kosten in DM/ha entnommen aus der Preisliste 1998 HA = Hafer KVD = kurz vor dem Durchstoßen IPU = Isoproturon IVA = Interessenverband Agrar e.v. LWA = Landwirtschaftsamt NA = Nachauflauf NAK = Nachauflauf im Keimblattstadium der Unkräuter PS = Pflanzenschutz PSM = Pflanzenschutzmittel R = Roggen SE = Schaderreger SF = Spritzfolge SG = Sommergerste SGT = Sommergetreide SR = Sommerroggen SW = Sommerweizen T = giftig, nach der Gefahrstoff-VO + T = sehr giftig, nach der Gefahrstoff-VO TKG = Tausendkorngewicht TLL = Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft TM = Tankmischung TR = Triticale UG = Ungräser UKB = Unkrautbekämpfung VA = Vorauflauf VO = Verordnung VS = Versuchsstation VSE = Vorsaat mit Einarbeitung VV = Verwaltungsvorschrift W = Weizen WG = Wintergerste WGT = Wintergetreide WR = Winterroggen WW = Winterweizen 2/ Schriftenreihe der TLL

7 1 Allgemeine Grundsätze für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) Zur Gewährleistung einer sicheren Wirkung sowie zur Minimierung der Auswirkung auf die Umwelt gilt es, folgende Grundsätze bei der PSM-Anwendung zu beachten: < alle Möglichkeiten des vorbeugenden Pflanzenschutzes (resistente Sorten, Fruchtfolge etc.) sollten zur Reduktion des chemischen Pflanzenschutzes auf das unbedingt notwendige Maß genutzt werden; < die Entscheidungen zum PSM-Einsatz sind anhand sachgerechter Entscheidungshilfen (Bekämpfungsschwellen, Erfahrungen, Beratung) zu treffen; < es sind die geeigneten PSM (= zugelassene PSM) mit geprüfter Technik von sachkundigen Anwendern auszubringen; < die Möglichkeiten von Aufwandmengenreduzierungen sollte man prüfen (Teilflächenbehandlungen, Zusatzstoffe); < generell unterliegen Tankmischungen einer besonderen Sorgfaltspflicht. Ein Wechsel der Wirkstoffe zur Resistenzvermeidung ist angeraten; < bei Ausbringung der PSM besitzen folgende Punkte besondere Bedeutung: - Spritzbrühe richtig berechnen (Vermeidung unnötiger Restmengen), - Kanister sorgfältig spülen (für Rücknahme wichtig), - Restmengen auf dem Schlag verdünnt ausbringen, - vorgeschriebene Parameter (Fahrgeschwindigkeit max. 8 km/h, Windgeschwindigkeit < 5 m/s, Temperatur < 25 C, rel. Luftfeuchte > 30 %) einhalten, - Abstand halten von gefährdeten Objekten (z. B. Kleingärten); < darüber hinaus sind bei der Ausbringung die Vorschriften des Arbeitsschutzes einzuhalten; < nach der PSM-Applikation den Erfolg der Maßnahme beurteilen (z. B. mittels Spritzfenster); < Dokumentation der PS-Maßnahmen hinsichtlich Entscheidungsgrundlage, PSM-Menge und Erfolg in geeigneter Weise (z. B. Schlagkartei) vornehmen. 2 Hinweise zum Umgang mit PSM 2.1 Erwerb von PSM Beachten Sie beim Kauf von PSM die folgenden Hinweise: < geeignete PSM kaufen (ausreichende Wirksamkeit und Verträglichkeit, spezielle Auflagen beachten), die billigsten Mittel müssen nicht zugleich auch die wirtschaftlichsten sein, < nur zugelassene Produkte mit deutscher Beschriftung in der richtigen Menge (Bedarf möglichst genau kalkulieren) einkaufen, < PSM müssen sich in Originalgebinden befinden, < das Verfallsdatum darf nicht überschritten sein, < Vorsicht beim Kauf von PSM im Ausland: Es dürfen nur mit deutschen PSM identische Präparate (hinsichtlich Wirkstoffe und Formulierungsstoffe) angewendet werden. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf unbedingt informieren. Desweiteren müssen Kanister aus dem Ausland selbst entsorgt werden. Die Einfuhr von PSM aus dem Nicht-EU-Bereich (Drittländer) erwies sich bisher als immer problematisch und sollte deshalb unterbleiben. 2.2 Transport von PSM Die sich aus den Gefahrengutrecht ergebenen Vorschriften für den Transport von PSM auf der Straße sind im Detail sehr kompliziert und unterliegen einer ständigen Veränderung. Der Landwirt kann jedoch Ausnahmeregelungen in Anspruch nehmen. So unterliegt der Transport dann keinen Vorschriften, wenn nur eigene PSM transportiert werden und die Gefahrengutmenge zwischen 5 und 50 kg (je nach PSM) nicht übersteigt. Es existieren weitere Teilbefreiungen von den Vorschriften (Ausnahme Nr. 9, begrenzte Mengen nach Randnummer , Ausnahme Nr. 55). Hinweise hierzu geben die Produktinformationen der Hersteller sowie der Agrarhandel (z. B. Broschüre zum sicheren Transport von PSM von der Fa. Beiselen). Pflanzenschutz im Pflanzenbau 7 2/1998

8 Folgende Grundprinzipien sind einzuhalten: < nur unbeschädigte Emballagen laden, die Ladung im Fahrzeug gegen Verrutschen sichern (dies gilt besonders für die Fahrt zum Feld!), < getrennter Transport von PSM und anderen Betriebsmitteln (z. B. Futtermittel), < das Fahrzeug muß betriebs- und verkehrssicher sein, im Transportfahrzeug herrscht Rauchverbot. Mit der Verabschiedung der Kontrollverordnung vom Juli 1997 erfolgt eine verstärkte Kontrolle von Gefahrenguttransporten. Deshalb empfiehlt es sich, o. g. Hinweise zu berücksichtigen. Am sichersten ist es, größere PSM-Mengen vom Handel mit spezieller Technik und Personal anliefern zu lassen. 2.3 Lagerung von PSM Eine Vielzahl von gesetzlichen Vorschriften regelt die ordnungsgemäße Lagerung von PSM, so daß auf Einzelheiten hier nicht eingegangen werden kann. Auf folgende Grundsätze soll aber auch hier aufmerksam gemacht werden: < PSM nur in Originalgebinden lagern, niemals umfüllen (Ausnahme Großemballagen-Systeme), < PSM separat und unter Verschluß aufbewahren (entsprechende Warnschilder anbringen), < Frostsicherheit und Übersicht gewährleisten, + + < möglichst die Mengen von 200 kg T- und T - Präparate (davon höchstens 50 kg T - Präparate) nicht überschreiten. Der Landwirtschaftsbetrieb sollte es möglichst vermeiden, größere PSM-Mengen im Betrieb zu lagern. Viel besser ist es, die Produkte bedarfsgerecht vom Händler zu beziehen. 2.4 Schutzkleidung beim Umgang mit PSM Hinweise zur notwendigen Schutzkleidung erhält der Anwender in der Gebrauchsanleitung, besonders beim Umgang mit unverdünnten PSM gilt es die speziellen Vorschriften zu beachten. Schutzhandschuhe: gummiertes Gewebe verwenden mit Baumwolleinlage (wichtigste Schutzkleidung!) Standard-Schutzanzug: muß den Vorschriften der BBA entsprechen. Hier gibt es Overalls und Kombinationen als Einweg-Anzüge oder zum mehrmaligen Gebrauch (waschbar). Neue Materialien wie Sympatex oder Goretex bieten bei einem hohen Schutzniveau angenehme Trageeigenschaften. Schuhwerk: möglichst gummiertes Schuhwerk verwenden, das ein Eindringen der Wirkstoffe verhindert. Atemschutz: dieser ist z. B. vor allem bei Arbeiten in geschlossenen Räumen (z. B. bei der Beizung) erforderlich. Auch hier gibt es Einweg-Masken oder gummierte Masken zum mehrfachen Gebrauch. Bewährt haben sich Halbmasken in Verbindung mit Schutzbrillen, die eine kombinierte Nutzung von Partikel- und Gasfilter (P/A-Filter) erlauben. Nach der Benutzung empfiehlt sich eine Reinigung der Schutzkleidung. Personen, die längere Zeit oder regelmäßig mit PSM umgehen, sollten unter ärztlicher Kontrolle stehen (mdst. jedes Jahr zur Untersuchung). 2.5 Rückgabe von leeren PSM-Verpackungen Seit 1996 erfolgt eine spezielle Rücknahme von leeren PSM-Verpackungen durch den IVA. Diese Rücknahme ist für den Landwirt kostenlos. Folgende Grundsätze sind jedoch einzuhalten: 1. PSM-Kanister völlig entleeren und mit Spüldüse sofort ausspülen (ca. dreimal), Spülwasser zur Brühe in die Spritze geben; Kanister kurz austropfen lassen und offen lagern, 2/ Schriftenreihe der TLL

9 2. offene Kanister (Verschlüsse separat abgeben) trocken anliefern; ungespülte Kanister bzw. Kanister mit Restmengen werden zurückgewiesen, 3. Annahme erfolgt von: - PSM-Verpackungen bis 60 Liter aus Kunststoff und Metall sowie Beutel und Säcke jeweils mit deutschem Originaletikett und Pamira-Zeichen, - Verpackungen von Flüssigdüngern. Sammelstellen in Thüringen 1998 Sammeltermin Annahmestelle Telefon-Nr. Fax-Nr Raiffeisen Warenzentrale Tel.: / Kurhessen-Thüringen GmbH Fax: / Lagerhaus Mühlhausen Ammersche Landstraße Mühlhausen TAG GmbH Tel.: / Industriestraße Fax: / Mühlhausen BayWa-Betrieb Bad Tennstedt Tel.: / Riedweg 3 oder Bad Tennstedt Fax: / Raiffeisen Warenzentrale Tel.: / Kurhessen-Thüringen GmbH Fax: / Lagerhaus Weimar Gaberndorfer Straße Weimar Carl Beiselen GmbH Tel.: / Lager Lobenstein Fax: / Am Bahnhof Ebersdorf-Friesau Haniel Agrarhandel GmbH Tel.: / Niederlassung Schmölln Fax: / An der Sprotte Schmölln 3 Pflanzenschutz und Umwelt 3.1 PSM-Auflagen Zum Schutz der Umwelt, insbesondere der Oberflächengewässer, erteilte die Biologische Bundesanstalt für Landund Forstwirtschaft für eine Reihe von Pflanzenschutzmitteln (PSM) bußgeldbewehrte Auflagen. Bei Nichteinhaltung dieser Auflagen kann gemäß 40 Abs. 2 des Pflanzenschutzgesetzes ein Bußgeld erhoben werden. Der amtliche Pflanzenschutzdienst in Thüringen ist für die Kontrolle dieser Auflagen zuständig erfolgt eine Fortsetzung der Kontrolltätigkeit bei der Anwendung von PSM in der Praxis. In der nachfolgenden Aufstellung erhalten Sie eine Übersicht über bußgeldbewehrte Auflagen und die betroffenen PSM. Pflanzenschutz im Pflanzenbau 9 2/1998

10 Wichtige bußgeldbewehrte Auflagen für die Anwendung von PSM (Stand: Januar 1998) Gebotsindikationsauflage: NW 200 = Anwendung nur in den in der Gebrauchsanleitung genannten Anwendungsgebieten und nur zu den hier beschriebenen Anwendungsbedingungen. PSM: Baythroid 50, Birlane - Fluid, Bulldock, Cyperkill 10, Dimecron 20, Decis flüssig, Fastac SC, Gladio, Gardoprim Plus, Ripcord 10, Ripcord 40, E combi, E 605 forte, Karate WG, Lido SC, Mavrik, Nomolt, Pirimor, Dipterex MR, Ultracid 40 Anwendungsauflage: NW 201 = Anwendung nur in Kulturen bis zu einer max. Höhe, Aufwandmenge je Hektar sowie Anwendungshäufigkeit, wie sie sich aus der Gebrauchsanleitung ergeben PSM: Agrilon, Artett, Azur, Belgran Super, Brestan 60, Brestan flüssig, Brio, Camaro, Ciluan, Colstar, Trifluralinpräp., Econal, Fenikan, Gardobuc, Gallant Super, alle IPU/Chlortoluron- u. IPU/Chlortoluron-haltigen Präparate, Ridolmil MZ Super, Stomp SC, Tattoo, Zenit, Stentan Abstandsauflage (Abschwemmung): NW 600 = Keine Anwendung auf Flächen, von denen die Gefahr einer Abschwemmung in Gewässer - insbesondere durch Regen oder Bewässerung - gegeben ist. In jedem Fall sind folgende Mindestabstände zu Oberflächengewässern bei der Anwendung des Mittels einzuhalten! 20 m unbehandelter Randstreifen 10 m unbehandelter Randstreifen PSM: Artett, Baythroid, Birlane-Fluid, Brestan 60, Brestan flüssig, Bulldock, Camaro, Compete, Cyperkill 10, E combi, Harpun, Karate, Karate WG, Nomolt, Pronto, Pendimox, Sprint, Bandur, Sumicidin Alpha PSM: Agrilon, Ambush, Pirimor G, Colt, Desgan, Dimecron 20, ME605 Spritzp., Falimorph 750, Illoxan, Karate, Phytox Super, Polyram WG, Polyram Combi, Ripcord 10, Ripcord 40, Sportak Alpha, Decis flüssig, Ultracid 40, Ribinol N Abstandsauflage (Abdrift): NW 601 = Aufgrund der Gefahr von Abdrift in ein Oberflächengewässer - ausgenommen nur gelegentlich wasserführender, aber einschließlich periodisch wasserführender - muß zwischen diesem und der behandelten Fläche mindestens folgender Abstand bei der Anwendung des Mittels eingehalten werden: 20 m unbehandelter Randstreifen 10 m unbehandelter Randstreifen PSM: Colstar, Brio, Mavrik, Dipterex MR, Tattoo, Fenikan, Frontier, Impulse, Zenit M, alle Trifluralinpräp., Belgran Super, Bifenox, Trump, Ciluan, Gladio, Granit, Mavrik, Penncozeb, Phytox M, Stomp SC, Unix, Zenit, Racer CS PSM: Fortress Duo, Ridomil MZ Super, Fastac SC, E 605 forte Drainageauflage: NW 800 = Keine Anwendung auf drainierten Flächen zwischen 1. November u. 15. März. PSM: IPU, IPU-haltige Präparate u. Chlortoluron-Präparate Mischungsauflage: VA 232 = Keine Anwendung als TM mit propiconazolhaltigen Pflanzenschutzmitteln. PSM: Pronto Auflage zum Schutz des Grundwassers: NG 300 = In Wasserschutzgebieten und Heilquellenschutzgebieten sowie in sonstigen von der zuständigen Behörde zum Schutz des Grundwassers abgegrenzten Gebieten ist die Anwendung des Mittels verboten. PSM: Kerb 50 W, Kerb - Streugranulat, Afalon 2/ Schriftenreihe der TLL

11 3.2 Weitere wichtige Rechtsvorschriften Rechtsvorschrift Wesentlicher Inhalt A) Anwendung und Umgang mit PSM Pflanzenschutzgesetz (PflSchG) Pflanzenschutz-Anwendungs-VO Pflanzenschutzmittel-VO Bienenschutz-VO PS-Sachkunde-VO Erlaß zur Erteilung von Ausnahmegenehmigungen für die Anwendung von PSM Erlaß für die Anwendung von PSM aus der Luft < Zulassung, Anwendung von PSM < Überwachung des PSM Einsatzes < Anwendungsverbote, -beschränkungen von PSM < PSM mit W-Auflage < Zulassung von PSM < PS-Geräte-Kontrolle < Vorschriften zum Schutz von Bienen < Sachkunde für Anwender und Abgeber von PSM < Genehmigungsverfahren für die Anwendung von PSM auf Nichtkulturland < PSM-Anwendung mit Luftfahrzeugen B) Auftreten von Schaderregern Pflanzenbeschau-VO Kartoffelschutz-VO Feuerbrand-VO Scharka-VO Vorläufige VV zur Erteilung des Pflanzenpasses < Überwachung von pflanzlichen Im- und Exporten auf Schaderregerbefall < Überwachung von Kartoffeln auf Nematoden, Bakterienringfäule, Schleimfäule < Vorgehen bei Befall mit Feuerbrand < Vorgehen bei Befall mit Scharka < Pflanzenpaß für Gartenbau und Kartoffelproduzenten 3.3 Förderung Integrierter Pflanzenschutz Seit 1994 erfolgt im Freistaat Thüringen eine gezielte Förderung von Maßnahmen des Integrierten Pflanzenschutzes. Hauptgebiete der Förderung sind: < Neukauf moderner PS-Geräte sowie die Nachrüstung vorhandener Technik (z. B. abtriftmindernde Anlagen, Reinigungseinrichtungen, computergestützte Mengenregulierung), < Durchführung von Alternativverfahren zum chemischen Pflanzenschutz (Kauf spezieller Geräte, Hilfsmittel, Nützlingseinsatz), < Demonstration neuer umweltgerechter Verfahren und Methoden (z. B. gemeinsame Versuchs- und Forschungsprojekte mit der TLL), < Zertifizierung von Vermehrungsmaterial. Verfahrensablauf: < Antragsstellung beim Landwirtschaftsamt, < Maßnahme (Kaufvertrag!) darf erst nach Erhalt der Bewilligung (vorläufiger Zuwendungsbescheid) erfolgen, < vorläufiger Zuwendungsbescheid bedeutet Reservierung des Zuschusses für i. d. R. zwei Monate (Vorfinanzierung notwendig), < Einreichung von Rechnungsbelegen im Landwirtschaftsamt, Erhalt des endgültigen Zuwendungsbescheides und Überweisung des Zuschusses, < Erstellung eines Verwendungsnachweises und Vorlage im Landwirtschaftsamt. Weitere Informationen erhalten Sie im jeweiligen Landwirtschaftsamt oder bei Herrn Stodollik (Tel. Nr.: / 81723). Pflanzenschutz im Pflanzenbau 11 2/1998

12 3.4 Bestandesüberwachung Allgemeine Hinweise Die methodische Grundlage für die Erfassung der Befallslage auf dem Feld ist die Linienbonitur. Nach dieser Methode erfolgen die Bonituren an fünf hintereinander liegenden Punkten mit einem Zwischenabstand von ca. 20 bis 25 m. An den Boniturpunkten werden entweder fünf Beobachtungsobjekte (Halme, Pflanzen u. ä.) oder 0,1 bzw. 0,25 m² Fläche (bei Unkräutern) untersucht. Boniturschema Linienbonitur Schlagrand Punkt 1 Punkt 2 Punkt 3 Punkt 4 Punkt > xxxxx > xxxxx > xxxxx > xxxxx > xxxxx 20 m 20 m 20 m 20 m 20 m Je Feld empfiehlt es sich, mindestens zwei Linienbonituren durchzuführen. Als Boniturhilfsmittel haben sich die Lupe oder das Bayer-Diagnosesystem (für Getreidekrankheiten) sowie der Boniturrahmen für die Unkrautauszählung bewährt. Bei Unsicherheiten in der Schaderreger-Diagnose ist die Weitergabe von Pflanzenproben an ein Labor (z. B. Diagnoselabor der TLL) sinnvoll. Die Nutzung von Gelbschalen zur Überwachung der Rapsschädlinge stellt eine weitere wichtige Maßnahme der Bestandesüberwachung dar. Gelbschalen erfordern für gesicherte Aussagen eine konsequente Pflege (Wasseraustausch) und Beobachtung (zweimal wöchentlich auszählen). Überschreitet der Befall auf der Boniturlinie die Schadschwelle, dann ist die gezielte Anwendung von PSM gerechtfertigt. Die Applikation von PSM ist bereits vor Erreichen der Schadschwelle oder prophylaktische Spritzungen nur in folgenden Fällen angeraten: Anwendungsstrategie Spritzungen zu Befallsbeginn Prophylaktische Spritzungen/ Stadienbezogene Spritzungen Bemerkungen R bei PSM mit geringer kurativer (heilender) Wirkung (z.b. Getreidefungizide wie Fortress, Brio, Juwel, Amistar) R bei PS-Maßnahmen, für die es keine Schadschwelle gibt (z. B. Wachstumsregulatoren) R bei der Anwendung von VS-/VA-Herbiziden (z. B. im Raps) R bei kurativ eingeschränkt bekämpfbaren Schaderregern (z. B. Krautfäule in Kartoffeln) Besonders den Anteil prophylaktischer Spritzungen gilt es zu minimieren. Nach der Anwendung von PSM sollte man eine Erfolgskontrolle durchführen. Auch hat sich die Anlage eines unbehandelten Spritzfensters (eine Teilbreite ca. 20 m lang ausschalten, Fläche kennzeichnen) gut in der Praxis bewährt. Danach läßt sich im Rückblick die Effektivität der PS-Maßnahmen besser abschätzen. Sowohl das Ergebnis der Bestandesüberwachung als auch die applizierten PSM und Mengen sollten dokumentiert werden. Auch aus Gründen der betriebswirtschaftlichen Transparenz ist dieser Nachweis sinnvoll und wichtig. 2/ Schriftenreihe der TLL

13 Wichtige Bekämpfungschwellen im Ackerbau Fruchtart Beob.-Zeitraum Schaderreger Beob.-Objekt Schadschwelle (ES) Getreide Unkräuter Klettenlabkraut 0,1 Pfl./m² Sonstige Unkräuter 40 Pfl./m² Ungräser Windhalm Pfl./m² Ackerfuchsschwanz Pfl./m² 32 Halmbruch Pflanzenbasis 25 % stark befallene Pflanzen Gesamt-Blattmasse 10 % befallene Blattfläche Mehltau 60 % befallene Pflanzen Rhynchosporium 3 oberen Blätter 60 % befallene Pflanzen Netzflecken 30 % befallene Pflanzen Roste gesamte Pflanze erste Pusteln Septoria/ F-3 erste Symptome HTR F-2 erste Symptome ab 12 Virusvektoren (Herbst) Pflanzen 10 % befallene Pflanzen ab 37 Gallmücken Ähren 1 Mücke/Ähre Getreidehähnchen Fahnenblatt 0,5 Larven/Blatt bis 61 Blattläuse Blätter 30 % befallene Pflanzen ab 61 Ähren 60 % befallene Ähren Raps Rapserdfloh Blätter 10 % zerstörte Blattfläche Mehlige Kohlblattlaus Pflanzen im Herbst 6 Läuse/Pflanze Stengelrüßler Gelbschale > 15 Käfer je Schale in 3 Tagen Glanzkäfer Kleinstknospe 4 Käfer/Pflanzen mittlere Knospe 8 Käfer/Pflanzen Kohlschotenrüßler Blütenstand 1 Käfer/Pflanzen Kohlschotenmücke Blütenstand 1 Mücke/4 Pflanzen Kartoffeln ab 21 Kartoffelkäfer Pflanzen mit mehr als 10 Kä- 20 % gefährdete Pflanzen fern oder Larven Zuckerrüben Rübenfliege Pflanzen mit mehr Eiern 10 % gefährdete Pflanzen als die doppelte Blattzahl Moosknopfkäfer Pflanzen 10 Käfer/Pflanze ab 15 Schwarze Rübenlaus Pflanzen, vor Reihenschluß 10 % befallene Pflanzen Pflanzen, nach Reihenschluß 20 % befallene Pflanzen ab 15 Grüne Pfirsichblattlaus Pflanze ab Befallsbeginn (Virusvektoren) A.-Bohne Schw.Bohnenlaus Pflanzen mit Kolonien 5 % befallene Pflanzen Erbse Grüne Erbsenlaus Triebe 10 Blattläuse/Trieb Allgemein Vegetation Feldmaus 250 m² Fläche > 8 wieder geöffnete Löcher 4 Pflanzenschutztechnik 4.1 Überprüfung von Spritztechnik Entsprechend der PSM-VO müssen PS-Geräte im zweijährigen Turnus zur technischen Überprüfung. Als Ergebnis dieser bestandenen Prüfung erfolgt die Vergabe der entsprechenden Prüfplakette durch eine amtlich anerkannte Kontrollwerkstatt. Die Ausbringung von PSM mit Spritztechnik ohne gültige Prüfplakette kann zu einer Stillegung des PS-Gerätes führen. Bitte sorgen Sie deshalb für eine rechtzeitige Überprüfung. Pflanzenschutz im Pflanzenbau 13 2/1998

14 Übersicht anerkannter Kontrollwerkstätten in Thüringen Kindelbrücker Nutzfahrzeugcenter GmbH Am Pfortenstieg Kindelbrück Tel./Fax: ( ) Land- und Kommunaltechnik "Fahner Höhe" GmbH Gewerbepark Gierstädt Tel.: ( ) Fax: Raiffeisen Hauptgenossenschaft Frankfurt e.g. Technik-Betriebsstelle Thomas-Müntzer-Straße Ebeleben Tel.: ( ) Agrargenossenschaft e.g. Bösleben Ettischlebener Weg Bösleben Tel./Fax: ( ) Agrar-Transport-Service GmbH Eugen-Richter-Straße Kölleda Tel.: ( ) o Fax: SPS Landtechnik GmbH Ortsstraße Langenbuch Tel./Fax: ( ) Agro-Service Bleicherode GmbH Löwentorstraße 25 b Bleicherode Tel.: ( ) Fax: Reinhard Gasse Landtechnikhandel mit Servicewerkstatt Kirchheilinger Straße 10 b Merxleben Tel.: ( ) Fax: INUMA Fahrzeug-Service und Maschinenbau GmbH Hauptstraße 2 a Aschara Tel.: ( ) Fax: Tiede-Landtechnik GmbH & Co. KG Hauptstraße Großwechsungen Tel./Fax: ( ) 2 34 Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH Werkstatt Bollstedt Vor dem Riedtor Bollstedt Tel./Fax: ( ) Fischer-Technik - Land- und Baumaschinenhandel Service und Ersatzteilbetrieb Bahnhofstraße Streufdorf Tel./Fax: ( ) Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH Werkstatt Gera Naulitzer Straße Gera Tel.: (03 65) Fax: Agro-Service Altenburg/Waldenburg e.v Ehrenhain Tel.: ( ) Fax: Werkstatt Tel.: ( ) Technik-Handel + Service-Metallbau GmbH Straße der RTS Heldrungen Tel.: ( ) Fax: Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH Werkstatt Weimar Gaberndorfer Straße Weimar Tel.: ( ) Fax: Raiffeisen Hauptgenossenschaft Frankfurt e.g. Technik - Betriebsstelle Weltwitzer Weg 6 a Neustadt/Orla Tel.: ( ) Fax: Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH Werkstatt Wipperdorf Halle-Kasseler-Straße Wipperdorf Tel.: ( ) Fax: Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH Werkstatt Ritschenhausen Hauptstraße Ritschenhausen Tel.: ( ) 12 9 Fax: Technikzentrum Himmelsberg GmbH Himmelsberg Tel.: ( ) 2 10 o Fax: 3 04 Agrotechnik Handelsgesellschaft mbh Niederlassung Thomas-Müntzer-Str Hildburghausen Tel.: ( ) Fax: SchköLand GmbH Landtechnisches Zentrum Eisenberger Str Schkölen Tel.: ( ) o Fax: RoWak Maschinensysteme Serviceund Vertriebsgesellschaft mbh Karl - Marx - Str Rositz Tel.: ( ) Hans-Albert Topp Landhandel Hauptstraße Niederwillingen Tel.: ( ) Fax: Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH Am Marbach Tüttleben Tel.: ( ) Becker und Pfeifer Landmaschinen Am Kranichfelder Weg Riechheim Tel.: ( ) Fax: Wilhelm Hichert GmbH u. Co. KG Zweigstelle Heroldishausen Dorfstraße Heroldishausen Tel./Fax: (036022) Stöber Land-, Garten- u. Umwelttechnik Werksvertretungen GmbH u. Co KG Auf der Heide Dingelstädt Tel.: (036075) /72 Fax: / Schriftenreihe der TLL

15 4.2 Übersicht Düsen für Spritztechnik Die Düsenauswahl bzw. -einstellung beeinflussen maßgeblich die Anlagerung des PSM an die Pflanzen und damit die Wirksamkeit. Es gilt es auch die unterschiedlichen Standzeiten der Düsen zu beachten, bei verschlissenen Düsen verändern sich die Querverteilung und der Brüheausstoß, so daß Über- und Unterkonzentration nicht auszuschließen sind. Anwendungsübersicht ausgewählter BBA-anerkannter Verteilungssysteme (nach SCHUBERT, 1998) 1. Mehrbereichsdüsen Betriebs- mittlerer Herbizide Fungizide AHL Abdriftgefahr druck Brüheaufwand VA NAK NA Kon- Blatt- Ährentaktmittel bar l / ha behandlung LU ; 1,5... 5,0 ) sehr groß XR ; 1,5... 4,0 ) sehr groß ; 1,5... 5,0 ) sehr groß APE 110 (Rot) 2,0... 5,0 ) sehr groß LU ; 1,5... 5,0 ) groß XR ; 1,0... 4,0 ) groß ; 1,5... 5,0 ) groß APE 100 (Grün) 2,0... 5,0 ) groß LU ; 1,0... 5,0 ) mittel... groß XR ; 1,0... 4,0 ) mittel... groß ; 1,5... 5,0 ) mittel... groß APL 110 (Türkis) 2,0... 5,0 ) mittel... groß 2. abdriftarme Düsen AD /04 P; 2,0... 5,0 ) gering... mittel DG /04 P; 1,5... 6,0 ) gering... mittel SD : 1, ,0 ) gering... mittel SD ; 1,5... 6,0 ) gering... mittel TT /04 1,0... 6,0 ) gering... mittel 3. luftunterstützte Systeme ID /04; 3,0... 7, TD API 110 4, , gering/sehr gering 2) gering Zweistoff-Düse Airtec Trägerluft AirPlus 1,5... 4,0 + 0,35...2, (Luft) 2,5... 8, gering 1) gering 1) + = geeignet; ++ = gut geeignet; +++ = sehr gut geeignet; - = nicht zu empfehlen 1) bei hohen Aufwandmengen; 2) bei 2 bar Pflanzenschutz im Pflanzenbau 15 2/1998

16 5 Getreide 5.1 Unkrautbekämpfung Herbstbehandlung Folgende Grundsätze gilt es, bei der Herbstunkrautbekämpfung zu beachten: < Getreidekörner gut mit Erde abdecken, sonst können einige Herbizide Ausdünnungen verursachen, < möglichst nicht kurz vor oder während Nachtfrostperioden behandeln (Wetterbericht bzw. TLL-Pflanzenbau- Fax beachten), < bei hohem Humus- und Tonanteil bzw. bei grobem Saatbett die Herbizidmengen erhöhen (die zugelassene Aufwandmenge darf jedoch nicht überschritten werden). Bitte beachten Sie weiterhin die strengen Auflagen für IPU/Chlortoluron bzw. IPU/Chlortoluron-haltige Herbizide, u. a. ist eine Anwendung nach dem 31. Oktober auf drainierten Flächen verboten. Anwendungsstrategie Früh gedrilltes Wintergetreide (vor der 1. Oktoberdekade) benötigt in der Regel eine Herbstbehandlung. Dies ist vor allem beim frühzeitigen Auftreten von Ungräsern (Windhalm, Ackerfuchsschwanz) und massenwüchsigen Unkräutern (z. B. Vogelmiere, Ehrenpreis) der Fall. In den letzten Jahren entwickelte sich auch der Ausfallraps zu einem Problem, so daß auch hier ein rechtzeitiger Herbizideinsatz erforderlich ist. Eine absolut sichere Bekämpfung des Klettenlabkrautes mit der Herbstbehandlung kann auch mit den neuen Herbiziden nicht erfolgen. Der nicht kalkulierbare Verlauf von Winter und Frühjahr bietet immer wieder neue Möglichkeiten zum Neuauflauf des Unkrautes. In diesen Fällen lohnt es sich, im Herbst mit preiswerten Herbiziden gegen Ungräser vorzugehen (z. B. IPU) und im Frühjahr gezielt mit Starane/Hoestar auszuputzen. Beispiele für Nachauflauf-Anwendungen im Herbst (Angaben in l/ha) Fruchtart Breite Verun- Kosten Breite Verunkrautung mit Kosten krautungohne Ungräser ca. DM/ha Windhalm mittel Windhalm stark/ DM/ha Ackerfuchsschwanz Wintergerste Econal/Fenikan 2,0 + IPU 0,5 Bacara 1,0 oder Econal/Fenikan oder Stomp 2,0 + IPU 2,0 1, Econal/Fenikan 2,0 Winterroggen/ 2) oder oder Ralon-Super 0,8 + Stomp 2,0 Wintertriticale Trump 3,0 Trump 4,0 oder Topik 0,4 + Stomp 2,0 Winterweizen Behandlung im - 2) IPU 2,0 Frühjahr Behandlung im Früh- 2) oder durchführen jahr durchführen Ralon-Super 0,8 Topik 0,4 2) Nachspritzungen im Frühjahr einplanen Neue Herbstherbizide Herbizid Bacara Trump Kombination von zwei neuen Wirkstoffen: Flupyrsulfuron-methyl (Sulfonylharnstoff) + Carfentrazon mit Blatt- und Bodenwirkung, gute und schnelle Gräserwirkung Lexus class 2) Herold Bemerkungen neues IPU-freies Kombi-Produkt aus Diflufenikan und Ungraspartner (= Flurtamone); erwies sich in unseren Versuchen als sicherstes Herbst-Herbizid gegen Klettenlabkraut, ebenfalls sehr gute Wirkung gegen Windhalm; Wirkungsschwächen bei Kornblume und Ackerfuchsschwanz Fertigformulierung der bekannten Tankmischung Stomp 2,0 l/ha + IPU 1,5 l/ha ( 3,4 l/ha Trump); breite und sichere Wirkung bei günstigen Bodenbedingungen; durch die Fertigformulierung eingeschränkte Flexibilität bei der Bemessung der IPU-Menge Fertigprodukt aus dem bekannten Wirkstoff Diflufenican + neuen Wirkstoff Flufenacet mit guter Breitenwirkung gegen Ungräser (Windhalm) und Unkräuter (u. a. Klettenlabkraut), frühzeitige Anwendung günstig 2) Zulassung wird erwartet 2/ Schriftenreihe der TLL

17 Übersicht Getreideherbizide Herbst (Auswahl) Herbizid Getreidearten W W W G W R T R max. ES- Stadium der Anwendung max. Aufwandmenge l/kg/ha Abstandsauflagen Klettenlabkraut Kamille- Arten Wirkung gegen Hauptunkrautarten Wirkung: sehr gut, + mittel, " gering, - keine Vogelmiere Taubnessel Stiefmütterchen Ehrenpreis Ausfallraps Windhalm Ackerfuchsschwanz m Kosten DM/ ha Azur 29 2, **/ 10 Bacara 29 1, Bifenal Neu 29 2,5 +!! Boxer 21 5,0 " " " + 800**/ 10 Dicuran 700 fl. u.a. 1) 29 3,0 " "! " " + 800**/ Econal 1) 29 3, Fenikan 29 3, **/ 20 Herold 29 0,6 ( ) ( ) # # 103 Hora flo u.a. 29 3,0 " " " " " + 800**/ 10 Lexus class 2) Pendiron fl. 1) 29 0, # # 29 5, **/ 20 Stomp SC 29 4,0 + " + + " 20** Trump 13 WW 21 Ralon Super WW 37 WR, TR 31 5,0 1,2 Topik 37 0, **/ 20**!!!!!!! 10 81!!!!!!! ) = Sortenempfindlichkeit bei WW beachten ** = bußgeldbewehrte Auflage 2) = Zulassung wird erwartet / vorläufige Wirkungseinstufung 800 = die Anwendung ist zwischen den und auf drainierten Flächen verboten Pflanzenschutz im Pflanzenbau 17 2/1998

18 Frühjahrsbehandlung Die extremen Witterungsbedingungen im Herbst 1997 (Trockenheit, zögerlicher Unkrautaufgang) führten zu einem verringerten Herbizideinsatz. Deshalb ist ein frühzeitiger Start der Herbizidanwendung in Winterroggen und Wintergerste vor allem auf Ungrasstandorten erforderlich. Die überwiegend vitalen und gleichmäßigen Getreidebestände bieten hierfür gute Voraussetzungen. Auch sind dadurch in größerem Umfang AHL/Herbizid-Mischungen möglich. Nach ersten Felderhebungen zeichnet sich bei Ungräsern (v. a. Windhalm) ein verstärktes Auftreten ab. Die Anwendung von IPU sollte hier rechtzeitig und gezielt erfolgen, um nicht auf teuere Präparate (z. B. Ralon Super) ausweichen zu müssen. Anwendungsbedingungen für Herbizide Die Anwendung von Herbiziden sollte i. d. R. bis ES 29 aus Gründen der Verträglichkeit abgeschlossen sein. Deshalb gilt es, besonders bei Wintergerste und -roggen, rechtzeitig die Applikation durchzuführen. Bei Nachtfrostgefahr sollten die Behandlungen unterbleiben. Wichtige Anwendungsbedingungen für Herbizide Anwendungsbedingungen Temperatur < 10 C Temperatur > 10 C helle, sonnige Tage Bodenfeuchte Regenbeständigkeit Wachsschicht Tankmischung Bemerkungen Compete, Hoestar, IPU, Azur, Lumeton haben nur geringe Temperaturansprüche günstig für Wuchsstoffe und deren Kombinationen Basagran und bromoxynilhaltige Herbizide (Certrol B, Tristar) werden durch Sonneneinstrahlung in der Wirkung beschleunigt Bodenaktive Herbizide (IPU, Dicuran, Gropper, Concert, Hydra) benötigen ausreichende Bodenfeuchte für optimale Wirkung 2 Stunden nach der Applikation sind Herbizide regenfest, lediglich bei Wuchsstoffen muß mit 4 Stunden gerechnet werden Herbizide mit blattaktiven Wirkstoffen (Foxtril Super, Compete, Certrol B) können bei fehlender Wachsschicht auch die Kultur verätzen, wirken dann aber um so besser gegen Unkräuter (Erfahrungen nutzen) bei der Applikation von Herbiziden in TM mit CCC kann eine Reduktion der Herbizidmenge um bis zu 20 % erfolgen Tankmischungen mit AHL Bei vorhandenen Bestandesvoraussetzungen ermöglicht die kombinierte Ausbringung von Herbiziden in unverdünnter AHL eine Aufwandmengenreduzierung von 1/4 bis 1/3 der Herbizidmenge. In unseren Versuchen zeigte sich, daß vor allem bifenoxhaltige Herbizide (z. B. Foxtril Super) deutlich in der Wirkung gegen dikotyle Unkräuter durch AHL verstärkt werden. Geringeren Einfluß besaß der AHL-Effekt auf die Ungraswirkung von IPU. Einige Herbizide (z.b. Lumeton, Azur, Sulfonyle) müssen vor der Zugabe zur AHL mit Wasser angemischt werden, was es zu beachten gilt. Die angesetzten Brühen gilt es möglichst sofort auszubringen. Keine Anwendung von AHL-Herbizid-Kombinationen bei frostgeschädigten und nassen Pflanzen sowie bei Nachtfrösten und stauender Nässe im Boden! Auswahl wichtiger AHL/Herbizidmischungen 1) AHL-Herbizid-Mischungen Kosten Bemerkungen l/kg/ha DM/ha IPU (1,5) 19 gegen Windhalm und dikotyle Unkräuter, Nachspritzung gegen Klette zum CCC-Termin notwendig, Wirkung gegen Rapsdurchwuchs gering Foxtril Super (1,5) 43 gute Breitenwirkung gegen dikotyle Unkräuter, Wirkungsverluste gegen Kamille möglich, Bifenox-Flecken auf den Getreideblättern einplanen, Wirkung gegen Rapsdurchwuchs ausreichend Concert (0,045) 36 gute Breitenwirkung, einschließlich Rapsdurchwuchs, Windhalmwirkung gut, Nachspritzung gegen Klette zum CCC-Termin evtl. notwendig TM Pointer (0,015) + 47 gute Breitenwirkung, Klettenlabkrautbekämpfung hängt ab von der Hoestar (0,015) Pflanzenentwicklung (Klettenlabkrautnachaufläufer werden nicht erfaßt) 1) Ausbringung in 200 l/ha unverdünnter AHL 2/ Schriftenreihe der TLL

19 Weitere Anwendungshinweise Die Herbizidanwendung in Winterroggen sollte möglichst frühzeitig erfolgen, da diese Kultur mit weiterer Entwicklung eine zunehmende Herbizidempfindlichkeit (z.b. bei IPU) besitzt. Auf jeden Fall gilt es, die Behandlungen bis zum Bestockungsende abzuschließen. Auch in der Wintergerste sollte man bei stärkerem Besatz mit Windhalm, Kamille, Vogelmiere unbedingt rechtzeitig behandeln. Dagegen läßt sich Klettenlabkraut auch in einem späteren Entwicklungsstadium (bis ES 39) gezielt bekämpfen. Der Winterweizen ist 1998 auf vielen Flächen gut entwickelt und teilweise stärker verunkrautet (Frühsaaten). Hier sollten die Herbizidmaßnahmen beginnen, teilweise bieten sich AHL/Herbizidmischungen an. Weitere wichtige Tankmischungen enthält die folgende Tabelle. Empfehlenswerte Herbizid-Tankmischungen in Getreide 1. Herbizid (l/kg/ha) 2. Herbizid (l/kg/ha) Fruchtart Kosten (DM/ha) A.) Schwerpunkt Klettenlabkraut ohne Ungräser Starane 0,5/Hoestar 20 + Foxtril Super 1,5 WW, WG, SG 72 Starane 0,6/Hoestar 25 + Duplosan KV 1,5 WW 66 Starane 0,6/Hoestar 25 + Refine extra 20 WW 54 Starane 0,5/Hoestar 20 + Pointer 20 WW, WG, SG 61 Basagran DP 2,0 + Compete 0,15 WW 59 Starane 0,5/Hoestar 20 + Hydra 0,17 WW, SG 56 B.) Schwerpunkt Klettenlabkraut und Windhalm Starane 0,5/Hoestar 20 + Lumeton 1,5 WW, WG 77 Starane 0,5/Hoestar 20 + Azur 2,0 WW, WG 79 Starane 0,5/Hoestar 20 + Concert 60 WW 78 Starane 0,8/Hoestar 30 + IPU 2,0 WW, WG 69 C.) Breite Verunkrautung ohne Ungräser, ohne Klettenlabkraut Duplosan KV 1,0 + Pointer 20 WW, SG 52 Duplosan KV 1,0 + Hydra 0,17 WW, SG 47 D.) Breite Verunkrautung mit Windhalm, ohne Klettenlabkraut IPU 2,0 + Pointer 20 WW, WG 56 IPU 2,0 + Refine extra 20 WW, WG 43 IPU 2,0 + Loredo 2,0 WW, WG 70 Die aufgeführten Tankmischungen besitzen eine unterschiedliche Breitenwirkung und müssen deshalb der Verunkrautung/Verungrasung angepaßt werden. In Abhängigkeit vom Klettenlabkraut-Befallsdruck besteht die Möglichkeit zur Minderung der Starane/Hoestar-Mengen. Neue Getreide-Herbizide bzw. -Zulassungsveränderungen Herbizid Aufwandmenge (l/kg/ha) Bemerkungen Loredo 2,0 Wintergetreide (außer Triticale) (Mecoprop + Diflufenican) 1,5 Sommergetreide (außer Sommerroggen) Lumeton 1,75 Neu: Zulassung auch in Sommergerste und Sommerweizen Hydra 0,2 Neu: Zulassung auch in Sommergerste, Sommerweizen und Hafer Hora Curan (Chlortoluron) 3,0 Winterweizen, Winterroggen Refine extra 0,04 Wintergetreide (außer Triticale) und Sommergetreide (außer Sommerroggen) U 46 M-Fluid 1,5 durchgehend von ES 13 bis 39 zur Distelbekämpfung in Getreide zugelassen Pflanzenschutz im Pflanzenbau 19 2/1998

20 Zugelassene Getreideherbizide im Frühjahr Herbizid Getreidearten max. ES- Stadium der Anwendung W W W G W R T R S G S R S W H A max. Aufw.- menge pro ha SGT Wirkung gegen Hauptunkrautarten Wirkung: sehr gut, + mittel, " gering, - keine Abstandsauflage Klettenlabkraut Kamille Vogelmiere Hohlzahn Knöterich Stiefmütterchen Ehrenpreis Raps Ackerkratzdistel Windhalm Ackerfuchsschwanz Azur 29 2,5 l " + " m Kosten DM/ha Basagran DP WG 29 Bifenal 29 3,0 l (2,0 l) Certrol B WR,HA Certrol ,5 l (1,0 l) 3,0 l + " " " + + " (53) 2,0 l + " + " " " + " (31) Compete neu 29 0,2 kg " " " + " + + " ** 29 Concert g (60) Dichlorprop-P. *1) Dicuran u. a. *2) 2,4 D-Präparate *3) " + " " (49) 29 2,5 l + " + " " ,0 l - + " " - - " ,5 l - " " - - " Foxtril Super 29 3,0 l (2,0) Gropper 29 WW 32 WR 40 g (25) + + " (57) - + " " " " Hoestar 37 WGT 40 g " " " " " (36) Hydra 29 0,25 kg (0,20kg) IPU-Produkte *4) 29 1,5-3,0 l Lopex = Starane + Pointer g + 0,8 l Loredo 29 2,0 l (1,5 l) Lumeton 29 2,0 kg (1,75kg) " + " + " (31) " " + " (35) + + " (55) MCPA-Präp. *5) 29 1,5 l - - " " " " " / Schriftenreihe der TLL

21 Fortsetzung: Getreideherbizide im Frühjahr Herbizid Getreidearten max. ES- Stadium der Anwendung W W W G W R T R S G S R S W H A max. Aufw.- menge pro ha SGT Wirkung gegen Hauptunkrautarten Wirkung: sehr gut, + mittel, " gering, - keine Abstandsauflage Klettenlabkraut Kamille Vogelmiere Hohlzahn Knöterich Stiefmütterchen Ehrenpreis Raps Acker kratzdistel Windhalm Ackerfuchsschwanz m Kosten DM/ha Mecoprop-Präp. *6) 29 2,0 l + " " " " Mextrol DP 29 2,5 l + " " " Orkan 29 2,0 l (1,0 l) Pointer g (30) " (33) " + " Ralon Super 30 SG 37 WW 31 WR,TR 1,2 l Refine Extra 29 40g " + " " " Starane WGT 1,0 l " Topik 39 UG 0, Tristar l " Trump l Werte in den Klammern bei Aufwandmengen und Preisen gültig für Sommergetreide (falls abweichend) ** bußgeldbewehrte Abstandsauflage *1) z. B. Duplosan DP, Marks Optica DP *2) Sortenempfindlichkeit bei Weizen beachten *3) z. B. Spritz-Hormin 500, U-46 D-Fluid *4) z. B. Hora Flo, Steffec 500 IPU *5) z. B. Berghoff MCPA, U-46 M-Fluid *6) z. B. Duplosan KV, Marks Optica MP Pflanzenschutz im Pflanzenbau 21 2/1998

22 Wirkstoffübersicht Getreideherbizide 1998 Herbizid max. Aufmenge wand- Wirkstoffgehalt in g/l 2.4-D MCPA Dichlorprop Mecoprop Metsulfuron Thifensulfuron Triasulfuron Tribenuron Amidosulfuron Bifenox Ioxynil Bromoxynil Diflufenikan Isoproturon Bentazon Fluoroxypyr Fluoroglycofen Diclofop-M Fenoxaprop Dicamba Clodinafop Chlortoluron 1. Wuchsstoffe in l/ha U 46 D-Fluid 1,5 500 U 46 M-Fluid 1,5 500 Duplosan 2,5 600 Duplosan KV 2, Sulfonylharnstoffe in g/ha Concert 90 68,2 68 Gropper Hydra Hoestar Pointer Refine Extra Sonstige in kg/l/ha Bifenal 3, Foxtril Super 3, Tristar 1, Orkan 2, Azur 2, Lumeton 2, Loredo 2, Basagran 3, Mextrol DP 2, Starane 180 1,0 180 Compete 0,2 200 IPU-Präparat 3,0 500 Dicuran u.a. 3,0 700 Banvel M 4, Certrol B 2,0 235 Certrol 40 1,5 517 Ralon Super 1,2 69 Illoxan 2,5 378 Topik 0,5 80 2/ Schriftenreihe der TLL

23 Hinweise zur Flughaferbekämpfung Flughafer besitzt in Thüringen ein weite Verbreitung. Besondere Bedeutung erlangt er in den Sommerkulturen (Sommergerste, Sommerweizen), aber auch in der Winterung läßt sich örtlich bekämpfungswürdiger Befall feststellen. Seit 1997 auf dem Markt sind die Flughafer-Herbizide Topik sowie Ralon Super. Ralon Super eignet sich auch zur Anwendung in Sommergerste. Hier besitzt es, im Vergleich zu Illoxan, ein etwas breitere Einsatzspanne (ES 13 bis 29 der Sommergerste) und ist auch verträglicher. Für das Vorsaat-Einarbeitungsverfahren in Sommergerste steht wiederum Avadex zur Verfügung. Möglichkeiten zur Bekämpfung von Flughafer in Getreide Fruchtart VSE (l/ha) NA (l/ha) Avadex 480 Topik * Ralon Super * Wintergerste Winterweizen - 0,4 0,8 Winterroggen - 0,4 0,8 Triticale - 0,4 0,8 Sommergerste 2,5-0,8 Sommerweizen - 0,4 0,8 1) Kosten (DM/ha) Wirkungsspektrum - Flughafer - Flughafer - Flughafer - Windhalm - Hirsen - Hirse - Ackerfuchsschwanz - Weidelgräser - Windhalm - Ackerfuchsschwanz - Ackerfuchsschwanz NA = Nachauflauf (2-Blattstadium bis Bestockung des Flughafers) * = bei anderen Ungräsern außer Flughafer höhere Aufwandmengen verwenden! Bei allen Herbiziden unbedingt Hinweise in der Gebrauchsanweisung beachten! Nachbaumöglichkeiten bei vorzeitigem Umbruch von Wintergetreide Strenge Winter mit Kahlfrösten oder auch Schadpilze (z. B. Typhula, Schneeschimmel) können besonders bei Wintergerste zu totaler Auswinterung führen. In diesen Fällen muß bei Neubestellung von Sommerkulturen die Herbizidbehandlung Beachtung finden. Wichtige Hinweise dazu gibt die nächste Tabelle. Übersicht Nachbaumöglichkeiten bei Herbstherbizidanwendung Herbstherbizid zugelassene SG SW HA Mais SR A.-Bohnen/ Rüben Aufw.-menge Erbsen pro ha Boxer 5,0 <---- ohne Einschränkung ----> Fenikan 3,0 S S (3) (3) (3) S (3) Econal 3,0 S (3) S (3) S (3) S (3) S (3) S (3) S (3) Dicuran 3,0-3,5 (3) (3) keine Ein- schränkung IPU-Präparate 3,0-4,0 (2) (2) (2) (2) (2) (2) Stomp SC 4,0 (2) (2) (2) (2) = Nachbau wird nicht empfohlen (2) = nach Bodenbearbeitung (10-15 cm tief) (3) = nach Pflugfurche (20 cm tief) S = Nachbau nach Umbruch drei Monaten Pflanzenschutz im Pflanzenbau 23 2/1998

24 Versuchsergebnisse Wintergerste: Bekämpfung dikotyler Unkräuter In einer fünfortigen Versuchsserie wurden sieben Herbst- und zwei Frühjahrsvarianten bestehend aus bekannten und neuen Herbiziden gegen dikotyle Unkräuter geprüft. Fenikan (1,5 l/ha) zeigte sich mäßig sicher gegen Klettenlabkraut, gegen die restlichen Unkräuter wirkte es bekanntermaßen gut. Bacara (0,75 l/ha) brachte bessere Werte gegen Klettenlabkraut, die Restverunkrautung wurde ähnlich wie bei Fenikan gut bekämpft. Herold (0,5 kg/ha) besaß die beste Wirkung gegen Klettenlabkraut. Ob eine tendenziell schwächere Wirkung gegen Ausfallraps vorliegt, sollte weiter beobachtet werden. Die TM Fenikan+IPU+Stomp (0,3/0,6/1,2) sowie die TM Hoestar+Pointer (20g/20g; Herbstbehandlung) fielen in der Klettenlabkrautwirkung im Vergleich zu den erstgenannten Herbiziden ab. Am Standort Haufeld war auch bei der TM Hoestar+Pointer eine unzureichende Taubnesselwirkung zu beobachten. Sehr gut gegen Klettenlabkraut zeigten sich die beiden Frühjahrsbehandlungen, wobei bei Kamille Wirkungsabfälle bei der TM Duplosan KV+Starane (1,5/0,5) feststellbar waren. FAZIT: Herbstbehandlungen besitzen gegen Klettenlabkraut eine geringere Sicherheit als Frühjahrsbehandlungen. Bacara und Herold zeigten aber hier neue Standards. Frühjahrsbehandlungen wirken sicherer gegen die dikotylen Unkräuter und sollten auf geeigneten Standorten (keine Ungräser, im Frühjahr befahrbar, verhaltene Unkrautentwicklung im Herbst) weiterhin genutzt werden. Herbizidvarianten (l/kg/ha) H = Herbstspritzung F = Frühjahrsspritzung AG 441 hwg0197.wpg Winterweizen: Stadienbezogene Klettenlabkrautbekämpfung Mit zwei Versuchen wurde die 1996 begonnene Versuchsserie speziell zur Bekämpfung von Klettenlabkraut weitergeführt. Es sollte geprüft werden, welchen Einfluß der Anwendungstermin (sehr früh mit AHL/ optimal/spät) und die Herbizidwahl (Starane/Hoestar/Wuchsstoff) auf den Bekämpfungserfolg gegen Klettenlabkraut besitzen. Für die Versuchsdurchführung wurden sehr stark mit Klettenlabkraut verunkrautete Standorte ausgewählt. 2/ Schriftenreihe der TLL

25

26 FAZIT: Bei starkem Auftreten von Ackerfuchsschwanz sollte Ralon Super oder Topik eingesetzt werden. Auch reduzierte Aufwandmengen können unter bestimmten Bedingungen ausreichend sein. Herbizidvarianten (l/ka) AG 441 hww0497.wpg 5.2 Bekämpfung von Krankheiten Getreidebeizung Die Bekämpfung samenbürtiger Krankheiten des Getreides mit chemischen Beizen stellt weiterhin eine wichtige Standardmaßnahme im Anbauverfahren dar. Dafür stehen Trocken- und Feuchtbeizen zur Verfügung. Aufgrund der geringen Bedeutung von Trockenbeizen wurde auf eine Darstellung in der Übersichtstabelle verzichtet. Allgemeine Hinweise zur Getreidebeizung: Vor der Beizkampagne sollte man sich für lösungsmittel- oder wasserhaltige Beizen entscheiden, sonst entsteht hoher Reinigungsaufwand. Lösungsmittelhaltige Beizen: Nach der Behandlung trocknen die Körner sehr schnell ab (glatte Oberfläche). Dies verringert die Verstopfungsgefahr und begünstigt den Durchsatz in Großbeizanlagen. Dort ist diese Beiz- Formulierung weiterhin von Bedeutung. Beizen auf Wasserbasis: Behandelte Körner benötigen einige Zeit bis zur völligen Trocknung. Bis dahin sind die Körner feucht und stumpf (rauhe Oberfläche). Dadurch verringert sich die Fließfähigkeit und damit die Akzeptanz in Großbeizanlagen. Für die Beizung des eigenen Nachbaus in Großbetrieben haben sich diese Beizen jedoch gut bewährt. Insbesondere der Vorteil der leichten Handhabung (Reinigung mit Wasser möglich) und der Umweltschonung spricht für Wasserbeizen. Aufmischungen mit Wasser zur Verbesserung des Beizbildes sind möglich (jeweilige Gebrauchsanleitung beachten!). Nur soviel Getreide beizen, wie unbedingt notwendig (kann nicht verfüttert werden)! Beachten Sie die Vorschriften zum Anwenderschutz (Handschuhe, Schutzmittel, Masken ect.)! Dies trifft besonders bei der Verwendung von insektiziden Beizen (Decis, Contur Plus) zu. 2/ Schriftenreihe der TLL

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