Wie reagieren Sparer in Deutschland auf das Niedrigzinsumfeld?
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- Viktor Schuster
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1 Wie reagieren Sparer in Deutschland auf das Niedrigzinsumfeld? Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Dr. Lena Jaroszek Dr. Oliver Lerbs Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Weber Round Table ING-DiBa Frankfurt am Main,
2 Wie reagieren Sparer auf das Niedrigzinsumfeld? I. Informationen über die Befragung II. Niedrigzinsen und Sparverhalten Aufgrund der niedrigen Zinsen ändert sich das Sparverhalten inzwischen spürbar. III. Vom Niedrig- zum Negativzins? Bankkunden halten Negativzinsen auf Einlagen in 2017 für möglich. Die Reaktionen darauf wären andere als bei Zinssenkungen im Positivbereich. 1
3 Informationen über die Befragung Die Studie untersucht die Finanzentscheidungen von Privatanlegern im Niedrigzinsumfeld. Befragungszeitraum: 25. Oktober bis 15. November Teilnehmende: knapp Kunden der ING-DiBa. Umfang: 13 Fragen + soziodemografische Angaben + subjektive Einstellungen. Gesamtrücklauf: ca. 6%. 2
4 Das Stichprobenkonzept: Schichtung nach Vermögen und Vorhandensein eines Aktiendepots Vermögen bei der ING-DiBa [ ) [ ] Aktives Aktiendepot (>0) nein ja 693 (Antwortrate 4,6%) 802 (Antwortrate 5,4%) 950 (Antwortrate 6,3%) 1148 (Antwortrate 7,7%) Gesamtanzahl Stichprobe: Gesamtanzahl Befragte: je Gruppe (Kunden im Alter von 20 bis 60 Jahren) Bildung max. Realschule Abitur Berufsausbildung Studium Promotion 6% 10% 15% 19% 49% 3
5 Zwei konkrete Beispiele aus dem Fragebogen (1) 4
6 Zwei konkrete Beispiele aus dem Fragebogen (2) 5
7 Wie reagieren Sparer auf das Niedrigzinsumfeld? I. Informationen über die Befragung II. Niedrigzinsen und Sparverhalten 1. Wird nun anders gespart? 2. Welche Eigenschaften haben Verbraucher, die weniger sparen? 3. Steigt das Interesse, in verschiedene Anlagen zu investieren? 4. Welche Anlageklassen gewinnen, welche verlieren? III. Vom Niedrig- zum Negativzins? 6
8 Mehrstufige Erfragung des Sparverhaltens gar nicht mehr: 10% Ja: 44% Wegen der niedrigen Zinsen spare ich weniger: 81% mehr: 9% Beeinflussen die derzeit niedrigen Zinsen, wie viel Sie sparen? Nein: 56% Wieviel ich spare hängt nicht von den Zinsen ab, sondern davon, ob Mehrfachnennungen möglich Mir Geld zum Sparen übrig bleibt: 71% Ich ein Konsumziel verfolge: 24% Ich Geld zur Vermögensbildung zurücklegen möchte: 55% Meine Rücklagen für schlechte Zeiten ausreichen: 33% Sonstige Gründe. 7
9 Das Niedrigzinsumfeld beeinflusst das Sparen in Deutschland Beeinflussen die derzeit niedrigen Zinsen, wie viel Sie sparen? 56 % 44 % nein (keine Änderung =0) ja (Änderung =1) 8
10 Änderung des Sparverhaltens: Eine Regressionsanalyse Änderung des Sparverhaltens als Funktion von Verbrauchereigenschaften: Ja (Änderung =1) = f( ) Erklärende Variable Einfluss Koeffizient statistisch abgesichert? p-wert Effekt Vermögend Wertpapierbesitz Einkommenshöhe schwach Haushaltsgröße schwach Geduld stark Risikobereitschaft mittel Umschichtungen stark Erwartung negativer Zinsen mittel Alter schwach Weiblich Konstante N = R² =
11 Aus mehr Umschichtungen in der Vergangenheit folgt eine stärkere Änderung des Sparverhaltens Beeinflussen die derzeit niedrigen Zinsen, wie viel Sie sparen? Auswertung bedingt auf die Angabe, wie häufig in der Vergangenheit bei Zinssenkungen das Vermögen umgeschichtet wurde nein (keine Änderung =0) ja (Änderung =1) 71% 58% 50% 43% 29% 42% 50% 57% nie selten häufig immer (494) (1567) (1176) (191) 10
12 Wenn sich das Sparverhalten ändert, wird überwiegend weniger oder gar nicht mehr gespart Wegen der niedrigen Zinsen spare ich nun Prozentanteile an Personen, die Frage 1 mit Ja beantworteten 81% Der Effekt ist besonders stark für: 10% 9% Geringerverdienende Haushalte Ältere Ungeduldige Risikoscheue Aktive (vergangene Umschichtungen) Diejenigen, die mit Negativzinsen rechnen weniger gar nicht mehr mehr 11
13 Wenn sich das Sparverhalten nicht ändert, dominieren Residual- und Vermögenssparen Wieviel ich spare hängt nicht von den Zinsen ab, sondern davon, ob ich Prozentanteile an Personen, die Frage 1 mit Nein beantworteten (Mehrfachantworten möglich) 70% 56% 32% 23% mir Geld zum Sparen bleibt ("Residualsparen") ich Geld zur Vermögensbildung zurücklegen möchte ("Vermögenssparen") meine Rücklagen für schlechte Zeiten ausreichen ("Vorsichtssparen") ich ein bestimmtes Konsumziel (z.b. eine Urlaubsreise) verfolge ("Konsumsparen") 12
14 Das Interesse für verschiedene Anlageformen nimmt zu, insbesondere bei den Jüngeren Wegen der niedrigen Zinsen ist mein Interesse in verschiedene Anlageformen zu investieren über 35 Jahre 11% 7% 29% 50% gestiegen gleich bis 35 Jahre 8% 4% 21% 66% gesunken unwichtig ke 13
15 Wertpapiere und Immobilien gewinnen an Attraktivität Wie verändern die derzeit niedrigen Zinsen für Sie die Attraktivität der Anlageformen beim Sparen für die Vermögensbildung (Anlagehorizont mindestens 10 Jahre)? Liquide Sparprodukte 7% 29% 60% Festgeld Wertpapiere 5% 11% 20% 25% 55% 68% steigt gleich sinkt Lebensversicherung 4% 23% 54% ke Immobilie 6% 26% 55% 14
16 Attraktivität von Anlageformen und Haushaltseigenschaften Wertpapiere gewinnen an Attraktivität insbesondere bei: Risikobereiten Personen Männern Vermögenden Haushalten (mehr als EUR bei der ING-DiBa) Einkommensstarken Haushalten Geduldigen Personen Immobilien gewinnen an Attraktivität insbesondere bei: Einkommensstarken Haushalten Jüngeren 15
17 Wie reagieren Sparer auf das Niedrigzinsumfeld? I. Informationen über die Befragung II. Niedrigzinsen und Sparverhalten III. Vom Niedrig- zum Negativzins? 1. Erwarten die Verbraucher negative Zinsen? 2. Wie würden sie auf Negativzinsen reagieren? 3. Wie bewerten sie Negativzinsen relativ zu anderen Entgelten? 16
18 Negativzinsen scheinen möglich Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Banken in den nächsten 12 Monaten auf breiter Front einen negativen Zins auf Giro- oder Sparkonten einführen? 34% 31% 28% 7% bestimmt nicht eher nicht vielleicht möglich gut möglich 17
19 Zinssenkungen in den Negativbereich würden neue Verhaltensreaktionen auslösen Angenommen, Sie hätten ein Tagesgeldkonto und der (Nominal-)Zins auf Tagesgeld würde gesenkt. Wie würden Sie reagieren bzw. zu welchem Produkt würden Sie wechseln? 1.4% auf 0.9% 7% 12% 35% 41% nichts ändern 0.9% auf 0.4% 11% 17% 21% 46% anderes Tagesgeld längere Laufzeit 0.4% auf -0.1% 5% 22% 23% 39% mehr Risiko keine Angabe -0.1% auf -0.6% 4% 17% 29% 33% 18
20 Negativzinsen werden noch negativer beurteilt als andere Bankentgelte Schließfächer dagegen positiv Wie beurteilen Sie persönlich die nachfolgenden Entgelte? Negativzins 75% 10% Abhebungsgebühr 65% 18% Transaktionsgebühr 51% 24% Kontoführungsgebühr 52% 22% Bankschließfach 20% 9% 14% 33% reine Kosten eher Kosten ausgeglichen eher Leistung klare Leistung ke 19
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
22 Anhang
23 Die Stichprobe Alter Geschlecht 50% 74% 13% 28% 35% 23% 25% 24% 2% 49% 51% 26% >65 männlich weiblich Umfrage Deutschland Umfrage Deutschland Bildung max. Realschule 15% 34% Umfrage Abitur 10% Berufsausbildung 19% 50% Studium 15% 49% Promotion 1% 6%
24 Beeinflussen die derzeit niedrigen Zinsen, wie viel Sie sparen? (in Abhängigkeit des Einkommens) 52% 57% 58% nein ja 48% 43% 42% unter EUR EUR bis unter über EUR Die Einkommensangaben beziehen sich auf das monatliche Haushaltsnettoeinkommen.
25 Beeinflussen die derzeit niedrigen Zinsen, wie viel Sie sparen? (in Abhängigkeit der Bereitschaft zu Geduld) 45% 53% 51% 62% 65% nein ja 55% 47% 49% 38% 35% ungeduldig extrem geduldig
26 Beeinflussen die derzeit niedrigen Zinsen, wie viel Sie sparen? (in Abhängigkeit der Risikopräferenz) 49% 53% 58% 61% nein ja 51% 47% 42% 39% risikoavers risikobereit
27 Ansprechpartner Prof. Dr. Dr. h. c. Martin Weber Lehrstuhl für Finanzwirtschaft insb. Bankbetriebslehre der Universität Mannheim und Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Dr. Oliver Lerbs Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Stellv. Leiter International Finanzmärkte und Finanzmanagement Dr. Martin Schmidberger ING-DiBa AG Generalbevollmächtigter/Leiter Produkt- und Zielgruppenmanagement Carsten Brzeski ING-DiBa AG Chefvolkswirt Haftungsausschluss Die Inhalte dieser Präsentation sind mit größter Sorgfalt recherchiert. Dennoch übernimmt das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung keine Gewähr für ihre Richtigkeit und Vollständigkeit. Eine Haftung für Schäden, die sich aus der Verwendung der Inhalte ergeben, ist ausgeschlossen. Haftungsansprüche, die sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, welche durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter oder unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung behält sich das Recht vor, Änderungen oder Ergänzungen der bereitgestellten Informationen vorzunehmen. Inhalt und Struktur der Unterlagen sind urheberrechtlich geschützt. Die Vervielfältigung von Informationen oder Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen oder Bildmaterial, bedarf der ausdrücklichen vorherigen Zustimmung.
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