Bedeutung der Regenwürmer für die Landwirtschaft - ausgewählte Ergebnisse aus Baden-Württemberg

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1 Bedeutung der Regenwürmer für die Landwirtschaft - ausgewählte Ergebnisse aus Baden-Württemberg Dr. Otto Ehrmann Büro für Bodenmikromorphologie und Bodenbiologie, Creglingen otto.ehrmann gmx.de ökologische Gruppen von Regenwürmern Biologie (Fortpflanzung) Vorkommen in Baden-Württemberg Bedeutung und Funktionen von Regenwürmern welche Faktoren bestimmen die Größe einer Regenwurmpopulation? Forschungsbedarf Verwendung von Daten und Fotos bitte nur nach Rücksprache mit dem Autor [Erläuterungen die nach dem Vortrag eingefügt wurden stehen in eckigen Klammern]

2 Zwei adulte Regenwürmer (A. rosea und L. badensis) Otto Ehrmann [Der bis zu 5 cm große Lumbricus badensis kommt in höheren Lagen des Südschwarzwaldes vor, der kleine Aporrectodea rosea ist oft in Äckern zu finden => es gibt sehr große Unterschiede zwischen verschiedenen Regenwurmarten Baden-Württembergs]

3 epigäischer Regenwurm (Lumbricus rubellus) Otto Ehrmann [ epigäische Arten leben nahe der Bodenoberfläche und sind +/- durchgehend dunkel pigmentiert in Äckern sind sie wegen einer fehlender Streuauflage eher selten]

4 Lumbricus terrestris (anezische Art) Otto Ehrmann Otto Ehrmann [anezische Arten haben eine Röhre die meist über 1m tief ist. Zur Nahrungsaufnahme und Paarung kommen sie meist an die Bodenoberfläche, dabei bleibt das Hinterende in der Regel in der Wohnröhre. Daher ist meist nur das Vorderende dunkel pigmentiert. ]

5 A. icterica endogäische Arten [endogäische Arten leben meist im Mineralboden. Sie sind nicht oder nur wenig pigmentiert. Bei Trockenheit bilden manche Arten eine mit Schleim ausgekleidete Höhlung. In dieser können sie einige Monate überleben.] A. rosea Otto Ehrmann Otto Ehrmann

6 ökologische Gruppen von Regenwürmern (idealisiert, Tiefe Bild ca. 1 m) ep an en en an Otto Ehrmann Gruppe epigäische endogäische anezische Tiefe Bodenoberfläche, Humusauflage, oberste cm des Oberbodens Oberboden Bodenoberfläche Unterboden (ca.1,3 m)

7 Fortpflanzung: Paarung Otto Ehrmann Lumbricus terrestris [Bei feuchter Witterung kann man manchmal nachts Lumbricus terrestris bei der Paarung beobachten]

8 Kokonproduktion je Art in einem Jahr [Topfversuch, natürl. Temperatur, Bodenfeuchte optimal] Anzahl/Jahr 15 Otto Ehrmann endogäische epigäische 1 5 A.lon. A.ros. O.cya. A.cal. A.chl. L.cas. L.rub. nach Evans & Guild, 1948, verändert

9 Kokon mit +/- voll entwickeltem Regenwurm Zufallsfund in einem Dünnschliff, Otto Ehrmann [meist ist in einem Kokon nur ein junger Regenwurm] Bildbreite 2,7mm

10 frisch geschlüpfter Regenwurm und Kokon Otto Ehrmann A. caliginosa

11 Entwicklungszeit von Regenwürmern. +/- Freilandtemperaturen 25 C A. rosea A. longa A. caliginosa A. chlorotica L. castaneus L. rubellus E. foetida E+L E. foetida G Tage Brutdauer Wachstumsdauer Quelle: Graff 1953 und Edwards & Lofty 1977, verändert [ => die Entwicklungszeit der meisten Ackerarten beträgt ca. ein Jahr, daher ist nach einer Beeinträchtigung nur eine allmähliche Erholung möglich]

12 Regenwurmpopulationen in Baden-Württemberg differenziert nach Nutzung Indiv./m² Abundanzen Biomassen Acker Grünland Wald Acker Grünland Wald Gramm/m² Artenzahl Acker 4,2 Grünland 5,2 Wald 3,8 [ =>Wälder (oft schlechtere Böden und meist niedriger ph-wert) und Äcker (Bodenbearbeitung, Pestizide,..) sind ungünstiger als Grünland für Regenwürmer] Quelle: Ehrmann, unveröffentlicht

13 Anteile am Edaphon (Biomassen, nach Dunger 1983) Bakterien und Strahlenpilze Strahlenpilze Pilze Pilze Regenwürmer (bei 3 g/m²) Vergleich der Biomassen von Regenwürmer mit anderen Organismen Mikrofauna Mesofauna Makrofauna Gramm/m² 15 Vergleich mit Menschen u. Nutztieren (Durchschnittswerte BaWü, Nutztiere D) 1 5 Rinder Schweine Acker Wiese Wald Quelle: Statistische Landesamt/Bundesamt Zusammenstellung: Ehrmann Menschen Nutztiere Regenwürmer

14 die häufigsten Regenwurmarten in Baden-Württemberg Biomasse [adulte g] Stetigkeit Ø Biomasse [g/m²] Ø Abundanz [Indiv./m²] Ø epigäische Lumbricus rubellus 1, Lumbricus castaneus, Dendrobaena octaedra,14 / / 1 / 4 2 Dendrobaena rubida,12 / / 18 8 / / / / anezische L. rubellus friendoides 2,5 / / 12 5 / / 2 1 / / 1 Lumbricus terrestris 4, Aporrectodea longa 2, endogäische Aporrectodea caliginosa, Allolobophora chlorotica, Aporrectodea handlirschi, Aporrectodea rosea, Aporrectodea icterica, / / / 2 Octolaseum cyaneum 2, Octolaseum lacteum 1, A = Acker, G = Grünland, W = Wald es kommen noch mindestens 1 weitere Arten von höchstens lokaler Bedeutung vor [Problem: sehr wenige Arten, praktisch keine Redundanz der von einer Art ausgeführten Funktion => schon der Ausfall einer Art kann negativ Auswirkungen auf einen Standort haben!] Quelle: Ehrmann, unveröffentlicht

15 Bedeutung und Funktionen von Regenwürmern Streueinarbeitung, Förderung der Nährstoffmineralisierung Vermischung von organischer und mineralischer Substanz (Stabilisierung in Ton-Humus- Komplexen, Krümelgefüge) Bodenlockerung Anlage von z.t. tiefreichenden Röhren Nahrungsquelle für viele andere Tiere

16 Otto Ehrmann Lumbricus terrestris zieht Laubblatt zu Röhre

17 Acker am Waldrand, Blätter von Lumbricus terrestris an Wohnröhre zusammengezogen Otto Ehrmann im Bild sind fast 2 von Lumbricus terrestris zusammengezogene Blatthäufchen zu sehen [Der Regenwurm kann frische Streu nicht fressen. Daher zieht er die Streu zu kleinen Häufchen an der Mündung seiner Wohnröhre zusammen. Dort ist es feuchter und die Temperatur ist gleichmäßiger. Dies begünstigt die mikrobielle Vorzersetzung der Streu. Der Regenwurm frisst diese vorzersetzte Streu und lebt von dem Mikroorganismen und der vorzersetzten organischen Substanz.]

18 Dünnschliff Regenwurm (Zufallsfund), Bildhöhe je 5 mm Darminhalt Leibeshöhle Längsmuskulatur Otto Ehrmann Otto Ehrmann

19 Otto Ehrmann A. longa beim Abkoten

20 Verhältnis von Respiration, Produktion und Egestion bei Regenwürmer (Beispiel Göttinger Kalkbuchenwald, Quelle Schäfer 1987) Egestion (95%) Respiration (3%) Produktion (2%) Losung eines anezischen Regenwurms (Bildbreite 4,3 mm, Polfilter, 45 ) Otto Ehrmann [in der Losung ist ein Nebeneinander von organischer Substanz (es sind Pflanzenreste zu erkennen) und mineralischem Material (hier: helle Quarze), dadurch sind Ton-Humus-Komplexe eher möglich]

21 Beispiel: Einfluss der Regenwürmer auf die Bodenstruktur Beispiel Wald Hegau, Pararendzina, kalkhaltig (Geschiebemergel, ph 7,2, Lt2, Mull) Hohenlohe, Pseudogley, versauert (Löss über ku, ph 3,7, Lu, Moder) Bildhöhe 25 mm 162 Indiv. / m² 66 g / m² tiefgrabende Arten Otto Ehrmann Otto Ehrmann 21 Indiv. / m² 11 g / m² keine tiefgrabende Arten [Das linke Profil weist deutlich mehr Regenwürmer auf. Weil auch die abiotischen Voraussetzungen besonders günstig sind, hat sich ein mächtiger krümeliger Oberboden entwickelt. Eine solch gute Struktur findet man nur selten. Im rechten Profil beschränkt sich der Einfluss der Regenwürmer wegen der Versauerung nur auf die obersten cm]

22 Lockerung einer Fahrspur durch Regenwürmer (Beispiel 1) Otto Ehrmann [Unter jedem Häufchen lebt ein Regenwurm. Die Tiere konnten die Verdichtung durchstoßen]

23 Lockerung einer Fahrspur durch Regenwürmer (Beispiel 2) Otto Ehrmann zusammengezogene Blätter Wohnröhre nach dem Entfernen der Blätter sichtbar

24 Regenwurmröhren an einem Bodenquerschnitt in 4 cm Tiefe (Acker, pfluglos, Löss) Otto Ehrmann

25 Röhren: Wege für Wasser und Luft (Färbeversuch mit Brilliant Blue) Acker Auenlehm Altmoräne Oberschwaben Acker Pelosol Keuper Hohenlohe Otto Ehrmann Otto Ehrmann [zahlreiche gefärbte Röhren] [viel weniger Regenwürmer, nur eine gefärbte Röhre] [Der Farbstoff und damit auch Wasser fließt im Unterboden vorwiegend in Regenwurmröhren]

26 Röhren sind auch Wege für Tiere und Wurzeln Otto Ehrmann

27 Tonbeläge in einer verlassenen Regenwurmröhre Bildbreite 4 mm Otto Ehrmann

28 Äcker in Baden-Württemberg Tiefenfunktionen von Regenwurmröhren bei verschiedenen Bodenarten > 7mm Durchmesser, Einteilung in ungefärbte/gefärbte Röhren Quelle: Ehrmann und Schwarz 22 schluffiger Lehm toniger Lehm lehmiger Ton/Ton Röhren / m² Röhren / m² Röhren / m² n=2 2 n=5 2 n=3 Tiefe [cm] Röhre: verfüllt 1/1 bis 1/2 offen >1/2 offen 1 Sand: große Regenwurmröhren fehlen [In Lössböden kommen wesentlich mehr Regenwurmröhren als in tonigen Böden vor. Bei letzteren werden die Röhren durch das Quellen und Schrumpfen häufiger zerstört. Nahe der Oberfläche gibt es wegen der Bodenbearbeitung wesentlich weniger große Röhren als im Unterboden. Regenwurmröhren können wegen ihrer Stabilität im Unterboden ggf. auch Jahrzehnte nach dem Ableben des Regenwurms noch offen sein. Daher verschlechtert sich das Unterbodengefüge bei einem Verschwinden der tiefgrabenden Arten meist nur allmählich. Umgekehrt dauert es auch unter günstigen Bedingungen Jahrzehnte bis man eine große Anzahl an Regenwurmröhren aufbauen kann. Daher sollten auch Versuche mit unterschiedlicher Bodenbearbeitung über einen möglichst langen Zeitraum durchgeführt werden.]

29 Funktionen der 3 ökolog. Gruppen der Regenwürmer im Vergleich epigäische endogäische anezische Streuabbau große organische Substanz (z.b. Blätter) - Feinmaterial (z.b. kleine Blattreste) Vermischen organischer Substanz mit dem Mineralboden Grobvermischen (z.b. Einmischen von Blättern) - Feinvermischen ( Bildung Ton-Humus Komplexe) - Lockerung des Bodens Krümelstruktur und Röhren im Oberboden Anlage stabiler tiefreichender Röhren nicht, = wenig, = mittel, = stark, hoch, viel [Nur bei einem Vorkommen von mehreren ökologischen Gruppen (vor allem endogäische und anezische Arten) werden alle relevanten Funktionen der Regenwürmer erfüllt.] Zusammenstellung: Ehrmann, unveröffentlicht

30 Können die Leistungen der Regenwürmer durch Bodenbearbeitung ersetzt werden? Streuabbau große organische Substanz (z.b. Blätter) Feinmaterial (z.b. kleine Blattreste) Vermischen organischer Substanz mit dem Mineralboden Grobvermischen (z.b. Einmischen von Blättern) Feinvermischen ( Bildung Ton-Humus Komplexe) Lockerung des Bodens Krümelstruktur und Röhren im Oberboden Anlage stabiler tiefreichender Röhren +/- ersetzbar durch eine Kombination von Bodenbearbeitung und Tätigkeit anderer Organismen durch Bodenbearbeitung ersetzbar nicht ersetzbar im Oberboden durch Bodenbearbeitung, techn. Lockerung des Unterbodens ist meist sehr problematisch Krümelstruktur und Röhren sind technisch nicht herstellbar, teilweise aber durch Bodenbearbeitung kompensierbar technisch nicht möglich [=> bei einem Ausfall von Regenwürmern erfolgt in der Regel eine Verschlechterung der Bodenstruktur] Zusammenstellung: Ehrmann, unveröffentlicht

31 Übersicht: Regenwurmbiomassen in Baden-Württembergischen Ackerböden (67 verschiedene Standorte, davon 7 Direktsaatflächen Zeitraum ) Regenwurmbiomassen [g/m²] Quelle: Ehrmann, unveröffentlicht

32 welche Faktoren bestimmen die Größe einer Regenwurmpopulation von Äckern? praktisch nicht beeinflussbar: Bodenart, Bodentyp Witterung beeinflussbar Struktur der Agrarlandschaft Fruchtfolge Bodenbearbeitung Düngung, ph Pestizideinsatz Verdichtung

33 . Regenwurmpopulationen bei verschiedenen Bodentypen (Beispiel Friesentaler Grund, Kraichtal, Löss) Quelle: Ehrmann, 1996 WNW ESE L.rubellus A. caliginosa O. lacteum O. cyaneum L. rubellus A. caliginosa A. rosea A. caliginosa oder A. rosea [m ü. NN] 17 Pararendzina 2 Kolluvium Kolluvium Pararendzina Hafer Mais Mais [m] Rain, Grasweg epigäische endogäische [Die Untersuchungen wurden nach einem trockeneren Sommer durchgeführt. Die erodierten Pararendzinen wiesen wegen des ungünstigeren Wasserhaushaltes praktisch keine Regenwürmer mehr auf.]

34 Regenwurmpopulationen in Feldrainen bei verschiedenen Bodenarten Sl (Rastatt ; 9,6 C; 74 mm), Ut4 (Hohenheim, 8,6 C, 663 mm), Tl (Merklingen; 6,5 C, 92 mm) Biomassen [g/m²] Rastatt Sl Hohenheim Ut4 Merklingen Tl Abundanzen [Indiv./m²] Rastatt Sl Hohenheim Ut4 Merklingen Tl 1 Fj 9 He 9 Fj 91 He 91 Fj 92 He 92 Fj 9 He 9 Fj 91 He 91 Fj 92 He 92 Rastatt Plieningen Merklingen L.castaneus L. rubellus L. terrestris A. longa A. caliginosa A. chlorotica A. icterica A. rosea O. lacteum

35 Einfluss von Trockenperioden Regenwürmer auf einer forstlich rekultivierten Deponie bei Leonberg Regenwurmbiomassen [g/m²] U-Feld K-Feld Regenwürmer eingesetzt Bäume gepflanzt Fj1 He 1 Fj2 He2 Fj3 He3 Fj Fj7 Fj8 Fj9 Fj1 He11 [Aufgrund der Bodenumlagerung im Rahmen der Rekultivierung gab es nach Abschluss der Rekultivierung praktisch keine Regenwürmer mehr. Daher wurde diese mit Rasensoden aus dem Grünland eingesetzt. Dies führte zu einer deutlichen Zunahme der Regenwürmer. Nach dem trockenen Sommer 23 und dem (insbesondere im Wald) trockenen Jahr 211 gab es jeweils einen drastischen Rückgang. ]

36 Anpassungsmechanismen von Regenwürmern an Trockenheit [Kürzere Trockenperioden können von Regenwürmern überdauert werden. Die tiefgrabenden anezischen Arten ziehen sich in den feuchteren Unterboden zurück. Endogäische Arten überdauern meist im Ruhestadium in Höhlungen. Bei längeren Trockenperioden versagen aber diese Anpassungsmechanismen. Allerdings sind dann immer noch Eier in den trockenheitsresistenteren Kokons vorhanden. Aus diesem kann die Population neu aufgebaut werden. Daher ist eine lange Trockenperiode zwar sehr ungünstig, kritisch für Populationen sind aber erst zwei Trockenjahre in Folge.] Otto Ehrmann Ruhestadium in Höhlung Otto Ehrmann 3 Bilder folgen Otto Ehrmann Überdauerung (der Art) im Kokon Überdauerung im feuchteren Unterboden

37 [Im kleineren Seitental (blau umrandet) wurden keine tiefgrabenden Regenwurmarten gefunden. Hingegen kamen in größeren Seitental (rot) der Kraich vor allem an der Unterseite von Lössterrassen und um Feldgehölze/Obstbäume sowie am Waldrand tiefgrabende Regenwürmer vor. Infolge der Flurbereinigung nahm die Erosion im kleineren Seitental drastisch zu. Dadurch wurden günstigere tonreicher Böden in Mittel- und Unterhanglage mit grobschluffigeren Material aus den Oberhangböden überdeckt. Infolgedessen verschlechterten sich auch in der Senke die Bedingungen für tiefgrabende Regenwürmer. Ungünstig ist auch der Verlust an Strukturvielfalt. Dies ist sicher ein extremes Beispiel über die Auswirkungen von Flurbereinigung auf Regenwürmer. Durch den Verlust an Hecken, Rainen etc. (Flächen ohne Bodenbearbeitung und Pestizideinsatz) und der Nivellierung des Bodenwasserhaushaltes als Folge von Drainagen (= schlechtere Chancen für das Überleben in Trockenjahren) ist eine übliche Flurbereinigung in der Regel ungünstig für Regenwürmer.] Vorkommen tiefgrabender Regenwürmer in einer Lösslandschaft im Kraichgau (Bsp. zwei Seitentäler der Kraich) Quelle: Ehrmann 23 nicht flurbereinigt flurbereinigt N 1 m Vorkommen von L. polyphemus / L. terrestris. (n>4 Punkte)?? keine keine

38 Vorkommen von Regenwürmern im Acker im Vergleich zum Feldrain (die Äcker wurden konventionell bewirtschaftet) [Feldrain = 1 %] Rastatt Kraichtal Plieningen Merklingen Langenau Abundanzen Rastatt Kraichtal Plieningen Merklingen Langenau Biomassen [%] Rastatt Kraichtal Plieningen Merklingen Langenau Feldrain Acker in % vom Feldrain Artenzahlen (alle Arten des Feldraines kommen im Acker vor)

39 Wiederbesiedlung: Problem der Einwanderung sehr langsame aktive Ausbreitung (5-1 m pro Jahr für eine Population) selten erfolgreicher passiver Transport (hohe Verluste) sexuelle Fortpflanzung bei den wichtigsten Arten (=>2 benachbarte Tiere!) besondere Probleme bei großen Schlägen/einheitlicher strukturierter Landschaft Otto Ehrmann L. rubellus beim Wandern

40 Einfluss von Landschaftsstruktur/Schlaggröße Wiederbesiedlung eines 5 ha Schlages (theoretisches Modell) Annahmen: Populationszusammenbruch im Acker, Überdauerung in Randstrukturen Geschwindigkeit der Regenwürmer 5m/a [für Äcker vermutlich zu optimistisch] nach 2 Jahren nach 5 Jahren nach 1 Jahren 5 m

41 Vergleich von Luzerne mit einer normalen Fruchtfolge Biomasse [g/m²] 12 Mais-WGetreide-SGetreide Luzerne Pararendzina aus Löss (Kraichtal) F9 H9 F91 H91 F92 H92 Biomasse [g/m²] Parabraunerde aus Lösslehm (Hohenheim) 4 Mais-WGetreide 36 -SGetreide 32 Luzerne F9 H9 F91 H91 F92 H92 Biomasse [g/m²] Terra Fusca auf Weißjura (Merklingen) 12 Mais-WGetreide -SGetreide Luzerne F9 H9 F91 H91 F92 H92 besonders günstig für Regenwürmer sind: Kulturen mit langer Anbauperiode geringer Bodenbearbeitung geringem Pestizideinsatz mäßiger Verdichtung viele Ernterückstände von hoher Qualität [=> die Verdrängung des mehrjährigen Feldfutterbaus (Luzerne/Kleegras) durch Silomais ist sehr ungünstig für Regenwürmer] Quelle: Ehrmann, 1996

42 Wirkung von Fungiziden im Obstbau auf Regenwürmer Altes Land West-Hols S.-Oldenb. Meckenhe Bodensee (Abundanzen, alle Angabe in % von der Kontrolle) Benomyl Lumbricus terrestris Quelle: Niklas 198 Altes Land andere West-Hols S.-Oldenb. Meckenhe Bodensee Kupfer % S.-Oldenb. Krefeld Bodensee Lumbricus terrestris S.-Oldenb. Krefeld Bodensee andere % [Anmerkung: die Untersuchungen im Rahmen der Zulassung von Pestiziden wurden verbessert, optimal sind sie aber noch nicht.]

43 Quelle: Satchell 1967, verändert Einfluß von Stallmistdüngung auf Regenwürmer K o n tro lle S ta llm is t Indiv/m² 3 Abundanzen Biom assen g/m² Acker 1 Wiese Acker t/ha/a 9 t/ha/a?

44 Otto Ehrmann [Sachgerecht ausgebrachte Gülle (keine hohen Mengen, gleichmäßige Verteilung) ist meist nicht kritisch für Regenwürmer. Manchmal kann man aber nach Gülleausbringung - vor allem am Vorgewende - tote Regenwürmer beobachten. Ungünstig ist das Befahren von feuchtem Boden mit hohen Achslasten. ]

45 Einfluß von mineralischen N-Düngern auf Regenwürmer (NL, Grünland, Bodenart: ls, 2 Jahre) Indiv. /m² 6 5 epigäische endogäische KAS AS SCU KAS AS SCU 6 kg N/ha 18 kg N/ha KAS=Kalkammonsalpeter, AS=Ammoniumsulfat, SCU= Sulfur Coated Urea Quelle: Ma et al 199 [Bei sandigen Böden können saure Düngemittel die Regenwurmpopulation schädigen. Dies lässt sich durch eine Kalkung weitgehend kompensieren ]

46 Einfluss von Bodenverdichtung auf Regenwürmer (Beispiel: Hafer mit Mistdüngung, Kleinhohenheim, Biobetrieb) Fahrspur zwischen Fahrspuren Quelle: Ehrmann, Friedel, Lung 1996

47 Bodenbearbeitung Otto Ehrmann Bodenbearbeitung ist prinzipiell negativ für Regenwürmer (direkte Schädigung & Zerstörung Bauten) besonders ungünstig: Bodenbearbeitung bei feuchten Boden (Regenwürmer sind nahe Oberfläche) tiefe Bodenbearbeitung intensive Bearbeitung mit Fräse oder Kreiselegge

48 Regenwürmer bei Pflug (P), Mulch (M), Direktsaat (D) und Wiese (W) 35 Standort Efringen-Kirchen (Daueranbau von Körnermais) Versuchsfläche seit ca. 1995, die Untersuchungen wurden im Herbst 211 durchgeführt Quelle: Bericht Ehrmann für LTZ 211 Biomassen Abundanzen Biomassen [g/m²] Abundanzen [Indiv./m²] 5 5 P M D W -- P M D W P M D W -- P M D W anezische endogäische anezische endogäische [Die meisten Regenwürmer wurden in der Wiese (W) gefunden, die Direktsaat (D) weist kaum geringere Biomassen aus. Pflug (P) und Mulch (M) weisen wesentlich weniger Regenwürmer auf. Vor allem die tiefgrabenden anezischen Regenwürmer sind deutlich reduziert. Diese reagieren meist empfindlicher auf Bewirtschaftung. Untypisch ist der nicht vorhandene Unterschied zwischen Pflug- und Mulchvariante. Normalerweise kommen bei der Mulchsaat mehr Regenwürmer als beim Pflügen vor. Bei der Untersuchung der Röhren (übernächste Folie) wurden auch wesentlich mehr Röhren in der Mulchvariante erfasst.]

49 Anteil der Regenwurmarten an der Biomasse Standort Efringen-Kirchen (Daueranbau von Körnermais) Pflug Mulch Quelle: Bericht Ehrmann für LTZ. 211 Direktsaat Wiese L. rubellus L. terrestris A. longa N. xy A. caliginosa A. chlorotica A. icterica A. rosea A. georgii O. cyaneum [In der Wiese wurden 1 verschiedene Regenwurmarten gefunden, Direktsaat und vor allem Mulch- und Pflugvariante sind wesentlich artenärmer. Ungewöhnlich ist das Fehlen der tiefgrabenden Art Lumbricus terrestris bei allen Ackervarianten. Dies könnte vielleicht eine Folge der Körnermaismonokultur sein.]

50 Regenwurmröhren bei Pflug (P), Mulch (M), Direktsaat (D) und Wiese (W) am Standort Efringen-Kirchen Versuchsfläche seit ca. 1995, Daten: Herbst 211 Quelle: Bericht Ehrmann für LTZ mm >5-7 mm >7 mm Röhren m P M D W -- P M D W -- P M D W --

51 Vergleich von horizontalen Schnittflächen in 4 cm Tiefe Quelle: Bericht Ehrmann für LTZ. 211 Pflug Direktsaat

52 Forschungsbedarf - Zusammenstellung der vorhanden Daten zur Regenwurmfauna von Baden- Württemberg und Mitteleuropa - Dauerbeobachtung: dabei sollten wenige Flächen 1 x im Jahr untersucht werden, weitere Flächen ca. alle 3-5 Jahre - Untersuchungen zur Biologie der Regenwürmer (Das Verhalten der verschieden Arten wurde bisher nur in Einzelfällen genauer untersucht) - Anpassung von Landschaftsstruktur und Bewirtschaftung zur Minimierung von Verlusten bei einem möglichen Klimawandel Otto Ehrmann

53 Regenwurmcalcit (wird von speziellen Drüsen des Regenwurms gebildet) Bildhöhe 4 mm Otto Ehrmann Verwendung von Daten und Fotos bitte nur nach Rücksprache mit dem Autor Noch mehr Regenwurmfotos und viele andere Bodenbilder finden sich unter:

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