Kanton Zürich Baudirektion Hochbauamt. Richtlinie Gebäudetechnik Lüftungsanlagen 13. Januar 2017
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1 Kanton Zürich Baudirektion Hochbauamt Richtlinie Gebäudetechnik Lüftungsanlagen 13. Januar 2017
2 2/ Baudirektion Kanton Zürich, Hochbauamt Fachkoordination Gebäudetechnik, Andre Wagner, Patrick Künzler 13. Januar 2017 Version V 1.0 Ingress: Die im vorliegenden Text zur Vereinfachung verwendeten Funktionsbezeichnungen gelten auch für weibliche Funktionsträger. Die vorliegende Richtlinie wurde an der Sitzung der Geschäftsleitung HBA vom 18. Januar 2017 in Kraft gesetzt.
3 3/11 Richtlinie Gebäudetechnik Lüftungsanlagen 1. Allgemeine Grundsätze 4 2. Auszug KBOB-Empfehlung 4 Teil 7 - Lüftungsanlagen 5 Konzeptionelles 5 Planung und Ausführung 5 Projektdokumentation und Nachweise 7 3. Ergänzungen des Hochbauamtes Konzeptionelles Planung und Ausführung Offertunterlagen, Leistungen, Abnahme 11
4 4/11 1. Allgemeine Grundsätze Für die Bauvorhaben des Hochbauamtes des Kantons Zürich ist die Empfehlung Gebäudetechnik der KBOB (Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren) in vollem Umfang anzuwenden. Das Kapitel Ergänzungen des Hochbauamtes beschränkt sich auf wenige Ergänzungen und Präzisierungen dazu. Bei Widersprüchen gehen die Vorgaben des HBA der KBOB-Empfehlung vor. 2. Auszug KBOB-Empfehlung
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9 9/11 3. Ergänzungen des Hochbauamtes 3.1 Konzeptionelles - Volumenstromregler mit geringem Druckverlust verwenden und Vordruck auf ein Minimum einstellen. - Interne Wärmelasten wenn möglich direkt in den Apparaten über Kühlwassersysteme abführen. Andernfalls Abwärme an der Quelle erfassen. - Der Pumpenkaltwasserkreislauf für Kühldecken und Thermoaktive Bauteil-Systeme (TABS) muss mittels eines Wärmetauschers vom übrigen Netz getrennt sein. - Überprüfen ob Nachtkühlung über Lüftungsanlage sinnvoll ist, insbesondere bei Anlagen mit Gebäudeleittechnik (GLT). Bei wassergekühlten Decken kann über Nacht Wärme im Freecooling-System abgeführt werden. - Überprüfen, ob auf mechanische Kälteerzeugung durch den Einsatz von adiabatischer Kühlung verzichtet werden kann. 3.2 Planung und Ausführung Luftfilter - Filtertaschen sind nur in stehend konfektionierter Einbaulage zulässig. - Zur Verhinderung von Korrosionsschäden in Aussenluft-Filterkästen von Luftaufbereitungsgeräten ist der Boden vom Filterteil rostfrei auszuführen. - Der Verschmutzungsgrad des Filters muss mit einem Differenzdruckmanometer mit analoger Anzeige (nicht schaltend) am Filterort direkt überwacht werden können. - Alle Filter dürfen erst bei Inbetriebnahme der Anlage (in die Apparate) eingesetzt werden. Ventilatoren, Antriebe - Für Elektroanschlüsse an Luftaufbereitungsgeräten sind Kabelhülsen zu verwenden, welche durch die doppelwandigen Paneelen geführt werden. - Ventilatorteile sind mit Schaugläsern auszurüsten, sofern keine Direktantriebe verwendet werden (> 1500 m³/h). Wärmerückgewinnung (WRG) - WRG-Plattentauscher sind mit Aussenluft-Bypass für die Sommerschaltung, nicht aber als Frostschutz-Bypass für die Winterschaltung auszuführen. Kanalnetze - Die Dichtheit des Kanalnetzes hat bei normalen Anforderungen der Klasse C, bei speziellen Anforderungen der Klasse D (Bsp. Küchenabluft) zu entsprechen. Der Beanspruchungsart von schwingungsfreien Kanalbefestigungen (Zug, Druck, Scherung) ist besondere Beachtung zu schenken. - Nach Möglichkeit runde Kanäle (Rohre) verwenden. - Formstücke aerodynamisch konstruieren und wo erforderlich mit Leitblechen versehen. Wenn möglich Aussenluft über Erdkollektor ansaugen. Für Übergangszeit Umschaltung auf Direktansaugung vorsehen. Kollektorsystem gegen Erdreich abdichten.
10 10/11 Dämmungen - Aussendämmung an Kanälen mit Kondensationsgefahr ist mit durchgehender Dampfsperre auszuführen. - Wenn immer möglich auf Innendämmung verzichten. Wo Innendämmung unumgänglich ist, synthetischer Kautschuk, Foamglas mit glattem Anstrich oder doppelwandige Kanalkonstruktion verwenden. Hygienevorschriften beachten. - Brandschutzisolationen in der Regel aus Mineralwollmatten mit aufkaschierter Alu-Folie und Abdeckung aus Chromnickelstahlgeflecht. Befestigungsclips geklebt (nicht geschweisst), vorstehende Nägel gekürzt und mit Kappen abgedeckt. - Sämtliche Kanaldurchführungen durch Wände und Decken sind zu dämmen. Schalldämpfer - Schalldämpfer sind immer mit abriebfestem Absorptionsmaterial auszuführen. Kulissen mit aerodynamisch abgerundeten Anströmflächen ausbilden. Messstellen - Luftmessstellen sind in den Revisionsunterlagen zu vermerken. Kontroll- und Reinigungsdeckel - Kontroll- und Reinigungsdeckel sind in den Revisionsunterlagen zu vermerken. Bei Einbau in isolierte Kanäle sind die Deckel zu isolieren und zu kennzeichnen. Bezeichnungen/Beschriftungen - Sofern separate individuelle Richtlinien vorliegen, haben diese gegenüber dem nachstehend aufgeführten Beschrieb Vorrang. Die Ausführung ist mit den einzelnen verschiedenen Gewerken zu koordinieren, ebenfalls die Farbbezeichnung. - Alle Apparate und Armaturen sind zweckmässig und dauerhaft zu beschriften. - Rohrleitungen sind mindestens einmal pro Raum gut sichtbar mit Flussrichtungspfeilen dauerhaft zu markieren. Der Medienpfeil muss Angaben zum Medium, Temperaturbereich und Anlageteil enthalten. - Luftrichtungspfeile sind an folgenden Stellen anzubringen: Bei geraden Kanälen rund alle sechs Meter, nach Mauerdurchführungen, pro Stockwerk und bei wesentlichen Abgängen. Pfeilgrösse 60 x 150 mm. - Schaltschränke, Apparate, Feldgeräte etc. sind mit dauerhaft befestigten d.h. geschraubten Bezeichnungsschildern zu versehen. Die Schrift ist einzugravieren. Schilder für austauschbare Anlageteile wie z.b. Stellgliedmotoren sind mit Kettchen anzubringen. - Auf sämtlichen Schildern ist die Anlagebezeichnung, der Verwendungszweck sowie der Stromlaufpfad zu vermerken. - Die Abmessungen betragen für Leistungsschilder 100 x 50mm, für Apparateschilder 50 x 25 mm.
11 11/ Offertunterlagen, Leistungen, Abnahme - Es sind zusätzlich die folgenden Angaben zu machen: - Berechnungsgrundlagen, enthaltend: Fabrikat, Typ und weitere technische Spezifikationen (Leistungsangaben usw.) der Apparate, Geräte, Armaturen und Instrumente. Temperaturen, Luftgeschwindigkeiten, Schallgrenzwerte, Messtoleranzen (Abnahme), Betriebsmittel (Medien), Effizienzklasse Motoren. - Tabelle Luftmengen enthaltend pro Raum: Bodenfläche, Raumhöhe, Rauminhalt, Luftwechsel, Luftmengen sowie eventuell zusätzlich Aussenluftrate, Anzahl Personen, Aussen- und Umluftmenge.
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