National University of Ireland, Galway (NUIG) Semester I 2005
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- Charlotte Ackermann
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1 National University of Ireland, Galway (NUIG) Semester I 2005 Galway ist eine tolle, lebhafte Stadt an der Westküste des absolut faszinierenden Irlands. Mit seinen ca Einwohnern (immerhin die 6.größte Stadt des Landes!), seinen unzähligen Kneipen, seinen Einwohnern aus aller Herren Ländern, den engen Gassen, den bunten Häuschen, der Lage direkt an der Galway Bay, der tollen Ausgangslage um das ganze Land zu erkunden und der Uni auf deren Campus man ein ständiges Gewirr aus verschiedenen Sprachen hört, ist die NUIG genau die richtige Wahl für einen ERASMUS-Aufenthalt! Anreise Es gibt einige Fluggesellschaften, die günstige Flüge nach Irland anbieten (z.b. oder ). Galway selbst hat nur einen sehr kleinen Flughafen für Inlandsflüge. Der nächstgelegene international Flughafen ist Shannon. Von hier aus kann man problemlos in nur ca. 1,5h mit dem Bus für ca. 16 nach Galway fahren. Allerdings fahren die Busse nicht sehr regelmäßig und vor allem nicht nachts. Deshalb sollte man sich lieber bei den gängigen Busunternehmen (Bus Eireann: oder Citylink: ) über die Fahrpläne informieren, bevor man einen Schnäppchenflug nach Shannon bucht. Regelmäßiger fahren die Busse für ca. 19 in ca. 4h von und nach Dublin. Für Erkundungsfahrten auf der grünen Insel wäre ein eigenes Auto natürlich super, weil es kaum Bahnlinien gibt und man sonst immer auf die unregelmäßigen Busverbindungen angewiesen ist. An den Linksverkehr gewöhnt man sich wohl auch als Autofahrer relativ schnell und die wahrscheinlich teurere Anreise per Fähre lohnt sich für Reiselustige auf jeden Fall. Unterkunft Es gibt die Möglichkeit in Wohnheimen unter zu kommen oder sich privat eine Unterkunft zu suchen. Nur ein Wohnheim nimmt Studenten für ein Semester auf, alle anderen nehmen nur full year students. Die Hausregeln sind sehr streng, Übernachtungsbesuch ist nicht gestattet und die meisten Wohnheime sind nicht dichter an der Uni als private Unterkünfte. Die Miete für ein Einzelzimmer im Wohnheim liegt mit 90 pro Woche (zzgl. Kaution) und 65 für einen twin room, den man sich mit einem anderen Studenten teilt, sehr hoch. Deshalb empfehle ich eine private Unterkunft zu suchen. So kann man enger in Kontakt mit Iren kommen, wohnt meist viel billiger und vor allem ruhiger. Während man einen
2 Wohnheimplatz von Deutschland aus reservieren kann, muss man die private Unterkunft allerdings vor Ort in Galway suchen. Bei der Wohnungssuche ist man allerdings nicht allein, denn ein Großteil der Studenten der NUIG suchen zur gleichen Zeit eine Wohnung. Es ist nämlich in Irland so üblich, dass sich 4-5 Studenten zusammen ein Haus bzw. eine Wohnung nur für die reine Vorlesungszeit mieten, also von September bis Mai. Dann verbringen sie die vorlesungsfreie Zeit bei ihren Eltern um Geld zu sparen und suchen für das nächste akademische Jahr wieder neu. Das hat für den Vorteil, dass jeder auf der Suche nach Mitbewohnern ist und den Nachteil, dass es viel Konkurrenz gibt. Die ersten Tage in Galway kommt man am besten in einer der vielen zentrumsnahen Jugendherbergen unter. Gerade in der Hauptsaison sollte man allerdings im voraus reservieren (z.b. Kinlay House: oder Sleepzone: ). Hier gibt es auch Kochgelegenheiten, man kann schon erste Kontakte knüpfen und vielleicht findet man hier ja auch schon die zukünftigen Mitbewohner. Die ersten Tage wird man dann fast ausschließlich mit der von vielen als sehr nervenaufreibend empfundenen Wohnungssuche verbringen. Behilflich ist dabei das accommodation office der Uni. Hier bekommt man einen Stadtplan, es werden gute Wohngegenden für Studenten empfohlen und eine Adressenliste von Vermietern ausgehändigt (diese wird täglich aktualisiert und ist auch online unter erhältlich). Eine andere gute Möglichkeit an Telefonnummern der Vermieter zu kommen ist die regionale Zeitung Galway Advertiser. Das Büro des Verlages befindet sich im Zentrum der Stadt direkt am Eyre Square. Zu Semesterbeginn kann man sich hier jeden Mittwoch ab 14 Uhr den aktuellen Immobilienteil kostenlos abholen. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert sich hier schon früh genug (d.h. ruhig 1 bis 2 Stunden früher) anzustellen, da diese Ausgabe sehr begehrt ist (deshalb lieber dort noch mal nachfragen, ob Tag und Uhrzeit noch stimmen). Sobald man eine Ausgabe ergattert hat kann dann das Telefonieren losgehen. Man muss dann einfach einen Vermieter nach dem anderen anrufen und Besichtigungstermine vereinbaren. Die Wohnstandards liegen unter den deutschen und variieren untereinander sehr! Man sollte auf keinen Fall ein Zimmer mieten ohne es vorher gesehen zu haben! Im Allgemeinen sind die Zimmer sehr klein, aber mit Schrank, Bett und evtl. Schreibtisch und Stuhl ausgestattet. Die Häuser sind i.d.r. voll eingerichtet mit Küchengeräten, Staubsauger, Waschmaschine, Besteck, Bettzeug usw. (in den Anzeigen häufig mit all mod. conds. gekennzeichnet). Für mitgebrachte elektrische Geräte benötigt man einen Adapter, da die Steckdosen für dreipolige Commonwealth-Stecker ausgestattet sind. Ich kann empfehlen nicht gleich das erstbeste Zimmer zu nehmen, sondern
3 zu vergleichen es gibt große Unterschiede! Man braucht nicht gleich zu verzweifeln, wenn man ständig von Vermietern hört Oh sorry, it s already gone, denn jeder findet ein Zimmer, auch wenn es einige Tage dauert. Damit man nicht zu nervös wird und genügend Zeit für die Wohnungssuche einplant empfiehlt es sich ruhig schon 2 Wochen vor Semesterbeginn Anfang September nach Galway zu fahren. Ich habe nach ca. 30 Telefonaten und 8 Besichtigungen bereits am 2. Tag in tolles Zimmer gefunden und hatte dann noch genügend Zeit schon einmal etwas vom Land zu sehen. Eine weitere Unterkunftsmöglichkeit besteht in so genannten bed sits. Hier mietet man ein Zimmer im Haus des Vermieters und teilt sich mit ihm und evtl. noch anderen Mietern Bad, Küche und Wohnzimmer. Auch die Mietpreise liegen in Irland mit ca. 70 pro Woche zzgl. Kaution (meist 1 bis 2 Monatsmieten), Heizungskosten und Strom über den deutschen. Ich habe für den 6-monatigen Aufenthalt ca. 110 für Heizöl und 90 für Strom bezahlt. Da Heizöl recht teuer ist, wird i.d.r. nach Absprache mit den Mitbewohnern nur für wenige Stunden am Tag geheizt, wenn es richtig kalt ist. Die Miete wird meist alle 1 bis 2 Wochen in bar vom Vermieter abgeholt und einen schriftlichen Mietvertrag gibt es auch nicht immer. Wenn man etwas außerhalb wohnt ist es sehr praktisch sich ein Fahrrad zu kaufen. Neben der Uni gibt es den Laden Europa Bike, der anbietet das Fahrrad innerhalb einer gewissen Zeit nach Kauf für die Hälfte des Kaufpreises zurück zu kaufen. Kommunikation Ein Laptop ist natürlich sehr praktisch aber nicht unbedingt nötig, denn die Uni ist mit zahlreichen PC suites ausgestattet. Für jeden Studenten wird automatisch ein -Account eingerichtet und das Passwort bei der Registrierung mitgeteilt. Wenn man nicht gerade zu den Stoßzeiten kommt, kann man hier nicht nur bequem s schreiben, sondern auch die anfallenden schriftlichen Arbeiten gut erledigen. Die wenigsten Iren haben einen Festnetztelefonanschluss, denn Telefonieren mit dem Handy ist in Irland wesentlich günstiger als in Deutschland. Am besten kauft man sich bereits für die Wohnungssuche eine prepaid card von z.b. Meteor für 10 mit 10 Gesprächsguthaben. So kann man auch problemlos und kostengünstiger SMS in die Heimat verschicken und sich z.b. zum Telefonieren verabreden. Am günstigsten ist es sich aus Deutschland mit einer Billigvorwahl in einer öffentlichen Telefonzelle anrufen zu lassen.
4 Uni Ca der ungefähr Studenten in Galway sind Gaststudenten, denen ein herzlicher Empfang an den beiden Einführungstagen bereitet wird. Hier erfährt man alles wissenswerte über die Uni und die Stadt, lernt bereits viele nette Mitstudenten kennen und merkt, dass man nicht allein ist. Diese Einführungsveranstaltungen sind sehr informativ und man sollte sie auf keinen Fall verpassen. Es geht hier nicht nur um organisatorisches, sondern auch um erste Kontakte, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, Sportangebote, Vereine und allgemeine Informationen. In den ersten beiden Vorlesungswochen hat man die Möglichkeit, an verschiedenen Vorlesungen und Seminaren teilzunehmen und muss sich erst nach den zwei Wochen endgültig entscheiden und registrieren. Die meisten Kurse sind zwei- oder dreistündig, werden in Einzelstunden zu 50 Minuten erteilt und finden in einem wesentlich kleineren Rahmen statt, als man es aus dem Grundstudium in Göttingen gewohnt ist. Häufig wird eine mündliche Beteiligung erwartet und neben einer Abschlussklausur werden oft kleine Hausarbeiten gefordert. Die Teilnehmerzahl zu den meisten Kursen ist nicht begrenzt, so dass man einfach zur ersten Veranstaltung geht. Bei manchen Veranstaltungen (besonders Englisch) ist es allerdings Glückssache einen der begehrten Seminarplätze zu ergattern. Welche Kurse man wählen darf und ob man sich in Listen eintragen muss oder nicht erfährt man alles auf den Informationsveranstaltungen. Die Dozenten sind sehr hilfsbereit und haben immer ein offenes Ohr für Fragen. Die Veranstaltungen werden auf englisch (nicht gälisch) abgehalten, der Akzent ist i.d.r. kein Problem und es ist nicht allzu schwer dem Stoff zu folgen. Vor den Klausuren braucht man meiner Erfahrung nach keine Angst zu haben. Leider ist es sehr schwierig bereits im voraus Scheinanrechnungen zu klären. Allerdings habe ich noch von keinen Problemen bei der nachträglichen Scheinanrechnung gehört. Auf der Homepage des wopag sind bereits einmal angerechnete Leistungen der einzelnen Unis aufgelistet. Auffällig ist, dass die irischen Kommilitonen im Schnitt jünger sind als die Erasmus- Studenten, da man in Irland schon mit 17 die Hochschulreife erwirbt. Die Vorlesungszeit dauert ca. drei Monate, anschließend gibt es eine study week, in der man sich voll auf das Lernen konzentrieren kann, bevor die Klausuren beginnen. Das Semester I geht von September bis Dezember und das Semester II von Januar bis Mai. Finanzen Die Lebenshaltungskosten in Irland sind um einiges höher als in Deutschland. Für Miete, Heizung und Strom sollte man mit mindestens 300 monatlich rechnen. Es gibt zwar auch
5 Aldi und Lidl in Galway, aber auch hier sind Lebensmittel etwas teurer als gewohnt. Ein Pint (ca. 0,5l) Guinnes kostet in Galway ca. 3,50. Die Bargeldversorgung ist in Irland überhaupt kein Problem. Empfehlenswert ist es bei der in der Uni gelegenen Bankfiliale ein Girokonto zu eröffnen, sobald man eine feste Adresse hat. Man muss lediglich eine Steuer i.h.v. 10 für die Bankkarte entrichten, denn Girokonten sind für Studenten kostenlos. Per online banking ist es dann problemlos möglich mit einer Auslandsüberweisung Geld auf sein irisches Konto zu überweisen und kostenlos an sämtlichen Geldautomaten in ganz Irland abzuheben. Studentisches Leben, Ausflüge Galway ist wohl der schönste Ort um in Irland zu studieren! Die Stadt hat eine riesige Auswahl an verschiedensten Pubs, in denen sich anders als in deutschen Kneipen auch das öffentliche Leben abspielt. Tagsüber dienen sie als Restaurant, es wird hier Kaffee getrunken und Kinder sind willkommen. Häufig sind sie richtig verwinkelt, erstrecken sich über mehrere Etagen und bieten dann abends regelmäßig kostenlos entweder traditionelle irische oder modernere Lifemusik. Da Iren sehr freundlich und aufgeschlossen sind, fällt es auch nicht schwer bei einem Guinnes oder Cider mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Je nach Wochentag müssen die Pubs leider aufgrund der Sperrstunde zwischen 23 und 24.30Uhr schließen. Danach kann man gut noch in einen der zahlreichen Night Clubs gehen, die außerhalb der Sonderaktionen allerdings recht hohe Eintrittspreise verlangen und auch schon bereits um 2Uhr schließen. Auch das Kontakte knüpfen zu anderen Studenten ist wirklich sehr einfach, denn es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichsten Vereinen und Organisationen an der Uni, die sich am Society s Day vorstellen, den man auf keinen Fall verpassen sollte. Schnell sprechen sich auch immer geplante Hauspartys herum, auf denen man Freunde trifft und neue kennen lernt. Galway ist ein idealer Ausgangspunkt, um Ausflüge in die fantastische nahegelegene Umgebung z.b. in den Burren, nach Connemara oder zu den Cliffs of Moher zu machen, denn die Westküste ist der landschaftlich schönste Teil der Insel. Sehr empfehlenswert ist es sich den kostengünstigen Ausfahrten des Mounteneering Clubs oder der International Society anzuschließen, denn hier lernt man sehr schnell sehr viele sehr nette Leute kennen. Viele Fahrten kann man auch über die Touristeninformation buchen, aber wenn man ein Auto hat kann man auch die wunderschönen abgelegenen Flecken besuchen, die mit dem öffentlichen Nahverkehr teils schwierig erreichbar sind. Auch die herrlichen Landschaften in Nord- und Südirland sind unbedingt eine Reise wert und wenn man schon einmal da ist darf man sich
6 Dublin natürlich auch nicht entgehen lassen. Das Land ist so vielfältig und es gibt so viele atemberaubende Dinge zu sehen und erleben, dass es auf keinen Fall langweilig wird! Ich wünsche allen zukünftigen Galway-Outgoern eine super schöne Zeit in Irland und bin davon überzeugt, dass auch ihr begeistert sein werdet!
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