Mit dem MCR4S am Red Bull Air Race in Budapest

Transkript

1 Mit dem MCR4S am Red Bull Air Race in Budapest Vom 3. bis 5. Juli 15 Am Vortag wurde im perfekt eingerichteten Sitzungszimmer mit Beamer und allen erdenklichen Hilfsmitteln die einzelnen Flüge vorbereitet. Ein einfaches Excel-Sheet mit den ICAO 4-Lettercodes unserer Zwischenstopps und den Abflugszeiten half beim Ausfüllen des ATC-Flugplanes. Nach etwa 2 Stunden waren wir soweit: Am Freitag um 0700 Uhr trafen wir uns im Hangar, um wie geplant um 0800 vollgas zu geben. Fast die ganze Route im Überblick: Leider haben wir Air NavPro nicht von Beginn weg eingeschaltet. Grenchen - Bolzano Pascal flog das erste Leg am Martinsloch vorbei, über den Segnespass, Davos, Flüela- und Ofenpass nach Bolzano.

2 Genauer Preflight Check durch Jürg Was haben wir alles vergessen?

3 Mit zwei Tablets, dem AVMap und Sicht bis zum Anschlag kann nichts schief gehen. Nicht nur der Papst küsst den Boden. Erste Landung von Pascal in Bolzano

4 Die REGA landete gleich hinter uns. Der Cappuccino im Flughafenrestaurant war gut. Es kann weiter gehen

5 Bolzano Murska-Sobota Die Temperaturen waren schon recht warm an diesem Morgen in Bolzano. Die Drehzahl musste gleich nach dem Abheben reduziert werden, damit die Oel- und Zylinderkopftemperatur nicht in den roten Bereich gelangte. Der Steigflug war somit recht flach und zog sich entlang der Brenner- Autobahn.

6 Imposante Bergwelt der Dolomiten Maribor, die zweitgrösste Stadt Sloweniens liegt an der Drava. Der Drava sind wir bereits in Österreich gefolgt. Nun verlässt uns der Fluss und wir halten Kurs Ost. Rund 40 km weit geht es noch bis unser Grasplatz Murska Sobota auftauchen sollte. Diesen Flugplatz haben wir aus der Karte gewählt, weil so etwa drei gleich lange Legs von Grenchen nach Budapest entstanden sind. Jürg überfliegt die beiden gekreuzten Pisten und wir sehen auch einen Windsack, der unmissverständlich die Piste 09 für die Landung signalisiert.

7 Näher könnte man nicht einmal mit dem Auto am Gartenrestaurant parkieren. Volle Teller und volles Portemonaie: Alles zusammen kostete 22 Euro!

8 Auf dem Flugplatz von Murska Sobota ist nicht viel los. Wenigstens an unserem Besuchstag nicht. Einmal im Jahr kommt die gesamte Equipe des Red Bull Air Race und trainiert dort. Die Stadt Murska Sobota hat etwa Einwohner und liegt an der Grenze zu Österreich und Ungarn. Wir konnten dort Autobenzin tanken. Der Flugplatzchef persönlich bediente die Handpumpe und liess sich dabei nicht helfen. Er pumpte 70 Liter in die Tanks, mit denen wir dann bis Wels flogen. Murska Sobota- Budapest In der Planungsphase bekamen wir negativen Bescheid vom Race Airport Budaörs. Wir könnten dort nicht landen, da zu viele Red Bull-Flugzeuge dort seien und es zu wenig Platz gebe. Also planten wir

9 mit dem Flugplatz Tököl im Süden von Budapest. Das war mir auch recht, denn dieser Platz hatte eine Hartbelagspiste und lag gerade östlich der Donau. So sollte ich eine gute Auffanglinie haben -. Nach dem Passieren der Grenze zu Ungarn nahm ich mit Budapest Information Kontakt auf. Dieser machte es uns einfach, indem er sagte, proceed direct to Tököl. Kurz darauf hörten wir ein deutsches Flugzeug. Diesem gabe der Kontroller auch ein Direct, aber direct to Budaörs! Das war doch unser ursprünglicher Wunschflugplatz. Jürg meinte, wenn der landen kann, dann können auch wir das. Unser Flugweg führte uns entlang des knapp 80 km langen Plattensees. Der Plattensee hat eine durchschnittliche Tiefe von 3,25 Meter. Die tiefste Stelle weist nur 12 Meter auf. Somit ist das Wasser im Sommer schnell aufgewärmt. Wir wollten das trotzdem nicht ausprobieren und sind unserem Rotax dankbar, dass er auch dort ruhig gelaufen ist. Als wir unserm Ziel näher kamen, fragte ich auch, wie es aussehen würde, wenn wir in Budaörs landen würden. Der Kontroller hatte keine Einwände und sagte, wir sollen direkt nach Budaörs fliegen. Mit dem Jeppesen Mobile Flitedeck ist das ja kein Problem. Doch leider fehlte ganz Ungarn in der Datenbank. Trotzdem war es kein Problem Budaörs zu finden. Geschafft! Selfie nach der Landung in Budaörs.

10 Der Platz war schon etwas knapp in Budaörs, es hätten nur noch etwa 100 MCR parkiert werden können Gute eingepackt für die zwei Nächte in Budapest.

11 Budapest Red Bull Air Race Nach unserer Landung in Budaörs trafen noch verschiedene Red Bull Flugzeuge und Helikopter ein. Diese landeten natürlich nicht einfach, sondern boten noch ein paar tiefe Vorbeiflüge.

12 Im alten baufälligen Hangar waren die Extra der Nachwuchskategorie untergebracht. Mit dem Taxi fuhren wir in etwa 20 Minuten zum Hotel ins Zentrum von Budapest. Jürg hat via Booking.com ein Apartement gefunden, das günstiger als ein Hotel war und in einer belebten Fussgängerstrasse lag. Wir hatten also keinen weiten Weg zur nächsten Beiz für ein Bier und z Nacht. Trotz des Lärms der vielen Restaurants war die Müdikeit gross genug und das Einschlafen ging

13 schnell. Freitagabend in Budapest Am Samstagmorgen machten wir eine Stadtrundfahrt mit einem Doppeldeckerbus.

14 Im Stadtteil Pest ist eine der Touristenattraktionen der Heldenplatz mit dem Milleniumsdenkmal. Der Start des Air Races erfolgte unter der Kettenbrücke durch, vor dem Parlamentsgebäude durch, bis zur Margarethenbrücke und zurück.

15 Alle Flugzeuge haben die gleichen Lycoming Thunderbolt AEIO-540-EXP Motoren mit etwa 310 PS und alle besitzen einen Hartzell Propeller. Unterschiede gibt es einzig im Flugzeug. Hier der Edge 540.

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17 Der MXS mit den markanten Sharklets von Matt Hall vor dem Parlamentsgebäude Ungarns.

18 Budaörs Wels Gut gecheckt ist halb geflogen.

19 Time Check: Wir sollten schon lange in der Luft sein, aber den italienischen Piloten und dem Blackshape ist es zu heiss in Tannheim. Unser Probeflug wurde auf 1600 verschoben. Deshalb müssen wir uns nicht beeilen. Wels Tannheim

20 Abstecher zum Schloss Neuschwanstein, das 1869 vom bayrischen König Ludwig II errichtet wurde. Blackshape fliegen in Tannheim

21 Endlich: die italienischen Piloten sind aus ihrer Siesta zurück auf dem Platz Tannheim und es kann losgehen mit den Probeflügen. Leider nur auf dem hinteren Sitz. Auch dieser verfügt jedoch über einen kleinen Bildschirm von Skyview (Dynon). Durch die erhöhte Sitzposition ist die Sicht nach vorne recht gut. Begeisterte Gesichter. Der Blackshape hat auch den Rotax 912 installiert. Er fliegt sich extrem präzise und gut ausgewogen. Wir machten Rollen (Loopings würden auch gehen). Die Geschwindigkeit liegt bei ca 240 km/h im Reiseflug. Leer wiegt der Blackshape 380 kg (fast 20 kg mehr als unser MCR4S). Es werden verschiedene Zertifizierungsversionen angeboten. Im Moment wird an einer Experimental- Variante gearbeitet. Das wäre für uns eine gute Option, so könnten wir die Wartung wieder selbst machen. Kosten würde der Backshape zwischen bis Euro. Jürg war anfangs skeptisch und nach dem Flug begeistert. Wir kamen zum Schluss, dass wir die Anschaffung eines Blackshapes als zusätzliches Flugzeug in ecofly diskutieren sollten. Letztes Leg von Tannheim nach Grenchen

22 Wir hatten drei erlebnisreiche Tage. Unser PIMS ist hervorragend gelaufen, trotz der hohen Sommertemperaturen. Erkenntnis: Der MCR4S ist ein schnelles und praktisches Reiseflugzeug. Die Bedenken vor längeren Flügen sind unbegründet, denn es fliegt auch ausserhalb der Landesgrenzen. Ungarn erwies sich als sehr unkompliziert. Jürg Müller Pascal Brönnimann Rolf Stuber