Schriftliche Kleine Anfrage

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1 BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 19/ Wahlperiode Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Joachim Bischoff (DIE LINKE) vom und Antwort des Senats Betr.: Kinderspielecke in der HÖB-Zentralbibliothek Bücherhallen wurden einmal dafür geschaffen, das gute Buch an eine möglichst große Leser/-innengemeinde zu bringen, insbesondere auch den Haushalten und Familien, die sich aufgrund geringen Einkommens Literatur nicht erlauben konnten beziehungsweise können. In den vergangenen Jahren ist allerdings die Zahl dieser Einrichtungen stark rückläufig, sodass der kulturelle und Bildungsauftrag in so manchem Stadtteil nicht mehr hinreichend erfüllt wird. In den noch bestehenden Bücherhallen hat sich daneben das Sortiment deutlich erweitert, die Palette reicht da von Vorlesekreisen und sonstigen Veranstaltungen bis hin zum Verleihen von Comics, Videos und CDs. In der in der City gelegenen und damit gut erreichbaren Zentralbibliothek der Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen (HÖB) am Hühnerposten 1 hat es darüber hinaus bis Ende 2009 eine Spielecke gegeben, in der Kinder und gegebenenfalls auch Eltern Spiele aller Art ausprobieren konnten; auch war es möglich, diese Spiele zu entleihen. Im Laufe des Dezember 2009 ist diese Spielecke und damit auch die Entleihmöglichkeit offenbar eingestellt worden. Wie Beschäftigte der HÖB betroffenen Eltern mitteilten, sei der Aufwand zu groß gewesen und die Spiele in die Bücherhalle in Blankenese verlagert worden, weil man dort mit den Spielen besser umgehen würde. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie viele und welche Bücherhallen in welchen Stadtteilen sind seit 1989 in Hamburg geschlossen, zusammengelegt oder verlagert worden? In den Jahren 1989 bis 1996 wurden keine Rationalisierungsmaßnahmen durchgeführt. Zu den Veränderungen seit 1997, siehe Anlage. 2. Wie hoch war der Etat für Hamburgs Öffentliche Bücherhallen in den vergangenen 20 Jahren? Bitte nach Jahren aufschlüsseln. Das Gesamtbudget der HÖB bestehend aus Betriebsmittelzuschuss, Investitionsmittel und Drittmittel war: 1990 = TDM 1991 = TDM 1992 = TDM 1993 = TDM 1994 = TDM 1995 = TDM

2 Drucksache 19/4971 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 19. Wahlperiode 1996 = TDM 1997 = TDM 1998 = TDM 1999 = TDM 2000 = TDM 2001 = TEuro 2002 = TEuro 2003 = TEuro 2004 = TEuro 2005 = TEuro 2006 = TEuro 2007 = TEuro 2008 = TEuro 2009 = TEuro. 3. In welchen Bücherhallen befanden (von wann bis wann?) oder befinden sich (seit wann?) Spielecken? Es gibt keine Spielecken in den Bücherhallen. Seit 1998 wurden jedoch nach und nach in allen Bücherhallen gestaltete Kinderlesebereiche mit Aufenthaltscharakter eingerichtet. 4. In welcher dieser Einrichtungen konnten (von wann bis wann?) beziehungsweise können (seit wann?) auch Spiele ausgeliehen werden? In folgenden Bibliotheken werden derzeit Spiele angeboten: Alstertal, Altona, Barmbek, Bergedorf, Billstedt, Bramfeld, Eidelstedt, Eimsbüttel, Elbvororte, Farmsen, Fuhlsbüttel, Harburg, Hoeb4U, Horn, Kirchdorf, Lokstedt, Mümmelmannsberg, Neugraben, Niendorf, Osdorfer Born, Rahlstedt, Schnelsen, Steilshoop, Volksdorf, Wilhelmsburg. Im Übrigen liegen die zur Beantwortung benötigten Daten der zuständigen Behörde nicht vor. 5. Wie stark war die Frequentierung der Spielecke in der Zentralbibliothek am Hühnerposten 1? Die zur Beantwortung benötigten Daten werden statistisch nicht erfasst. 6. Wie viele Spiele wurden hier in der Zeit der Existenz dieser Spielecke monatlich beziehungsweise jährlich etwa ausgeliehen? Im Jahr 2009 wurden Spiele ausgeliehen. 7. Wann und warum wurde diese Spielecke aufgelöst? 8. Was ist mit den Spielen in dieser Spielecke passiert beziehungsweise wohin wurden sie verlagert? Siehe Antwort zu 3. In der Kinderbibliothek wurden lediglich die Gesellschaftsspiele zum Jahresende 2009 aus dem Bestand genommen, Lernspiele werden weiterhin angeboten. Hintergrund ist, dass durch die automatische Ausleihe und Rückgabe der Medien in der Zentralbibliothek eine Prüfung der Einzelteile der Gesellschaftsspiele nicht mehr durchführbar war. Eine große Zahl der Spiele war nicht mehr ausleihbar und musste wegen fehlender Teile ausgesondert werden. Die restlichen Spiele sind auf viele verschiedene Stadtteilbibliotheken verteilt worden. 2

3 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 19. Wahlperiode Drucksache 19/ Werden seitens der Leitung der HÖB beziehungsweise der Zentralbibliothek für das Betreiben einer Spielecke beziehungsweise einer Spielausleihmöglichkeit in Blankenese bessere Möglichkeiten gesehen als im Hauptbahnhofsviertel? Wenn ja, warum? 10. Wie vereinbart sich der ursprüngliche kultur- und bildungsbezogene Auftrag der Bücherhalle, ein entsprechendes Angebot gerade für Menschen mit geringem Einkommen beziehungsweise in benachteiligten Vierteln vorzuhalten, mit dem Umstand, eine Spielecke sei in Blankenese besser angesiedelt als in St. Georg beziehungsweise im Zentrum der Stadt? Siehe Antworten zu 7, 8 und 9. Entfällt. Entfällt. 11. Gibt es Planungen seitens der HÖB, auch das Kinderbuchsortiment in der Zentralbibliothek oder in anderen, in benachteiligten Vierteln angesiedelten Bücherhallen auszudünnen oder gar abzuschaffen, weil in besser situierten Vierteln ein sorgsamerer Umgang mit der Literatur zu erwarten ist? 12. Wenn ja, für welche Bücherhallen gibt es entsprechende Planungen? 13. Gibt es andererseits Planungen, das Angebot Spielecke mit Ausleihmöglichkeit auszuweiten? 14. Wenn ja, für welche Bücherhalle(n) ist das bis wann vorgesehen? 3

4 Drucksache 19/4971 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 19. Wahlperiode Rationalisierungsmassnahmen 1997 bis 2009 Anlage Kohlhöfen Veddel Aufgabe der Bibliothek (1997) und Umgestaltung zum Internetcenter (1999) Umzug in die Zentralbibliothek und Aufgabe der Mietung (2002) Umwandlung zur Ausgabestelle mit ehrenamtlichem Personal (1997) Hohenhorst Aufgabe der Bibliothek (1997) Tonndorf Aufgabe der Bibliothek (1997) Berne Aufgabe der Bibliothek und Einrichtung einer Ausgabestelle (1997), Aufgabe der Ausgabestelle (2003) Mundsburg Aufgabe der Bibliothek (1997) Bergedorf Umzug in preiswertere Räume (1998) Lohbrügge Verlegung nach Neuallermöhe (1998) Winterhude Zusammenlegung mit Eppendorf (1998) Eppendorf Aufgabe und Zusammenlegung mit Winterhude (1998) Altona Umzug in das Mercado (1998) Langenh.-Heidberg Aufgabe und Zusammenlegung mit Langenhorn in neuen Räumen (1998) Groß-Borstel Aufgabe der Bibliothek (1998) Bahrenfeld Aufgabe und Zusammenlegung mit Altona im Mercado (1998) Harburg Umzug in das Harburger Carree (1998) Hanhoopsfeld Aufgabe und Zusammenlegung mit Harburg im Carree (1998) Mopsberg Aufgabe und Zusammenlegung mit Harburg im Carree (1998) Op de Bünte Aufgabe und Zusammenlegung mit Harburg im Carree (1998) Nienstedten Aufgabe der Bibliothek (2002) Mittelweg Aufgabe der Räume (2003) Grindel Umwandlung zur zentralen Kinderbibliothek (2003) Schnelsen Reduzierung des Angebots (2003) Lesebus Einstellung des Fahrbetriebs (2003) Zentralbibliothek Umzug in den Hühnerposten (2003) Filmbibliothek Aufgabe der Räume, Zusammenlegung mit der Zentralbibliothek (2003) Lurup Aufgabe der Bibliothek (2005) St. Pauli Aufgabe der Bibliothek (2005) Stellingen Aufgabe der Bibliothek (2005) Dulsberg Aufgabe der Bibliothek (2005) Blankenese Aufgabe der Bibliothek (2005) Schnelsen Umwandlung zur Familienbibliothek (2005) Steilshoop Verlegung und Umwandlung zur Familienbibliothek (2005) 4

5 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg 19. Wahlperiode Drucksache 19/4971 HOEB4U Neue Einrichtung in den Zeisehallen (2005) Jenfeld Umwandlung zur Familienbibliothek (2006) Finkenwerder Umwandlung zur Familienbibliothek (2006) Lokstedt Umzug in neue Räume (2007) Poppenbüttel Zusammenlegung mit Sasel zur neuen Bh. Alstertal (2007) Rahlstedt Umzug in neue Räume (2007) Mümmelmannsberg Umzug und Umwandlung zur Familienbibliothek (2007) Kinderbibliothek Umzug zum Hühnerposten (2008) Wandsbek Umzug in neue Räume (2009) Rissen Zusammenlegung mit Iserbrook zur neuen Bh. Elbvororte (2009) Dehnhaide Umzug in neue Räume (2009) 5