Gedankenbilder - Bildgedanken

Transkript

1 Gedankenbilder - Bildgedanken entstanden während einer Fotoreise nach Schweden Das was wir längst wissen. Das was wir manchmal vergessen. Ute Roth

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3 Wie schütze ich mich vor einem Befall von Kollegen, Freunden, Familie,? Laufend unterbrochen werden in der eigenen Arbeit. Fremdbestimmt sein. Sich überfordert fühlen. Nicht mehr wissen, wie, wo, wer, was zuerst? Wie wäre es Nein zu sagen. Sich selbst zu schützen, bevor andere meine Energie aufsaugen. Warum bin ich so? Warum sage ich oft Ja? Warum denke ich: Ohne mich geht es schief / Ich alleine rette die Welt / Schaut her, wie gut ich das wieder hinbekommen habe. Ich beobachte, dass meine Kollegen sagen: Sie machen das so toll / Wenn wir dich nicht hätten / Das ist aber schade, wenn sie keine Zeit haben / Wie kannst du mir das antun, immer wenn ich mal etwas brauche, kannst du nicht. Das ist ganz schön clever - sie haben den Dreh raus. Also welches Programm läuft hier im Hintergrund ab, gibt es ein Muster? Wir sollten lernen, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen. Nur das ungute Zuviel macht kaputt. Wir müssen lernen, NEIN zu sagen, um zu uns selbst mal JA zu sagen. Haben wir zu wenig Zeit. Wie nutzen wir unsere Zeit? Kleine Übung: Wähle ein Zitate zum Thema Zeit. Ersetze das Wort Zeit durch das Wort Leben Bild: Deutschland Stralsund /Botanischer Name: Viscum Album Herkunftsland: Europa / Echter Parasit. Befällt gesunde Bäume. Durchdringt Äste und Stämme bis diese absterben.

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5 Gestrandet? Was mache ich hier eigentlich - geht es weiter? In meiner Schulzeit waren Poesie Alben sehr beliebt und eine Mitschülerin hat mir folgenden Spruch hineingeschrieben: Immer wenn Du denkst es geht nicht mehr kommt von irgendwo ein Lichtlein her, das dir Glauben gibt und Kraft, bis du wieder Mut zu neuen Taten hast. So altmodisch wie ich diesen Spruch empfunden habe: Er ist hängen geblieben. Mittlerweile habe ich ihn auch schon unzählige Male als Patentante, Mutter, Kollegin, Chefin oder Freundin, einem Menschen geschenkt. Ich selbst stand oft am Abgrund, habe dunkle Nächte voller Zweifel und Fragen durchlebt. Gescheitert auf ganzer Linie, den Konsequenzen ausgeliefert. Man empfindet das als besonders schlimm, wenn dann niemand da ist, der einen auffängt oder aufmuntert. Der einen Rat gibt oder einfach nur da ist. Dann sage ich mir mein Sprüchlein auf. Ich erinnere mich an Lichter im Leben, an gelungene Aktionen. Schöpfe Kraft aus Momenten des Triumphs. Vergewissere mich, dass es doch immer weiterging. Manchmal sollten wir einfach innehalten und schätzen was ist. Und dass es uns doch sehr gut geht. Bild: Schweden Sundsvall Svartviks Ostsee Industriemuseum Industriegebiet zwischen 1880 und 1960 Auffällig ist die große Anzahl von Dampfschiffen in Schweden.

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7 Wieder ist es Abend geworden Wieder ist eine Woche vorbei. Und ohne es richtig zu merken, ist wieder ein Jahr vorbei. Als Kind habe ich die Erwachsenen oft sagen hören: Die Zeit verrinnt immer schneller. Mir war oft langweilig. Von was die wohl sprechen. Wann bin ich endlich 6 Jahre alt, wann darf ich endlich in die Schule? Wann bin ich endlich 18 Jahre alt, wann darf ich endlich Auto und Motorradfahren? Mit den Jahren kamen nur weitere Fragen. Wann brauchen die Kinder endlich keine Windeln mehr, wann können Sie endlich laufen. Und wann kann ich endlich? Rückblickend nach 53 Jahren stelle ich mir oft die Frage: Ging das wirklich so schnell oder war es doch eine lange Zeit? Oft philosophieren wir nach einem Urlaub, wie schnell die Zeit vergangen ist und werten es als gutes oder schlechtes Zeichen. Doch wie blicken wir auf die vergangene Zeit zurück? Ist es denn überhaupt wichtig? Wäre es nicht besser sich dem Hier und Jetzt zu widmen oder sich gar dem Morgen, der da kommt, zu verschreiben? Ich denke, ohne ein Gestern ist es sowohl im Hier als auch im Morgen schwierig. Die Vergangenheit lehrt uns. In der Geschichte können wir zahllose Parallelen zum Heute erkennen. Können sogar aus Fehlern der Vergangenheit lernen, um manches besser machen. Deshalb ist es gut, manchmal inne zu halten um zu reflektieren: Was war heute gut? Was hätte ich anders machen können? Welche Erkenntnisse ziehe ich daraus? Hatte ich früher einen schrecklichen Tag, habe ich mich oft gefragt: Warum bin ich überhaupt aufgestanden? Heute versuche ich, mich selbst zu schätzen und ich frage mich: Was ist mir heute gut gelungen? Ein Tag geht zu Ende und es war ein guter Tag Zweckoptimismus? - Von mir aus, ja. Bild Schweden Lappland Nrodland; Land der Dämmerung, welche nach Sonnenuntergang beginnt und durch die stärkere Erdkrümmung im Norden sehr lange anhält. Bis auch völlige Dunkelheit herrscht, die vielleicht durch das Nordlicht Ablösung findet.

8 Dieses Buch ist eine Sehnsucht Danke an meine Reisegefährten und geduldigen Assistenten: Meinem geliebten Mann und geschätzten Freund Markus Roth und unserem langjährigen Wegbegleiter Jürgen Schneider. Neu-Ulm 2015 Bild: Ute Roth