Familienplanung und Kontrazeption bei Migrantinnen
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- Florian Kruse
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Familienplanung und Kontrazeption bei Migrantinnen Erfahrungen aus der Praxis Helga Seyler, Frauenärztin
2 MigrantInnen im FPZ In % der BesucherInnen 75 verschiedene Herkunftsländer
3 Herkunftsländer Westafrika Ghana, Elfenbeinküste, Togo, Benin, Nigeria, Gambia, Guinea, Sierra Leone Osteuropa Polen, Bulgarien, Rumänien, Russland, baltische Staaten, Ex-Jugoslawien, Ukraine, Georgien Lateinamerika Ecuador, Kolumbien, Peru, Brasilien, Honduras
4 Herkunftsregionen muslimische Länder Südamerika Osteuropa Westafrika MigrantInnen 1245 Besucherinnen insgesamt
5
6 Angebote für MigrantInnen im FPZ Medizinische Angebote Beratung zu allen Verhütungsmethoden Verordnung von hormonellen Methoden, Einlage von Spiralen, Anpassen von Barrieremethoden Gynäkologische Basisversorgung und Schwangerenvorsorge für Frauen ohne Krankenversicherung
7 Angebote für MigrantInnen im FPZ Psychosoziale Angebote Beratung zu sozialen Hilfen für Schwangere Schwangerschaftskonfliktberatung Beratung bei Krisen in der Schwangerschaft und nach einer Geburt Sexualpädagogische Angebote
8 Beratung bei MigrantInnen Wissen über soziokulturelle Hintergründe wichtig Auch Menschen mit gleicher Herkunft unterscheiden sich in vielen Faktoren Vorannahmen vermeiden Offenheit gegenüber der individuellen Person
9 Planung von Schwangerschaften Wird überhaupt entschieden, ob und wann Kinder kommen? Wer entscheidet? Wie viele Kinder, und wann? Wenn kein Kinderwunsch besteht: Wie wird diese Entscheidung umgesetzt?
10 Faktoren des Verhütungsverhaltens Welche Traditionen/Erfahrungen gibt es mit Verhütung? In der Herkunftsgesellschaft Individuell In den letzten Jahren weltweit rascher Wandel in diesen Fragen
11 Verhütungsmethoden weltweit Deutschland* Kondome* Weltweit** Kondome** Steril. Frau Spirale Pille Spritze, Implantat Anteil der Verhütungsmethoden bezogen auf alle Frauen J *BZgA 2007 **World Contraceptive Use UN Department of Economic and Social Affairs
12 Verhütungsmethoden weltweit Deutschland* Weltweit** 0% 25% 50% 75% 100% Steril. Frau Spirale Pille Spritze, Implantat Anteil der Verhütungsmethoden bezogen auf alle Frauen, die verhüten *BZgA 2007 **World Contraceptive Use UN Department of Economic and Social Affairs
13 Westafrika Sehr geringe Bildung Geringer Anteil von Paaren benutzt moderne Verhütungsmethoden Vorwiegend Verhütung nach Erreichen der gewünschten Kinderzahl
14 Westafrika Verhütung Deutschland Sierra Leone Burkina Faso Togo Nigeria Elfenbeinküste Ghana moderne Methoden traditionelle Methoden United Nations Population Fund. Country Profiles for Population and Reproductive Health, Policy Developments and Indicators Daten von
15 Westafrika AnalphabetInnen Sierra Leone Burkina Faso Togo Nigeria Männer Frauen Elfenbeinküste Ghana United Nations Population Fund. Country Profiles for Population and Reproductive Health, Policy Developments and Indicators Daten von
16 Osteuropa Große regionale Unterschiede im Verhütungsverhalten Rascher Wandel nach der Wende Große Motivation zur Anwendung moderner Methoden
17 Osteuropa Verhütung Tschechien Polen*** Litauen Bulgarien * Georgien Russland ** moderne Methoden traditionelle Methoden United Nations Population Fund. Country Profiles for Population and Reproductive Health, Policy Developments and Indicators *1998 **1999 *** Mishtal 2007
18 Muslimische Länder Große Unterschiede zwischen einzelnen Ländern und innerhalb der Länder Verhütung überwiegend nach Erreichen der gewünschten Kinderzahl
19 Muslimische Länder Türkei * Verhütung Pakistan ** Afghanistan*** Iran **** moderne Methoden traditionelle Methoden United Nations Population Fund. Country Profiles for Population and Reproductive Health, Policy Developments and Indicators * 2003 **2007 ***2006 ***2002
20 Südamerika Kolumbien* Verhütung Honduras** Brasilien*** Ecuador# Peru ## mod. Methoden trad. Methoden United Nations Population Fund. Country Profiles for Population and Reproductive Health, Policy Developments and Indicators. *2005 **2006 ***1996 #2004 ## 2009
21 Hormonelle Verhütung Verhütung mit der Pille kann schnell und einfach begonnen werden Ist aber schwierig dauerhaft und korrekt anzuwenden Vaginalring und Pflaster sind (teure) Alternativen Dreimonats-Spritze sehr bekannt, aber hohe Rate an Nebenwirkungen
22 Spirale Einfache und sichere Anwendung Teilweise diffuse Ängste Mit der Kupferspirale stärkere Blutungen Mit der Hormonspirale unregelmäßige Blutungen
23 Barrieremethoden Akzeptanz für Kondome sehr unterschiedlich Werden meist zum Schutz vor Infektionen angewendet Diaphragma erfordert Kooperation des Partners, meist keine Alternative
24 Natürliche Familienplanung Familienplanung durch Zeitwahl als traditionelle Methode sehr verbreitet Zyklusarmband wird in einigen Ländern als Verbesserung der Methode beworben Erfordert Kooperation des Partners
25 How to use Standard Days Method THE RED BEAD is day 1 of cycle. On the first day of your period, move the rubber ring onto the red bead. Mark a calendar to help remember. BROWN BEAD DAYS are days when pregnancy is unlikely. You can have sex on these days. No condom needed. When your next period starts, move the ring to the red bead again. Skip over any remaining beads. Each bead represents a day of your menstrual cycle Every morning move the rubber ring to the next bead. Always move the ring in the direction of the arrow. WHITE BEAD DAYS are days when you CAN get pregnant. Use a condom or do NOT have sex on these days to prevent pregnancy. Are you ready to choose this method?
26 Verhütungsberatung bei MigrantInnen Kinderwunsch bzw. Verhütungsbedarf aktiv ansprechen Nicht auf Anwendung einer Methode drängen Offen über alle Methoden informieren Ausführliche Erklärungen im Dialog Nach Sorgen und Bedenken fragen
27 Verhütungsberatung bei MigrantInnen Möglichst wenig Hürden Kurzfristige Termine Terminvereinbarung und kurze Fragen auch persönlich Rezept zwischendurch Gyn. Untersuchung nicht als Voraussetzung für Rezept
28 Verhütungsberatung bei MigrantInnen Umgang mit Problemen Geduld und Akzeptanz bei Fehlern Beschwerden ernst nehmen und ausführlich dazu beraten Ursachen für veränderte Blutung erklären Auf Sorge um die Fruchtbarkeit eingehen
29
BUNDESAMT FÜR MIGRATION UND FLÜCHTLINGE
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