Global Real Device Network

Transkript

1 1 Global Real Device Network Software per Fernzugriff auf echten Geräten der Endnutzer testen

2 Einleitung Das Internet hat zahlreiche Technologien und Innovationen ermöglicht, welche die Art und Weise verändert haben, Geschäfte abzuwickeln und Produkte und Dienstleitungen zu konsumieren. Somit wurden traditionelle Geschäftsprozesse in allen Branchen abgelöst. Aus diesem Grund ist ein schneller Zugang zu Ressourcen aktuell wichtiger als je zuvor vor allem, wenn es um die Entwicklung digitaler Produkte und das Testen von Software geht. Crowdsourcing ist ein maßgeblicher Ansatz, der dieses Problem aufgreift, indem es Zugang zu einem großen Pool an Endgeräten schafft, sowie Feedback des Endnutzers liefert. Dieses Whitepaper zeigt, wie Entwicklerteams effizient das Global Real Device Network nutzen können: Ein globales Netzwerk aus Endgeräten der Crowd, welches das Ausführen funktionaler Tests auf echten Geräten überall auf der Welt ermöglicht. Herausforderungen im Software Testing Wenn es um Softwareentwicklung und Testing geht, gilt es auf dem Markt viele Herausforderungen zu meistern. Der Mangel an Ressourcen lässt sich als Grund für viele dieser Schwierigkeiten identifizieren. Unternehmen fehlen häufig die Mittel, um sorgfältig und durchgängig ihre digitalen Produkte zu testen. Diese Ressourcen können physischer Art sein, wie beispielsweise der Mangel an Hardware und Endgeräten. Aber auch immaterielle Ressourcen wie Expertise oder Budget können nicht ausreichend vorhanden sein. Da Entwicklungszyklen immer kürzer werden, sind scharfe Deadlines zunehmend ein Problem. Um umfangreiche Tests zielführend und effizient durchzuführen, ist außerdem spezifisches Knowhow nötig. Ein Weg für QA-Teams, der ihnen die gründliche Untersuchung ihrer digitalen Produkte ermöglicht, ist manuelles Testing. Diese Methode bringt allerdings zwei Nachteile mit sich: Zum einen bleibt bei manuellen Tests immer Raum für menschliche Fehler. Zum anderen sind manuelle Testprozesse nicht besonders kosteneffizient. Betrachtet man die benötigten physischen Ressourcen im Software Testing, stellt die größte Herausforderung wohl die Diversität der Endgeräte und Plattformen dar. Wie stellt man sicher, dass eine App oder Webseite einwandfrei auf allen am Markt erhältlichen Endgeräten mit unterschiedlichen Soft wareversionen funktioniert? Vor allem im Bereich der stark fragmentierten Android-Geräte gilt es dieses Problem zu überwinden. Um sich von der Vielfalt einen Eindruck zu verschaffen, genügt es bereits, die Anzahl der Geräte mit verschiedenen Displaygrößen und Pixeldichten und ihre Häufigkeit auf dem Markt zu betrachten: ldpi mdpi tvdpi hdpi xhdpi xxhdpi Total Small 1.1% Normal 2.5% 0.2% 36.1% 33.6% 16.3% Large 0.1% 3.7% 1.8% 0.4% 0.4% Xlarge 2.6% 0.6% 0.6% 1.1% 88.7% 6.4% 3.8% Total 1.2% 8.8% 2.0% 37.1% 34.6% 16.3% Abb. 1: Quelle: Android Developer Dashboard, Datenerfassung innerhalb einer Woche Ende: 6. März

3 Normal Small Xlarge Large xhdpi hdpi xhdpi ldpi mdpi tvdpi Abb. 2.1: Android-Bildschirmgrößen Abb. 2.2: Android-Pixeldichten Diese Darstellung befasst sich nur mit zwei Variablen, die es bei der Bandbreite der Android-Geräte zu beachten gilt. Allerdings wird dadurch offensichtlich, wie komplex die Gerätelandschaft ist, vor allem, wenn weitere Faktoren berücksichtig werden wie Hardware, Betriebssystemversion, Softwareversionen, Plug-Ins und mehr. Insgesamt stellt diese Vielfalt den Qualitätssicherungsprozess von Software vor ernstzunehmende Schwierigkeiten, die nicht ohne weiteres zu bewältigen sind. Test Automation Marktanalysten sind sich einig, dass Testautomatisierung in naher Zukunft kontinuierlich an Bedeutung gewinnen wird, während manuelles Testing zu einem gewissen Maße aus dem Fokus rückt. Dies hängt offensichtlich mit den oben genannten Herausfor derungen zusammen, die mit dem Mangel an Ressourcen einhergehen. Test Automation gibt QA-Teams die Möglichkeit, diese Herausforderungen zu überwinden. Die Automatisierung des Testing-Vorgangs erlaubt die Ausführung von Testskripten in virtuellen Testumgebungen. Diese können aus virtuellen Maschinen bestehen, beispielsweise mit Windows, Linux oder OS X-Betriebssystem, die per Remote-Zugriff gesteuert werden können. Die VMs sind auf einem Server installiert und können nach Bedarf aktiviert werden. Mobile Testumgebungen sind ebenfalls verfügbar, häufig in Form sogenannter künstlicher Device Farms. Mit Zugang zu diesen Testumgebungen können automatisierte Tests durchgeführt werden, beispielsweise mit Jenkins, Selenium oder Appium. Auch wenn Testautomatisierung zu Beginn mit Ausgaben verbunden ist, sinken die Kosten mit Dauer der Anwendung, sodass es langfristig eine kosteneffiziente Lösung darstellt. Entwicklerteams wird mit Testautomatisierung eine skalierbare Lösung geboten, um die Häufigkeit von Tests erhöhen zu können, was vor allem in immer kürzeren Release-Zyklen von Vorteil ist. Die Testumgebungen sind nicht nur innerhalb von Minuten verfügbar, sondern können auch parallel eingesetzt werden, sodass Testmanager gleichzeitig auf einer Vielzahl von Geräten mit verschiedenen Kombinationen aus Endgerät und Software testen können. Testautomatisierung ermöglicht die direkte und kontinuierliche Integration von Testing in den Entwicklungsprozess (Continuous Integration) und stellt somit einen leistungsstarken, zukunftsfähigen und kostengünstigen Lösungsansatz dar. Crowd- und cloudbasiertes Testing Crowdtesting verbindet das Prinzip des Crowdsourcings mit klassischem Produkt-Testing. Dabei gibt eine ausgewählte Gruppe an Testern, die der Zielgruppe des Kunden entspricht, Feedback zu Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit. Bei Testbirds besteht diese Crowd aus mehr als Testern in 193 Ländern. Diese Tester überprüfen jegliche Art von Software unter realen Bedingungen auf eigenen Geräten; von Smartphones und Laptops bis hin zu Smartwear und Internet-of-Things-Geräten. Durch diese Methode wird realistisches und objektives Feedback direkt aus der Sicht des Endnutzers generiert. Die Möglichkeiten des Crowdtestings reichen von Usability-Studien und Bug Tests über Wettbewerbsanalysen bis hin zu Lokalisierungstests. Zusätzlich bietet cloudbasiertes Testen QA-Managern die Möglichkeit, auf virtuellen Maschinen und Emulatoren zu testen. Mithilfe einer Online-Plattform können Testumgebungen aufgesetzt werden, welche Unternehmen dabei helfen, auf einer Vielzahl von virtuellen Geräten mit verschiedenen Kombinationen aus Betriebssystem und Software zu testen. Bei dieser Methode werden virtuelle Maschinen genutzt, um genau das Gerät zu virtualisieren, welches zum Testen benötigt wird. Ist die virtuelle Maschine erstellt, kann danach eigene Software installiert werden. Die Maschine steht nun für automatisierte oder manuelle Tests zur Verfügung. Es ist zum Beispiel möglich, 100 Test Cases auf 10 verschiede nen Desktop-PCs über Nacht durchzuführen. Somit stellt dieses flexible Tool eine hoch skalierbare Testing-Lösung dar. Das Global Real Device Network (GRND) überzeugt durch die Kombination von crowd- und cloudbasierten Testingstrategien: GRDN ermöglicht direkten Fernzugriff auf Geräte der globalen Crowd, um realitätsnahe Tests auf echten Geräten der Endnutzer durchzuführen. 3

4 Global Real Device Network Das Global Real Device Network (GRDN) ist eine Neuentwicklung des Testing-Dienstleisters Testbirds. Es kombiniert Funktionen des crowd- und cloudbasiertes Testens (siehe Box Crowd- und cloudbasiertes Testing ). Das GRDN nutzt die smarten Geräte von Crowdtestern in 193 Ländern und ermöglicht so Remote Testing auf globaler Ebene. Die Tester verbinden ihre Android-Smartphones und -Tablets mit der Testplattform und geben dadurch den Fernzugriff auf diese frei. Kunden können dann remote auf diesen echten Geräten Webseiten, Apps und weitere Software testen. Einmal ver bunden, sind diese Geräte für manuelles und automatisiertes Testing verfügbar. So erhält der Kunde präzise Einblicke in die Vielfalt des Gerätemarktes, ohne interne oder simulierte Device Farms zu erstellen, zu besitzen oder auf diese zurückzugreifen. Diese Methode liefert akkurate Testergebnisse und berücksichtigt lokale Gegebenheiten wie Ortsabhängigkeit, Sprachbarrieren oder mobile Funktionalitäten. Eigener Gerätepool Künstliche Umgebung in Form von Device Farms Niedrige Abdeckung von Gerätetyp und Plattform Künstliche Nutzerprofile Hohe Kosten für Geräteanschaffung Hohe Instandhaltungskosten Komplexes Setup von ITIL-Prozessen Global Real Device Network Reale Endnutzerumgebung Hohe Abdeckung von Gerätetyp und Plattform Echte Endnutzerprofile Keine Kosten für Geräteanschaffung Keine Instandhaltungskosten Teil einer existierenden Infrastruktur Tabelle 1: Das Global Real Device Network im Vergleich mit eigenem Gerätepool Aus der Perspektive der Tester Durch den Crowdtesting-Ansatz kann jeder mit einem intelligenten Gerät und Internetzugang zum Tester werden. Daraus resultiert ein großer Testerpool, der nicht nur eine immense Vielfalt an Per sonen mit unterschiedlichen demographischen Merkmalen und Kompetenzen beinhaltet, sondern auch eine Vielzahl verschiedener Geräte inklusive Software. Das Global Real Device Network macht den Gerätepool der Crowd für Softwaretests per Fernzugriff zugänglich. Tester können ihre aktuellen oder nicht mehr genutzten Smartphones und Tablets auf der Plattform zur Verfügung stellen, indem sie die Device Connector App installieren. Durch einen Installer (für Windows, Mac oder Linux) wird das Gerät mit dem GRDN verknüpft. Abb. 3: Cloud Device Connector auf Windows 4

5 Ist das Gerät einmal verbunden, kann der Tester über die installierte App den Zugriff auf sein Mobiltelefon oder Tablet freigeben. Da die Crowdtester ihre persönlichen Geräte zugänglich machen, stehen der Schutz der Privatsphäre und die Datensicherheit an erster Stelle. Über die App können die Tester selbst entscheiden, welche Zugangs rechte sie gewähren möchten. Dieser Prozess ist so aufgebaut wie die Zugriffserlaubnis nach der Installation neuer Apps vom Google Play Store. Falls die Tester spezifische Zugangsberechtigungen nicht erlassen möchten, können sie diese einfach abwählen. Wenn die entsprechende App Zugriff auf Bereiche benötigt, die der Nutzer nicht ausgewählt hat, wird die Installation nicht durchgeführt. Während der Test per Fernzugriff auf dem Endgerät absolviert wird, kann es nicht gleichzeitig vom Besitzer genutzt wer den. Für die Bereitstellung dieser wertvollen Testmöglichkeit erhalten die Crowdtester nach jedem Test ein Honorar. Abb. 4: Testbirds Connect App auf Android-Gerät Aus der Perspektive der Kunden Unternehmen und Organisationen sind stets darum bemüht, ihre mobilen Apps auf echten Geräten und unter realen Bedingungen zu testen. Das Global Real Device Network deckt genau diese Testanforderung ab. Nach Anmeldung auf der Testplattform sieht der Kunde eine Liste der registrierten Geräte und kann diese nach Verfügbarkeit auswählen. Außerdem können mithilfe der Suchfunktion spezifische Gerätetypen gesucht werden. In Zukunft gibt es auch Filter für den Standort des Geräts und bereits installierte Apps. Abb. 5: Verfügbare Geräte im Global Real Device Network, Änderungen des User Interface vorbehalten 5

6 Abb. 6: Geräteliste inklusive Suchfunktion, Änderungen des User Interface vorbehalten Durch einen Klick auf Connect erhält der Kunde Zugriff auf das Gerät, kann seine eigene APK installieren und manuelle Tests direkt über die Webansicht im Browser durchführen. Abb. 7: Webansicht zum Upload von.apk-dateien und zur Durchführung manueller Tests, Änderungen des User Interface vorbehalten Die Systemumgebung ist häufig auch Bestandteil des Tests, zum Beispiel für Live Monitoring. Das GRDN liefert dafür eine Lösung, die exakt die Realität abbildet. Die Crowdtester fügen täglich neue Android- Geräte hinzu und in Kürze werden auch weitere mobiler Betriebssysteme und Gerätetypen unterstützt. Darüber hinaus wird zukünftig automatisiertes Testen mithilfe einer standardisierten API ermöglicht, beispielsweise mit Appium. Dies eröffnet die Möglichkeit, Testskripte automatisiert ablaufen zu lassen auch auf mehreren Geräten gleichzeitig. Durch die Kombination mit einem Continuous Integration Tool wie z.b. Jenkins wird Testautomatisierung auf global verteilten realen Endgeräten bald spannende Realität im Software Testing. 6

7 GRDN im Development Life Cycle Das Global Real Device Network bietet Entwicklerteams einen dynamischen und flexiblen Testing-Ansatz. Mit dieser Lösung kann höchste Qualität mobiler digitaler Produkte auf umfassendem Wege gewährleistet werden ohne eigene Testgeräte anschaffen zu müssen. So haben Testmanager die Möglichkeit, ihre Apps gründlich auf funktionale Probleme zu untersuchen. Testen mit dem GRDN ist flexibel und entfaltet seine volle Wirkung, wenn es in verschiedenen Stufen des Entwicklungszyklus eingesetzt wird, beispielsweise während der Programmierung, in der Testing-Phase oder bereits nach Release. Per Fernzugriff auf realen Geräten der Endnutzer testen Das GRDN stellt einen spannenden und innovativen Ansatz für Software Testing dar, da es die Endgerätevielfalt der weltweiten Internetgemeinde nutzt. Jeder Crowdtester hat die Möglichkeit, seine Anroid-Smartphones und -Tablets für umfangreiche Remote Tests zur Verfügung zu stellen. Dies resultiert in einem global verteilten Netzwerk aus realen Endnutzergeräten. Mit dieser Lösung werden spezifische Gegebenheiten berücksichtigt, beispielsweise Standortabhängigkeit, Sprachbarrieren oder mobile Funktionalitäten. Unternehmen und Organisationen können sich so auf der Suche nach möglichst realistischen Testing- Ergebnissen einen der weltweit größten Pools an verfügbaren Geräten zu Nutze machen. Diese Methode hilft Unternehmen dabei, Hindernisse wie den Mangel an Ressourcen zu überwinden, ohne eigene Geräte zu beschaffen, zu verwalten und mit komplexen ITIL-Prozessen einrichten zu müssen. Des Weiteren kann die große Vielfalt der marktüblichen Endgeräte mit dem GRDN berücksichtigt werden, was vor allem in der stark fragmentierten Gerätelandschaft von Android Devices eine wichtige Rolle spielt. Da in Kürze auch automatisierte Tests im Rahmen des Global Real Device Networks durchgeführt werden können, bietet es eine zukunftsfähige und kosteneffiziente Möglichkeit für Remote Testing auf echten Geräten der Endnutzer. Testbirds ist spezialisiert auf das Testen von Software wie Apps, Webseiten oder Internet-of-Things- Anwendungen mithilfe innovativer Technologien und Lösungen. Unter dem Motto Testing 4.0 The Next Generation of Quality. Powered by Crowd & Cloud Technologies bietet das Unternehmen seinen Kunden verschiedenste Testarten für die Optimierung von Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität. Mit über registrierten Testern in 193 Ländern zählt Testbirds zu den weltweit führenden Crowdtesting- Anbietern. Darüber hinaus setzt der IT-Dienstleister auf cloudbasierte Technologien, um Kunden bei der Optimierung ihrer digitalen Produkte zu helfen. Im Zusammenspiel der beiden Bereiche entsteht so ein einzigartiges Portfolio mit zahlreichen Synergien, um die Qualität von Software auf eine neue Ebene zu heben. Testbirds wurde 2011 von Philipp Benkler, Georg Hansbauer und Markus Steinhauser gegründet und zählt mittlerweile mehr als 100 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in München verfügt das Unternehmen über weitere Büros in Amsterdam, London und Stockholm, Franchisenehmer in Ungarn und Russland sowie Vertriebspartner in Italien. Sie möchten mehr erfahren? Kontaktieren Sie uns jederzeit: Testbirds GmbH Radlkoferstraße München Deutschland Phone: Testbirds Ltd. 439 Metal Box Factory 30 Great Guildford Street London, SE1 0HS, England Phone: Testbirds B.V. Herengracht CA Amsterdam Niederlande Phone: Testbirds AB Tobaksspinnargatan Stockholm Schweden Phone: