Beate und Leopold Peitz. Hühner halten

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Kristian Wetzel
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1 Beate und Leopold Peitz Hühner halten

der Hals ist sehr lang und wird aufrecht getragen; die Ständer sind sehr hoch und unbefiedert, dabei auffallend die starke Besporung; die Ohrscheiben sind rot, die Körperhaut und Eifarbe gelb.

2 Kleine Rassekunde ist gut entwickelt und dicht bis bauschig; die Ohrscheiben sind bei diesem Typus rot; die Körperhaut und die Eifarbe gelb. 3. Den Malaientyp Der Körper dieses Typus ähnelt dem seines Produktes, dem Ei; die Brust wird hoch getragen; das Gefieder ist hart und eng anliegend; der Rücken ist abfallend und wird im Sattel schmal; der Hals ist sehr lang und wird aufrecht getragen; die Ständer sind sehr hoch und unbefiedert, dabei auffallend die starke Besporung; die Ohrscheiben sind rot, die Körperhaut und Eifarbe gelb. Zwischenformen Daneben existieren heute zahlreiche Zwischenformen mit mehr oder weniger starkem Einschlag der verschiedenen drei Typen. Für unsere heutigen Nutzgeflügelrassen sind dabei wohl die beiden unter 1. und 2. genannten Typen von herausragender Bedeutung, während der Malaientyp einen besonderen Typus als Kämpfer verkörpert. Dessen seit Jahrhunderten unverändert vererbte Merkmale kommen bei den für uns Westeuropäer berüchtigten Hahnenkämpfen blutig zum Tragen. Lassen wir den für uns nicht sehr bedeutsamen Malaientyp einmal außer Acht, können wir bei den Rassen der beiden anderen Bankivahuhn. Aus: R isler, Zucht- und Rassekundlicher Bilder-Atlas des Geflügels. Verlag Oertel und Spörer, Reutlingen

3 16 Geeignete Rassen für die kleine Hühnerhaltung Dieser herrliche Hahn ist unzweifelhaft ein Vertreter des Landhuhntyps. Typen eine Vielzahl von Formen und Farben unterscheiden; so zum Beispiel bei den im Bankivatyp stehenden Rassen die einfachkämmigen und rosenkämmigen Landhühner. Zu den Ersteren zählen etwa die Italiener und die weltbekannten Leghorns, zu den rosenkämmigen unter anderen die Hamburger und die Rheinländer. In der Nutzgeflügelzucht werden sie unter dem Begriff der leichten Legerassen geführt. Reine Cochins spielen bei unserem Nutzgeflügel nur eine unter geordnete Rolle; allenfalls die stark im Cochintyp stehenden Züchtungen wie Deutsche Langschan, Brahma oder Orpington. Diese ausgesprochen massigen Tiere mit hoher Fleischausbeute werden gemeinhin in die Kategorie der schweren Rassen eingereiht. Allerdings finden wir einen hohen Anteil ihres Blutes in den Zuchtkreationen der sogenannten mittelschweren Rassen, die inzwischen zahlenmäßig und wirtschaftlich gesehen den bedeutendsten Faktor in der Nutzgeflügelhaltung darstellen. Zu ihnen zählen

4 Auswahl nach Nutzungsarten beispielsweise die bekannten Rhodeländer, die Plymouth Rocks, die New Hamp shires, die Wyandotten, die Sussex, die Blausperber und die Lachshühner. Nicht unerwähnt bleiben dürfen an dieser Stelle die reichhaltigen Formen an Mutations- und Zwergrassen. Zu den Ersteren zählen Schopf-, Hauben- und Barthühner, Nackthälse, Lockenhühner, Seidenhühner und andere mehr. Sie sind wie viele der Zwergrassen der Stolz der Hobby- und Rassegeflügelzüchter. Die verzwergten Rassen sind aus Kreuzungen zwischen Großrassen und echten Zwergen (Urzwerge) entstanden; zusätzlich wurden die Kreuzungen dann noch auf schwach wüchsige Typen selektiert. Daher findet man häufig Rassen, die in einer Groß- und einer Zwergform existieren. Gut zu wissen Bei den Zwergras sen unterscheidet man Urzwerge und Ver zwergte. Dabei ist der Anteil der echten Zwerge sehr klein. Geeignete Rassen Für den mit Hühnern noch unerfahrenen Leser wird die zuvor gegebene Aufteilung in Typen und Rassen zunächst verwirrend erscheinen. Die Entscheidung, welche Rasse aus dem reichen Genvorrat der Züchtungen für ihn die geeignetste sein mag, muss er aus praktischen Erwägungen treffen. Dazu sollte er für sich selbst die Fragen beantworten, in welcher Form er seine Tiere nutzen will, wie es um die Platzverhältnisse bestellt ist und schließlich auch, welche Rasse vom Temperament und äußeren Erscheinungsbild her seinem persönlichen Geschmack am nächsten kommt. Dabei können wir zunächst einmal davon ausgehen, dass sich grundsätzlich alle in unseren Breiten gezüchteten Hühnerrassen, und dazu zählen auch schon fast in Vergessenheit geratene Landrassen, für eine Haltung mit Auslauf eignen: sie sind ausreichend wetterhart und zumeist gewillt, sich einen Teil ihrer Nahrung im Freien selbst zu suchen. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der nahezu 150 Rassen können wir im Folgenden nur beispielhaft einige Rassen aufzählen. Auswahl nach Nutzungsarten Eier Wer gern ein leichtes, habhaftes Huhn mit großem Bewegungsdrang hat, hauptsächlich Wert auf viele Eier und weniger auf einen ordentlichen Sonntagsbraten legt, sollte sich für eine leichte Lege rasse entscheiden. Dazu gehören wie zuvor schon einmal erwähnt die Rheinländer, die aus der Eifel stammend seit über hundert Jahren rassemäßig gezüchtet werden. Sie sind ausgesprochen wetterhart. In der Rassebeschreibung werden sie als typische, derbe und gedrungene Landhuhnform mit Rosenkamm angesprochen. Im ersten Jahr kann man mit 180 Eiern, im zweiten mit 160 und im Tipp Für einen Gesamt überblick über die der zeit anerkannten Ras sen gibt es einschlägige Fachliteratur oder Aus kunft bei den örtlichen Rassegeflügel- bzw. Kleintierzuchtvereinen. 17

5 18 Geeignete Rassen für die kleine Hühnerhaltung dritten mit etwa 130 weißschaligen Eiern rechnen. Ein sehr typisches Landhuhn, wie wir es auch in vielen Kinderbüchern abgebildet finden, ist das rebhuhnfarbene Italienerhuhn mit einfachem Kamm. Es präsentiert sich etwas edler als das Rheinländerhuhn und gilt als nicht so robust und wetterhart wie dieses. Für gemäßigtes Klima in Mitteleuropa ist es jedoch durchaus geeignet. Die Legeleistung ist etwa gleich gut. Andere bekannte Vertreter des leichten Landhuhntyps sind: Gemeinsame Erkennungsmerkmale: Leichter Körperbau, weiße Ohrscheiben, gelbe Beine, geringer Bruttrieb, weiße Eier. Altsteirer Brakel Deutsche Sperber Hamburger Kraienköppe Lakenfelder Leghorn (reine Wirtschaftsrasse) Minorka Ostfriesische Möwen Thüringer Barthühner Westfälische Totleger Fleisch Steht uns der Sinn vor allem nach zartem, weißen Fleisch, müssen wir uns auf die schweren Exemplare der Hühnerzunft besinnen. Die meisten Rassen dieser Kategorie stehen im bereits erwähnten Cochintyp und sind sehr beeindruckende Erscheinungen. Endgewichte von 5 5,5 kg Lebendgewicht sind hier bei ausgewachsenen Hähnen keine Seltenheit. Auch die Hennen sind mit bis zu 4,5 kg Lebendgewicht nicht gerade als Leichtgewichte anzusehen. Ein solcher Braten im Topf macht eine 4- bis 5-köpfige Familie satt kein Vergleich mit unseren auf Ein- bis Zwei-Personenhaushalte konzipierten Supermarkthähnchen. Aber nicht nur die Cochins und daraus entstandene Kreuzungen haben diese Riesenhühner hervorgebracht. Auch bei den Dorkings, einer englischen Rasse in typischer Landhuhnform, bringt ein alter Hahn immerhin bis zu 4,5 kg auf die Waage. Eier legen unsere Schwergewichter natürlich auch, jedoch in wesentlich geringerer Zahl als die leichten Rassen. Bei den Dorkings sind sie entsprechend ihrer Herkunft (Bankivatyp) ausnahmsweise weiß, bei den übrigen nachfolgend genannten von gelbroter oder braungelber bis gelber Farbe: Gemeinsame Erkennungsmerkmale: Massiger Körperbau, Ohrscheiben bzw. -lappen rot, zuverlässiger Bruttrieb, gelb- bis braunschalige Eier. Brahma Cochins Deutsche Langschan Orpington

6 Auswahl nach Nutzungsarten Eier und Fleisch Der Mensch wäre nicht er selbst, wollte er nicht beides, Eier und Fleisch. So finden wir denn auch beim Nutzgeflügel die sogenannten Zwiehühner als Vertreter der mittelschweren Rasse am häufigsten vor. Die meisten von ihnen sind Kreuzungsprodukte der leichten Legerassen mit schweren Fleischhühnern. Zu ihnen zählen etwa die Sussex, ein alter Landhuhnschlag aus Südengland. Die Hennen dieser Rasse bringen es gemeinhin auf 160 gelbe bis gelbbraune Eier im ersten Jahre und 130 im zweiten. Länger sollte man sie auch gar nicht nutzen, um das Fleisch noch ordentlich verwerten zu können. Ein ausgewachsener Hahn wird bis zu 4 kg schwer, eine Henne etwa 3 kg. Eine andere sehr typische Rasse des mittelschweren Huhnes mit ausgesprochen hohem Anteil Cochinblut sind die Wyandotten. Ihr volles weiches Gefieder mag die Züchter inspiriert haben, immer neue Farbschläge zu züchten. Daher finden wir sie wie viele andere in weiß, in gelb, gesperbert, silberfarben, rebhuhnfarben bis hin zu schwarz. In jedem Fall haben wir bei diesen Zwiehühnern die größte Auswahl an geeigneten Tieren für unsere kleine Hühnerhaltung vor uns. Die wichtigsten sind hier aufgeführt: Australorps Barnefelder Blausperber Deutsche Reichshühner Dominikaner Dresdener Hühner Lachshühner New Hampshire Niederrheiner Plymouth Rocks Rhodeländer Sachsenhühner Sulmtaler Sundheimer Sussex Vorwerkhühner Welsumer Wyandotten Gemeinsame Erkennungsmerkmale: Kräftige Statur, rote Ohrscheiben, zumeist gelbe Beine, vielfach zuverlässiger Bruttrieb, braunschalige Eier. Bruthennen Die mittelschweren Rassen beherbergen eine große Anzahl zuverlässiger Brüterinnen in ihren Reihen, während bei den leichten Rassen nur ganz vereinzelt eine ordentlich brütende Glucke aufzutreiben ist. Wer sich jedoch auf eine leichte Rasse festgelegt hat 19

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