Wilfried Kriese 69 LESERBRIEFE AUF IHREM WEG ZUM HORIZONT
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- Paula Böhmer
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1 Wilfried Kriese 69 LESERBRIEFE AUF IHREM WEG ZUM HORIZONT Zehn Jahre aktives Leserbriefe schreiben. Impressum MAUER VERLAG Wilfried Kriese Obere Gasse Rottenburg a/n Buchgestaltung Wilfried Kriese Lekdorat Getrud Türk Alle Rechte vorbehalten Edition Wilfried Kriese 2017 ISBN Erstveröffentlichung 1997 Druck zu den Artikeln und Fotos, auf die sich die Leserbriefe beziehen, mit der Freundlichen Genehmigung des Schwäbischen Taglatt Verlag Tübingen.
2 2 Inhalt VORWORT 9 1. KAPITEL KAPITEL KAPITEL KAPITEL KAPITEL KAPITEL KAPITEL KAPITEL KAPITEL KAPITEL NACHWORT 108
3 3 VORWORT Bevor ich im ersten Kapitel genaueres aufs Leserbrief schreiben eingehen möchte ich vorweg etwas zum Buch erläutern. Ich wollte Leserbriefe schreiben, genauso wie viele andere auch. Am Anfang brauchte ich dazu viel an Überwindung. Inzwischen sind nach 10 Jahren aktives Leserbrief schreiben immerhin 66 Leserbriefe von mir erschienen. So entstand der Titel des Buches 66 LESERBRIEFE AUF IHREM WEG ZUM HORIZONT, zehn Jahre aktives Leserbriefe schreiben. Aktives Schreiben bedeutet für mich nicht nur Texte verfassen, sondern auch aktiv am gesellschaftlichen regionalen wie überregionalen Leben teilzunehmen. So verfolgte ich in meiner Tageszeitung, dem Schwäbischen Tagblatt, dessen überregionaler Teil die Südwest Presse ist, überwiegend den Lokalen Teil wo auch alle meine Leserbriefe erschienen sind, die sich auf Berichte, Reportagen, Interjus, Fullition, Kurznachrichten Umfragen usw., beziehen. Allerdings lese und las ich nicht nur das Schwäbische Tagblatt, aber dazu später mehr. Dieses Buch soll allerdings nicht dazu dienen mich zu profilieren und darzustellen wie gescheit ich bin, nein, sondern einerseits soll
4 es andere Leute anregen, sich unter anderem durch das Leserbrief schreiben ins Überregionale oder Regionale gesellschaftliche Leben einzumischen und anderseits kleinere und größere Ereignisse der Jahre Reue passieren zu lassen. Die dazugehörigen Leserbriefe können als Kommentare oder als Diskussionsstoff gesehen werden In jedem einzelnen, der 10 Kapitel, sind die Berichte mit den dazugehörigen Leserbriefen, eines Jahrganges zu lesen. Zum Teil sind auch Briefe ohne Berichte zu lesen. Das liegt daran, daß ich entweder keine Nachdruck Genehmigung auf die Artikel erhielt auf die sich die Leserbriefe beziehen, oder es einfach zu teuer oder zeitaufwendig gewesen wäre diese Nachdruckerlaubnise zu erhalten, aber manchmal konnte ich auch nicht den Verfasser auswendig machen. Bei diesen Leserbriefen, wird dann immer eine kurze Zusammenfassung der Berichte gebracht. Zum anderen schrieb ich Leserbriefe, die sich nicht direkt auf einen Artikel bezogen, sondern auf ein Aktuelles Thema, über das des öfteren im Schwäbischen Tagblatt, oder in der Südwest Presse, informiert wurde. Zusätzlich wird noch über das Schreiben, Lesen, Fernsehen und der Medienlandschaft im allgemeinen die Rede sein. Somit ist dieses Buch auch gleichzeitig eine Lektüre über das Schreiben, das nicht erst seit 10 Jahren mein Leben ausfüllt, sondern das mich als Legastheniger fast mein ganzes Leben lang unterdrückt hatte.
5 Heute schreibe ich, im Gegensatz zu früher, leidenschaftlich gerne. So kann ich mit ruhigem Gewissen behaupten, daß ich zwar kein ausgezeichneter Literat bin, aber dafür meine Leserbriefe, Bücher und alle anderen Texte jeden interessierte Leser versteht, worin die Kunst des Schreibens besteht.
6 6 1. KAPITEL 1987
7 7 Ich möchte auch einmal einen Leserbrief schreiben, oder am liebsten würde ich einen gepfefferten Leserbrief über den Bericht schreiben, und am liebsten würde ich dazu meine Meinung schreiben! Nur wie schreibe ich einen Leserbrief? Solche ähnliche Äußerungen hörte ich in den letzten Jahren von unzähligen Menschen, die es aus irgend einen Grund dazu treibt einen Leserbrief zu schreiben. Meistens schreiben dann die Fragenden doch keinen Leserbrief. Nicht weil sie es nicht könnten, sondern eher wegen der Hemschwelle, um zum eigenen geschriebenen Wort zu stehen. Denn wenn zum Beispiel jemand im Ärger geschwind irgend etwas unüberlegtes sagt, ist es etwas anderes als, wenn man mit einer Wut im Bauch einen Leserbrief schreibt, weil dadurch die Leser etwas in der Hand halten, womit sie den Verfasser konfrontieren können, ohne daß er dabei behaupten kann: Nein das habe ich nicht gesagt, oder so habe ich es nicht gesagt. Was, du legst mir Dinge in den Mund, die ich so nicht gesagt habe. Zum anderen Male werden einem dumme gesprochene Worte schneller vergeben als unsinnige geschriebene Sätze. Allerdings ist Leserbriefe schreiben ganz einfach und zwar: Ein Aufsatz besteht aus drei Teilen, Einleitung, Hauptteil und dem Schluß. Genauso sieht auch der Aufbau eines Leserbriefes aus. Am Anfang sollte beschrieben werden worum es geht, danach wird der
8 8 eigene Standpunkt beziehungsweise eine andere Ansichtsweise, zu dem Thema (Artikel), auf den sich der Leserbrief bezieht dargestellt, und zum Schluß sollte klar eine Lösung zu lesen sein. Das ist zumindest meine Methode Leserbriefe zu schreiben. Es gibt aber auch noch zahlreiche andere Möglichkeiten und zwar vom Gedicht bis zu selbstdarstellenden Texten. Ob nun ein Leserbrief interessant und informativ wird, liegt an jedem Verfasser selbst. Am besten ist es, daß man so schreibt wie man denkt und redet. Doch falls man zu umständlich denkt und spricht, als die Zielgruppe die es zu erreichen gilt, ist es am besten man verfaßt den Text so, daß ihn der Intelektuelle genauso versteht wie der nicht Intellektuelle. Bei sachbezogenen Themen sind unbedingt Fremdwörter zu vermeiden und auch ansonsten sind Texte ohne Fach-und Fremdwörter für die meisten Leser verständlich. Ob sie allerdings mit dem Inhalt einig sind ist eine andere Frage, die damit beantwortet werden kann, daß ein Leserbrief den Zeitungsleser zum Nachdenken und diskutieren anregen soll. Soviel vorerst zum Leserbrief schreiben. Jetzt gehört nur noch der Mut dazu damit zu beginnen. Diesen Mut brachte ich, nach langem Zögern, vor 10 Jahren auf. Mein erster Leserbrief bezog sich auf den Todesfall eines Asylanten der in einem Tübinger Supermarkt, beim Ladendiebstahl erwischt wurde und im Hinterhof des Ladens von einem Lehrling, im Beisein eines Kollegen, auf den Boden gedrückt wurde und dabei erwürgt
9 9 wurde. Bei dieser Tat schauten über 20 Schaulustige zu, ohne daß auch nur einer ernsthaft eingriff. Diesen unbeabsichtigten Mord des Lehrlings, brachte in Tübingen mehrere Tausend Menschen auf die Straße, um gegen Rassismus zu demonstrieren.
10 10
11 11 2. KAPITEL 1988
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