Sex macht Spaß. Und Probleme. 1

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Franziska Meyer
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5. Bielefelder Fachtag Philosophie 8.7.17 Sex macht Spaß. Und Probleme. 1 Almut Kristine v.

1 5. Bielefelder Fachtag Philosophie Sex macht Spaß. Und Probleme. 1 Almut Kristine v. Wedelstaedt awedelstaedt@uni-bielefeld.de 1 Nach Margarete Stokowski 2016, Untenrum frei, Klappentext.

2 Womit beschäftigen sich Philosoph*innen, die über Sex arbeiten? 1. Ethische bzw. moralische Fragen 2. Begriffliche Fragen 3. Politische Fragen 4. Angewandte Themen 5. Fortpflanzung

3 Womit beschäftigen sich Philosoph*innen, die über Sex arbeiten? 1. Ethische bzw. moralische Fragen 2. Begriffliche Fragen 3. Politische Fragen 4. Angewandte Themen 5. Fortpflanzung

4 Was bedeutet der Ausdruck Sex? 1. Geschlechtsverkehr, sexuelle Betätigung 2. [dargestellte] Sexualität [in ihrer durch die Unterhaltungsindustrie verbreiteten Erscheinungsform] 3. (umgangssprachlich) Sex-Appeal 4. Geschlecht, Sexus

5 Was bedeutet der Ausdruck Sex? 1. Geschlechtsverkehr, sexuelle Betätigung 2. [dargestellte] Sexualität [in ihrer durch die Unterhaltungsindustrie verbreiteten Erscheinungsform] 3. (umgangssprachlich) Sex-Appeal 4. Geschlecht, Sexus

6 Was ist Sex? Leonardo da Vinci, ca. 1492, Anatomische Studie

7 Was ist Sex? Eine körperliche Aktivität, die körperliche Lust bereitet.

8 Was ist Sex? Eine körperliche Aktivität, die körperliche Lust bereitet und der Fortpflanzung dient.

9 Was ist Sex? Eine körperliche Aktivität, die körperliche Lust bereitet und Liebe ausdrückt.

10 Was ist Sex? Alan Goldman 1977, 62: Sexuelles Verlangen ist ein Verlangen nach körperlichem Kontakt mit einer anderen Person und nach der Lust, die ein solcher Kontakt hervorbringt; sexuelles Handeln ist ein Handeln, das darauf abzielt, ein solches Verlangen des Handelnden zu befriedigen.

11 Was ist Sex? Seiriol Morgan 2003, : Sieg. Mir wurde einmal von einer ziemlich verworrenen Dreiecksgeschichte erzählt, in der mein Gesprächspartner eine Frau für eine andere verlassen hatte, bevor er schließlich zu der ersten zurückkehrte. Am Kulminationspunkt der Geschichte schlief er mit der ersten Frau in dem Bett, in dem er die meisten sexuellen Begegnungen mit der zweiten hatte, ohne dass ihm dieser Zusammenhang zunächst aufgefallen wäre. [ ] Ihr letzter Verkehr war ziemlich angespannt und unbefriedigend gewesen, wie man das erwarten kann, wenn Partner nach einer Untreue wieder zusammenkommen. Zu seiner Überraschung war ihr Sex bei dieser Gelegenheit der intensivste, den sie je hatten, und der Orgasmus seiner Partnerin sehr stark. Erstaunt wie er war, hatte er den deutlichen Eindruck, dass der Grund dafür, dass das Erlebnis für sie so intensiv war, darin lag, dass es angereichert war mit Bedeutung. Dass sie jetzt in diesem Bett mit ihm schlief, bedeutete die persönliche und sexuelle Niederlage der anderen Frau, einen Sieg für sie, der sie mit einer ungeheuren emotionalen Kraft traf und ihre körperlichen Erlebnisse immens intensivierte.

12 Was ist Sex? Sex ist etwas Körperliches mit psychologischen Anteilen. In vielen Fällen sind mehrere Personen daran beteiligt. Sexuelle Aktivitäten sind solche, die aufgrund von sexuellem Verlangen ausgeübt werden, wobei das Verlangen sich sowohl auf den Kontakt mit einem oder mehreren Körpern richten als auch psychologisch aufgeladen sein kann.

13 Der Mythos des Sexuellen Abteilung Philosophie

14 Was ist guter Sex? Die Liebenden von Ain Sakhri, um 9000 v. Chr.

15 Was ist guter Sex? Guter Sex ist einvernehmlicher Sex, d.h. Sex, dem alle Beteiligten zugestimmt haben. Die Zustimmung sollte informiert und freiwillig sein. Um zustimmen zu können, muss man kompetent sein. Wie muss die Zustimmung konkret aussehen?

16 Was ist guter Sex? Guter Sex ist einvernehmlicher Sex, d.h. Sex, dem alle Beteiligten freiwillig informiert zugestimmt haben. Einwand: Vielleicht ist Zustimmung nie möglich, weil in Hierarchieverhältnissen manche nie frei sind, zuzustimmen.

17 Was ist guter Sex? Guter Sex ist einvernehmlicher Sex, d.h. Sex, dem alle Beteiligten freiwillig informiert zugestimmt haben. Einwand: Vielleicht ist Zustimmung nur notwendig, nicht hinreichend. Vielleicht kann man ausgehend von dem Gedanken, warum Zustimmung wichtig ist, ein Ideal von Sex formulieren.

18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Abteilung Philosophie

19 Bildrechte Leonardo da Vinci, Anatomische Studie: oman.jpg Everyday sexism for 75p: (c) Lisa Evans Die Liebenden von Ain Sakhri: (c) BabelStone Graffito von Alaniz: (c) Almut K. v. Wedelstaedt

20 Textquellen Alan Goldman 1977, Reiner Sex, in: P. Balzer/K. Rippe (Hg.) 2000, Philosophie und Sex. Zeitgenössische Beiträge, München, Original: Plain Sex, in: Philosophy & Public Affairs 6/3, Seiriol Morgan 2003, Sex in the Head, in: N. Power/R. Halwani/A. Soble (Hg.) , The Philosophy of Sex. Contemporary Readings, Lanham, Übersetzung: AKvW.

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