KIRCHE in der KLINIK. Juli/August 2017
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- Emilia Althaus
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1 KIRCHE in der KLINIK Juli/August 2017 Impressum: Herausgeber: ev. und kath. Klinikpfarramt an der MHH, Tel.: , Produktion: MHH, Digitale Medien Erscheinungsweise alle zwei Monate, kostenlose Verteilung im Bereich der MHH Am Meerufer Und Welle kommt und Welle flieht, Und der Wind stürzt sein Lied, Schaumwasser spielt an deine Schuhe Knie nieder, Wandrer, ruhe. Es wälzt das Meer zur Sonne hin, Und aller Himmel blüht darin. Mit welcher Welle willst du treiben? Es wird nicht immer Mittag bleiben. Es braust ein Meer zur Ewigkeit, In Glanz und Macht und Schweigezeit, Und niemand weiß wie weit Und einmal kommst du dort zur Ruh, Lebenswandrer, Du. Text: Gerrit Engelke ( ); Foto: Koru/photocase.de
2 Nachrichten Seelsorge und Spiritualität im Onkologischen Zentrum Im Frühjahr wurde das Onkologische Zentrum an der MHH durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert, d.h. dass die an der Versorgung krebskranker Menschen beteiligten Berufsgruppen besser zusammen arbeiten sollen. Medizinische Diagnostik und Therapie, Pflegeplanungen und psychosoziale Unterstützungsangebote werden genauer aufeinander abgestimmt und auf den Patienten fokussiert. Auch die spirituelle Säule der Krankenversicherung kommt zum neu Tragen: Fester Kooperationspartner sind die Evangelische und Katholische Kirche. Sie tragen mit ihrem Angebot der Seelsorge Mitverantwortung für die spirituelle Versorgung der Patienten, indem sie die Patienten bei Sinnfragen, bei Kriseninterventionen und religiösen Angelegenheiten begleiten und unterstützen wollen. Den Menschen im Fokus nicht die Krankheit, so fasst es Bettina Bandel von der Pressestelle zusammen. Die jetzt vorgestellte Auswertung der Patientenzufriedenheit hat die für neue Projekte typischen Anfangsergebnisse ergeben: Sowohl die Öffentlichkeitsarbeit der psychosozialen und seelsorglichen Angebote als auch die interprofessionelle Kooperation können noch verbessert werden. Wir freuen uns auf die neuen Kooperationen im Haus zum Wohl der krebskranken Menschen. Treffen der Seelsorge mit den Muslimischen Krankenbegleitern Seit Herbst vergangenen Jahres hat die Evangelische Seelsorge neue Nachbarn: Wo bis dato der Große Konferenzraum zu finden war, ist inzwischen durch Spendenmittel ein Muslimischer Gebetsraum eingerichtet worden. Er wird verantwortet von der sog. IG MHH Islamische Gemeinschaft an der MHH. Dahinter stehen einige Studierende an der MHH, die z.b. Freitagsgebete organisieren und den Raum pflegen. Eine kleine Gruppe muslimischer Medizinstudierender hat es sich zur ehrenamtlichen Aufgabe gemacht, bei Bedarf muslimische Patienten zu begleiten. Die muslimischen Krankenbegleiter sind mit einem Wochenend-Kurs auf ihre Arbeit vorbereitet worden. Sie haben sich ein kleines Büro im Gebetsraum neben den
3 geschlechtsspezifischen Waschräumen eingerichtet, in dem ein Anrufbeantworter eine Erreichbarkeit gewährleistet. Nun fand ein Treffen der muslimischen Verantwortlichen mit Vertretern der evangelischen und katholischen Seelsorge statt. Darin haben die christlichen Vertreter den Muslimen vorgestellt, was Seelsorge ist, wie sie arbeitet und welche Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten es gibt. Auf evangelischer Seite war Herr Pastor Andreas Kunze-Harper dabei, der Beauftragter für Kultursensible Seelsorge der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers ist. Die muslimischen Gesprächspartner waren sehr interessiert, da es im muslimischen Denken und Glauben bisher keine Seelsorge gibt, sich aber durch die Inkulturation des Islam in Deutschland ähnliche Bedarfe nach muslimischer Krankenbegleitung entwickeln. Es wurde verabredet, im gegenseitigen Austausch zu bleiben. So gab es schon eine Besichtigung und Erklärung der neuen muslimischen Räumlichkeiten durch die Christlichen Seelsorger, ein Gegenbesuch in der Kapelle ist verabredet. Ökumenischer Studientag zum Thema Spiritual Care Was kann spirituelle Begleitung sein? Und was ist Seelsorge? Und wie hängen diese beiden Begriffe in der täglichen Arbeit zusammen? Darüber nachzudenken haben sich die Mitglieder des evangelischen und katholischen Seelsorge-Teams einen Tag Zeit genommen. Im Stadtkloster Kronsberg wurde überlegt, was Spiritualität ist, wie sie in der täglichen Arbeit vorkommt und wie sie mit Seelsorge zusammenhängt. Konkreter Anlass für diese Selbstreflexion ist die europaweite Zunahme der sog. Spiritual-Care-Konzepte. Nach ihnen werden spirituelle Bedürfnisse von Patienten als Ressource für die Krankheitsbewältigung in den Blick genommen. Es werden Ärzte und Pflegende ausgebildet, selbst Ansprechpartner für spirituelle Fragen zu sein. Befürworter dieser Konzepte wollen niedrigschwellig und ergebnisorientiert das Befinden der Patienten verbessern. Kritiker befürchten eine Ent-Professionalisierung der spirituellen Versorgung von Patienten, wenn es keine festen Qualitätsstandards mehr gibt und die Verantwortung an die sowieso schon anderweitig anspruchsvoll geforderten Ärzte und Pflegende übergeben wird. Das ökumenische Seelsorge-Team der MHH versteht sich als professioneller Gesprächspartner in Sachen Spiritualität und will Patienten, Angehörige und Mitarbeiter begleiten, ihre je eigene Spiritualität zu entdecken und zu leben.
4 GOTTESDIENSTE JULI 2017 Sa :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer So :00 Ev. Gottesdienst A. Feisthauer, Pastorin Mi :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer Sa :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer So :00 Ev. Gottesdienst B. Denkers, Diakonin Mi :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer Sa :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer So :00 Ev. Gottesdienst M. Glomm, Diakonin Mi :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer Sa :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer So :00 Ev. Gottesdienst U. Keller-Denecke, Pastor Mi :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer Sa :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer So :00 Ev. Gottesdienst C. Plöhn, Pastorin Gott, lass mich Deine Nähe spüren! M i t t a g s g e b e t dienstags und donnerstags Uhr im Andachtsraum der MHH in der Ladenstraße
5 GOTTESDIENSTE JUNI 2017 Mi Heilige Messe Pfarrer W. Langer Sa :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer So :00 Ev. Gottesdienst L. Wissmann, Pastor Mi :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer Sa :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer So :00 Ev. Gottesdienst U. Keller-Denecke, Pastor Mi :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer Sa :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer So :00 Ev. Gottesdienst M. Büsing, Diakon Mi :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer Sa :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer So :00 Ev. Gottesdienst A. Garbe, Pastorin Mi :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer Sa :45 Heilige Messe Pfarrer W. Langer in der Kapelle der MHH Wolfgang Stute Eike Wulfhardt und Andreas Burckhardt Gitarrenkonzert Klavierkonzert
6 Nachrichten (Forts.) Gedenkgottesdienst für die früh- und fehlgeborenen Kinder Die Friedhofskapelle in Stöcken platzt jeweils aus allen Nähten, wenn es wieder heißt: Wir trauern um die früh- und fehlgeborenen Kinder. Zwei Mal jährlich verantworten das Friederikenstift, die Henriettenstiftung und die Med. Hochschule die in den Häusern gestorbenen Kinder eine Gemeinschaftsbestattung. Mütter, Väter, Großeltern, Hebammen, Pflegende und Ärzte aller Religionen kommen zusammen, um zunächst bei einer Trauerfeier und dann bei einer anschließenden Beisetzung der weißen Kindersärge auf der Kindergedenkstätte in Stöcken Abschied zu nehmen von den Kindern und den mit ihnen verbundenen Träumen. Die SeelsorgerInnen der Häuser führen die Feiern durch und stehen zu Gesprächen und zu Verabredungen zur Verfügung. Finanziert werden diese Trauerfeiern und Beisetzungen von den Kliniken. Dafür sind die Betroffenen sehr dankbar. Wenn das eigentlich erwartete Kind unerwartet verstirbt, ist den Angehörigen jedes Zeichen der Solidarität mit ihrer Trauer und Enttäuschung wichtig. Die Besucherzahlen steigen stetig ein. 20. Oktober, 14:00 Uhr auf dem Friedhof Stöcken. Gedenk-Feier für die Körperspender Halbjährlich finden in der MHH Gedenk-Feiern für die Menschen statt, die ihren Körper nach dem Tod der MHH zu Forschungszwecke zur Verfügung stellen. Die Medizin- Studierenden bereiten diese Feier vor und führen sie gemeinsam und mit großer Resonanz durch. Ca. 130 Personen gedachten der 51 in diesem Semester post-mortal untersuchten Menschen. Mit großer Würde und Wertschätzung wurde den Körperspendern und ihren Angehörigen gedankt. Gedenk-Gottesdienst für die Organspender Als die größte Transplantationsklinik Deutschlands gibt es hier auch jährlich am Tag der Organspende durchgeführte Ökumenische Gottesdienste für die Organspender. In ihnen soll der Dank und die Würdigung ihrer Entscheidung zum Ausdruck kommen. Auch für die betroffenen Familien, für die Organempfänger sowie für alle an den Transplantationen beteiligten Berufsgruppen wurde gebetet.
7 Unterbrechen Ferienzeit. Ich bemerke, dass die Mensatische leerer sind als sonst. Auf dem Parkplatz bekomme ich in der ersten Reihe einen Platz. Der Messeschnellweg und die S-Bahnen sind nicht so voll. Wir, die wir hier in der MHH arbeiten, nehmen wahr, dass Ferien sind. Und wenn man hier als Patient in der MHH ist? Die Krankheit nimmt sich nicht frei. Der Unfall passiert auch in der Urlaubszeit. Das Sorgen- und Gedankenkarussell hält nicht an, nur weil Sommer ist. Ein Krankenhaus braucht die Erfahrung von Unterbrechung. Ferien und Urlaub sind die großen Unterbrechungen. Es gibt auch kleine Unterbrechungen. Die Pausen. In ihnen geschieht so vieles, was wichtig ist: die kleinen Absprachen, der persönliche Kontakt, das Ausruhen, das Abschalten, das Auftanken, das Abschweifen. Die Hektik, die Konzentration, das Kreisen um Probleme und Lösungen das alles wird nur dann zu einem guten Ergebnis führen, wenn es immer wieder gerade nicht darum geht. Denn: Der Schmetterling kann nicht sofort fliegen, er braucht nach dem Verpuppen eine Auszeit. Und wenn ich den Kokon aufbrechen und die zarten Flügel anhauchen würde, die Flügel wären noch nicht fertig, der Schmetterling zum Sterben verurteilt. An diesen Moment im Leben eines Schmetterlings denke ich regelmäßig, wenn ich als Seelsorger ein Patientenzimmer betrete. Meine Hand liegt auf der Türklinke. Ich atme ein. Ich atme aus. Ich halte die Atmung an. Dann drücke ich die Klinke und öffne die Tür. In der Pause und durch sie habe ich meine Ohren und mein Herz geöffnet für den Menschen hinter der Tür. Dann lasse ich alles draußen, was jetzt nicht dahin gehört. Die Unterbrechung macht in mir Raum für eine neue Begegnung. Manchmal rufe ich Gott mit einem kleinem Stoßgebet an: Gott, Du bist ja auch da. Oder ich hole mir mit einem inneren Bild einen für mich heiligen Ort in den Sinn. Oder lasse unsichtbar einen mir wichtigen Menschen seine Hand aufmunternd auf meine Schulter klopfen. Ich kenne inzwischen einige Pflegende und Ärzte hier im Haus, die machen das auch so: Vor Begegnungen der wichtigen Gesprächen eine kleine Pause einbauen. Wie auch immer sie dann aussehen mag, aber einen Raum zu öffnen, um unterbrochen zu werden. Meistens ist das kein Umweg auch wenn es fünf Sekunden dauert. Oft ist das eine Abkürzung auf dem Weg von Herz zu Herz, von Mensch zu Mensch. Als Patient kommen einem die Pausen zwischen zwei Terminen ja oft viel zu lang vor. Oder das Gegenteil: Die Hektik der Diagnostik und Therapie lässt kaum Raum für emotionale Pausen, die doch so wichtig sind: Innehalten, Vergewissern, Auswerten, Luft holen für den nächsten Schritt. Schöne Unterbrechungen wünsche ich Ihnen hier in der MHH und anderswo Lars Wißmann, Pfarrer
8 Kontakt Evangelische Seelsorge: Haustelefon: 5474 Barbara Denkers, Diakonin Marion Glomm, Diakonin Andrea Feisthauer, Pastorin Manfred Büsing, Diakon Uwe Keller-Denecke, Pastor Katja Bruhn-Keymling, Sekretariat Lars Wißmann, Pastor Bürozeiten: Mo. und Do. 9:00 11:00 Uhr Katholische Seelsorge: Haustelefon: 5405 Wolfgang Langer, Pfarrer Bettina Thon, Gemeindereferentin Andreas Vietgen, Pastoralreferent Bürozeiten: Mo Fr Uhr Spendenkonten: Evangelische Seelsorge: Kontoinhaber: Ev. Stadtkirchenkanzlei IBAN: DE Sparkasse Hannover Verwendungszweck: MHH-Seelsorge Katholische Seelsorge: IBAN: DE Volksbank Hannover (Bilder im Heft von pixelio.de)
Der Ablauf Eine Bestattung der katholischen Kirche hat in der Regel einen Ablauf, der zwei Stationen vorsieht: in der Kirche und am Grab.
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