I n den Sommerferien kamen kleine Forscher und Entdecker

Transkript

1

2 Rückblick: Ferienforscherwochen 2017 I n den Sommerferien kamen kleine Forscher und Entdecker zwischen 7 und 12 Jahren wieder voll auf ihre Kosten. Mitten unter Erdmännchen, Katta und Co. erlebten sie an jeweils fünf Vormittagen spannende Abenteuer und entdeckten die Tiere des Tierparks auf einmalige Weise! Sonderausstellung Die Rückkehr des Wolfes nach NRW auf dem Programm. Gemeinsam mit dem Zooschulteam deckten sie auf spielerische Weise auf, was in einen Reisekoffer gehört und auf welche Urlaubssouvenirs man zum Schutz bedrohter Arten verzichten sollte. Foto TPBO: Bei den täglichen Tierfütterungen, konnten Ferienforscher ihre Lieblingstiere nahezu hautnah erleben. Foto TPBO: Ferienforscher lernen die Aufgaben eines Zoos kennen. Dazu gehört auch der Tier- und Artenschutz, der hier in einer Sonderausstellung zum Wolf veranschaulicht wird. Dabei lernten sie die verschiedenen Lebensräume kennen, wie die Nordsee die Heimat der Seehunde oder den Regenwald, der zahlreichen exotischen Tieren ein Zuhause bietet. Im Fossilium gingen sie auf eine Reise in die Urzeit, um längst ausgestorbene Tiere zu erforschen und stellten auch ihre eigenen Fossilien her! Am Artenschutztag stand unter anderem ein Besuch der Bei den täglichen Fütterungen kamen die Ferienforscher ihren Lieblingstieren ganz nah! In der Futterküche wurden sinnvolle Beschäftigungen für die Tierparkbewohner gebastelt; gleichzeitig bekamen die Ferienforscher einen exklusiven Einblick in die Arbeit der Zootierpfleger. Bewaffnet mit Besen und Schubkarren konnten die Kinder im Streichelzoo auch einmal selbst Hand anlegen. 2

3 Foto TPBO: Was braucht mein Haustier? Dieser Frage gingen die Kinder ebenfalls nach und lernten dabei verschiedene Ziegenrassen kennen. In der Zooschule gab es Platz für kreatives Malen und Basteln. Dabei entstanden unter anderem selbstgestaltete Stoffbeutel, die zusammen mit persönlichen Forschertagebüchern und schönen Erinnerungsfotos mit nach Hause genommen werden konnten. Foto TPBO: Wie leben Seehund, Plattfisch und Co? Ferienforscher erkunden den Lebensraum Nordsee. Das Tierparkteam freut sich schon auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: Ferienforscher erobern den Tierpark! 3

4 Rückblick: Zoo-Olympiade Tierische Spiele sorgen für Ferienspaß I m August traten Katta, Schildkröte, Flamingo und Co. zum Wettkampf an, denn der Tierpark + Fossilium Bochum war Gastgeber der diesjährigen Zoo-Olympiade! Auf der Tierparkbühne konnten Besucher in verschiedensten Disziplinen gegeneinander antreten und sich mit den Fähigkeiten der Tiere messen: Schildkrötenrennen, Nasenbären-Parcours, Katta-Weitsprung, Bienentanz und weitere Herausforderungen sorgten für jede Menge Spaß und Action. abenteuerlichen Seil-, Netz-, Fässer- und Brückenkonstruktionen. Hier konnten Kinder und Jugendliche unter Aufsicht des geschulten Personals klettern wie die Totenkopfaffen und sich von einem Hindernis zum nächsten hangeln. Zurück am Boden probierten kleine Olympioniken die Spielestationen des Stadtsportbundes aus und legten ihr Mini-Sportabzeichen ab. Foto TPBO: Hoch hinaus ging es auf dem Kids Cube des Bochumer Stadtsportbundes. Foto TPBO: Zoo-Olympiade im Tierpark + Fossilium Bochum. Hoch hinaus ging es auf dem Kids Cube des Bochumer Stadtsportbundes. Der mobile Hochseilklettergarten lockte mit Tierisch wild ging es bei der Zappeltier-Show zu! Das stets gut gelaunte, total zappelige und ab und zu tollpatschige Zappeltier ist vielen Jungen und Mädchen als Teil des Ensembles Frank & seine Freunde bekannt. Mit eingängigen, fröhlichen Kinderliedern verwandelte sich die Tierparkbühne in eine große Tanzfläche, die zum Mitmachen und Zappeln einlud. Musikalisch wurde es auch mit der Indianerprinzessin von Princess Entertainment. Beim 4

5 gemeinsamen Singen, Tanzen und anschließenden Bogenschießen wurden Märchen und Sportprogramm kombiniert. Am Krabbeltisch der Zooschule und natürlich beim Treffen mit den Tierparkmaskottchen Haini und Fossi waren Hautnahbegegnungen mit tierischen Akrobaten und Helden möglich. Kreative Köpfe konnten sich am Bastelstand austoben und bunte, selbstgestaltete Tiermasken mitnehmen. Bei einer sportlichen Familienrallye stellten Klein und Groß schließlich ihr gesammeltes Wissen über die Spitzensportler und Rekordhalter des Tierreichs unter Beweis. Foto TPBO: Kinder konnten in den Disziplinen Bienenflug und Schildkrötenrennen gegeneinander antreten Foto TPBO: Die Zappeltiershow sorgte für jede Menge Spaß! 5

6 Sicher durch den Alltag Seniorensicherheitsberater tagen im Tierpark + Fossilium Bochum Am Dienstag, 15. August 2017, besuchten sie zusammen mit 13 weiteren Teilnehmern des Projekts der Polizei Bochum und der Stadt Herne den Tierpark + Fossilium Bochum. Anlass war eine Weiterbildungsmaßnahme mit einem Expertenvortrag zum Thema Sicherheit durch Lothar Schulz vom Weissen Ring. U m an Geld zu kommen, versuchen Betrüger gezielt ältere Menschen hinters Licht zu führen, indem sie sich als Enkel oder Polizeibeamter ausgeben und so die Hilfsbereitschaft und Unsicherheit ihrer Opfer schamlos ausnutzen. Doch auf die Maschen von Trickbetrügern fallen diese Beiden nicht herein: Ilse (86) und Werner Lipka (86) sind Seniorensicherheitsberater (kurz: SeSiBe) und mit den aktuellsten Methoden der Kriminellen vertraut. Ihr Wissen und ihre Tipps, wie sich Senioren gegen Betrugsversuche wappnen können, geben sie im Rahmen ihres Ehrenamts an Bewohner von Pflegeheimen und anderen Einrichtungen weiter. Foto TPBO: Als Abschluss der Tagung stand eine Führung durch den Tierpark auf dem Programm. Foto TPBO: Dr. Wilfried Werner (rechts außen) und Judith Becker (links außen) vom Tierpark + Fossilium Bochum begrüßen Kriminalhauptkommissar Andreas Golob (zweiter von links) und die Seniorensicherheitsberater zur Tagung. Ich bin schon seit 27 Jahren ehrenamtlich für das Deutsche Rote Kreuz tätig, bin im Seniorenbeirat der Stadt Herne und im Landesseniorenbeirat und nun seit einigen Jahren auch Seniorensicherheitsberaterin. Ich finde es wichtig, mich für Mitmenschen in meinem Alter einzusetzen und ihnen zu helfen. Dieses Engagement mit meinem Mann zu teilen ist besonders erfüllend, so Ilse Lipka. Aufgrund ihrer zahlreichen Ehrenämter und ihres Einsatzes wurden Ilse und Werner Lipka vor kurzem zu Ehrenbürgern der Stadt Herne ernannt. 6

7 Bereits vor fünf Jahren hat das Rentnerpaar seine Ausbildung zu Seniorensicherheitsberatern - mit den Schwerpunkten Verhütung von Einbrüchen, Opferschutz, Verbraucherrecht, Verhalten in Notsituationen - erfolgreich abgeschlossen. SeSiBes fungieren als Bindeglied zwischen der Polizei, der Kommune und den Bürgern. Sie sind beratend tätig und vermitteln Senioren je nach Anliegen an die entsprechenden Behörden und Beratungsstellen. Als Mehr-Generationen-Zoo liegt uns das Wohl unserer älteren Mitbürger sehr am Herzen. Mit individuell zugeschnittenen Bildungsangeboten richten wir uns gezielt an Senioren mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen. Wir freuen uns, dass wir der Polizei Bochum und den Seniorensicherheitsberatern eine Plattform für ihre Tagung bieten konnten, um das Projekt zu unterstützen, erklärt Dr. Wilfried Werner, stellvertretender Zoodirektor des Tierparks. Nach dem Vortrag und angeregten Diskussionen stand eine Führung durch den Tierpark als krönender Abschluss auf dem Programm. Dabei machte die Gruppe auch bei den Schwarzspitzen-Riffhaien Station. Judith Becker, stellvertretende Zooschulleiterin, zeigte hier nicht nur ein Stück echte Haihaut, sondern auch ein Haigebiss, das für besondere Begeisterung bei den Senioren sorgte. Ein Leben lang nachwachsende Zähne die hätte ich auch gerne, lacht Werner Lipka und hält sich den Unterkiefer an die Wange. Foto TPBO: Ein Leben lang nachwachsende Zähne wie ein Hai das wünscht sich auch so mancher Mensch, scherzen die Teilnehmer. Die Organisatoren des Projekts suchen immer nach neuen Interessierten, die Seniorensicherheitsberater werden wollen. Angesprochen sind mobile Damen und Herren ab 50+ mit dem Willen ehrenamtlich zu helfen und sich persönlich weiterzubilden. Weitere Informationen sowie eine kostenlose Beratung zu den Themen Einbruchschutz, Computerkriminalität, Opferschutz, uvm. gibt es beim Kommissariat für Kriminalitätsvorbeugung der Polizei Bochum, Uhlandstr. 31, Bochum. Tel

8 Rückblick: Tierpark reist in die Steinzeit Neanderthal Museumsfest 2017 Rückblick: NABU-Landesrat NRW tagt im Tierpark + Fossilium Bochum Z um Abschluss der Sommerferien feierte das Neanderthal Museum in Mettmann am 27. August 2017 ein buntes Familienfest! An zahlreichen Handwerksständen konnten Groß und Klein mitmachen und einen Einblick in das Leben der Neanderthaler bekommen. Es wurde gebastelt und gewerkelt und auch das ein oder andere steinzeitliche Werkzeug konnte ausprobiert werden. Mittendrin war auch der Tierpark + Fossilium Bochum mit einem Stand vertreten. Mit seiner umfangreichen Fossiliensammlung nimmt der Zoo seine Besucher jeden Tag mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit - sogar über die Steinzeit hinaus bis in die Jurazeit! Beim Museumsfest ging es am Tierparkstand vor allem tierisch zu. In Fühlkästen konnten u.a. ein Seehundfell, Haihaut oder eine Steinkoralle ertastet werden. Am 17. September wird das Neanderthal Museum dem Tierpark einen Gegenbesuch abstatten und ihn beim diesjährigen Fossilientag unterstützen. A m 02. September 2017 trafen sich die Vorsitzenden der NABU Ortsverbände und die Geschäftsstelle des NABU NRW zur jährlichen Landesratssitzung in den Räumlichkeiten des Tierpark + Fossilium Bochum, um sich über laufende und geplante (Naturschutz-) Projekte auszutauschen. Im Anschluss an den informativen Fachaustausch lud der Tierpark die Teilnehmer zu einer exklusiven Führung ein. Dabei konnten die NABU-Mitglieder u.a. auch einen Blick hinter die Kulissen des Aquarienhauses werfen. Tierpark und NABU verbindet eine langjährige, erfolgreiche Kooperation, mit dem gemeinsamen Ziel, die Natur und die heimische Tierwelt zu schützen. Daher freuen wir uns, dass wir unseren Partner für diese Veranstaltung in unserem Haus begrüßen durften, so Zoodirektor Ralf Slabik. Foto TPBO: Der Tierpark reist in die Steinzeit. Foto TPBO: Der NABU NRW-Landesrat zu Gast im Tierpark + Fossilium Bochum. 8

9 Rückblick: Nacht der Natur 2017 A m 01. September 2017 veranstalteten der Tierpark + Fossilium Bochum zusammen mit der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet die Nacht der Natur. Auf der Freilichtbühne, die auf der Weidefläche vor dem Ausgang zum Stadtpark errichtet wurde, läutete die Ruhrgebietsband On Purpose den besonderen Abend mit einem Unplugged-Konzert ein. In entspannter Atmosphäre begeisterten sie das Publikum mit ihrer musikalischen Mischung aus Rock, Pop, Folk, Klassik, Alternative und Jazz. Foto Töpperwien: Kristoff (Schlagwerk, Gesang), Lena (Gesang) und Martin (Gitarre) sind On Pupose. Im Anschluss führte die Zooschule durch den Tierpark und hatte dabei vor allem Spannendes über die nachtaktiven Tierparkbewohner zu erzählen so wie Kugelgürteltier Hektor. Foto Töpperwien: Mit ihrem Open-Air-Konzert läuteten On Purpose die Abenddämmerung ein. Foto Töpperwien: Nanu, wer ist denn da noch wach? Kugelgürteltier Hektor wird erst dann richtig munter, wenn tagaktive Tiere bereits friedlich schlafen. 9

10 Als sich die Tore des Tierparks schlossen, ging es mit den Mitarbeitern der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet auf Fledermauserkundungstour in den angrenzenden Stadtpark. Dieser ist mit seinen vielen schützenden Bäumen und nahrungsreichen Wasserflächen ein passendes Revier für Wasser- und Zwergfledermäuse. Mit speziellen Bat-Detektoren konnten die im Ultraschallbereich liegenden Rufe der kleinen Säugetiere für das menschliche Ohr hörbar gemacht werden. Foto Töpperwien: Besuch der Nordseewelten. Ob die Seehunde schon schlafen? Foto Töpperwien: Führung durch den abendlichen Tierpark. Foto Töpperwien: Nacht der Natur

11 Affenglück im Doppelpack Erfolgreiche Nachzuchten bei den Totenkopfund Weißbüschelaffen B ei den Affen im Tierpark + Fossilium Bochum gibt es in diesem Jahr gleich doppelten Grund zur Freude, denn sowohl die Weißbüschelaffen (Callithrix jacchus), als auch die Totenkopfaffen (Saimiri sciureus sciureus) haben Nachwuchs bekommen. Bei den Weißbüschelaffen, die in der Amazonasanlage des Terrarienhauses zusammen mit Köhlerschildkröten, Pfauenaugen-Stechrochen und anderen südamerikanischen Fischen leben, ist das erste Mal eine Nachzucht geglückt. Im vergangenen Jahr kam ein Männchen als Neuzugang in den Bochumer Tierpark, um zusammen mit einem Weibchen aus der bereits bestehenden Gruppe ein neues Zuchtpaar zu bilden und eine Familie zu gründen mit Erfolg. dem Weibchen feststellen. Nach eine fünfmonatigen Tragezeit hat sich unsere Vermutung schließlich bestätigt, freut sich Revierleiter Dominik Töller. Während sich das Jungtier in der ersten Zeit nach der Geburt noch von Vater und Mutter tragen ließ, unternimmt es mittlerweile selbstständige Ausflüge durch die Baumkronen der Regenwaldanlage. Foto TPBO: Das junge Weißbüschelaffen-Weibchen wurde nach einer Abstimmung auf der Facebookseite des Tierparks auf den Namen Javari getauft. Foto TPBO: Nachwuchs bei den Weißbüschelaffen. Wir hatten bereits eine Vorahnung, dass unsere Weißbüschelaffen Zuwachs bekommen. Da wir unsere Affen in regelmäßigen Abständen wiegen, konnten wir eine deutliche Gewichtszunahme bei Der natürliche Lebensraum der Weißbüschelaffen, die Tropenwälder Südamerikas, ist durch zunehmende Baumrodungen stark gefährdet. Von dieser Bedrohung sind auch die ebenfalls im Norden des Kontinents beheimateten Totenkopfaffen betroffen. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Kolumbien, über Peru bis nach Brasilien. Der Tierpark + Fossilium Bochum beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für die bedrohte Primatenart. 11

12 Bereits seit vielen Jahren freut sich das Tierparkteam regelmäßig über Nachwuchs in der aktuell zwölfköpfigen Affengruppe. Seit Mitte August zählt die Familie nun einen Totenkopf mehr! Mit neugierigen Blicken erkundet das Jungtier vom sicheren Rücken seiner Mutter aus die Umgebung. In wenigen Wochen wird es auch auf die Rücken der anderen weiblichen Gruppenmitglieder klettern und sich von seinen Tanten herumtragen lassen. beobachten, dass die kleinen Affen ihre Nahrung vor dem Verzehr immer erst mit ausgestreckten Armen begutachten. Der Grund dafür ist ihre von Natur aus veranlagte Weitsichtigkeit. Bis auch das Jungtier feste Nahrung aufnehmen kann, wird es noch einige Zeit dauern. Totenkopfaffen werden bis zu sechs Monate lang gesäugt. Foto TPBO: Auch die Totenkopfaffen im Tierpark freuen sich über Nachwuchs. Tierparkbesucher können täglich um 14:30 Uhr an der öffentlichen Fütterung der Totenkopfaffen teilnehmen, um dort Spannendes über die Kapuzinerartigen zu erfahren. Die tagaktiven Klettermeister ernähren sich vorwiegend von Insekten, wie Mehlwürmern, Früchten und Gemüse. In den Sommermonaten freuen sie sich besonders über eisgekühlte Melone! Aber auch Eier und kleinere Wirbeltiere stehen auf ihrem Speiseplan. Besucher können bei den Fütterungen Foto TPBO: Das Jungtier hört auf den Namen Rio. Auf seiner Facebookseite ließ der Tierpark die Community über die Namen der beiden Jungtiere abstimmen. Die Facebooknutzer tauften den kleinen Totenkopfaffen auf den Namen Rio, das Weißbüschelaffen-Weibchen auf den Namen Javari. 12

13 Kleine Tierfreunde ganz groß! Im Tierpark + Fossilium Bochum können Kinder Mini-Tierpfleger werden A ls Zootierpflegerin Inga Riebel an diesem Nachmittag auf die Futterküche im Tierpark + Fossilium Bochum zukommt, wird sie schon gespannt erwartet. Charlotte (7), Sören (5) und Jonas (5) wollen Mini-Tierpfleger werden! Der Tierpark bietet dieses 15- bis 30- minütige Programm aktuell für Kinder ab fünf Jahren an. Von Montag bis Freitag können kleine Tierfreunde dabei einen spannenden Blick hinter die Kulissen des Zoos werfen und sogar die Tierpfleger bei ihren Aufgaben unterstützen. Uns ist die Nähe zu unseren Besuchern sehr wichtig. Gleichzeitig wollen wir aber auch der zunehmenden Naturentfremdung von Kindern im urbanen Raum entgegenwirken. Über das Mini- Tierpfleger-Angebot können wir bereits die Jüngsten für Tiere begeistern und ihnen dabei auch einige Tierparkbewohner vorstellen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht so spannend wirken. Auf die Mini-Tierpfleger wartet dafür ein ganz besonderes Tierparkerlebnis sie kommen ganz nah an unsere Tiere heran, können mit kleinen Besen und Schubkarren beim Säubern des Streichelzoos helfen oder uns bei Fütterungen begleiten, berichtet Inga Riebel. Foto TPBO: Gemeinsam mit Zootierpflegerin Inga Riebel erkunden die Mini- Tierpfleger die Futterküche des Tierparks und lernen dabei Interessantes über die Ernährung und unterschiedlichen Vorlieben und Ansprüche der Tiere. Foto TPBO: Im Tierpark + Fossilium Bochum können Mini-Tierpfleger auch im Streichelzoo mit anpacken und die Ziegen striegeln oder den Boden fegen. Inga Riebel nimmt die heutigen drei Mini-Tierpfleger-Anwärter zunächst mit in die Futterküche sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Tierpflege. Hier wird das Futter für die Zoobewohner gelagert, die sich überwiegend pflanzlich und von kleineren Insekten ernähren. Mit 13

14 großen Augen bestaunen die Kinder die Boxen mit krabbelnden Heimchen, Schaben, Mehlwürmern und Zophobas (Larven des Großen Schwarzkäfers). Darf ich eine Larve auf die Hand nehmen?, fragt Charlotte. Na klar, darf sie das! Und auch Sören und Jonas trauen sich. Viele Kinder, aber auch Erwachsene, haben eine Scheu vor Insekten und allem was krabbelt. Dabei sind Insekten unglaublich spannende Tiere. Der direkte Tierkontakt hilft dabei, Vorurteile abzubauen, so die Tierpflegerin. So, wer von euch stand denn schon einmal in einem Kühlschrank?, fragt Inga Riebel jetzt und erntet verwunderte Blicke. Daraufhin führt sie ihre Begleiter in den großen Kühlraum. Hier stehen zahlreiche Kisten mit Obst und Gemüse. Aus ihnen bereiten die Pfleger jeden Tag frische Mahlzeiten für ihre Schützlinge zu. Einige Futterschalen stehen bereits für das Abendessen bereit, das Inga Riebel noch verteilen muss. Dabei dürfen ihr Charlotte, Sören und Jonas heute helfen. Gemeinsam machen sich die stellvertretende Revierleiterin und ihre Nachwuchs-Tierpfleger auf den Weg zu den Nordseewelten. In der Watvogelvoliere warten bereits Löffler, Säbelschnäbler, Rotschenkel und Co. auf ihr Futter. Heute stehen Stinte und Mehlwürmer auf dem Speiseplan. Ganz alleine dürfen Charlotte, Sören und Jonas die Fische und Larven ins Wasser werfen, wo diese gierig von den Seevögeln verspeist werden. Das war toll, freut sich Charlotte. Wenn ich groß bin, möchte ich Tierärztin werden. Jetzt weiß ich schon einiges über das Futter der Tiere, was ich mir bis dahin merken kann! Zum Abschluss hat Inga Riebel noch eine Überraschung und zaubert aus ihrer Tasche drei Mini-Tierpfleger-Führerscheine und einen Stempel. Zur Belohnung für ihre tolle Mithilfe bekommen alle drei Kinder ein solches Heft, das sie noch lange an ihr Erlebnis im Tierpark erinnern wird und das sie auch beim nächsten Besuch wieder mitbringen können, um einen weiteren Stempel zu bekommen. Das Mini-Tierpfleger-Angebot findet noch bis Oktober von Montag bis Freitag jeweils um 16:45 Uhr statt. Interessierte können sich ohne Anmeldung und ohne Aufpreis an der Schaufutterküche einfinden. Betriebsbedingte Änderungen sind möglich. Foto TPBO: Die Mini-Tierpfleger dürfen bei der Fütterung der Watvögel helfen. 14

15 Liebe Leser der Tierpark-News, in ihrer monatlichen Kolumne Patricias Zoogeschichten schaut die Journalistin Patricia Fahrnschon den Mitarbeiter*Innen des Tierpark + Fossilium Bochum bei ihren täglichen Arbeiten über die Schulter, hält spannende Tiermomente für Sie fest und stellt besondere Tierpersönlichkeiten vor. In diesem Monat lernen Sie unsere Riesenschildkröten kennen. S ie sind zusammen weit über 300 Jahre alt und die absoluten Schwergewichte im Bochumer Tierpark. Aber obwohl die vier Seychellen-Riesenschildkröten eher behäbig wirken, kommt im Quartett selten Langeweile auf. Denn die rüstigen Methusalems sind vom Charakter her ganz unterschiedlich Patricias Zoogeschichten: Die Seychellen- Riesenschildkröten vier Methusalems mit starkem Charakter Foto TPBO: Rochen-Nachwuchs im Jungfischbecken. Foto PF: Zootierpfleger Sebastian Manickam mit Schildkrötenmann Welle. Foto TPBO: In der Sommerhitze halten sich die Riesenschildkröten am liebsten auf ihrer Wiese auf. Chef der Gruppe ist Welle, ein immer neugieriger und verschmuster Schildkrötenmann, der vermutlich schon über 100 Jahre auf dem gepanzerten Buckel hat. Das hält ihn allerdings nicht von regelmäßigen Versuchen ab, die jugendlichen Damen Murmel und Flicka (beide geschätzt um die 70 Jahre alt) zu beglücken. Tierpfleger Sebastian Manickam (26): Wir hoffen weiterhin auf Nachwuchs, obwohl es in einem deutschen Zoo noch nie geklappt hat. Vielleicht motiviert ja unsere umgebaute Anlage mit mehr Wärme 15

16 und Tageslicht. Denn die Riesenschildkröten haben erst vor wenigen Monaten ihr frisch renoviertes Domizil bezogen. Es ist in drei Abschnitte aufgeteilt, hat Bodenheizung und kann auf bis zu 50 Grad Wärme aufgeheizt werden. Ideal für die Tiere, deren wilde Artgenossen auf den Seychellen im Indischen Ozean leben. Welle jedenfalls gibt sein Bestes! Allerdings hat er in erster Linie bei der ruhigen und gelassenen Murmel eine Chance. Unsere Flicka ist eher eine Mischung aus eiserner Jungfer und Alice Schwarzer, verrät Sebastian Manickam. Sie gilt als höchst schreckhaft und faucht sofort empört, wenn sie sich bedrängt fühlt. Soviel Stress tut sich der gemütliche Charles mit üppigen 230 Kilo Gewicht der Schwerste im Quartett - gar nicht erst an. Sein Hobby sind die täglichen Mahlzeiten! Im Sommer mampft er am liebsten frisches Gras, im Winter stehen unter anderem Endiviensalat, Staudensellerie und frische Kräuter (Oregano, Minze, Melisse) auf der vegetarischen Speisekarte. Foto TPBO: Schildkrötenweibchen Murmel. Ihr hohes Alter verdanken die Seychellen-Riesenschildkröten vor allem ihrem langsamen Stoffwechsel. Pfleger Sebastian: Sie führen ein Leben auf Sparflamme. Bei wechselwarmen Tieren - wie Welle, Charles, Murmel und Flicka es sind - passt sich die Körpertemperatur immer den Außentemperaturen an. Deshalb dürfen sie bei schlechtem Wetter auch nicht auf die geräumige Freiluftanlage. Denn wenn es zu kalt ist, schwächt die sinkende Körpertemperatur auch das Immunsystem und die liebenswerten Senioren werden krank. 16

17 Vorschau Veranstaltungen: Fossilientag im Tierpark + Fossilium Bochum W enn der Tierpark + Fossilium Bochum zum Fossilientag einlädt, dann können sich Besucher auf eine Zeitreise in die Vergangenheit begeben. Am 17. September 2017 ist es wieder soweit. Den ganzen Tag, von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr, können Klein und Groß an verschiedenen Stationen ausprobieren und entdecken. Dabei gibt es spannende Einblicke in das Leben längst vergangener Zeit. Erstmals mit dabei ist der GeoPark Ruhrgebiet. Hier erwartet kleine Forscher neben einer spannenden Rallye mit Verlosung eine Malund Bastelaktion rund um die Fossilien aus dem Ruhrgebiet. Ebenfalls vertreten ist die Naturwissenschaftliche Vereinigung Hagen, die sowohl über ihre Arbeit als auch über die geologischen Besonderheiten unserer Region informiert und spannende Mineralien präsentiert. Am Stand der Präparatorenschule, dem Walter-Gropius Berufskolleg Bochum, wird mit Gips gearbeitet und es entstehen besondere Abgüsse. Wer ein Fossil ganz genau unter die Lupe nehmen will, dem stehen dazu Mikroskopierstationen zur Verfügung. Das Neanderthal Museum Mettmann und das LWL-Museum für Archäologie Herne entführen in die Steinzeit. Während sich Eltern über die Angebote der Einrichtungen informieren, bekommen Kinder steinzeitliche Tattoos, können ihren eigenen jungsteinzeitlichen Schmuck herstellen oder lernen, wie unsere früheren Vorfahren Feuer gemacht haben. Mit Tierparkmaskottchen Fossi einem urzeitlichen Ammonit geht es auf Erkundungstour durch das Fossilium. Hier können hunderte versteinerte Tier- und Pflanzenexponate inmitten von exotischen Reptilien, quirligen Äffchen und zwei Schwarzspitzen-Riffhaien bestaunt werden. Haie schwimmen bereits seit Millionen von Jahren durch unsere Ozeane! Besonders spannend ist ihr Revolvergebiss, welches ein Leben lang Zähne nachwachsen lässt. Beim Sandsuchspiel können kleine-paläontologen selbst fossile Haizähne entdecken. Das Fossilium ist das Naturkundemuseum im Tierpark Bochum. Die umfangreiche Sammlung von Fossilien des Altmühltals sucht seinesgleichen und ermöglicht durch die Einbindung in das Aquarienund Terrarienhaus ein einmaliges Erleben der Evolutionsgeschichte. Termin: Sonntag, , 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr Kosten: Normaler Tierparkeintritt Foto TPBO: Fossilientag im Tierpark Bochum. 17