Laudatio von Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer zur Verleihung der Mittelfränkischen Integrationspreis 2013 am

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1 Laudatio von Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer zur Verleihung der Mittelfränkischen Integrationspreis 2013 am in Nürnberg Meine sehr geehrten Damen und Herren, damit kommen wir nun zur Verleihung der Mittelfränkischen Integrationspreise. Mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen ist es uns auch in diesem Jahr möglich, mit einem Gesamtbetrag von Euro besonders gelungene oder erfolgsversprechende Integrationsprojekte auszuzeichnen. Die Initiatoren und Ausführenden sollen für Ihre Ideen, das Engagement und die Durchführung einen kleinen Dank und Wertschätzung für Ihre Arbeit erhalten. Gleichzeitig möchten wir damit natürlich den Vorbildcharakter Ihrer Aktivitäten betonen und Anreize zur Nachahmung setzen. Die Ausschreibung der diesjährigen Integrationspreise stand unter der Themenstellung "Integration durch bürgerschaftliches Engagement". Dabei sollte sowohl bürgerschaftliches Engagement für als auch ein solches von Migranten in den Blickpunkt rücken. Wie in den Jahren zuvor wurden die Oberbürgermeister und Landräte gebeten, Vorschläge zur Preisver-

2 - 2 - leihung zu unterbreiten. Darüber hinaus wurde der Preis in der Presse öffentlich ausgeschrieben. Für die eingegangenen Vorschläge möchte ich mich bei den Landräten und Oberbürgermeistern sowie bei den Teilnehmern an der öffentlichen Ausschreibung herzlich bedanken. Aus den Vorschlägen hat die bewährte Integrationspreiskommission die diesjährigen Preisträger ausgewählt. Ich darf mich an dieser Stelle hierfür bedanken bei Frau Elisabeth Ries von der Stadt Nürnberg, bei Herrn Herbert Fuehr und Frau Sharon Chaffin von den Nürnberger Nachrichten, bei Herrn Pecoraro von der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte in Bayern AGABY, bei Herrn Jürgen Thoma vom Landratsamt Nürnberger Land und bei Frau Dr. Elvira Wendelin und Herrn Rainer Männer von der Regierung von Mittelfranken. Meine sehr geehrten Damen und Herren, den 1. Preis des Mittelfränkischen Integrationspreises 2013, der mit einem Preisgeld von Euro dotiert ist, hat die Integrationspreiskommission an den Ökumenischen Verein für Flüchtlinge, Asylsuchende und Migranten e.v. Hersbruck verliehen. Die langjährige, ehrenamtliche Arbeit des Vereins leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Betreuung von

3 - 3 - Flüchtlingen, Asylsuchenden und Migranten im Nürnberger Land. In tätiger Nächstenliebe wird überall dort geholfen, wo es Not tut, sei es durch Hausaufgabenhilfe oder durch Beratung und Begleitung bei Alltagsproblemen oder besonderen Problemlagen. Durch sein öffentliches Engagement trägt der Verein maßgeblich zum gegenseitigen Verständnis und dazu bei, die eigene humanitäre Verantwortung bewusst zu machen und auch wahrzunehmen. In vielfältiger und unermüdlicher Weise sind die Mitglieder des Vereines zu Gunsten der Menschen mit Flucht- oder Zuwanderungserfahrung aktiv und leisten damit gerade in Zeiten steigender Asylbewerberzahlen und den damit verbundenen Unterbringungsproblemen einen ganz wertvollen Beitrag zu Akzeptanz und Offenheit in unserer Aufnahmegesellschaft. Stellvertretend für all Ihre aktiven Mitglieder darf ich den Preis an die Vorstände Herrn Dr. Richter-Böhne sowie an Frau Zepf aushändigen. Stellvertretend für alle Mitglieder danke ich Ihnen für Ihre langjährige Arbeit und gratuliere zu dieser Auszeichnung! Den 2. Preis des Mittelfränkischen Integrationspreises 2013 darf ich der Theatergruppe "Auf die Zwölf" mit dem Theaterstück "Schnitzeldöner" verleihen. Um den Autor und Regisseur Dieter Schneider hat sich eine Laienschauspielgruppe

4 - 4 - von 8 jungen Schauspielern aus 6 Nationen etabliert, die mit der deutsch-türkischen Komödie "Schnitzeldöner" kulturelle Unterschiede oder gar "Gräben" zwischen Türken und Deutschen in amüsanter Weise vorführen und augenzwinkernd auf die Schippe nehmen. Ein Projekt, das inzwischen Nachahmung gefunden hat: Das Theaterstück wird vom deutschen Theaterverlag verlegt und hat bereits Aufführungen an anderen Schulen erlebt. Doch es ist mehr als die gute Unterhaltung, die uns zur Auszeichnung bewogen hat. Es ist das besondere kulturelle Engagement dieser jungen Menschen, die gelebte Interkultur und ihr öffentliches Eintreten für gegenseitiges Verständnis, das ich an dieser Stelle besonders hervorheben möchte. Ich darf Herrn Dieter Schneider stellvertretend für die gesamte Theatergruppe den 2. Preis, der mit einem Preisgeld von Euro dotiert ist, überreichen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung und weiterhin viel Erfolg und Freude! Den 3. Preis des diesjährigen Mittelfränkischen Integrationspreises darf ich Herrn Günter Reichert für das Projekt "Asylothek" überreichen. Herr Reichert hat die Einrichtung einer Bibliothek für Asylbewerber, Flüchtlinge und Migranten in einer Gemeinschaftsunterkunft in Nürnberg am Kohlenhof mit initiiert. Mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter ist es gelungen,

5 - 5 - nicht nur einen beachtlichen Buchbestand aufzubauen, sondern dieses Angebot durch weitere kulturelle und soziale Angebote wie auch Kurse zu ergänzen. Durch das breite ehrenamtliche Engagement, konstante Präsenzzeiten der Mitarbeiter und ihre persönliche Hinwendung zu den Menschen wird Gemeinschaft und Wertschätzung erfahren. Die bildungsorientierte und innovative Konzeption des Projektes trägt in hervorragender Weise dazu bei, dass sich Menschen trotz belastender Lebensumstände bei uns willkommen fühlen, sich zur Eigeninitiative anregen lassen und ihren Weg in unsere Gesellschaft finden. Selbst wenn es sich letztlich um einen beschränkten Zeitraum handeln sollte, bieten die angebotenen Sprachkurse einen Gewinn für jeden einzelnen, der sowohl die Orientierung in Deutschland als auch gegebenenfalls die Reintegration im Herkunftsland erleichtern kann. In Erkenntnis dieser positiven Aspekte und auch in Würdigung des vielfältigen ehrenamtlichen Engagements in diesem Bereich werden seit diesem Jahr Sprachkurse für Asylbewerber vom Bayerischen Sozialministerium mit fachlicher Unterstützung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge finanziell gefördert. Initiativen und ehrenamtliches Engagement haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Ich darf Ihnen, Herr Reichert und Ihren Mithelfern für Ihre großartige Idee und das breite bürgerschaftliche Engagement

6 - 6 - danken und Ihnen den drittem Preis überreichen, der mit Euro dotiert ist. Herzlichen Glückwunsch! Schließlich hat die Integrationspreiskommission noch einen "Ehrenpreis" vergeben: Ich freue mich sehr, heute Herrn Sitki Tüzemen und seiner Familie für besonders gelungene Integrationsleistungen diesen Ehrenpreis verleihen zu dürfen. Herr Tüzemen engagiert sich ehrenamtlich in verschiedenen Vereinen, wie dem Faschingsverein oder dem Schützenverein und war darüber hinaus als Fußballschiedsrichter aktiv. Herr Tüzemen wurde im vergangenen Jahr als Schützenkönig ausgezeichnet und ist für die Jugendausbildung im Schützenverein zuständig. Auch der Sohn übernimmt bereits ehrenamtliches Engagement als Schülerlotse. Familie Tüzemen ist damit ein hervorragendes Beispiel dafür, wie durch bürgerschaftliches Engagement und die damit verbundene Partizipation am gesellschaftlichen Leben Integration gelingen kann. Sehr geehrte Familie Tüzemen, schön, dass Sie da sind und herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung! Der Ehrenpreis ist nicht mit einem Preisgeld verbunden, um Ihnen und Ihrer Familie jedoch eine Freude zu machen, darf ich Ihnen diesen Gutschein überreichen.

7 - 7 - Ich möchte nun den Preisträgern Gelegenheit geben, ihre Projekte und Aktivitäten selbst kurz vorzustellen.