1 Unterstützende Angebote der Softwarebegleitgruppe
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- Alma Koenig
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1 1 Unterstützende Angebote der Softwarebegleitgruppe Autoren: R. Depke, G. Engels, K. Mehner (Universität Paderborn) In diesem Kapitel sollen das Vorgehensmodell zur Entwicklung von multimedialen Lehreinheiten und der Fragebogen zur Erstellung eines deskriptiven Vorgehensmodells vorgestellt werden. Diese Dokumente sind von der Softwarebegleitgruppe im Projektverlauf für die Projektteilnehmer aus den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten erstellt worden. 1.1 Einleitung Das Vorgehensmodell zur Entwicklung von multimedialen Lehreinheiten wurde von der Softwarebegleitgruppe in der Anfangsphase des Projektes vorgeschlagen. Das Ziel war dabei, die Anwendung eines solchen Modells zu fördern und Erfahrungen zu gewinnen. Daraus sollte am Ende ein entsprechend modifiziertes Vorgehensmodell gewonnen werden, das in anderen Projekten verwendbar ist. Vorgehensmodelle für die Entwicklung von Multimedia-Anwendungen sind zur Zeit erst im Entstehen. Deshalb bot sich an, auf das bewährte Standardvorgehensmodell für die Software- Entwicklung zurückzugreifen und ein generisches Vorgehensmodell vorzuschlagen, daß sowohl aufgrund der gemachten Erfahrungen im weiteren Projektverlauf als auch hinsichtlich der spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Arbeitsgruppen anpaßbar und erweiterbar ist. Insbesondere ist zu beachten, daß im Unterschied zu anderen Software-Produkten bei Multimedia-Anwendungen die Gestaltung der Benutzungsschnittstelle und die Produktion und Einbindung von audiovisuellen Medienobjekten stärker im Vordergrund steht. Diese Tatsachen wurden im Vorgehensmodell, das in Abschnitt 1.2 wiedergegeben ist, berücksichtigt. Im Projektverlauf zeigte sich, daß die Projektteilnehmer aus den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten Multimedia-Anwendungen bereits auf spezifische Art entwickelten. Dieses Vorgehen resultierte aus den teilweise vorhandenen Erfahrungen in der Entwicklung von Multimedia-Anwendungen. In dieser Situation war damit hauptsächlich zu klären, wie sich das Vorgehen an den verschiedenen Standorten von dem vorgeschlagenen Vorgehensmodell unterscheidet. Mit einem Fragebogen zur Erstellung eines deskriptiven Vorgehensmodells zur Entwicklung von Multimedia-Lehreinheiten sollten die lokalen Ressourcen und Aktivitäten der Projektteilnehmer dokumentiert werden (siehe Abschnitt 1.3). Der Fragebogen basiert auf dem vorgeschlagenen Vorgehensmodell. Abweichende lokale Gegebenheiten sollten von den Projektteilnehmern möglichst explizit genannt werden. Auf die Antworten in den Fragebögen wird in diesem Kapitel nicht eingegangen. Die Aussagen aus den Fragebögen sind allerdings zum Teil auch in den Abschlußberichten der Projektteilnehmer enthalten. Diese Aussagen zum Vorgehen an den verschiedenen Standorten werden im gesonderten Kapitel xx miteinander verglichen. Seite 1 von 14
2 1.2 Vorgehensmodell zur Entwicklung von multimedialen Lehreinheiten Das in diesem Abschnitt präsentierte Vorgehensmodell ist von Prof. Dr. Gregor Engels, Ralph Depke und Katharina Mehner (Universität Paderborn) erstellt worden. An der Entstehung haben Stefan Sauer (Universität Paderborn) und Prof. Dr. Udo Kelter (Universität-GH Siegen) mitgewirkt. Das Vorgehensmodell wurde am den Projektteilnehmern vorgestellt. Im folgenden wird zunächst eine Übersicht über das vorgeschlagene Vorgehensmodell gegeben, bevor auf die einzelnen Tätigkeiten und zu erstellenden Dokumente im einzelnen eingegangen wird Gesamtübersicht Um die Entwicklung von multimedialen Lehreinheiten planbar, überschaubar und kontrollierbar zu gestalten, wird ein Vorgehensmodell vorgegeben (siehe Abbildung 1). Es gewährleistet ein strukturiertes und organisiertes Vorgehen und stellt die einzelnen Schritte und Resultate des Entwicklungsprozesses dar. Ein Vorgehensmodell für die Entwicklung multimedialer Lehreinheiten ist unter verschiedenen Gesichtpunkten vorteilhaft: Die Arbeitsteilung der Arbeitsgruppen und Projektteilnehmer wird durch die standardisierte Vorgehensweise erleichtert. Die Austauschbarkeit der Produkte bzgl. Gestaltung und Inhalt und die Entwicklung von Standards wird gefördert. Der Informations- und Erfahrungsaustausch während des Projekts erfordert Dokumente. Qualitätssicherung führt zur Steigerung von Selbstkontrolle, Effizienz und Produktqualität. Das Benutzerhandbuch erhöht den Gebrauchswert der Produkte. Die Wiederverwendbarkeit des Prozesses zusammen mit dem Tainingseffekt erleichtern die weitere Entwicklung von Multimedia-Anwendungen. Die Kontrolle der Kosten erfordert eine Dokumentation der Abläufe. Seite 2 von 14
3 Das Vorgehensmodell teilt den Entwicklungsprozeß in Phasen ein. In jeder Phase werden spezielle Dokumente erstellt, die das Ergebnis der Phase dokumentieren und als Grundlage für die nachfolgende Phase dienen. Abbildung 1: Vorgehensmodell In der Startphase, die der Planung dient, wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die eine Projektbeschreibung und ein Lastenheft liefert, und es wird ein vorläufiges Benutzerhandbuch erstellt, um die Basisanforderungen an die Anwendung festzulegen und die Verwendung aus Benutzersicht darzustellen. Die Entwicklungsdauer und der Aufwand sind abzuschätzen. In der Phase der Anforderungsanalyse und -definition werden die Anforderungen an das Produkt konkret und detailliert analysiert. Die Ergebnisse fließen in das Pflichtenheft ein, welches definitorischen Charakter hat und die Grundlage für die weitere Spezifikation der Leistungen der Multimedia-Anwendung und den Entwurf des Systems bildet. In dieser Phase wird auch ein Testplan erstellt, mit dem die Überprüfung des Produktes anhand der Vorgaben des Pflichtenhefts möglich ist. Anschließend wird in der Entwurfsphase weiter spezifiziert, welche internen Merkmale das System über die im Pflichtenheft ausgewiesenen hinaus haben soll. Das entstehende Entwurfsdokument beschreibt den Aufbau des Systems und berücksichtigt die Anforderungen aus dem Pflichtenheft. In der Implementierungsphase sind Module zu entwickeln und zu testen. Dazu kommt die Produktion von Animationen, Audio- und Videosequenzen. Alle Bestandteile sind daraufhin zu integrieren und zusammen zu testen. Seite 3 von 14
4 Weiterhin ist die Dokumentation des Projektverlaufs und eine Qualitätssicherung während des ganzen Projektes vorgesehen. Während des Projektes ist dazu ein Projektbericht zu schreiben, der die Projektorganisation, zu erreichende Meilensteine und verwendete Methoden festhält. Im Verlauf des Projektes soll von den Projektteilnehmern niedergelegt werden, inwieweit die Vorgaben eingehalten wurden. Die gemachten Erfahrungen sollten laufend im Hinblick auf weitere Projekte dokumentiert werden. Um die Qualität des zu entwickelnden Produkts zu sichern, müssen Qualitätsnormen zu Beginn festgelegt und laufend überprüft werden. Die Normen werden vor Projektstart zusammen mit der Softwarebegleitgruppe festgelegt. Die Qualitätssicherung wird dadurch realisiert, daß die Softwarebegleitgruppe die Ergebnisse und Dokumente der verschiedenen Phasen sammelt und bei der Realisierung der angestrebten Qualitätsziele assistiert Phasen des Projekts und zu erstellende Dokumente I) Startphase / Planung I.1) Machbarkeitsstudie und Lastenheft Die Machbarkeitsstudie liefert eine Projektbeschreibung, das Lastenheft und Schätzungen über den Aufwand zur Entwicklung der Anwendung. Die Projektbeschreibung gibt einen allgemeinen Überblick über den vorgesehenen Einsatz der Multimedia-Lehreinheiten. Dabei wird auch der Ausgangspunkt, d.h. der Ist-Zustand deutlich gemacht. Das Lastenheft enthält die Basisanforderungen an die Anwendung, die sich aus dem Verwendungszweck ergeben. Es stellt das Sollkonzept dar und bildet die Grundlage für die Erstellung des Pflichtenheftes in der Anforderungsanalyse und -definitionsphase. Typische Basisanforderungen sind: Einsatzbereich und Entwicklungsziel: CBT, Präsentation in Vorlesungen, etc. Funktionen Daten Qualitätsanforderungen an die Benutzungsoberfläche, Didaktik, Mediendidaktik, etc. Zur Planung des Projekts ist die Schätzung der Entwicklungsdauer, des Projektumfangs und der Kosten notwendig. I.2)Vorläufiges Benutzerhandbuch Die Erstellung eines (vorläufigen) Benutzerhandbuchs dient in dieser Phase dazu, die Vorstellungen und Anforderungen aus der Sicht des Benutzers zu klären. Es sollten dazu das Einsatzgebiet der Multimedia-Anwendung und die Nutzung des Systems in Bezug auf das Anwendungsgebiet beschrieben werden. Das System sollte aus Sicht des Benutzers dargestellt werden, und die Bedienung der Benutzungsschnittstelle sollte erläutert werden. Diese Beschreibung ist eher grob, Details werden im Pflichtenheft aufgeführt. II) Anforderungsanalyse und -definition II.1) Pflichtenheft Die Anforderungsanalyse hat das Ziel, die Machbarkeitsstudie zu erweitern und die Anforderungen an das zu entwickelnde System genauer zu formulieren. Das Ergebnis der Analyse wird im Pflichtenheft beschrieben. Es soll dabei aufgeführt werden, was das System zu leisten hat, aber nicht, wie die Funktionen realisiert werden. Seite 4 von 14
5 Im folgenden wird eine mögliche Struktur des Pflichtenheftes exemplarisch erläutert. Alle anderen Dokumente, die im Verlauf der Realisierung einer Multimedia-Anwendung erstellt werden, müßten eine entsprechende Feinstruktur haben, auf die aber hier nicht eingegangen wird. 1. Zielbestimmung Mußkriterien: Welche Anforderungen inhaltlicher Art muß die Anwendung mindestens erfüllen? Festlegung und Gliederung der Lernziele Strukturierte Vorgabe der zu transportierenden Inhalte Inhaltliche Einbettung in Wirtschaftswissenschaft/Fachgebiet Bezug zu anderen Lehreinheiten Festlegung angemessener Darstellungsmittel Interaktionsarten bestimmen: Steuerung, Navigation, Selektion Interaktion: nicht-interaktive Präsentation oder Präsentation mit Ablaufsteuerung optional: Lernkontrollelemente Hilfen zum Erreichen der Lernziele Wunschkriterien: Welche Funktionen sollten darüber hinaus von der Anwendung zur Verfügung gestellt werden? zusätzliche Inhalte spezielle Darstellungsmittel Abgrenzungskriterien: Welche Ziele sollen mit der Anwendung bewußt nicht verfolgt und erreicht werden? inhaltliche Abgrenzung anders zu vermittelnde Inhalte Abgrenzung hinsichtlich Vorkenntnissen des Benutzers 2. Anwendungseinsatz Anwendungsklasse: Ordnung nach Grad der Interaktivität, Existenz von Lernkontrolle, etc. Anwendungsbereiche: Vorlesung, Selbststudium, Übung, Schulung, etc. Benutzergruppen: Dozenten, Studenten, etc. 3. Anwendungsumgebung Software: Notwendige Autorensysteme, Systemsoftware, Abspielsoftware, Plug-Ins, etc. Verwendung der Client/Server-Architektur Erforderliche Schnittstellen zu anderen Anwendungen Unterstützte Plattformen Hardware: Mindestkonfiguration für Netzwerk, Prozessor, Speicher, Ausgabegeräte, etc. organisatorische Randbedingungen: (Zum Beispiel: Soll jeder Anwender einer CBT- Software zwecks Kommunikation mit dem Dozenten eine -adresse haben müssen?) Benutzerverwaltung, -zugang, -beschränkungen Betriebsbedingungen: Seite 5 von 14
6 Verwendung von CD-ROM, Internet/Intranet (FTP, WWW, etc.) für den Zugriff Verfügbarkeit der Anwendung: lokal oder verteilt über das Netz Schnittstellen und weitere Anforderungen an die Zielkonfiguration 4. Aufbau der Lehreinheiten Es sollen die verwendeten Daten und die Zusammenhänge zwischen den Daten beschrieben werden. Bestandteile sind: inhaltliche Daten (z.b. Medienobjekte wie Bilder, Animationen, Video, Audio) Benutzerdaten wie die individuellen Ergebnisse bearbeiteter Aufgaben Beziehungen Medienobjekte sind atomare Objekte, extern zu beschaffen und evtl. zu erzeugen (z.b. Videoproduktion) 5. Anwendungsfunktionen Elementare Funktionen: 1. Medienobjektorientierte Funktionen Abspielen, Pause, Schleife, Wiederholen 2. Anwendungsorientierte Funktionen Aufrufen, Speichern, Unterbrechen, Fortsetzen, Neustart, Springen Logische Ablaufsteuerung bestimmt Zusammenwirken der Funktionen: Abläufe, Reihenfolgen, Ausschluß verschiedener Funktionen, gleichzeitige Ausführung z.b. bei der Präsentation, Eingabeverarbeitung, Vor- und Nachbedingungen von Funktionen festlegen Beispiele konkreter Funktionen: Navigation durch Lehreinheiten Kontakt zum Dozenten aufbauen Hintergrundinformation oder Literaturangaben liefern Suchfunktion Parallel ablaufende oder in die Anwendung integrierte Online-Hilfe 6. Benutzungsschnittstelle Layout: Anordnung der Oberflächenelemente und der Präsentationen der Medienobjekte Audio: Zuordnung zu Ausgabegeräten Benutzerinteraktion: Zuordnung von Oberflächenelementen/Interaktionselementen wie Menüs, Buttons oder Textfeldern zu Ein- und Ausgabegeräten wie Tastatur oder Maus Zuordnung elementarer Funktionen zu Oberflächen- und Interaktionselementen Zuordnung von Dialogen zur logischen Ablaufsteuerung unter Nichtfunktionale Anforde rungen Welche quantitativen oder qualitativen Anforderungen werden an die folgenden Kriterien gestellt: Ausfallsicherheit, Verfügbarkeit Quality of Service, Zuverlässigkeit, Exaktheit z.b. hinsichtlich des Layouts, der Auflösung oder der Farbdarstellung Zeitverhalten * Antwort- und Verarbeitungszeiten * Lade- und Verzögerungszeiten * Synchronisationstoleranz z.b. bei gleichzeitig präsentierten Medienobjekten Seite 6 von 14
7 Portabilität Aufwand für die Übertragung auf andere Plattformen oder Systeme Fehlerverhalten Wie soll die Multimedia-Lehreinheit auf auftretende Benutzerfehler und Systemfehler reagieren (Abbruch, Fehlerbehandlung z.b. durch Benutzerdialog, etc.)? II.2) Testplan Testdaten und Qualitätsanforderungen an die Ergebnisse der einzelnen Tests sind zu definieren. Die verwendeten Testhilfsmittel sind anzugeben. Beim Testen ist zu überprüfen, ob die Anforderungen aus dem Pflichtenheft erfüllt werden. Die Validierung der Anwendung erfolgt auf der Basis der Testergebnisse. Dieser Vorgang dient dazu festzustellen, ob die Implementation stabil funktionsfähig und damit lieferfähig ist. Mögliche Arten von Tests sind zum Beispiel: Pfadorientierte Tests, bei denen z.b. die Erreichbarkeit von Anwendungsteilen getestet wird Performanztests Konsistenztests, z.b. für Lernkontrollelemente Für die Abnahme der Implementation sind Kriterien anzugeben. III) Entwurf In der Entwurfsphase erfolgt eine verfeinerte Spezifikation des Pflichtenhefts hinsichtlich Layout, zeitlichen Abläufen und Interaktion mit dem Benutzer. Ferner wird im Entwurf die interne Struktur des Systems festgelegt. Spezielle Hilfsmittel für Multimedia-Anwendungen sind Metaphern wie Storyboard, Drehbuch, Szene, Bühne, etc. Neben der verbalen Beschreibung sollten Skizzen eingesetzt werden. Das Ergebnis dieser Phase wird in einem Entwurfsdokument festgehalten. IV) Implementierung und Test Die Implementation umfaßt folgende Teilschritte: 1. Anwendungsmodule, d.h. Bestandteile der Lehreinheit (z.b. Drehbuch in Macromedia Director) erzeugen und testen 2. Video- und Audiosequenzen aufnehmen, Animationen erzeugen 3. Filme mit Autorensystemen erstellen und testen 4. Systemintegration und -test aller in den Punkten 1 bis 3 erstellten Module 5. Online-Hilfen erstellen 6. Benutzerhandbuch vervollständigen (evtl. elektronisches Benutzerhandbuch) 7. Dokumentation Konfigurationsanweisungen zur Installation des Systems Listing des Quellcodes mit Versionsangaben zu Teilsystemen Projektmanagement Der Projektbericht ist laufend von den Projektteilnehmern bis zum Ende des Projekts zu aktualisieren. In dem Dokument sind die Projektorganisation, die Projektplanung und im Verlauf des Projektes die Einhaltung oder Unterschreitung der Vorgaben und sonstige Abweichungen von den Planungen zu registrieren. Seite 7 von 14
8 Projektorganisation Die Anzahl der Personen, die in jeder Phase beteiligt sind, ist zu bestimmen. Weiterhin ist die Aufgabenverteilung auf die Personen bezogen auf jede Phase und die Bildung von Teams zu organisieren. Projektplanung Zeitplanung: Festlegung des Zeitbedarfs für jede Phase und Festlegung von Meilensteinen, die im Rahmen der Qualitätssicherung eingehalten werden müssen. Ressourcenplanung: Hardware: Rechner, Ein- und Ausgabegeräte wie Kameras, Mikrophone, etc. Software: Entwicklungswerkzeuge, Autorensysteme, Software zur Bearbeitung von Audio und Video Welche Methoden und Arbeitstechniken sollen angewandt werden? Projektverlauf, Resultate der Abschätzungen und Planungen Der Verlauf des Projekts ist im Projektbericht zu dokumentieren, und eine Liste aller produzierten Dokumente ist zu führen. Bei der Beschreibung des Projektverlaufs sind die erreichten Ziele mit den Vorgaben zu vergleichen. Der Projektbericht sollte am Ende außerdem folgende Punkte enthalten: Einen Erfahrungsbericht und Hinweise für weitere Projekte. Vorschläge für Standards, die bei weiteren Projekten eingehalten werden sollten Qualitätsplanung und -sicherung Die Qualitätsplanung geschieht in Absprache zwischen den Projektteilnehmern und der Softwarebegleitgruppe. Die Aufgaben der Softwarebegleitgruppe umfassen die Prüfung der Dokumente und der festgelegten Pläne (z.b. Deadlines) hinsichtlich ihrer Realisierung. Die Projektteilnehmer werden während des Projektes begleitet und beraten. I) Qualität des Produkts Produkteigenschaften, deren Qualität im Pflichtenheft, in der Spezifikation, beim Entwurf und während der Implementierung zu gewährleisten sind, insbesondere: Funktionalität (Korrektheit) Zuverlässigkeit Benutzungsfreundlichkeit (Ergonomie) Effizienz Änderbarkeit (Wartungsfreundlichkeit) Übertragbarkeit (Portabilität) II) Qualität des Prozesses Die Qualität des Prozesses wird während der Phasen gesichert. Es folgt dazu die Beschreibung der zu den einzelnen Phasen des Projekts gehörigen Prüfungen und Maßnahmen: Startphase Geht die Machbarkeitsstudie von zutreffenden Bedingungen aus? Ist das zu lösende Problem im Lastenheft hinreichend identifiziert? Sind die Schätzungen bzgl. Zeit, Aufwand und Kosten nachvollziehbar? Seite 8 von 14
9 Anforderungsanalyse und -definition Ist die Analyse konsistent? Ist das Pflichtenheft vollständig und widerspruchsfrei? Entwurf Ist die Anforderungsdefinition hinreichend genau und vollständig für einen Entwurf? Sind alle benötigten Funktionen im Entwurf enthalten? Ist der Entwurf hinreichend genau und vollständig für eine Implementation? Implementation Sind alle Tests mit korrekten Ergebnissen durchgeführt worden? War die Validierung erfolgreich? Ist die Spezifikation eingehalten worden? Projektmanagement Wird der Projektplan eingehalten? Haben die Dokumente ausreichende Aussagekraft? Werden Deadlines eingehalten? Ablauf der Qualitätsprüfungen: Die Prüfungen finden am Ende der verschiedenen Phasen statt, sobald die Dokumente erstellt sind. Die Qualität sollte mit dem Abschluß der Phase gesichert sein. Die Dokumente sollten, bevor sie von der Softwarebegleitgruppe geprüft werden, in einem Review-Prozeß von Projektteilnehmern gelesen werden, die bei der Erstellung und der zugrunde liegenden Tätigkeit nicht beteiligt waren. 1.3 Fragebogen zur Erstellung eines deskriptiven Vorgehensmodells zur Entwicklung von Multimedia-Lehreinheiten Der Fragebogen in diesem Abschnitt ist von Prof. Dr. Gregor Engels, Ralph Depke und Katharina Mehner (Universität Paderborn) erstellt worden. Das Dokument wurde am an die Projektteilnehmer verteilt. Das Ziel des Fragebogens war, die Gegebenheiten und Aktivitäten in den laufenden Projekten zu dokumentieren. Die Organisation des Fragebogens lehnte sich an das von der Softwarebegleitgruppe vorgegebene Vorgehensmodell an. Die Projektteilnehmer sollten ihre Abweichungen möglichst explizit notieren. Damit konnte das Vorgehen der Projektteilnehmer relativ zur Referenz des vorgegebenen Vorgehensmodells festgestellt werden Zielsetzung Ein Ziel des Leitprojekts ist es, ein Vorgehensmodell für die Entwicklung von multimedialen Lerneinheiten zu entwickeln, das in der Zukunft für vergleichbare Projektvorhaben eingesetzt werden kann. Dieses Modell soll anhand der laufenden Projekte im Projekt "Multimedia in der wirtschaftswissenschaftlichen Lehre" erstellt werden. So kann der bei den Projektpartnern vorhandene und im Rahmen des Projekts erweiterte Erfahrungsschatz genutzt werden. Die Informationen über die laufenden Projekte sollen deshalb durch einen Fragebogen ermittelt werden. Der Fragebogen orientiert sich an dem im Abschnitt 1.2 vorgestellten Seite 9 von 14
10 phasenorientierten Vorgehensmodell. Ausgehend von diesem Modell soll anhand von Fragen ermittelt werden, welche Phasen und Tätigkeiten durchgeführt wurden, wie sie im einzelnen gestaltet wurden und welche Dokumente dabei erzeugt wurden. Insbesondere soll dabei herausgearbeitet werden, welche Tätigkeiten und Rollen der Projektteilnehmer im Hinblick auf die Ausrichtung der Anwendung auf computergestützes Lehren/Lernen und im Hinblick auf den Einsatz von Multimedia erforderlich werden, da diese Aspekte über die herkömmliche Softwareentwicklung hinausgehen. Der Fragebogen wurde basierend auf einem phasenorientierten Vorgehensmodell entworfen. Insofern ist er nur mit Einschränkung geeignet, um alternative Vorgehensweisen zu dokumentieren. Diese sind jedoch für die Erstellung eines deskriptiven Vorgehensmodells genauso wichtig. Daher sind die Projektteilnehmer während des Ausfüllens des Fragebogens ermutigt, Abweichungen und Alternativen festzuhalten Einleitung Der Fragebogen beginnt mit der Erhebung der Rahmenbedingungen der Projekte. Hier soll ein Überblick über den gesamten Ablauf des Projektes gewonnen werden. Daran schließen sich Fragen an, die den aktuellen Stand in den jeweiligen Projekten ermitteln sollen. Diese Fragen leiten sich aus dem Vorgehensmodell ab. Das Vorgehensmodell unterscheidet folgende Arbeitsbereiche: A. Multimedia(MM)-Anwendungsentwicklung B. Projektmanagement C. Qualitätssicherung Der Fragebogen Mit dem Fragebogen sollte das Vorgehen bei der Multimedia-Anwendungsentwicklung dokumentiert werden. Die Aktivitäten und anderen Aspekte in den drei Arbeitsbereichen Multimedia-Anwendungsentwicklung, Projektmanagement und Qualitätssicherung sind mit kurzen Anmerkungen erläutert. An dieser Stelle wird darauf verzichtet, den umfangreichen Fragebogen im einzelnen vorzustellen. In den den Projektteilnehmern ausgehändigten Formularen waren für die aufgeführten Aktivitäten jeweils die folgenden Fragen zu beantworten bzw. Punkte zu erläutern: Wurde die Aktivität durchgeführt? Zeitraum Personen Kurze Beschreibung Erstellte Dokumente Eingesetzte Werkzeuge Alternative/verwandte Phasen Sonstige Dokumente Seite 10 von 14
11 Fragebogen I. Rahmenbedingungen I.1 Allgemeines An dieser Stelle soll ein kurzer Überblick über das Projekt gegeben werden. I.2 Vorüberlegungen zur Projektplanung Hier sollen kurz allgemeine Vorüberlegungen zum Thema Ressourcenplanung (Zeit, Personal, etc. ) und zur Planung des Vorgehens (Methoden, Modelle) festgehalten werden. I.3 Zeitplan Hier ist gefragt nach einem groben Plan für die Gesamtdauer des Projekts. In tabellarischer Form soll angegeben werden, welche Tätigkeiten für welche Zeiträume geplant sind. Die Zeiträume können auf Monaten basieren. Die Darstellung kann z.b. mittels eines Ganttcharts geschehen. I.4 Projektteilnehmer Um einen Überblick über die Personalplanung zu geben, soll ermittelt werden in welchen Rollen die an dem Projekt beteiligten Personen eingesetzt sind werden und welche Tätigkeiten ihnen dabei zugeordnet sind. Seite 11 von 14
12 II. Fragen zum Vorgehensmodell II.A. MM-Anwendungsentwicklung II.A.1. Start/Planungsphase In der Startphase, die der Planung dient, wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die eine Projektbeschreibung und ein Lastenheft liefert, und es wird ein vorläufiges Benutzerhandbuch erstellt, um die Basisanforderungen an die Anwendung festzulegen und die Verwendung aus Benutzersicht darzustellen. Die Entwicklungsdauer und der Aufwand sind abzuschätzen. II.A.2 Anforderungsanalyse und -definition In der Phase der Anforderungsanalyse und -definition werden die Anforderungen an das Produkt konkret und detailliert analysiert. Die Ergebnisse fließen in das Pflichtenheft ein, welches definitorischen Charakter hat und die Grundlage für die weitere Spezifikation der Leistungen der Multimedia-Anwendung und den Entwurf des Systems bildet. In dieser Phase wird auch ein Testplan erstellt, mit dem die Überprüfung des Produktes anhand der Vorgaben des Pflichtenhefts möglich ist. Bei der Erstellung von Lehr/Lernanwendung sollte ein didaktisches Konzept für die zu vermittelnden Inhalte erstellt werden. Außerdem soll eine Aufstellung der benötigten Medienobjekte erfolgen, soweit sie durch die Produktspezifikation vorgegeben sind. II.A.3 Entwurfsphase Anschließend wird in der Entwurfsphase weiter spezifiziert, welche internen Merkmale das System über die im Pflichtenheft ausgewiesenen hinaus haben soll. Das entstehende Entwurfsdokument beschreibt den Aufbau des Systems und berücksichtigt die Anforderungen aus dem Pflichtenheft. In dieser Phase werden auch die benötigten Medienobjekte spezifiziert (z.b. durch ein Drehbuch für ein Video). II.A.4 Implementierungsphase In der Implementierungsphase sind Module zu entwickeln und zu testen. Dazu kommt die Produktion von Animationen, Audio- und Videosequenzen. II.A.5 Integration und Testen Alle Bestandteile sind daraufhin zu integrieren und zusammen zu testen. Seite 12 von 14
13 II.B. Projektmanagement Das zentrale Dokument des Projektmanagements ist der Projektbericht, der während des Projektes erstellt wird. In dem Dokument sind die Projektorganisation, die Projektplanung, zu erreichende Meilensteine, verwendete Methoden und im Verlauf des Projektes die Einhaltung oder Unterschreitung der Vorgaben und sonstige Abweichungen von den Planungen zu registrieren. Der Projektbericht ist laufend von den Projektteilnehmern bis zum Ende des Projekts zu aktualisieren. i) Projektorganisation: Die Anzahl der Personen, die in jeder Phase beteiligt sind, ist zu bestimmen. Weiterhin ist die Aufgabenverteilung auf die Personen bezogen auf jede Phase und die Bildung von Teams zu organisieren. ii) Projektplanung : Zeitplanung: Festlegung des Zeitbedarfs für jede Phase und Festlegung von Meilensteinen, die im Rahmen der Qualitätssicherung eingehalten werden müssen. Ressourcenplanung: Hardware: Rechner, Ein- und Ausgabegeräte wie Kameras, Mikrophone, etc. Software: Entwicklungswerkzeuge, Autorensysteme, Software zur Bearbeitung von Audio und Video Welche Methoden und Arbeitstechniken sollen angewandt werden? iii) Projektverlauf, Resultate der Abschätzungen und Planungen: Der Verlauf des Projekts ist im Projektbericht zu dokumentieren, und eine Liste aller produzierten Dokumente ist zu führen. Bei der Beschreibung des Projektverlaufs sind die erreichten Ziele mit den Vorgaben zu vergleichen. Der Projektbericht sollte am Ende außerdem folgende Punkte enthalten: Einen Erfahrungsbericht und Hinweise für weitere Projekte. Vorschläge für Standards, die bei weiteren Projekten eingehalten werden sollten. Seite 13 von 14
14 II.C. Qualitätssicherung Um die Qualität des zu entwickelnden Produkts zu sichern, müssen Qualitätsnormen zu Beginn des Projektes festgelegt und laufend überprüft werden. i) Qualität des Produktes: Hierbei handelt es sich um Produkteigenschaften, deren Qualität im Pflichtenheft, in der Spezifikation, beim Entwurf und während der Implementierung zu gewährleisten sind. ii) Qualität des Prozesses: Die Qualität des Prozesses wird während der Phasen gesichert. Dafür werden für die einzelnen Phasen benötigten Prüfungen und Maßnahmen aufgestellt und durchgeführt. iii) Ablauf der Qualitätsprüfungen: Die Prüfungen finden am Ende der verschiedenen Phasen statt, sobald die Dokumente erstellt sind. Die Qualität sollte mit dem Abschluß der Phase gesichert sein. Die Dokumente sollten in einem Review-Prozess von Projektteilnehmern gelesen werden, die bei der Erstellung und der zugrunde liegenden Tätigkeit nicht beteiligt waren. Seite 14 von 14
Projektarbeit. 2003 Eberhard Neef - 2 - Nee Seite 1
Nee Seite 1 1. Projektorganisation...2 1.1. Projektdefinition...2 1.2. Projektauslösung...2 1.3. Vorstudie...2 1.3.1. Zweck der Vorstudie und Aufgaben...2 1.3.2. Problemanalyse...2 1.3.3. Ziele...3 1.3.4.
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