2000-Watt-Areale im Betrieb: Erste Ergebnisse
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- Judith Otto
- vor 6 Jahren
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1 Erste Ergebnisse Novatlantis Bauform Zürich, 25. September 2016 H. Gugerli, Projektleiter 2000-Watt-Areale Ein Projekt im Auftrag von EnergieSchweiz
2 Zertifikat 2000-Watt-Areale Zertifikat 2000-Watt-Areal Auszeichnung von grossen Siedlungen unter Berücksichtigung von Dichte, Mischnutzung und induziertem Verkehr. Nutzen für die Beteiligten: Qualitätssicherung in Planung und Betrieb Werthaltige Portfoliostrategie Hohe Akzeptanz bei Käuferschaften und Mietenden Kooperation mit Städten und Gemeinden
3 2000-Watt-Areale Warum ein 2000-Watt-Areal-Zertifikat? Erweiterter Fokus für Lebensraum von morgen Siedlungsraum statt Einzelgebäude Qualitätsvolle Verdichtung und Nutzungsdurchmischung Vernetzung nutzen (Versorgung, Produktion, Speicherung) Mobilitätsthemen können aufgenommen werden Umfassende energetische Betrachtung statt nur Betriebsenergie inkl. (Graue Energie für ) Erstellung und Mobilität Betriebsphase einbeziehen statt nur Bauphase
4 2000-Watt-Areale Kernidee: Laufende Evaluation Bilanz Prozess Zertifikat «2000-Watt-Areal»
5 2000-Watt-Areale Quantitative und qualitative Bewertung Bilanz Nachweis auf Grundlage des SIA-Effizienzpfads Energie (SIA-Merkblatt 2040) Berücksichtigt werden: Erstellung (Graue Energie) Betrieb (Wärme, Kälte, Strom) Mobilität Zielwerte über ganzes Areal einhalten für Treibhausgasemmissionen Primärenergie nicht erneuerbar Primärenergie gesamt Prozess Kriterienkatalog analog Energiestadt kontinuierlicher Verbesserungsprozess Fünf Themenfelder: Management Kommunikation, Kooperation Ver- und Entsorgung Gebäude Mobilität Mindestens 50% der Punkte müssen in jedem Themenfeld erreicht werden
6 2000-Watt-Areale im Betrieb Quantitative und qualitative Bewertung Phase Entwicklung Realisierung Betrieb Zertifikat «in Entwicklung» «im Betrieb» Quantitativ Qualitativ Zielwert Nachweis Berechnung mit «Rechenhilfe» (Berater) Berechnung mit «Rechenhilfe» (Berater) Berechnung Projektwerte: Erstellung SIA 2032 Betrieb SIA 2040 Mobilität SIA 2039 Toleranz 0% 0% +10% Vorgaben Nachweis Erfüllungsgrad 6 Kriterienkatalog 2000-Watt-Areale mit fünf Themenfeldern: Zieldefinitionen, Pflichtenhefte, Konzepte Massnahmen in Umsetzung/beschlossen Konkrete Projektunterlagen Massnahmen in Umsetzung/umgesetzt Nachweise von Label Mindestens 50% der Punktezahl in jedem der fünf Themenfelder Monitoring Betriebswerte: Energie- & Wasser Mobilitätsleistung Abfallmengen Realisierte Massnahmen Gemessene Kennwerte
7 Erste Ergebnisse Langfristiger Prozess Jahr Zertifizierung EZ RZ RZ RZ RZ Erfolgskontrolle EK EK EK EK EK EK EK Phase Entwicklung Realisierung Betrieb Zertifikat «in Entwicklung» «im Betrieb» Rezertifizierung Alle 2 Jahre Alle 4 Jahre EZ Erstzertifizierung RZ Rezertifizierung EK Erfolgskontrolle
8 Monitoring-Standard Monitoring-Standard für Gebäude und Areale Grundlagen für die Erhebung der Betriebswerte Regelt Bilanzierung über Bereiche Erstellung, Betrieb und Mobilität: für realisierte Bauten mit effektiven Energieverbräuchen mit effektiv verwendeten Energieträgern mit effektivem Benutzerverhalten kompatibel mit Bilanzierungskonzept 2000-Watt-Gesellschaft > Für Areale
9 Monitoring-Standard Erhebung und Auswertung Erstellung: Erhebung und Berechnung in der Regel einmalig für effektiv ausgeführte Gebäude und Anlagen. Nachführen bei relevanten baulichen Änderungen. Betrieb: Erhebung kontinuierlich Auswertung mindestens jährlich Mobilität: Erhebung und Auswertung periodisch: Mindestens alle 4 Jahre zwingend erforderlich, jährliche Erhebung wird empfohlen Jahres-Durchschnittswerte verwenden Stand nicht älter als aus letzten zwei Jahre 9
10 Monitoring-Standard Erfassung Mobilität Wohnen - Mobilitätsart Messgrösse jeweils Anteil alltägliche/ nicht-alltägliche Mobilität unterscheiden Personenwagen, Carsharing öv Strasse/ Schiene pkm pkm PEF+THGEK Flotte 2015/2050 PEF+THGEK Strasse/Schiene Flotte 2015/2050 PE ne/tot THGE PE ne/tot THGE Motorrad pkm PEF+THGEK PE ne/tot THGE Velo, e-bike pkm PEF+THGEK PE ne/tot THGE Flugzeug pkm PEF+THGEK PE ne/tot THGE 10
11 Zertifikat für 2000-Watt-Areale Befragung zu Mobilität / Lebensstil
12 Erste Ergebnisse Teilnahme an Pilot «im Betrieb» Burgunder, Bern Erlenmatt West, Basel, Zertifikat in Entwicklung Hunzikerareal, mehr als wohnen, Zürich Kalkbreite, Zürich Sihlbogen, Zürich, Zertifikat in Entwicklung 12
13 Erste Ergebnisse Eckdaten Pilotareale Burgunder Erlenmatt West Hunzikerareal Kalkbreite Sihlbogen EBF [m 2 ] Anteil Wohnen 94% 93% 88% 59% 91% Ausnutzungsziffer [-] 1,4 2,7 1,6 3,2 1,3 Personenfläche [m2/p] ÖV-Güteklasse B B B A B Distanz Detailhandel [km] 0,1 0,5 0,1 0,1 0,1 Anzahl Gebäude PP Wohnen (inkl. Besucher) PP Gewerbe Veloabstellplätze autofrei autoarm autofrei autoarm 13
14 Erste Ergebnisse Hunzikerareal, Zürich provisorisch Primärenergie n.e.[mj/m 2 ] Erstellung Betrieb Mobilität PE ne Total Treibhausgase [kg/m 2 ] l Erstellung Betrieb Mobilität THGE Total Bewertung: effektiver Strommix Standardpersonenflächen Durchschnitt: 71% 14
15 Erste Ergebnisse Burgunder, Bern provisorisch Primärenergie n.e.[mj/m 2 ] Erstellung Betrieb Mobilität PE ne Total Treibhausgase [kg/m 2 ] l Erstellung Betrieb Mobilität THGE Total Bewertung: effektiver Strommix Standardpersonenflächen Durchschnitt: 61% 15
16 Erste Ergebnisse Erfahrungen Erstellung provisorisch Richtwert Graue Energie für Erstellung bei den meisten Arealen erreicht oder leicht überschritten Reduktion in Planung/Realisierung z.b. durch kompaktes Gebäudekonzept, optimierte Untergeschosse für Parkierung (Hunziker-Areal: Anteil 4%), Hybrid- oder Holzbauweise (Hunziker-Areal -22%) Optimierung schafft ausreichendes Budget für Betrieb und Mobilität 16
17 Erste Ergebnisse Erfahrungen Betrieb provisorisch Messwerte liegen bei ca. einem Drittel des Richtwertes Betrieb (Bewertung mit effektivem Strommix). Koordiniertes Konzept für Messstellen, Datenerfassung und Auswertung ist Voraussetzung für Monitoring und Betriebsoptimierung Die im Pilot entwickelte Erfassungsmatrix erlaubt sehr flexible Eingabe entsprechend den unterschiedlichen Messkonzepten. Hoher Anteil an Ökostrom und mittlerer Anteil an eigenproduziertem Solarstrom 17
18 Erste Ergebnisse Erfahrungen Pilot Mobilitätsbefragungen provisorisch Ergebnis-Kennzahlen je Areal, nur Nutzung Wohnen Areal Projektwert 2050 erfragt PE ne, kwh/m2 Projektwert 2050 nach SIA 2039 :2011 PE ne, kwh/m2 Anzahl Bewohner-PP pro Haushalt Bewohner mit PW- Verfügbarkeit Bewohner mit Dauerabo- Verfügbarkeit Quelle Befragung Befragung Areal-Daten Befragung Befragung Burgunder % 63 % Kalkbreite % 65 % Mehr als wohnen % 62 % Sihlbogen % 72 % Projektwert 2050 nach SIA 2039:2016 gibt wesentlich bessere Übereinstimmung mit Projektwerten aus Umfrage
19 Erste Ergebnisse Erfahrungen Mobilität Wohnen provisorisch Messwerte Alltagsmobilität Wohnen varieren zwischen ¼ (Burgunder) und ¾ (Erlenmatt) des Richtwertes Mobilität. Rücklauf der Umfrage sehr unterschiedlich. Höhere Werte (knapp 30%) bei autofreien resp. armen Arealen. Messwerte Alltagsmobilität Wohnen sind etwa Hälfte der nach SIA 2039:2011 berechneten Werte. Durchführung der Mobilitätsumfrage ist anspruchsvoll für Arealträgerschaften (Anschreiben, Bereinigung von Befragungsdaten, Datenschutz). Bei Ecospeed-Private ist Registrierung aufwändig, Schätzung Pkm anspruchsvoll, automatische Auswertung bewährt sich. Bei Nicht-Wohnnutzungen wurden Rechenwerte nach SIA 2039 resp. Rechenhilfe 2000-Watt-Areal eingesetzt. 19
20 2000-Watt-Areale im Betrieb Was bringt die Zukunft? 2016 Schlussbericht zu Pilotarealen «im Betrieb» und überarbeiteter Monitoring-Standard (Dez. 2016) Erste Zertifikate «2000-Watt-Areal im Betrieb» (geplant im Q4/2016) Empfehlung für Gemeinden und Kantone (Sept. 2016) Revidierte SIA 2040/2039 werden in Kraft gesetzt (Ende 2016 / anfangs 2017) 2017 ff. Erweiterung des Zertifikats auf Transformation von bestehenden Arealen/Quartieren (2018) Export: Österreich, Deutschland?
21 2000-Watt-Areale im Betrieb Grosser Nutzen für alle Beteiligten Institutionalisierter Erfahrungsaustausch zwischen Arealen Übergabe des ersten Zertifikats an Greencity, Zürich, Standardisiertes Monitoringverfahren für quantitative und qualitative Bewertung in Betriebsphase Laufende Verbesserung und Qualitätssicherung in Betriebsphase Aufzeigen von Schwachstellen und Optimierungspotenzialen Basis für Betriebsoptimierung Reduktion Betriebskosten Feedback an Bauherren und Planende, Behörden
22 2000-Watt-Areale im Betrieb Ihre Ansprechpartner Areale Regionalleitung deutsche Schweiz Rudolf Baumann-Hauser c/o Baumann Consulting Lucerne, Luzern Projektleitung 2000-Watt-Areale Heinrich Gugerli c/o Gugerli Dolder Umwelt & Nachhaltigkeit GmbH, Bülach
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