Schulwegsicherheit an der Hochäckerstraße Bereich Einmündung Balanstraße bis Kreuzung Görzerstraße/ Autobahnbrücke

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1 Ulrike und Andreas Wächter Kronacher Straße München An die BA-Geschäftsstelle Ost Bezirksausschuss 16 Ramersdorf/ Perlach Frau Achhammer Friedenstraße München München, den Schulwegsicherheit an der Hochäckerstraße Bereich Einmündung Balanstraße bis Kreuzung Görzerstraße/ Autobahnbrücke Sehr geehrte Frau Achhammer, Wir wenden uns im Namen des Elternbeirats der Grundschule an der Balanschule an Sie. Unsere Tochter besucht dort die erste Klasse. Bei der Schulwegplanung ist uns aufgefallen, dass es von unserem Wohnort aus keinen sicheren Schulweg gibt. Jede mögliche Route ist mit einem oder mehreren Problemen belastet. Hierbei ist besonders die Querung der Hochäckerstraße zu nennen. Diese ist von einer beträchtlichen Zahl von Schulkindern, die im entsprechenden Schulsprengel wohnen, zu überqueren. Betroffen sind insbesondere sämtliche Schüler des Stadtteils Obergiesing Fasangarten sowie alle Schüler, die zwischen dem Bahnübergang an der Balanstraße und der Hochäckerstraße wohnen. Die Verkehrssituation an der Hochäckerstraße stellt sich momentan folgendermaßen dar: Eine Überquerung der Hochäckerstraße an der Einmündung zur Balanstraße ist nur über eine kleine Verkehrsinsel möglich (Abb. 1 u. 2). Abb. 1 Abb. 2

2 Die Einmündung ist stark befahren, da die Hochäckerstraße Obergiesing direkt mit Perlach verbindet. Die Buslinie 139 verkehrt hier beispielsweise zu den Stoßzeiten im 10-MinutenTakt. Die Balanstraße selbst stellt eine direkte Verbindung zur Ständlerstraße, zum Mittleren Ring und zur Innenstadt dar und ist daher insbesondere in den Morgenstunden stark frequentiert. Daher wurde eine Fußgängerampel eingerichtet, die jedoch nur der Querung der Balanstraße dient (Abb. 3). Schüler, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad an die Einmündung gelangen, müssen diese überqueren, während die Autofahrer gleichzeitig auf die Ampel und die zahlreichen abbiegenden Fahrzeuge achten müssen. Gerade wenn die Ampel an der Balanstraße rot zeigt, neigen die von Norden kommenden Linksabbieger und die Abbieger aus der Hochäckerstraße zum Beschleunigen, um die Rotphase zum Abbiegen zu nutzen (Abb. 4). Für diese Fahrer ist das rote Ampelsignal gleichbedeutend mit einem grünen Pfeil, sie rechnen hier nicht mit entgegenkommendem Verkehr. Für die querenden Fußgänger gilt das Ampelsignal jedoch nicht, da es sich lediglich um eine Ampel für Kraftfahrzeuge handelt. Wie in den Abbildungen erkennbar ist, wurde eigens eine Linksabbiegerspur auf der Balanstraße markiert, um hier keinen Rückstau an der Ampel entstehen zu lassen. Abb. 3 Abb. 4 Die Schulkinder sind daher an dieser stark frequentierten Einmündung einer großen Gefährdung ausgesetzt. Auch die knapp bemessene Verkehrsinsel ändert daran wenig, da diese kaum ausreichend Schutz bietet. Dies erkennt man auch an dem des Öfteren umgefahrenen Verkehrsschild, das sich auf der Insel befindet. Wenn die Schulkinder diese Stelle meiden möchten, können sie die Hochäckerstraße auch in Verlängerung der Görzerstraße überqueren. Zwischen Görzerstraße und Autobahnbrücke befindet sich hier ein Fußgängerüberweg (Abb. 5 u. 6). Der Überweg ist zwar beschildert und mit einem Blinklicht versehen, allerdings grenzt in östlicher Richtung direkt daneben die Bushaltestelle Mitterweg der Linie 139 an. Auf den beiden Abbildungen erkennt man das Problem deutlich: aus Richtung Perlach kommende Fahrzeuge fahren über die Autobahnbrücke und damit über eine Kuppe. Die Straßenflucht und die abschüssige Fahrbahn verleiten die Kraftfahrer hier zum Beschleunigen, während der Baumbewuchs rechts den Blick auf die Beschilderung verdeckt. Wenn in dem Moment gerade ein Bus auf der Gegenfahrbahn hält, erkennt der Kraftfahrer in der Regel kaum die Gefahr eines hinter dem Bus querenden Fußgängers (Abb. 5). Da der Autofahrer hier weder überholt noch die Spur wechselt, sondern lediglich an dem haltenden Bus vorüberfährt, schenkt er der Situation normalerweise nicht die notwendige hohe Aufmerksamkeit. Wenn

3 der Autofahrer an den Überweg heranfährt, kann somit innerhalb von Sekunden ein Fußgänger direkt vor ihm stehen. Für ein Bremsmanöver ist es in diesem Moment keine Zeit mehr. Abb. 5 Abb. 6 Sofern der aus Perlach kommende Bus vor dem Fahrzeug hält, kommt es zu (verkehrswidrigen) Überholmanövern, so dass von rechts kommende Fußgänger wiederum sehr gefährdet sind (Abb. 4). Aus diesem Grund halten wir den Fußgängerüberweg geradezu für eine Falle. Querende Schulkinder wähnen sich auf dem Überweg in Sicherheit, nahende Kraftfahrer können diese wegen des haltenden Linienbusses nicht bzw. erst viel zu spät erkennen. Unseres Erachtens ist die Koppelung eines Fußgängerüberwegs und einer Bushaltestelle zudem vollkommen widersinnig. So gilt doch gemäß Straßenverkehrsordnung vor Fußgängerüberwegen ein Halteverbot bis zum Abstand von 5 m, eine Regelung, die die querenden Fußgänger eben gerade schützen soll. Ein Unfall an einer der beiden Stellen würde wahrscheinlich schlimme Konsequenzen für einen betroffenen Fußgänger haben, da hier die Gefahr einer direkten Kollision sehr hoch ist.

4 Als dritte Alternative bleibt momentan noch eine Fußgängerampel auf Höhe der Stümpflingstraße (Abb. 7). Diese wird jedoch zum einen laut Auskunft des Kreisverwaltungsreferats über kurz oder lang ersatzlos gestrichen, zum anderen befindet sie sich an einer Stelle, die für fast alle aus dem südlichen Stadtteil kommenden Schulkinder einen Umweg bedeutet. Unserer Erfahrung nach ist diese Ampel daher kaum frequentiert. Abb. 7 Unsere Bedenken werden zusätzlich dadurch verstärkt, dass im Bereich östlich der Autobahn und somit in der Verlängerung der Hochäckerstraße demnächst ein großes Wohngebiet geschaffen wird. Der Verkehr auf der Hochäckerstraße wird dadurch voraussichtlich stark ansteigen, da der Weg zur Innenstadt und zum Mittleren Ring über Perlach länger und umständlicher ist bzw. eine Verbindung zur Ständlerstraße gar nicht besteht. In diesem Zusammenhang sei auch darauf hingewiesen, dass sich in der Hochäckerstraße östlich der Autobahn noch zwei weitere Fußgängerüberwege mit direkt angrenzenden Bushaltestellen befinden, die ähnlich gefährlich sind wie der oben beschriebene. Aus Sicht der Grundschüler muss hier dringend dauerhaft Abhilfe geschaffen werden. Für die Kinder, die südlich der Hochäckerstraße wohnen, gibt es aufgrund der schlechten Querungsmöglichkeit keinen sicheren Schulweg, den sie selbständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen können. Die meisten Schüler aus diesem Wohngebiet sind daher auf die Buslinie 145, die eine direkte Verbindung zur Schule gewährleistet, angewiesen. Da jedoch nur die äußerste südliche Grenze des Schulsprengels mehr als 2 km von der Schule entfernt ist, genießen diese Kinder jedoch keine Schulwegfreiheit und müssen die Busfahrkarte selbst bezahlen. Der Preis für 1 bzw. 2 Zonen einer MVV-Monatskarte im Ausbildungstarif I beträgt derzeit 35, der Preis für die notwendigen Fahrten mit Streifen- oder Einzelfahrkarte beträgt pro Monat ca. 44 (1,30 pro Fahrt, 2mal täglich, durchschnittlich 17 Schultage pro Monat). Eine jährliche Mehrbelastung von mindestens 385 für ein Schulkind! Für viele Eltern ein Grund mehr, das Kind bzw. die Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen. Wenn man bedenkt, dass sowohl die Lehrer als auch der zuständige Polizeibeamte beim Elternabend eindringlich für das eigenständige Zurücklegen des Schulwegs plädiert haben ist dies sicher der falsche Anreiz. Gerade Eltern, die wie wir noch ein Kind in den benachbarten Kindergarten an der Görzerstraße oder auch in andere Einrichtungen bringen, werden durch die Situation eindeutig verleitet, das Auto zu benutzen. Eine Entwicklung, die einerseits schädlich für die

5 Umwelt ist, die Sicherheit auf dem Schulweg und direkt vor der Schule weiter verschlechtert und zu guter Letzt abträglich für die Selbständigkeit der Schulkinder ist. Daher unser Anliegen: Bitte machen Sie sich selbst ein Bild vor Ort. Für einen Termin steht der Elternbeirat gerne zur Verfügung. Im Vorfeld möchten wir zwei wichtige Maßnahmen nennen, die aus unserer Sicht die Problematik stark entschärfen würden: - Erweiterung der Ampelanlage an der Einmündung Hochäcker-/ Balanstraße, so dass nicht nur die Querung der Balanstraße, sondern auch eine ampelgesteuerte Querung der Hochäckerstraße gewährleistet ist. Die abbiegenden Kraftfahrer sollten hier mit einem Blinklicht auf die entlang der Balanstraße verkehrenden Fußgänger hingewiesen werden. - Entkoppelung des Fußgängerüberwegs von der Bushaltestelle Mitterweg, so dass die Fußgänger nicht von den haltenden Bussen verdeckt werden können. Die Busse könnte beispielsweise ein paar Meter weiter zwischen Görzer- und Stümpflingstraße halten. Die Haltestelle Hochäckerstraße Richtung Perlach, die sich kurz hinter der Einmündung zur Balanstraße befindet, könnte dann aufgrund der kurzen Distanz entfallen. Dies würde auch die Situation an der Einmündung entschärfen. Uns ist sehr an einer einvernehmlichen Lösung gelegen. Die Sicherheit der Schulkinder (und anderer Verkehrsteilnehmer) sollte aus unserer Sicht hierbei oberste Priorität haben.

6 Wir freuen uns über eine Kontaktaufnahme mit uns und über Ihre Vorschläge! Mit freundlichen Grüßen, Ulrike Wächter 2. Klassenelternsprecherin der Klasse 1 a Kontakt: eb.balanschule@gmx.de waechter-ulrike@web.de Telefon Fr. Wächter: