Patienten-Information Strahlentherapie
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- Sara Geier
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Klinik Osnabrück Zentrum für Tumordiagnostik und -therapie Ärztlicher Leiter: Prof. Dr. med. W. Wagner Facharzt für Strahlentherapie und Radiologische Diagnostik Paracelsus-Klinik Strahlenklinik Am Natruper Holz Osnabrück Telefon: /4801 Telefax: Patienten-Information Strahlentherapie Sprechstunden: Montag bis Freitag 8.00 bis Uhr und nach Vereinbarung
2 Sehr geehrte Damen und Herren, Sie halten sich in der Paracelsus-Klinik Osnabrück oder in der Paracelsus-Strahlenklinik Osnabrück auf, um sich einer Strahlentherapie zu unterziehen. Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Hinweise zu dieser Behandlung geben: Das Ziel der Strahlentherapie besteht darin, Tumore zu zerstören oder sie in ihrem Wachstum einzuschränken. Neben der Behandlung von außen, das heißt durch die Haut, gibt es auch die Möglichkeit der Bestrahlung von innen, das heißt über Sonden, die man in Körperhöhlen einführt. Die Art der Behandlung wird Ihr Arzt persönlich mit Ihnen besprechen und festlegen. Bevor die eigentliche Bestrahlung beginnt, erfolgt in den allermeisten Fällen eine so genannte Simulation, das heißt wir spielen die Bestrahlung am Patienten durch, ohne ihn den therapeutisch genutzten Strahlen auszusetzen. Bei Bestrahlungen im Kopf- oder Halsbereich wird dabei meistens auch eine Gesichtsmaske aus Kunststoff angefertigt, die fest mit dem Bestrahlungstisch verbunden ist. Hierdurch kann man im täglichen Betrieb eine maximale Genauigkeit erreichen. Am Ende der so genannten Simulation werden das Bestrahlungsfeld sowie einige Hilfslinien auf der Haut des Patienten oder auf der Maske angezeichnet. Bei vielen Patienten wird im Anschluss an die Simulation oder einige Tage später eine Computertomographie erfolgen; hierbei wird jedoch lediglich der zu bestrahlende Bereich untersucht. Anhand der hier
3 gewonnenen Bilder errechnet dann ein Computer die günstigste Strahlenanordnung für jeden einzelnen Patienten, wobei insbesondere die Unterschiede im Körperbau berücksichtigt werden. Im Anschluss daran erfolgt bei einigen Patienten nochmals die Überprüfung der vom Computer vorgeschlagenen Bestrahlungsanordnung und das endgültige Bestrahlungsfeld wird auf dem Patienten angezeichnet. Diese Farbmarkierungen müssen während der gesamten Strahlenbehandlung unbedingt dort belassen werden, bitte waschen sie sie nicht ab! Aufgrund dieses vorgeschalteten so genannten Planungsprozesses ergibt sich für die meisten Patienten die Notwendigkeit, vor der eigentlichen Bestrahlung zumindest noch einmal, manchmal auch mehrmals herkommen zu müssen. Einigen Patienten raten wir an, die Behandlung zumindest teilweise stationär durchführen zu lassen, dies trifft meistens für Bestrahlungsbehandlungen an Gehirn, Lunge, Bauch oder Becken zu oder wenn die Behandlung zusammen mit Medikamenten, einer so genannten Chemotherapie, erfolgt. Nur so können besondere Nebenwirkungen, die manchmal auftreten, rasch erfasst und sachgerecht behandelt werden. Dieses Informationsblatt soll Ihnen dabei helfen, sich über die Strahlentherapie aus pflegerischer Sicht zu informieren. Es ersetzt weder das persönliche Gespräch mit Ihren Krankenschwestern und -pflegern noch notwendige pflegerische Hilfestellungen. Wann immer Sie Fragen haben oder Hilfe benötigen, wenden Sie sich an den Strahlenarzt!
4 Allgemeinbefinden Es gilt ein allgemeiner Grundsatz: Die Strahlen wandern nicht im Körper. Sie wirken an der Stelle, wo sie gegeben werden, und die Nebenwirkungen beschränken sich ebenfalls nur auf das Gebiet, das bestrahlt wird. Das heißt, die Nebenwirkungen sind unterschiedlich je nach bestrahlter Region im Körper. Je nach Behandlungsregion berichten einige Patientinnen und Patienten während der Strahlentherapie immer wieder über: Müdigkeit, Unwohlsein, Übelkeit bis Erbrechen, Schwindelgefühle, Durchfall. Um diese Auswirkungen möglichst gering zu halten, können Sie Folgendes tun: Halten Sie eine Ruhezeit von zwei bis vier Stunden nach der Bestrahlung ein. Bewegen Sie sich viel an frischer Luft. Versuchen Sie viel zu trinken. Gegen Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kann der Arzt, falls notwendig, Medikamente verordnen.
5 Essen und Trinken Die Bestrahlung kann auch Auswirkungen auf diesen Lebensbereich haben wie: Appetitverlust Geschmacksveränderungen, z. B. Metallgeschmack unter Umständen Schluckbeschwerden Folgende Maßnahmen haben sich als lindernd bzw. vorbeugend bewährt: Beginnen Sie den Tag mit einem reichhaltigen Frühstück. Essen Sie, was Ihnen schmeckt. Nehmen Sie viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich. Benutzen Sie bei Metallgeschmack Plastikbesteck. Essen Sie Eis bei Schluckbeschwerden. Es sollte nicht direkt nach der Bestrahlung gegessen werden. Spezielle Fragen können durch eine Ernährungsberatung geklärt werden.
6 Haut Es kann zu folgenden Veränderungen der Haut kommen: Sonnenbrandähnliche Hautveränderungen, das bedeutet Rötung, Wärmegefühl, Schmerzen Nässende Hautreaktion Schwellungen Hautpflege Waschen und Duschen sind erlaubt, solange die Haut in Ordnung ist. Im Bestrahlungsfeld sollte aber nur höchstens wenig Waschkonzentrat verwendet werden (möglichst ein ph-neutrales Waschkonzentrat wie z. B. für Kinder). Die Haut sollte nach dem Waschen abgetupft, nicht abgerieben werden, um so die mechanische Belastung zu minimieren. Hautpflegemittel wie Feuchtigkeit spendende Creme und Deos sollten im Bestrahlungsfeld nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt aufgetragen werden. Das Pudern der Haut ist grundsätzlich nicht mehr erforderlich, kann aber in Einzelfällen notwendig werden. Folgende Maßnahmen haben sich bewährt: Vermeiden Sie mechanische Reize wie das Reiben der Haut. Vermeiden Sie thermische Reize, z. B. Eispackungen, Wärmflaschen oder Heizkissen.
7 Tragen Sie lockere, nicht einengende Kleidung. Ihre Kleidung sollte weich sein und aus Naturfasern (Baumwolle) bestehen. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Schützen Sie sich z. B. durch einen Hut oder ein Kopftuch, wenn Sie im Gesicht oder Kopfbereich bestrahlt werden. Die Haut sollte eher abgetupft als abgerieben werden. Bei Bestrahlungen im Halsbereich sollte das Rasieren ausgesetzt werden, keine Nassrasur! Im Bereich des Kopfes sollten starkes Abrubbeln der Haare und Föhnen auf heißer Stufe unterlassen werden. Bei allen Maßnahmen ist zu beachten, dass die Markierungen, die sich auf dem Körper befinden, erhalten bleiben, um die richtige Einstellung bei der Behandlung zu gewährleisten. Es kann sein, dass sich die Hautfarbe und beschaffenheit durch die Bestrahlung verändert. So kann die Haut dunkler sein als vor der Bestrahlung. Die Haut wird nach der Strahlentherapie empfindlicher sein als vorher und sollte vor Verletzungen geschützt werden. Durch die Bestrahlung kann es zu Haarverlusten im Bestrahlungsfeld kommen. Sollten Sie im Kopfbereich bestrahlt werden, wird ausführlich mit Ihnen hierüber gesprochen. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Hinweisen helfen konnten. Weitere Fragen beantwortet Ihnen gerne Ihr Strahlenarzt!
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