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2 Hol dir die KOMPASS-Karten App mit integriertem Livetracking Reen West Die erste Karte in der Größe S gibt es gratis zum Download

3 Malerweg Auf den Spuren der Romantiker durch die Sächsische Schweiz Bernhard Pollmann GPX-Daten zum Download Kostenloser Download der GPX-Daten der im Wanderführer enthaltenen Wandertouren.

4 AUTOR Bernhard Pollmann geboren in Freiburg im Breisgau, zählt als Autor und Fotograf von mehr als 30 Wander- und Fahrradführern zu den besten Kennern der Landschaften zwischen den Alpen und dem Nordkap. Er lebt an der Nordsee am Weltnaturerbe Wattenmeer. VORWORT Der Malerweg führt auf den Spuren von Künstlern der Romantik in acht Tagesetappen durch das Elbsandsteingebirge zwischen Dresden und der Grenze zu Tschechien. Werke von Malern wie Caspar David Friedrich haben dieser bedeutendsten Felslandschaft Deutschlands außerhalb der Alpen vor 200 Jahren den Namen Sächsische Schweiz eingetragen, weite Teile stehen als Nationalpark unter Schutz. Der Malerweg verbindet Naturerleben und Perlen der Kunst- und Kulturgeschichte: 120 Kilometer weit leitet er durch Schluchten und Canyons, zu Felsenburgen und Höhlen, über Tafelberge und Aussichtskanzeln, die Caspar David Friedrich, Johan Christian Dahl, Carl Gustav Carus und viele andere Künstler in Gemälden, Stichen und Aquarellen festgehalten oder wie Hans Christian Andersen und Mary Shelley in Reiseberichten verewigt haben. Die Nationalpark-Informationsstelle Schweizerhaus auf der Bastei, dem am Malerweg gelegenen bekanntesten Aussichtspunkt des Elbsandsteingebirges, vermittelt in einer Kunstausstellung einen Einblick in die Vielfalt der künstlerischen Darstellungen der Sächsischen Schweiz. Um Tagesausflüglern Rundwanderungen zu ermöglichen, präsentiert der Führer neben den acht Tagesetappen auch zehn Ausflugstouren im Bannkreis des Malerwegs. Ihr 2

5 Schrammsteine. 3

6 INHALT UND TOURENÜBERSICHT AUFTAKT Vorwort... 2 Inhalt und Tourenübersicht... 4 Gebietsübersichtskarte... 8 Das Gebiet Allgemeine Tourenhinweise Meine Highlights Tour Seite 01 Liebethal Lohmen Wehlen 22 e l 02 Wehlen Bastei Hohnstein 32 e l 03 Hohnstein Altendorf Ostrauer Mühle 44 e 04 Ostrauer Mühle Schrammsteine Lichtenhainer Wasserfall 54 e l 05 Lichtenhainer Wasserfall Winterberg Schmilka 60 e 06 Schmilka Krippen Gohrisch 70 e 07 Gohrisch Königstein Weissig 80 e 08 Weissig Pötzscha Pirna 86 e 09 Wehlen Uttewalde 90 f l 4

7 ANHANG Alles außer Wandern Übernachtungsverzeichnis Register Impressum km h hm hm Karte 11,7 3: ,8 4: ,5 5: ,5 5: ,5 6: : : ,2 4: ,4 2:

8 INHALT UND TOURENÜBERSICHT Tour Seite 10 Wehlen Rathen Pötzscha 94 f l 11 Rathen Amselfall Rathewalde 98 e l 12 Rathen Kleine Bastei Gamrig 102 f l 13 Rathen Polenztal Hockstein 106 f l 14 Rathen Lilienstein Königstein 112 f 15 Frinztalmühle Polenztal Brand 116 f 16 Schrammsteinbaude Schrammsteinaussicht 120 f l 17 Krippen Kaiserkrone Reinhardtsdorf 124 f l 18 Kleingießhübel Zschirnstein 128 f l 6

9 km h hm hm Karte 10,1 3: : : ,3 3: ,8 4: ,8 4: ,7 2: : ,6 2:

10 GEBIETSÜBERSICHTSKARTE 8

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12 DAS GEBIET Die Sächsische Schweiz erstreckt sich als Teil des Elbsandsteingebirges beiderseits der Elbe zwischen der Dresdner Elbtalweitung und der tschechischen Grenze. Aufgebaut ist das Gebirge überwiegend aus Sandstein. Von unterschiedlichen Materialien durchsetzt, sind die Sandsteinschichten verschieden anfällig gegenüber Verwitterung und Abtragung, diesen unterschiedlichen Auswirkungen der Erosion verdankt die Sächsische Schweiz ihre enorme Formenvielfalt: Felstürme, Überhänge, Höhlen, Schluchten, Ebenheiten, Tafelberge, Sanduhren, Wabenverwitterung, Wollsackverwitterung. Romantiker auf dem Malerweg Ende des 18. Jahrhunderts forderten Maler, Musiker, Dichter und andere Künstler der Romantik eine Erneuerung der Kunst in der Hinwendung zur eigenen statt der antiken römischen und griechischen Kultur, zu christlicher Religiosität und individuellem Erleben. Statt der Vernunft sollte die Gefühlswelt, die Seele, das Empfinden im Vordergrund stehen. Sie suchten eine Rückkehr in einen Naturzustand, in dem der Mensch aufgehoben ist in einem allumfassenden, ungeteilten Universum. Diese Erneuerung wurde in der bildenden Kunst vor allem in der Landschaftsmalerei gesucht, die bis dahin eher eine untergeordnete Rolle gespielt hatte. Waldeshöhen, Felsenschluchten, Höhlen, bizarre Felsformationen, Friedhöfe, Ruinen, Naturlandschaften und Mondnächte wurden zu Lieblingsmotiven romantischer Maler, Waldeinsamkeit, Innerlichkeit, Sehnsucht und Weltflucht zu Schlagwörtern romantischer Dichter. Die Naturerscheinun- gen wurden als Spiegel der Seele des Menschen gesehen, Landschaften als Seelenlandschaften. Unmittelbare Anschauungs- und Ausdrucksfähigkeit statt starrer Regeln der Kunstakademien sollten die Kunst bestimmen, die Landschaftsbilder in neuer Weise das Einfühlungsvermögen des Betrachters herausfordern gründete die Stadt Dresden die Kunstakademie, die bald zusammen mit der Düsseldorfer Kunstakademie führend im Fach Landschaftsmalerei und zu einem Zentrum romantischer Kunstauffassung wurde. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Sächsische Schweiz zunehmend touristisch er- Basteibrücke, Rathen. 10

13 Pirna. schlossen. Wichtige Anstöße für die Wanderwelle im Dresdener Umland waren die 1786 veröffentlichten Reisebeschreibungen des Theologen Wilhelm Leberecht Götzinger, der als Hauslehrer auf der Burg Hohnstein arbeitete, und des in Lohmen ansässigen Pastors Carl Heinrich Nicolai. Dessen viel gelesener Wegweiser durch die Sächsische Schweiz erschien ab 1801 in fünf Auflagen und wurde zuletzt 1990 nochmals aufgelegt. Nicolai führte selbst viele Reisende von Lohmen aus auf alten Wegen in die Sächsische Schweiz und beschrieb in seinem Wanderführer größtenteils die Route, die später als Malerweg bekannt wurde. Schon bald folgten zahlreiche Künstler diesem Weg auf der Suche nach romantischen Landschaftsmotiven. Elbtal Hauptleitlinie und Namensgeberin der großartigen Sandstein-Erosionslandschaft ist die Elbe, die das Gebirge in zwei Flügel teilt. In einem steilwandigen Tal hat sich der Fluss in den Sandstein eingetieft, zwischen Pirna, dem Tor zur Sächsischen Schweiz, und der tschechischen Grenze gibt es in diesem von Felsflanken überragten Urtal nur eine einzige Straßenbrücke (Bad Schandau), wie vor 200 Jahren besorgen Fähren das Übersetzen der Wanderer von einem Ufer zum andern. Mit wenigen Ausnahmen flankieren keine Straßen den Fluss, das Tal ist ein Reich für Wanderer und Radler geblieben: Der Elberadweg erschließt in voller Länge das Elbtal in der Sächsischen Schweiz. Nationalpark Sächsische Schweiz Den Kern der klassischen Sächsischen Schweiz bildet der 1990 eingerichtete Nationalpark. Er besteht aus zwei voneinander getrennten Gebieten rechts der Elbe. Die Vordere Sächsische Schweiz zwischen den Burgstädten Wehlen und Hohn- 11

14 DAS GEBIET (Verebnungsflächen) sowie die als Steine bezeichneten Tafelberge auf. Die Steine bilden dank ihrer isolierten Lage hervorragende Aussichtswarten und wurden schon in vorgeschichtlicher Zeit von Menschen aufgesucht. Der im Herzen des Elbsandsteingebirges isoliert aufragende Lilienstein ist der König unter den Steinen ; das Bild des die Elbe zu einer Südschleife zwingenden Härtlings, der sich als einziger Tafelberg auf der rechten Seite des Flusses erhebt, bildet das Logo des Natistein umfasst mit dem Basteigebiet und der Felsenburg Neurathen die meistbesuchte Felsregion des Gebirges und mit dem Lilienstein den mächtigsten Tafelberg. Zu den Höhepunkten der weiter elbaufwärts gelegenen Hinteren Sächsischen Schweiz zählen das Kirnitzschtal, die Schrammsteinkette, die Affensteine, die Schluchten des Zschand sowie die Basaltkuppe des Großen Winterbergs. Grundlage des Wanderns im Nationalpark ist es, sich zum Schutz der Natur an das Wegegebot zu halten. Informationsstellen: Das Nationalparkzentrum in der Kurstadt Bad Schandau präsentiert in Ausstellungen über Natur und Kultur sowie in Projekten und Veranstaltungen die Besonderheiten der Nationalparkregion Sächsische Schweiz: Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz, Dresdner Straße 2 B, Bad Schandau, Tel , Internet Außer dem Nationalparkzentrum gibt es an den Wanderwegen weitere Nationalpark-Informationsstellen, darunter die Informationsstelle Amselfallbaude im Amselgrund zwischen Rathen und Rathewalde, das Blockhaus Brand an der Brand-Aussicht bei Hohnstein und das Eishaus auf dem Großen Winterberg. Gründe und Steine Auf beiden Seiten münden in das Urtal der Elbe schlucht- und klammartige Gründe und Täler, die sich ihrerseits in weit verzweigte Schluchtsysteme verästeln und von bis zu mehr als 100 m hohen Felswänden flankiert werden, darunter der Amselgrund, die Wehlener Gründe und der Uttewalder Grund, der Liebethaler Grund bildete sich in den Zeiten der Romantik als klassischer Wanderweg in die Sächsische Schweiz aus. Wie Inseln ragen zwischen den tief eingeschnittenen Schluchten landoder forstwirtschaftlich genutzte, lösslehmbedeckten Ebenheiten Friedensburg in Rathen. 12

15 Rathen an der Elbe. onalparks. Weitere bekannte Steine sind der zur Festung ausgebaute Königstein und der Pfaffenstein mit der Felsnadel Barbarine, die ebenfalls ein Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz ist. Der aussichtsreiche Große Zschirnstein markiert mit 562 m den höchsten Punkt der Sächsischen Schweiz. Kellerklima und Schluchtwald Charakteristisch für die steilwandigen Schluchtsysteme der Sächsischen Schweiz ist eine Umkehr der klimatisch bedingten Vegetationszonen. Da sich die schwere Kaltluft im Tal sammelt, herrscht dort ein kühleres Klima als auf den Oberhängen, was sich auch in den Waldgesellschaften spiegelt. Im Talgrund kommen Pflanzenarten höherer Berglagen vor. Die Umkehr der Vegetationszonen bringt es mit sich, dass in den Schluchten auch montane Fichtenwälder und submontane Mischwälder wachsen. In heißen Sommern umgibt den Wanderer auf dem Malerweg in den Schluchten eine erfrischende Kühle, während die Lufttemperatur im Winter oftmals höher als im umgebenden Hügelland ist. Steighilfen Die Sächsische Schweiz ist das am dichtesten durch Steighilfen erschlossene Felswandergebiet Deutschlands, auf nahezu jeder Wanderung helfen Stufen, Lattenwege und Brücken über Geländestellen, die ansonsten nur durch Kletterei oder nassen Fußes zu überwinden wären. Trittstufen, Leitern, Brücken, Geländer und andere Einrichtungen in schwierigem, steilem und ausgesetztem Felsgelände sowie an feuchten Stellen machen seit 200 Jahren die Naturschönheiten der Sächsischen Schweiz allen Wanderern zugänglich. Je nach Konstitution und Erfahrung können Wanderwegpassagen mit Steighilfen in ausgesetztem Felsgelände als Schwindel erregend empfunden werden. Dies betrifft sogar Stellen wie die Basteibrücke: Obwohl es sich nur um eine 13