Diesen Stolpersteinen möchte ich mich in diesem Ratgeber widmen, damit sie dir nicht im Weg stehen sondern dir den Weg ebnen.

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2 EINLEITUNG Gute Fotos zu erstellen ist nicht schwer, doch gerade wenn man mit der Fotografie beginnt, gibt es einige Stolpersteine, die dir den Einstieg erschweren und somit den Spaß an der Fotografie verderben können. Diesen Stolpersteinen möchte ich mich in diesem Ratgeber widmen, damit sie dir nicht im Weg stehen sondern dir den Weg ebnen. Einerseits ist es wichtig, die Kameratechnik zu beherrschen. Ein sicherer Umgang mit der Kamera ist die Grundvoraussetzung um gute Fotos zu erstellen. Denn ganz ehrlich, so hilfreich die Kamera-Vollautomatik auch erscheinen mag, du hast keinerlei kreativen Spielraum dabei, denn die Automatik, kann nicht wissen, was und wie du fotografieren möchtest. In diesem Ratgeber behandeln wir grundsätzliche Themen zum Kamera-Equipment als auch zur Bilgestaltung. Wenn du die Grundlagen erst einmal verinnerlicht hast, kannst du mit diesen 10 Tipps deine Fotos auf das nächste Level bringen.

3 1. DIE RICHTIGE KAMERA Es ist natürlich wichtig die beste Kamera, die es auf dem Markt gibt, zu kaufen um gute Fotos zu machen. Denn ein Koch kann auch nur mit guten Töpfen ein gutes Essen kochen, nicht wahr?! Leider denken viele Menschen immer noch, dass die benutzte Fototechnik für ein gutes Foto entscheidend ist. Doch ähnlich, wie es beim Kochen auf den Koch ankommt, so kommt es beim fotografieren auf die Person hinter der Kamera an. Die Kamera dient lediglich als Werkzeug, welches dir ermöglicht ein Foto zu machen. Natürlich bietet eine Spiegelreflexkamera oder Systemkamera deutlich mehr Spielraum um das Bild zu gestalten, doch das Ergebnis ist hauptsächlich an deine Fertigkeiten gebunden. Entweder machst du gute Fotos oder eben nicht. Eine gute Nachricht für jeden, der sich eine Spiegelreflex oder Systemkamera zulegen möchte ist, dass die Qualität auf dem Kameramarkt sehr hoch ist, dass ich jegliche Kameras der bekannten Hersteller empfehlen kann. Gerade als Anfänger sollte man sich eher mit der Materie allgemein auseinandersetzen, anstatt sich einen ganzen Fuhrpark an Equipment zu besorgen. Die Kamera inkl. Standardobjektiv (meist 18mm 55mm) wird oft als Set angeboten, dazu 1-2 Speicherkarten reichen für den Einstieg in die Fotografie aus. Optional empfehle ich noch ein Stativ (leider sind die eher günstigen Stative sehr instabil), sowie Ersatzakkus um Spaß an der Fotografie zu entwickeln.

4 2. DAS RICHTIGE OBJEKTIV Für unterschiedliche fotografische Herausforderungen gibt es unterschiedliche Objektive. Die wichtigsten Kennzeichen eines Objektivs sind einerseits die Lichtstärke, gemessen anhand der maximalen Blendenöffnung (z. B. f/1.8) andererseits die Brennweite, welche den Vergrößerungsfaktor beschreibt (gemessen in Millimeter). Dann wird generell zwischen Zoomobjektiven und Festbrennweiten unterschieden. Mit Zoomobjektiven wird ein Brennweitenbereich abgedeckt (z. B.18 mm - 55mm). Festbrennweiten besitzen nur eine Brennweite (z. B. 85mm). Bauart bedingt ist die Qualität von Zoomobjektiven im Vergleich zu Festbrennweiten meist schlechter. Demnach sind qualitativ gute Zoomobjektive deutlich teurer als äquivalente Festbrennweiten. Bei der Landschaftsfotografie werden oft Weitwinkelobjektive (8mm - 50mm) bevorzugt, damit ein großer Bildbereich aufgenommen werden kann. Bei der Portraitfotografie eignen sich Normalobjektive im mittleren Brennweitenbereich ( 50mm - 85mm), sie spiegeln in etwa den Blickwinkel des menschlichen Auges wieder. Bei der Wildlife(Tier)Fotografie werden Teleobjektive (70mm 300mm) genutzt um auch Tiere in weiter Entfernung formatfüllend aufzunehmen und außerdem die Fluchtdistanz zu wahren. Um Pflanzen, Insekten oder andere kleine Dinge zu fotografieren benötigt man ein Makroobjektiv. Durch die spezielle Bauweise können kleine Dinge formatfüllend fotografiert werden.

5 2. DAS RICHTIGE OBJEKTIV Eine beliebte Variante, die oft angeboten wird sind sogenannte Immerdrauf, Superzoom oder Reisezoom-Objektive. Die Eigenschaften dieser Objektive klingen erst einmal sehr vielversprechend. Sie decken einen großen Brennweitenbereich von z. B. 18mm 300mm ab und sind außerdem meist sehr günstig. So muss das Objektiv oft nicht gewechselt werden, egal ob man Bilder auf kurzer Distanz macht oder weit entfernte Dinge fotografieren möchte. Es gibt natürlich einen Haken und dieser ist in der Qualität zu finden. Gerade diese Objektive weisen eine relativ schlechtere Qualität in Bezug auf Kontrast, Schärfe und Lichtstärke auf. Außerdem verzeichnen sie meist deutlich stärker als andere Objektive. Dir muss bewusst sein, dass du mit diesen Objektiven einen großen Kompromiss in Bezug auf die Qualität eingehen musst. Die Objektive finden sicherlich, wie der Spitzname es auch vermuten lässt, auf Reisen ihre Berechtigung. Wenn es darum geht nicht viel Gepäck mitzunehmen und nicht diverse Objektive benutzen zu müssen um unterschiedliche Brennweiten abzudecken, ist ein Reisezoom sicherlich interessant. Doch je länger man fotografiert und einem eine gewisse Qualität wichtig ist, desto weniger wird man eine solche Lösung nutzen und letztendlich landet das Objektiv im Regal und staubt ein.

6 3. ZU VIEL EQUIPMENT Wir Fotografen sind ja oft sehr technikverliebt und dementsprechend gibt es natürlich einen riesigen Markt für das Foto-Equipment. Es gibt unzählige Filter, Stative, Objektive, Konverter, Blitze, Reflektoren usw. und wir möchten am liebsten alles haben, um auf alle möglichen Situationen vorbereitet zu sein! Jetzt geht es mit vollem Gepäck los. Der Rucksack auf dem Rücken, eine zusätzliche Tasche in der einen Hand das Stativ in der anderen. Die Kamera baumelt am Hals. Bequem ist die ganze Sache nicht und dazu ziemlich unpraktisch. Du ziehst durch den Wald und siehst ein kleines Rehkitz auf einer Lichtung im Gegenlicht grasen. Ein tolles Motiv! Voll gepackt versuchst du dein Equipment zu ordnen, doch bis du die Kamera zur Hand hast, ist das Kitz schon lange weg. Deshalb rate ich, mach dir vor der Foto-Tour Gedanken darüber, was du fotografieren möchtest und nimm nur die Dinge mit, welche du benötigst. Oft reicht die Kamera, ein paar Speicherkarten, Akkus ggf. ein Stativ und DAS passende Objektiv. Das schont deinen Rücken und du kannst spontan auf gewisse Situation reagieren. Ebenfalls finde ich es falsch, gerade am Anfang viel Equipment anzuschaffen, welches dann evtl. ungebraucht in der Ecke liegt. Zu viel Equipment, kann dich zudem gerade am Anfang auch einmal überfordern. Mit der Erfahrung wachsen auch die Erwartungen an das Equipment und man kann es zielgerichtet erweitern. Deshalb rate ich, hol so viel aus deinem vorhandenen Equipment heraus und erweitere es erst, wenn das Vorhandene nicht mehr ausreicht.

7 4. AKKU GELADEN? Es passiert leider immer wieder, viel zu oft und zu schnell. Die nächste Foto-Tour steht an und die Kamera-Akkus sind leer oder die Bilder der Speicherkarten noch nicht gesichert und auf der Karte ist kein Speicherplatz mehr. Leider kann eine Speicherkarte auch kaputt gehen. Ersatz ist bestimmt nicht sinnlos! Ich rate dir, versuche eine gewisse Routine vor jeder Foto-Tour und jedem Shooting zu erarbeiten. Sorge immer dafür, dass die Akkus der Kamera geladen sind, Ersatz-Akkus können auch nicht schaden. Das gleiche gilt für Speicherkarten. Diese Fragen können dir am Tag vor der Tour/Session helfen: Sind die Akkus vollständig geladen? Ersatzakku geprüft? Akkus können sich mit der Zeit selbst entladen. Hast du die Fotos der letzten Session schon gesichert und sind die Speicherkarten schon geleert? Hast du an die Ersatzspeicherkarten gedacht? Wenn die Akkus geladen und ausreichend Speicherkarten vorhanden sind, dann macht die Foto-Tour/Session so richtig Spaß. Ganz im Gegenteil wenn dies nicht der Fall ist. Es gibt nichts Schlimmeres und Ärgerlicheres, als ein Motiv einfangen zu wollen und man bemerkt, dass die Speicherkarte voll oder der Akku leer ist.

8 5. DER BLITZ MACHT S Ja, es ist wirklich toll eine Kamera zu besitzen und der Blitz ist sogar integriert. Also solltest du diesen auch so oft wie möglich benutzen. Ob du nun das schöne Alpen-Panorama, die Tiger im Zoo hinter dem Sichtfenster oder das stimmungsvolle Dinner im Kaminzimmer festhalten möchtest, so ist der Blitz die erste Wahl. Denn wie wir ja wissen, benötigen wir Licht zum fotografieren. NEIN leider verhält es sich beim Blitzen deutlich komplizierter. Der Umgang mit Blitzlicht ist eine eigene Kunst für sich, die selbst den Inhalt vieler Bücher füllen kann. Der integrierte Blitz ist bauartbedingt kaum für eine gelungene Lichtsetzung zu gebrauchen. Sowohl die Größe als auch die Position stellen eher ein Problem als Hilfe dar. Starke Schlagschatten und ein frontales starkes Licht sind Eigenschaften, die schwer zu kontrollieren sind. Ein romantisches Candlelight-Dinner zu zweit, wirkt mit Blitz wie der Sonntagsbrunch mit der Familie und die harten Schlagschatten eurer Köpfe brennen sich in die Wand neben/hinter euch ein. Der integrierte Blitz ist wohl maximal bedingt für Schnappschüsse geeignet, zusätzlich bietet er die Möglichkeit ein Motiv leicht aufzuhellen. Um die Möglichkeit ein Licht zielgerichtet zu setzen, ist mindestens ein Aufsteckblitz nötig, der sich im besten Fall schwenken, neigen und von der Kamera abkoppeln lässt.

9 6. DIE BILDKOMPOSITION Bevor du ein Foto machst, solltest du dir dazu Gedanken machen. Perfekt ist es, wenn du das fertige Bild schon vor deinem inneren Auge visualisiert hast. Welche Aussage soll das Bild haben? Welche Wirkung soll es vermitteln? Diese Fragestellungen helfen bei der Bildkomposition. Wie ein Komponist unterschiedliche Noten zu einer Melodie zusammenfügt, solltest du die unterschiedlichen Bildbestandteile, den Bildschnitt, die Perspektive, das verwendete Objektiv, das richtige Licht usw. zu einem harmonischen Gesamtwerk zusammenfügen. Das Einsetzen von Störern, Tiefenschärfe, das Setzen des Bildschnittes als auch die Positionierung der Elemente kann sowohl Dynamik, Spannung als auch Ruhe und Ausgeglichenheit erzeugen. Gestaltungsregeln, wie die Drittel-Regel, der Goldene Schnitt und weitere bieten dir eine solide Grundlage und helfen bei einem harmonischen Bildaufbau.

10 7. SCHÄRFE/FREISTELLUNG Ein ganz entscheidender Punkt bei der Fotografie ist die Freistellung des Motivs, welches du inszenieren möchtest. Denn gerade die Freistellung unterscheidet in vielen Fällen, ob das Bild als Schnappschuss wahrgenommen wird oder doch den erhofften WOW-Effekt hervorruft. Freistellung kann bei der Fotografie durch unterschiedliche Mittel realisiert werden. Das beliebteste Stilmittel in der Fotografie um eine Freistellung zu generieren, ist das Erzeugen von Unschärfe bzw. Tiefenschärfe. Das Motiv ist scharf und der Vorder- und Hintergrund wird deutlich unscharf. Diese Unschärfe wird in der Fotografie auch Bokeh genannt. Die Tiefenschärfe wird einerseits vom Abstand zum Motiv, sowie von der Lichtstärke des Objektivs beeinflusst. Je näher man am Motiv ist und je weiter die Blende geöffnet ist, desto größer ist die Wirkung von Tiefenschärfe. Eine andere Möglichkeit ein Motiv freizustellen ist der Einsatz von großen Kontrasten. Das menschliche Auge erblickt helle Stellen deutlich schneller als dunkle Stellen, so ist der hellste Punkt im Bild auch am prägnantesten.

11 8. DIE PERSPEKTIVE MACHTS Viele Fotos wirken aufgrund der Perspektive bzw. dem Aufnahmewinkel langweilig, da insbesondere Schnappschüsse immer aus der gleichen Perspektive gemacht werden. Wer gute Fotos machen möchte, muss sich bewegen. Wenn du ein Motiv gefunden hast, welches du gern fotografieren möchtest, dann schieße Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Froschperspektive sowie die Vogelperspektive lassen ein Motiv komplett unterschiedlich wirken. Deshalb rate ich dazu, ein Motiv aus den unterschiedlichsten Winkeln zu betrachten und auch zu fotografieren. Die Perspektive kann unglaublich interessante Ergebnisse liefern, selbst wenn das Motiv im ersten Augenblick langweilig erscheint. Insbesondere bei der Menschen- und Tierfotografie lautet die Devise auf Augenhöhe fotografieren. Begib dich auf eine Ebene mit dem Motiv und erzeuge damit realistische und ergreifende Bilder.

12 9. DER RICHTIGE FOKUS(PUNKT) Wenn man mit der Fotografie anfängt und den Autofokus benutzt, passiert es oft, dass die Kamera falsch fokussiert. Du möchtest ein Portrait machen, doch die Kamera fokussiert auf die Blume im Vordergrund!? Oft liegen solche Probleme daran, dass die Kamera automatische Fokuspunkte nutzt und so den zu fokussierenden Bereich selbst sucht. Mein Tipp, nutze den Single-Shot-Modus damit kannst du den Fokuspunkt selbst auswählen und die Kamera fokussiert dort hin, wo du die Bildschärfe haben möchtest. Gerade bei sehr weit geöffneter Blende ist der scharf abgelichtete Bereich sehr klein, so dass der Fokus punktgenau sitzen muss. Bei der Makrofotografie ist man so nah am Motiv und der scharfe Bereich so klein, dass ich nur eine manuelle Fokussierung empfehlen kann, um den Punkt genau zu bestimmen. Gerade das Spiel mit der Schärfe ist sehr interessant und kann den Unterschied zwischen gut und schlecht ausmachen! Noch ein kleiner Tipp für die Portraitfotografie. Es ist wichtig, dass immer auf die Augen fokussiert wird, wenn die Augen scharf sind, wird die Person als scharf wahrgenommen, wenn nicht wirkt das Bild unscharf.

13 10. LICHT- UND SCHATTENSPIEL Das Wort Fotografie leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet Schreiben/Malen mit Licht. So kann man schon erahnen, welch hoher Stellenwert dem Licht bei der Fotografie zugeschrieben wird. Für mich macht das Licht ca. 80% der Bildwirkung aus. Bevor du ein Foto schießt solltest du dir also Gedanken zum vorhandenen Licht machen. Besonders günstig in der Fotografie von Menschen ist ein bewölkter Himmel, dieser zeichnet sich durch ein diffuses Licht aus, d. h. es gibt kaum Schatten und das Licht ist sehr ausgeglichen. An sonnigen Tagen bieten sich insbesondere die Morgenund Abendstunden aufgrund der niedrig stehenden Sonne an. Generell sind Zeiten in denen kein so hoher Kontrast vorherrscht sehr gut, so sind die sogenannte Blaue Stunde sowie goldene Stunde definitiv erwähnenswert. Wenn es um die Lichtrichtung geht haben sich Gegenlicht (die Sonne steht dir gegenüber) und Mitlicht (die Sonne steht hinter dir) als perfekt herausgestellt. Diese Lichtrichtungen sind einfach zu beherrschen und sorgen für tolle Ergebnisse.

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