R u n d s c h r e i b e n 11/2011
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- Nadine Stein
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1 LUB SittensenWilstedt e.v. Meyerstraße Zeven ; Fax 25 Dirk Schröder (Betriebswirtschaft, Geschäftsführung, Wasserschutz) 11 Elisabeth Vollbrecht (Betriebswirtschaft, Rinder, Biogas) 12 Uwe Hegerfeld (Betriebswirtschaft, Rinder, Pflanzenbau) 14 Manfred Heppner (Betriebswirtschaft, Schweine) 15 R u n d s c h r e i b e n 11/ Juni 2011 Pflanzenbau Vorerntebehandlung Getreide Getreidekonservierung Zwischenfruchtanbau Strohverkauf... 3 Tierhaltung Grundfutterversorgung... 4 Termine Nutzung von aus der Produktion genommenen Flächen... 4 Pflanzenbau 1 Vorerntebehandlung Getreide In einigen Getreidebeständen sind spät Unkräuter nachgelaufen; in einigen anderen ist Zwiewuchs festzustellen. Zur Vorerntebehandlung von Getreide können nachfolgende Produkte ab Vollreife des Getreides (Fingernagelabdruck auf Korn bleibt erhalten) angewendet werden. Präparat Verwendung des Strohs möglich Dominator Neotec Berghoff Glyphosate Ultra RoundUp Ultra Taifun Forte Touchdown Quattro Stakkato GA, Herburan GL l, g/ha 360 Einsatz in stehendem Getreide nein Aufwandmenge l, kg/ha ,5 3,0 4,0 5,0 Wartezeit Tage 14 Glyphos SUPREME 450 2,0 2,4 3,2 4,0 7 RoundUp Turboplus 680 1,3 1,6 2,1 2,6 7 Verwendung des Strohs nicht möglich Durano Glyphos 360 2,5 3,0 4,0 5,0 14 RoundUP Ultra Max 450 2,0 2,4 3,2 4,0 7 RoundUp Turbo 680 1,3 1,6 2,1 2,6 7 7
2 1.800 g/ha g/ha g/ha z. B. Knötericharten, Durchwuchskartoffeln, Disteln, Storchschnabelarten, Nachtschatten, Schachtelhalm ist kaum zu bekämpfen z. B. Kamille, Roggen, Weizen, Tritikale, Klettenlabkraut, Ausfallraps z. B. Vogelmiere, Kornblume, Wicke, Wintergerste, Quecken, Weidelgräser, Saatwucherblume, Weißer Gänsefuß Präparate und Aufwandmengen zur Sikkation im Getreide (Quelle: LWK Niedersachsen) Wichtig: Bei tallowaminhaltigen Mitteln ist das Verbot zur Verwendung des Strohs für die Tierhaltung undfütterung zu beachten Die Aufwandmengen richten sich nach der zu bekämpfenden Zielpflanze. Die mittelspezifische Wartezeit ist unbedingt einzuhalten. 2 Getreidekonservierung Die Konservierung von Feuchtgetreide zur bei Verfütterung im eigenen Betrieb mit Säuren bietet sich aus Kostengründen an. Hierfür bietet sich z. B. Luprosil mobil an. Der Säuregehalt liegt bei 89,9 %. Dosierung Säure für Getreide Mais in Liter je dt (Luprosil mobil) Lagerdauer Monate Feuchtigkeit % Lagergut bis 16 0,60 0, ,65 0,80 Getreide ,75 0, ,90 1, ,65 1, ,80 1, Mais 1,95 2, ,10 2, ,25 2,40 Weitere Säuren sind am Markt erhältlich, z. B. Lupro Grain oder Hansa Säure GM 85. Beim Einsatz von Luprosil müssen Aufzeichnungen nach HAACPKonzept erfolgen (Cross Compliance relevant). Vordrucke sind bei Bedarf bei uns zu erhalten. 3 Zwischenfruchtanbau Die Ernte der Wintergerste beginnt voraussichtlich in den nächsten Tagen. Es wird also Zeit, sich über einen Zwischenfruchtanbau Gedanken zu machen. Der Zwischenfruchtanbau hat im Wesentlichen zwei Ziele: Zum einen erfolgt eine Gründüngung, die neben der eigentlichen Düngung die Aufgabe hat, den Boden in einem biologisch aktiven Zustand zu erhalten und zum anderen können die Zwischenfrüchte als zusätzliches Grundfutter genutzt werden. In Betrieben mit wenig Fruchtfolgegliedern kann somit die Humusbilanz durch den Zwischenfruchtanbau optimiert werden. Zur Gründüngung eignen sich z. B. Senf, Ölrettich, Leguminosen und Phacelia. Je nach Fruchtfolge und Standort sollte eine der Gründüngungspflanzen ausgewählt werden und mit großer Sorgfalt bestellt werden. Je feiner das Saatgut der Zwischenfrüchte, z. B. Phacelia, desto feiner sollte auch das Rundschreiben LUB 1111
3 Saatbett bestellt werden. Grobsamige Zwischenfrüchte wie Ölrettich und Senf eignen sich daher besser für Minimalbodenbearbeitung. Senf, Bohnen, Lupinen und Ölrettich eignen sich durch ihre Wurzelbildung am besten zur Lockerung von Verdichtungshorizonten in tieferen Bodenschichten. Senf hat eine schnellere Jugendentwicklung und ist daher eher spätsaatverträglich. Zudem verfügt er über eine größere Trockenheitsresistenz und sollte dort bevorzugt werden, wo der Wasserhaushalt knapp ist. Da Senf, wie auch Phacelia nicht über eine besonders gute Winterhärte verfügen, frieren sie sicher ab. In Kartoffelfruchtfolgen sollten Lupinen, Ölrettich oder Weidelgräser bevorzugt zum Anbau kommen. Phacelia, Senf und Raps könnten die Eisenfleckigkeit fördern bzw. das Rattlevirus übertragen. In Rübenfruchtfolgen ist der Anbau von Senf, Ölrettich oder Phacelia interessant für Mulchsaatverfahren. Zur Futtergewinnung sollten in erster Linie Futtergräser zur Aussaat kommen. Die Aussaat sollte nach einer mitteltiefen Pflugfurche in ein gut rückverfestigtes Saatbett erfolgen. Einige schnellwüchsige einjährige WeidelgrasSorten sind bereits nach 8 Wochen schnittreif. Tetraploide Sorten zeichnen sich durch eine schnelle Anfangsentwicklung und eine hohe Toleranz gegenüber Trockenheit aus. Bei geplanter (mehr)zweijährigen Nutzung sind Welsche Weidelgräser als Einzelsorten oder in Fertigmischung mit Einjährigem (25 % Anteil) zu bevorzugen. Auf der letzten Seite dieses Rundschreibens sind Zwischenfrüchte mit ihren Aussaatmengen, ihrer Eignung für die unterschiedlichen Nutzungsziele und ihren ungefähren Saatgutkosten dargestellt. 4 Strohverkauf Vor Beginn der Ernte stellt sich die Frage, ob das Stroh auf dem Feld bleiben sollte oder ob es sich lohnt, es abzufahren, bzw. abfahren zu lassen (Verkauf ab Feld bzw. ab Hof). Dazu haben wir nachfolgend eine kleine Kalkulation erstellt, die Ihnen helfen soll, einen Preis abzuleiten. Ertrag 25 dt/ha 35 dt/ha 45 dt/ha Anzahl Quaderballen/ha 250 kg/ballen N 1,00 /kg 0,50 kg/dt 12,50 17,50 22,50 P 1,00 /kg 0,30 kg/dt 7,50 10,50 13,50 K 0,70 /kg 1,50 kg/dt 26,25 36,75 47,25 Nährstoffwert /ha 46,25 64,75 83,25 Humuswert /ha 25,00 35,00 45,00 Wert ab Feld /ha 71,25 99,75 128,25 incl. 19% 84,79 118,70 152,62 Pressen 5,50 /Ballen 55,00 77,00 99,00 Transport, Einlagerung 7,50 /Ballen 75,00 105,00 135,00 Risiko 3,00 /Ballen 30,00 42,00 54,00 Wert ab Hof /ha 231,25 323,75 416,25 incl. 19% 269,49 377,28 485,08 /Ballen 26,95 26,95 26,95 /dt 10,78 10,78 10,78 Berechnungen nach Land und Forst 25/2011, S Rundschreiben LUB 1111
4 Je nach Ertragserwartung ergibt sich ein Wert ab Feld von 85 bis 150 /ha. Hierzu wurden der Humuswert und der Wert für die entzogenen Nährstoffe herangezogen. Um einen Wert ab Hof abzuleiten, wurden die Kosten für das Pressen (MRPreis), Aufladen und Transport zum Hof, die Einlagerung über Winter und einen Ansatz für das Risiko/Verzinsung des Landwirts aufgeschlagen. Es ergibt sich ein Wert von knapp 11 /dt Stroh, was auch dem Ansatz in der letzten Land und Forst entspricht (9 bis 11 /dt). In der hiesigen Region ist Stroh aufgrund des gesunkenen Getreideanteils und der Frühsommertrockenheit (und damit verbundenen schwachen Entwicklung einiger Bestände) knapp geworden, daher macht es für tierhaltende Betriebe Sinn, den Bedarf frühzeitig zu decken; für ackerbaulich orientierte einen Mehrertrag je ha zu generieren. Tierhaltung 5 Grundfutterversorgung Eventuell entstehende Futterengpässe können mit Zwischenfruchtgras ausgeglichen werden. Eine Aussaat bis ist möglich und sinnvoll. 4 ha Zwischenfruchtgras können den Ertrag von einem ha Mais ersetzten. Möglich ist auch bei Mischungen mit Welschen Weidelgräsern (siehe Tabelle Zwischenfrüchte) eine zweimalige Nutzung im Herbst und Frühhr. In der Jungviehfütterung können auch größere Mengen Stroh eingesetzt werden, die dann natürlich mit Kraftfutter aufgewertet werden müssen. Termine 6 Nutzung von aus der Produktion genommenen Flächen Aus der Erzeugung genommenes Ackerland (Code 591), darf ab dem wieder genutzt werden. Bei der Nutzung gibt es weitestgehend keine Einschränkungen mehr hinsichtlich der Bewirtschaftung. Der Aufwuchs darf gemulcht werden, auch eine Abfuhr des Aufwuchses (zur Futternutzung) ist erlaubt. Bodenbearbeitung ist ebenso erlaubt, d. h. diese Flächen dürften ab diesem Zeitpunkt für die bevorstehende Herbstbestellung vorbereitet werden oder mit Kulturen zur Zwischenfrucht, Futteroder Energienutzung bestellt werden. Ihr Beraterteam Uwe Hegerfeld Manfred Heppner Dirk Schröder Elisabeth Vollbrecht Rundschreiben LUB 1111
5 LUB SittensenWilstedt e.v. Meyerstraße Zeven ; Fax 25 Stoppelsaaten zur Gründüngung und Futternutzung A r t / S o r t e Aussaat Saatgut geeignet für Saat B e m e r k u n g e n Kosten 3) Grün Termin kg/ha /ha Futter Silage düngbis ca. ohne MwSt. ung Futtertrio 1) einj.weidelgräser % diploid (d), 33% tetraploid (t) Einj. Weidelgräser diploid (Andrea, Lifloria, Lirasand) Weidelgrasmischung, z.b. Country % Welsches Weidelgras (d,t) (35) % einj Weidelgras (d,t) Feldgrasmischung, z.b. Country % Deutsches Weidelgras 30% Wiesenschwingel, 15% Lieschgras 35 (40) % Welsches Weidelgras, 10% Bastard Weidelgras Winterraps 2) (+) Sommerraps 2) (+) (+) Oelrettich: normal Nematodenresistent Stufe II Nematodenresistent Stufe I Winterrübsen Gelbsenf: normal Nematodenresistent Stufe II Nematodenresistent Stufe I (+) (20) 15 (20) Phacelia (Neutralpflanze für Nematoden) schnelle Entwicklung, hoher Ertrag, gute Futterstruktur, Weidereife nach ca. 6 Wochen, Siloreife nach ca. 8 Wochen; flache Saat, anwalzen schnelle Jugendentwicklung, hoher Ertrag, flache Saat, anwalzen vorwiegend Herbstnutzung, Frühhrsnutzung meist möglich, sehr gute Durchwurzelung guter Ertrag, schnelle Entwicklung, auch 2 4 jährig nutzbar überträgt Kohlhernie u. zystenbild. Nematoden, fördert Eisenfleckigkeit bei Kartoffeln, auch bei Trockenheit guter Wuchs (wie vor) für Schnittnutzung wegen Blühneigung nicht zu früh säen überträgt keine Kohlhernie und Eisenfleckigkeit, übertragen Kohlhernie, schnellwüchsig überträgt Kohlhernie und Eisenfleckigkeit, spätsaatverträglich gute Vorfrucht für Rüben, nicht vor Kartoffeln, schnelle Bodendeckung, tiefe Durchwurzelung, h. Wasserbedarf 1 ) Oder vergleichbare Mischung anderer Firmen für Qualitätssaatgut. 2) Bei Raps im Zwischenfruchtanbau auf "DoppelNull" (00) Sorten achten, um einen möglichen Rapsanbau nicht zu blockieren. 3) Die Preise gelten nur als Richtpreise zur Orientierung für das Jahr Genaue Preise erfragen Sie bitte beim Handel. Ein Wechsel bei den Zwischenfruchtformen ist, ebenso wie im Hauptfutterbau, anzustreben, um Krankheitsanhäufungen zu vermeiden und die je nach Pflanzen oder Mischungsart wechselnden Vorteile über die Jahre hinweg zu nutzen
R u n d s c h r e i b e n 14 / 2012
LUB Sittensen-Wilstedt e.v. Meyerstraße 15 27404 Zeven info@lubagrar.de 04281-95949 -0; Fax 25 www.lubagrar.de Dirk Schröder (Betriebswirtschaft, Geschäftsführung, Wasserschutz) -11 Eliseth Vollbrecht
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