Europäische Jugendbegegnung. Wo sind wir denn zuhause W5.107

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1 Europäische Jugendbegegnung Wo sind wir denn zuhause W5.107

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3 Veronika Trubel und Beat Mazenauer (Hrsg.) Wo sind wir denn zuhause

4 Impressum Die Texte sind entstanden im Rahmen der Europäischen Literatur-Jugendbegegnung vom 28. Juni 4. Juli 2014 in Tulln an der Donau. Alle Rechte bei den Autoren. Edition Rokfor Zürich/Berlin W5.107/ Hg. von Beat Mazenauer/Veronika Trubel Konzeption: Rokfor Produktion: Gina Bucher Grafische Gestaltung: Rafael Koch Programmierung: Urs Hofer Gesamtherstellung: epubli, Berlin

5 EUROPÄISCHE LITERATUR-JUGENDBEGEGNUNG 2014 Vom 28. Juni bis 5. Juli fand in Tulln an der Donau die Europäische Literatur-Jugendbegegnung 2014 statt. Rund 60 Jugendliche aus insgesamt zehn Ländern haben zusammen gefunden, um sich kennen zu lernen, miteinander zu diskutieren, Sport zu treiben und in einem Workshop an Texten zu arbeiten, die in der vorliegenden Publikation versammelt sind. Damit ist das Konzept von 2013 aufgenommen und weiter entwickelt worden. Das Resultat ist ein Buch, das in digitaler Form heruntergeladen respektive im Internet als Print on Demand bestellt werden kann. Ergänzt wird es von einer Webseite, auf der Nachrichten aller Art nachzulesen sind: Die Europäischen Literatur-Jugendbegegnungen sind Treffen von Jugendlichen aus sieben zentraleuropäischen Ländern zum aktiven Austausch. Sie finden mit Unterstützung des EU-Programms «Jugend in Aktion» statt. Es geht um gemeinsame Erlebnistage, die in Tulln an der Donau und anderen Orten in Niederösterreich und Wien stattfinden. Jugendliche aus den Ländern des Donauraums werden in ihrer Vernetzung und im Austausch unterstützt und erfahren über die Beschäftigung mit Literatur das Gemeinsame in Europa. Gemeinsam wird ein e-book geschrieben. Die Europäischen Literatur-Jugendbegegnungen 2014 bestehen aus drei Teilen: Ein Vorbereitungstreffen in Tulln an der Donau mit ca. 15 Jugendlichen und Betreuern, das vom 15. bis 18. Mai 2014: statt gefunden hat. Es hat den Jugendlichen die Möglichkeit der Mitbestimmung bei der Festlegung der genauen Inhalte aufgegeben.

6 EUROPÄISCHE LITERATUR-JUGENDBEGEGNUNG 2014 Die zentrale Projektwoche in Tulln an der Donau mit ca. 60 Jugendlichen. Als Abschluss in St. Pölten am 23. Oktober 2014 eine Begegnung von rund 40 Jugendlichen in St. Pölten, bestehend aus Workshops mit europäischen Autor/innen, einer Begegnung mit Jugendpolitiker/innen, einer Präsentation der Projektergebnisse und einem Besuch der Europäischen Literaturtage. Während der zentralen Projektwoche im Juni/Juli 2014 werden den Jugendlichen innovative Zugänge zur Literatur bzw. zum Lesen, Schreiben und Kommunizieren mit digitalen Medien eröffnet. In Workshops über Literatur und digitale Medien wird interkulturell zum Thema «Neues Lesen Lernen Schreiben» diskutiert und schließlich in bunt gemischten Arbeitsgruppen ein Buch/e-book geschrieben. Die Workshops behandeln ein Thema, das alle unmittelbar angeht. Der angeregte interkulturelle Austausch setzt auf das Gemeinsame, auf Solidarität und Kreativität europäischer Jugendlicher. Im umfangreichen Rahmenprogramm in Tulln, St. Pölten, der Schallaburg, der Wachau und Wien lernen die Jugendlichen ein modernes Österreich kennen. Die Europäischen Literatur-Jugendbegegnungen sind Projekte der Literaturplattform readme.cc (p&s melk) in Kooperation mit dem NÖ Jugendreferat, ELit Literaturhaus Europa (Wachau Kultur Melk GesmbH) und der Arbeitsgemeinschaft Donauländer. Sie werden unterstützt aus Mitteln des EU- Programms «Jugend in Aktion» und der NÖ Landesakademie. Walter Grond, Veronika Trubel

7 INHALT Geschichten Stier wer hat das Huhn gestohlen Die Welt ist bunt Ja. Und du? Die unbekannte Reise ins Jugendcamp Tägliche Fiktion Heimat und Identität Was Heimat für mich ist Gemeinsamkeiten Von Exilen und Inseln Wer bin ich denn? Ein Märchen Europa Europa - eine Erzählung Französische Europapolitik Europa aus Sicht einer jungen Rumänin Europäische Entwicklungspolitik Die Donau Ein europäischer Fluss Was halte ich von Europa? Fragen & Antworten Das gute Leben Ein Fragebogen und viele Antworten Leipzig, 25. Juni Ein Brief nach Hause Rezepte Schwäbische Mamaliga im Ofen Apfel-, Quark- und Mohnstrudel Pyry z gzikiem (Kartoffeln mit Quark) Kartoffelpuffer Kataloge Eine Geschichte mit 160 Zeichen Kleines Wörterbuch Kleiner Katalog der Dinge Die Autorinnen und Autoren Dank

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10 GESCHICHTEN 1. STIER WER HAT DAS HUHN GESTOHLEN von Zoe Martin und Luca David Calluso Geh Stange Europa!, sagt sie und schiebt die Henne unsanft mit einem verschlafenen Schwung ihrer Hüfte vom Stuhl. Wortlos nimmt sie einen tiefen Schluck hellschwarzen Kaffee, an dessen Blässe sie sich schon lange nicht mehr stört. Sie zieht die schwere Pfanne zu sich heran, als Fritz hochschießt, erst an sich hinunterblickt und dann ein kraftloses «Happy morning to me» anstimmt. Eben noch in einer Karaffe auf der Wachstuchtischdecke, verläuft der frisch gepresste Prosaft nun in Batik-Symmetrie über Hemd und Hose. Martina beäugt den trüben Rest Rührei auf dem verkratzten Teflonboden, sucht die Küche nach Europa ab, ihr Blick fällt aber nur auf Berge von Kartoffelschalen, Pfandflaschen und Kristallglaßaschenbecher. Wenn E nicht bald wieder mehr Eier legt, schaffen wir es niemals durch die nächste Legelaturperiode. Wir sollten Dr. Frank-Walter Steineier anrufen, vielleicht fällt dem ja noch was ein. An sich sei unsere Idee doch die Zukunft, haben wir gedacht. War denn die Lösung etwa zum Problem geworden, von dem wir nicht niemals wussten, was genau es Eigentlich sei. Und wir zwar über Gerührtes oder Gespiegeltes redeten, aber das war nicht von Bedeutung. Vielmehr sitzen wir jetzt vor einer Achtel Pfanne Bauernfrühstück, das nach Sackgasse schmeckt. Vor lauter Baulärm haben wir die Trampelpfade nicht mehr wahrgenommen, haben geglaubt, geteerte Straßen machten Brotkrumen obsolet. So sind wir wenigstens den Fuchsfallen ausgewichen, haben darüber schlichtweg vergessen, die Henne zu füttern. Bemüht ihr Freiland zu sichern, schienen uns die Zaunlattenzwischenräume zum Durchschauen genug. Sag mal, wer ist eigentlich mit Abwaschen dran, kann doch nicht sein, dass ich die Einzige hier bin, die sich das fragt. «Hej Toni, ist Fiebermessen ne gute Idee? Oder klassische Musik? Nicht dass sie am Ende Verstopfung hat oder vielleicht... vielleicht Kamphylobakta... Toni? Toni! Europa liefert nicht mehr und dich holt das alles nicht ab.» T rollt sich vom Küchensofa, grunzt unbestimmt in keine Richtung und dreht den Kopf wieder zur Wand. Leises Schlafen verkündet das Ende seiner ohnenhin eher bescheidenen Aufmerksamkeit. Also trete ich hinaus auf die Balustrade, schnappe mir die Hühnerleine und eine Tupperdose mit ballaststoffreichen Körnen, schaue Europa auffordernd an und mache mich mit ihr auf den Weg zu den Tullner Gärten. 10

11 2. DIE WELT IST BUNT von Diana Ciuciu und Monika Tsoneva Die Welt ist bunt. Jeder hat einen einzigartigen Charakter, der aber von vielen Faktoren abhängt, und der während des Lebens, hauptsächlich während des Jugend modelliert wird. Die Jugend ist eine Zeit, geprägt von Gefühlen einer überwältigen Intensität, die Zeit, wenn wir uns selbst kennenlernen. Die Jugend stört sowohl das Bild, das ein jeder von sich selbst hat, als auch die Wahrnehmung der anderen von uns. Dabei spielen die Familie und die Gesellschaft eine entscheidende Rolle. Wir alle haben Vorbilder, die wir bewusst oder unbewusst nachahmen. Der Mikrokosmos der Familie ist für die weiteren Ereignisse im Makrokosmos der Gesellschaft entscheidend. Alles, was jemandem in seiner Kindheit passiert, sowohl Positives, als auch Negatives, widerspiegelt sich oder hat Folgen später im Leben. Während der Jugend sind das Zurückziehen und die Isolierung Formen von Angst, dass die anderen einen nicht akzeptieren, oder Folgen von inneren Frustrationen. Die folgende Geschichte gibt ein klares Beispiel dafür, dass man die Hoffnung nie aufgeben soll. Auch wenn das Leben manchmal grausam aussieht und wenn man kein Verständnis findet, kann sich in einem Augenblick alles verändern. Meine eigene Geschichte Ich befinde mich wieder auf meinem Lieblingsplatz. Ich liege in meinem gemütlichen Bett. Aber leider war es nicht immer so. Mit 15 hatte ich so große Probleme, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wieder ein normales Leben zu führen. Alles hat begonnen, als ich 14 war. Bis dahin hatte ich eine einfache, aber gute Familie. Alle haben sich geliebt und zusammen eine schöne Zeit verbracht, gute Beziehungen gehabt, einander unterstützt. Aber auf einmal haben wir das alles verloren. Meine Familie war nicht mehr dieselbe. Am Anfang habe ich nicht gewusst, was genau passiert ist, weil niemand mir erklären wollte, wieso es jeden Abend bei uns zu Hause Krach gibt. Jeden Tag hat sich dieselbe Situation wiederholt. Als ich abends nach Hause gekommen bin und meine Erlebnisse von dem Tag den Eltern mitteilen wollte, habe ich nur zwei Menschen, die sich heftig streiten, vorgefunden. Sie hatten überhaupt keine Zeit und wollten mir nicht zuhören. Dann bin ich traurig in mein Zimmer gegangen und habe lange geweint. Aber ich bin eingeschlafen, immer mit derselben Hoffnung. «Morgen ist ein neuer Tag. Morgen wird es anders. Morgen habe ich wieder meine liebe Familie.» Leider ist mein Wunsch nicht in Erfüllung gegangen. Bald haben sich meine Eltern voneinander getrennt. Aber danach wurde es nur schlimmer. Meine Mutter hat einen anderen Mann gefunden und er ist zu uns 11

12 gezogen. Mit ihm konnte ich überhaupt nicht sprechen und mich nicht verständigen. Nach einer Weile wurde die Situation noch schlimmer, ich habe mich zu Hause wie eine Fremde gefühlt. Zu dieser Zeit hatte ich große Probleme in der Schule, und zu Hause konnte ich keine Vertrauensperson finden, der ich meine Schwierigkeiten erzählen konnte. Ein neuer Mitschüler ist in unsere Klasse gekommen. Er war ungewöhnlich frech. Jeden Tag hat er mich gezwungen, ihm Geld zu geben. Falls ich ihm keine Kohle gegeben habe, wurde ich von ihm und seinen Kameraden verprügelt. Ich habe Hilfe bei meinen Freunden gesucht, aber sie hatten auch Angst vor Martin, so hieß der hässliche Bursche. Mit meiner Mutter konnte ich nicht mehr reden, mein Vater hat weit weg gewohnt und ich habe ihn sehr selten gesehen. Bald wollte ich nicht mehr zur Schule gehen, ich hatte keine Lust überhaupt etwas zu machen. Meine Lehrerin hat bemerkt, dass etwas bei mir nicht in Ordnung ist, aber meine Mutter hat sie davon überzeugt, dass es mir gut geht und dass ich keine Hilfe brauche. Ich habe mich so einsam und hilflos gefühlt. Eines Tages habe ich die Entscheidung getroffen, mein Zuhause zu verlassen. Aber wohin konnte ich gehen? Ich hatte nur eine Möglichkeit: Mein neues Zuhause wurde die Straße. Aber da war es noch gefährlicher, das habe ich nicht gewusst. Als Straßenkind hatte ich viele Schwierigkeiten, zum Beispiel wo ich schlafen konnte, wo ich Essen finden konnte und so weiter. Einmal hat es starken Regen gegeben und ich habe einen trocken Platz gesucht. Dann habe ich ein leeres Häuschen gefunden und bin drinnen eingeschlafen. Auf einmal sind andere Obdachlose gekommen, die mich von dem Haus weggejagt haben. Alle meine Sachen sind in diesem Haus geblieben. Ich hatte nichts mehr als die Kleider, die ich anhatte. Es sind ein paar Monate vergangen und ich habe zufällig meine Mutter auf der Straße getroffen. Sie konnte mich zuerst nicht erkennen, so dünn, schmutzig und elend war ich. In diesem Moment hat sich etwas in meiner Mutter verändert. Sie hat ihren neuen Mann von unserem Haus weggejagt. Sie ist zu meinem Vater gegangen und nach einem langen und ernsten Gespräch, haben sie zusammen beschlossen, sich wieder zu bemühen, ein Leben zusammen zu führen. Sie haben sich noch eine Chance gegeben, eine wirkliche Familie zu sein. Und jetzt drei Jahre später bin ich wieder zu Hause. Wir sind wieder beisammen. Alle sind vernünftiger geworden. Wir können wie früher miteinander gut umgehen, mit den Freunden habe ich auch wieder gute Beziehungen. Martin ist nicht mehr in meiner Klasse. Jetzt kann ich endlich mich sicher und geschützt fühlen. Nun bin ich glücklich. Ich habe alles, was ich im Leben brauche. 12

13 3. JA. UND DU? von Anastasia Racovitan, Lucie Barešová, Antonín Trojan, Julia Woch, Lena Haiden und Sarah Holzknecht Wir befinden uns im Railjet RJ60 von Wien nach München. Es ist der 20. Jänner und der Zug ist um sechs Minuten verspätet. Osman kommt aus Istanbul und er beobachtet zum ersten Mal Schneeflocken, welche die Landschaft langsam weiß färben. Der Muslim reist nach Deutschland, um seinen Onkel dort zu besuchen, den er seit 15 Jahren nicht gesehen hat. Im selben Moment schleppt Judith, eine Studentin aus München, ihren übergroßen Koffer durch den Korridor dieses Waggons. Der Zug ist überfüllt mit Fahrgästen, der erste freie Platz ist in dem Abteil von Osman. Kurz zögert sie, sich zu dem vollbärtigen jungen Mann zu setzen. Osman sieht die Frau am Gang stehen und öffnet die Tür für sie. «Kann ich Ihnen mit dem Koffer helfen?» Er spricht in perfektem Englisch. «Geht schon, danke. Ich kann das alleine, aber nett dass Sie fragen.» «Warum reist kein Mann mit Ihnen, der Ihr Gepäck trägt?» «Ein Mann? So jemanden brauche ich nicht.» Ein Lächeln ziert ihre Lippen. «Also sind Sie nicht verheiratet?» «Nein, ich studiere noch. Ingenieurswissenschaften.» «Ah, sehr interessant. Das ist doch ein Männerberuf, oder?» «Nein, gar nicht! Ich habe viele Freundinnen an der Universität.» «Achso. Ich habe Medizin studiert. Auch Ärzte sind bei uns in der Türkei nur Männer.» «Das ist ja furchtbar. Machen die Frauen dann überhaupt etwas?» «Frauen müssen nicht arbeiten, denn noch können die meisten Männer bei uns ihre ganze Familie ernähren. So haben Frauen Zeit für die Kinder und den Haushalt, was sehr wichtig ist. Ich bin übrigens Osman.» «Ich heiße Judith. Das finde ich sehr sexistisch. Bei uns können sich auch Männer um Kinder kümmern, wenn sie das wollen.» «Hm... das überrascht mich. Ich kann mir das schwer vorstellen, aber wenn es funktioniert...» «Du kommst aus einer traditionellen Familie, oder?» «Ja. Ich habe acht Geschwister und wir sind streng religiös. Wir beten fünf Mal am Tag.» «Du bist Muslim, richtig?» «Ja. Und du?» «Ich bin Atheistin.» «Aber du glaubst schon an einen Gott, oder?» «Nein, ich glaube nicht an das, was ich nicht sehen kann. Woher willst du wissen, dass ein Gott existiert?» 13

14 «Weil ich glaube. Ohne Allah hätte ich niemanden, der mich leitet. Woher weißt du zum Beispiel, was gut und böse ist?» «Das weiß ich selbst. Wenn ich mit meiner Tätigkeit niemanden verletze, dann ist es richtig.» «Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.» «Woher kennst du diesen Spruch? Meine Oma hat das auch immer gesagt.» «Oh, dann haben wir ja etwas gemeinsam.» In diesem Moment kam eine Angestellte mit einem Imbisswagen den Gang entlanggerollt. «Darf es für Sie etwas sein? Kaffee? Snacks?» «Ich hätte gerne eine Dose Bier. Osman, willst du auch eine?» «Nein, danke. Ich trinke das nicht.» «Achja, genau. Das habe ich vergessen, Entschuldigung. Fühlst du dich nicht manchmal durch deinen Glauben eingeschränkt?» Die Dame geht weiter. «Ich mache alles freiwillig. Ich brauche keinen Alkohol, ich finde das nicht gut für mich und meine Gesundheit. Das kann dir auch jeder Mediziner sagen.» «Das stimmt, aber manchmal Alkohol zu trinken, ist nicht schlimm.» «Darf ich fragen, was Atheisten verbindet, wenn es nicht der Glaube ist?» «Ich glaube, es ist die Kultur. Die Liebe zu gutem Essen, Musik, Kunst, Literatur, Geschichte, Sprache und so weiter. Soll ich dir noch mehr Beispiele nennen?» «Nein, das reicht, danke. Wenn wir schon von Essen sprechen, darf ich dir eine Baklava anbieten?» «Was ist das?» «Das ist eine Süßigkeit, die ich seit meiner Kindheit kenne. Das ist ein Gebäck mit Nüssen.» «Ja, würde ich gerne probieren, danke.»... «Mhh, wirklich lecker.» Orientalische Musik ertönt. «Entschuldige, mein Onkel aus Deutschland ruft mich gerade an. Da muss ich ran gehen.» «Natürlich.» Osman spricht auf Türkisch einige Worte am Telefon, dann legt er auf. «Ein Onkel aus Deutschland? Besuchst du den etwa?» «Ja, er lebt mit seiner Familie in München. Ich werde ihn besuchen und für zwei Monate dort leben. In einem Krankenhaus möchte ich in dieser Zeit Erfahrungen für meine Ausbildung als Arzt sammeln. Vielleicht finde ich ja auch eine Frau.» «Du suchst also die Richtige?» Osman zuckt mit den Schultern. «Wir sind gleich in München. Sollen wir Telefonnummern austauschen? Ich könnte dir die Stadt zeigen, wenn du möchtest. Die Pinakothek gefällt dir bestimmt, das ist ein Museum.» 14

15 «Ja, sehr gerne. Ich bin auch auf Facebook, wenn du möchtest.» Sie tauschen Daten aus und der Zug wird langsamer, weil er im Bahnhof eintrifft. «Darf ich dir mit dem Koffer helfen?», fragt Osman automatisch. Sie lächelt und sagt: «Sehr gerne.» Die Geschichte findet eine Fortsetzung bei Osman Onkel. Er heißt Ahmed. Er ist 48 Jahre alt, ist verheiratet und hat vier Kinder. Er lebt seit 15 Jahren in München und betreibt ein Lederwarengeschäft. Seine Frau hilft ihm oft im Laden aus, kümmert sich aber meistens um die Kinder. Sie trägt freiwillig ein modisches Kopftuch, die Familie ist aber sehr modern. Nachdem Osman sich von der Reise erholt hat, setzt er sich zum Gespräch mit seinem Onkel. «Wie war das bei dir damals? Konntest du dich schnell einleben in Deutschland?» «Anfangs war es sehr schwierig. Wir mussten erst Deutsch lernen.» «Ja, natürlich. Wie ging es deinen Kindern mit der Sprache?» «Amir hat sich anfangs sehr schwer getan. Er konnte nur Türkisch sprechen, kam aber schon in die Grundschule und musste dort sofort Deutsch verstehen, um schreiben lernen zu können. Er stand unter sehr großem Druck und bekam schlechte Noten. Er kann immer noch sehr schlecht deutsch sprechen und schreiben und es ist schwer für ihn, eine Arbeit zu finden.» «Und Abdul?» «Er hat von Anfang an Deutsch gelernt, aber er spricht nicht gerne Türkisch. Er hat auch nie gelernt, in seiner Muttersprache zu schreiben. Das finde ich sehr schade.» «Was rätst du mir? Soll ich Deutsch lernen? Im Zug habe ich eine sehr nette Deutsche namens Judith getroffen und wir konnten uns in Englisch gut verständigen.» «Aber wenn du hier bleiben willst, dann solltest du unbedingt die Sprache lernen.» «Ich verstehe.» «Manchmal ist es sehr schwierig, unsere eigene Kultur mit der Deutschen zu vereinen. Für meine Kinder ist es nicht einfach, zu sagen, wer sie sind. Ihre Mitschüler sagen, sie sind Türken, aber in der Türkei gelten wir als Deutsche. Sie haben keine Identität mehr.» «Wie war das bei deinem Laden am Anfang? Hattest du Schwierigkeiten, Kunden zu finden?» «Die Leute sind zwar gekommen, aber anfangs waren sie sehr skeptisch mir und meinen Produkten gegenüber. Nach einer Weile haben sie aber gemerkt, dass die Qualität meiner Lederwaren ausgezeichnet ist.» «Wie behandeln dich die Deutschen?» «Anfangs habe ich mich sehr unwillkommen gefühlt. Manchmal 15

16 glauben die Deutschen, dass wir ihre Feinde sind.» «Als ich mit Judith geredet habe, schien sie mehr interessiert als feindlich zu sein.» «Langsam wird die Situation besser. Es ist gut, dass viele Menschen versuchen, andere Kulturen zu verstehen. Ich habe viel von den Deutschen gelernt, aber sie auch von uns. Sie beginnen zu verstehen, dass wir keine Bedrohung sind.» «Das ist schön zu hören, aber ich muss jetzt gehen. Ich treffe mich mit Judith in der Stadt.» Nachbemerkung: Als wir diese zwei Dialoge geschrieben haben, haben wir nicht gedacht, dass wir wissen, wie zwei Türken wie Osman und Ahmed denken. Wir haben aber versucht, uns eine Vorstellung davon zu machen aus unserer eigenen Sicht. 16

17 4. DIE UNBEKANNTE REISE INS JUGENDCAMP von Maria Kainz, Franziska Kainz und Eva Schuh Eines Morgens erwacht Heidi Berg aus ihrem tiefen Schlaf und findet sich im Körper einer Fliege wieder. Sie wirft einen Blick auf die Uhr über der Tür, die ihr jetzt als winzig kleine Fliege so riesig erscheint. Erleichtert atmet sie auf, da sie feststellt, dass ihre Eltern zu dieser Zeit schon auf dem Weg nach Wien sein sollten. So kann sie ungestört überlegen, wie sie diesen Tag im Körper einer Fliege meistern wird. Nachdem sich Heidi kurz in ihrem Zimmer orientiert hat, bemerkt sie erst, wie laut der Wecker hinter ihr tickt, und dass sie sich auf ihrem Nachtkästchen befindet. Langsam beginnt sie ihre Flügel zu bewegen und startet den ersten Flugversuch. Weit kam sie nicht, denn sie landet sanft auf ihrem Bett. Als sie nach einer kurzen Verschnaufpause wieder Kraft gesammelt hat, beschließt Heidi einen neuen Versuch zu starten. Sie fasst all ihren Mut zusammen und bewegt ihre Flügel, in der Hoffnung, diesmal auf ihrer Kommode zu landen. Kaum hat sie diesen Gedanken beendet, befindet sich Heidi auf dem Möbelstück. «Das ist aber anstrengend!», sagt sie zu sich selbst, während sie schon durch das Schlüsselloch in Richtung Freiheit fliegt. Nach einigen Minuten kann sie bereits das vielfältige Naturgebiet am Rande der Donau bewundern. Verschiedenste Tierarten, die sie früher nie bemerkt hätte, begrüßen sie freundlich auf ihrer unbekannten Reise. Leider ist das Wetter an diesem Tag nicht so schön, so dass Heidi schon bei einem leichten Hauch von Wind von ihrem Weg abkommt. So beschließt sie, entlang einer Häuserfront zu fliegen. Immer weiter weg von der Donau, in den Gassen Tullns, bemerkt Heidi, dass sie als Fliege kaum eine Chance gegen den immer stärker werdenden Wind hat. Hektisch sucht sie nach einem Unterschlupf, doch wie es der Zufall will, wird sie von dem anfangs angsteinflößenden Wind sanft durch ein Fenster in ein Zimmer getragen. Leicht benommen beginnt sie Stimmen wahrzunehmen. Enttäuschend stellt sie kurze Zeit später allerdings fest, dass sie nichts von dem Gesprochenen versteht. «Menj el, hagyjál minket ebe delni!», sagt das eine Mädchen zum anderen. Diese Chance nützt Heidi und fliegt mit den zwei Mädchen durch die Tür. Auf dem Gang geht ihr plötzlich ein Licht auf, als sie ein Schild an der Tür findet auf dem groß «Ungarn» geschrieben steht. Mit ihren veralteten, ungarischen Sprachkenntnissen versucht sie die Wortfetzen, die sie sich gemerkt hat und übersetzen kann, zusammenzufügen. Das einzige Wort, dass Heidi allerdings sicher weiß, ist «ebe delni» Mittagessen. Da fällt ihr erst auf, wie hungrig sie eigentlich vom Fliegen ist. «Ob es hier einen Speisesaal gibt?» Sie macht sich auf die Suche und beobachtet auf ihrem Weg immer mehr Jugendliche, die eindeutig 17

18 kein Ungarisch sprechen, wie sie die Stiegen hinuntergehen. Auf einmal fällt Heidi auf, dass auf jeder Tür ein Zettel hängt, auf dem ein anderes Land steht. Tschechien, Deutschland, Oregon, Bulgarien, Rumänien, Niederösterreich, Polen. Von ihrer Neugier angetrieben, beschließt sie den Jugendlichen zu folgen und landet, wie gewollt, im Speisesaal. Als sie lauscht, bemerkt sie allerdings, dass alle Jugendliche Deutsch sprechen. Einige erzählen von Interviews, andere von Tagebucheinträgen. Heidi fragt sich, ob sie das überhaupt hören darf bis sie das Wort Jugendcamp hört. «Wo kam das her?», fragt sie sich selbst und folgt der Stimme, die das sagte. Unauffällig landet sie auf der Schulter eines Jugendlichen und plötzlich versteht sie, wo sie hier ist. Eine Jugendherberge, viele Jugendliche aus aller Welt und es gibt das Ziel, ein Buch zu schreiben. Das ist genau das, bei dem Heidi schon immer mal dabei sein wollte und jetzt, zwar als Fliege, ist sie live dabei. Langsam beginnen die Jugendlichen ihre Teller und Gläser abzuräumen und Heidi kann es kaum erwarten, dass die Workshops endlich weitergehen. Sie beschließt auf der Schulter des Jugendlichen sitzenzubleiben und abzuwarten, was er als nächstes macht. Wie gewollt, beginnt er gleich nach dem Mittagessen an seinem Projekt weiterzuarbeiten. Die Gruppe um ihn wird immer größer, doch als sie beginnen miteinander zu reden, steht Heidi eine neue Herausforderung bevor. Sie weiß, welche Länder hier sind, doch welches Schild gehört zu welcher Sprache? Mit ihren Englisch- und Ungarischkenntnissen kommt sie hier nicht weiter, das bemerkt Heidi sofort. «Was ist das für eine Kultur? Kenn ich diese Sprache?» Sie beginnt zu lauschen und das erfolgreich. Denn plötzlich kommt eine andere Jugendgruppe in den Raum und fragt, ob sie ihnen nicht etwas auf Rumänisch übersetzen könnten, weil sie das für ihren fiktiven Aufsatz brauchen. «Was braucht ihr denn?», fragt der eine Rumäne mit einem freundlichen Lächeln. «Wir schreiben in unserem Text über verschiedene Länder und wollen auch ein paar rumänische Beispielsätze angeben. Was ist typisch für euer Land? Habt ihr eine Nationalspeise?» «Natürlich helfen wir euch da gerne weiter. Wollt ihr einen bestimmten Satz hören?» Die drei Mädchen antworten: «Nein, überleg dir etwas!» Gesagt, getan. Der Rumäne nimmt den Stift in die Hand und beginnt zu schreiben: «In Romania avem peisaje foarte frumoase incepand de la munti pana la mare, noi, ca popor suntem foarte primitori si ne place sa primit vizite cat de des posibil.» «Und was bedeutet das jetzt?», fragen sie interessiert. «Das heißt: In Rumänien haben wir eine sehr schöne Landschaft, von Bergen bis zum Meer haben wir alles. Wir sind gastfreundlich und mögen es immer, wenn Besuch kommt.» Aufgeregt bedanken sie sich und sind schon wieder weg. Heidi nimmt diese Chance wahr und fliegt ihnen hinterher. Die drei Mädchen gehen aus dem Speisesaal und in den Seminarraum 1. Hier sitzen weitere Gruppen, teilweise Deutsch sprechend, teilweise in anderen Sprachen sich unterhaltend. Heidi bleibt aber bei ihren Mädchen, die schon auf dem Weg zu einer neuen 18

19 Gruppe sind. «Spannend!», denkt sie sich und hört den polnischen Jugendlichen zu. Diesmal haben die Drei genaue Vorstellungen, was sie hören wollen. «Sagt uns kurz, wie es euch hier in Österreich und im Jugendcamp gefällt!» Die Polen überlegen nicht lange und schreiben auf: «W Austrii podoba się nam ws[u+01a8]ystko, tak samo jak na obo[u+01a8]ie młodzie[u+01b6]owym.» «Und was bedeutet das jetzt?», fragen die Mädchen interessiert. «In Österreich gefällt uns alles. Genauso wie im Jugendcamp», erklären die Polen. Genug vom Hinterherfliegen beschließt Heidi sich wieder auf den Weg nach Hause zu machen. Wie sie durch die Tür fliegt, hört sie plötzlich Geschrei. Ohne zu zögern schlägt sie eine andere Richtung ein und findet sich am Sportplatz wieder. «GÓL GÓL GÓL!!!!!», wird geschrien, «DALI JSME ZASE GÓL!» Heidi packt die Neugier: «Diese Sprache würde ich gerne verstehen können.» Auf einmal hört sie: «Beruhigt euch. Die tschechischen Fußballer sind noch lange nicht so gut, wie die deutschen!» Tschechien also. «Der Verlierer muss eine Tüte Aprikosen bezahlen.» Motiviert geht es in die nächste Runde. Plötzlich hört Heidi die Kirchenglocken läuten. Vier Uhr am Nachmittag. Sie macht sich nun wirklich auf den Weg nach Hause, um rechtzeitig daheim zu sein. Dort angekommen, fliegt Heidi in ihr Bett und schläft sofort erschöpft ein. Am nächsten Morgen stellt sie erleichtert fest, dass sie sich wieder in ihrem ursprünglichen Menschenkörper befindet. Nach einigen Minuten wird ihr klar, was sie gestern erlebt hat und ist dankbar für diese Erfahrungen und ihre Reise. Begeistert setzt sie sich vor ihren Laptop und beginnt wild darauf los zu tippen. Fasziniert schreibt sie über die Hilfsbereitschaft zwischen den Ländern und dass alle mit Freude gearbeitet haben. Dass sie nächstes Jahr selber diese Kulturunterschiede miterleben möchte, weiß Heidi jetzt und merkt sich das Datum groß in ihrem Kalender vor. 19

20 5. TÄGLICHE FIKTION von Katherine Holzer, Rochelle Erskine und Crysta Miller Ohne Fiktion, wäre das Leben langweilig und wir würden keine Phantasie haben Kreativität ist wichtig. Literatur ermöglicht es uns, von dem Chaos der Welt zu entspannen. Wir verwenden Fiktion, um von den Dingen, die wir vergessen möchten, zu fliehen. Zum Beispiel schauen wir Filme, wir hören Musik, lesen Geschichten, und verlieren uns in guten Büchern. Fiktion ermöglicht es uns, unsere Vorstellungskraft in einer positiven Weise zu nutzen. Dies hilft uns optimistischer zu sein, vor allem, wenn die Wirklichkeit schwer zu ertragen ist. Manchmal schaffen wir uns selbst unrealistische Erwartungen und andere für Ereignisse, die einen negativen Einfluss auf uns haben können. Fiktion ist in diesem Fall notwendig. Geschichten werden in der ganzen Welt erzählt, egal in welcher Kultur oder Sprache. Geschichten und Erzählungen spielen eine besonders essentiell wichtige Rolle in dem Wachstum und der Entwicklung von Kindern. Als wir jung waren, wurden die Figuren, die wir in unseren Bilderbüchern kennenlernten, wie Freunde für uns. Unsere Märchenbücher und geliebten Figuren lehren uns, wie wir uns verhalten und wie wir unsere Mitmenschen behandeln sollen. Sie lehren uns, wie wir unsere Vorstellungskraft einsetzen sollen. Sie lehren uns, bestimmte Fähigkeiten wie Sprache, Kreativität, Problemlösung, Freundlichkeit und Verständnis. Sie lehren uns unsere eigene Geschichte. Sie helfen uns beim Aufbau unserer Moral und helfen uns, unsere Kultur am Leben zu halten. Geschichten erleuchten uns. Geschichten schaffen es, Menschen Dinge aus einer anderen Perspektive sehen zu lassen. Geschichten motivieren einzelne Personen, eine Menge von Menschen und sogar ganze Nationen. Eine gute Geschichte kann die ganze Welt beeinflussen. Unser Reflex ist es, eine Geschichte von einer Statistik unterscheiden zu können. Wir erzählen Geschichten, um unsere Traditionen weiterzugeben. Das Erzählen von Geschichten sendet gleichzeitig auch eine Nachricht aus. Jede Kultur drückt Fiktion ähnlich durch Komödien, Filmen, Musik, Geschichten und Märchenbücher aus. Wir wenden Fiktion in folgender Weise an: um zu flüchten, um uns etwas vorzustellen, um zu hoffen. Sie helfen uns durch harte Zeiten und Stress-Situationen und sie helfen uns nach vorne zu blicken, Ziele zu erfüllen und vor allem Depressionen und Stress zu bekämpfen. Zum Beispiel sehen wir Filme und lesen Bücher, um uns im Wunderland einer anderen Person zu verlieren. Unsere vielen Formen der Unterhaltung können schlechte Stimmung schnell in gute Stimmung umwandeln. Ein gutes Buch hilft uns, unserer eigenen Realität zu entkommen und in ein Wunderland zu flüchten, wo wir unser Vorstellungsvermögen einsetzen und uns fallen lassen können. Wir nutzen unsere Phantasie, um uns von unseren manchmal schweren Realitäten zu entlasten. Dinge wie Filme, Musik 20

21 und Bücher helfen uns, Farbe in unseren Alltag einzubinden. Unterhaltung könnte nicht ohne Fiktion existieren. Wir verwenden auch Fiktion und hypothetische Erklärungen, die uns helfen, Informationen besser zu verstehen. Zum Beispiel im Mathematik-Unterricht werden Geschichten verwendet, um ein Problem zu erläutern. Wir übernehmen manchmal sogar die Dinge, die wir von fiktiven Büchern oder Filmen lernen in unserem täglichen Leben. Wir könnten anfangen, unseren Lieblings-Komiker oder Lieblings-Superhelden nachzuahmen. Fiktion führt uns zu Bestrebungen und mehr Selbstvertrauen. Um seine eigenen Vorstellung zu verwenden, braucht es Kreativität. Und was ist Kreativität, ohne Fiktion? (Aus dem Amerikanischen übersetzt von Katherine Holzer) 21

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24 HEIMAT UND IDENTITÄT 1. WAS HEIMAT FÜR MICH IST «Was oder wo ist meine Heimat?» Das ist eine Frage, die sich sehr viele Menschen stellen. Sind wir mit einer Heimat geboren oder muss man sie erst im Laufe des Lebens finden? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen wir uns in diesem Teil des Buches. Heimat kann vieles sein, wie die unterschiedlichen Antworten auf die Frage nach der Heimat zeigen. Cristi Sugar Ich heiße Sugar Cristi, bin 16 Jahre alt und stamme aus Temesvar, Rumänien. Was ist Heimat? Eine leichte Frage, mag man zunächst denken, aber als ich mich hingesetzt habe, um die Frage zu beantworten, habe ich festgestellt, dass es gar nicht leicht ist. Die Frage greift ins Innere, sie schickt den Menschen auf die Suche, nach Dingen, die ihm etwas bedeuten oder bedeutet haben, nach der eigentlichen Antwort. Heimat bedeutet für die meisten ein Ort, der nie ersetzt werden kann. Für mich ist es schwer, Heimat genau zu definieren, wenn man noch nie für lange Zeit von zu Hause fort war, weiß man nicht, was fehlen würde. Für mich bedeutet Heimat: Die Menschen, die ich liebe, der Ort, in dem ich geboren bin, die Sachen, die ich nicht mitnehmen könnte und vermissen würde, mein Bett und mein Kissen, die keiner ersetzen kann, mein Chaos und meine Mutter, die sagen würde: «Mach schon einmal Ordnung!», und die nicht versteht, dass ich trotzdem alles finde. Heimat ist für jeden etwas Anderes, einem jeden fehlt etwas Anderes, wenn er sie verlässt. Heimat ist sowohl materiell als auch ortsgebunden. Ich liebe es, wenn die Sonne in mein Wohnzimmer scheint und ich den Geräuschen der Stadt lauschen kann, wenn ich zum Geschäft gehe und der Verkäufer mich mit meinem Namen begrüßt und schon weiß, was ich kaufe, wenn ich fast in jedem Platz jemanden grüßen kann, weil ich viele Menschen kenne, wenn ich viele tolle Plätze in der Stadt kenne und mit meinen Freunden mich fast täglich treffe, wenn ich nicht anrufen muss, um zu wissen, wo meine Freunde sind und weiß, dass sie jeden Tag ab 3 Uhr hinter dem Bega-Komplex sind. Heimat ist eigentlich der schönste Platz auf der Erde, den man vom Anfang des Lebens bis ans Ende im Herz hat. Bogdan Bonțica Heimat ist für mich der Platz oder der Ort, wo ich mich wohl fühle, dort wo meine Freunde und meine Familie sind und wo ich Spaß haben kann. Ich brauche keine speziellen materiellen Bedinnungen, um einen Platz mein Zuhause oder meine Heimat zu nennen. 24

25 In meiner Heimat leben viele gute großherzige Menschen, die sich gegenseitig helfen und fröhlich sind, wenn sie anderen Menschen helfen. Ich bin stolz, dass ich ein Teil meines Landes bin, weil dort auch meine Heimat ist. Egal was passiert in meinen Leben und wo ich hinfahre und leben werde, ich werde immer ein stolzer Rumäne sein. Andy Molin Die Heimat ist der Ort, wo man sich am besten fühlt. Es ist ein Ort der Stille und des Friedens, der Ort, wo man weiß, dass man alles erreichen kann und machen kann. Heimat ist der Ort der Freude und der Liebe. Heimat bedeutet also, sich Zuhause fühlen, von der Umwelt und der Gesellschaft akzeptiert werden, was gewiss einen langen Prozess braucht. Deswegen kann man behaupten, dass ein paar Menschen es schwierig haben, eine Heimat zu finden oder einen Platz, an welchem sie sich wohl fühlen, weil sie sich nicht integrieren können oder es für sie kompliziert ist sich zu integrieren. Heimat bedeutet zu allererst Erinnerung an die Kindheit und Jugend. Heimat ist ein ganzes Bündel solcher Erinnerungen: an Orte, an Menschen, an Freunde, Familie, vielleicht Geschäfte, Lieblingsspeisen. Heimat ist da, wo man sich auskennt. Heimat ist da, wo man sich wohl fühlt. Heimat ist, wo man sich mit den anderen versteht und eine Verbindung mit ihnen herstellt; sein kann, wer man sein will, Gleichgesinnte findet und sich am richtigen Platz fühlt. Heimat ist sein Geburtsort, der Ort seiner Kindheit. Es ist der Ort, zu dem man sich immer hingezogen fühlt. Heimat ist wie ein innerer Raum der Besinnung, der Geborgenheit. Es ist ein wesentlicher Teil der Identität, weil Heimat eine Vertrauenswelt darstellt. Für mich ist die Heimat, der Ort, wo ich geboren wurde. Es ist der Platz, wo ich aufgewachsen bin, wo ich viele Sachen erlebt habe, alleine oder zusammen mit meinen Freunden. Es ist der Ort, wo ich auf die anderen zählen kann, wo sie mir immer helfen und helfen werden. Heimat ist auch der Ort, an welchem ich mich wohl fühle, an welchem ich geliebt und respektiert werde und, an welchem ich die anderen respektiere und liebe. Ein Ort der Zuneigung und der Freundschaft. Heimat ist einfacher gesagt, der beste Ort auf Erden. Es ist einfach perfekt. Man fühlt sich erfüllt. Es ist wunderbar, wenn man seine Heimat gefunden hat und die Möglichkeit hat dort zu bleiben, weil es leider auch Fälle gibt, in welchen man wegziehen muss und es dann sehr schwer wird, sich an dem neuen Ort zu integrieren und diesen Ort Heimat zu nennen. Deswegen bin ich der Meinung, dass jeder, welcher seine Heimat gefunden hat, oder sie nie verlassen hat, sich glücklich schätzen kann, dort zu leben und seine Zeit mit den Bekannten zu verbringen. Heimat = Ort wo man sich am besten fühlt und nichts vermisst. 25

26 Aimée Jeluk Heimat ist meiner Meinung nach, etwas, was jeder braucht, sucht und finden will. Manche fühlen sich von Geburt an zuhause, aber für die meisten ist es eine lebenslange Suche und für Andere ist die Suche vergebens, weil sie ihre Heimat nie finden. Ich bin selber auch noch auf der Suche nach meiner Heimat. Die Heimat ist nicht zu verwechseln mit dem «Zuhause». Für Andere mag es ja das Selbe sein, ich finde aber, dass das Zuhause eher ein Ort ist, also der Ort oder das Haus, in dem du wohnst. Wobei die Heimat auch bei einer oder mehreren besonderen Personen sein kann. Die häufigste Definition von Heimat ist: der Ort, wo man sich wohl fühlt und wirklich glücklich ist. Im Großen und Ganzen stimme ich dem auch zu, aber was macht uns den eigentlich auf Dauer fröhlich und glücklich? Das Glück ist auch wiederum etwas, was jeder für sich selbst interpretiert. Einer meiner persönlichen Lebensziele ist es, glücklich zu werden und wenn ich mein Glück gefunden habe, habe ich vielleicht auch meine Heimat gefunden. Heimat kann man auch nicht universell definieren, aber Heimat für mich selber zu definieren ist auch sehr schwer, weil ich auch nur versuchen kann, es mir vorzustellen. Ich komme aus Deutschland, lebe aber schon seit einigen Jahren in Polen. Dieser Umzug hat mir die Suche nach meiner Heimat leider sehr schwer gemacht. Ich hatte schon so keinen großen Familienteil, mit dem ich Kontakt hatte und jetzt bin ich auch noch von dem Teil der Familie in Deutschland weit weg. Familie ist eines der Wörter, das sehr viele mit der Heimat assoziieren. Aber auf der anderen Seite können manche ihre Familie nicht ausstehen und deswegen dann auch gerne auf sie verzichten. Heimat bedeutet für mich auch Freunde zu haben. Obwohl Familie wichtig ist, sind Freunde für mich mindestens genauso wichtig. Es müssen nicht viele Freunde sein, aber dafür richtige und ehrliche, die einen lieb haben, so wie man ist. Die Familie kann man sich nicht aussuchen, Freunde schon. Für wirklich viele Leute sind ihr Lebenspartner und/oder ihre Kinder das Allerwichtigste. Die Sprache in dem Land, in dem man lebt, ist für mich persönlich besonders wichtig. Weil ich die Sprache von dem Land, in dem ich lebe, nicht beherrsche, kann ich mich dort auch nicht zuhause fühlen. Ich kann mich nicht wirklich mit den Leuten unterhalten, weil ich nur die Basiswörter und Sätze kann und verstehe. Leider fühle ich mich in dem Land auch nicht sicher. Wenn ich irgendwelche Probleme oder Fragen habe, geht das nur mit Händen und Füßen. Ich verlass mein Haus oder die Schule in der Hoffnung, dass mich bitte keiner anspricht oder etwas fragt. Andere sehen es als selbstverständlich an, die selbe Sprache zu sprechen, wie die Menschen in dem Land, in dem man lebt, aber für mich ist es nicht so. Es ist aber nicht nur eine Frage der Sicherheit, sondern auch eine des Wohlfühlens, denn ich fühle mich immer wie ein Außenseiter, wenn ich nicht verstehe und nicht 26

27 verstanden werde. Deshalb fühle ich mich in Deutschland zwar etwas wohler, kann es aber auch nicht meine Heimat nennen. Besonders auch weil dort, wo ich aufgewachsen bin, jetzt keine Bekannten und keine Familie mehr ist, weshalb es auch keinen Grund für mich gibt, dorthin zu fahren. Also kann ich selbst den Ort meiner Geburt und meiner Kindheit nicht meine Heimat nennen. Ich finde auch, dass die Menschen in dem Land, der Stadt, dem Dorf, der Nachtbarschaft oder sogar in dem Mehrfamilienhaus, in dem man wohnt, eine sehr große Rolle spielen. Eine tolle, nette, freundliche und herzliche Gemeinschaft kann sehr zu einem Heimatsgefühl beitragen. Die beste Art von Gemeinschaft, in welcher ich auch gerne leben würde, ist eine, wo die Mitglieder einen akzeptieren und wo man sich gerne gegenseitig hilft und unterstützt. Obwohl meiner Meinung nach, die Heimat mehr mit den Menschen, die man liebt zu tun hat, kann es natürlich auch ein Ort sein. Insbesondere der Ort, wo man als Kind aufgewachsen ist oder ein Ort, mit dem man viele schöne Erinnerungen verbindet. Sascha Eric Hiesberger Ich lebe in kanada, aber bin in österreich geboren. Ich finde dass beide länder meine heimat sind. Ich liebe österreich weil ich hier geboren bin, und der größere teil meiner familie ist hier. Ich finde dass kanada auch meine heimat ist, weil dort alle meine freunde sind, ich dort schon seit 12 jahren lebe und well alle dort so freundlich sind. Aber ich bin zum teil auch russe, weil ich finde dass russland auch teil meiner heimat ist. Heimat ist für mich ein ort, wo ich mich sicher und wohl fühle, und wo man gerne lebt. Egal ob du dort eine familie hast oder nicht, solltest du dort leben wollen und dich nicht gefangen fühlen. Du sollst dich ein teil dieses landes fühlen, egal ob du dort geboren bist, nur für eine lange zeit dort lebst oder deine familie dort lebt und schon ein teil dieses landes ist. Du solltest dich vom land akzeptiert fühlen und eben so in deiner heimat. 27

28 2. GEMEINSAMKEITEN Wenn Jugendliche aus vielen Ländern zusammenkommen, ist es interessant, die Frage «Wer sind wir?» zu stellen, weil so Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen uns zu finden sind. In einer Gruppe von 6 Jugendlichen aus drei Ländern haben wir versucht, auf die Frage Antworten zu finden, wie wir uns in Europa fühlen und was uns verbindet. Zuerst kommt ein Essay über Identität, das das Thema «Gemeinsamkeiten» im Allgemeinem beschreibt, dann haben wir einen Text über die Bildung, Karriere und Familie in Ungarn vorbereitet. Zum Schluss haben wir einen Fragebogen zusammengestellt, damit die Leser die Antworten vergleichen können und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede selbst finden können. DIE IDENTITÄT von Šimon Pavlas Die Identität eines Jeden von uns ist eine komplexe und breite Sache, die aus verschiedenen kleinen Teilen besteht. Jeder hat seine eigene Meinung, was eine Identität bedeutet und was alles dazu zählt; deshalb identifizieren sich oft ähnliche Leute anders und unterschiedliche Leute identisch. Manche würden sagen, dass die Identität ein ganz subjektives Konzept ist, wie ein persönlicher Stil; ich bin anderer Meinung. Es gibt Zeichen, die uns in verschiedene Kategorien aufteilen: Sprache, Alter, Hobbys und viele andere. Manche können wir uns auswählen, mit anderen sind wir geboren. Irgendwelche sind veränderbar, andere bleiben mit uns in dem ganzen Lebenslauf. Stellen Sie sich die folgende Situation vor: Vier Leute sitzen auf der Bank. Zwei aus einem Land und die anderen aus dem Ausland, aber sie können sich in der anderen Sprache verständigen. Einer aus jedem Land ist jung und einer alt. Und jetzt, welche zwei werden sich unterhalten? Die zwei aus demselben Land oder die zwei im gleichen Alter? Was wir gemeint haben, ist, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt, mit denen wir zu einem Kollektiv gehören. Es geht immer darum, welches Kriterium wir das wichtigste finden. Dieses Konzept existiert sowohl auf nationaler und internationaler Ebene, als auch auf Gemeindeebene. Es ist immer wichtig zu wissen, was wir als Verbindung verstehen. Soll es eine berufliche Solidarität sein, oder die Zugehörigkeit der Nachbarn, oder etwas ganz anders. Sogar die objektive Zeichen sind etwas relativ. Jeder Mensch vergleicht sie anders was für einen die Grundlage ist, findet der andere anders. Die Identität ist eine persönliche Sache und es kann sowohl sehr einfach als auch fast unmöglich sein, eine gemeinsame Identität zu finden. Je mehr Gemeinsamkeiten, umso leichter soll das gehen. 28

29 Das aber, wie es oft im Leben ist, gilt nicht ausnahmslos. Hier in Tulln haben sich viele Mädchen und Jungen aus verschiedenen Ländern Europas versammelt. Was ist eigentlich unsere gemeinsame Identität? Das ist die Frage, die wir uns stellen wer sind wir? Und zusammen versuchen wir darauf die Antwort zu finden. Es gibt nun mal einen großen Unterschied die Sprache. Sehen wir davon aber für einen Moment ab wir alle, die hier sind, können uns in Deutsch verständigen, besser oder schlechter, das ist egal; wesentlich ist nicht, dass wir Deutsch ausgezeichnet sprechen oder nicht, sondern das es ein gemeinsames Kommunikationsmittel ist. Ein Mittel, in dem wir uns Geschichten erzählen können, miteinander Erfahrungen teilen oder einfach Spaß haben. Für so eine Frage, nämlich was uns verbindet, sind so viele Antworten zu hören. Die größte ist vielleicht das Alter. Ja, das Alter; es sagt sehr viel über einen Menschen. Am Anfang ist, hoffentlich, eine sorgenfreie Kindheit. Dann die Studiumsjahre, immer mehr Konfrontationen mit der Realität der Mündigkeit. Und dann doch das selbständige Leben einen Platz in der Gesellschaft finden und Familie gründen. Die Themen jedes Alters sind verschieden. Übrigens kann man sicher sagen, dass zwei Menschen im gleichen Alter viele gemeinsame Themen finden, um sich darüber zu unterhalten; dauert es, wie lange es wolle. Fragen Sie mal jemanden: Studiert er? Liest er gern, und was genau? Geht er ins Theater? Was für Musik hört er? Das sind die Fragen, die man allen stellen kann; und hier in Europa sind die Antworten immer ziemlich ähnlich. Vor allem ist es die Kultur, die uns verbindet, weil sie keine Grenzen hat. Europa hat eine lange und interessante Geschichte und die größte Verbindung war immer das Christentum. Dadurch sind verschiedene andere Verbindungen entstanden. Musik, zum Beispiel, ist eine unabhängige Sprache, mit oder ohne Wörter, die aber alles ganz pünktlich ausdrücken kann. Auch die Gedanken eines Theaterstückes oder eines Buches können übersetzt werden und dasselbe Werk kann vielen Leuten Spaß machen. Alles in allem, ist es das, was wir in diesem Alter vor allem wollen: Spaß haben, Zeit mit Freunden verbringen und Freiheit haben. Freiheit, ein eigenes Leben zu schaffen. IN UNGARN von Karl Zsóka, Döbröntei Barbara und Török Dominika Familie und Karriere Heutzutage sind das Familienmodell und die Kindererziehung ganz anders als früher. Früher heiratete man sehr früh. Unverheiratete Paare lebten nicht zusammen und die Großeltern lebten meistens bei den Kindern. Frauen mussten verheiratet sein, wenn sie ein Kind 29

30 bekommen wollten. Der Mann war der Herr im Haus, weil nur er Geld verdiente. Nur wenige Frauen lernten einen Beruf, sie hatten nur die Aufgabe, sich um die Kinder zu kümmern und den Haushalt zu führen. Der Mann half nie im Haushalt. Die Familien hatten mehr Kinder als heute, und die Kinder wurden sehr streng erzogen. Aber heute ist es anders. Immer weniger junge Paare wollen heiraten. Sie halten das Dokument für nicht wichtig, und sie glauben daran, dass die Lebensgemeinschaft ebenso gut ist. Die Zahl der Familien mit mehreren Kindern wird immer weniger, weil die Frauen weiterlernen und Karriere machen möchten, deshalb möchten sie nur später eine Familie gründen, und Kinder bekommen. Die meisten ungarischen Familien haben zwei Kinder. Beide Eltern arbeiten, so sind die Eltern oft auf die Hilfe der Großeltern angewiesen. Die heutigen Jugendlichen denken aber anders darüber: Ich glaube, sie bevorzugen eher das Studium, dass sie einen Beruf erlernen, einen richtigen Arbeitsplatz haben, eigene Exzistenzen haben, Geld sparen, Urlaub machen können, dann kann die Familie kommen. Das heißt: Sie wollen eine Familie später, mit Jahren gründen. Wenn man eine Familie hat, hat man schon Verpflichtungen, in diesem Fall muss man sich gleichzeitig auf die Arbeit und auf die Familie, auf die Kinder konzentrieren. Die Jugendlichen haben andere Interessen: sie pflegen über Viber Kontakte, sie surfen im Internet (um zu lernen), sowohl Jungen als auch Mädchen interessieren sich heutzutage für Musik, Sport, Reisen, Filme, Mode. Die Bildung Im Gymnasium gibt es hohe Erwartungen und viele Lernmaterialien, so bleibt immer weniger Zeit, eigene Fähigkeiten zu entfalten. Im Rahmen der Schulprogramme gibt es keine Möglichkeit, verschiedene Sportarten zu treiben, ein Musikinstrument zu spielen, oder zu tanzen. Wenn jemand gute Noten haben möchte, bleiben diese Möglichkeit in seinem Leben eben dann aus, wenn er dazu Lust hätte. Das Bildungswesen finden wir auch nicht gut. Es gibt viele Fächer, mit denen man später gar nichts anfangen kann, also findet man keine gute Arbeitsstelle, denn die Arbeitslosigkeit ist sehr groß. Mit einem Diplom in der Tasche wird man nur mit mindestens 3 jähriger fachlichen Erfahrungen angestellt. Die Folgen sind: Die jungen Leuten wandern ins Ausland, viele nach Österreich oder nach Deutschland aus, um einen Job zu suchen. Dort verdienen sie doppelt so viel, wie bei uns. Diese Auswanderung hat also Vorteile, die Jugendlichen können auch ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitern, neue Kulturen, Menschen, Sitten kennen lernen, ihren Horizont erweitern. Sie probieren, sich in Europa zu Hause fühlen. Im Rahmen des Erasmusprogramms haben die Studenten große Chancen, denn sie können in verschiedenen europäischen Städten an den Universitäten studieren. Das verbindet uns: Jugendliche aus 30

31 verschiedenen Nationen machen ihr Studium in gleicher Sprache. Aber gleichzeitig entfernt das die Studierenden von ihren Familien, die Eltern bleiben allein zu Hause, weit von ihren Kindern. Die Familiengründung steht eigentlich nicht mehr an der ersten Stelle im Leben der Jugendlichen. Zuerst möchten sie sich auf die Karriere konzentrieren, eine gute Existenz aufbauen, das braucht aber viel Zeit. Sie wollen deshalb nur mit Jahren heiraten, dann übernehmen sie Verantwortung nur für ein Kind. Das führt zur demografischen Sinkung. EIN FRAGEBOGEN von Nikoleta Hristova und Evgeniya Varbanova Wir haben Jugendliche aus drei Ländern gefragt, was sie an Schule und Freizeit interessant finden und wie sie die Zeit am liebsten verbringen. 1. Was für Hobbys hast du? 2. Was unternimmst du in deiner Freizeit? 3. Ist die Zeit in deiner Schule toll oder langweilig? 4. Wann ist die beste Zeit für dich? 5. Wie komunizieren die Jugendlichen in deinem Land? 6. Hat die Bildung eine entscheidene Rolle in deinem Land? 7. Studieren viele Jugendliche in deinem Land weiter? 8. Wo möchtest du persönlich deine Ausbildung weiterführen? Nikoleta Hristova (Bulgarien) 1. Ich mache viele Freizeitbeschäftigungen gern, aber ich habe nur ein Hobby ein Hobby, das mich wirklich glücklich macht Gitarre spielen. Ich spiele seit sechs Monaten, aber das ist schon etwas, was für mich sehr wichtig ist. 2. Am häufigsten verbringe ich meine Freizeit mit meinen Freunden im Park, im Zentrum oder an der Donaustrasse. Wir gehen den ganzen Tag ziellos umher, essen Gummibären und lachen. 3. Natürlich toll! Das ist der Ort, wo alle meine Freunde sind! 4. Die Zeit, wenn ich mit meinen Freunden und mit meiner Familie bin. Sie sind die wichtigsten Leute für mich. 5. Am häufigsten durch Internet: Facebook, Twitter, Viber usw. Ich habe kein Facebook Profil, ich bevorzuge den Kontakt zwischen den Leuten. 6. In Bulgarien leider nicht. In meinem Land gibt es keine Perspektive für die jungen Leute. 7. Die meisten bulgarischen Jugendlichen studieren im Ausland. Dann bleiben sie im Ausland: dort leben, arbeiten und Familie gründen. 8. Ich bin sicher, dass ich meine Ausbildung im Ausland weiterführe. 31

32 Ich habe schon gesagt in Bulgarien gibt es keine Perspektive für junge Menschen. Ich liebe meine Heimat, aber ich glaube, dass ich mein Glück weg von Bulgarien finde. Evgeniya Varbanova (Bulgarien) 1. Meine Hobbys sind sehr verschieden. Ich mag Musik hören, Bücher lesen und fotografieren. 2. In meiner Freizeit gehe ich mit meinen Freunden aus. Wir gehen ins Cafe, in den Park, ins Zentrum. 3. Die Zeit in der Schule ist toll und manchmal auch langweilig. 4. Die beste Zeit für mich ist das Wochenende. Dann habe ich mehr Zeit und ich ruhe mich aus. 5. Die meisten Schüler in meinem Land komunizieren miteinander durch Internet Facebook, Twitter, Skype usw. 6. Ich meine, dass die Ausbildung eine entscheidende Rolle in unserem Leben spielt. Je bessere die Ausbildung ist, desto bessere Zukunft erwartet alle Jugendlichen. 7. Viele Jugendliche aus Bulgarien studieren im Ausland, weil sie denken, dort haben sie bessere Chancen zur weiteren Entwicklung. 8. Ich möchte meine Ausbildung in Deutschland oder in Österreich weiterführen. Da kann man eine gute Ausbildung bekommen und danach eine gute Arbeitsstelle. Šimon Pavlas (Tschechien) 1. Vor allem habe ich gern, klassische Musik zuzuhören. Dann tanze ich auch ein bisschen, nur rekreativ, die Standardtänze in Paaren. Zeichnen macht mir auch Spaß, aber ich habe selten Zeit dafür. 2. In meiner Freizeit ruhe ich mich aus und mache, was mir Spaß macht. Natürlich muss ich auch ein bisschen Zeit der Schule widmen. 3. Bei mir ist es ähnlich, wie bei den meisten Schülern es gibt Fächer, die uns Spaß machen, und dann gibt es langweilige Fächer. Es geht immer um den Lehrer. 4. Ich finde natürlich die Zeit nach der Schule am besten, weil ich dann meine Hobbys treiben kann. 5. Facebook ist das größte Kommunikationsmittel. Leute schreiben einander, publizieren Fotos, Meinungen, Erlebnisse. Es ist ja aber am besten, wenn sich die Leute auf Augenhöhe unterhalten. 6. Ich würde sagen, dass es eine Rolle spielt; aber jetzt gibt es viele Leute mit einem Diplom und keiner Arbeitstelle. Man muss sich eine gute Schule auswählen, damit er später im Leben die notwendigen Kentnisse hat. 7. Nach dem Magisterabschluss ist es möglich, weiter zu gehen und ein Doktorat zu bekommen. Das ist bei uns ziemlich populär, weil diese Titel traditionell sind (sogar bei Advokaten JUDr. oder Ärzte die bekommen gleich den Titel MUDr.) 8. Ich habe vor, Medizin zu studieren. Deswegen habe ich mir Biologie- u. Physikseminare ausgewählt und nach der Matura werde 32

33 ich 6 Jahre an der Uni verbringen. Dominika Török (Ungarn) 1. Ich spiele Gitarre in einer Band. Ich interessiere mich für die Literatur und ich habe in der Laientheatergruppe in der Schule gespielt. 2. Ich unterhalte mich mit meinen Freunden, an den Wochenenden kommen wir oft zusammen und unternehmen etwas. Ich gehe gern auf Konzerte und ins Theater. 3. Es gibt viele Stunden, die langweilig sind, aber wir haben eine moderne Sporthalle und Sprachlabors, so können wir unsere Zeit gut verbringen. 4. In den Ferien fühle ich mich am besten. Dann kann ich das machen, wozu ich Lust habe. 5. Via Facebook sprechen wir im Allgemeinen, weil wir wenig Zeit haben, um sich jeden Tag zu treffen. 6. Die Bildung an einigen Universitäten ist super, aber theoretische Fächer halte ich für überflüssig, es fehlt die praktische Bildung. 7. Natürlich möchten immer mehr Jugendliche ein Diplom erwerben, um einen besseren Job zu finden. Deshalb ist die Tendenz, dass es immer weniger Fachleute gibt. 8. Ich möchte an der Universität ELTE in Budapest Kommunikation und Medien studieren. Ich möchte mich immer weiterbilden. Mein Ziel ist, als Therapeut zu arbeiten. 33

34 von Luca David Calluso 3. VON EXILEN UND INSELN Die Vorhersage hatte monsunartige Niederschläge prophezeit und als sich tiefschwarze Wolkenmassen vor den Himmel schoben, die ersten Tropfen fielen und dann der Wind langsam begann, den Regen zu peitschen, verließen sämtliche Besucher des Au-Bads Tulln in Reih und Glied das Badeareal. Alle, bis auf uns, die Teilnehmer und Veranstalter der europäischen Jugendliteraturbegegnung Wir verschanzten uns in dem extra für uns organisierten Pavillon-Zelt, drängten uns zusammen und beachteten den Regen nicht weiter. Über unseren Köpfen hängen in dieser Woche nun mal nicht vornehmlich Wolken, auch die Mückenschwärme sind nicht von großer Bedeutung. Wir sind hier, um uns auf einem Gebiet zu treffen, das häufig als «Blase», «Kosmos» oder «Planet» bezeichnet wird: der Literatur. Der Literatur als Plattform der Begegnung, als Austauschort von Erzählungen die irgendwie einem Exil gleichend mitten in Europa, um über uns und unsere Visionen, Wünsche und Erwartungen zu berichten und nachzudenken. Dieses Exil, diesen Rückzugsort, der uns die Begegnung und das Arbeiten ermöglicht, finden wir überall. Im Au-Bad, in unserem schützenden Pavillon, etwas größer, in Tulln generell, einer kleinen, vergessenen Stadt vor der Metropole Wien. Der Mikrokosmos ermöglicht uns ungehindertes Aufeinandertreffen, die Sprache der Teilnehmenden, Deutsch, quasi barrierefreie Kommunikation. Identitäteninsel Das Au-Bad Tulln ist ein Naturschwimmbad, also vielmehr ein See, der an den Ufern sein ursprüngliches Aussehen wahrt und der nur in einem kleinen Abschnitt mit Freizeitmöglichkeiten und Gastronomischem ausgestattet ist. Inmitten des Sees liegt eine Insel, eher länglich, kaum breit. Zwei hochgewachsene Eichen stehen ein bisschen windschief an den Enden der Insel, die taumelnden Kronen sind das einzige, was nicht statisch an der Insel wirkt. In asymmetrischen Strömungen umspült das Wasser die Insel, mal der Barre entgegen, mal mit anderen Wassern kollidierend. Der See wirkt energisch, die Insel ist ein polarisierender Fixpunkt. Die Grenzen unserer Sprache sind die Grenzen unserer Identität. Wenn Identität nichts weiter als Gewohnheit ist, ist sie unweigerlich wandelbar. Natürlich bedeutet dies, dass die Zeit der unreflektierten Bewegung in gewissen Strukturen, das Aufhalten in Umfeldern, diese vermeintliche Identität stark mit der eigenen Persönlichkeit oder Selbstwahrnehmung zusammenhängt. Aber ich glaube nicht, dass Identität absolut ist. Natürlich behaupte ich keinesfalls, dass Identität 34

35 schlichtweg immer wandelbar sein muss. Sie muss vielmehr relativiert werden, Identität kann vor allem nicht, in meinem Verständnis, kondensiert werden, kann nicht herunter gebrochen werden auf einen statischen Mittelpunkt, den wir in uns erkennen und dem wir uns verschreiben, an ihm uns orientieren und Folge leisten. Diesen einen Punkt, von dem die Rede ist, wenn man sagt, man wisse, wer man ist, gilt es, zu extrahieren, ihn als etwas Überpersönliches zu sehen, das sich dennoch untrennbar mit einem «Dir» verhält. Dieses Verhältnis ist wahrscheinlich das Elementarste, was den Begriff Identität ausmacht, denn er ist eine sich ständig bewegende, von Einflüssen kolorierte Insel, die stetig von Wassern umspült wird, an einem Ende Erosionen ausgesetzt, während sich am anderen Ende womöglich neue Strände bilden. 35

36 von Lena Haiden 4. WER BIN ICH DENN? EIN MÄRCHEN Es war einmal eine Märchenfigur, die war 14 Jahre alt und nennen wir sie vorerst einmal Nickolas. Also Nickolas lebte mit seiner Familie weder in einer besonders schönen (formerly known as Märchenschloss) noch in einer besonders hässlichen (formerly known as tiefer tiefer dunkler Wald) Gegend lebte. Er war weder mit einem Fluch noch mit einem Zauber belegt. Bei ihm hatte auch keine Fee ihr Handwerk verpfuscht und eigentlich war er ganz normal beziehungsweise weder verwunschen noch von irgendeiner mysteriösen Abstammung. Doch eines Tages wachte Nickolas auf und wusste nicht mehr, wer er war, (und irgendwie wusste von dem Tag an jeder, dass er nichts von sich mehr wusste fragt mich nicht warum, es ist Märchenwunderland.) Nichts Nada Niente. Die Erfahrung ging vor die Hunde, die Erziehung war für die Katz und der Wille und das Hirn waren überfordert. In seiner Ratlosigkeit, weil Nickolas ja nichts mehr und so auch keinen Rat wusste, beschloss er die Leute zu fragen, wer er war. Also ging er hinunter und die erste, der er begegnete, war seine Mutter. «Mama, wer bin ich?» fragte er. «Nicki, du bist mein Sohn. Der Sohn, der immer mit den Socken durch das Wohnzimmer rutscht und für sein Leben gerne draußen durch die Gegend läuft und der mir immer hilft, wenn ich Wäsche wasche» (- gut den letzten Teil hatte sie dazu erfunden). «Ich weiß nicht, ob ich das wirklich bin», sagte Nickolas und ging weiter, damit seine kleine Schwester Maria an der nächsten Ecke in ihn hineinlaufen konnte. «Maria wer bin ich?», fragte er sie. «Du bist mein Bruder», und weiter, «du bist mein Bruder, der Rosa nicht mag und der mir immer die Gummibärchen wegfuttert und der letzten Sommer den Fußball in die Rosen geschossen hat und dann war er kaputt. Ich muss weiter.» Ihr war eingefallen, dass ihre Puppe sicher schon Hunger hatte und so hüpfte sie Zopf wippend davon. «Ich weiß nicht, ob ich das wirklich bin», sagte Nickolas zu sich selbst und ging auf die Straße. An der übernächsten Straßenecke traf er einen alten Mann (alt nicht weise) und fragte ihn: «Grüßgott, wer bin ich, denken sie?» Dieser kniff ihn in die Backe und sagte: «Du bist noch jung, du bist die Jugend, du bist die Zukunft. Also wenn ich so jung wäre wie du, dann würde ich...aber egal.» Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging er weiter seines Weges. Ich weiß nicht, ob ich die Zukunft bin, das klingt so ungewiss so bedrohlich und so nach Verantwortung, sagte Nikolas zu sich und dann musste er wohl oder übel dem Beispiel des Herrn von vorhin folgen und das gleiche tun: weitergehen. Das tat er schließlich, nur um in einen Haufen anderer älterer Jungendlicher zu stolpern, weil er in den Himmel schaute und sich dabei fragte, wer er nun sei. Einer von denen schaute abfällig auf ihn herab, Bierdose in der Hand und Zigarettenstummel im Mundwinkel. «Was bist den du für einer?», fragte der ihn. «Ich weiß es nicht», antwortete 36

37 Nickolas. «Weißt du was, du bist bescheuert, weißt nicht einmal, wer du bist.» Da wusste Nickolas nicht, was er darauf antworten sollte und so marschierte er einfach ohne sich nochmal umzudrehen weiter, und er setzt sich auf die Schaukel am Kinderspielplatz und versuchte ein wenig zu schaukeln, allerdings war er für diese Schaukel schon zu groß. «Kinder, wer bin ich?», fragte er die Kleinen, die da herumtollten, und sie schrien durcheinander, als würden sie sich überbieten wollen und alles, was er verstehen konnte war: «Du bist groß, ganz schön groß, fast so groß wie mein großer Bruder, wenn ich größer bin dann werde ich sicher genau so groß sein wie du.» «Du hast braune Haare und grüne Augen, wie meine Mama, aber die sind noch grüner.» «Du bis der, der die Schaukel blockiert», sagte ein kleiner Junge mit roten Wuschelhaaren und da Nickolas nicht bis an sein Lebensende der sein wollte, der die Kindergartenschaukel blockiert, stand er auf und ging weiter. Und weiter und weiter und weiter und je weiter er kam, desto weniger Leute kannten ihn, desto weniger Leute konnten ihm seine Frage beantworten, wer er sei. Er frage genau 294 Menschen wer er sei, bis er begriff, dass er von anderen Menschen nicht erwarten konnte, dass sie wussten, wer er sei. Dass konnte er nur von sich selbst erwarten und er musste es selbst beantworten, und so ging er los um sich zu suchen. Und wenn er nicht gestorben ist, dann hat er sich vielleicht schon gefunden, oder auch nicht. 37

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40 von Urs Humpenöder EUROPA 1. EUROPA - EINE ERZÄHLUNG Europa wurde entführt. Wir müssen uns auf die Suche nach ihr begeben und sie wiederfinden. Es heißt, ein Gott in der Gestalt eines Stiers hat sie mit sich genommen. Wenn Europa wieder auftauchen sollte, dann werden wir sie fragen, was sie eigentlich ist. Es kann doch nicht sein, dass sie sich mit ihrer Schönheit begnügt. Sie kann doch nicht an einem Strand sitzen, in der Sonne, und sich denken: Ach, bin ich schön. Hier bleibe ich sitzen und genieße den Moment. Europa muss doch mehr sein. Was ist Europa? Europa ist heute keine Frau mehr, Europa ist heute ein Staatenverbund. Diesen Begriff hat das deutsche Bundesverfassungsgericht 1993 im berühmten «Maastricht-Urteil»1 geprägt. Das Urteil bestätigte die Vereinbarkeit des deutschen Grundgesetzes mit dem Vertrag vom Maastricht Bis dahin basierte die Europäische Union vor allem auf den Römischen Verträgen2 von und den damals immer noch geltenden Verträgen von EURATOM und EGKS. Durch den Vertrag von Maastricht wurde Europa erstmals als übergeordneter Verbund für die Europäischen Gemeinschaften definiert, gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik festgeschrieben und dadurch möglich gemacht. Und die Zusammenarbeit in Justiz und Inneren Angelegenheiten gestärkt. Das besondere an dem Maastricht-Vertrag, das auch das Urteil des Bundesverfassungsgericht herausstellte: Die Europäische Union wird definiert als ein Staatenverbund, der aus souveränen Einzelstaaten besteht, die zu «gemeinsam handelnden Mitgliedsstaaten» werden. Blickt man auf die Anfänge der EU zurück, dann hört man eine Gründungserzählung, die vor allem ein Ziel hatte: Nie wieder Krieg in Europa. Die Erfahrungen aus den beiden Weltkriegen hatten gezeigt, dass Nationalismus und territoriales Machtstreben schreckliche Auswirkungen haben. Durch die Gründung der supranationalen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) 1951, wollte man nicht nur die Wirtschaft wieder ankurbeln, sondern die Produktion der kriegswichtigen Güter vor allem in Deutschland kontrollieren. In den 1950er-Jahren wurden weitere Bündnisse geschlossen, die vor allem wirtschaftliche und friedenssicherende Intentionen hatten. Wichtigstes Ereignis waren die Römischen Verträge, die 1957 unterzeichnet wurden. Sie beinhalteten den EWG-Vertrag, der die Gründung einer Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bedeutete, den Beschluss des EURATOM-Vertrags, der Grundlage war für die Europäische 40

41 Atomgemeinschaft und schließlich das «Abkommen über gemeinsame Organe für die Europäischen Gemeinschaften», aus dem später das Europäische Parlament hervorgehen sollte. Eine ähnliche Wirkmacht wie die Römischen Verträge hatten die Verträge von Maastricht 1992 und Lissabon Nach dem Zerfall der Sowjetunion ordnete sich die Welt neu. Der Europäischen Union gehörten nach zahlreichen Erweiterungen immer mehr Menschen an. Allerdings hatte die EU bis dato keine rechtliche Grundlage, um international zu handeln. Deshalb haben der Vertrag von Maastricht und der Vertrag von Lissabon4 (2007 beschlossen, die EU wurde zu einer Rechtspersönlichkeit) die endgültige Festschreibung, die Konstituierung von Europa besiegelt. Heute hat die EU 28 Mitgliedsstaaten, über eine halbe Milliarde Menschen sind EU-Bürger. Der Europäische Binnenmarkt ist der größte der Welt. Und trotzdem ist Europa, ist die EU unpopulär, die Wahlbeteiligung bei der Europa-Wahl war niedrig, extreme, europafeindliche Parteien haben hohen Stimmenzuwachs verzeichnet. Die Erzählung von Europa ist nicht mehr die eines festen Bündnisses, das ein klares Ziel verfolgt. Noch nie gab es so lange Frieden in Europa, noch nie war die Wirtschaftsmacht so groß. Trotzdem sehnen sich viele nach der Zeit vor der Europäischen Union: als alle Nationen noch ihre eigene Währung hatten, als es noch kein Schengen-Abkommen gab, das Reisefreiheit innerhalb der EU garantiert. Europa neu erzählen Europa wurde entführt. Und wir müssen sie wiederfinden. Sie ist die Erzählung, die wir brauchen. Europa und die Europäische Union sind kein reines Friedens- und Wirtschaftsbündnis mehr. Das ist eine Erzählung des 20. Jahrhunderts. Es ist die Konsequenz aus den Schrecken der Weltkriege, es ist der Sieg der Vernunft über die Brutalität des Krieges. Es ist die Erzählung von großen Staatsmännern, die Europa in verschlossenen Regierungsräumen gründen, immer mit der Angst vor einem erneuten Krieg im Hinterkopf. Dann wird es zu einer Erzählung von kleinen Staatsmännern, die ihren Ländern neue Hoffnung geben wollen, indem sie ihre Nationalstaaten zu EU-Mitgliedsstaaten machen. Die Hoffnungen sind groß, vor allem auf wirtschaftlicher Ebene. Aber dann wird es zu einer Erzählung der Enttäuschung. Die Finanzkrise und das wirtschaftliche und politische Gefälle unter den Mitgliedsstaaten haben die Idee von einer Europäischen Union stark geschwächt. Warum sollte man in einem gemeinsamen Bündnis bleiben, wenn man selbst keine wirtschaftlichen Vorteile mehr daraus ziehen kann? Was bleibt von der Idee Europas übrig, wenn alle Hoffnungen nur darauf beruhen, ausschließlich von der EU zu profitieren? Oder resignieren wir und glauben dem deutschen Politiker Peer Steinbrück wenn er sagt: «In 41

42 Wirklichkeit haben wir Europa reduziert auf das Treffen mehr oder weniger alter Männer plus einer Frau.»? Wir müssen Europa endlich neu erzählen. Europa wurde entführt und wir holen sie nicht zurück, indem wir sie zurückzerren. Nein, wir erzählen eine neue Geschichte. Wir erfinden eine neue Europa, die nicht von Zeus entführt wird, sondern die selbstbewusst und bestimmt auftritt. Eine Geschichte, die vielleicht zu viel Pathos in sich trägt, zu viel Idealismus, zu viel Naivität. Aber wenn wir Europa neu erzählen wollen, dann brauchen wir das. Dann brauchen wir etwas, woran wir glauben können. Woran wir alle glauben können. Europa ist nicht länger ein Friedens- und Wirtschaftsbündnis. Es ist ein Kulturraum, ein Kontinent, eine Gemeinschaft. Vielfalt in Einheit und Einheit in Vielfalt ist die Überschrift unserer Erzählung. Wir müssen versuchen, wirkliche Solidarität zu schaffen. Wir wollen kein Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen Ländern, wir wollen Europa zu einem Europa der Gerechtigkeit machen. Eine Erzählung braucht einen Protagonisten, mit dem man sich identifizieren kann, mit dem man mitfühlt, mitleidet und sich mitfreut. Die Europäische Union ist ein Protagonist, der momentan kein Gesicht hat, der in den Medien hauptsächlich dann auftaucht, wenn Glühbirnen und Staubsauger verboten werden. Die EU muss entbürokratisiert werden. Und gleichzeitig müssen die europäischen Bürger direkteren Einfluss auf das europapolitische Geschehen haben. Nur wer auch wirklich mitentscheiden kann, macht sich die Mühe zur Wahl zu gehen. Gleichzeitig ist die Krise Europas auch eine Identitätskrise. Wir fühlen uns nicht als Europäer. Wir sind Deutsche, Rumänen, Franzosen, Spanier, Ungarn, Österreicher, Italiener. Wir sind Bürger einer Nation, nicht Europas. Weil wir die Unterschiede immer weiter erzählen, weiter tradieren. Aber nicht in dem Sinne, dass die Unterschiede zwar da sind, aber die eigentliche Stärke einer Europäischen Union sind, sondern im Sinne von Unterschieden, die Nationen von einander trennen. Das Ziel ist es, das Potenzial Europas zu erkennen: Einheit in Vielfalt und Vielfalt in Einheit. Erst dann können wir den großen Männern des 20. Jahrhunderts auf die Schulter klopfen und sagen: Stimmt, was Hans-Dietrich Genscher damals gesagt hat: «Europa ist unsere Zukunft, sonst haben wir keine.» 42

43 2. FRANZÖSISCHE EUROPAPOLITIK von Adam B. Franz Brahimi-Semper Frankreich gehört zu den sechs Gründungsstaaten der EWG, der Keimzelle der heutigen EU, und gilt bis heute ebenso wie Deutschland als wichtiger Motor der europäischen Integration. Durch die europäische Integration versucht Frankreich, einen Bedeutungsverlust des eigenen Staates in der Welt zu vermeiden. Ein weiteres Ziel ist, Deutschland in Europa einzubinden und nicht allzu stark werden zu lassen. Frankreich ist seit jeher für zunehmende Integration und sieht Erweiterungen deshalb kritisch, da mehr Mitgliedsstaaten den Integrationsprozess verlangsamen. Die französische Europapolitik wird vorwiegend vom französischen Präsidenten gestaltet, der die Politikfelder Außen-, Europa- und Sicherheitspolitik oft weitgehend dominieren kann. Besonders in Zeiten, in denen Präsident und Regierung (und somit die Parlamentsmehrheit) derselben Partei (oder Parteienkoalition) angehören, hat der Präsident freie Hand. Sobald es aber zu einer «Cohabitation» kommt, in die der Präsident und der Regierungschef unterschiedlichen Parteien angehören, kann es zu einer Konkurrenz kommen, besonders dann, wenn der gerade amtierende Premierminister Ambitionen auf das Amt des Präsidenten hat. In diesen Fällen ist der Premierminister im Zwiespalt, da er sich einerseits in der Europa- und Außenpolitik profilieren muss, andererseits nicht die Machtfülle des Präsidenten schmälern will, da er dieses Amt selbst anstrebt. Dem ehemaligen Präsidenten de Gaulle, als erstem Präsidenten der Fünften Republik, kommt in der französischen Europapolitik eine bedeutende Rolle zu, konnte er doch den Anfang der Europapolitik insbesondere durch die Aussöhnung mit Deutschland prägen. Für ihn wie für die meisten seiner Nachfolger stand die Souveränität und politische Gestaltungsmacht Frankreichs im Zentrum, was in der Europapolitik dazu führte, dass Frankreich seither intergouvernementale EU-Institutionen wie den Rat des supranationalen Europaparlaments vorzieht. In europapolitischen Kontroversen gelang es de Gaulle nicht selten, seine Position durchzusetzen; so bei den beiden an seinem Veto gescheiterten britischen Beitrittsanträgen 1963 und Eine bei den europäischen Partnern wenig geschätzte Methode in der französischen Europapolitik seiner Zeit war die Politik des leeren Stuhls von So schlug de Gaulle ebenfalls die Fouchetpläne vor. Eine Kontinuität der französischen Europapolitik besteht in der folgenden Zielsetzung: In und mit der EU soll Frankreich politisch in Europa und der Welt ein besonderes Gewicht behalten, was während der Präsidentschaft de Gaulles noch selbstverständlich erschien. Deshalb war und ist für Frankreich eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und eine Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik anzustreben. 43

44 Ein zentrales Thema ist auch die gemeinsame Agrarpolitik der EU, da besonders die französische Agrarindustrie hiervon profitiert. Als Gerhard Schröder während seiner Amtszeit als Bundeskanzler vorschlug, die Grundsätze der Agrarpolitik wieder stärker auf nationaler Ebene zu entscheiden, stellte sich Frankreich dagegen, in der Befürchtung, dass dadurch EU-Subventionen entfallen könnten. Chirac und Schröder einigten sich schließlich 2002 darauf, dass sich bis 2007 nichts ändern sollte und anschließend die Mittel für die Agrarfinanzierung nicht mehr steigen sollten. Auch britische Vorschläge zu einer Reform der kostspieligen EU-Agrarpolitik wurden in der Regel von französischer Seite abgelehnt. Der Zeitraum von unter François Mitterrand wird als das «goldene Zeitalter» der französischen Europapolitik bezeichnet stimmte die französische Wählerschaft in einem Referendum über den Vertrag von Maastricht mit Nein. Zehn Jahre später stimmte sie mit Nein, als ein Referendum über den Vertrag über eine Verfassung für Europa stattfand. Nachdem 2007 Nicolas Sarkozy französischer Präsident wurde, kündigte er schließlich die Rückkehr Frankreichs nach Europa an. Der EU-Erweiterung 2004 stand Frankreich kritisch gegenüber, wurde Deutschland hierdurch doch zum neuen Zentrum der EU, während Frankreich sich an den Rand gedrängt fühlte. Staatspräsident Sarkozy brachte die Idee einer Mittelmeerunion ins Spiel, die innerhalb der EU allerdings auf wenig Gegenliebe stieß. Letzten Endes wurde als Kompromiss die Union für das Mittelmeer geschaffen. Am 15. Mai 2012 wurde François Hollande neuer Präsident, nach Mitterrand der zweite sozialistische Präsident Frankreichs. Da bei den Parlamentswahlen im Juni 2012 die Sozialisten gewannen, gibt es heutzutage keine Cohabitation. Europäische Nachbarschaftspolitik Ziel der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP) ist die Stärkung der Beziehungen zwischen der EU und den östlichen und südlichen Nachbarländern, um Wohlstand, Stabilität und Sicherheit an den Außengrenzen der EU zu fördern. Die ENP wurde 2004 entwickelt, um engere Beziehungen zu den Nachbarländern der EU zu fördern. Wohlstand, Stabilität und Sicherheit in diesen Regionen sind für die EU und ihre Nachbarstaaten von gegenseitigem Interesse. Derzeit nehmen 16 Partnerländer an der ENP teil: Ägypten, Algerien, Armenien, Aserbeidschan, Belarus, Georgien, Israel, Jordanien, Libanon, Libyen, die Republik Moldau, Marokko, das besetzte palästinensische Gebiet, Syrien, Tunesien und die Ukraine. Die ENP gibt der EU die Instrumente, um die bilateralen Beziehungen zu diesen Ländern zu vertiefen. Diese Politik stützt sich auf das Bekenntnis zu gemeinsamen Werten: Demokratie und Menschenrech- 44

45 te, Rechtsstaatlichkeit, verantwortungsbewusste Regierungsführung, marktwirtschaftliche Prinzipien und nachhaltige Entwicklung. Doch die ENP ist mehr als ein Kooperations- und Handelsabkommen: Sie bietet den Teilnehmern politische Assoziierung und eine tiefere wirtschaftliche Integration, mehr Mobilität und mehr Kontakte zwischen den Menschen. Länder, die ihre Beziehungen zur EU vertiefen möchten, vereinbaren gemeinsame bilaterale Aktionspläne der Union. Diese Pläne enthalten eine Agenda mit politischen und wirtschaftlichen Reformen für einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren. Bis heute wurden 12 Aktionspläne beschlossen (manche davon sind bereits in der zweiten Generation ), wobei die ENP für Algerien, Belarus, Libyen und Syrien noch vollständig aktiviert werden muss. Die ENP wird außerdem durch regionale Formen der Zusammenarbeit unterstützt, etwa durch die Östliche Partnerschaft, die Union für den Mittelmeerraum und die Schwarzmeersynergie. Reformprozesse transparent überwachen Anforderungen und Kritik müssen von der EU eindeutiger formuliert und anschließend auch in die Öffentlichkeit getragen werden, um einen Widerhall zu erzeugen. Reformanstrengungen sollten über Monitoring-Prozesse überwacht, aber auch besser gewürdigt werden. Dazu müsste die individuelle, soziale und ökonomische Situation vor Ort einer gründlichen Analyse unterzogen werden. Über eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Medien könnte zudem Druck auf Regierungen ausgeübt werden, die weniger reformwillig sind. Zivilgesellschaft fördern Nicht nur die Zivilgesellschaft ist zu fördern, sondern zu fragen Wer ist in diesem Land eigentlich die Zivilgesellschaft? Damit die Nachbarschaftspolitik kontinuierlich erfolgreich sei, müssten zivilgesellschaftliche Akteure als gleichberechtigte Partner wahrgenommen werden. Im Rahmen einer Diskussion wurde dafür plädiert, die Rolle der EU in ihren Nachbarländern durch den Dialog mit der Zivilgesellschaft zu stärken, anstatt sich auf Gespräche auf institutioneller Ebene zu beschränken. Eine EU-Stiftung, die nach dem Vorbild nationaler Einrichtungen im Ausland agieren könne, sei geeignet um eine bestimmte politische Linie zu repräsentieren. Damit die EU eine effizientere Public Diplomacy betreiben könne, wurde zudem die Einrichtung von Kommunikationsabteilungen in den Partnerländern vorgeschlagen. 45

46 Sektorale Integration stärken Die EU-Erweiterung ist das «außenpolitisch erfolgreichste demokratische Instrument der EU». Dennoch ist seit 2004 eine «zunehmende Erweiterungsmüdigkeit» spürbar, was vor allem seit Ausbruch der Finanzkrise in einem sinkenden Interesse an Themen der Erweiterung und der Nachbarschaftspolitik gipfele. Während der Veranstaltung wurde der ENP eine «fundamentale Krise» konstatiert. Als Hauptleiden diagnostizierte man die «Wahrnehmung als Second Best», da den Ländern der Europäischen Nachbarschaftspolitik keine Beitrittsperspektive vermittelt werde. Ein Lösungsansatz wäre die Verknüpfung aus Erweiterung und Nachbarschaftspolitik. Das könnte sich in «einer verstärkten sektoralen und regionalen Integration» äußern. Die Energiegemeinschaft des Westlichen Balkans könne als Beispiel dienen, um Grenzen zwischen den Nachbarländern der EU abzubauen. Reform der Nachbarschaftspolitik Nach dem Ausbruch des Arabischen Frühlings hat die EU ihre Nachbarschaftspolitik grundlegend überarbeitet und im Mai 2011 eine «Neue Antwort auf eine Nachbarschaft im Wandel» formuliert. In einer ersten Zwischenbilanz zur «Umsetzung einer neuen Europäischen Nachbarschaftspolitik» (15. Mai 2012) erläutert die EU-Kommission ihren neuen Ansatz. «Die Strategie beruht auf einer neuen Grundlage, u. a. einem neuen Ansatz ( Mehr für mehr ), gegenseitiger Rechenschaftspflicht zwischen der EU und ihren Partnern, Partnerschaften nicht nur mit Regierungen sondern auch mit der Zivilgesellschaft (z. B. Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen, Hochschuleinrichtungen, Medien, Vereine und religiöse Gruppen) sowie der Anerkennung der besonderen Rolle der Frauen bei der Neugestaltung von Politik und Gesellschaft.» Nach dem neuen Ansatz der Europäischen Nachbarschaftspolitik ist es wichtig zu differenzieren und Beziehungen aufzubauen, die auf die Ambitionen der einzelnen Partner zugeschnitten sind. So schreibt die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton: «Die neue Europäische Nachbarschaftspolitik berücksichtigt daher die Besonderheiten der einzelnen Partner und den von ihnen eingeschlagenen Reformweg. Die neue Politik sieht mehr Flexibilität vor und schafft den Rahmen für maßgeschneiderte Strategien, die den spezifischen Anforderungen der einzelnen Länder gerecht werden und ihre Fortschritte bei den Reformen sowie die Art der von ihnen angestrebten Partnerschaft mit der EU berücksichtigen». 46

47 3. EUROPA AUS SICHT EINER JUNGEN RUMÄNIN von Nadina Popescu Ich heiße Nadina Popescu, bin 16 Jahre alt. Für mich spielen Geschichte und Politik eine große Rolle und ich bin sehr interessiert an diesen beiden Bereichen. Da ich jetzt die Gelegenheit hab, über Politik zu sprechen und im speziellen über die rumänische Politik, will ich euch einiges mitteilen. Vorher aber will ich euch erklären, warum mir dieser Bereich Politik gefällt. In meiner Familie waren meine Eltern immer politisch aktiv und sie erklärten mir, dass jeder Mensch sich dafür interessieren sollte, von wem er regiert wird. Ich wuchs immer weiter und als ich 15 war, trat ich ein in die Partei der Sozialisten (PSD). Warum diese Partei? Ich habe die Sozialisten gewählt, weil es mir scheint, dass ihre Ideologien gut für die Bevölkerung unseres Landes sind. Es geht um die Familie, um Arbeitsplätze, um Wirtschaft. Meiner Meinung nach kann niemand alles perfekt für die Bevölkerung machen, aber er kann es versuchen. Es wäre schön, wenn jeder seine Meinung sagen möchte und sich indirekt oder direkt in die Zukunft seines Landes einmischt. Politik in Rumänien Da ich die Gelegenheit habe über Rumänien zu sprechen, würde ich gerne in den nächsten Zeilen die Innen- und Außenpolitik Rumäniens und die Beziehung zur Europäischen Union erklären. Mein Land Rumänien ist politisch sehr gut entwickelt, weil es sehr viele verschiedene Parteien gibt. Die rumänische Politik ist eine temperierte, ausgeglichene Politik, in der es ein Gleichgewicht gibt. Es gibt allerlei Parteien mit verschiedenen Ideologien für alle Menschen. Es gibt die rechte Extreme (PRM), die Zentrum-Rechte (PNL) und die Zentrum-Linke (PSD). Andere wichtige Parteien in Rumänien sind die Ecologisten (die Grünen) und die Populäre. Wie gesagt, Rumänien ist ein Land wo der Mensch, die Ideologie, die ihm am meisten gefällt, wählen kann. Unser aktueller Präsident ist ein Mensch der die Ideen der Zentrum- Rechten Partei verteidigt. Der Premierminister, der mit dem Präsidenten arbeitet, ist ein Sozialist aus der PSD. Was ich noch zur Innenpolitik sagen würde, ist, dass unser Präsident sich mit dem Premierminister gut versteht, trotz der verschiedenen Ideologien, und sie gut zusammenarbeiten. Die Außenpolitik Rumäniens ist sehr weit ausgedehnt und gut entwickelt. Wir haben eine sehr gute Beziehung mit den anderen Ländern aus der EU. Wir unterstützen die Länder, die nicht in der EU sind und helfen ihnen auch, unter anderen der Republik Moldawien. Wir verstehen uns sehr gut mit Deutschland, Frankreich und mit der Republik Moldawien. Unsere Außenpolitik ist geprägt vom Export von Lebensmitteln und vom Import von Früchten. Dieser Handel öffnet 47

48 mehrere Wege und vereinigt Länder und Menschen. Die Führung der Außenpolitik ist gut strukturiert, es gibt drei wichtige Säulen beziehungsweise Institutionen: Außenministerium Liste der Auslandsvertretungen (Botschaften) Schwarzmeer Wirtschaftskooperation Rumänien in der EU Die Europäische Union ist eine wirtschaftliche und politische Union, gebildet aus 28 Ländern. Die Gründer der Europäischen Union waren Robert Schuhmann und Jeann Mannet. Das Ziel dieser Union war ein besseres Leben und ein vereinigtes Europa. Die einzelnen Länder, die die EU gründeten, waren die Gründungsländer Belgien, Frankreich, Italien, Holland, Luxemburg und West-Deutschland Rumänien ist seit 2007 Teil der Europäischen Union. Die EU wird vom Europäischen Parlament geführt. Im Europäischen Parlament arbeiten Staatsangestellte und Europaabgeordnete aus jedem Land, die gewählt wurden. Im Parlament gibt es parlamentarische Gruppen, zu denen sich die einzelnen Parteien aus den verschiedenen Ländern zuordnen müssen. Die Gruppen sind: ALDE (die Liberale), PPE (für die Demokraten) S&D (für die Sozialisten). Jede Gruppe hat ihre eigene Führung. Rumänien kann 33 Europaabgeordnete nach Brüssel schicken, während Deutschland 98 Europaabgeordnete schicken darf. Es hängt von der Anzahl der Bevölkerung ab, wie viele Plätze für jedes Land reserviert sind. Heuer, in 2014, waren in Rumänien auch die Europa-Wahlen. Wir schickten 16 Sozialisten, 6 Liberale, 3 Demokraten, 2 Populäre und 1 Unabhängigen nach Brüssel. Rumänien kommuniziert sehr gut mit der EU und will, dass auch mehrere Länder in die EU eintreten sollen, um eine bessere Wirtschaft und um ein besseres Leben zu schaffen. Die Aufnahme in die EU ist etwas sehr wichtiges und alle, die die Chance haben, sollten es machen. Die ganze rumänische Politik hat die Absicht, die Interessen der Rumänen zu verteidigen und das Glück unseres Landes zu entwickeln. Zusammen, in der EU, können wir unsere Wünsche verwirklichen und ein besseres Leben führen. Zusammen sind wir stärker. 48

49 4. EUROPÄISCHE ENTWICKLUNGSPOLITIK von Cayla Silbermann Bürgerkriege wurden gekämpft, Rebellionen versuchten Regierungen zu stürzen, Oppositionen wurden ausgeschaltet. Viele Opfer wurden gebracht, um im Endeffekt eine komplette Unabhängigkeit der europäischen Kolonien zu erreichen. Mehr als 60 Länder schafften es nach 1945, von den Kolonialmächten Frankreich, England, Spanien, Belgien und Deutschland unabhängig zu werden. Jedes dieser Länder feiert jedes Jahr stolz die blutig erhaltene Unabhängigkeit. Politiker halten Reden, in denen der Mut der Vorfahren gepriesen wird, und immer wieder wird verkündet, dass das Land nun die Verantwortung für sich selbst trägt, und keine äußeren Einflüsse mehr benötigt, um sich zu stabilisieren. Doch trotzdem sind viele afrikanische Länder auf westliche Entwicklungshilfe angewiesen, Hilfsorganisationen reisen durch ganz Afrika, und Bürgerkriege sind in den meisten Ländern noch immer ein großes Thema. Die Europäische Union bietet ihren ehemaligen Kolonien medizinische Hilfe an, sowie auch wirtschaftliche. Scheint es nicht etwas kontrovers, dass trotz der hochgepriesenen Unabhängigkeit die Mehrheit der pazifischen, karibischen und afrikanischen Länder noch auf westliche Hilfe angewiesen sind? Karibische Länder wie Bermuda, Montserrat und Anguilla sind bis heute noch nicht unabhängig und werden vom Vereinigten Königreich Großbritannien regiert. Sie genießen englische Sicherheit, englisches Militär und eine geregelte, englische Regierung. Würde nun eine Revolution zur Unabhängigkeit dieser Länder führen, wären diese völlig auf sich allein gestellt. Die Unabhängigkeit könnte spätestens schon am Versuch scheitern, eine autonome Regierung zu etablieren. Tatsächlich wurde im Jahre 1995 in Bermuda ein Referendum abgehalten, welches die Frage stellte, ob Bermuda unabhängig werden solle. Das Resultat zeigte, dass 78.6% der Bevölkerung die Situation so lassen wollte, wie sie war, und nur 25.7% einer Unabhängigkeit entgegenstrebte. Unabhängige Länder dagegen sind auf sich alleine gestellt, aber sie können innenpolitische Probleme nicht ohne westliche Einflüsse regeln. Oder doch? Betrachtet man die globale Außenpolitik, so kommt man zu dem Schluss, dass die europäische Entwicklungspolitik weltweit auch die «größte» ist. Über die Hälfte der Gelder an Entwicklungsländer kommen von der EU. Schwarz auf weiß hat die Europäische Union festgeschrieben, dass 0.7% des Bruttoinlandseinkommen Europas für Entwicklungshilfe verwendet werden soll. Um einen leichteren Einblick in das Thema zu ermöglichen, fangen wir elementar an. 49

50 Wie kategorisiert man ein Entwicklungsland? Ein Entwicklungsland, manchmal auch als «Dritte Welt» bezeichnet, wird durch beträchtliche Armutsverhältnisse, instabile Politik und Wirtschaft, und dem niedrigen materiellen Lebensstandard gekennzeichnet. Letzteres wird durch den Quotient aus Bruttonationaleinkommen in US-Dollar und der Einwohnerzahl ermittelt. Was genau ist Entwicklungspolitik? «Der Begriff Entwicklungspolitik umfasst in seiner weiteren Definition alle Maßnahmen, die zur Verbesserung des Entwicklungsstandes armer Staaten (Entwicklungsländer) ergriffen werden.» ( wf/de/ /) Die europäische Entwicklungspolitik setzt gewisse Schwerpunkte, die beachtet werden sollen, um Entwicklung zu fördern. Dazu gehören unter anderem: Aufwertung politischer Systeme, wie z.b Demokratie, intensive Armutsbekämpfung, menschliche sowie auch wirtschaftliche und ländliche Entwicklung, Konfliktprävention, Reform der wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenarbeit, Kommunikation und Transport, Umwelt und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Seit 50 Jahren versucht die europäische Außenpolitik Beziehungen zu ehemaligen europäischen Kolonien im Pazifik, in der Karibik und in Afrika aufrecht zu erhalten. Das allgemeine Ziel dieser Beziehung ist, besagte Länder bereit für eine Integration in die Weltwirtschaft zu machen. Das erste Abkommen, um dieses Ziel zu erreichen, war das Lomé- Abkommen, benannt nach der Hauptstadt des westafrikanischen Landes Togo. Hierbei handelt es sich um ein «Handels- und Entwicklungsabkommen» zwischen Europa und den AKP-Staaten (79 Entwicklungsländer in Afrika, der Karibik und dem Pazifik), welches alle 5 Jahre erneuert wurde. Dieses Abkommen strebte vor allem Finanzhilfe, Handelsvorteile beim Export von Waren in die EU, Zollerleichterungen und Stabex (System zur Stabilisierung der Exportlöse) an. Am wurde das Lomé-Abkommen durch das «Abkommen von Cotonou» abgelöst. Außerdem wurde im Jahre 1995 die «Everything-but-arms»- Initiative («Alles-außer-Waffen») eingeführt, die dann 2001 in Kraft gesetzt und 2009 verstärkt wurde, und die den 48 ärmsten Ländern der Welt einen zoll- und quotenfreien Zugang zu dem europäischen Markt ermöglichte, um sämtliche Waren, ausgenommen natürlich Waffen, unbegrenzt auf den EU-Markt bringen zu können. Neben diesen Abkommen wurden auch viele Hilfsorganisationen ins Leben gerufen, um in den AKP-Staaten wirken und helfen zu können. Doch trotz den erwähnten humanitären Aspekten, zerschellen wesentliche Punkte der Entwicklungspolitik in den Ländern selbst. Kritisiert werden hauptsächlich finanzielle Schwierigkeiten, wie 50

51 zum Beispiel die misslungene Aufteilung des Geldes. Europäische Bürger beschweren sich darüber, dass seit dem Jahre 2006 statt den versprochenen 0.7% des Bruttoeinkommens nur 0.38% für die Entwicklungspolitik verwendet wird. Es wurden also 55 Milliarden Euro für Entwicklungshilfe ausgegeben, 15 Milliarden weniger als versprochen. Außerdem wurden 5 Milliarden Euro dieser Summe in europäische Länder investiert, die nicht als Entwicklungsländer klassifiziert werden können. Aber dieser finanzielle Aspekt ist nicht die einzige Kritik. Ein weiteres Problem ist, dass die meisten Einwohner Europas nicht wissen, wie die Entwicklungspolitik in den AKP-Staaten tatsächlich abläuft. Betrachtet man den Bereich der Medizin etwas genauer, so erkennt man, dass die meiste medizinische Hilfe eine Maske ist, hinter der sich eine kalte Wahrheit verbirgt. Um dem pharmazeutischen Verbot von Tierversuchen zu entkommen, wurden solche Versuche vertuscht in Afrika ausgeführt, und zum Teil weiterhin gemacht. Für Außenstehende wirkt es also so, als ob Medikamente in afrikanische Dörfer eingeführt werden, um gegen bestimmte Krankheiten vorzubeugen, allerdings schien es schon sehr verdächtig, als im Jahre 1996 plötzlich Menschen, vor allem aber Kinder, ums Leben kamen oder schwerwiegende körperliche und mentale Behinderungen entwickelten, nachdem sie gegen eine Meningkokken-Epidemie behandelt wurden. Und nun, im Jahre 2014 wundern sich viele Menschen über das Misstrauen vieler Nigerianer gegenüber den Ärzten, weil diese versuchen, den Einwohnern Medikamente zu geben, die das Ebola-Virus bekämpfen sollen. Diesmal ist dessen Wirkung sogar nachgewiesen worden, aber trotzdem baute der Vertrauensbruch im Jahre 1996 eine Barriere zwischen den Einwohnern und den Ärzten auf. Tatsächlich gibt es immer mehr Bewohner der AKP-Staaten, die sich weigern, externe Hilfe anzunehmen. Dazu kommt natürlich auch, dass die Entwicklungshilfe und die Gelder die bedürftigen Länder nie erreichen. Viele Spenden, seien es Bücher, Altkleidung oder sogar Geld, kommen nie dort an, wo sie ankommen sollten. Sie werden entweder in den Ländern verkauft oder von der korrupten Regierung einkassiert. Aber das wissen die Spender, die am anderen Ende der Welt sitzen, ja nicht. Nur als Beispiel: An den vergangenen olympischen Spielen spendete eine bekannte Sportkleidermarke mehrere Trikots und Schuhe an das kenianische Läuferteam. Die Spende verlief über die Regierung, das Team selber sah die Trikots aber nie. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, kommt man zu dem Resultat, das Entwicklungshilfe erst wirksam und tatsächlich hilfreich ist, wenn die Regierung selbst auch mitmachen möchte. Es ist aber schwer, das politische System eines jeglichen Landes zu kontrollieren oder zu verbessern. Die Regierung eines Landes hängt allein von der Bevölkerung ab, und dem Staat selber. Keine Entwicklungspolitik schafft es in politische Verhältnisse einzugreifen, weswegen eigentlich 51

52 der Schwerpunkt der «Good Governance» nichtig gemacht wird. Man kann Ländern kein neues politisches System oder neue Reform aufzwängen, obwohl theoretisch die Idee der demokratischen Systeme in den AKP-Staaten den westlichen Standards und Einflüssen entspricht. Letztendlich liegt die Stabilisierung in den Händen der jeweils betroffenen Länder. Ein weiterer, essenzieller Kritikpunkt, wäre die Frage der Ausbeutung von Ländern, die Teil der verschiedenen Abkommen sind. Es erscheint etwas suspekt, dass Europa die Entwicklungspolitik ohne Gegenleistung durchführt. Natürlich ist dies vorerst ein positiver Aspekt, nach einiger Recherche kann aber belegt werden, dass es eine Gegenleistung geben muss. Viele natürliche Ressourcen werden den Ländern entnommen, und auch billige Arbeitskräfte in ärmeren Ländern und deren miserablen Lebensstandards werden ausgenutzt. Nimmt man da den Schwerpunkt der «Umwelt und nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen», so entdeckt man einen Widerspruch. Zwar können die betroffenen Länder selbst nichts mit ihren Ressourcen anfangen, dafür aber werden sie von anderen Regierungen und größtenteils von Firmen ausgebeutet. Aber dagegen hat die europäische Entwicklungshilfe noch nichts gemacht. Warum wohl? Inzwischen greifen auch andere Nationen in die Entwicklungspolitik in Afrika ein. China hat nun mehrere Verträge zum Straßenbau in afrikanischen Ländern unterschrieben, und wirkt seit einigen Jahren im Geschehen dieser Länder mit. Um mit China mithalten zu können, versucht die Europäische Union umso mehr für andere Entwicklungsländer zu tun. Es geht nicht mehr um den Willen, Länder finanziell zu stabilisieren, sondern eigene Interessen und Ausbeutung zu unterstützen. Doch durch die immense Entwicklungspolitik werden nicht nur Misstrauen, Konkurrenz und Ausbeutung ausgelöst, sondern auch eine fatale Abhängigkeit der AKP-Staaten geschaffen. Durch die ganzen Programme, die Entwicklung fördern wollen, wird aber eines vergessen: Die Länder müssen auch versuchen, ihre Probleme selber lösen zu können. Gutmenschen würden jetzt behaupten: «Entwicklungsländer können das nicht, da sie ja Entwicklungsländer sind», oder: «Aber die armen Menschen brauchen ja Hilfe», und: «Ohne Hilfe wissen die meisten AKP-Staaten nicht was sie tun sollen». Hilfe ist fast immer gut, solange sie sich in Grenzen hält. Wird diese Hilfe aber übertrieben und exzessiv überall angewendet, so haben die betroffenen Staaten keine Chance, sich selber entwickeln zu können. Dies ist das Problem der AKP-Staaten. Schon wegen der frühen Kolonisation hatten die Staaten nicht genug Freiraum entwickeln können. Zwar sind sie jetzt unabhängig, allerdings sind sie immer noch auf äußere Hilfe angewiesen, was dazu führt, dass der Staat keinen eigenen Weg finden, kann inländische Probleme zu lösen, 52

53 sondern einfach um mehr Hilfe bittet. Viele Länder beschweren sich deshalb auch, und fordern von dem europäischen Parlament noch mehr Entwicklungshilfe. Aber wie sollen die Staaten ihren eigenen Markt aufbauen, ihre eigene Produktion fördern, ihre politischen Programme aufstellen und ihr Volk glücklich machen, wenn sie dies der Entwicklungshilfe überlassen? Es ist leider wahr, in vielen dieser Ländern sind Armut und Gewalt ein großes Thema. Aber keine Revolution konnte bis auf den heutigen Tag ohne Gewalt und Opfer erfolgreich stattfinden. Und seien wir mal ganz ehrlich: Viele der AKP-Staaten brauchen einen ersten Schritt, sich zu wehren. Flüchtlingspolitik Soll die EU die Flüchtlingspolitik lockern? Eine schwere Frage. Zum einen kann man den Flüchtlingen die Einreise nicht verweigern, zumal diese einen Weg finden würden, trotzdem einzureisen und die Verweigerung der EU ihren Ruf ruinieren könnte. Außerdem können die schweren Lebenssituationen, Hilferufe und durch Flucht erfolgte Tode nicht ignoriert werden. Doch lockert man die Politik, so riskiert man eine unkontrollierbare Überbevölkerung der EU, und somit auch negative Änderungen der Innenpolitik. Es gibt verschiedene Arten von Flüchtlingen. Es gibt politische Flüchtlinge, Kriegs- und Terrorflüchtlinge, Armutsflüchtlinge, Bildungsflüchtlinge und viele andere. Allein im Jahre 2013 reisten Flüchtlinge (vgl. UNHCR Graphik Midyear Trends 2013) nach Europa, eine Zahl, die immer noch nicht genau belegt werden kann, da viele der illegalen Flüchtlinge nicht gezählt werden konnten. Diese Flüchtlinge kamen aus Syrien, Afghanistan, Somalia, Sudan, der demokratischen Republik Kongo, Myanmar, Irak, Kolumbien, Vietnam und Eritrea. Dazu kommen noch Flüchtlinge aus Russland und inzwischen auch aus der Ukraine. Nehmen wir einen Flüchtling aus Somalia als Beispiel. Somalia ist ein Land, welches im Nordosten Afrikas liegt. Seitdem Somalia im Jahre 1991 von England unabhängig wurde, wird das Land durch Terror-Attacken und Bürgerkriege geprägt. Mogadishu, die Hauptstadt Somalias, liegt in Trümmern und erst am 25 April des Jahres 2003 traute sich die englische Regierung endlich eine Botschaft in der Hauptstadt zu eröffnen. Die Flüchtlinge Somalias erzählen alle eine ähnliche Geschichte. Aufgrund von Verfolgungen, Entführungen und Attacken wandert die Mehrzahl der Flüchtlinge zuerst nach Kenia aus, um dort mitsamt der gesamten Familie in einem Flüchtlingslager kurzfristig zu bleiben. Dort angekommen, wird zu aller erst Kontakt zu europäischen Botschaften aufgenommen, um einen Asylantrag zu stellen. Die gesamte Familie wird dort getrennt bezüglich der Fluchtmotive und dem 53

54 früheren Leben in Mogadishu befragt. Ist von Kriegswunden die Rede, so müssen diese zur Schau gestellt werden. Sind die Geschichten tatsächlich deckungsgleich, so sind die Chancen höher, angenommen zu werden. Der Antrag wird somit gestellt und auch ins Ministerium der jeweiligen Länder geschickt, doch akzeptiert werden diese nicht immer. Wird der Antrag abgelehnt, geben die Flüchtlinge lange noch nicht auf. Es gibt für afrikanische Flüchtlinge drei Wege der Flucht: Flucht über den Jemen, durch die Sahara und anschließend über das Mittelmeer, sowie die teuerste Variante, via Flugzeug. Die «einfachste» Fluchtmethode wäre Flucht über den Jemen in den nahen Osten. Uns interessiert aber in diesem Fall nur, wie die Flüchtlinge nach Europa kommen. Die zweite Variante, ist die gefährlichste. Die Flüchtlinge werden von Schleppern in kleine Busse gedrängt, die durch die Wüste an die lybische Küste fahren sollen. Diese Art der Flucht scheitert meistens schon am Anfang, denn gäbe es eine Panne, würde diese nicht überlebt werden. Die Flüchtlinge sind in der Wüste der Hitze ausgesetzt, und haben nicht genug Wasser, um sich am Leben zu halten. In vielen anderen Fällen werden solch Busse schon am Anfang von Patrouillen aufgehalten, und die Flüchtlinge werden zurück in ihr Heimatland deportiert, von wo aus sie dann wieder versuchen würden zu flüchten. Kommt der Bus aber doch an der lybischen Küste an, so stellen die Schlepper den Flüchtlingen kleine Boote zu Verfügung, gedacht für nur zehn Personen, in die jedoch meist das Doppelte oder Dreifache dieser Zahl untergebracht wird. Die meisten Flüchtlinge überleben eine solche Fahrt nicht und kommen schon auf hoher See ums Leben. Die letztere und teurere Variante erfolgt durch Kontakte der Schlepper zu europäischen Botschaften, die gegen Bezahlung ein Visum ausstellen und somit eine einfache Einreise ermöglichen. Sind die Zugewanderten im Land angekommen, können sie in jeder Behörde einen Asylantrag stellen. Hier können wir Deutschland als Beispiel nehmen. Danach werden sie in eine umzäunte und bewachte Erstaufnahmeeinrichtung verfrachtet, die ihnen Kantinen und Krankenstationen und Zimmer mit Stockbetten bietet. Während sich die Flüchtlinge in dieser Einrichtung befinden, werden sie bezüglich ihrer Fluchtmotive befragt und registriert. Nach drei Monaten ist es ihnen gestattet, die Einrichtung zu verlassen, solange sie eine Duldung erhalten, die besagt, dass sich die Flüchtlinge für drei Monate, bis sich die Situation in ihrem Land verbessert, in dem Land aufhalten dürfen. Werden allerdings Kinder geboren, darf diese Duldung verlängert werden. In dem Land angekommen, haben die meisten Flüchtlinge aber 54

55 große Probleme. Sie beherrschen die gesprochene Sprache nicht, und können sich meist auch nicht mit der Kultur des Landes zurechtfinden und sondern sich dadurch ab. Den Flüchtlingen ist es ebenfalls nicht erlaubt, einen Beruf zu ergreifen, stattdessen kriegen sie eine monatliche Zulassung, die von den Steuern der Bewohner bezahlt wird, und von den Asylanten zurück in ihre Heimat geschickt wird. Nun stellt sich die Frage, inwieweit die europäische Regierung die Asylpolitik lockern soll. Als Staat kann man nicht immer dafür sorgen, dass alle Menschen untergebracht werden können. Würde man aber versuchen, mehr Menschen aufzunehmen, so müssen auch Steuern erhöht werden, um genug Zulassungsbeträge ausstellen zu können. Dazu muss man noch bedenken, dass viele Menschen aus ärmeren Ländern oder auch Kriegsgebieten von dem westlichen Standard angezogen werden, und das Flüchtlingsproblem weiterhin bestehen bleiben wird. Man kann allerdings versuchen, die Flüchtlingszahl zu senken. Dazu muss man allerdings mit der jeweiligen Regierung zusammen arbeiten, denn der einzige Weg das Problem zu beseitigen oder zumindest zu besänftigen, ist die Situation des Landes zu verbessern. Dies liegt in den Händen der betroffenen Regierung. Aber die Regierung braucht ausgebildete Menschen, um eben dies zu erreichen. Wandern diese aber aus, bleiben dem Land keine Möglichkeiten übrig. Als außenstehende Regierung sollte man sich auch nicht in die Affären der Länder einmischen. Es ist eine verzwickte Situation. In Somalia allerdings gibt es tatsächlich mehrere Programme, eingeleitet von Einwohnern und Kriegsopfern, die versucht den Leuten, die einwandern wollen, Chancen zu bieten, um bleiben zu können. Gäbe es mehrere dieser Programme, müssten viele Somalis ihr Leben nicht riskieren in ein anderes Land auszuwandern. Denn im Land, in das sie auswandern, fühlen sich die meisten Asylanten nicht wohl. Das liegt aber nicht daran, dass das Land ihnen nichts zu bieten hat, sondern allein daran, dass die westliche Kultur ihrer eigenen Kultur widerspricht. Viele, natürlich nicht alle, Einwanderer kommen nicht damit zurecht, und isolieren sich, weigern sich die Sprache zu lernen und bleiben lieber unter sich. Sie können und/oder wollen dem Land keinen Beitrag bieten. Für sie selber wäre es attraktiver, Chancen in ihrem eigenen Land zu haben. Man könnte zwar dafür sorgen, die Fluchtwege sicherer zu gestalten, aber dies würde die Flüchtlingszahl nicht senken. Zumindest würde dies die Todesrate vermindern. Man muss also versuchen das Problem mitsamt der Wurzel auszureißen, denn nur so kann es nicht mehr weiterwachsen. Stutzt man es aber nur, so kann es weiterhin sprießen, wie es beliebt. 55

56 5. DIE DONAU EIN EUROPÄISCHER FLUSS Über kulturelle Identität in Europa von Peter Langer und Urs Humpenöder Als «sine qua non Europas» hat Péter Esterházy die Donau einmal bezeichnet. Auf ihrem annähernd 2900 Kilometer langen Lauf bildet sie die Achse Mittel- und Südosteuropas und verbindet den Schwarzwald mit dem Schwarzen Meer der einzige große Strom, der von West nach Ost fließt: ein europäisches Wunder. Seit der weltpolitischen Wende von 1989/90 durchfließt die Donau zehn europäische Länder, von denen nach dem EU-Beitritt Kroatiens im vergangenen Jahr inzwischen sieben EU-Mitglieder sind. Und auch Serbien sieht seine nahe Zukunft in der europäischen Gemeinschaft. Insgesamt 14 Länder liegen im Donaubecken, dem Einzugsbereich des großen Stroms. Die Donau-Anrainerstaaten stellen eines der bedeutendsten sozio-ökonomischen Potenziale innerhalb Europas dar. 115 Mio. Menschen leben allein in den Ländern, Regionen und Städten, die unmittelbar an der Donau liegen. Es war nur folgerichtig, dass der Europäische Rat im Juni 2009 die EU-Kommission beauftragt hat, eine «Donauraum-Strategie» als gemeinsames Entwicklungsprogramm für diese bedeutenden europäische «Makroregion» zu erarbeiten, die dann 2011 auf den Weg gebracht wurde. Die Donauregion zeichnet sich durch eine kulturhistorische Bedeutung und kulturelle Vielfalt aus, die in Europa einzigartig ist. Das Aufeinandertreffen verschiedener Einflüsse von der Habsburger Monarchie mit seiner katholisch-abendländischen Ausprägung, über die byzantinische Orthodoxie bis hin zum osmanischen Reich haben entlang der Donau eine Perlenkette von Städten, Kulturlandschaften und -denkmälern entstehen lassen. Niemand hat das besser dargestellt als Claudio Magris in seiner großen Donau-Biographie: «nicht umsonst ist die Donau der einzige wahrhaft europäische Fluss, protestantisch an seinem Ursprung, dann katholisch schließlich orthodox; in ihr spiegeln sich römische Ruinen wie byzantinisch Kuppeln, Kathedralen wie Synagogen, barocke wie auch osmanische Pracht». Mit Wien, Bratislava, Budapest und Belgrad liegen allein vier europäische Hauptstädte und Kulturmetropolen an der Donau. Kathedralen, Kirchen, Klöster, Schlösser, Burgen und Festungen prägen den Lauf des Stroms. Und dazu durchfließt er Naturlandschaften von überragender Schönheit und Vielfalt: vom idyllischen Oberlauf über die Wachau durch die Weite der ungarischen Tiefebene, die grandiose Schroffheit des «Eisernen Tores» bis hin zum Naturparadies Donaudelta, wo sich die Donau in der unendlichen Weite des Schwarzen Meers verliert. Diese kulturelle Vielfalt im Donauraum fußt auf jahrhundertealten Traditionen, auf gemeinsam erlebter und erlittener europäischer 56

57 Geschichte und auf geographischen Gegebenheiten. Wie also ist es möglich, von einer gemeinsamen kulturellen Identität der 115 Mio. Menschen zu sprechen, die entlang der Donau leben? Zu ausdifferenziert, zu heterogen scheinen die nationalen und regionalen Kulturen mit ihren insgesamt 20 Sprachen und fünf Religionen, ihren Traditionen, Lebensstilen, Wertesystemen, und politischen Ordnungen zu sein. Und doch bildet gerade diese Heterogenität die Grundlage für eine gemeinsame kulturelle Identität im Donauraum. Die Basis für Gemeinsamkeit ist Unterschiedlichkeit. Oder um es mit Michael Walzer zu sagen: «Toleranz macht Differenz möglich, Differenz macht Toleranz notwendig». Das ist es doch, worauf die Europäer stolz sein können und was die europäische Idee ausmacht: Traditionelle Kulturen, die sich auf engstem Raum über die Zeit entwickelt und ausdifferenziert haben und die sich dennoch zu Europa bekennen. Victor Hugo hat dies schon 1849 als Vision formuliert: «Ein Tag wird kommen, wo Ihr, Frankreich, Rußland, Italien, England, Deutschland, all ihr Nationen des Kontinents ohne die besonderen Eigenheiten Eurer ruhmreichen Individualität einzubüssen, Euch eng zu einer höheren Gemeinschaft zusammenschließen und die große europäische Bruderschaft begründen werdet.» Es ist die Vision eines Europas, in dem es zwar Nationen gibt, aber die Grenzen zwischen diesen nicht mehr wichtig sind. Eines Tages wacht man auf und fühlt sich nicht mehr als Franzose, als Rumäne, als Pole. Man wacht auf und fühlt sich als Europäer. Kulturelle Identität Wenn wir «kulturelle Identität» mit George Herbert Mead als «Zugehörigkeit zu einem bestimmten kulturellen Kollektiv» verstehen, «mit der Bereitschaft, für dieses Kollektiv verantwortlich zu handeln», dann sind es vor allem die Städte und Regionen, in denen ein solcher Prozess stattfinden kann. In den Städten und Regionen wird die gemeinsame wechselvolle Geschichte, Gegenwart und Zukunft an der Donau am stärksten und unmittelbarsten erlebt als Grundlage jeder Identitätsbildung. Nehmen wir die Stadt Ulm mit seiner reichen Geschichte mit und entlang der Donau. Von hier aus zogen Tausende von Menschen die Donauschwaben vor 300 Jahren auf «Ulmer Schachteln» den Fluss hinab nach Südungarn, ins Banat, in die Batschka, aus schierer Not, um dort eine neue Heimat zu finden und über Jahrhunderte mit anderen Volksgruppen friedlich zu siedeln und fruchtbare Landschaften zu schaffen. Das ist Geschichte. Aber gerade in Baden-Württemberg leben viele Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft einen persönlichen Bezug zu den Regionen und Ländern entlang der Donau haben seien es donauschwäbische Wurzeln oder andere Migrationszusammenhänge und die heute ihre persönliche Donau-Geschichte, ihre 57

58 «Donau-Identität» wieder entdecken. Die EU-Donauraumstrategie kann einen Beitrag dazu leisten, dass diese Verbundenheit durch die kulturelle, wissenschaftliche, zivilgesellschaftliche und kommunale Zusammenarbeit gestärkt und zugleich seine Heterogenität und Differenz hinsichtlich der Sprachen, Kulturen, Religionen, Wirtschaft und Politik toleriert werden. So kann regionale und letztlich auch europäische Identität der Menschen in diesem räumlichen Zusammenhang entstehen. «Unity in the diversity» kann zu einem europäischen Markenzeichen des Donauraums werden, indem Projekte entwickelt werden, die die kulturellen Gemeinsamkeiten, aber auch die kulturelle Vielfalt entlang der Donau fördern. Das meint Erhard Busek mit seiner programmatischen Frage: «Wenn nicht im Donauraum europäische Identität entwickelt wird, wo sonst?» Ein zentrale Aufgabe gerade auch im Hinblick auf die kulturelle Zusammenarbeit ist die Stärkung der Zivilgesellschaft und der Bürgerrechte. Der Donauraum ist von einem in Europa einzigartigen multiethnischen Zusammenleben geprägt, aber ersteht auch für latente Spannungen und offene Konflikte zwischen Ethnien, für Ausgrenzung, Vertreibung bis zum Genozid vor noch wenigen Jahren auf dem Balkan. Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsprojekte spielen bei der Entwicklung zivilgesellschaftlicher Strukturen im Donauraum eine zentrale Rolle denken wir nur an die große und schwierige Aufgabe der Integration der Roma. Über sechs Millionen Roma leben unter zum Teil erbärmlichen und diskriminierenden Bedingungen in Südosteuropa. Weiterentwickelt werden muss auch die Begegnung junger Menschen aus den Donauländern denn nur wenn die Jugendlichen an ein geeintes Europa glauben, wenn sie sich länderübergreifend dafür einsetzen, hat Europa eine Chance. Deshalb ist auch diese Literatur- Jugendbegegnung, aus der heraus dieses E-book entstanden ist, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wenn junge Europäer gemeinsam an einem Buch arbeiten und über Heimat und Europa, über Herkunft und Zukunft nachdenken, dann ist das der richtige Weg zu einem besseren Europa. Für all dies gilt ein Grundsatz: «Demokratie, Toleranz, Humanismus, die Achtung der Religionsfreiheit und der unbedingte Wille, sich jedweder Form von Nationalismus und Extremismus zu widersetzen, sind die Grundlagen unserer gemeinsamen Entwicklung.» Nur verwurzelt in diesen Werten ist europäische Identität, ist kulturelle Identität im Donauraum denkbar. Kultur an den Ufern der Donau: das ist wie ein großes Kaffeehaus, gesellschaftlicher Schmelztiegel, mehrdeutig und tiefsinnig wie der Strom selbst... das Kaffeehaus: ein europäisches, identitätsstiftendes Phänomen, allemal in den Donaustädten, wo es ein kosmopolitisch orientiertes Publikum mit Witz, Zauber und Melancholie in seinen Bann 58

59 zog. Vieles davon ist längst Vergangenheit, die Akteure in finsteren Zeiten in alle Welt zerstreut. Heute geht es um die Wiedergewinnung des vermeintlich alten und doch so modernen europäischen Geistes der Aufklärung, um das große und ehrgeizige Projekt Europa zu gestalten. Wir brauchen heute mehr denn je kulturelle Neugierde und die Bereitschaft, den fremden Nachbarn zum Bekannten zu machen. NB: In einem Beitrag über die griechische Krise der EU plädiert Leo Humpenöder für eine einheitliche Wirtschaftspolitik der Europäischen Union. «Hin zu mehr Europa oder zurück zur Kleinstaaterei», lautet die Frage, die der Autor unmissverständlich beantwortet: «Die Mitgliedsstaaten müssen davon weg kommen, ihre eigene nationale Suppe zu kochen.» Und er schließt mit dem Fazit: «Das ferne Ziel bleibt eine europäische Verfassung. Für die Gründungsväter eine Utopie heute jedoch der einzige Weg. Es ist Zeit, mehr Europa zu wagen.» 59

60 von Rochelle Erskine 6. WAS HALTE ICH VON EUROPA? Schon seitdem ich klein war, träumte ich davon, nach Europa zu reisen. Das erste, woran ich denke, wenn ich Europa höre, sind wunderschöne Dome und mittelalterliche Burgen und Schlösser. Blaue Küsten, fließende Graslandschaften, komplexe Architektur, Kunst, reiche Kulturen, enge Familienbeziehungen und vor allem Gemeinschaft. Hier gibt es viel Geschichte, die entdeckt werden kann. Und auch so viele verschiedene Kulturen und Sprachen. Ich möchte über alles lernen. Bevor ich kam, wusste ich nicht, was ich mir von dem Jugendcamp erwarten sollte. Es hat schon ausgereicht, einfach ein Flugticket zu buchen, um mich zufrieden zu stellen und einfach meinen Traum erfüllen zu können. Ich war mir sicher, dass alles von alleine funktionieren würde, sobald ich ankommen würde. «I am going with the wind», wie man so schön auf Englisch sagt. Das Jugencamp zu erleben war im Endeffekt viel mehr, als ich mir vorgestellt hatte. Und auch die Sprache ist ein größeres Hindernis, als ich anfänglich einschätzte. Die mitwirkenden Jugendlichen sind neugierig und freundlich. Ich bin dankbar, dass viele von ihnen versuchen, mit mir zu kommunizieren und mir mit den Übersetzungen helfen. Es ist frustrierend zu wissen, dass ich Teil eines akademischen Programms bin, allerdings nicht immer verstehen kann, was gerade geschieht. Ich würde am liebsten so mitwirken, wie ich es auch zu Hause in jeglichen Projekten machen würde, aber ich weiß, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Langsam aber sicher fange ich, an Wörter und Sätze der deutschen Sprache aufzugreifen. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung. In den vergangenen Tagen habe ich sehr viel über Kommunikation gelernt. Es ist hinderlich mit einer anderen Person zu kommunizieren, wenn man nicht miteinander sprechen kann. Es ist interessant zu sehen, dass trotz unseren Verschiedenheiten, wie Zusammenkommen mit allen verschiedenen Kulturen und Sprachen zeigt, dass wir alle dieselben Werte und Interessen in uns tragen. Gemeinsam lachen wir trotzdem gerne und gehen aus. (Aus dem Amerikan. übersetzt von Cayla Silbermann) 60

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62 FRAGEN & ANTWORTEN 1. DAS GUTE LEBEN Jugendliche aus verschiedenen Ländern sprechen über «das gute Leben» von Lucie Kirpalová, Saner Sadak, Meral Shehova, Daniel Nikolov, Wiktor Perlinski, Michal Strnad, Maksymilian Szlapka, János Tóth und Magdalena Musial Wir befinden uns im Garten Tulln und treffen 8 Jugendliche aus Tschechien, Bulgarien Ungarn und Polen samt ihren polnischen Betreuerinnen und stellen ihnen 12 verschiedene Fragen zum Thema «In welcher Welt will ich zu Hause sein und was ist für mich das gute Leben». Die Idee ist, dass am Ende des Interviews ein Profil von den interviewten Personen entsteht. Jeder weiß, dass die gesellschaftliche Situation sehr schlecht ist. Es gibt viele Arbeitslose. Welche Lösungen würdest du vorschlagen? LUCIE: Ich würde Menschen nicht durch Maschinen ersetzen, so, wie es die meisten Firmen in letzter Zeit machen. Dadurch würden Menschen Arbeit haben und es würden nicht so viele Treibstoffe verwendet werden. SANER: Ich denke, dass wenn die Ausbildung gefördert wird, hätten die Jugendlichen bessere Chancen, eine gut bezahlte Arbeit zu finden. MERAL: Die Förderung des kleinen Business wird dazu führen, dass es weniger Arbeitslose gibt. DANIEL: Die Arbeitslosigkeit wird vermindert, falls mehrere ausländische Investoren angelockt werden. WIKTOR: In den Statistiken werden Menschen aufgeführt, die aus verschiedenen Gründen nicht arbeiten. Man kann nicht die Arbeitslosigkeit bekämpfen, denn immer gibt es die Menschen, die die Hilfe nicht nutzen. Heute gibt es so viele verschiedene Programme für Arbeitslose, dass wenn man eine Arbeit finden möchte, ist das nicht schwierig. Ich glaube, dass man jetzt zur Teilnahme an diesen existierenden Programmen überreden soll, und nicht neue Programme schaffen. MICHAL: An meiner Wirtschaftsuni lernt man verschiedene Wege, wie man die Arbeitslosigkeit bekämpfen kann und zwar je nach der ökonomischen Schule und der Phase des Wirtschaftszyklus. Während der Krise, das heißt während einer Flaute, gehen die Investitionen zurück, die Firmen entlassen das überflüssige Personal und das Angebot an Krediten sinkt. In dieser Wirtschaftsphase sollten die Leute eigentlich mehr Geld ausgeben, um die Wirtschaft wieder anzuspornen, aber sie 62

63 tun das nicht. Sie sitzen auf ihren Ersparnissen vor Angst, dass sich ihre finanzielle Situatuation noch verschlechtern könnte. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, muss der Staat laut den Keynesianern, der ersten und wahrscheinlich der bekanntesten ökonomischen Schule, die Staatsausgaben deutlich erhöhen, um «frisches Geld» in die Wirtschaft zu liefern, auch um den Preis der Verschuldung. Mit den erhöhten Staatsausgaben geht auch ein gesenkter Steuersatz und Zinssatz Hand in Hand. Billiges Geld heißt aufgenommene Kredite und neue Investitionen, neue Investitionen heißen neue Projekte, neue Projekte heißen neue Arbeitspläze und neue Arbeitsplätze heißen eine niedrigere Arbeitslosigkeit. Die Vollbeschäftigung ist eigentlich laut dieser Schule das allerwichtigste Ziel, das der Staat anstreben sollte. Irgendwie so sieht die Hauptthese aus. Wäre es aber so einfach, würde es nie zu einer andauernden Krise kommen. Dazu muss man ein Tausend ökonomische Aspekte wie Flexibilität des Angebots oder Zeithorizont der Geldpolitik berücksichtigen. Die Monetaristen, die Anhänger der zweitwichtigsten ökonomischen Schule, würden dem oben Geschriebenen fast in allen Hinsichten widersprechen, weil laut ihnen die erhöhten Staatausgaben in einem langem Zeithorizont nur zur Infaltion führen. Der Erfinder und und Befürworter der Keynesianer- Schule, John Maynard Keynes, hat auf diesen Vorwurf mit einen der legendärsten Sätze, die unter Ökonomen bekannt sind, geantwortet: «In einem langem Zeithoriont sind wir alle tot.» Deswegen muss der Staat die Krise und somit die Arbeitslosigkeit jetzt, in einem kurzen, unmittelbaren Zeithorizont bekämpfen, und das schafft er vor allem mit erhöhten Staatsausgaben. MAKS: Die Arbeitslosigkeit ist ein unablässiger Faktor, der die wirtschaftliche Situationen des gegebenen Landes beeinflusst. Es ist unmöglich, dass die Arbeitslosigkeit in einem Land zu 100% beseitigt wird. Die erfolgreichste Methode im Kampf gegen Arbeitslosigkeit kann sein, dass die neuen Arbeitsplätze geschaffen werden, die die Arbeitslosen zu einer Arbeit ermuntern. JANO: Mehr Weiterbildungsmöglichkeiten für die älteren Arbeitslosen und pragmatische Weiterbildung wäre nötig, weniger Geld für unnötige Dinge ausgeben. MAGDA: Arbeitslos? Naja, sich eine Verschnaufpause im Berufsleben gönnen... Mal nichts tun... Mal einfach chillen... Ja, man kann sich als berufstätiger Mensch keine Verschnaufpause gönnen, vor allem nicht auf dem polnischen Arbeitsmarkt. Meine beste Freundin wurde in Folge der Modernisierung ihrer Firma einer privaten Hochschule «wegrationalisiert». Ich weiß noch, wie wir, beide Germanistinnen, über dieses idiotische Wort gelacht haben. Jetzt lachen wir nicht mehr. Das Wort hat eine fassbare Form angenommen, oder doch eher eine unfassbare, da gibt s nichts mehr zum Lachen. Eine von den Besten, mit jahrelanger Erfahrung, beliebt bei den Studenten, weil kompetent, streng und anspruchsvoll, aber menschlich, gut ausund weitergebildet... - zu teuer!!! Die Arbeitgeber sehen nur Zahlen 63

64 und die Mitarbeiter nur durch das Prisma einer Excel-Tabelle. Dass sie mit einem Mitarbeiter an Ansehen gewinnen, ist ihnen herzlich egal, um es anständig auszudrücken. Als ein frisch gebackener Profi hörst du: «Sie haben leider keine Erfahrung». Drei Jahre später hörst du: «Sie haben leider keine vertieften Fachkenntnisse, ohne Weiterbildung kommen Sie nicht weiter.» Nach diversen Schulungen, in die du natürlich selbst investieren musstest, hörst du: «Sie sind überqualifiziert, wir können uns Sie nicht leisten. Aber wir wünschen Ihnen viel Glück für Ihre Arbeitssuche». Nach diversen Umschulungen stellst du fest, dass es irgendwie keine Branche gibt, die nach Arbeitskräften sucht. Inzwischen bist du seit Jahren arbeitslos, mittlerweile über 40, also sowieso zu alt, und du hörst: «Wie erklären Sie uns die lange Berufsunterbrechung?» Die Frage ist falsch gestellt, die sollte heißen: «Wie erklären Sie SICH die lange Berufsunterbrechung?» Wie? Verehrte Personaler und Arbeitgeber, ich habe Sie nicht erschossen und infolgedessen sind Ihre Stellen nicht frei!! Das habe ich aber in absehbarer Zukunft vor, denn sonst sehe ich keine Lösung!! Warum wäre es besser, wenn man mehr Chancen zu reisen hätte? LUCIE: Man würde andere Kulturen sehen und kennenlernen können, es gäbe auch mehr Menschen, die mehrere Fremdsprachen können, es würden bessere Beziehungen zwischen Menschen verschiedener Kulturen herrschen. Menschen würden sich einfach freier fühlen. SANER: So kann man die verschiedenen Kulturen und Lebensweisen kenenlernen. MERAL: Auf diese Weise kann jeder seinen richtigen Platz finden. DANIEL: Durch Reisen kann man so viele neue Dingen entdecken und Erfahrungen sammeln. WIKTOR: Die Antwort ist ganz einfach: Reisen bildet. Missverständnisse sind Ergebnis des Unverständnisses. Reisen hilft die Unterschiede zwischen Menschen verstehen. Sie helfen auch die Probleme auf der Welt besser zu verstehen. Der bewusste Mensch wird gut im Leben auskommen. MICHAL: Es wäre besser in dem Sinn, dass man beim Reisen feststellen würde, dass es einem im Heimatsland im Vergleich zu anderen Länderen verhältnismäßig immer noch sehr gut geht, und dass man das mit dem Jammern eigentlich nicht so übertreiben muss. MAKS: Jeder Ausflug in ein anderes Land oder eine andere Stadt ist für den Menschen sicher eine Art Attraktion, die die Psyche des Betreffenden beeinflusst, sowie seine Horizonte erweitert. JANO: Wer viel reist, der kennt mehr von der Welt. Die Welt erweitert sich für ihn. Mehrere Beziehungen, Freunde, Spaß... MAGDA: Aber man hat Chancen zu reisen! Jawohl! Man ist ja als Pole seit 25 Jahren frei und kann die Freizügigkeit in vollen 64

65 Zügen genießen. Tja, «in vollen Zügen» kann man sie aber nur zwischen Gdansk und Poznan, Lodz und Warschau, Krakow und Szczecin genießen. Sonst bleiben die Züge leer. Die seit 25 Jahren freien Menschen sind entweder arbeitslos oder verdienen Spottgeld, oder haben eine zu große Familie, als dass sie eine Reise für alle finanzieren könnten, oder können ihr Geschäft nicht unbeaufsichtigt lassen, damit sie noch über die Runden kommen können und eine höhere Rente als nur die vom Staat vorgesehenen 100 in Worten: einhundert Euro, oder... Oder sie reisen mit Privatjets, denn es geht ihnen hervorragend. Es gibt aber keine Staus am polnischen Himmel. Die Grenzen sind offen, der Jan Kowalski sitzt vor dem Fernseher und guckt Discovery. Früher gab s kein Kabelfernsehen. Es wäre schön, die Speisen selbst zu probieren, mit den schönen Frauen ihren exotischen Tanz zu tanzen, Forum Romanum mit eigenen Augen zu bestaunen... Er war einmal in Deutschland, er hat in einem Restaurant gearbeitet, hat abgewaschen, hat etwas auf der Durchreise vom Busfenster aus gesehen, aber die Linienbusse fahren in der Nacht, er ist sich also nicht sicher, was genau es war. Aber es war schön. Sein Sohn wird jetzt nach England fahren, ein Vetter hat für ihn einen tollen Platz in einer Hühnerverarbeitungsfabrik gefunden. Da kann man sogar in drei Schichten durchgehend arbeiten, das ist viel Geld. Seine Frau ist noch 6 Monate als Betreuerin bei der deutschen Alten, die sie nur beschimpft. Sie bleibt da auch über Weihnachten. Wie war es nochmal? Wer hat den Krieg gewonnen? Irgendwann, wenn sie genug gespart haben, machen sie alle drei eine große Reise. Sie leben ja in Europa, im freien Polen, gerade kam im Fernsehen die große Parade zum 25. Jubiläum der Freiheit. Es wäre schön zu reisen... Was bedeutet Toleranz für dich? LUCIE: Für mich ist Toleranz eines der wichtigsten Dinge im Leben. Die Toleranz bestimmt welche Freunde wir haben, welche Menschen wir respektieren und verstehen. In den jetzigen Zeiten wäre aber viel mehr Toleranz nötig. SANER: Toleranz bedeutet für mich, alle anderen zu akzeptieren. MERAL: Toleranz heißt, dass wir nicht die Unterschiede sehen, sondern das Innere dieses Menschen. DANIEL: Bei der Globalisierung der Welt ist es sehr entscheidend, alle gleich zu sein. WIKTOR: Toleranz ist, andere Menschen zu verstehen. Man braucht jemand nicht mögen, um jemand zu dulden. Leider versteht man das nicht. Mit ein bisschen Toleranz kann unsere Welt anders sein. MICHAL: Toleranz beudeutet für mich Respekt und respektiert zu werden. Toleranz ist aber nicht mit Akzeptanz gleichzusetzen, wie das manche oft tun. Wenn eine Meinung toleriert wird, dann wird man wegen dieser Meinung zwar nicht verfolgt, aber es muss nicht unbedingt heißen, dass eine solche Meinung von der Mehrheit als 65

66 richtig oder sogar positiv betrachtet wird, also allgemein akzeptiert wird. MAKS: Die Behandlung jedes Menschen ist gleich ohne Rücksicht auf Hautfarbe, Rasse oder Abstammung. JANO: Toleranz ist sehr wichtig, denn die Menschen müssen zusammen leben und einander akzeptieren. So wäre das Leben besser, wenn die Leute mehr Toleranz zeigen. MAGDA: Und bedeutet es etwas anderes für jeden? Toleranz heißt leben und leben lassen. Also meine eigene Freiheit so zu leben, dass es auch andere nicht einschränkt. Und ich muss dabei nicht unbedingt allen demonstrieren, mit wem ich schlafe oder ob ich veganisch esse. Ich erfahre gern, wie sich die anderen das gute Leben vorstellen, sie sollen sich aber in meine Vorstellung nicht einmischen. Bitte! Wie sieht Toleranz in Polen aus? Hehe, gar nicht. Sind die Menschen gut zueinander? LUCIE: Meiner Meinung nach sind die Menschen gut und tolerant nu dem gegenüber, den sie kennen. Dinge, die nicht bekannt sind, werden von Menschen automatisch verurteilt, ohne dass sie fragen was, oder wieso es so ist. SANER: In meinem Leben habe ich schon Leute getroffen, mit denen ich nicht umgehen kann. Deswegen vermeide ich Beziehungen mit solchen Menschen. Jeder hat einen einzigartigen Chakter und er sucht solche Freunde, die zu ihm passen. Es ist nicht nötig, sich mit allen zu verständigen. MERAL: In den meisten Fällen sind die Menschen nicht gut zueinander, weil es zwischen den Menschen viel Neid und Hass gibt. Jeder denkt nur an sich selbst und macht nichts für niemand. Heuzutage tut jemand etwas Gutes für einen Anderen immer seltener ohne Grund. DANIEL: Einige Menschen lernen noch, wie sie mit anderen umgehen. In meinem Umgang gibt es keine solchen. Ich ertrage eigentlich keine Leute,die andere nicht akzeptieren und nur an sich selbst denken. Wenn es keine Verständigung gibt, wäre es überhaupt unsinnig, sich Mühe zu geben, um sich mit jemandem zu befreunden. WIKTOR: Die Menschen sind schlecht füreinander, weil sie auf das Konkurrieren aus sind. Die Welt, in der wir leben, ist so, dass sogar während einer Zusammenarbeit man um seine Stellung kämpfen muss. Die Menschen können füreinander nett sein, jedoch wenn sie eine andere Möglichkeit haben, ziehen sie vor, böse zu sein. Man darf nicht vergessen, dass sie durch Konkurrenz so großen Entwicklungsgrad erreicht haben. MICHAL: Ich habe schon seit langem den Eindruck, dass sich die Menschen durch neue Medien und durch diese emotionslose virtuale Welt eigentlich unwiederbringlich entfremden. Der Weg wieder zueinander wird dornig und lang sein, falls er überhaupt noch möglich ist. MAKS: So sind sie, weil die Welt so gebildet worden ist, damit 66

67 Menschen in den Gruppen und nicht als die Einzelindividuen handeln. Und in den Gruppen arbeitet man am besten, wenn Menschen nett zueinander sind. Alles andere ist eine Ausnahme, die die Regel bestätigt. JANO: Es ist eine sehr komplizierte Frage. Die Freunde sind gut zu einander, aber in Asien ist das menschliche Leben fast nichts wert. MAGDA: Wo? Bei uns? Bei euch? Bevor es meine Schüler neulich auf unserer Hamburgfahrt nicht in Worte gefasst haben, war es mir nur indirekt bewusst. Wohlhabende Gesellschaften sind nett. Sie lächeln auf der Straße, sie helfen einander im Bus, sie erweisen sich kleine Freundschaftsdienste in der Nachbarschaft, machen Straßenfeste,... sagen Guten Tag. Bei uns? «Der blöde Nachbar hat schon wieder im Garten gegrillt, der Rauch wurde zwar in andere Richtung weggeweht, aber was erlaubt er sich überhaupt!» «Die blöde Kuh im Bus will sich wohl hinsetzen, brüllt, da brüll ich zurück: hätte sie eine Tasche weniger eingekauft, wäre jetzt das Leben leichter für sie. Selber schuld, ich habe nicht vor, mich zu rühren.» Blumengießen auf dem Balkon, da läuft was über, auf die frisch geputzten Fenster der Nachbarin. «Ups, ich war es nicht, das kam von oben.» «O, Herr Tourist aus der Euro-Zone, herzlich willkommen, wie kann ich Ihnen helfen?» Haben es Männer im Leben einfacher als Frauen? LUCIE: Ich glaube, dass man es so nicht sagen kann. Manche Männer haben es einfacher, manche nicht. Sie haben den Vorteil, dass sie keine Kinder zur Welt bringen müssen, dafür aber werden Männer manchmal vorurteilt. Viele Menschen denken sich, dass die Frauen diejenigen sind, die mehr Emotionen zeigen. Wenn es aber ein Mann macht, wird es für komisch gehalten. SANER: Bestimmt, weil die Männer leichter einen Arbeitsplatz finden. Es gibt noch Menschen, die denken, dass einige Berufe typisch männlich sind. MERAL: Das stimmt nicht, weil in einigen Familien nur der Mann arbeitstätig ist und sich um die ganze Familie kümmert. DANIEL: Ja, weil der Mann nur arbeitet, im Vergleich muss eine Frau gleichzeitig zur Arbeit gehen, Kinder erziehen und den Haushalt führen. WIKTOR: Frauen hatten immer andere Aufgaben als Männer. Es ist schwer zu sagen, wer es schwerer in unseren Zeiten hat. Männer haben nicht mehr zu jagen und Frauen nicht nach Feuer in der Höhle zu sehen. Aber die Grundtätigkeiten müssen gemacht werden Frauen sind oft besser als Männer in häuslichen Pflichten, während Männer das Geld nach Hause bringen müssen. MICHAL: Absolut. Auf jeden Fall. Und zwar in fast allen Hinsichten. Im Durchschnitt hat der Mann mehr physische Kraft als die Frau. Der Mann kann nicht ungeplant schwanger werden und wird nie für ein paar Tage im Monat unerträglich weger der Periode. Auf meine männ- 67

68 liche Intelligenz und meinen männlichen gesunden Menschverstand würde ich nie verzichten. Worum ich die Frauen aber wirklich beneide, ist die Fähigkeit, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. MAKS: Ja. Man kann sagen, dass die Männer die Welt sozusagen dominiert haben, weil die größten Welt-Korporationen Männern gehören. JANO: Ich glaube, dass die Chancen gleich sind. Es gibt 2 verschiedene Rollen und die Verhältnisse sind auch verschieden. MAGDA: Klar!!! Ist es fair, dass Frauen nach der Ausbildung mit dem Kind zu Hause bleiben, während Männer ihre Karriere machen? LUCIE: Ich glaube, dass das davon abhängt wie es sich das Paar ausmacht, denn es existiert auch die Möglichkeit, dass der Mann mit dem Kind zu Hause bleibt. Es kommt nicht so oft vor, aber auf jeden Fall öfter als in der Vergangenheit. SANER: Ja, das ist für mich fair, weil die Kinder Sorge brauchen. Eine gut bezahlte Arbeit ist genug für die Familie. MERAL: Meiner Meinung nach, ist es nicht fair, weil die Frauen mit dem Kind auch eine Karriere machen wollten, aber sie haben keine Wahl, weil sie sich um ihre Kinder kümmern müssen. Und die Frauen haben das gleiche Recht, eine Karriere zu machen. DANIEL: Es hängt davon ab, wie es sich das Ehepaar vereinbart hat. Es gibt manche Familien, in denen entscheidend ist, dass die beiden arbeiten, in anderen wäre das unmöglich, weil das Geld nicht genug ist. WIKTOR: Jetzt können Frauen Karriere machen und Männer mit dem Kind zu Hause bleiben. Es spricht nichts dagegen, die Rollen zu tauschen. Aber jemand muss immer zu Hause bleiben. Das ist nie fair, aber die andere Lösung ist nicht da. Jemand muss sich aufopfern. MICHAL: Natürlich ist das nicht fair. Dieses Phänomen geht aber auf uralterliche Arbeitsteilung zurück, als sich die Frau um die Kinder zu Hause gekümmert hat, während der Mann in der Wildnis Tiere gejagt hat (die uralte Art von Karriere), um seine Familie überhaupt ernähren zu können. In der Urzeit hatte man ja außer dem Überleben von sich selbst und von der Nachkommenschaft keine richtigen Entfaltungsperspektiven. In der heutigen emanzipierten Welt will die Frau plötzlich nicht mehr nach einem anstrengendem Studium ein Kind bekommen und sich zurückziehen, wenn sie eine tolle, von vielem Geld, hohem sozialen Ansehen und von der so viel gewünschten Selbstverwirklichung geprägte Karriere vor sich hat. Würden das die Umstände erlauben, wäre es meiner Meinung nach logisch, dass derjenige mit dem Kind zu Hause bleibt, der in der Familie weniger verdient. In den meisten Fällen ist das aber wieder die Frau. Tut mir Leid. MAKS: So war es seit immer. Die Frauen kümmerten sich immer um Kinder. Wenn Männer sich um Nachwuchs zu kümmern hätten, wäre 68

69 es sicher so, dass sie auch Kinder zur Welt bringen würden, nicht die Frauen. JANO: In unserer modernen Welt muss die Frau nicht zu Hause bleiben, sondern sie muss mit ihrem Mann ausmachen, wer zu Hause bleibt. Ich glaube, die Erziehung von Kindern ist schwerer als eine Karriere zu machen. Also maximaler Respekt.;) MAGDA: Nicht wirklich. Frauen sind zwar von Natur aus so konstruiert, dass nur sie Kinder zur Welt bringen können, aber es steht nirgendwo geschrieben, dass sie nach den ersten Monaten immer noch als einzige dazu prädestiniert sind, die Kinder zu betreuen und mit denen zu Hause zu bleiben. Ich meine, wenn es aus vernünftigen Gründen besser für die Familie ist, dann soll der Mann Geld verdienen gehen, aber sonst Männer können sich auch wunderbar um die Kinder kümmern, sie müssen es nur wollen. Was braucht die Bildung, um sich zu verbessern? LUCIE: Es sollte Bildung überall geben. Auch in armen Ländern wie zum Beispiel in Afrika. Wenn es nicht genug Schulen gibt, kann sich die Bildung nicht viel verbessern. Es sollte auch mehr Geld investiert werden. SANER: Ich denke, dass für die Bildung wichtig ist, dass die Schulbücher erneuert werden, um mehr Kleinigkeiten drinnen, mehr «Brain Games» (Spiele für das Gehirn) und mehr Spaß zu geben. MERAL: Es müsste mehr junge Lehrer geben, weil sie wissen, was für Jugendliche interessant ist und haben größeres Verständnis für sie. Es müsste auch mehr freiwilige Aktivitäten geben. DANIEL: Es wäre gut, wenn es zwischen den ernsten und angespannten Unterrichtsstunden einen witzigen Unterhaltungsunterricht gibt. WIKTOR: Mehr Bock, bei denen, die lernen. Wenn man etwas wirklich will, dann schafft man das auch meistens. MICHAL: Die Bildung braucht ohne Zweifel große und grundlegende Reformen. Das östrerreichisch-ungarische Bildungsmodel der Maria-Theresien-Zeiten ist eigentlich nicht mehr ausreichend. Diese Bildungsreformen, die dringend zu machen sind, sind vergleichbar mit anderen großen Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft im einundzwanzigsten Jahrhundert steht, wie z.b. Armutsbeseitigung, Bekämpfung der Klimaveränderung, Ressourcenknappheit oder soziale Ungleichheiten. Es wird sicherlich eine beträchtliche Weile dauern, bis diese Reformen umgesetzt werden. Bis das passiert, würde in der Zwischenzeit vollkommen genügen, dass die Bildungsausträger, sprich die Lehrer, den Schüllern entsprechend eintrichtern könnten, dass sie nur wegen sich selbst und wegen besserer Chancen auf dem Arbeitsmarkt in der Schule sitzen und lernen, nicht des Lehrers oder der Eltern wegen. MAKS: Stille, Ruhe und Konzentration. JANO: Die Bildung braucht keine Hilfe, damit sie sich verbessert. Die 69

70 Bildung verändert sich immer, wie die Sprachen. MAGDA: Klugheit, Gehirne, Vernunft! Die krampfhafte Reduzierung der Lehrinhalte führt nur dazu, dass die Jugendlichen die Schule für immer mehr sinnlos und überflüssig halten. Man muss nicht weniger vermitteln, sondern interessanter. Meine Schüler hören interessiert zu, wenn ich ihnen in Wien über Wien erzähle. Man darf an Bildung nicht sparen das ist das Gut, das wir mit für das ganze Leben nehmen. Was Hänschen nicht gelernt hat... Wie wird sich die Bildung in 10 Jahren ändern? LUCIE: Das kann ich wirklich nicht sagen. Ich glaube, dass sich nicht vieles ändern wird, und wenn schon, dann wird es sich wahrscheinlich nur verschlechtern. Es wird wahrscheinlich nur auf alles andere geachtet werden, nur nicht auf die Bildung. SANER: Vielleicht werden die Bücher nach 10 Jahren elektronisch, aber ich bin nicht sicher, ob die Entwicklung gut ist, weil die Elektronik für die Gesundheit schädlich ist. MERAL: In 10 Jahren gehen die Kinder nicht zur Schule. Sie lernen allein aus dem Internet zu Hause und gehen nur zu Prüfungen. DANIEL: Ich bin nicht sicher, dass sich überhaupt etwas in 10 Jahren verändert. Die Kinder, die jetzt in der ersten Klasse sind, lernen aus denselben Lehrbüchern wie ich. WIKTOR: Ich denke, dass es keine Revolution geben wird. Seit je sagt man, dass das Bildungswesen geändert werden wird. Das geschieht aber nicht. Alle Ideen erweisen sich als allzu kompliziert. Wenn diese Ideen gut wären, würden sie funktionieren. MICHAL: Das ist wirklich schwer vorauszusehen. Hoffentlich werden in zehn Jahren die notwendigen Bildungsreformen schon umgesetzt sein. Ich würde mir wünschen, dass in der Zukunft auch die nicht so starken Persönlichkeiten, die sich nicht gegen das schwerfällige Bildungsystem durchsetzen können und so in diesem für sie beängstigenden Gebilde nach dem Muster Prüfung- Note-Prüfung-Note-Endprüfung-Endnote-Zeugnis langsam zermahlen werden, irgendwelchen Freiraum zur Selbstentwicklung bekommen. MAKS: Immer mehr Personen werden ein Studium aufnehmen wollen. Weil sogar die am schlechtesten bezahlten Arbeiten immer größeres Können erfordern. JANO: Vielleicht wird die Computertechnik mehr verständlich. MAGDA: Hoffen wir das Beste: sie wird sich enorm ändern, wir torpedieren die jungen Köpfe mit viel Wissen in interessanter Form! Erwarten wir das Schlimmste: es werden weiter Formeln und Daten abverlangt vielleicht an einem Smartboard oder mittels anderer neuen Technik. 70

71 Was würdest du als erstes ändern? LUCIE: Es gibt zu viele Dinge zu verbessern, aber als Erstes würde ich das Verhalten der Menschen verbessern. Menschen sollten netter und freundlicher sein, sie sollten mehr Respekt haben und sollten nie lügen. SANER: Es müsste keine Armut und keine hungrigen Kinder auf der Welt geben. Es ist nicht fair, dass sich einige 5 Auto leisten und andere sitzen am leeren Tisch und verhungern. MERAL: Jeder wollte in einer besseren Welt leben. Ich wollte keine armen, hungrigen Menschen haben und es keine Kriege geben. Ich wollte auch das Verhalten des Menschen zueinander verbessern. Es wäre gut, wenn alle sich gut verständigen und es keine Probleme in der Gesellschaft gibt. DANIEL: Es sollte keine Kriege mehr geben. Die Leute sollten mehr einander helfen und sich in schwierigen Momenten sich unterstützen. Die Menschen sollten toleranter und verständnisvoller werden, damit sie problemlos in diesem großen Raum der Welt zusammen leben können. WIKTOR: Am liebsten hätte ich die Unterschiede zwischen den Ländern geändert. Dass manche kein Glück haben und sie in keinem der reichen Länder geboren werden, ist nicht fair. Wenn die Differenzen kleiner wären, würden die schlechter Geborenen es nicht viel schlechter haben. Ich weiß nicht, was man noch ändern kann. Die zu großen Veränderungen können den völlig umgekehrten Effekt verursachen. MICHAL: Mich selbst. Was konkret das ist, sage ich lieber nicht. MAKS: Ich würde das polnische Managementsystem der Gelder durch die Regierung verbessern. JANO: Die Meisten möchten die gleiche Sache z.b.: ein gutes Auto, schönes Haus, schöne Kinder. Zuerst möchte ich eine schöne hübsche Frau und zwei nette Kinder. Zweitens möchte ich eine sichere Stelle, die ich liebe und gut bezahlt ist. Ich will nur Friede, Spaß und Freiheit. MAGDA: Die Gehälter. Dann ist automatisch alles besser und schöner. Bedeutet Ausbildung zu haben, einen besseren Arbeitsplatz zu bekommen? LUCIE: In der heutigen Zeit ganz sicher. Menschen, die einen besseren Titel haben, werden immer bevorzugt. Man kann daran schon erkennen, dass sie klug sind, aber man sieht nicht, ob sie ein guter oder ein schlechter Mensch sind. SANER: Bestimmt! Die Ausbildung ist sehr wichtig, weil man nicht nur mehr Möglichkeiten für einen besseren Arbeitsplatz mit guter Belohnung hat, sondern auch eine Voraussetzung, ein besseres Leben zu führen. MERAL: Heutzutage bedeutet die gute Ausbildung gar nichts, denn 71

72 es gibt viele Menschen mit guter Ausbildung, die nicht nur keinen guten Arbeitsplatz haben, sondern auch arbeitslos sind. DANIEL: Mit Sicherheit. Eine gute Ausbildung bedeutet mehr Chancen beim Suchen eines Arbeitsplatzes. Je bessere Ausbildung man hat, desto leichter wird die Selbstverwirklichung. WIKTOR: Natürlich. Wenn man nach der Arbeit sucht, zählen gute Schulen. Solange du nicht lernen willst, hast du keine Chancen auf einen Platz in einer guten Schule. Manche können Beziehungen nutzen, um eine Arbeit zu finden. Es kann aber passieren, dass sie da nicht klarkommen. Es geht nicht darum im Leben. Man muss das Bedürfnis des Lernens bemerken. MICHAL: Mit größter Wahrscheinlichkeit schon. Die Zeiten, als alte Kommunisten, die nach der Wende während der Privatisierungsperiode in Führungspositionen geblieben und Topmanager geworden sind und so ihre Karriere mit Traumgehältern gemacht haben, sind schon längst vergangen. Die Ausbildung als solche reicht heutzutage aber auch nicht mehr. Schon seit den ersten Tagen an der Uni erinnert man uns daran, dass bei der zukünftigen Bewerbung außer dem Titel auch verschiedene Praktika und allerlei Außerstudienerfahrungen von Bedeutung sind. MAKS: Ja. Die Arbeitgeber suchen nach Arbeitnehmern, die irgendein Wissensvermögen haben, das sie ausnutzen können. Dadurch werden sie auch weitaus schneller Erfahrungen sammeln. JANO: Einerseits, muss man immer mehr zeigen, andererseits können nicht alle ein Geschäftsmann oder ein Manager sein. Im Großen und Ganzen, wenn man eine sichere Stelle möchte, dann muss man eine gute Ausbildung machen. MAGDA: Nicht unbedingt man wird als überqualifiziert oder halt zu teuer eingestuft. Es ist aber oft wirklich von Vorteil. Wieso werden Leute mit anderer Hautfarbe oder aus anderen Ländern verschieden behandelt? LUCIE: Ich glaube, dass es so ist, aber dass sich die Situation schon verbessert hat. Sicher werden Menschen, die anders sind verschieden behandelt, sie werden nicht ganz respektiert, manchmal sogar ausgelacht. Ich weiß nicht wieso, denn sie sind genauso Menschen, wie alle anderen, aber manchen Menschen ist es wahrscheinlich noch nicht klar geworden. SANER: Leider, es gibt Menschen, die die Leute mit anderer Hautfarbe oder aus anderen Ländern diskriminieren. Es gibt noch Hass und Rassismus, die sind sehr schlecht für die Gesellschaft MERAL: Es ist schade, aber es gibt noch solche Menschen, deren Denkweise man nicht so leicht ändern kann. DANIEL: Das passiert immer seltener. Heutzutage sind die Menschen toleranter geworden. Ich persönlich akzeptiere alle Menschen gleich. Es wäre gut, wenn alle gleichberechtigt werden. 72

73 WIKTOR: Die Menschen fühlen sich besser als andere, weil sie etwas haben. Manche können sich nicht ausmalen, dass trotz Unterschieden die Menschen sozusagen gleich sind. Jeder ist auf irgendeine Art interessant. MICHAL: Aus verschiedenen Gründen. Aus eingefahrenen Vorurteilen; weil die Wirklichkeit einfach so ist, und weil sich die Leute diese verschiedene Behandlung wegen ihres schlechten Verhaltens auch manchmal verdienen. MAKS: Weil die Menschen gegen die Andersartigkeit empfindlich sind und sie fühlen sich unbehaglich in der Gesellschaft solcher Menschen. Im Laufe der Zeit wird das nachlassen, weil Menschen immer mehr tolerant werden. JANO: Weltweit trifft man sich mit positiver oder negativer Diskriminierung, wir müssen gegen diese Erscheinung kämpfen. MAGDA: Das frage ich mich auch. Leute, die anders als der Standard sind, haben es immer schwer. Man fragt sich, was die Standards sind und wer sie bestimmt. Wohl keiner, aber jeder weiß, wen man hassen soll. Ist schon komisch, unsere Menschenrasse. Meinst du, dass auch Geld den gemeinsamen Umgang miteinander beeinflusst? Wenn ja, wie sehr? LUCIE: Es hängt von dem Menschen ab. Wenn man sich nicht beeinflussen lässt, dann nicht. Leider lassen sich die meisten schon beeinflussen, hauptsächlich diese Menschen, die den größten Einfluss haben. SANER: Das Geld beeinflusst unser Leben. Leider spielt das Geld immer noch große Rolle im Umgang mit Menschen. Sehr selten geschiet, dass ein Reicher mit einem Armen sich gut verständigt. Für mich hat das Geld keine Bedeutung bei der Komunikation mit den anderen. Ich sehe das Innere des Menschen, nicht das Geld. MERAL: Was hat überhaupt das Geld im Umgang mit Menschen zu tun. Vielleicht gibt es solche Leute, für die das sehr wichtig ist, aber für mich sind der Charakter und Empfindlichkeit viel entscheidender. Natürlich brauchen alle Leute Geld, damit sie existieren können, aber man kann auch mit wenig Geld ein sinnvolles und tolles Leben führen. DANIEL: Das Geld bedeutet gar nichts für mich. Natürlich kann man ohne Geld nicht leben und manchmal geschieht es so, dass wenn man auf nicht so viel Geld verfügt, kann man sich z.b. eine teure Operation, die man dringend braucht, nicht leisten. Aber im Umgang mit Menschen ist das Geld ganz unwichtig. Ich persönlich habe Freunde, die reicher, und solche, die ärmer als ich sind und trotzdem verständigen wir uns ausgezeichnet. WIKTOR: Geld ist der wichtigste Faktor. Am leichtesten ist eine Bekanntschaft mit jemandem zu knüpfen, der genauso denkt. Und das, wie wir denken, ist ein Ergebnis dessen, wie viel Geld man hat. 73

74 Es geht nicht um Menge, sondern um das Lebensniveau. Wenn Menschen mit unterschiedlichen finanziellen Situationen sich miteinander einlassen, sagen andere sofort, dass es wegen dem Geld ist. MICHAL: Absolut. Außerhalb der Familie oder des Freundeskreises ist das Geld in fast jedem denkbaren Zusammenhang ein wichtiger Aspekt. Als zukünftiger Ökonome weiß ich der Zeit, sprich 24 Stunden, die man am Tag zur Verfügung hat, je nach verschiedenen Kriterien eine bestimmte Geldsumme zuzuordnen. Wenn es sich um keine Freude handelt, die ich meinen Mitmenschen mache, dann vergleiche ich immer (bezogen auf eine Studie), den Geldgewinn von dieser Stunde und den Nutzen, wenn ich in dieser Stunde Freizeit hätte. Also ja, das Geld beeinflusst den gemeinsamen Umgang, nicht aber unbedingt im negativen Sinn des Wortes. MAKS: Die Menschen, die reich sind, behandeln Menschen, die etwas ärmer sind, wie «Untermenschen», weil sie sich für besser halten. Aber es gibt auch die wohlhabenden Menschen, für die nicht lediglich zählt, wie viel Vermögen gegebene Menschen haben, sondern einzig deren Kompetenzen. Also hängt alles von den individuellen Eigenschaften des Menschen ab. JANO: In der Welt von Kindern beeinflusst das Geld nichts, aber später natürlich ja. Wenn eine sogenannte reiche Gruppe ins Kino gehen möchte, und da gibt es ein armes Mitglied, das sich das Kino nicht leisten kann, dann kann er sich nicht zu dieser Gruppe hinzugehören. So beeinflusst das Geld unseres Leben. MAGDA: Geld allein macht nicht glücklich, aber versuch ohne Geld in unserer Welt glücklich zu sein. Geldmangel führt dazu, dass die Menschen die schönen Seiten des Lebens nicht sehen und vor allem nicht genießen können, sie müssen sich ständig was einfallen lassen, um zu überleben, haben kein Geld für Bildung, Kunst, Bücher, Reisen, werden frustriert und verzweifelt. Dann sehen sie andere Menschen als potenzielle Konkurrenz an und werden eifersüchtig, versuchen die Konkurrenz auszulöschen. Diejenigen, denen es besser geht, sind am schlimmsten, denn sie haben es garantiert nur über krumme Geschäfte erreicht, daher erlebt die Schadenfreude ihre Blütezeit. Ja, Geld beeinflusst die Beziehungen zwischen den Menschen enorm, sogar unter Freunden ist es ein gefährliches Thema. 74

75 2. EIN FRAGEBOGEN UND VIELE ANTWORTEN von Hannah Balber, Esther Weninger, Klaudia Bányai, Tímea Kovács, Adrienn Klausz, Nicole Rosik und Olga Lukaszewicz Wie denken die Jugendlichen aus den verschiedenen Ländern der EU? Der Welt? Komplett anders? Oder doch ähnlich? Leben wir alle im Endeffekt in der gleichen Welt? Oder jeder nur auf seiner Insel? Haben wir vielleicht doch alle dieselben Probleme, Sorgen, Träume und Wünsche? Wie sieht es aus mit dem Traum vom gemeinsamen Europa? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, haben wir insgesamt 38 Jugendliche verschiedener Nationalitäten befragt, im Folgenden werden wir etwas Licht ins Dunkel bringen. Welche Vorurteile über bestimmte Länder sind in den Köpfen der Jugendlichen verankert? Um Antwort darauf zu erhalten, stellten wir die Frage, was den Jugendlichen zuerst bezüglich der verschiedenen Herkunftsländer der anderen einfällt. Mit diesen Resultaten: ÖSTERREICH: Wien, flanieren, Alpen, Arnold Schwarzenegger, Bern, Brot, Schifahren, Essen, Fachwerkhaus, Familie, freundlich, Gebirge, Germknödel, gute Atmosphäre Jugendcamp, Marillenkuchen, Berge, Mehlspeisen, meins, Mozart, einkaufen, Mozart, Jugendcamp, Peter Hendke, Prater, Wien, Sachertorte Alpen,, Schi, Prater, Schi, Tulln, Schnitzel, Sisi, Mozart, Sommerarbeit, tolle Infrastruktur, Wiener Schnitzel, Tulln, Schlösser, Schnitzel, viel denken, Wein, Wien, Wien, Tradition, Wien, Wiener Schnitzel. DEUTSCHLAND: Martin Walser, Büro, elektro, etwas steif, absurd, Oktoberfest, Angela Merkel, Currywurst, Angela Merkel, Politik, gemeinsame Geschichte, dünne weiße Jungen, gute Qualität, Luther, Fußball, Berlin, Bier, Merkel, Bier, Weißwurst, deutsch, Bier, Wirtschaft, Bier ok nein, Familie, Geschichte, Bier, Wurst, Fußball, Fußball, Bier, Bier, Oktoberfest, Currywurst, Bratwurst, Schweinsteiger, hoher Standard, Berlin, Fußball, Universitäten, Döner, Goethe, Nürburgring, Berlin, Bratwurst, Bier,-,Wurst. TSCHECHIEN: Milan Kundera, Frühling Gasser, Budweiser-Bier, Tschechoslowakei, Kultur interessant, Topfengolatsche, Heidelbeeren, Prag, Prag, Schweinebraten, Knödel, Kraut, Prager Burg, Schi, Kafka, Prag, Prag, Prag-Geschichte, Prag, Prag, dunkles Bier, dunkles Bier, Prag, das Bier von Prag, Prag, Bier (Staropramen), Bier, Bier, Prag, Prag, Prag, erkundigen, Prag, Bier. UNGARN: Budapest, Salami, fettes Gebäck, Österreich, grün, Plattensee, Wein, billiger Zahnarzt, Seen, Gulasch, Gulasch, Kaiserreich (Geschichte), gemeinsame Geschichte, Bratwurst, ungarisch, schöne Landschaft, Donaumonarchie, Paprika, Gulasch, Balaton (Plattensee), Heimat, meine Heimat, Schnaps, Puszta, Plattensee, Budapest, scharfe Soßen, nette Leute, freundlich, Gulasch, Gulasch, Gulasch, Kürt skalacs, Gulasch, Gulasch, Budapest. 75

76 USA: Kornfelder, paradox, jung, Harlem, Pursuit of Happiness, Google, Filme, Filmklischee, Blogbuster, Barbeque, Obama, Burger, Barack Obama, Obama, Hamburger, Serien, Filme, Barack Obama, KFC, McDonalds, Hamburger, Hawaii, Windsurfing, Land of opportunities, Donut, diversity, freedom, nichts Gutes, Kapitalismus, ungesunde Ernährung, New York, Hollywood, Hollywood, Hamburger, New York, Big Apple, New York, Donut, Statue of Liberty, New York, USAF, LA, New York, Chicago und noch schöne Städte, Glücksspiele (Casino), Freiheitsstatue, amerikani, Fast Food. BULGARIEN: Trachten, Cafe Sofia in Berlin, Republik, mein Freund Nikolay, Armut, Strand, Kommunismus, Boiko Borisov (Politiker), Gulasch, schöne Landschaft, keine Ahnung, schöner Strand, laut, Balkan, politische bzw. wirtschaftliche Instabilität, Rosenöl, Ferien, tanzen, Sofia, Meer, Rosenöl, Sofia, Sofia, erkundigen, Sofia, Schwarzes Meer, Sofia, Lutenica, Banitsa KANADA: Weite, Aha, Ahorn, arschhalt, Ahornblatt, Schnee, Ahorn, Eishockey, Niagarafälle, Ahornblatt, Kälte, Ahornblatt, Ahornsirup, Hirsch, Eis, kalt, Eishockey, viele Bäume, ihre Flagge, Sirup, Ahornsirup, Elch, Ahornsirup, Ahornsirup, Celine Dion, Schnee, Toronto, Ahornsirup, Ahornsirup, Vancouver, Schnee, Elch, Norden, Fichte, Schnee, immer etwas Neues machen, kalt, Wälder, Fichte. KENIA: Löwen, Safari, Leoparden, Patenkinder, Safari, Wüste, Palmen, Safari, Afrika, erkundigen, Safari, Afrika, Wärme, Dorf, Masai, Hitze, Schwärze, Afrika, Hitze, -, heiß, Hitze, Exotik, sonnig, Mombasa, Safari, Wildtiere, schwarze Leute, deutsche Kolonie, Sport, Afrika, heiß, Afrika, Safari, Kayla, Holzmaschenkunst, Suaheli, ist auch im Osten, Stammeskultur, Elefant, Bananen, Savannen, Korruption. FRANKREICH: französisch, Französischunterricht, Croissant, Baguette, Baguette, Eiffelturm, Paris, Champs-Elysée, Paris, Paris, Eiffelturm, Eiffelturm, Liebe, Romantik, Paris, Stinkkäse, Eiffelturm, Nizza, Bauernhaus mit Lavendel, Albert Camus, Fleur de sel, Radfahrer, Eleganz, Baguette, Schnecken, Paris, Stolz, Einbildung, Grande Nation, full of themselves, Paris, Käse, Wein, Nationalismus, Paris, Eiffelturm. POLEN: polnische Songcontest- Teilnehmerinnen, Warschau, Sicherheitsschloss, stehlen, nicht an der Donau, Wintersport, nette Leute, Haus, Wodka, Fahrräder, Nachbarschaftspolitik (örtlich), blasse Haut, roteweiße Flagge, Zlotie, Warschau, nette Leute, Magdalena, Nachtzüge, Regenbogenkuchen, Haselnussvodka, Ghetto, Lech Walesa, Danzig, Auschwitz, Auschwitz, Warschau, erkundigen, Warschau, Warschau, Chopin, Wodka, Religion, Maria Peszek, Wodka. RUMÄNIEN: streunende Hunde, Bukarest, Kinderheime, Saniob (ein Sozialprojekt an meiner Schule), Inna (Sängerin), Graf Dracula, heiß, Dracula, Schlösser, sonnig, Schlösser, Dracula, 2007 EU- Beitritt, fremd, rot, Roadtrip, Medizinstudenten, Gastfreundlichkeit, gastfreundlich, Bukarest, wunderbar, schöne Landschaften, Schönheit, Transsylvanien, Sozialismus, Bär, Bukarest, große Unterschiede zwischen Dorf und Stadt, Dacia, Siebenbürgen, Nachbar, Flughafen. 76

77 Wie gerne mögen wir unsere Nachbarn? Könnten wir uns vorstellen, in deren Ländern zu leben? Das Ergebnis war ziemlich eindeutig. Österreich mag Deutschland. Deutschland mag Österreich (anscheinend) nicht: Laut unserer Umfrage wollen die österreichischen Teilnehmer am liebsten in Deutschland und Frankreich leben. Die deutschen Teilnehmer hingegen ziehen Tschechien, Polen, Ungarn, Rumänien und Frankreich Österreich vor. Die Jugendlichen der anderen Länder geben Österreich, Deutschland und Frankreich als bevorzugte Staaten an. Wenn man die Frage auf die ganze Welt ausdehnt, zeigen sich ganz andere Ergebnisse. Es ist interessant zu sehen, welche Länder die Jugendlichen bei dieser großen Auswahl angeben. Den dritten Platz teilen sich Australien und Deutschland mit jeweils 7 Angaben. An zweiter Stelle liegt Großbritannien (England und Schottland) mit 10 Angaben. Die meisten würden jedoch gerne in den USA leben (14 Angaben). Diese Länder sind die beliebtesten, weil sie eine interessante Kultur, eine schöne Landschaft und große internationale Städte haben. Die Nutzung der neuen Technologien wie Handy, Laptop und Fernseher, ist bei den Jugendlichen weltweit nicht sehr verschieden. Die meisten verbringen täglich 2 4 Stunden vor dem Bildschirm. Nur 2 Personen beschäftigen sich damit weniger als 1 Stunde. Es ist offentsichtlich, dass das Internet im Leben der jungen Leute vor allem durch die Nutzung der Sozialen Netzwerke eine große Rolle spielt. Aber welche Social Media Plattformen werden am häufigsten verwendet? 94,7% der befragten Personen haben einen Facebook-Account. Ungefähr 80% nutzen Skype. Danach folgen WhatsApp und Instagram mit jeweils 34,2%. Weitere 31,6% nutzen Snapchat. Die am wenigsten beliebte Plattform ist Twitter, sie wird nur von 18,4 % regelmäßig besucht. Ein großes Thema ist in letzter Zeit die durch die Internet- Spionagetätigkeiten der NSA ausgelöste Diskussion um die Privatsphäre im Netz, vor allen deren Schutz auf Social Media Plattformen. Wir stellten die Jugendlichen vor die Wahl: Privatsphäre oder Soziale Netzwerke, wenn es nur ein entweder oder gibt. Die Ergebnisse überraschen. Obwohl alle Jugendlichen zumindest einen Account auf einem der Sozialen Netzwerke haben, sprechen sich 86,5% gegen diese aus, wenn ihre Privatsphäre dabei auf dem Spiel steht. Wir haben die Jugendlichen gefragt, wie zufrieden sie mit dem jeweiligen Bildungssystem ihres Landes sind. Die geringste positive Zustimmung zeigen die Bulgaren mit 52% Zufriedenheit. Die folgenden Werte reichen von 60% (Deutschland) über 70% (Österreich, USA), bis 100% (Frankreich). Allerdings muss gesagt werden, dass am 77

78 Projekt nur ein einziger Franzose teilgenommen hat. Internationale Erfahrungen werden heutzutage am Arbeitsmarkt sehr geschätzt. Viele Schüler nehmen daher die Gelegenheit eines Austausches wahr und verbringen mindestens ein halbes Jahr bei einer Gastfamilie im Ausland. So können sie ein anderes Land und Menschen aus einer anderen Kultur kennenlernen (Es ist wie ein kleines Abenteuer). 10 Leute, also fast ein Viertel der Teilnehmer, haben schon einmal diese unvergessliche Erfahrung gemacht. Auch im Studium bietet sich die Möglichkeit, seine Horizonte zu erweitern und zum Beispiel mit dem Programm Erasmus ein Semester lang in einem anderen EU-Land zu studieren. Bis auf eine Person möchten alle Teilnehmer einmal ein Semester oder länger im Ausland verbringen. Dies zeigt, dass die Jugendlichen offen für Neues sind und sie die Welt erkunden wollen. Wie sieht es mit den Erwartungen für die Zukunft aus? Arbeitslosigkeit ein großes Thema, nicht nur in der EU. Wie sehen es unsere Jugendlichen? Haben sie Angst, einmal arbeitslos zu sein? Das Gesamtergebnis regt zum Nachdenken an. Von insgesamt 36 Jugendlichen fürchten sich 14 vor einer zukünftigen Arbeitslosigkeit. Dabei liegt Ungarn mit 66,7% «Ja»-Angaben an erster Stelle. Hingegen zeigen sich die Österreicher und Rumänen optimistisch. Nur jeweils 16,7% haben Angst vor einem Jobverlust. Knapper fällt das Ergebnis bei der Frage aus, ob die Jugendlichen denken, dass sie einmal gut von ihrer Pension leben werden können. Schockierenderweise bejahen nur 51,4%. Wir möchten zum Schluss darauf hinweisen, dass bei dieser Umfrage nur relativ wenige Personen befragt wurden und das Ergebnis daher nicht repräsentativ für ein ganzes Land ist. Nichtsdestotrotz sollen die Antworten zum Nachdenken anregen. 78

79 3. LEIPZIG, 25. JUNI 2014 Demonstration gegen Kürzungen an der Hochschule von Lucie Barešová Der Landtag beschloss, an den Hochschulen Sachsens bis 2020 mehr als 1000 Stellen einzusparen, zwei Institute in Leipzig sollen komplett schließen, wahrscheinlich Archäologie und Theaterwissenschaften. Dagegen haben mehr als 5500 Studenten (und nicht nur die) protestiert. Die Universität unterstützte natürlich die Demonstration, an diesem Tag waren keine Prüfungen und von 13 bis 17 Uhr auch keine Veranstaltungen. Wer nicht dabei sein konnte, hatte trotzdem die Möglichkeit, das alles zu unterstützen zum Beispiel durch Unterschreiben der Petition. Ich bin keine Journalistin, ich werde nicht über die Politik im Hintergrund schreiben. Ich bin eine Studentin aus Tschechien, die dabei war. Die Demo selbst ist eigentlich ganz lustig verlaufen. Wir hatten Wagen mit Musik und auch die Musiker aus der Uni haben für uns gespielt, weil die Kürzungen auch das Instutiut für Musikwissenschaft treffen könnten. Man konnte hier aber Studenten aus allen Fächern sehen, und die Unterstützung ist auch aus anderen Städten (z. B. Magdeburg, Jena, Erfurt) gekommen. Ich gehöre eigentlich nicht zur Uni Leipzig, ich bin nur Erasmusstudentin. Was ich dort gemacht habe? Warum ich teilgenommen habe? Ich glaube, dass Studenten unsere Zukuft bilden und das, was wir schon jetzt machen, wichtig ist. Wir müssen lernen, nein zu sagen. Kommentare zum Text Antonín Trojan Ich stimme Lucie zu. Meiner Meinung nach bilden die Studenten (und nicht nur Studenten, auch jüngere Schüler) die Zukunft der Menschheit. Man soll das Recht haben, seine eigene Meinung zu äußern, und wir müssen die Anderen respektieren, auch wenn wir ihnen nicht zustimmen. Anastasia Racovitan Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir Jugendliche nicht gleichgültig bleiben. Wir bilden die Zukunft und müssen für ein besseres Leben kämpfen. Was diese Studenten gemacht haben, ist ein Zeichen für die Politiker, dass sie uns nicht so leicht kontrollieren können. Sarah Holzknecht An der Bildung wird stets gespart. Bald müssen wir Schüler gestapelt werden, weil Klassen zusammengelegt werden und es an Lehrern fehlt. Die Bildung der Einzelnen leidet darunter. 79

80 Julia Woch Kleinere Fächer wie Theater sollen nicht geschlossen werden. Man sollte auch an sie denken, nicht nur an die populärsten und wirtschaftlichsten. Wenn wir das nicht machen, werden sie verloren gehen. Vor allem Fächer, die ohnehin schon selten sind, sollten nicht geschlossen werden, sonst verlieren wir an Wissen, Bildung und Kultur. Lena Haiden «Die Studenten bilden unsere Zukunft.» Jeder mit gesundem Menschenverstand weiß das, genauso wie wir wissen, dass wir den Planeten Erde für die nachkommenden Generationen möglichst gut erhalten sollten. Aber warum sparen wir dann so gerne bei Umweltmaßnahmen und Bildungseinrichtungen? Weil wir es uns lieber in der Gegenwart gut gehen lassen, als an die Zukunft zu denken. Doch das ist nur ein Zeugnis unserer egoistischen Gesellschaft und eines Tages wird uns das alles sowieso auf den Kopf fallen, denn ohne Studenten keine Zukunft. 80

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82 von Jaroslav Balvìn EIN BRIEF NACH HAUSE 82

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92 Rumänien von Andy Molin REZEPTE 1. SCHWÄBISCHE MAMALIGA IM OFEN Man stellt die Milch auf das Feur und fügt die Hälfte der Buttermenge hinzu. Wenn die Milch anfängt zu kochen, nimmt man den Kochtopf vom Feuer und fügt das Maismehl hinzu, während man die Mischung dauernd umrührt. Man lässt es 5 Minuten weiter kochen. Separat brät man in einer Pfanne zuerst den Bacon und danach fügt man die geräucherte Wurst hinzu Bacon und Wurst müssen in kleine Würfel geschnitten werden. Alles wird über das Maismehl geschüttet, ebenfalls die saure Sahne und den Käse, der gerieben werden muss. Man vermischt alles und man lässt es noch 2 Minuten kochen. Man schüttet das Gemisch in eine Pyrexschale. (Bevor man alles reinschüttet, muss man die Schale mit Butter schmieren). Über das Gemisch gibt man die restliche Butter, die man zuvor in einer Pfanne geschmolzen hat. Danach die Pyrexschale in den Ofen stellen und ungefähr Minuten im Ofen lassen. Am Ende vermischen und dann servieren. Zutaten: 500g Malaj (Maismehl) 2,2l Milch 100 g Butter 500g geräucherte Wurst oder Salami 300g Bacon (geräucherter Schinken) 400g saure Sahne (Rahm) 1 kg gesalzener Käse Salz 92

93 Ungarn von Karl Zsóka 2. APFEL-, QUARK- UND MOHNSTRUDEL Zutaten für den Strudelteig: 350 g Strudelmehl 25 g Schmalz 1 großes Eigelb 30 g Puderzucker 20 g Schmalz zum Bestreichen und zum Fetten 30 g Schmalz zum Beträufeln Der Strudelteig lässt sich fertig in den Geschäften kaufen. Den ausgezogenen, reichlich gefetteten Strudelteig mit Semmelbröseln bestreuen. Darauf verschiedene Füllung geben. Zutaten für den Mohnstrudel: 360 g Mohn mahlen und mit 0,31 l Milch, 300 g Puderzucker etwas abgeriebene Zitronenschale 60 g Rosinen 200 g entkernte Sauerkirschen Den Mohn mahlen und mit der Milch, dem Puderzucker und der Zitronenschale zu einer streichfähigen Masse kochen. Dann die Rosinen und Sauerkirschen darunter rühren. Diese Füllung auf Strudelteig geben. Zutaten für den Quarkstrudel: 400 g Quark mit 2 Eier, 120 g Zucker, 30 g Vanillezucker, 0,1 l saurer Sahne, 30 g Rosinen etwas abgeriebene Zitronenschale Alle Zutaten miteinander verrühren und diese Masse auf den Strudelteig geben. Nach der Füllung das Teigblatt zusammenrollen und auf das Blech heben. Mit zerlassenem Fett beträufeln.den Strudel möglichst rasch in der nicht zu heißen Röhre goldbraun backen. Mit Ausnahme des Krautstrudels alle Strudelarten mit Puderzucker bestreuen und schräg aufgeschnitten servieren. 93

94 3. PYRY Z GZIKIEM (KARTOFFELN MIT QUARK) Polen von Magdalena Musial Zutaten: Große Pellkartoffeln (eine halbe pro Kopf) Quark und saure Sahne (bzw. Speisequark) Radieschen Schnittlauch ein kleines bisschen Knoblauch Salz und Pfeffer Kartoffeln kochen, längs halbieren. Quark mit Sahne und den sonstigen Zutaten zu einer einheitlichen Masse mischen und auf die Karftoffeln geben. Eine halbe Kartoffeln kann als Vorspeise dienen. Traditionell gesehen ist es aber ein normales, bäuerliches Mittagessen. Es gibt Leute in Poznan, die diese Speise für eine Rarität halten und sie wird vor allem im Sommer gerne gegessen, mit frischem Gemüse und jungen Kartoffeln. Kartoffeln heißen in der Poznaner Mundart «Pyry» und die Quarkspeise «Gzik», also heißt das Ganze «Pyry z gzikiem». 94

95 Tschechien von Ivana Suchánková Zutaten: 7 Kartoffeln 250 g Mehl (fein) 4 Eier Majoran eine Prise Salz 2 3 Knoblauchzehe Öl zum Braten 4. KARTOFFELPUFFER Zubereitung: Die geschälten, gewaschenen Kartoffeln reiben und mit Eiern und Mehl mischen. Majoran und Salz dazugeben. Die Masse wie bei Palatschinken in eine gefettete Pfanne geben und auf beiden Seiten braten. 95

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98 KATALOGE 1. EINE GESCHICHTE MIT 160 ZEICHEN 3 Fragen: Wie heißt du? Woher kommst du? Schnelle Frage. Schnelle Antwort. Und im Kopf schrillt mit Wer bist du eigentlich? Lena «Wie geht es dir?» «Gut.» Übrigens per SMS geht es dir immer gut Und wenn du todkrank Straßengraben liegst Dann geht es dir auch gut Lena WM-Whatsappgruppe: Spanien hat die Gruppe verlassen. Deutschland ist online. Brasilien ist online. Frankreich ist online. Österreich, zuletzt online am 23. Juni Sarah und Lena Ich fahre mit dem Bus zur Beerdigung meiner Mutter Ich belüge alle Ich habe seit Jahren nicht geweint Juliette Nicole Riley gefällt ein Foto Auf dem du markiert bist Urs, Kornelius Egal, ob du kommst ich fahre ohne dich Eliza Ich bin sehr hungrig. Kauf etwas zum Essen, denn hier gibt es nichts. Meri Mein Flug hat Verspätung, wenn ich ankomme,rufe ich dich an. Jenny Hallo! Wie geht s?was machst du? Ich bin sehr glüklich! Monika 98

99 Wie geht s? Schreib, wenn du kannst. Nicoletta Ich liebe den Moment, wenn jemand in seiner Naivität während der Rückzugfahrt von Wien nach Tulln, trotz der Information, dass Ernst eine Gruppenkarte für uns alle hat, dem vorbeikommenden Zugbegleiter sehr souverän seine abgelaufene U-Bahnkarte vorlegt. Michal Mir hat ein Moment sehr gefallen: Als fünf junge Leute im Park einen leeren Einkaufswagen gefunden haben und dann darin durch die Stadt gefahren sind. Sehr viel Spaß haben wir dabei gehabt. Šimon Ich liebe dieses Gefühl, am ersten Abend den Trampolin zu benutzen und Minigolf zu spielen und Eintritt dafür zu bezahlen, um erst am nächsten Tag mitzubekommen, dass der Eintritt für die Jugendcampteilnehmer frei ist. Adam Dieser Moment, wenn du um Mitternacht zu zweit vor einer verschlossenen Zimmertür stehst und dich zum «Vogel» machst und dann darauf kommst, dass es die ganze Zeit über das falsche Zimmer war. Hannah, Franziska, Esther, Eva, Maria Nicht nur in der Sky-Bar ist es wie im Himmel;) Die Hölle war in den letzten Tagen offensichtlich außer Betrieb. Magdalena Morgen Morgen komme ich Morgen fahr ich Aber ich habe immer noch Zeit Denn ich komme und fahre immer erst morgen Lena Offen frei ungezwungen Wie wir sind Setzen wir uns selber Grenzen Und bauen uns unsere eigenen Regeln Lena 99

100 2. KLEINES WÖRTERBUCH Es gibt Worte, die sind lautmalerisch oder vielsagend wüst, verquer komisch oder eifnach praktisch. Ein paar Beispiele dafür haben wir zusammen getragen. Fernweh (existiert angeblich nur im Deutschen) Das Gegenteil von Heimweh, die Sehnsucht, weit entfernte Orte zu besuchen Sarah puella f. Latein Mädchen sag es zehnmal hintereinander und du weißt, warum es hier steht Lena Oachkatzlschwoaf, das Urwort der österreichischen Sprache, da es nur Österreichern möglich ist, dieses Wort auszusprechen Lena und Sarah Donaudampfschiffgesellschaftkapitänkajütenschlüsselaufsperrdienstangestelltenuniformsfarbenauswähler: die Länge spricht für sich. Lena eh: das zweite Grundwort der Österreicher wenn etwas eh funktioniert dann weiß keiner warum es funktioniert weil es eigentlich nicht funktionieren kann. Lena, Sarah Hawerer: urwienerisches Wort für Typ, Freund oder Mann Sarah, Lena Zwergplanet: dieser Begriff wurde nur erfunden weil es Asteroiden gibt die größer als der Pluto sind obwohl der im Vergleich zu Menschen noch immer ein unglaublich großer Brocken ist. Lena Hydrophiobie: die Angst Wasser zu trinken. Sitophobie: die Angst vor Nahrung Wie ernährt sich dieser Mensch? Lena, Sarah frankschämen: sich für den Politiker Frank Stronach zu schämen, das Wort des Jahres in Österreich. Lena, Sarah That s me párek -> Das ist mir Wurst (egal): Mischung aus Österreichisch, Englisch und Tschechisch. Sarah, Lena 100

101 That makes me foxdevilswild-> fuchsteufelswild im Denglischen Sarah, Lena Galimatyáš <tschechisch> = ein großes Chaos Šimon Geschwindigkeitsbegrenzung (auf Englisch «Speed Limit») Antonín Leberkassemmerl (österr. Leberkäse-Semmel) Hannah, Franziska, Esther, Eva, Maria Tolpatschig (weil das Wort schon bedeutet) Magdalena akustisch alles sagt, was es Laaferi (= Plauderer in Schweizerdeutsch): Im Wort selbst steckt schon dieses endlose «Labern», Plaudern, Erzählen, Flunkern. Beat 101

102 3. KLEINER KATALOG DER DINGE Auf einer Reise mit dem Orientexpress nach Beirut bemerkte der Schriftsteller Peter K. Wehrli bald schon, dass er seinen Fotoapparat zuhause vergessen hatte. So machte er aus der Not eine Tugend und schrieb fortan alle «Bilder», die er aufnehmen wollte als kleine Notizen in ein Heft. Dabei liess er das Verb «Ich sehe» etc.) aus und benannte nur die Dinge selbst und was mit ihnen auf dem «Bild» passiert. Peter K. Wehrli hat daraus einen «Katalog von Allem» gemacht. Etwas Ähnliches haben wir auch getan.... eine Ansammlung von kleinen Fliegen, die sich um ein unsichtbares Nichts balgen und sich auch auf Zurufe hin nicht davon abhalten lassen. Beat... ein Kind, das obwohl es sich seinem Irrsinn bewusst war, seinen Traum nie aufzugeben gedachte. Sarah... viel und gar nichts und das Glas ist weder halb voll noch halb leer irgendetwas ist immer darin und wenn es Luft ist. Lena... eine Menschenmasse, die sich zuerst mischte wie Wasser und Öl und dann die Naturgesetze überwand Lena... Menschen, die alle anders sind, sich aber durch nichts unterscheiden. Sarah... eine Statue von Marc Aurel, die an der Donau steht. Urs... Schnitzel mit Pommes, aber es ist viel zu viel. Urs... zwei kleine Burschen, die beim Minigolfspielen plötzlich aufgetaucht sind und uns zahlreiche Spielhinweise gegeben haben, die wir aber wegen unserer Ungeschicktheit nicht zur Geltung bringen konnten. Michal... die lustigen, zufriedenen, nicht gut ausgeschlafenen, gefrorenen, arbeitstätigen, lachenden, müden und auch jetzt verliebten Leute. Ivana 102

103 ... ein Dutzend junge Leute, die in der Nacht rausgegangen sind, laute Musik zugehört haben und verschiedene Nationaltänze auf die Melodien mit so einem großen Spaß getanzt haben. Šimon... den Tag, an dem ich zum ersten Mal meine besten Freunde traf. Antonín... unsere gemeinsamen Kochstunden und den Genuss der verschiedenen nationalen Spezialitäten. Adam... ein Mädel, das Tom heißt. Lucie... eine Gruppe von Mädels mit grauen Rucksäcken Ich sehe 343 Stufen! Maria... einen Kaiserschmarren, den es nie gab. Eva... Ernst, der uns darauf hingewiesen hat, sich die Füße zu waschen, damit diese nicht zu jucken anfangen würden. Franziska... einen Raum voller fremder Menschen, die am Ende keine Fremden mehr waren. Hannah... ein Popcorn, das seit unserer Ankunft auf dem Zimmertisch liegt und noch immer nicht verschwunden ist. Esther... viel also schließe ich die Augen. Lena... meine Fantasie wie sie mir einen Streich spielt und Wolken zum Leben erweckt und sie tanzen lässt. Lena... kleine Kinder die noch über die Wiese toben und sich dabei um einen Ball streiten als gäbe es kein Morgen und der Ball wäre aus Gold oder Schokolade. Lena 103

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