,AUFENTHALT JANUAR 2014ʹ Bericht von Prof. Dr. Hartmut Lobeck Asmara, Januar Projekt: Pathologie, Seite 1
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1 ,AUFENTHALT JANUAR 2014ʹ Bericht von Prof. Dr. Hartmut Lobeck Asmara, Januar Projekt: Pathologie, Seite 1 Samstag, 11. Januar Nach langem Flug von Berlin via Kairo nach Asmara erreichten wir am 11. Januar gegen 5 Uhr früh in unsere nun schon gut bekanntes Embasoira-Hotel in Asmara. Nach kurzer Nachtruhe folgten Frühstück und Begrüßung der bereits seit 3 Tagen vor Ort weilenden MitstreiterInnen (Dr. Kirsten Graubner, Nina Bauer, Magali Jourdan, Dr. Ulf Bauer, Sabine Schwenkner) machten wir uns auf den gewohnten Weg zum Orotta-Hospital. Ich schwenkte gleich ab in das Histopathologie-Labor im NHL-Gebäude, wo mich schon meine Freunde vom Staff erwarteten und voll Freude begrüßten. Das Labor war gut aufgeräumt, neben dem Mikroskop lagen bereits eine ganze Reihe von vorbereiteten Fällen, die nur noch diagnostiziert werden mußten. Bald fand sich auch Publikum vor den Laborfenstern ein Patienten, die auf ihre Diagnosen warteten (seit Ende November 2013, meinem letzten Aufenthalt, gab es keine routinemäßige Befundung der Präparate, abgesehen von einigen Fällen, die wir per Telepathologie über ipath diagnostizieren konnten). Außerdem standen bereits Patienten vor der Tür, bei denen ich eine Feinnadel-Aspirationsbiopsie (FNA) zur zytologischen Diagnostik palpabler Tumoren durchführen sollte. Zu diesem Zweck hatte ich eine kleine Biopsie- Pistole, gesponsert von unserem Klinikum in Potsdam, mitgebracht, die diese Arbeit sehr erleichterte. Der Vorteil dieser FNA s liegt in der schnellen Diagnostikmöglichkeit. Man kann die Präparate noch am gleichen oder darauffolgenden Tag befunden und dem behandelnden Arzt wenigstens eine vorläufige Diagnose (gutartig/bösartig) für das weitere Vorgehen in die Hand geben. 15 Histologie-Fälle diagnostiziert und schriftlich befundet (s. Anhang) Neue FNA s bei 5 Patienten durchgeführt 50 per Telepathologie diagnostizierte ipath-fälle mit den hiesigen Originalpräparaten verglichen (Ergebnisse s. Anhang) Da mir meine eritreischen Freunde (mit Genehmigung ihrer Vorgesetzten) einen Schlüssel für Tür und Außentor zum Laborgebäude zur Verfügung stellten, konnte ich abends so lange wie nötig arbeiten... Sonntag, 12. Januar Unsere Gruppe unternahm einen wunderbaren Ausflug nach Massawa, chauffiert von Adam, dem Assistenten von Dr. Habteab, dem Direktor des Orotta Hospitals. Diese außerordentlich eindrucksvolle Fahrt zeigte die ganze Schönheit Eritreas mit den steilen Bergen, Tälern, den Bergdörfern. Häufig parallel zur alten, noch aus italienischen Zeiten stammenden Eisenbahn, die zur Zeit wieder restauriert wird, ging es hinab in die dem Roten Meer vorgelagerte Ebene. Schließlich erreichten wir die alte Hafenstadt Massawa und hatten viel Zeit für Stadt und Meer...
2 ,AUFENTHALT JANUAR 2014ʹ Bericht von Prof. Dr. Hartmut Lobeck Projekt: Pathologie, Seite 2 Montag, 13. Januar Dieser Tag war gesetzlicher Feiertag (Muslimisches Weihnachtsfest), das Labor war dementsprechend verwaist. Da ich aber einen Schlüssel besaß, konnte ich meine diagnostischen Arbeiten fortführen: 37 Histologie-Fälle diagnostiziert und schriftlich befundet (s. Anhang) 58 per Telepathologie diagnostizierte ipath-fälle mit den hiesigen Originalpräparaten verglichen (Ergebnisse s. Anhang) Dienstag, 14. Januar Heute fand der 1. Eritrean-German-Workshop Improving the Treatment of Cancer im Konferenzsaal des Orotta-Hospitals statt sehr erfolgreich und mit großer Resonanz im Klinikum, auch aktiv begleitet vom Gesundheitsministerium, der Ausbildungsstelle für Fachärzte in Eritrea (Dr. Ogbaselassie). In meinem Vortrag zeigte ich die Ergebnisse meiner bisherigen Pathodiagnostik-Arbeit ( Results of Tissue Specimens from ONRH ) in Eritrea auf (s. Anhang). Mittwoch, 15. Januar Heute war die gesamte Laborbelegschaft vor Ort und wir konnten uns endlich an die Arbeit machen, die seit Ende November nicht bearbeiteten über 30 großen OP- Präparate, die vor der weiteren Bearbeitung zu histologischen Schnitten zuerst bezüglich der relevanten Veränderungen analysiert werden mußten ( Gross-Section ), aufzuarbeiten. Hier bewährte sich der im November 2013 von uns aufgestellte Zuschnitt-Tisch (Spende von Prof. Lacroix/Medcare) es war endlich möglich, gefahrlos mit den Formalin-durchtränkten Präparaten umzugehen, da dieser Tisch eine integrierte Luftabsaugung enthält. Außerdem standen wieder Patienten mit Überweisungen zur Feinnadelbiopsie vor der Tür große OP-Präparate zugeschnitten und diagnostisch relevante Proben zur weiteren Aufarbeitung entnommen 5 zytologische Fälle (FNA s) diagnostiziert und schriftlich befundet. Neue FNA s bei 12 Patienten durchgeführt
3 ,AUFENTHALT JANUAR 2014ʹ Bericht von Prof. Dr. Hartmut Lobeck Projekt: Pathologie, Seite 3 Donnerstag, 16. Januar Dieser Tag war ganz der mikroskopischen Diagnostik der nun fertigen Histologie-Schnitte der am Vortag vorbereiteten großen OP- Präparate gewidmet, allerdings immer wieder unterbrochen von Patientinnen und Patienten, bei denen mittels FNA kleinste Gewebepartikel aus tastbaren Tumoren (Schilddrüse, Brust, Speicheldrüsen, Lymphknoten, Haut...) für die zytologische Diagnostik entnommen werden mußten. Wiederum hat mir der Laborschlüssel gute Dienste geleistet, da ich erst gegen Mitternacht alle Arbeiten erledigt hatte Histologie-Fälle diagnostiziert und schriftlich befundet (s. Anhang) 12 Zytologische Fälle (FNA s) diagnostiziert und schriftlich befundet. Neue FNA s bei 15 Patienten durchgeführt Freitag, 17. Januar Der letzte Arbeitstag unserer Gruppe. In der Nacht von Freitag zu Samstag wartete wieder das Flugzeug zur Rückreise auf uns. Ich konnte alle wesentlichen Arbeiten (s.u.) abschließen und mußte dieses Mal keine ungefärbten Histo-Schnitte mit nach Hause nehmen, um sie im Institut in Potsdam fertigzustellen. Lediglich von 3 schwierigen Fällen, die nur mit Spezialmethoden (Spezialfärbungen, Immunhistochemie) diagnostiziert werden konnten, habe ich die Paraffinblöckchen mit den Gewebeproben mitgenommen. Aber ich konnte einen leeren Schreibtisch in der Pathologie im NHL im Orotta Klinikum hinterlassen neu eingetroffene große OP-Präparate zugeschnitten und diagnostisch relevante Proben zur weiteren Aufarbeitung entnommen 7 Histologie-Fälle diagnostiziert und schriftlich befundet (s. Anhang) 15 Zytologische Fälle (FNA s) diagnostiziert und schriftlich befundet. Neue FNA s bei 5 Patienten durchgeführt und am gleichen Tag befundet Fazit: Das Histopathologie-Labor des NHL im Orotta-Krankenhaus ist nun verhältnismäßig gut ausgestattet und arbeitsfähig. Die TA s sind sehr gut qualifiziert. Eine ständige fachliche Begleitung per Telepathologie (ipath- Network) funktioniert. Die bisher fehlende permanente fachärztliche Betreuung vor Ort scheint vorerst behoben nach neuesten Meldungen (Februar 2014) ist wieder eine Gast-Pathologin aus Kuba, zumindest für 1-2 Jahre, anwesend. Nun ist es wichtig, diese Zeit zu nutzen, um einheimische Ärzte für eine Pathologie-Ausbildung zu gewinnen. Die Telepathologie-Verbindung steht der Gast-Pathologin für einen fachärztlichen Austausch mit uns und allen weiteren Pathologen von ipath-network jederzeit voll zur Verfügung.
4 Anhang: Pathologie 1 Ergebnisse der Histopathologie im Pathologie-Labor des NHL in Asmara/Eritrea (Prof. Dr. Lobeck, Juli 2013 Januar 2014)
5 Anhang: Pathologie 2 Ergebnisse der Histopathologie im Pathologie-Labor des NHL in Asmara/Eritrea (Prof. Dr. Lobeck, Juli 2013 Januar 2014)
6 Anhang: Pathologie 3 Ergebnisse der Histopathologie im Pathologie-Labor des NHL in Asmara/Eritrea (Prof. Dr. Lobeck, Juli 2013 Januar 2014) Folie30.jpgFolie30.jpgFolie30.jpg
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