Gesundheitliches Risikoverhalten österreichischer Jugendlicher
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- Frida Beltz
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1 Gesundheitliches Risikoverhalten österreichischer Jugendlicher Rauchen, Alkohol- und Cannabiskonsum Gunter Maier Institut für Gesundheitsförderung und Prävention
2 Health Behaviour in School-aged Children Internationale Jugendgesundheitsstudie Monitoring des Gesundheitszustandes von Schüler/n/innen (11 bis15 Jahre) Untersuchung und Analyse von Gesundheitsdeterminanten und -verhalten Erkenntnisse für den politischen & praktischen Diskurs Periodische Durchführung alle 4 Jahre (Abbildung von Trends)? 2013/ teilnehmende Länder und Regionen (Europa und Nordamerika) Gesamtstichprobe von ca Schüler/innen im Alter von 11, 13 und 15 Jahren Gesamtstichprobe Österreich (inklusive 17-Jährige) Befragung mittels anonymisiertem Fragebogen (Papier- & Online), Informationen zur (selbstberichteten) subjektiven Gesundheit, Gesundheitsverhalten und Einflussvariablen 3 Versionen: für 11-Jährige, für 13-Jährige und für 15- &17-Jährige. i 2
3 Überblick über den Stand der Forschung im jeweiligen Bereich bzw. sonstige relevanten Informationen HBSC-Factsheets Präsentation und grafische Darstellungen der Daten und Interpretation der Ergebnisse HBSC-Factsheets und Berichte verfügbar unter: 3
4 I Rauchen 4
5 Hintergrund Starting on November 24, Big Tobacco will begin running court-ordered advertisements telling the truth about the dangers of cigarettes and secondhand smoke. This massive advertising effort is the result of a major court victory by the American Cancer Society and others that found Big Tobacco guilty of making untruthful statements about their products. The television ads will run on major network and cable stations during primetime for 52 weeks. 1. Health effects of smoking Big Tobacco ad 2. Second hand smoke Big Tobacco ad 3. Addictiveness of cigarettes Big Tobacco ad 4. Manipulation for nicotine delivery Big Tobacco ad 5. Low tar cigarettes being harmful Big Tobacco ad 5
6 Ergebnisse Rauchen I Das Rauchverhalten hängt stark vom Alter ab: Anteil Nichtraucher/innen bei 11-Jährigen bei über 99 %., bei 17-Jährigen bei 69% Geringer Unterschied zwischen den Geschlechtern: 14,5% der Burschen und 16,1% der Mädchen rauchen (alle Altersgruppen, unabhängig wie oft) 30% Raucherstatus der österreichischen Schüler/innen nach Alter und Geschlecht 20% 10% 0% täglich einmal/woche oder öfter seltener als einmal/woche Burschen 0,4% 1,6% 9,6% 18,8% 0,3% 2,5% 4,6% 4,4% 0,4% 3,3% 8,2% 8,2% Mädchen 0,1% 0,9% 9,6% 14,3% 0,3% 1,2% 5,9% 7,2% 0,1% 3,2% 8,6% 9,0% 6
7 Ergebnisse Rauchen II - Trend Kontinuierlicher Rückgang der österreichischen Schüler/innen im Alter von 11 bis 15 Jahren die angeben zu rauchen (unabhängig davon wie oft) seit 1998 Reduktion der Raucher/innen bei 11- bis 15-Jährgien innerhalb der letzten 20 Jahre von 20,8 % auf 11,3 % um etwa die Hälfte; dieser Trend ist auch international zu beobachten 50% 40% 30% 20% 10% ,1% 17,1% 26,4% 23,3% 24,7% 21,6% 21,4% 18,0% 19,8% 16,9% 11,9% 10,5% Wie viele der 11- bis 15- jährigen österreichischen Schüler/innen bei den HBSC-Erhebungen seit 1994 angegeben haben, zu rauchen (unabhängig von Alter und Häufigkeit) 0% Burschen Mädchen 7
8 II Alkoholkonsum 8
9 Hintergrund 1. Auswirkungen von übermäßigem Alkoholkonsum Erhöhtes Krebsrisiko Erhöhtes Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten Kognitive Probleme (Beeinträchtigung der Lernfähigkeit und der intellektuellen Entwicklung) Erhöhte Unfallgefahr durch Alkoholkonsum Erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen Erhöhtes Risiko für alkoholbedingte Krankheiten (Leberzirrhose, alkoholinduzierte Pankreatitis) 2. Verankerung in der Gesellschaft To prohibit it and secure total abstinence from it is beyond the power even of sages. Hence we have warnings on the abuse of it (650 v.chr.) bereits vor ca Jahren absichtsvolle Produktion von alkoholischen Getränken neolithische Revolution (Übergang der Jäger- und Sammlergesellschaft hin zur Sesshaftigkeit & Agrikultur) hauptsächlich um für gesicherte Produktion von Alkohol sorgen zu können durch lange geschichtlichen Entwicklung starke Verbundenheit mit sozialen und kulturellen Komponenten und starke Verankerung in Gesellschaften (Tradition) 9
10 Ergebnisse Alkohol I Häufigkeit mit der bestimmte alkoholische Getränke (Bier, Wein, Spirituosen, Alkopops, Most und andere) konsumiert werden; daraus wird ein Index errechnet 48,7% der 11- bis 17-jährigen geben an, nie Alkohol zu trinken, 2,5% berichten von täglichem Konsum, 13,8% von wöchentlichem und 35,1 % von gelegentlichem (monatlich oder seltener). Burschen trinken häufiger regelmäßig Alkohol als Mädchen Alkoholkonsum steigt bei beiden Geschlechtern mit dem Alter an. 100% Alkoholkonsum der österreichischen Schüler/innen nach Alter und Geschlecht 80% 60% 40% 20% 0% täglich wöchentlich monatlich od. seltener nie Burschen 3,0% 3,9% 2,3% 3,7% 1,0% 2,8% 20,6% 49,2% 12,9% 29,9% 45,9% 35,9% 83,1% 63,4% 31,3% 11,2% Mädchen 2,8% 2,3% 1,3% 0,6% 0,1% 1,2% 12,2% 32,3% 3,8% 26,5% 55,6% 57,9% 93,2% 70,0% 30,9% 9,2% 10
11 Ergebnisse Alkohol II Index erlaubt keine Aussagen über konsumierte Alkoholmenge Häufigkeit von Betrunkenheit 67,4 % der 11- bis 17-Jährigen waren noch nie betrunken, knapp ein Drittel (32,6%) zumindest einmal betrunken und 14,8% waren in den letzten 30 Tagen zumindest einmal betrunken Rauscherfahrungen ab dem Alter von 15 Jahren deutlich häufiger. Burschen in allen Altersgruppen geben tendenziell etwas häufiger an, betrunken gewesen zu sein. 100% Wie viele der 11- bis 17-jährigen österreichischen Schüler/innen angegeben haben, zumindest einmal in den letzten 30 Tagen bzw. jemals betrunken gewesen zu sein. 80% 60% Burschen Mädchen 81,6% 76,8% 40% 46,0% 34,0% 44,8% 37,4% 20% 0% 21,1% 16,7% 12,0% 8,8% 0,9% 3,6% 0,4% 1,9% 3,1% 1,0% betrunken letzte 30 Tage betrunken jemals 11
12 Ergebnisse Alkohol III - Trend Alkoholkonsum der österreichischen 11- bis 15-jährigen Schüler/innen seit 2002 relativ stark gesunken 2002 haben noch 19% zumindest wöchentlich Alkohol getrunken, 2014 waren es weniger als die Hälfte, 9,4% Trend ebenfalls auch international beobachtbar 40% % 20% 10% 26,0% 12,5% 20,5% 21,1% 17,2% 13,3% 20,2% 16,4% 17,4% 12,5% 11,4% Wie viele der 11- bis 15- jährigen österreichischen Schüler/innen bei den HBSC-Erhebungen seit 1994 angegeben haben, zumindest wöchentlich Alkohol konsumiert zu haben 7,6% 0% Burschen Mädchen 12
13 III Cannabiskonsum 13
14 Ergebnisse Cannabiskonsum Knapp 17% der 15- und 17-jährigen Schüler/innen haben zumindest einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert 6,4 % taten dies häufiger als fünf Mal Etwa 6% haben in den letzten 30 Tagen zumindest einmal Cannabis zu sich genommen Zwischen 2010 und 2014 leichter aber statistisch kein signifikanter Rückgang Zu beiden Zeitpunkten mehr männliche als weibliche Konsumierende 30% 20% 22,8% 17,9% Wie viele der 15- und 17-jährigen österreichischen Schüler/innen angegeben haben, zumindest einmal in den letzten 30 Tagen bzw. jemals Cannabis konsumiert zu haben 20,3% 10% 10,2% 5,8% 7,7% 4,9% 14,3% Burschen Mädchen 0% letzte 30 Tage jemals 14
15 Fazit I 1. Rückläufiger Trend bei jugendlichen Raucherraten und beim Alkoholkonsum Konsequente Umsetzung einer Kombination aus Maßnahmen - Zigaretten- und Alkoholpreise - Verpflichtende Warnhinweise - Nichtraucherschutz - Werbe- und Marketingverbote - hohe Ausgaben für Tabak- und Alkoholprävention Erhöhung der Preise - wirksamste Methode Raucherprävalenzen & Alkoholkonsum bei Jugendlichen zu reduzieren - Studie (Slater et al., 2007) mit Jugendlichen (14 bis 18 Jahre) über 4 Jahre: - niedriger Zigarettenpreis erhöht Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche zu rauchen beginnen & Konsum erhöhen - mit jedem Dollar Preissteigerung pro Packung sinkt diese Wahrscheinlichkeit, um 24% - 9,2 Milliarden US-Dollar für Werbung & Marketing: etwa 85% davon in Preisnachlässe an Einzel- und Großhändler (FTC, 2015) 15
16 Vorbild Island - wissenschaftliche gestützter Ansatz (Vollerhebung bei 14- bis 16-jährigen) - nationaler Aktionsplan Youth in Iceland - Geförderte Angebote von natural-highs (Musik, Sport, Kunst etc.), Förderungen von Vereinen, Verschärfung der Alkohol- und Tabakgesetze, Verpflichtende Elternorganisationen, Ausgangssperre für 13- bis 16-Jährige, jährliches Monitoring (Sigfúsdóttir et al., 2009) 2. Datendefizit bei Kindern und Jugendlichen außerhalb des Schulsystems Fazit II HEALTH4YOU - Gesundheitsbefragung 2015 in der überbetrieblichen Lehrausbildung (n=790) Auswirkungen des NEET-Status auf Gesundheits- und Ernährungsverhalten (Höld et al.) - 52,8 % der Jugendlichen (n= 53; Jahre) rauchen täglich Zigaretten (39,6 % Nichtraucher/innen) 60% 40% 52,8% Burschen Mädchen Tägliches Rauchen: NEETs, HEALTH4YOU, HBSC (17- Jährige) im Vergleich 20% 26% 25% 18,8% 14,3% 0% NEETs Health4You HBSC (17-Jährige) 16
17 Literatur Federal Trade Commission. (2015). Cigarette Report for Washington, D.C: Federal Trade Commission. Höld, E. et al. (2016). GAAS-Projekt zur Förderung der Gesundheitkompetenz von Jugendlichen, die sich nicht in Ausbildung, Arbeit oder Schulung befinden. Maier, G., Teutsch, F., Felder-Puig, R. (2017): Gesundheitliches Risikoverhalten österreichischer Schülerinnen und Schüler: Rauchen, Alkohol- und Cannabiskonsum - HBSC Ergebnisse HBSC Factsheet 04. Wien: Bundesministerium für Gesundheit und Frauen. Slater, S. J., Chaloupka, F. J., Wakefield, M., Johnston, L. D., & O Malley, P. M. (2007). The Impact of Retail Cigarette Marketing Practices on Youth Smoking Uptake. Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine, 161(5), Sigfúsdóttir, I.,D. et al. (2009).Substance use prevention for adolescents: the Icelandic Model. Health Promot Int 2009; 24 (1): doi: /heapro/dan038 17
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