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1 Pressemitteilung Zur sofortigen Veröffentlichung Genf +41 (0) Marie Beatrice Morin marie London +44 (0) Matthew Weigman Frankfurt +49 (0) Selei Serafin SCHWEIZER KUNST MEISTERWERKE VON FÉLIX VALLOTTON aus einer bedeutenden Zürcher Privatsammlung stehen an der Auktion vom 6. Dezember 2010 bei Sotheby s Zürich im Zentrum der Aufmerksamkeit Félix Vallotton Coucher de soleil à Grâce, ciel orangé et violet Schätzpreis: CHF 1'800'000-2'500'000 Bei der diesjährigen Herbstauktion von Schweizer Kunst bei Sotheby s Zürich geniesst das Oeuvre von Félix Vallotton einen besonderen Stellenwert. Vallotton ist mit mehreren Werken aus einer bedeutenden Zürcher Privatsammlung vertreten. Unter den 133 Losen, die am 6. Dezember versteigert werden, befinden sich ausserdem Werke weiterer herausragender Schweizer Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts, darunter Giovanni Giacometti, Cuno Amiet, Albert Anker und Ernest Biéler. Der Schätzpreis dieser Werke liegt zwischen 9,3 und 12,9 Millionen Schweizer Franken.

2 Urs Lanter, Leiter der Abteilung Schweizer Kunst bei Sotheby s Zürich, erklärt: Wir betrachten es als grosse Ehre, diese bedeutenden und teilweise gänzlich unbekannten Werke Vallottons erstmals bei einer Auktion präsentieren zu dürfen. Diese Arbeiten gestatten zweifellos neue Einblicke in das Werk des Künstlers. Die hervorragenden Ergebnisse, die bei der letzten Versteigerung von Schweizer Kunst im Juni dieses Jahres erzielt wurden die besten Resultate seit der Einführung dieser Auktionsreihe bei Sotheby s haben erneut das rege Marktinteresse an seltenen Werken exzellenter Provenienz bewiesen, die einen hohen Stellenwert im Oeuvre des Künstlers einnehmen. Wir sind zuversichtlich, dass die herausragende Qualität dieser Auswahl die Liebhaber von Schweizer Kunst begeistern und auch zahlreiche Käufer anziehen wird. Mit sieben Gemälden, drei Zeichnungen und zwei Holzschnitten steht Félix Vallotton am 6. Dezember im Mittelpunkt der Auktion. Ein Grossteil dieser Werke stammt aus einer bedeutenden Zürcher Privatsammlung. Diese Sammlung, die ab den Sechziger Jahren im Laufe von mehr als 15 Jahren zusammengestellt wurde, wurde noch nie zum Verkauf angeboten. Die Werke dieser Sammlung stellen einen repräsentativen Überblick über das Schaffen des Schweizer Künstlers dar und umfassen Landschaften, Stillleben, Werke aus der reiferen und der Altersperiode des Künstlers sowie aus seiner Nabi-Zeit und demonstrieren somit auf einzigartige Weise die Vielschichtigkeit von Vallottons Werk. Landschaftsbilder nehmen einen wichtigen Platz im Oeuvre Vallottons ein. Die Faszination, die insbesondere Sonnenuntergänge auf den Künstler ausübten, findet ihren Ausdruck im Spitzenlos dieser Auktion: Coucher de soleil à Grâce, ciel orangé et violet (Los 19, Abbildung S. 1). Dieses Meisterwerk zeigt den Blick auf die Seinemündung von der Côte de Grâce in der Nähe von Honfleur aus gesehen, einer kleinen Hafenstadt in der Normandie, wo Vallotton häufig den Sommer verbrachte. Das auf 1918 datierte Gemälde nimmt ein wiederholt von Vallotton verarbeitetes Motiv auf. Unter den zahlreichen Sonnenuntergängen, die nach 1910 entstanden, zählt unsere Fassung ohne Zweifel zu den eindrücklichsten. Die Bildkomposition mit ihren starken farblichen Kontrasten erinnert an die japanischen Farbholzschnitte, von denen sich Vallotton inspirieren liess. Der Schätzpreis dieses Werks liegt bei CHF 1'800'000-2'500'000 / 1'350'000 1'870'000. Vallottons Beitrag zur Nabi-Bewegung tritt in Femmes à leur toilette deutlich zu Tage zweifellos eines der Hauptwerke aus der Nabi-Periode des Künstlers (Los 18, Abbildung rechts). Während die meisten sogenannten Intérieurs à figures von Vallotton aus der Schaffenszeit der 1890er Jahre eher ein bescheidenes Format und nur eine einzige dargestellte Person aufweisen, sind auf diesem grossen, orientalistisch 2

3 anmutenden Werk eine Zofe und drei weibliche Akte zu sehen. Die Parallelen zum Türkischen Bad von Ingres sind nicht zu übersehen (Schätzpreis: CHF 900'000 1'200'000 / 675' '000). Die kunstvolle Landschafts-darstellung Vallottons und die Inspirationsquelle, die die Region der Normandie für den Künstler darstellte, kommen in einem weiteren Meisterwerk zur Geltung: Les champs, plateau de la Croix-Rouge (Los 21, Abbildung oben). In seinem Livre de raison dem Werkverzeichnis, das der Künstler bis zu seinem Tode führte hält Vallotton eine präzise Beschreibung dieses Gemäldes fest: Landschaft, Rüben, Weizen und Kohl, im Hintergrund Silhouetten von Bäumen, im Vordergrund lange Schatten. Das auf 1914 datierte Werk (Schätzpreis: CHF 500' '000 / 374' '000) stammt ehemals aus dem Besitz der Familie Vallotton. Das Interesse Vallottons an der Landschaftsmalerei wird auch im Gemälde Paysage à Loguivy aus dem Jahr 1923 deutlich (Los 22, Abbildung links, Schätzpreis: CHF 700' '000/ 525' '000), ebenso wie in La Tour de Goubing aus dem Jahr 1919, das auf einen Aufenthalt des Künstlers in Sierre im Wallis zurückgeht (Los 24, Abbildung S. 7, Schätzpreis: CHF 80' '000/ 60'000 90'000). 3

4 Die ausserordentliche Vielseitigkeit des Werks von Vallotton wird ferner durch zwei Stillleben verdeutlicht. Das Gemälde Pommes, cruche, verre d eau et casserole de fer-blanc stammt aus dem Jahr 1925, als Vallotton bereits von seiner schweren Krankheit wusste, und ist mit einiger Sicherheit eines der letzten Werke des Künstlers, da es nicht im Livre de raison erwähnt wird (Los 23, Abbildung rechts). Die raffinierte Komposition und Ausführung verleihen diesem Bild die Tiefe eines barocken Vanitas-Stilllebens, bei dem jedes Bilddetail als Allegorie der Sterblichkeit und Vergänglichkeit allen Irdischen zu lesen ist (Schätzpreis: CHF 150' '000/ 112' '000). Das Sujet dieses Stilllebens kontrastiert mit demjenigen von Vase vert et bol blanc (grüne Vase und weisse Schale), einem deutlich lichteren Gemälde aus dem Jahr 1919 (Los 20, Schätzpreis: CHF 100' '000 / 75' '000). Unter den Holzschnitten und Zeichnungen Vallottons, die zum Verkauf stehen, ist besonders eine Scène de rue von 1895 hervorzuheben; Ein Umschlagentwurf für das Buch Les Rassemblements. Badauderies parisiennes, physiologies de la rue, das 1896 in Paris herausgegeben wurde. Das Werk enthielt 30 Holzschnitte von Vallotton, auf denen Pariser Strassenszenen abgebildet waren, und die von berühmten Schriftstellern ihrer Epoche wie Tristan Bernard, Jules Renard, Félix Fénéon und Thadée Natanson kommentiert wurden. Obige Abbildung zeigt Los 25 der Auktion (Schätzpreis: CHF 15'000 20'000 / 11'200 15'000). 4

5 Neben den Bildern von Vallotton sind bedeutende Werke weiterer Schweizer Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts an der Auktion vertreten, darunter der kürzlich entdeckte Piz Duan von Giovanni Giacometti aus dem Jahr 1908 (Los 31, Abbildung rechts). Diese Ansicht des Berggipfels, während der Schneeschmelze vom Bergelltal aus betrachtet, gelangt zum ersten Mal an die Öffentlichkeit. Das Gemälde wurde nur einmal ausgestellt und befindet sich seit seinem Erwerb 1908 direkt vom Künstler im Besitz derselben Familie. In demselben Jahr hatte Giacometti zusammen mit Cuno Amiet und Van Gogh eine Ausstellung im Künstlerhaus in Zürich (dem heutigen Kunsthaus). Der Einfluss dieser Künstler ist bei diesem Bild (Schätzpreis: CHF 800'000 1'200'000 / 600' '000) ebenso deutlich erkennbar wie bei dem ebenfalls zum Verkauf stehenden Werk Blick von Stampa auf Italien aus dem Jahr 1924 (Los 37, Schätzpreis: CHF 400' '000 / 299' '000). Des Weiteren wird ein prachtvolles Stillleben von Cuno Amiet versteigert (Los 80, Abbildung links). Bei diesem Bild aus dem Jahr 1919 belegen die vereinfachten Formen und flächigen Farbbänder den Einfluss der Schule von Pont-Aven, von Van Gogh und den Expressionisten auf das Werk Amiets (Los 80, Schätzpreis: CHF 600' '000 / 448' '000). 5

6 Zwei Werke von Albert Anker, einem der bedeutendsten Schweizer Künstler des 19. Jahrhunderts, sollten ebenfalls erwähnt werden. Das Aquarell Strickendes Mädchen am Fenster greift eines der Lieblingsmotive des Künstlers auf und gestattet einen intimen Blick auf das tägliche Leben seiner Zeitgenossen (Los 7, Schätzpreis: CHF 120' '000/ 90' '000). Das Portrait Mädchen mit roter Haarschleife zeigt beispielhaft die Poesie und Empathie im Werk Ankers, sein Mitgefühl und Interesse für seine Mitmenschen, ihre Individualität und ihre Umwelt. Für dieses Werk aus dem Jahr 1868 liegt der Schätzpreis bei CHF 450' '000/ 336' '000 (Los 8, Abbildung rechts). Weitere bemerkenswerte Werke an der kommenden Auktion sind das Doppelportrait Deux valaisannes von Ernest Biéler (Los 12, Abbildung links, Schätzpreis: CHF 100' '000/ 75' '000) sowie ein Werk von Adolf Dietrich aus dem Jahr 1944: Vögel auf dem Futterbrett (Los 30, Abbildung unten, Schätzpreis: CHF 100' '000 / 75' '000). Darüber hinaus kommen Werke weiterer bedeutender Künstler zur Auktion, unter anderem von Ferdinand Hodler, Alice Bailly, Max Bill, Marius Borgeaud, François Bocion, Gustave Buchet, Augusto Giacometti, Le Corbusier und Jean Tinguely. 6

7 SCHWEIZER KUNST Auktion Sotheby s Zürich, Talstrasse 83 Montag, 6. Dezember um 18 Uhr Publikumsausstellung Sotheby s Genf, Hôtel Beau-Rivage 13. bis 15. November 2010, von 10 bis 18 Uhr Sotheby s Zürich, Talstrasse bis 5. Dezember 2010, von 10 bis 18 Uhr Félix Vallotton, La Tour de Goubing, 1919 (Schätzpreis: CHF / ) ALLE VON SOTHEBY S VERÖFFENTLICHTEN PRESSEMITTEILUNGEN SIND AUF ARCHIVIERT BILDMATERIAL IST AUF ANFRAGE ERHÄLTLICH * Die Schätzpreise verstehen sich zuzüglich der Käuferkommission. 7