Gut vortragen. Richard Müller (Folien von Wolfgang Reisig)
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- Waltraud Dresdner
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1 Gut vortragen Richard Müller (Folien von Wolfgang Reisig)
2 Gut vortragen Richard Müller Folien: W. Reisig, Beauty is our Business
3 ... weit häufiger 3
4 Warum dieser Vortrag? schlechte Erfahrungen in Seminaren, auf Konferenzen, bei Vorstellungsgesprächen, Jeder kann sich steigern! Richtlinien kennen / kennen lernen, Vortragen üben, in Gruppen arbeiten, fremde Vorträge kritisch analysieren, eigene Vorträge kritisch analysieren. 4
5 1. Man kann immer etwas Vernünftiges sagen für jedes Publikum, zu jedem Thema, in jedem (Zeit-)rahmen. 2. Wenn der Zuhörer nichts versteht, sich langweilt, unzufrieden ist, dann ist der Sprecher schuld! immer und ausnahmslos Grundthesen 5
6 Was ich Ihnen hier erzähle Allgemeines Folien/Tafelbild gestalten Vortragen Schlussbemerkungen 6
7 Allgemeines
8 Ziel eines Vortrags Zuhörer soll Interesse am Inhalt bekommen, 1-2 zentrale Ideen mitnehmen Aristotelisches Ideal: Eine Idee in 3 Teilen. Zuhörer soll nicht Unverstehbares sehen, meine Sackgassen kennenlernen. 8
9 Immer an die Hörer denken! Die Hörer bestimmen den Inhalt: Was ist interessant für mein Publikum? die Tiefe: derselbe Grad an Tiefe im ganzen Vortrag! Abweichung allenfalls mit Ankündigung. Bedenken Sie Rahmen / Anlass des Vortrags! in Vortragsreihen: Zu anderen Vorträgen Bezug nehmen. 9
10 Dauer beachten Normalerweise liegt mehr Material vor, als in der gegebenen Zeit darstellbar ist. Was tun? Schwerpunkt bilden, Informationen auswählen, Beispiel verwenden - statt allgemeinen Fall. Nicht alles erzählen wollen! Bei vorgegebener Dauer: Niemals überziehen! 10
11 Mündlich ist nicht schriftlich Papier kann man blättern, einen Vortrag nicht. Der Hörer ist der Reihenfolge des Sprechers ausgeliefert. Eine Lücke im Verständnis eines Vortrags macht den Rest oft wertlos. 11
12 Eine gute Reihenfolge ist oft nicht kanonisch, Reihenfolge folgt so gut wie nie der schriftlichen Vorlage, bringt i.a. mehr und frühere Beispiele. Deshalb: mehrere Reihenfolgen ausprobieren! Querbezüge (über mehrere Folien) hinweg vermeiden; ggf.: Folie wiederholen (drauf hinweisen!) 12
13 Beispiel: Mathematik schriftlich: 1. Gliederung 2. Definition 3. Theorem 4. Beweis 5. Beispiel 6. Literatur mündlich: 1. Beispiel 2. Gliederung 3. Definition am Beispiel 4. Theorem am Beispiel 5. Beweis skizzieren 6. Literatur kurz oder weg 13
14 Klar formulieren Jedes noch so bizarre Missverständnis vermeiden, starke Verben wählen, eindrucksvolle Bilder und Analogien suchen. 14
15 Drei-Teile-Regel Gut ist eine Struktur in drei Teilen Anfang Hauptteil Schluss Der Hauptteil kann wieder 3-geteilt sein These Antithese Synthese 15
16 Roter Faden Warum erzählt der das jetzt? Was soll das hier? Häufiger Fehler: Der Zuhörer hat keine Orientierung mehr, wo im Vortrag wir gerade sind. 16
17 Jeder fachliche Vortrag - führt einige Begriffe ein, Begriffe auflisten - stellt Bezüge zwischen Begriffen her. Erstellen Sie nur für sich 3 Listen von Fachbegriffen: - bekannte, selbstverständliche - bekannte, an die Sie kurz erinnern eine Raute - die Sie neu einführen. und schmuggeln Sie keine weiteren Begriff in Ihren Vortrag hinein! 17
18 Folien/Tafelbild gestalten
19 Jedes Medium ist sinnvoll nutzbar! Tafel: Technische Ausstattung zwingt zu gutem Tempo, schwierig: zugleich sprechen und schreiben, schwieriger als Projektor, schlecht bei Grafiken. Projektor zwingt zu gründlicherer Vorbereitung, bietet mehr grafische Möglichkeiten, verleitet zu überhöhtem Tempo, verleitet zu Klamauk. 19
20 Jede Folie: ein Gedanke! Schon ihre Überschrift skizziert diesen Gedanken. Selten: ein Gedanke geht über zwei Folien. Nie: Zwei Gedanken ohne Zusammenhang auf eine Folie. Tipp: Wenn Sie keine gute Überschrift finden: Ihre Folie enthält keinen vernünftigen Gedanken! 20
21 Was steht auf einer Folie? Falsch: - Sie schreiben lange Texte oder ganze Sätze hin und lesen sie entweder vor oder lesen sie nicht vor. Beides hilft dem Zu- hörer überhaupt nicht, sondern verwirrt ihn; zudem kostet es Zeit. - Durcheinander: kursiv, unterstrichen, fett, bunt, verschiedene Schriften 21
22 Richtig: Was steht auf einer Folie? - Schlagzeilen, Stichworte, - Grafiken auf Sinnvolles reduziert, - Effekte nur mit Sinn! - Farbe, Form, Größe, Position sinnvoll nutzen! - Alles auf der Folie wird erläutert! Was nicht erläutert werden braucht/soll: weglassen. 22
23 Eine Folie ggf. aufblättern Erst etwas allgemeines Dann kommt was dazu Wenn die Folie schon recht voll ist, ggf. einfliegen lassen damit man sieht, was jetzt neu ist 23
24 Grafik klug wählen! eine (kleine) Grafik sagt oft mehr als eine ganze Folie Text, wird wiedererkannt, kann Querbezüge deutlich machen. 24
25 Bauhausprinzip "die Form folgt der Funktion" = nur Inhalt zeigen, der dem Transport der Botschaft dient. 25
26 Leitmotivtechnik Gleiche - Farbe - Form - Lage - Größe - Symbolik immer für den gleichen Zweck! Verschiedene - Farben - Formen - Lagen - Größen - Symbolik immer für verschiedene Zwecke! 26
27 Augenfreundlichkeit mein Vorschlag: Font 24 Serifenfreie Schrift verwenden! 27
28 Augenfreundlichkeit Schrift in angemessener Größe (typisch 24pt) auch in Grafiken! Raumgröße bedenken. Rot/Grün-Blindheit berücksichtigen, nicht schnell hell/dunkle Folien wechseln, klare Farben verwenden ( sonst kann es flimmern), Kontraste bilden, helle Farben vor weißem Hintergrund nur in Flächen, Striche dick genug wählen, verwechselbare Zeichen vermeiden 1, l, I, o, 0, O 28
29 Tipps 1. Beispiel, zentrale These o.ä. über mehrere Folien hinweg am selben Ort stehen lassen. 2. Die Zeilen nicht von vorn bis hinten vollschreiben, denn das ist sehr mühsam zu lesen. Besser: ca. halbe Breite vollschreiben, dem Sinn entsprechend eine neue Zeile beginnen. 29
30 Die letzte Folie bleibt während der Diskussion liegen, also lange. Nutzen Sie das! 30
31 Vortragen
32 Auftreten offene Körperhaltung nicht: Hände in Hosentaschen, nicht: erhobener Zeigefinger. nicht: Rücken zum Publikum. 32
33 Das Publikum ansprechen. Frei sprechen! Wie sprechen? Folie als Spickzettel verwenden. An Folie orientieren, ohne vorzulesen. Durch die Folie führen mit Zeigestock an der Wand, Maus, Zeichenbrett für rechnergestützte Vorführung, Präsenter. Ggf. erste und letzte Sätze auswendig lernen. Vor Freund(in), Kollegen, Spiegel proben! 33
34 Weiteres Durch Dynamik Höhepunkte erzeugen. Gerade, klar, prägnant formulieren. Keine geschriebenen Sätze sprechen. Keine juristisch abgesicherten Verlautbarungen abgeben. Gliederung, Effekte erreicht man durch Pausen. Ein Satz enthält einen Gedanken. Sie sind nicht Thomas Mann und nicht Heinrich von Kleist! 34
35 Atmosphäre ist unterschiedlich aber immer: 35
36 Atmosphäre Ein Vortrag ist ein Gespräch, keine Schallplatte; den Zuhörer ansprechen, ansehen; in den Gesichtern lesen, ggf. warten. Nachzügler einsammeln: "bis jetzt..." "jetzt kommt..." "das haben wir erreicht... den Stand des roten Fadens zeigen. Deutlich und angemessen laut reden. 36
37 Schlussbemerkungen
38 Gut vortragen ist wichtig wenn man : Ergebnisse vorstellt, einen Arbeitsplatz sucht. hat oft mehr Einfluss auf Entscheidungen als exzellente Ergebnisse.... und kann Spaß machen! 38
39 immer konstruktiv Kritik üben erst positiv, dann negativ Ich finde, dass Ich hätte mir gewünscht, dass Kritik ist ein Geschenk! Ich bin dankbar für die schärfste Kritik, solange sie nur sachlich bleibt. (Otto von Bismarck) 39
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