Zusammenfassung...III Abkürzungsverzeichnis... IV 1 Einleitung Theoretischer Hintergrund zum Thema...3

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1 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung...III Abkürzungsverzeichnis... IV 1 Einleitung Theoretischer Hintergrund zum Thema Allgemeines zu den Schnecken Vorkommen und Vermehrungszyklus der im Ackerbau relevanten Nacktschnecken Die wichtigsten Schneckenarten auf Schweizer Äcker Bekämpfungsmöglichkeiten von Schnecken Grundsätzliches zur Schneckenproblematik Vorbeugende Bekämpfungsmöglichkeiten Direkte Bekämpfungsmöglichkeiten Stand der aktuellen Forschung Material und Methoden Untersuchung ausgewählter Parzellen Ausgewählte Parzellen für die Köder- und Vorversuche Ausgewählte Parzellen für die Allylsenföl-Methode Parzelle für den Allylsenföl- und Ködermethodenvergleich Versuchsabläufe der verschiedenen Feldversuche Versuchsablauf der Köder- und Vorversuche Versuchsablauf der Allylsenföl-Methode Versuchsablauf des Allylsenföl- und Ködermethodenvergleichs Untersuchung ausgewählter Fangmethoden vergraben von Ködern im Boden Blumentopfuntersatz-Ködermethode Allylsenföl-Methode Aussieben von Schnecken aus Bodenproben Austreiben durch Sättigung der Bodenproben mit Wasser Auswertung der Feldversuche Laborversuch Wahl der Kulturen Wahl der Schneckenart Anbau der Kulturen Haltung der Schnecken Versuchsanordnung Quantitative Auswertung der Frassschäden und der Kotmenge Praktische Versuchsdurchführung I -

2 4 Ergebnisse Ergebnisse und Einzeldiskussion der Feldversuche Ergebnisse der Köder- und Vorversuche Ergebnisse des Allylsenfölversuches Ergebnisse des Allylsenföl- und Ködermethodenvergleichs Ergebnisse der Sieb- und der Sättigungsmethode Gefangene Schneckenarten Ergebnisse des Laborversuches Gewichtsveränderungen der Schnecken Gewichtsveränderung der Kulturen Quantitative Beurteilung der Frassschäden und der Kotmenge Gesamtdiskussion und Folgerungen Literaturverzeichnis Dank II -

3 Zusammenfassung Schnecken verursachen im Ackerbau jährlich grosse Ertragsausfälle und Qualitätseinbussen. Letztere sind im Kartoffelanbau von enormer Bedeutung, da in der Schweiz die Qualität die Preismaske mitgestaltet und deshalb direkte Auswirkungen auf den Gewinn aus dem Kartoffelanbau hat. Ziel der Arbeit war, ausgewählte Fallen und Zwischenkulturen auf ihre Eignung zur Ermittlung, Prognostizierung und Regulierung von Schneckenpopulationen im Kartoffelbau zu testen. In Feldversuchen sollten die im Schweizer Ackerbau relevanten Schneckenarten ermittelt und das Fangvermögen von nach unterschiedlichen Prinzipien funktionierenden Fallen geprüft werden. Zudem sollte in einem Labor-Pilotversuch die Hypothese, dass Nacktschnecken gegenüber verschiedenen Kulturen ein unterschiedliches Frassverhalten aufweisen, verifiziert und allfällige Schwierigkeiten aufgedeckt werden, um diese "Holpersteine" in weiterführenden Versuchen aus dem Weg räumen zu können. Im Rahmen der Feldversuche wurden fünf Fallentypen getestet. Zwei als Lockfallen konzipierte Fallensysteme wurden mit verschiedenen Ködern bestückt. Bei der einen Lockfalle (Blumentopfuntersatzmethode) wurde der Köder (Katzenfutter-Bier- Kleiemischung) auf der Bodenoberfläche verteilt und zum Schutz der angelockten Schnecken (Sonneneinstrahlung) mit einem Blumentopfuntersatz abgeschirmt. Die Köder der zweiten Lockfalle (Gurken, Karotten und Kartoffel) wurden in 15 cm Bodentiefe vergraben. Einer Testfalle liegt das Austreibungsprinzip zu Grunde. Mittels einer Reizlösung (Allylsenföl- Lösung) werden die Nacktschnecken ausgetrieben und können anschliessend ausgezählt und nach Art bestimmt werden. Weiter wurde eine Aussieb- und eine Wassersättigungsmethode geprüft. Im Labor-Pilotversuch wurde die auf den Schweizer Karoffeläckern am meisten vorkommende Schneckenart, die Genetzte Ackerschnecke Deroceras reticulatum (mittels Feldversuch ermittelt) auf deren Frassverhalten bei unterschiedlichen Kulturen getestet. Dazu wurden die Schnecken und die ihnen vorgesetzten Kulturen zuerst eingewogen und nach einer Frasszeit von drei Tagen wieder zurückgewogen. Anhand der Gewichtsdifferenz der Kulturen und der Schnecken konnte auf das Frassverhalten der Schnecken bei der entsprechenden Kultur geschlossen werden. Es wurden drei Durchgänge mit je drei Wiederholungen angestellt. Zusätzlich wurde visuell anhand Fotos eine quantitative Beurteilung der Frassschäden und der Kotvorkommnisse vorgenommen. Die Beurteilung geschah mit Hilfe einer Skala von 1 (extrem wenig Kot / Frass) bis 10 (extrem viel Kot / Frass). Der Genetzten Ackerschnecke Deroceras reticulatum wird im Schweizer Ackerbau die grösste Bedeutung beigemessen (90% der gezählten Individuen). Sie sollte auch in weiteren Untersuchungen als Versuchsobjekt herangezogen werden. Die Blumentopfuntersatzmethode vermochte die besten Fangerfolge zu erzielen und könnte sich in der Praxis als Hilfsmittel zur Schneckenregulierung etablieren. Das Vergraben von Ködern verzeichnete nur geringe Fangerfolge und ist wie die Sieb- und die Sättigungsmethode, mit welchen gar keine Schnecken ausgemacht werden konnten, sehr arbeitsaufwändig. Diese Methoden werden für den Praxiseinsatz nicht empfohlen. Die Allylsenfölmethode wurde ihren Erwartungen nicht gerecht (keine Fangerfolge). Die Ergebnisse müssen aber mit Vorsicht interpretiert werden, da diese Methode in anderen Versuchen Erfolge verzeichnen konnte. Hier sind weitere Exaktversuche angezeigt, um endgültige Aussagen machen zu können und Empfehlungen abzugeben. Alle getesteten Fallen sollten unbedingt Gegenstand von weiteren Untersuchungen bleiben, da während der Versuchsperiode extreme Witterungsverhältnisse vorherrschten oder durch solche geprägt waren (Sommertrockenheit 2003), die grossen Einfluss auf die Resultate ausüben. - III -

4 Die Biomasse hat bei allen Kulturen, mit Ausnahme des Nüsschensalates (wird gemieden), abgenommen. Laut den gemachten Untersuchungen sind der Raps, die Sonnenblume und die Zottelwicke von den Schnecken bevorzugte Kulturen. Es bestehen erhebliche Diskrepanzen zwischen den einzelnen Durchgängen, was auf viele Einflussfaktoren (tierspezifische und umweltbedingte) hindeutet, die es in weiterführenden Untersuchungen zu minimieren gilt. Eine solche weiterführende Untersuchung sollte als Feldversuch angelegt werden, um dadurch das Frassverhalten der Nacktschnecken unter natürlichen Bedingungen zu erforschen. Die Resultate der quantitativen Beurteilung untermauern die Ergebnisse der statistischen Auswertung und verdeutlichen die Bevorzugung der Kulturen Raps, Sonnenblume und Zottelwicke gegenüber dem Nüsschensalat. Das Auftreten von Nacktschnecken im Ackerbau ist ein komplexes Problem, bei dem die Biologie und das Verhalten des Schädlings, die mehrjährigen Klimabedingungen, das Makround Mikroklima, die Fruchtfolgegestaltung, die Bodenbearbeitung, die Anbautechnik, das Aufkommen von Nützlingen und andere Einflussfaktoren von entscheidender Bedeutung sind. Eine erfolgreiche Kontrolle der Nacktschnecken ist nur unter Kenntnis der geschilderten Zusammenhänge in weit vorausschauender Sicht- und Handlungsweise möglich. Key-words: Deroceras reticulatum, slug, integrated-pest-management, biological-slugcontrol, mollusc Abkürzungsverzeichnis ÖLN: ökologischer Leistungsnachweis IP: integrierte Produktion BIO: biologische Produktion FF: Fruchtfolge SHL: Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft FiBL: Forschungsinstitut für Biologischen Landbau D: Deutschland KAFU-KLM: Katzenfutter-Kleienmischung GK 2: Giftklasse 2 mmol: Millimol BBA: Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft FiBL: Forschungsanstalt für biologischen Landbau KTI: Kommission für Technologie und Innovation Gastropoden: Schnecken - IV -

5 1 Einleitung Die Regulierung der Schnecken im Kartoffelbau stellt ein komplexes Problem dar welchem durch die Verfolgung von verschiedenen Bekämpfungsstrategien gerecht werden kann. Eine Strategie beschreibt im Allgemeinen ein taktisches Vorgehen, um langfristig ein Ziel oder mehrere Ziele zu erreichen. Bezüglich der Schneckenproblematik im Kartoffelbau bedeutet dies, ackerbauliche, natürliche und direkte Bekämpfungsmassnahmen gezielt zu nutzen, um Schneckenschäden unter der wirtschaftlich bedeutsamen Schwelle zu halten. Für den Landwirt stehen verständlicherweise der Ertrag und die Qualität und folglich das Betriebseinkommen im Vordergrund (El Titi A. 2003). In der konventionellen Landwirtschaft können Schneckenkörner zur Bekämpfung der Schnecken eingesetzt werden (Speiser B. 2002). Doch verfehlen Betriebe, die sich ausschliesslich auf die Anwendung von Schneckenkorn verlassen, die Ausnutzung anderer zweckdienenden und kostenneutraler Möglichkeiten zur Ertragsund Qualitätssicherung im Kartoffelanbau. Deshalb gilt es sowohl im biologischen Landbau, wie auch im konventionellen Anbau ein integriertes Vorgehenskonzept anzuwenden. Laut Titi (2003) sind die tragenden Säulen eines solchen Konzeptes: 1. Verkürzung der schneckenempfindlichen Phase der Kultur. 2. Förderung der Schneckenmortalität. 3. Vorhersage über die Schadenwahrscheinlichkeit durch Schnecken 4. Entscheidung zur direkten Schneckenbekämpfung Im Biologischen Landbau stehen in der Schweiz, obwohl das Ferramol -Schneckenkorn mit dem natürlichen Wirkstoff Eisen-III-Phospat in Deutschland im Biolandbau eingesetzt werden darf (Speiser B. 2004) und ebenfalls Hoffnung auf eine Zulassung in der Schweiz besteht, nebst dem Einsatz von Laufenten keine direkten Bekämpfungsmöglichkeiten zur Verfügung, die für den grossflächigen Ackerbau geeignet sind (Speiser B. 2001). Eine Untersuchung im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojektes ( ) der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft (SHL), in welchem die Qualität der Kartoffeln von rund 100 Parzellen verschiedener Anbaurichtungen (ökologischer Leistungsnachweis, integrierte Labelproduktion und biologische Produktion) untersucht wurde, ergab, dass Schnecken bedeutende Verursacher von Knollenschäden an Kartoffeln sind und zu empfindlichen Qualitätseinbussen und zu einer Reduktion des Erlöses beitragen. Weiter konnte festgestellt werden, dass ein Zusammenhang zwischen der Begrünung der Parzellen in den Jahren vor Kartoffeln und den auftretenden Knollenschäden besteht (Keiser 2004a). Es konnte gezeigt werden, dass je ausgeprägter die Begrünung in den Jahren vor dem Kartoffelanbau war, die Frassschäden dementsprechend höher ausfielen. Es besteht somit einen Zielkonflikt zwischen den ökonomischen Zielen der Kartoffelproduzenten und dem Boden- und Gewässerschutz. Streifenversuche auf einer Parzelle mit einem erhöhten Schneckenbesatz ergaben deutliche Unterschiede bei der Entwicklung der Schneckendichte in Abhängigkeit zur angebauten (Zwischen-) Kultur (Krebs et al. 2003). In einem von Glen, Jones und Fieldsend (1990) in England durchgeführten Versuch, der in Frank (1998) zitiert wird, wurde festgestellt, dass eine negative Korrelation zwischen der Frassaktivität der Schnecken und dem Glukosinolatgehalt von Rapspflanzen besteht. Ziel dieser Diplomarbeit ist es, Möglichkeiten und Alternativen in der Schneckenbekämpfung aufzuzeigen, die zur Erreichung eines oder von mehrerer der vier oben aufgeführten Punkte beitragen. Hierfür werden ausgewählte Schneckenfallen auf ihre Praxistauglichkeit und Eignung als Prognoseinstrument geprüft (Punkt 3 und 4). Um die Fangsicherheit einer neuen Schneckenaustriebmethode zu testen, soll zudem die Knollenqualität der Versuchsparzellen bestimmt werden (Vergewisserung, dass Schnecken vorhanden waren). Anhand der Fangresultate sollen die im Kartoffelanbau relevanten Schneckenarten ermittelt und die Hypothese, dass die Genetzte Ackerschnecke Deroceras reticulatum die häufigste Schneckenart auf den Schweizer Äckern ist, verifiziert werden. Weiter soll geprüft werden, ob durch die gezielte Auswahl von Zwischenkulturen die Schneckenpopulation beziehungsweise die untersuchte Schneckenart Deroceras reticulatum in ihrem Frassverhalten beeinflusst und somit im - 1 -

6 Feld reguliert werden kann, womit dem oben erwähnten Zielkonflikt Rechnung getragen würde (Punkt 1 und 2). Mit dem Beobachten der Schneckenpopulation über eine längere Zeitperiode (1 Jahr), dem eingehenden Literaturstudium und eigens gemachten Erkenntnissen und Überlegungen, sollen zudem ganzheitliche Lösungsansätze bei der Bekämpfung der Schnecken herausgeschürft und wichtige Punkte, welche bei der Entwicklung eines Prognosesystems beachtet werden müssen, dargelegt werden

7 2 Theoretischer Hintergrund zum Thema 2.1 Allgemeines zu den Schnecken Als Schnecken bezeichnet man die Mollusken (Weichtiere) der Klasse Gastropoda; dieser wissenschaftliche Name bedeutet Bauchfüsser (griechisch gaster: Magen; podes: Füße) (Anonym a, 2004). Es gibt sehr viele Schneckenarten mit verschiedenen Grössen. Es gibt solche, die winzig klein und von blossem Auge kaum sichtbar sind und solche die drei bis viermal so schwer werden können wie eine Hauskatze (gewisse Meeresschnecken). Manche Schnecken haben Gehäuse, die nach links gewunden sind, diejenigen anderer sind nach rechts gewunden. Bei einigen Gruppen gibt es beide Varianten. Es gibt Blasenschnecken der Familie Bulladae, welche dünnschaliges, manchmal farbiges Gehäuse besitzen und die Meere der gemässigten Breiten bewohnen, auffällig gemusterte Seeschnecken, die als typische Riffbewohner gelten und im angelsächsischen Sprachraum als Flamingo Tongue (Flamingozunge) bezeichnet werden, sowie Nacktschnecken, welche im Ackerbau mit Abstand die grössten Schäden verursachen und in den Untersuchungen von dieser Diplomarbeit betrachtet werden Vorkommen und Vermehrungszyklus der im Ackerbau relevanten Nacktschnecken Schneckenschäden treten im durchschnitt über die Jahre betrachtet in Grossbritannien, Irland, Holland und in Frankreich am häufigsten und im grössten Ausmass auf. In vielen anderen Regionen von Europa können Schnecken erhebliche Schäden verursachen, ihr auftreten ist jedoch weniger regelmässig. In trockenen, kalten Klimagebieten oder in höher gelegenen Gebieten sind die Schneckenschäden oft ungewöhnlich (Speiser B. et al 2001). Auf einzelnen Betrieben Parzellen kann das für die entsprechende Gegend allgemeingültige Muster der Schneckenvorkommnisse abweichen, das Vorhandensein von Nacktschnecken vom Klima, dem Bodentyp, der Verteilung der Schnecken im Feld, dem Wachstumsvermögen der Kultur, der Bewirtschaftung und weiteren Faktoren abhängt, die Lokal verschieden sein können. = stark betroffen = nicht regelmässig betroffen Abbildung 1: Hauptvorkommnisse von Schneckenschäden Die meisten Schneckenarten sind harmlos und für unsere Kulturen ungefährlich. Viele Gehäuseschneckearten sind gar, verursacht durch das stören der Lebensgewohnheiten und das zerstören der ökologischen Nischen, bedroht (Speiser B. et al 2001). Es kommen verschiedene Nacktschneckenarten auf den Schweizer Ackerflächen vor, die Schäden mit wirtschaftlicher Relevanz verursachen können. Durch ihre Grösse und die rot-orange bis braunschwärzliche Farbe fallen die Spanische (Arion lusitanicus) und die Rote Wegschnecke (Ari

8 on rufus) besonders auf, welche meist von Wegrändern, Gräben und Feldrainen in die Kulturen einwandern. Sie können sich dabei in einer Nacht bis zu 20 m fortbewegen (Stemann G. 2002). Die kleineren Ackerschnecken sind den Deroceras-Arten (Deroceras reticulatum, Deroceras agreste) zuzuordnen. Über den möglichen Aktionskreis ausgewachsener Deroceras- Schnecken gibt es unterschiedliche Angaben, die zwischen wenigen Metern bis zu über 20 m schwanken. Jedes Individuum der zwittrigen Nacktschnecken ist zur Ablage von 200 bis 400 Eier befähigt. Ein Gelege umfasst meist eine Eizahl von 10 bis 40 Eiern. Die Gelege werden in Hohlräumen des Bodens, in Regenwurmgängen, aber auch unter Steinen, Kluten und dichtem Mulchmaterial direkt an der Bodenfläche abgelegt. Herrschen günstige Witterungsverhältnisse vor, können bereits nach 2 bis 4 Wochen junge Schnecken schlüpfen, welche selber nach circa 6 Wochen fortpflanzungsfähig sind und 6 bis 8, teils auch bis 12 Monate alt werden. Die Überwinterung geschieht bei den erwachsenen (adulte) Schnecken bei tiefen Temperaturen im Boden, können aber auch, bei milden Witterungsabschnitten, aktiv an der Oberfläche vorgefunden werden. Bei den Jungschnecken liegen die Entwicklungsschwerpunkte im Spätherbst und im Frühjahr (März / April), wobei sie sich fortlaufend entwickeln und ihr Aktivitätshöhepunkt mit nachfolgender Eiablage Anfang bis Mitte Mai haben. Im Juni bis August, je nach Feuchtigkeitsbedingungen, entwickeln sich neue Jungschnecken, die den Höhepunkt der Eiablage im Herbst (September bis November) aufweisen. Unter günstigen Umweltbedingungen (Bodenruhe, Feuchtigkeit, Bodenbedeckung, Nahrungsangebot, milder Winter et cetera) kann der typische Entwicklungszyklus beschleunigt ablaufen, so dass eine dritte Generation entstehen kann. Je nach Feuchtigkeitsbedingungen entwickeln sich neue Jungschnecken von Juni bis August. Durch dieses grosse Vermehrungspotenzial können enorme Populationsdichten entstehen (Tabelle 1). Tabelle 1: Regenerationspotenzial der Nacktschnecken auf den Schweizer A- ckerflächen (Quelle: Stemann G. 2002) Eiablage = 300 Stück pro Tier, Anzahl der Nachkommen bei Schlupfraten von: Generation Schlupfrate Anzahl Schlupfrate Anzahl Schlupfrate Anzahl 5 % % % S. x S. x S. x S. x S. x '600 S. x S. x '800 S. x '000 S. x 60 12' Die wichtigsten Schneckenarten auf Schweizer Äcker Genetzte Ackerschnecke, Deroceras reticulatum: Die genetzte Ackerschnecke ist die häufigste Schneckenart. Sie kann hellbeige, hell- oder dunkelbraun gefärbt sein, mit oder ohne Fleckenmuster. Die Tiere fliehen beim Anfassen und fühlen sich schlüpfrig an. Die Eiablage erfolgt circa Anfang April, danach sterben die meisten erwachsenen Tiere. Die Jungtiere schlüpfen im April/Mai und sind dann etwa 5 mm gross. Im Laufe des Sommers wachsen sie kontinuierlich und erreichen im Herbst eine Grösse von bis zu 5 cm. Ackerschnecken sind nur bei grosser Feuchtigkeit aktiv; die übrige Zeit verbringen sie im Boden (zum Beispiel in Regenwurmgängen). Wegen diesem Verhalten überstehen sie die Bodenbearbeitung oft unbeschadet (Speiser B. 2002)

9 Garten-Wegschnecken, Arion distinctus und Arion hortensis: Als Gartenschnecken werden die zwei kaum voneinander unterscheidbaren Arten unterschieden. Die Oberseite ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Merkmal dieser Art ist die blass-gelbe bis kräftig orange Färbung. Beim Anfassen ziehen sich die Tiere zusammen und bleiben am Ort. Sie fühlen sich klebrig an. Der Lebenszyklus ist ähnlich wie bei den Ackerschnecken (Speiser B. 2002). Spanische Wegschnecke, Arion lusitanicus: Die ausgewachsenen, bis zu 10 cm grossen, braunen Tiere der Art Arin lusitanicus sind gut bekannt. Die Jungtiere werden hingegen oft nicht erkannt, da sie anders gefärbt sind (braun, grau, gelblich oder grünlich mit braunen Längsstreifen). Diese Art frisst ganze Pflanzen oder zumindest grosse Teile davon und hinterlässt auffällige Schleimspuren. Die Jungtiere schlüpfen im Spätherbst oder im Februar/März und sind dann etwa 1 cm lang. Im Lauf des Sommers wachsen sie kontinuierlich und erreichen im Spätsommer ihre volle Grösse. Da sie auf Bodenbearbeitung empfindlich ist, lebt die Spanische Wegschnecke hauptsächlich in Dauergrünland und Brachen. Von dort wandert sie mehrere Meter ins Kulturland ein und kann in den Randpartien grosse Schäden verursachen. 2.2 Bekämpfungsmöglichkeiten von Schnecken Grundsätzliches zur Schneckenproblematik Die Schneckenbekämpfung stellt für den Landwirt ein schwierig zu lösendes Problem dar. Es können verschiedene Nacktschneckenarten und auch einige Gehäuseschneckenarten, welche jedoch nicht von wirtschaftlicher Relevanz sind, auf Schweizer Äcker vorkommen und Ertrags- und/oder Qualitätseinbussen verursachen. Die Arten haben unterschiedliche Lebensansprüche und sind im Ackerboden, auf der Bodenoberfläche und in der Strauchschicht zu finden (Kapitel 2.1). Eine Massenvermehrung wird durch günstige Faktoren, wie milde Winter, gleichmässiger Regen im Frühjahr, Sommer und Herbst sowie das Fehlen extremer Temperaturwerte, begünstigt. Das Temperaturoptimum liegt zwischen 15 C und 21 C (Godan D. 1979). Demgegenüber sind trockene Witterung (vor allem in den Monaten Juni bis Juli und September bis Oktober), plötzlich stark absinkende Temperaturen im Sommer, ein Kälteeinbruch oder leichter Frost im frühen Herbst sowie Parasiten und Prädatoren gut zur Unterdrückung von massenhaftem Schneckenauftreten (Kühne S. 2002). Der Randbereich der Felder, welche an grasig-krautige Feld-, Wiesen- und Wegraine grenzen, ist oft am stärksten betroffen, da die Schnecken von diesen Unterschlupfstellen insbesondere in der Abenddämmerung, ins benachbarte Feld einwandern um zu fressen. Wird auf den angrenzenden Randpartien keine Bodenbearbeitung durchgeführt, so kann die Entwicklung der Schnecken in der geschlossenen Krautschicht ungestört fortlaufen (Frank T. 1998a, Frank T. 1998b). Im Folgenden werden lediglich Bekämpfungsmöglichkeiten und Strategien aufgegriffen, die auch für den Kartoffelanbau relevant sind. So wird beispielsweise auf die optimalen Saattiefen und Saattermine der verschiedenen Getreidearten und des Rapses nicht eingegangen. Untersuchungen, die jedoch bei anderen Kulturen gemacht wurden werden mitberücksichtigt und auf den Kartoffelanbau übertragen, sofern dies möglich ist Vorbeugende Bekämpfungsmöglichkeiten Vorbeugende Massnahmen machen im Ackerbau meist nur bei grossem Schadenrisiko Sinn, da einige Verfahren nicht bodenschonend sind oder Nützlinge gefährden können (Speiser B. 2001). Ackerbauliche Massnahmen sind meist darauf eingestellt, den Lebensraum für die Schnecken ungünstig zu gestallten, wobei sie zum Teil nicht optimal den Anforderungen des Bodenschutzes und der Wirtschaftlichkeit entsprechen (Stemann G. 2002). So ist beispiels

10 weise jede zusätzliche Überfahrt mit Kosten verbunden und eine brach liegende Ackerfläche ist erosions- und auswaschungsanfälliger. Bei der Bodenbearbeitung sollten die Bodenschollen durch Eggen möglichst schnell zerkleinert werden, um dadurch die Hohlräume im Boden zu verkleinern und ein Abwandern der Schnecken in tiefere Bodenschichten, wo sie vor weiteren mechanischen Bearbeitungsgängen geschützt sind, zu verhindern (Kühne S. 2002). Da die Schnecken ihren Wasserhaushalt nicht selber regulieren können, sind sie auf Feuchtigkeit von Aussen angewiesen. Wasserüberschuss (Überschwemmung) wirkt auf die Schnecken genau so schädlich wie Wassermangel (Trockenheit). Ist die Bodenfeuchte zu tief (unter 10 %) stellt die genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) die Eiablage ein, abgelegte Eier trocknen aus und adulte Tiere sind nicht mehr aktiv (El Titi A. 2003). Die Schnecken suchen bei solchen Verhältnissen geschützte Stellen auch in tiefreichenden Bodenrissen oder Röhrensystemen (Regenwurmgänge oder Wurzelröhren) auf. Laut Lohrer (2003) ist die gezielte Austrocknung der Tiere als Wirkungsprinzip zur Bekämpfung der Schnecken schon sehr lange bekannt. Die ersten schriftlichen Hinweise darüber finden sich aus dem Jahre 1349, wobei damals die Austrocknung des Bodens mit hohem Aufwand, zum Beispiel dem Ausbringen von Kalk, Russ, Sägemehl, Sand und Holzhäcksel, erzielt wurde. Diese arbeitsintensiven Massnahmen sind heute jedoch nur auf kleinen Arealen (Hausgarten) einsetzbar und können auch negative Folgen, beispielsweise eine ph-anhebung (Kalk), eine Schwermetallanreicherung (Russ, Asche), eine Bodenstrukturveränderung (Sand) oder eine übermässige Stickstofffixierung (Holzhäcksel), nach sich ziehen. Heute gewinnt die gezielte Ausnutzung von Trockenperioden (Sommer oder im Winter bei Frost) an Bedeutung, wobei Voraussetzung für das gezielte ausnutzen von solchen Witterungskonstellationen wie der Winterfröste eine angepasste Fruchtfolge ist. Bezüglich der Fruchtfolge sollte zudem darauf geachtet werden, dass nach Kulturen mit hoher Bodenbedeckung wie Raps, Sonnenblumen, Grünschnittroggen oder Kunstwiese eine auf Schneckenfrass möglichst unempfindliche Kultur angebaut wird (Erbsen, Ackerbohnen) (Speiser B. 2001). Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass die Unterschlupfmöglichkeiten auf der Bodenoberfläche den Schnecken entzogen werden. Das Abführen des Strohs vom Feld konnte, im Vergleich zu gehäckseltem und eingearbeitetem Stroh, den Schneckenbesatz langfristig erheblich reduzieren, wobei diese Massnahme kurzfristig keine Erfolge mit sich bringt (El Titi A. 2003, El Titi A. 2004). Werden die Erntereste nicht abgeführt sollten sie, sofern keine grosse Erosionsgefahr besteht, sofort nach der Ernte eingearbeitet werden und nicht bis zur Saat der nächsten Kultur liegen gelassen werden, da durch das Einarbeiten der Erntereste den Schnecken für einige Zeit Nahrung und Unterschlupf entzogen werden (Speiser B. 1996). Zudem werden die dünnhäutigen Eier der Schnecken durch die Stoppelbearbeitung an die Bodenoberfläche befördert, wo sie durch räuberische Frassfeinde schneller gefunden und durch die Sonnenstrahlen, sowie schwankende Temperaturen und Feuchtigkeitsverhältnisse abgetötet werden (El Titi A. 2004). Beim Einarbeiten der nach der Ernte auflaufenden Pflanzen (Raps) ist in der Schweiz jedoch der Bodenschutzindex zu beachten. Es gibt viele Varianten die zur Grundbodenbearbeitung in Frage kommen. Das pflügen wird häufig als sehr effiziente Schneckenbekämpfung eingestuft (Stemann G. 2003). Denn grundsätzlich gilt, je weniger Boden bewegt wird, desto günstiger sind die Überlebensbedingungen für die Nacktschnecken (El Titi 2004). Dem steht entgegen, dass in der Praxis laut eigenen Untersuchungen (zum Beispiel Betriebe BE 331, BE 317, VD 311, LU 302, SO 303, SO 301) häufig auch auf gepflügten Flächen massive Schneckenschäden auftreten. Anderseits gibt es auch Hinweise, dass auf konsequent pfluglos geführten Flächen der Schneckenbesatz nach einigen Jahren rückläufig ist (Stemann G. 2003). Pflügen vor den besonders gefährdeten Kulturen (beispielsweise Raps, Sonnenblumen), wiederkehrendes Schälpflügen, Flügelschargrubbern, Schälgrubbern, et cetera sind nur einige von vielen Alternativen, wie die Grundbodenbearbeitung durchgeführt werden kann. Ebenso wichtig wie die Frage nach dem Wie, ist die Beachtung des Zeitpunktes der Bodenbearbeitung. Werden nämlich die für den Standort typischen Vermehrungsspitzen mitberücksichtigt kann der Bekämpfungserfolg optimiert werden (El Titi A. 2003). Weitere Kulturmassnahmen, welche die Bewegungsfreiheit - 6 -

11 der Schnecken im Boden einschränken und eine Beschleunigung der Pflanzenentwicklung fördern, haben entscheidende Bedeutung für die ökologische Schneckenabwehr (Bredelow 1975). Es soll also ein gut abgesetztes, feinkrümeliges Saat- beziehungsweise Pflanzbett hergerichtet werde, das nicht nur den Aktivitätsradius der nicht grabfähigen Schnecken einschränkt, sondern das zügige Wachstum der Jungpflanzen verbessert. Hier muss der Bewirtschafter oft einen Kompromiss zwischen der Herrichtung eines möglichst feinen Saatbetts und einer geringer Krustenbildung eingehen, da auf manchen gepflügten Flächen der Ton und der Feinschluff nach dem ersten Regen die Oberfläche versiegeln und so die Auflaufphase verzögern und die Pflanze sich länger in einem besonders anfälligen Stadium befindet. Durch das Walzen nach der Saat konnte in mehrjährigen Untersuchungen auf unterschiedlich bodenbearbeiteten Ackerflächen stets nach Wintergerste die Bestandesdichte bei Winterraps deutlich verbessert werden, unabhängig von der Art der Bodenbearbeitung (El Titi A. 2003). Mehrmaliges Walzen eignet sich sehr gut um Hohlräume zu verringern, wobei sich besonders auf schweren, tonigen Böden Schwierigkeiten herausstellen, da sich auf solchen Böden die Hohlräume selbst nach mehrmaligem Walzen nur schwer verringern lassen (Kühne S. 2002). Schwere, tonhaltige Böden bergen zudem die Gefahr, dass sie nach dem Einsatz des Pfluges und durch massive Rückverfestigung zu Verschlämmungen und Dichtelagerungen neigen (Stemann G. 2003). Auf Feldern mit einem erfahrungsgemäss hohen Schneckendruck kann eine Bodenbearbeitung im Winter die Schneckendichte reduzieren, weil dadurch Schnecken und Eier erfrieren (Frank 1998c). Diese Massnahme widerspricht jedoch dem Gedankengut, eine möglichst dichte Pflanzendecke über den Winter anzustreben, um die Erosionen und Auswaschungen zu verringern. Bei gleicher Bodenbearbeitung hinterlässt die Vorkultur eine deutliche Wirkung auf den Schneckenbesatz (El Titi A. 2004). Laut Speiser B. (1996) soll eine leichte Verunkrautung toleriert werden, da es als Ablenkfutter dient und schneckenfressende Nützlinge im Feld (zum Beispiel den Laufkäfer) fördert. In Versuchen und Beobachtungen konnte gezeigt werden, dass auch einige Unkrautarten zu den Wirtspflanzen der Schnecken gehören und dass das Vorhandensein einiger Unkräuter neben der Hauptkultur die Schadwirkung der Schnecken deutlich reduziert (El Titi A. 2004). Frank und Barone (1999) haben durch Untersuchungen in der Schweiz festgestellt, dass verschiedene Unkrautarten differente Effekte auf die Schneckenpopulation haben. Zwei der untersuchten Unkrautarten vermochten, bei nicht zu starker Schneckendichte (bis 10 Individuen pro Quadratmeter), die Frassschäden in gleichem Ausmass wie der Einsatz von Schneckenkörner (Metaldehyd) zu verringern. Für die Praxis ist demnach wichtig, dass die Unkraut- beziehungsweise Ungrasbekämpfung im Herbst und Frühjahr auf die Schneckenaktivität abgestimmt wird und wo immer es sinnvoll erscheint, sollte der Herbizideinsatz im integrierten und konventionellen Anbau nach dem Auflaufen der Kultur und noch während des Keimblattstadiums der Unkräuter erfolgen Direkte Bekämpfungsmöglichkeiten Chemische Bekämpfungsmassnahme Schadschwellen existieren für Schnecken nicht. In den allermeisten Fällen ist ein vorbeugender Einsatz nicht angezeigt, sondern die Schneckenkörner werden ausgebracht, wenn die Schneckenschäden ein nicht mehr tolerierbares Ausmass annehmen (Speiser B. 2002). Das Ausmass der Schneckenschäden ist eine Funktion der Frassleistung einer Schneckenpopulation und der Kompensationsfähigkeit des Kulturbestandes. Während der schneckenempfindlichen Entwicklungsphasen verfügen die Kulturpflanzen streng genommen kaum über eine Kompensationskraft. In dieser Phase bemisst sich die Schadwirkung an der Anzahl überlebender Keimlinge. Die zum Teil in der Literatur angegebenen Schwellenwerte erlauben lediglich eine grobe Orientierung, weniger jedoch verbindliche Aussagen über Toleranzwerte ( Tabelle 2, El Titi A. 2003)

12 Tabelle 2: Angaben zur Schadschwelle für Schnecken in verschiedenen Kulturen (Angaben aus allen Klimazonen). Die Angaben sind nur als Hinweis zu werten (El Titi A. 2003). Kultur Schneckenzahl Schneckengewicht Raps 7-30 Individuen/m mg/m 2 Biomasse Winterweizen Individuen/m mg/m 2 Biomasse Mais Individuen/m mg/m 2 Biomasse Kartoffel 10 Individuen/m mg/m 2 Biomasse Bohnen* Individuen/m mg/m 2 Biomasse Grünland 10 Individuen/m mg/m 2 Biomasse Der Witterungsverlauf während der kritischen Kulturphase liefert wichtige Anhaltspunkte zur Schneckenaktivität. Deshalb ist es dringend erforderlich, die Wettervorhersage in den Entscheidungsprozess einfliessen zu lassen (El Titi A. 2003). Die primär eingesetzten Köder basieren auf den Wirkstoffen Metaldehyd einerseits sowie Methiocarb und Thiodicarb anderseits (Stemann G. 2002), die zum Teil unterschiedliche Eigenschaften aufweisen (Tabelle 3). Bei der Verwendung von Giftködern muss man beachten, dass die toxische Wirkung abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit sehr gering sein kann (Metaldehyd- Präparate) oder dass ihre Giftigkeit so gross ist, dass sie für andere Tiere - auch durch Sekundärvergiftungen (z. B. Igel, Spitzmäuse, Käfer) - eine Ausrottungsgefahr bedeuten und auch eine Gefährdung für den Menschen darstellen können (Carbamat-Präparate) (Fischer W. und Reischütz P. L. 1998). Den Landwirten stellt sich nun die Frage, wie und mit welchen Mittel sie wirksam gegen Schnecken intervenieren können, ohne gleichzeitig die grosse Vielfalt an nützlichen Arten zu gefährden. Heute wissen wir, dass Metaldehyd spezifisch gegen Schnecken wirkt und die Aktivität der Regenwürmer, Laufkäfer (Carabiden) und Kurzflügler (Staphyliniden) nicht beeinträchtigt (Anonym 2003). Ebenso haben Untersuchungen der BBA in Münster (D) gezeigt, dass die Landwirte mit dem Einsatz von metaldehydhaltigen Körnern Kleintiere nicht gefährden. Auch bei, in England durchgeführten, Versuchen an Waldmäusen (Apodemus sylvaticus) fand man keine Beeinträchtigungen der Tiere (Anonym 2003). Körner auf der Basis von Methaldehyd sind deshalb für die integrierte Produktionsweise zugelassen (Speiser B. 2002). Tabelle 3: Eigenschaften der gebräuchlichen Ködermittel Wirkstoff Metaldehyd Methiocarb 1 / Thiodicarb 2 Produkt Wirkung auf Symptome Wirkungsoptimum Toxizität Regenstabilität Metarex, Urania SK Schleimzellen, Haut, Verdauungstrakt Übermässige Schleimproduktion, Wasserverlust, Vertrocknen 1 Mesurol, 2 Skipper Nervensystem, Blockierung der Acetylcholinesterase Zunächst Hyperaktivität, dann Verlust der Muskeltonus und Erschlaffung keine Anforderungen für optimale Wirkung Höhere Toxizität auf Laufkäfer, Regenwürmer Feuchtwarme Nächte, trockene Tageswitterung Geringere Toxizität auf Laufkäfer, Regenwürmer, Kurzflügler Nasspressung = hohe Stabilität: Mesurol, Metarex, Skipper Trockenpressung = geringe Stabilität: Urania SK und andere Obwohl der Tod der Schnecken oft erst nach Tagen erfolgt und nicht alle Schnecken sterben, tritt schon wenige Stunden nach der Aufnahme eines Schneckenkornes eine Frasshemmung ein. Damit ist die Kultur geschützt (Speiser B. 2002). Bei der Auswahl von Ködermitteln sind weitere Aspekte zu beachten (Stemann G. 2002). Im wesentlichen wird die Wahl - 8 -

13 durch drei Kriterien bestimmt. Neben der Wirksamkeit und den Kosten der amtlich zugelassenen Wirkstoffe sind die Nebenwirkungen entscheidend (El Titi A. 2003). Da die Schnecken den Köder freiwillig und direkt aufnehmen müssen ist eine sofortige Knock-down-Wirkung (Zusammenbruch der Schneckenpopulation) nicht möglich, sondern nimmt selbst in günstigen Fällen einige Tage in Anspruch (Stemann G. 2002). Laut Speiser B. (2002) sind die Körner möglichst gleichmässig, im Randbereich allenfalls mit einer erhöhten Dosierung, zu streuen und nur wirksam, solange sie nicht schimmeln. Eisen-III-phosphat Es gibt einige Eisenverbindungen die als Moluskizide eingesetzt werden können. Das Eisen- III-Phosphat ist das für Haustiere, Nützlinge und den Menschen untoxischste dieser bekannten Eisenverbindungen (Speiser B. et al 2001). Das Schneckenkorn ist in allen Kulturen und gegen alle Schneckenarten einsetzbar, sollte mit 5 g pro Quadratmeter (350 Körner) dosiert werden und kann bei Bedarf nachgestreut werden (Die Anzahl zugelassener Anwendungen kann von Land zu Land variieren) (Speiser B. 2001). Unter dem Namen Ferramol - Schneckenkorn wird der Wirkstoff am Markt vermarktet. Die Dosierung liegt mit den bereits erwähnten 5 g pro Quadratmeter deutlich über jener von anderen Schneckenpräparaten, welche eine Dosierung von 0.4 bis 0.6 g pro Quadratmeter verlangen liegt (Anonym b, 2004). Die Dosierung muss so hoch angesetzt werden, da eine Wegschnecke mindestens 20 Ferramol -Körnchen aufnehmen kann. Nur so kann eine sichtbare Wirkung erzielt werden. Eisen-III-phosphat ist als Wirkstoff in die EU-Verordnung 2092/91 (Teil II Anhang B) neu aufgenommen worden und kann jetzt zur Schneckenregulierung im ökologischen Landbau (Kühne S. 2002) und im Haus- und Kleingarten (Anonym c, 2004) angewendet werden. In der EU gibt es keine einschränkenden Auflagen, ausser, dass der Wirkstoffgehalt 10,3 g pro Kilogramm Mittel nicht überschreiten darf (Kühne S. 2002). Das Eisen-III-Phosphat, das auch natürlich im Boden vorkommt und deshalb den Anforderungen des Ökologischen Landbaus an ein Pflanzenschutzpräparat gerecht wird (Kühne S. 2002), wird von den Bodenmikroorganismen vollständig in Eisen und Phosphat umgewandelt (Anonym b, 2004) und ist deshalb weder für die Bienen gefährlich noch schädigend für Kurzflügler (Aleochara bilineata) und Laufkäfer (Pterostichus melanarius, Poecilus cupreus) (Kühne S. 2002). Im Vergleich zum Metaldehyd wird durch das Fressen des Eisen-III-phosphat-Köders einen schnelleren Frassstopp erzielt. Die Schnecken schleimen nicht aus und ziehen sich in ihre Verstecke zurück, wo sie nach einigen Tagen sterben. Deshalb sind kaum verendete Schnecken auf dem Feld zu sehen. Der Wirkstoff führt zu Zellveränderungen im Kropf und der Mitteldarmdrüse (Anonym c 2004), wobei die Tiere kaum noch auf Berührungsreize reagieren und sich oft eine lederartige trockene Haut ausbildet (Kühne S. 2004). In der Schweiz ist Ferramol für den Hobbygartenbereich zugelassen, jedoch nicht für den grossflächigen landwirtschaftlichen Verwendugnszweck (im Gegensatz zu Deutschland wo der Wirkstoff im Biolandbau bereits zugelassen ist) (Speiser B. 2004). Biologische Bekämpfung mit Nematoden Zur Bekämpfung von Schnecken werden, wie beispielsweise auch bei der Dickmaulrüsslerlarvenbekämpfung, Nematoden eingesetzt (Lohner T. 2003). Bei dieser recht wirksamen biologischen Methode zur Bekämpfung der Genetzten Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) werden Nematoden - auch Älchen genannt - der Art Phasmarhabditis hermaphrodita eingesetzt (Kühne S. 2002). Untersuchungen von Speiser und Andermatt (1994) belegen aber auch die Wirkung auf Arion rufus (Grosse Wegschnecke). In einem anderen, in Deutschland durchgeführten Forschungsprojekt kam ebenfalls zum Ausdruck, dass eine sehr gute Wirkung gegen die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) vorherrscht. In der gleichen Untersuchung konnte zudem mit erhöhter Dosierung eine Frassstoppwirkung bei der Gartenwegschnecke (Arion distinctus, Arion hortensis) erzielt werden (Albert R. 2001). Die Nematoden werden in riesigen Fermentern kultiviert und als biologisch kontrollierbaren Wirkstoff gegen Schnecken verkauft (Speiser et al 2001). Wird das Nematodenpräparat auf den Boden ausgebracht, suchen die Nematoden aktiv die Ackerschnecken auf, dringen durch eine Exkreditionsöffnung (Körperöffnung) am hinteren Ende des Mantelschildes in diese ein und setzen im Innern der Schnecken ein Bakterium frei, welches einen Frassstopp - 9 -

14 der Schnecken innert wenigen Tagen provoziert. Der Mantelschild der Schnecke schwillt an (Albert R. 2001). Circa eine Woche nach der Infizierung durch die Bakterien sterben die befallenen Schnecken ab. Da jedoch eine grosse Wirtsspezifität besteht und andere Schnecken nur unzureichend betroffen werden, ist diese Methode nur begrenzt einsetzbar (Kühne S. 2002). Die Nematoden sollten mit viel Wasser aufgerührt und unter häufigem Umrühren einige Tag vor dem Setzen der Jungpflanzen oder dem Säen und vor einem Regen, bei trübem Wetter oder abends mit einer grossen Düse (> 1mm) auf die optimalerweise bereits feuchte Fläche ausgebracht werden (Albert R. 2001). Obwohl die Nematodenart Phasmarhabditis hermaphroditae kultiviert und vermehrt werden kann sind die Kosten für eine Anwendungen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zu gross und nicht vertretbar (Stemann G. 2002). Andere Methoden Nebst den oben genannten vorbeugenden und direkten Massnahmen gibt es unzählige weitere Möglichkeiten einem übermässigen Schneckenaufkommen vorzubeugen oder entgegenzuwirken. Da die meisten jedoch für den grossflächigen Ackerbau zu aufwendig und teuer sind werden sie nur in Ausnahmefällen, beispielsweise bei aussergewöhnlich langen Regenperioden und insbesondere im biologischen Landbau angewendet. Ansonsten lohnen sie sich nur bei Zier- und Jungpflanzen, Erdbeeren und manchen Gemüsekulturen sowie Hausgärten. Die wichtigsten Massnahmen seien dennoch kurz erwähnt: Schneckenzäune dienen dazu die schleimigen Schädlinge von der Kultur fern zu halten. Die sich jedoch bereits in der Kultur befindenden Schnecken müssen mit anderen Massnahmen bekämpft werden. Obwohl keine wissenschaftlichen Untersuchungen zur Effektivität von Laufenten bei der Schneckenbekämpfung vorliegen, sind zunehmend positive Erfahrungsberichte auch im Internet (zum Beispiel unter nachzulesen. Es handelt sich hierbei um eine aus Asien stammende Entenart, die sich durch eine steil aufgerichtete Körperhaltung und einen langen schlanken Körper auszeichnet. Typisch ist ihr nahezu aufrechter Gang. Die Farbe des Gefieders ist von Tier zu Tier unterschiedlich (weiß, schwarz, blau, braun). Da die Laufenten bevorzugt Schnecken fressen, soll eine Regulierung des Schädlings möglich sein (Kühne S. 2002). Laufenten gelten als sehr wirkungsvolle Schneckenvertilgerer. Der gewünschte Erfolg ist jedoch erst über lange Sicht feststellbar. Zur kurzfristigen Symptombekämpfung ist diese Methode kaum geeignet (Speiser B. 2001). Probleme können durch das Niedertreten oder das Fressen von frischen Gemüsepflanzen und durch Kotverschmutzungen entstehen. Zudem können die Laufenten durch den Marder, den Habicht und den Fuchs getötet werden, erfordern eine tägliche Präsenz (Speiser B. 2002, Kühne S. 2002) und können Überträger von gefährlichen Salmonellen darstellen (Albert R. 2001). Des weiteren bieten sich Bierfallen oder andere Köderfallen (Kleie, Gemüsefallen) an, auf welche an dieser Stelle jedoch nicht weiter eingegangen wird, da sie in der Landwirtschaft kaum zur direkten Bekämpfung sondern höchstens zum Nachweis von Schnecken und dem Abschätzen des Gefährdungspotenzials eingesetzt werden. Im Internet sind sehr viele weitere mögliche Massnahmen aufgeführt, welche jedoch teilweise kaum oder gar kontraproduktiv wirken. Ein Absud aus toten Schnecken, die so genannte Schneckenbrühe sollte beispielsweise aus hygienischen Gründen nicht auf essbare Pflanzenteile gelangen. Diese Massnahme deshalb, ebenso wie das Zerschneiden der Schnecken ohne dessen Entfernung und das Anbieten von Ablenkfutter, welches nach einiger Zeit zusätzlich Schnecken anlockt, die die Kultur gefährden, nicht empfohlen (Speiser B. 2001). Beim Anwenden von nicht wissenschaftlich getesteten Methoden und Massnahmen sei an dieser Stelle deshalb gewarnt

15 2.3 Stand der aktuellen Forschung Das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) arbeitete vom Februar bis August 2001 mit Partnern aus verschiedenen Ländern im Rahmen des Projektes Novel Slug Control an der Entwicklung und Weiterbearbeitung neuer Methoden in der Schneckenregulierung. Das Projekt wurde von der EU (Programm FAIR 5) mit Schweizer Beteiligung durch das Bundesamt für Bildung und Wissenschaft finanziert (Speiser B. 2004). Am Anfang der Forschungstätigkeiten wurde im Labor die artspezifische Wirksamkeit der Nematodenart Phasmarhabditis hermaphrodita getestet. Dieses Produkt ist im Handel unter dem Namen Bioslug-Schneckennematoden oder NemaSlug erhältlich. In diesen ersten Laborversuchen wurde bestätigt, dass diese Nematoden gegenüber ausgewachsenen Spanischen Wegschnecken nur ungenügend wirken, gegenüber frisch geschlüpften Spanischen Wegschnecken jedoch eine sehr hohe Wirksamkeit aufwiesen. Auf dem Feld konnten jedoch die jungen Spanischen Wegschnecken im Frühjahr nur ungenügend erfasst werden, da sie grössere Wanderungen vornehmen und deshalb zu wenig lange mit den Nematoden in Kontakt kommen. In einer weiteren Untersuchung wurde nach Nematodenstämmen gesucht, welche wirksamer und weniger temperaturabhängig sind als das heute erhältliche Produkt BioSlug. Dazu wurden insgesamt 1550 Schnecken gesammelt, aus denen 22 Stämme von parasitischen Nematoden isoliert werden konnten. Einige dieser Nematoden stellten sich bei der Bekämpfung der Spanischen Wegschnecke als wirksamer heraus und 2000 wurde im Weiteren ein neuartiges Schneckenkorn auf der Basis von Eisenphosphat getestet. Die Ergebnisse waren viel versprechend und die Eignung für den Biolandbau wird zurzeit überprüft. Der 1999 durchgeführte Testversuch, bei welchem Kleie als Ablenkfutter diente war viel versprechend. Im Praxismassstab auf dem Feld bestätigte sich die Wirkung dieser Massnahme leider nicht. In den Jahren 1997 und 1998 wurde am FiBL zudem ein mit Pflanzenextrakten imprägniertes Mulchmaterial auf der Basis von Holzfasern getestet. Die Mulchschicht reduzierte die Schneckenfrassschäden an Kopfsalat bis zu 50 % und bewirkte zudem, dass wesentlich weniger Unkräuter keimten. Das Mulchmaterial wurde vom FiBL und der Firma Blieninger GmBH entwickelt und ist unter dem Namen Terrafit im Handel erhältlich. Für den Erwerbsanbau ist dieses Mulchmaterial jedoch nur bedingt geeignet, da seine Ausbringung arbeitsintensiv ist. Frank und Barone (1999) haben in der Schweiz die Auswirkung von drei Unkrautarten (Stellaria media, Capsella bursa-pastoris und Taraxacum officinale) als Ablenkfutter gegenüber dem Frass der Genetzten Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) in einer auflaufenden Rapskultur untersucht. Bei S. media und C. bursa-pastoris waren die Effekte bei 10 Schnecken pro Quadratmeter mit der Anwendung von Metaldehyd gleichzusetzen. Es überlebten signifikant mehr Rapspflanzen in den Unkrautparzellen als in der unbehandelten Kontrolle. Demgegenüber waren bei einem Schneckenbefall von 20 Tieren pro Quadratmeter in allen Unkrautparzellen hohe Rapsverluste zu beobachten. T. officinale wird als Ablenkfutter schlechter bewertet. Es zeig sich also, dass sich verschiedene Unkräuter als Ablenkfutter für Schnecken eignen. Eine seit einiger Zeit und insbesondere seit den vermehrten Ökologisierungsmassnahmen in der Schweizer Landwirtschaft an Wichtigkeit gewonnene Frage ist jene nach den Auswirkungen der Rotationsbrache auf die Schnecken. An der Universität in Hohenheim (Gruber U. 1994) wurde diese Frage in einer Dissertationsarbeit aufgegriffen und versucht Brachevarianten zu finden, die sich negativ auf bodengebundene Schadorganismen auswirken. Eine Erkenntnis aus den Untersuchungen ist, dass die Aktivität der Schnecken stark durch das Vorhandensein eines Pflanzenbestandes gefördert und durch einen Mulchschnitt drastisch reduziert wird. Beim Vergleich der Schneckenvorkommnisse an den vier verschiedenen Versuchsstandorten konnte festgestellt werden, dass neben den Faktoren Klima, Witterung und Boden die Vorgeschichte der Versuchsflächen einen erheblichen Einfluss auf das Auftreten und die Entwicklung der Schnecken hatte, da diese bodengebunden sind. Mit der Arbeit wurde sowohl die bereits erwähnte Erkenntnis, dass die Schneckenpopulation auf Schwarz

16 brache reduziert wird, wie auch die durch diese Bracheform erhöhte Gefahr von Erosion, Phosphorabschwemmungen und Nitratauswaschungen, untermauert. Am zoologischen Institut in Bern wurde herausgefunden, dass die beiden Schneckenarten Deroceras reticulatum und Arion lusitanicus die Gesamtindividuenzahl der Pflanzen in A- ckerkrautstreifen entlang von Feldern signifikant zur Kontrolle reduzieren können. Drei der sieben untersuchten Pflanzenarten wurden von einer oder beiden Schneckenarten signifikant negativ beeinträchtigt (Frank T. 2001). In der Schweiz stellen die Schnecken im Kartoffelanbau etwa das selbe Gefahrenpotenzial wie die Drahtwürmer dar (Keiser 2004b). Im bereits erwähnten dreijährigen Forschungsprojekt, welches an der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft (SHL) durchgeführt wurde, konnte festgestellt werden, dass im Biolandbau der Anteil der Parzellen mit mehr als 5 % der Knollen mit Schneckenbefall in allen drei Jahren signifikant höher lagen als bei den beiden anderen untersuchten Anbausystemen (Tabelle 4). Tabelle 4: Anteil der Parzellen der verschiedenen Produktionssysteme mit einem Knollenbefall von über 5% Prozent der Parzellen mit mehr als 5% Knollenbefall Jahr BIO 70 % 55 % 40 % ÖLN 40 % 25 % 7 % IP 28 % 5 % 22 % BIO = Biologische Produktion; ÖLN = Ökologischer Leistungsnachweis; IP = Integrierte Produktion Zwischen den Produktionsformen IP und ÖLN kann jedoch nicht, wie man annehmen könnte, unterschieden werden (Keiser 2004). Obwohl bei der IP strengere Anbauvorschriften vorherrschen können keine signifikanten Unterschiede zur Produktion nach den ÖLN-Richtlinien ausgemacht werden. Dies gibt Anhaltspunkte darüber, dass nicht bloss die Anbaumassnahmen, sondern viele andere Faktoren, wie die Fruchtfolge, das Mikroklima et cetera einen grossen Einfluss auf die Schneckenpopulationsentwicklung ausüben. In Frankreich wird seit 2001 ein Prognosemodell für den Schneckenbefall, das durch Aventis und Sesma ausgearbeitet wurde und sich auf die Klimafaktoren, agronomische Faktoren, den physiologischen Zyklus der Schnecken (Eireifung) und das Kulturstadium stützt (Chabert A. 2004). So wird mitberücksichtigt, dass die Schneckenpopulation und deren Aktivität von Januar bis Anfang Juli zunimmt, im August stark zurückgeht, bevor sie sich im Herbst wieder erholt und stark anwächst. Laut Chabert A. (2004) sind 80 % der französischen Anwender mit dem Modell zufrieden, da es eine gezielte Schneckenbekämpfung ermöglicht und die Dialogführung zwischen den Landwirten und den Beratern erleichtert. In der Schweiz hoffen viele Praktiker, dass das Ferramol-Schneckenkorn mit dem natürlichen Wirkstoff Eisen-III-Phosphat, welches im Hobbygartenbereich bereits zugelassen ist, für den Einsatz im grossflächigen Ackerbau freigegeben wird und somit im Biologischen Landbau eine Möglichkeit bietet den Schnecken effizient entgegenzuwirken und im konventionellen Anbau eine alternative zu den herkömmlichen, metaldehyd-, methiocarb- oder thiodicarbhaltigen Schneckenkörner bietet. Der Einsatz von Nematoden zur Bekämpfung von A- ckerschnecken ist noch sehr aufwändig. Es laufen deshalb Bemühungen diese Methode praxistauglicher und für die Landwirtschaft anwendbar zu machen, da nebst dem Ferramol keine weiteren Alternativmöglichkeiten für die grossflächige Anwendung bestehen (Speiser B. 2004)

17 3 Material und Methoden 3.1 Untersuchung ausgewählter Parzellen Ausgewählte Parzellen für die Köder- und Vorversuche Im Herbst 2003 und im Frühjahr 2004 wurden auf verschiedenen Schweizer Äcker Köderund Vorversuche angestellt, in welchen verschiedene Köderfallen zur Anwendung kamen. Anhand der Bonitierungsergebnisse des KTI-Kartoffelprojektes wurden die mit den am meisten mit Schneckenfrassschäden behafteten Betriebe filtriert und angefragt, ob auf den jeweiligen Kartoffelparzellen (Kartoffelernte 2003) Fallen gestellt werden dürfen. 15 Betriebe mit hohen Schneckenfrassschäden willigten ein auf ihren Kartoffelfeldern Fall stellen zu dürfen. Der bonitierte Schneckenfrassschaden variiert von Betrieb zu Betrieb erheblich, wobei lediglich Betriebe mit einem Befall mit mehr als 5% der Knollen angefragt wurden. Der niedrigste Befall der untersuchten Parzellen lag im Kanton Bern und wies einen Knollenbefall von 5.67 % auf. Die Parzelle mit den am gravierendsten Knollenfrassschäden liegt ebenfalls im Kanton Bern und wies einen Schneckenfrassgrad an den Knollen von % auf. Es wurden Parzellen aus verschiedenen Gebieten der Schweiz untersucht, auf welchen man einen hohen Schneckenbefallsdruck vermutete. Je drei der Versuchsparzellen befinden sich im Kanton Bern und dem Kanton Thurgau, je zwei Parzellenstandorte sind in den Kantonen Solothurn, St. Gallen und Waadt angelegt und je einen Versuchsstandort ist in den Kantonen Luzern, Zürich und Freiburg angelegt worden. Die untersuchten Kartoffelfelder werden nach unterschiedlichen Produktionssystemen (ÖLN, IP-Suisse, Biologisch Dynamisch, Biologisch Organisch) und mit differenten Anbautechniken bewirtschaftet sowie mit verschiedenen Kartoffelsorten bepflanzt (Tabelle 5). Tabelle 5: Angaben zu den untersuchten Betrieben Identifikation Kanton, Ortschaft Produktionsform Kartoffelsorte BE 331 Bern, Rubigen Biologisch Organisch Agria BE 317 Bern, Uettligen Biologisch Dynamisch Agria BE 343 Bern, Niederbipp IP-Suisse Bintje TG 302 Thurgau, Basadingen Biologisch Organisch Agria TG 306 Thurgau, Frauenfeld ÖLN Agria TG 301 Thurgau, Hüttlingen Biologisch Organisch Charlotte SO 303 Solothurn, Nennigkofen Biologisch Organisch Agria SO 301 Solothurn, Bibern Biologisch Organisch Charlotte SG 302 St. Gallen, Sevelen ÖLN Agria SG 307 St. Gallen, Haag ÖLN Agria VD 311 Waadt, Palézieux Biologisch Organisch Agria VD 310 Waadt, Cossonay ÖLN EBA FR 308 Freiburg, Gurmels IP-Suisse Agria ZH 308 Zürich, Unterstammheim IP-Suisse EBA LU 302 Luzern, Kottwil ÖLN EBA Es wurden im Herbst 2003 und im Frühjahr 2004 dieselben Parzellen für den Köderversuch verwendet und auf Schneckenbefall überprüft. Im Frühjahr 2004 wurden zusätzlich zu den Köderversuchsparzellen, wo zum Untersuchungszeitpunkt die Nachfrucht vorzufinden war auch die Kartoffelflächen der Ernte 2004 mit Probefallen bestückt, welche zur Schneckenbefall-Voruntersuchung dienten und die Chancen eine Parzelle zu finden, die eine hohe Schneckenpopulation aufweist und somit für weitere Feldversuche geeignet wäre, erhöhen sollte

18 3.1.2 Ausgewählte Parzellen für die Allylsenföl-Methode Für die Allylsenföl-Methode wurden vier Parzellen untersucht. Die Parzellen wurden berücksichtig, weil beim Probefallenversuch Schnecken vorhanden waren oder weil der Betriebsleiter anhand seinen Beobachtungen Schneckenvorkommnisse vermutete. Auf den Probeparzellen der Betriebe BE 331, BE 317 und SO 301 (Tabelle 5) konnten zwar keine Schnecken in den gestellten Probefallen ausgemacht werden, die Betriebsleiter meldeten jedoch entweder an den Knollen Frassschäden oder vermuteten aus anderen Gründen das Vorkommen von Schnecken (mehrjährige Kunstwiese umgebrochne, minimale Bodenbearbeitung, angrenzende Parzelle mit viel Schnecken et cetera) in den Kartoffelparzellen Auf dem Kartoffelacker des Betriebes SO 303 wurde einen Befall vermutet, da im Herbst 2003 in dem nahe gelegenen Versuchsfeld, welches den gleichen mikroklimatischen Gegebenheiten und derselben Fruchtfolge unterliegt wie die Kartoffelparzelle 2004, eine grosse Schneckenpopulation verzeichnet werden konnte Parzelle für den Allylsenföl- und Ködermethodenvergleich Die für den Vergleich der beiden Fangmethoden (Allylsenföl und Köder) ausgewählte Parzelle liegt im Kanton Bern am Rande der Stadt Bern. Die Parzelle befindet sich am Aareufer zischen Wohnquartieren und Schrebergärten. Das Makroklima ist mit jenem des Kantons Bern zu vergleichen. Die durchschnittlichen Niederschläge betragen laut den Angaben des Betriebsleiters bei durchschnittlich 1000 mm pro Jahr, wobei erhebliche Unterschiede bezüglich der Gesamtjahresniederschlagsmenge festgestellt werden können (Tabelle 25). Die besondere, sich in einem Trichter befindende Lage der Parzelle (Abbildung 2) lässt aber auf ein spezielles Mikroklima schliessen. So ist der Standort vor Wind gut geschützt, was das Abtrocknen des Bodens verlangsamt. An der oberen Seite grenzt die Parzelle an einen Hang und an der unteren Seite an die Aare. Das Hangwasser sammelt sich in der eben gelegenen Versuchsparzelle an, wodurch der Feuchtigkeitsgrad des Bodens zusätzlich erhöht wird. Ebenfalls beitragend zum feuchten und somit für die Schnecken optimalen Mikroklima ist die nebel- und taubildende Lage der Parzelle. Der Boden, welcher zum Typ der Braunerden zählt, weist eine gute, krümelige Bodenstruktur ohne Verdichtungsschäden auf und lässt anhand der Bodenbestandteilzusammensetzung (Sand/Ton/Schluff-Verhältnis) mit einem beträchtlichen Sandanteil auf eine rasche Erwärmung schliessen, was für die schnelle Entwicklung einer Schneckenpopulation von Vorteil ist. Reckweg, Bremgarten b. Bern Reckweg, Bremgarten b. Bern Versuchsparzelle Schrebergärten Abbildung 2: Lageplan der Versuchsparzelle für den Methodenvergleich Allylsenföl und Köder. Herr Schnyder Erich und Herr Häberli Martin, beides Assistenten der Fachrichtung Pflanzenproduktion an der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft, machten mich auf das massenhafte Schneckenvorkommen auf der beschriebenen Parzelle aufmerksam. Dieses enorme Vorhandensein von Schnecken war ihnen bei den Grabungsarbeiten der Kartoffeln vor allem im oberen, an den Hang grenzenden Parzellenteil aufgefallen, wo durch das Hangwasser eine erhöhte Bodenfeuchte vorherrscht

19 3.2 Versuchsabläufe der verschiedenen Feldversuche Versuchsablauf der Köder- und Vorversuche Beim Eintreffen am Versuchsstandort, wurde als Erstes die Standorteigenschaft und die Lage der Parzelle umschrieben. Dabei wurden folgende Fragen beantwortet: In welcher FF steht die Parzelle? Auf welcher Meereshöhe befindet sich die Parzelle? Wie präsentiert sich das Mikro- und Makroklima? An welche Flächen, Infrastrukturen und Gewässer grenzt die Fläche? Was kann über die Bewirtschaftungsform und die Anbautechnik gesagt werden? Das Beantworten dieser und eventuell weiteren, betriebsspezifischen Fragen sollten es mir ermöglichen, mich in einem grösseren Kontext mit der jeweiligen Parzelle zu befassen, um Fangergebnisse, sowie das Auftreten oder Vorfinden von allfälligen Besonderheiten (keine Schnecken, sehr viele Schnecken, viele andere Bodenlebewesen, Zustand der Kulturpflanzen, Verunkrautung, Verschlämmungen und dergleichen) deuten zu können. Diese Fragen wurden vorteilhaft mit dem Betriebsleiter oder einer anderen Person, die genaue Kenntnis über die Parzelle und deren Bewirtschaftung verfügt, besprochen. Die wichtigsten Daten und Erkenntnisse wurden schriftlich festgehalten, um bei der Auswertung als Daten- und Faktengrundlage zur Verfügung zu stehen. Als nächstes wurde eine Skizze des Parzellenstandortes erstellt und die Fallenanordnung exakt festgehalten (Anhang 1). Auf den Parzellen wo die Kartoffelernten im Herbst 2003 vonstatten gingen respektive im Frühjahr die Nachfrucht vorzufinden war, wurden jeweils 10 Fallen so angelegt, dass eine möglichst gleichmässige Maschenweite mit einer optimalen Verteilung übers Feld resultierte. Mit der Situationsskizze und der genauen Festhaltung des Fallenstandortes sollte gewährleistet werden, dass die Fallen im Herbst 2003 und im Frühjahr 2004 genau am selben Ort platziert werden konnten wie im Herbst 2003 und dadurch einen Vergleich der Schneckenpopulationsentwicklung ermöglicht wurde. Auf dem Skizzenplan wurde weiter die Betriebsadresse mit der Identifikationsnummer festgehalten und welche Köderkombination bei der jeweiligen Falle zum Einsatz kam. Die im Frühjahr 2004 auf den Probeparzellen (Kartoffelparzelle 2004) gestellten Fallen dienten lediglich zur Überprüfung des Schneckenbefalls und sollten, falls sie grosse Schneckenzahlen vorweisen, für weitere Schneckenversuche im Kartoffelanbau zur Verfügung stehen. Der Umfang der gestellten Fallen wurde deshalb stark reduziert und belief sich auf 5 Stück pro Probeparzelle. Da diese Fallen wie erwähnt nur zur Überprüfung eines allfälligen Schneckenbefalls dienten, wurden sie zwar möglichst gleichmässig im Feld verteilt, der genaue Standort musste jedoch nicht für Vergleiche festgehalten werden. Bei jedem Köderfallenstandort wurde Parallel die Methode der vergrabenen Köder im Boden und die Blumentopfuntersatz-Methode angewandt, wobei bei letzterer im Herbst 2003 die Mischungsverhältnisse der Einzelkomponenten und die Einzelkomponenten selbst gering variiert wurden, um so eventuelle Anhaltspunkte auf eine besonders geeignete Ködermischung zu erhalten. Im Frühjahr 2004 wurden immer dieselben Komponenten und das wirksamste Mischungsverhältnis angewandt (Kapitel 3.3.2, Tabelle 6, Tabelle 7). Da im Herbst 2003 auf der Kartoffelparzelle des Betriebes SO 303 eine sehr hohe Anzahl Schnecken gefunden wurde, wurde im Frühjahr auf der Kartoffelparzelle 2004 die Anzahl der Köderfallen von 5 auf 20 Stück erhöht, um die Schneckenfangchancen und somit das finden einer geeigneten Versuchsparzelle zu erhöhen. Beim Entfernen der Fallen wurden die Ergebnisse tabellarisch und allfällige Besonderheiten sowie spezielle Erkenntnisse in schriftlicher Form auf der Situationsskizze oder separat festgehalten. Waren die Fallen gestellt, wurden pro Köder- und Vorversuchsparzelle jeweils zwei Bodenproben zum Testen von weiteren Schneckenfangmöglichkeiten mitgenommen (genaue Beschreibung der verschiedenen Schneckenfang-Methoden im Kapitel 3.3)

20 3.2.2 Versuchsablauf der Allylsenföl-Methode Die Versuche wurden nach der Kartoffelkrautvernichtung und vor der Knollenernte durchgeführt. Nach dem Eintreffen auf der jeweiligen Kartoffelparzelle mit den für den Versuch benötigten Materialien (Kapitel 3.3.3) vergegenwärtigte ich mir zuerst wie bei allen Versuchsvarianten die Parzelleneigenschaften (Lage, Grösse, angrenzende Flächen und Gewässer) und deren Bewirtschaftung (Fruchtfolge, Bewirtschaftungsform, Bodenbearbeitung). Um bei allen die gleichen Faktoren und Daten zu erheben entwarf ich einen Frageboden, der den Betriebsleiter entweder direkt überreicht oder zugesandt wurde (Anhang 3). Als nächster Schritt wurde eine Skizze von jeder Parzelle mit den genauen Fallenposition erstellt (Anhang 3). Pro Parzelle wurden drei Versuchsreihen mit je zehn Fallen angelegt. Da im Vorversuch, welcher an der SHL in einem Rübenfeld durchgeführt wurden, weder Schnecken noch Würmer noch andere Bodenlebewesen zum Vorschein kamen, entschloss ich mich, die Allylsenföl- Konzentration im Feld zu variieren, um so Anhaltspunkte oder gar gesicherte Ergebnisse zu erhalten, die belegen oder darauf hinweisen bei welchen Konzentrationen das Schneckenaustriebvermögen am grössten ist, ohne dabei die Schnecken oder andere Bodenlebewesen zu schädigen. Falle 2.1 Falle 1.1 Falle 3.1 Reihe 3 Reihe 2 Reihe 1 Falle 2.3 Falle 2.2 Falle 1.2 Foto 1: Es konnten maximal sechs Fallen gleichzeitig gestellt und die Allylsenfölmethode angewendet werden (pro Reihe jeweils zwei) (Foto: Kottmann Raphael, SHL). Es wurden pro Reihe vier Fallen, das heisst pro Versuchsparzelle zwölf Fallen mit einer Allylsenfölkonzentration von 0.4 mmol jeweils bei den Reihenfallennummern 1, 4, 7 und 10 angewendet. Bei der 2., 5. und 8. Falle in jeder Reihe wurde eine Konzentration von 0.8 mmol und bei den Nummern 3, 6 und 9 eine von 1.2 mmol eingesetzt. Da der Aufwand für das Versetzen der ziemlich schweren und zur exakten Fallenbegrenzung dienenden Rahmen gross ist, wurde nur bei den Fallen mit der vom Malakologen Christoph Oberer empfohlenen Allylsenfölkonzentration von 0.4 mmol einen Chromstahlrahmen verwendet. Bei den übrigen Fallenstandorten mit den Allylsenföl-Konzentrationen von 0.8 mmol und 1.2 mmol wurden, da sie nur als Vergleich dienten, keinen Rahmen gestellt, sondern nach Augenmass die nötige Fläche mit Allylsenföl-Lösung begossen. Es wurden immer gleichzeitig in allen drei Versuchsreihen Fallen gestellt (Foto 1). Aus zeitlichen gründen konnten jedoch nicht mehr als zwei Fallen pro Versuchsreihe, bei drei Versuchsreihen insgesamt also maximal sechs Fallen zusammen gestellt und die Allylsenfölmethode (Kapitel 3.3.3) angewendet werden. Die Fallen wurden zwischen den Tränkintervallen mit einem Kartoffelsack zugedeckt, um so die allenfalls an die Oberfläche tretenden Schnecken vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen (Foto 2). Nach gründlichem Nachtränken mit Wasser, wodurch das Auftreiben der Schnecken gefördert wird und einer Wartezeit von mindestens 30 Minuten wurde die Bodenoberfläche nach Schnecken und anderen Bodelebewesen abgesucht (Foto 3). Bei den Fallenstandorten, wo ein Chromstahlrahmen über den Kartoffeldamm und zwei Kartoffelstauden gesetzt wurde, wurden anschliessend Nachgrabungen bis in eine Tiefe von circa 40 cm angestellt und die gegrabenen Knollen in etikettierten Säcken gesammelt

21 Foto 2: Um die auf der Bodenoberfläche erscheinenden Bodenlebewesen vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen, wurden die Fallen mit Kartoffelsäcken abgedeckt (Foto: Kottmann Raphael, SHL). Foto 3: Nach guter Bodenbegiessung mit der Allylsenföl-Lösung und anschliessendem Nachtränken mit Wasser konnte die Bodenoberfläche nach Schnecken und anderen Bodenlebewesen untersucht werden(foto: Kottmann Raphael, SHL). Die gegrabenen Knollen wurden an der SHL ordnung mit den Fallenstandorten wurde gewaschen und in einem kühlen und abge-zeichneriscdunkelten Raum bis zur Bonitierung gelagert. festgehalten (Anhang 3). Die Knollen der zwölf Probestellen pro Ver-3.2.dem NCSS-Programm ausgewertet und die Versuchsanlage errichtet. Das benötigte Mate- Versuchsablauf des Allylsen- suchsparzelle wurden bei der Bonitierung auf föl- und Ködermethodenvergleichs Schneckenfrassschäden untersucht und die Anzahl befallenen Knollen festgehalten. Die Ergebnisse wurden mit dem Excel- und Am Freitag den 10. September 2004 wurde die Ergebnisse grafisch und tabellarisch darge-rial für die beiden Ködermethoden (Kapitel stellt und interpretiert (Kapitel 4.1.2). Ge und 3.3.2) und die Allylsenfölmethode samthaft wurden 4 x 12, also 48 Wiederho- (Kapitel 3.3.3) wurde mit dem SHL-Bus zum lungen angestellt. Die genaue Versuchsan-Parzellenstandort ( Abbildung 2) transportiert. Hier wurde ein genauer Plan der Versuchsanlage mit den exakten Fallenpositionen erstellt. Das für die Allylsenfölmethode benötigte Wasser konnte vom, normalerweise für die Bewässerung der nahe gelegenen Schrebergärten benötigten Brunnen bezogen werden. Während der Wasserbehälter im SHL-Bus mit Wasser gefüllt wurde (Foto 4), wurde an jedem der 20 Fallenstandorte eine Blumentopf-Köderfalle (Kaptitel 3.3.2) und eine Falle mit vergrabenen Ködern (Kapitel 3.3.1) angelegt. Foto 4: Da für den Allylsenfölversuch grosse Mengen an Wasser benötigt werden, wurde ein grosser Wassertank mitgeführt, welcher in der nahen Umgebung der Versuchsanlage gefüllt werden konnte (Foto: Kottmann Raphael, SHL). Foto 5: Es wurden jeweils parallel zueinander die Allylsenföl-Methode und der Blumentopfuntersatz- sowie der Bodenköderversuch (auf dem Bild nicht ersichtlich) angewandt (Foto: Kottmann Raphael, SHL). Nach dem Befüllen des Wassertanks konnte an jedem Fallenstandort parallel zu den beiden anderen Methoden die Allylsenföl-Methode (Kapitel 3.3.3) getestet werden. Da die Kartoffeln

22 bereits drei Tage zuvor am geerntet wurden und somit keine Dämme mehr anzutreffen waren, konnten zur Versuchsflächenabgrenzung der Allylsenföl-Methode niedere Begrenzungsrahmen mit den Massen 50 cm x 50 cm x 15 cm verwendet werden. Es wurden jeweils vier Begrenzungsrahmen miteinander gesetzt, wobei nur bei zwei Fallen gleichzeitig die Allylsenföl-Methode angewendet wurde. Da an den Tagen vor der Versuchsanlegung wie am Versuchstag selbst trockene Witterungsverhältnisse vorherrschten, wurde jedes Versuchsfeld zwei Mal mit je sechs Liter Allylsenföl-Wasserlösung behandelt und anschliessend mit je zweimal zwölf Liter reinem Wasser nachgetränkt. Dadurch sollte das Versickern der Allylsenföllösung und die Durchnässung von tiefere Bodenschichten gewährleistet werden und die Chancen einer Reizung der Schnecken in diesen tiefen, feuchten Bodenschichten und deren Auftreten an der Bodenoberfläche zu vergrössern. Ansonsten wurde die Methode wie im Kapitel beschrieben angewendet. Sieben Fallen der Blumentopfuntersatz-Ködermethode und der Bodenködermethode wurden für vier Tage bis am stehen gelassen. Die restlichen Fallen wurden einen Tag später am abgeräumt. An beiden Tagen herrschten feucht-warme und für ein hohes Schneckenvorkommen optimale Bedingungen vor. Am wurden wie erwähnt die ersten sieben Fallenstandorte mit ihren insgesamt 14 Fallen (je sieben Blumentopfuntersatz- und Bodenköderfallen) auf ihren Schneckenbefall untersucht und die Fundergebnisse festgehalten. Die Fallenräumung wurde an beiden Daten am Abend von Uhr bis Uhr durchgeführt, um möglichst in die Zeitspanne der erhöhten Schneckenaktivitätsphase zu gelangen. Die am kontrollierten Fallen wurden nicht entfernt, sondern in abgewandelter Form wiederum als Köderfalle bis am nächsten Tag gestellt. Hierfür wurden die im Boden vergrabenen Gemüseköder auf der Bodenoberfläche platziert und mit den Blumentopfuntersätzen des durchgeführten Blumentopfuntersatz-Köderversuchs gedeckt, sowie einem Stein beschwert. Im Unterschied zur Blumentopfuntersatz-Ködermethode wurde bei dieser Ködervariante lediglich das Lockfutter gewechselt. Anstelle des Katzenfutter-Bier-Kleiengemisches wurden Kartoffeln, Karotten und Gurken eingesetzt. Am wurden schliesslich die restlichen 13 (Nummer 8 bis 20) Fallenstandorte mit ihren insgesamt 26 Fallen kontrolliert. Die Ergebnisse, Erkenntnisse und Bemerkungen wurden wie auch bei der Kontrolle der sieben am gestellten Zusatzfallen festgehalten. Es wurde unterschieden wo sich die Schnecken befanden (am Blumentopfuntersatz, am Lockfutter unter dem Untersatz oder an jenem im Boden) und je nach Fundort separat in Gläser aufbewahrt. Zudem wurden andere Bodentiere, welche sich in den Fallen aufhielten ebenfalls gesammelt und aufbewahrt. Nach dem kontrollieren der Fallen wurde einen sorgfältigen Kontrollgang über die Versuchsparzelle vorgenommen um auch die sich frei auf dem Ackerboden befindenden Tiere zu erfassen. Die Schnecken wurden gefüttert und über einige Tage gehalten. Anschliessend wurden sie selber oder durch einen Malakologen nach ihrer Art bestimmt. 3.3 Untersuchung ausgewählter Fangmethoden Im Herbst 2003 und im Frühjahr, Sommer und Herbst 2004 wurden verschiedene Schne- auf den, laut den Bonitierungsergebnisse der Kartoffelknollen der Kartof- ckenfangmethoden felernte 2003 des KTI-Projektes, am meisten mit Schnecken befallenen Parzellen getestet, um Rückschlüsse auf das Ausmass der Schneckenvorkommnis sowie die Hauptschneckenarten auf Schweizer Äcker zu ziehen. Weiter sollten die Schneckenfallen auf ihre Anwendbarkeit, die Zuverlässigkeit und den erzielten Fangerfolg überprüft werden. Es wurden fünf verschiedene Methoden angewandt und getestet, welche in den folgenden Unterkapiteln genau beschrieben werden. Die Köderversuche (Blumentopfuntersatz-Methode und die Methode der vergrabenen Köder) wurden immer gleichzeitig und nebeneinander angelegt, damit die Umwelteinflüsse minimiert werden und somit ein exaktes Vergleichen der beiden Ködermethoden möglich ist. Am Tag der Köderversuchsanlage wurden jeweils pro Versuchsparzelle zwei Bodenproben, wovon eine für die Siebmethode und eine für die Wassersättigungsmethoden verwendet wurden,

23 gestochen. Die Allylsenföl-Methode wurde zuerst auf vier ausgewählten Biokartoffelparzellen unabhängig von den anderen Methoden getestet und anschliessend parallel auf einer Schneckenverseuchten ÖLN-Parzelle mit den Ködermethoden angewandt und verglichen vergraben von Ködern im Boden Diese Methode soll die Schnecken durch Lock- beziehungsweise Ablenkungsfutter von der Kulturpflanze verhalten und erreichen, dass sich die Schnecken konzentriert versammeln und somit in grossen Mengen ausgegraben und vernichtet werden können. Auch diese Art des Schneckenfangs soll dazu dienen, den Schneckenbefall im Feld abschätzen und deren örtliche Verteilung evaluieren zu können. Die Methode der vergrabenen Köder beruht darauf, dass man die Schnecken dort fangen will, wo sie hauptsächlich vorkommen nämlich im Boden. Gerade bei abgeernteten Kartoffel- war. feldern, wo das Kraut abgebrannt, abgespritzt oder abgeschlegelt und anschliessend eingearbeitet wird und sich kaum organisches Material zum Schutze der Schnecken an der Bodenoberfläche befindet, ziehen sich die Schnecken in tiefere Bodenschichten zurück, wo sie vor Feinden und Trockenheit besser geschützt sind. Deshalb kann es von Vorteil sein, wenn man die Schnecken versucht in ihrem Aufenthaltsbereich zu lokalisieren und fangen. Beim Versuch der vorliegenden Arbeit beschränkte man sich auf drei Gemüsearten, welche eingesetzt wurden und dessen bevorzugte Eigenschaft als Schneckennahrung bekannt Es wurden zwei Knollengemüsearten, die Kartoffel und die Karotte, sowie ein Fruchtgemüse, die Gurke, verwendet. Auf dem Feld wurden gleichmässig übers Feld verteilt zehn Versuchsstandorte angelegt. An jeder Anlagestelle wurde ein 20 cm tiefes Loch mit einem Durchmesser von 15 cm ausgeho- ben und die drei Gemüse in dieses Loch gelegt. Es wurden jeweils drei Karottenstücke, zwei Kartoffeln und eine 3 cm dicke Gurkenscheibe pro Versuchsstelle verwendet (Foto 6 und Foto 7). Foto 6: Das Loch ist genügend tief ausgehoben Foto 7: damit die Köder in dieses gelegt und mit der ausgehobenen Erde zugedeckt werden können (Fotos: Kottmann Raphael, SHL). Das vergrabene Lockfutter wurde anschliessend sorgfältig mit der ausgehobenen Erde wie- zugedeckt und die Fallenposition mit einem Markierungsstab gekennzeichnet. der Im Herbst 2003 wurden die Anzahl Tage vom Anlegen bis zum Entfernen der Falle zwischen 2 und 10 Tagen variiert, um auf eine mögliche optimale Fallenstanddauer schliessen zu köndie Chancen von nen. Es konnten jedoch zwischen den angewandten Anlagedauern keine unterschiede bezüglich der Schneckenfangergebnisse ausgemacht werden, weshalb man sich im Frühjahr für eine Fallenstanddauer von, je nach Witterung 3 bis 9 Tage entschied. Der Überprüfungszeitpunkt des Fangergebnisses wurde wenn möglich auf schneckenfreundliche, das heisst feucht-kühle Witterungsverhältnisse angesetzt, was Schneckenvorkommnissen in den oberen Bodenschichten erhöhte, da sie nicht mehr gezwungen waren ihr Überleben in feuchteren und tiefer gelegenen Bodenschichten zu sichern. Das Überprüfen der Falle ist sehr exakt durchzuführen und entscheidet wesentlich

24 über Erfolg oder Misserfolg des Fangergebnisses. Dies ist vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich Schnecken bei der kleinsten Berührung zusammenrollen und im Boden, durch die Verschmutzung mit Erde nur schwer erkennbar sind. Es ist deshalb von Nöten, dass man die Ausgrabung der Köder nach archäologischer Art und Weise, also sehr sorgfältig durchführt. Zuerst wird der Boden Zentimeter für Zentimeter abgetragen und auf das Vorhandensein von Schnecken oder deren Spuren (Schleim) untersucht. Ist die Erde bis zur Ködertiefe in einem Durchmesser von 20 cm entfernt, können die Köder auf Schneckenvorkommnisse und deren Schneckenfrassspuren untersucht werden. Bei den angelegten Köder-Vergrabungsversuchen wurde bei vorgefundenen Schneckenfrassspuren die Erde im Umkreis von 20 cm (Durchmesser 40 cm) bis auf eine Tiefe von 20 cm auf Schnecken überprüft. Die Zahl der gefangenen Schnecken und deren Fundortstelle wurden genau festgehalten. Die gefangenen Schnecken wurden anschliessend in Glasgefässen gehalten und gefüttert, bis sie selbst oder von einem Malakologen auf ihre Artzugehörigkeit überprüft wurden Blumentopfuntersatz-Ködermethode Diese Methode zum Fangen von Schnecken wurde erstmals im Herbst 2003 auf den abge- schaffen die Schnecken an die ernteten Kartoffelfeldern eingesetzt und sollte die Möglichkeit Bodenoberfläche zu locken und sie so mit geringerem Aufwand als bei vergrabenen Köder zu fangen, da die Nachgrabungsarbeit entfällt. Die Ködermischung bestand ursprünglich aus den Komponenten Katzenfutter, Kleie und Wasser, wurde jedoch im Verlaufe des Versuches variiert und verändert um Indizien für eine optimale Lockfuttermischung zu erhalten. So kamen verschiedene Katzenfutter mit verschiedenen Aufwandmengen zum Einsatz. Es wurde Katzenfutter mit Poulet, Lamm und Gemüse mit den Aufwandmengen von einem, zwei und drei Litern pro 12 Liter Fertigmischung eingesetzt (Anhang 1, Situationsplan). Das Katzenfutter wurde in einem separaten Gefäss mit heissem Wasser übergossen, damit es quoll und sich anschliessend besser mischen liess. Je nachdem wie viel Katzenfutter verwendet wurde, wurde die Kleienmenge angepasst, so dass diese beiden Bestandteile 7 Liter der Fertigmischung ausmachten (Tabelle 6). Anschliessend wurde dem Katzenfutter-Kleiengemisch unter ständigem rühren 5 Liter handwarmes Wasser zugesetzt bis sich eine teigige, gut durchmischte Masse gebildet hat. Nach einigen Versuchsdurchläufen auf dem Feld mit unterschiedlichen Zugaben von Katzenfutter schaute man, ob bezüglich der Schneckenfangquote erhebliche Differenzen resultierten. Da aber allgemein nur sehr wenige Schnecken und bei unterschiedlichen Mischungsverhältnissen gefangen wurden und somit keine gesicherten Aussagen bezüglich der Ansprechintensität der Schnecken auf die verschiedenen Mischungen machen konnte, entschloss man sich für die weiteren Versuche eine Katzenfuttermenge von 2 kg pro 12 kg Fertigmischung zu verwenden

25 Tabelle 6: Die Komponentenverhältnisse bei variierendem Katzenfuttereinsatz Aufwandmengen in Liter Variante 1 Variante 2 Variante 3 Katzenfutter Kleie Wasser Total Dieser Mischung setzte man als weitere Komponente Bier in unterschiedlichen Mengen hinzu. Bier gilt als bekannte Schneckenlocksubstanz und wurde deshalb als Bestandteil in der Mischungszusammensetzung aufgenommen. Zu Beginn wurden wiederum verschiedenen Dosierungsstufen (33 cl, 66 cl und 99 cl) ausprobiert, um zu testen, ob die Schnecken auf die verschiedenen Konzentrationen unterschiedlich reagieren. Die zusätzlich zugeführte Flüssigkeit in Form von Bier wurde mit entsprechender Reduktion der Wassermenge kompensiert (Tabelle 7). Tabelle 7: Die Komponentenverhältnisse bei variierendem Biereinsatz Aufwandmengen in Liter Variante 1 Variante 2 Variante 3 Katzenfutter Kleie Bier Wasser Total Auch bezüglich der Bierkonzentration konnten während des Feldversuches im Herbst 2003 keine unterschiedlichen Fangvermögen zwischen den verschiedenen Mischungstypen ausgemacht werden. Da aber auch Schnecken in den Fallen zu finden waren, wo Bier zugesetzt wurde, konnte man annehmen, dass das Bier keinen negativen Einfluss auf das Fangvermögen der Ködermischung hat und wurde deshalb bei den weiteren Versuchen als Mischungskomponente mit der Aufwandmenge von 0.66 Liter beibehalten. Zwölf Liter der fertigen Ködermischung reichen für zwei Versuchsparzellen mit je 10 Fallenstandorten. Pro Falle muss demzufolge mit einer Aufwandmenge von 0.6 Liter Ködermischung gerechnet werden. Im Frühjahr, als zusätzlich noch Probefallen auf den Kartoffeläcker gestellt wurden musste das Katzenfutter-Kleien-Gemisch pro Betrieb von 6 Liter auf 9 Liter erhöht werden (10 Versuchsfallen auf den Nachfruchtparzellen und 5 Probefallen auf den Kartoffelparzellen). Das vorbereitete und fertige Ködergemisch wurde mit einer Handschaufel, einem Messband, je nach Anzahl Betriebsbesuche unterschiedlich vielen Blumentopfuntersätze (pro Falle einen Untersatz mit mindestens einem Durchmesser von 28 cm) und eventuell für weitere Feldversuche benötigenden Materialien an den Parzellenstandort transportiert. Hier ist es wichtig eine gleichmässige Fallenverteilung im Feld anzustreben (Ausmessen mit Messband), um die Verteilung der Schneckenpopulation erfassen zu können. Nun wird an einem bestimmten Standort (vorzugsweise nicht in Fahrspuren oder verschlämmten Bereichen) die Erde etwas ausgeebnet, 0.6 Liter der Ködermischung mit der obersten paar Zentimeter Erde durchmischt und mit einem Blumentopfuntersatz mit der Untersatzoberseite nach Unten zugedeckt und einem mittelgrossen Stein (circa 10 bis 20 cm Durchmesser) beschwert (Foto 8, Fehler! Verweisquelle konnte nicht gefunden werden.). Da die Mischung Katzenfutter enthält, wird sie von Füchsen, streunenden Hunden und anderen Tieren gerne gefressen und steht dann nicht mehr als Schneckenlockfutter zur Verfügung. Das Mischen mit der obersten Erdschicht und das beschweren der Blumentopfuntersätze

26 soll dieses Risiko vermindern. Zudem werden die Blumentopfuntersätze durch die Beschwerung bei Wind und Stürmen nicht davongetragen, wodurch ihre Funktionen, nämlich das halten der Feuchtigkeit und bieten eines Schutzschildes für die Schnecken, nicht zunichte gemacht werden. Da bei den vorliegenden Untersuchungen neben dem Blumentopf-Köder- Versuch stets die markierte Methode der vergrabenen Köder durchgeführt wurde und die Blumentopfuntersätze zudem im Feld gut ersichtlich sind, ist eine zusätzliche Kennzeichnung des Fallenstandortes nicht nötig. Da für den Zeitpunkt der Fallenräumung die Witterung viel wichtiger ist, als die Zeitspanne wo die Fallen gestellt waren, entfernte man die Fallen nach drei bis zehn Tagen Standzeit bei möglichst optimaler Witterung. Wenn bis zum zehnten Tag keine günstigen Witterungsverhältnisse vorherrschten, wurden die Falle trotzdem geräumt. Das kontrollieren der Fallen ist mit sehr geringem Aufwand verbunden und kann deshalb zu mehreren Zeitpunkten geschehen. Da die Parzellen bei dieser Untersuchung zum Teil aber sehr weit entfernt waren, wurden sie nur beim Abräumzeitpunkt kontrolliert. Foto 8: Das Katzenfutter-Kleie-Bier- Gemisch wird mit den obersten Zentimeter Bodenmaterial vermischt (Foto: Kottmann Raphael, SHL). Foto 9: Um den an die Oberfläche tretenden Schnecken gebührend Schutz und Feuchtigkeit zu bieten und um die Falle vor Wind und anderen Umwelteinflüssen zu schützen, wird der Blumentopfuntersatz mit einem Stein beschwert (Foto: Kottmann Raphael, SHL). Zuerst werden die Blumentopfuntersätze vorsichtig entfernt. Oft befanden sich einige Schnecken an der Untersatzseite, die dem Boden zugekehrt war. Diese Tiere wurden sorgfältig entfernen und separat in Glasbehältern gesammelt. Die sich am Köderfutter befindenden Schnecken wurden sodann ebenfalls in Gläser verfrachtet. Anschliessend wurde die Stelle, wo sich der Blumentopfuntersatz befand in eine Tiefe von circa 5 bis 10 cm auf Schneckenvorkommnisse nachgeprüft. Die gefundenen Schnecken unter den Fallen wurden schliesslich aufbewahrt um sie einer Artenbestimmung zu unterziehen Allylsenföl-Methode Der Methode liegt die Beobachtung zugrunde, dass Schnecken sehr empfindlich auf Senf und Senfextrakte reagieren. Die für die Reizwirkung verantwortliche Substanz, das Allylsenföl, kommt im Senfpulver jedoch in stark wechselnden, sich der Standardisierung weitgehend entziehenden Konzentrationen vor. Zudem wird das eigentliche Allylsenföl im Senf erst durch enzymatische Reaktionen freigesetzt (Oberer et al 1998). Die Wirkung dieser Senfextrakte ist daher stark schwankend, was sich am deutlich unterschiedlichen Fangertrag bei anderen Untersuchungen zeigte (Oberer et al 1998) zeigt. Zudem bleibt das Senfpulver als gelbe Schicht für längere Zeit auf der Bodenoberfläche liegen. Um die Methode für die Praxis tauglich zu machen, verwendet man reines Allylsenföl (Oberer et al 1998)

27 Zur Herstellung der Allylsenföl-Verdünnung wurde reines Allylsenföl (= Allylisothiocyanat) verwendet. Da Allylsenföl schwer Wasserlöslich ist, wurde es zuerst in reinem Methanol (Reinheitsgrad: 99%) überführt, bevor Wasser zugegeben wurde. Für den Feldversuch wurden 400 μl Allylsenföl zuerst in 4 ml Methanol überführt, danach in 1 dl destilliertem Wasser gelöst und in 100 ml Fläschchen verschlossen. Der Inhalt eines ( Konzentration: 0.4 mmol) beziehungsweise von zwei ( Konzentration: 0.8 mmol) oder drei Fläschchen ( Konzentration: 1.2 mmol) wurde mit 10 Liter Leitungswasser gemischt. Die Allylsenfölmethode wurde bereits in Feldversuchen am FIBL in Frick an zwei verschiedenen Tagen und an drei verschiedenen Versuchsstandorten, in einer Buntbrache, einem Garten und einem kurz zuvor gemulchten Landstreifen zwischen zwei Buntbrachen, getestet. Die Resultate ergaben, dass mit einer Konzentration von 0.2 mmol die Schnecken in ausreichendem Ausmass und zuverlässig ausgetrieben werden können, ohne dass sie dabei sichtbar zu schaden kommen. Die von mir an der SHL durchgeführten Vorversuche, bei welchen je drei Standorte mit 0.2 mmol und 0.4 mmol behandelt wurden, zeigten jedoch, dass im Ackerbau bei einer Konzentration von 0.2 mmol keine Bodenlebewesen und bei einer Konzentration von 0.4 mmol nur vereinzelt Regenwürmer zum Vorschein kamen. Dies veranlasste mich die von der Arbeitsgruppe Malakozoologie des Naturhistorischen Museums in Basel empfohlenen Konzentrationen anzupassen. Es kamen Konzentrationen von 0.4 mmol, 0.8 mmol und 1.2 mmol zum Einsatz. Als Versuchsflächen dienten Kartoffelparzellen kurz nach der Krautvernichtung und eine Parzelle, wo die Kartoffeln bereits geerntet wurden. Um die Fallenfläche zu begrenzen wurde ein Chromstahlrahmen (bei den ungeernteten Felder 40 x 60 x 50 cm und beim geernteten Feld 50 x 50 x 15 cm) leicht in den Boden eingedrückt. Anschliessend wurden 5 Liter Allylsenföl-Lösung (0.4 mmol, 0.8 mmol oder 1.2 mmol) in die vom Rahmen begrenzte Fläche gegossen. Während 15 Minuten wurden alle sichtbaren Mollusken und Regenwürmer mit einer Pinzette vom Boden aufgelesen und in einem Gefäss mit sauberem Leitungswasser gespült, gezählt und in einem weiteren Gefäss zur Artbestimmung aufbewahrt. Nach diesen 15 Minuten wurden weitere 5 Liter Wasser mit gleicher Konzentration nachgegossen und die Tiere wieder gespült und gezählt. Nach 30 Minuten wurden nochmals 10 Liter Leitungswasser nachgegossen, um die tiefe Durchwässerung des Bodens mit Allylsenföl-Lösung sicherzustellen. Nach 45 Minuten wurde schliesslich der Boden innerhalb des Metallrahmens mit einem kleinen Handspaten vorsichtig nach verbliebenen Schnecken untersucht. Abweichungen von diesem Standardvorgehen wurden je nach Umweltbedingungen vorgenommen. Pro Versuchsverfahren wurden jedoch immer exakt die selben Bedingungen eingehalten Aussieben von Schnecken aus Bodenproben Beim Entfernen der Köderfallen auf den Köder- und Vorversuchsparzellen der 15 untersuchten Betriebe wurden jeweils zwei Bodenproben mit einem Spaten gestochen, in einen Plastikbehälter getan und mitgenommen, um sie im Landwirtschaftlabor nach Schnecken zu untersuchen. Damit die Resultate genau ausfallen, muss darauf geachtet werden, dass jede Probe gleichviel Bodenmaterial umfasst. Bei diesem Versuch wurden Bodenproben von eine Fläche von 400 cm 2 in eine Tiefe von 40 cm gestochen, was einem Volumen von 16'000 cm 3 oder m 3 ( 16 Liter) entspricht. Je eine Probe von jeder Parzelle, insgesamt 30 Proben, wurden mittels der Aussiebmethode nach Schnecken untersucht. Hierfür wurden einige Hände voll Erde der Bodenprobe in ein Sieb mit einer Maschenweite von 1.5 cm getan und ausgesiebt. Die auf der Siebfläche verbliebene Materie wurde nun nach Schnecken und anderen Bodenlebewesen durchsucht und in Gläser gesammelt. Steine und andere nicht lebenden Substanzen sowie Wurzel-, Stoppel und andere Pflanzenreste, die das Sieb nicht passiert haben wurden entsorgt. Die organische und anorganische Substanz, welche durch die Maschen gesiebt wurde, wurde in einem nächsten Schritt mit einem Sieb mit einer Maschenweite von 0.8 cm in eine Fraktion, die grösser als 0.8 cm ist und durch die Siebfläche zurückgehalten wurde und in eine Fraktion, die kleiner als 0.8 cm ist und ausgesiebt werden

28 konnte aufgeteilt. Der auf dem Sieb verbliebene Teil wurde wiederum auf das Vorhandensein von Schnecken und anderen Bodenlebewesen durchsucht und die allenfalls gefundenen Tiere ebenfalls in Gläser zur Auszählung und Artbestimmung gelegt. Das Material, welches das Sieb mit dieser Maschenweite passiert hat wurde schliesslich mit einem Sieb mit einer Maschenweite von 0.4 cm bearbeitet und die Siebfläche nach dem Siebvorgang nach Lebewesen abgesucht. Das nicht tierische Restmaterial wurde zusammen mit den durch das Sieb gegangenen Bodenteilchen und -partikeln auf einem Acker deponiert. Nun wird das erste Sieb mit der grössten Maschenweite 1.5 cm wiederum mit Bodenmaterial bestückt und das Prozedere läuft wie beschrieben erneut ab, bis das gesamte Material einer Probe untersucht wurde eh die nächste Probe nach der selben Vorgehensweise geprüft werden kann. Das Stechen der Bodenproben ist sehr aufwändig. Noch mehr Zeit in Anspruch nimmt allerdings das Untersuchen und Sieben des Bodenmaterials, da es sehr exakt und in mehreren Arbeitsgängen durchgeführt werden muss Austreiben durch Sättigung der Bodenproben mit Wasser Von den insgesamt 60 gestochenen Bodenproben, wurden 30 für einen Versuch verwendet, der zum Ziel hatte, die in der Probe vorhandenen Schnecken mit Wasser auszutreiben. Obwohl die schleimigen Gastropoden feuchte Verhältnisse den trockenen vorziehen, reagieren sie auch auf Nässe empfindlich. Diese Tatsache will man sich bei diesem Versuch zu Nutze machen, indem man eine gewisse Menge Boden (in diesem Fall circa 16 Liter) mit Wasser langsam durchtränkt und so die Bodenporen und Gänge, in welchen sich die nicht grabungsfähigen Weichtiere aufhalten, sättigt. Die Schnecken sind gezwungen ihren Aufenthaltsort in Richtung Oberfläche zu verlassen, um dem staunassen Bereich zu entkommen. Damit die Schnecken auf die veränderten und für sie unerwünschten Lebensbedingungen reagieren können und nicht ertränkt werden, ist bei der Begiessung der Bodenproben äusserste Vorsicht geboten. Wird zuviel Wasser auf einmal verabreicht, sind die Schnecken nicht mehr in der Lage sich in nützlicher Frist nach Oben zu bewegen und ersticken in der mit Wasser gesättigten und sauerstoffarmen Umgebung. Um dies zu berücksichtigen wurden alle Proben lediglich einmale pro Tag mit einem Liter Wasser begossen. 3.4 Auswertung der Feldversuche Ziel der Feldversuche war es, auf ausgewählten Parzellen die Schneckenarten auf Schweizer Äcker, insbesondere auf Kartoffelfelder, zu bestimmen und eine Parzelle mit einem hohen Schneckenvorkommen zu finden, auf welcher ein weiterer Feldversuch angelegt werden sollte, der das Ansprechverhalten der Schnecken auf verschiedene Zwischenkulturen untersucht. Da die Betriebsbesuche sehr viel Zeit in Anspruch nahmen und der auf dem Feld geplante Versuch bereits im Labor unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt wurde, entschied ich mich aus zeitlichen und umfangmässigen Gründen auf einen weiteren Feldversuch zu verzichten. Mit der Fülle an eigens gesammelten Daten, den Angaben der Meteo Schweiz bezüglich dem Witterungsverlauf der letzten Jahre, der Literatur und der gemachten Erfahrungen und Beobachtungen auf dem Feld während knapp einem Jahr, wurden die Feststellungen und Ergebnisse der verschiedenen Fallenversuche gedeutet und zu ergründen versucht. Um die Frage einer möglichen statistischen Auswertung zu klären wurde Pierre Berchier, Dozent für Statistik an der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft konsultiert. Laut Herr Berchier ist eine statistische Auswertung nicht sinnvoll, da sehr unterschiedliche Fallentypen miteinander verglichen wurden. So ist es nicht zulässig die parallel angelegten Fallenvarianten der Analyse für gepaarte Stichproben zu unterziehen, was die Berechnung über die einzelpaare abverlangen würde, da die Schnecken je nach Falle im oder auf dem Boden gezählt werden müssen und sie entweder angelockt oder aber ausgetrieben wurden. Diese unumgänglichen Tatsachen lassen keine statistische Auswertung zu, da nur Messwerte miteinander verglichen werden können die gleich sind (Berchier P. 2004). Dies ist aber auch nicht von Nöten, denn wie bereits erwähnt, haben die Versuche dazu gedient, die für den Schweizer Ackerbau relevanten Schneckenarten zu erfassen, die Schneckenfallen auf deren Anwendbarkeit, Fangsicherheit und Praxistauglichkeit zu testen, sowie eine mit Schnecken stark befallene Parzelle zu finden. Um diesen Belangen und Fragestel

29 lungen in genügendem Ausmass gerecht zu werden müssen alle Faktoren mitberücksichtigt und anschliessend interpretiert werden. Hierfür sind vor allem die gemachten Erfahrungen auf dem Feld, die Angaben und Diskussionen mit den Landwirten und Experten sowie das Vergleichen mit Ergebnissen aus anderen Untersuchungen von enormer Wichtigkeit. Im Ergebniskapitel (Kapitel 4) wird all diesen Faktoren bei der Interpretation Rechnung getragen. 3.5 Laborversuch Untersucht wurden das Frassverhalten und die Entwicklung von Schnecken bei acht verschiedenen Kulturen. Um das Frassverhalten zu beurteilen, wurde versucht die gefressene Gewichtsmenge zu wägen und die Frassfläche sowie Kotmenge zwischen den verschiedenen Kulturen zu vergleichen. Um die Entwicklung der Schnecken zu untersuchen wurden die Schnecken vor und nach dem Versuch gewogen. Es wurde nur eine Schneckenart eingesetzt, dies ist die Genetzte Ackerschnecke Deroceras reticulatum. Auch bei den Kulturen konnte nur eine beschränkte Anzahl betrachtet werden Wahl der Kulturen Bei den vorliegenden Untersuchungen beschränkte man sich aus arbeitstechnischen Gründen auf acht Zwischenkulturen (Tabelle 8). Die Liste der untersuchten Zwischenkulturen wurde aufgrund folgender Kriterien zusammengestellt: Bedeutende Zwischenkulturen der Schweiz müssen vertreten sein. Kulturen welche in anderen Versuchen gewünschte Effekte auf die Entwicklung von Schnecken oder auf deren Frassverhalten hatten, müssen berücksichtigt werden. Es werde bewusst auch (Zwischen-) Kulturen in den Versuch eingebaut, die gemäss Erfahrungsberichten gerne gefressen werden, um so die Diskrepanzen zwischen bevorzugten und nicht bevorzugten Kulturen herausschälen zu können. Tabelle 8: Die für den Laborversuch ausgewählten und eingesetzten Kulturen Kultur; Sorte(n) Begründung für die Wahl der Kultur beziehungsweise der Sorte(n) Sonnenblume Iregi Chinakohlrübse Buko Gelbsenf Albatros Winterraps Jet-Neuf Futterraps Akela Phacelia Julia, An-gelia, Lisette, Balo, Vetrovska, Phaci Nüsschensalat Louviers Zottelwicken Namoi Häufige Schneckenfrassschäden an Sonnenblumen. In der Schweiz eine gängige Zwischenkultur. Bedeutende Zwischenkultur, glukosinolathaltig Bedeutende Zwischenkultur Alte Winterrapssorte mit hohem Glukosinolatgehalt Rapssorte (nicht winterhart) mit erhöhtem Glukosinolatgehalt, gängige Zwischenkultur in der Schweiz Gängige Zwischenkultur, fruchtfolgeneutrale Kultur (Achtung: gilt als Überträger von Nematoden und Pilzkrankheiten; geeignete Zwischenkultur für Fruchtfolgen mit Kreuzblütlern) Von Schnecken gemiedene Kultur (FAL, 2003) Wird als Zwischenkultur (vor allem in Gemengen) wegen dem hohen Stickstofffixierungsvermögen (Leguminose) gerne eingesetzt, geeignet für Fruchtfolgen mit Kreuzblütlern Ausser der Rapssorte Jet-Neuf konnten alle Kulturen bei der Landi eingekauft werden. Die alte Winterrapssorte Jet-Neuf musste aus der Genbank der Eidgenössischen Forschungsan

30 stalt für Pflanzenbau in Nyon bezogen werden. Das Jet-Neuf Saatgut stammt aus dem Jahre 1997, das restliche für den Versuch verwendete Saatgut aus dem Jahre Wahl der Schneckenart Bei der Wahl der Schneckenart waren verschiedene Kriterien zu beachten. Erstens musste die Scheckenart eine der wichtigsten Schadschneckenarten im Schweizer Ackerbau sein (Kapitel 2.1.2). Zweitens mussten von dieser Art in kurzer Zeit 180 möglichst homogene (gleiches Alter und gleiche Aufzucht) Individuen bezogen werden können. Die Genetzte Ackerschnecke Deroceras reticulatum ist die wichtigste Schadschneckenart der Schweiz. Sie wird von der Lonza gehalten und war in der gewünschten Menge zum benötigten Zeitpunkt erhältlich. Für diese Diplomarbeit wurde aus diesem Grunde das Frassverhalten der Genetzten Ackerschnecke Deroceras reticulatum untersucht. Ich entschloss, den Laborversuch mit dieser Schneckenart durchzuführen, da sie erstens wie erwähnt die grössten Schäden an den Kulturpflanzen anzurichten vermag und zweitens diese Art bei den Fangversuchen auf dem Feld im Herbst 2003 und im Frühjahr 2004 am meisten vorzufinden war. Die Wahl der Schneckenart Deroceras reticulatum sollte es mir ermöglichen, die Ergebnisse des Laborversuches mit jenen auf dem Feld zu vergleichen und Rückschlüsse auf das (Frass-) Verhalten dieser Schneckenart zu ziehen. Es war für mich deshalb von enormer Wichtigkeit bei allen Versuchen die gleiche Schneckenart zu betrachten, da zwischen den einzelnen Arten bezüglich des Frass- und Fluchtverhaltens sowie des Fortpflanzungszyklus erhebliche Diskrepanzen bestehen. Eine weitere für den Schweizerischen Ackerbau relevante Schneckenart, die Spanische Wegschnecke Arion lusitanicus wurde im gleichen Zeitraum mit der gleichen Methodik im Rahmen einer Semesterarbeit (Stäuble M. 2004) und auch an der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft untersucht Anbau der Kulturen Foto 10: Saat der Kulturen am 4. Mai 2004 auf dem Bolligenrain. (Foto: Stäuble Michael, SHL) Die Kulturen wurden auf einem Teilstück der Parzelle Bolligenrain des Gutsbetriebes des Inforama Rütti angebaut. Die Parzelle Bolligenrain weist eine Gesamtfläche von 205 a auf. Der Boden lässt sich in die Kategorie der schwach humosen, sandigen Lehme einteilen und verzeichnet einen ph-wert von 6.7. Die Phosphorversorgung liegt mit 115 mg pro 1000 g Bodenmaterial im Normalbereich. Die Kaliversorgung ist mit 248 mg auf 1000 g Boden stark erhöht. Diese Daten wurden den Ergebnissen der Bodenanalyse vom April 2001 entnommen. Am 15. Dezember 2003 wurden pro Hektare 25 Tonnen Laufstallmist ausgebracht und Mitte März mit der Spatenmaschine eingearbeitet. Für die Saatbettbereitung wurde bis zur Maissaat, welche Ende April durchgeführt wurde, zwei mal geeggt. Auf dem für den Versuch benötigten Teilstück der Parzelle Bolligenrain wurde am 4. Mai wurden mit einer einreihigen, manuell bedienbaren Handsämaschine die Zwischenkulturen eingesät. Das Versuchsfeld ist drei Aren gross und in neun Einzelfelder unterteilt, wovon acht mit einer unterschiedlichen Kultur oder Sorte bebaut wurden (Abbildung 3)

31 Distanz: 10 m Phacelia Sonnenblumen Zottelwicken Chinakohlrübsen alte Rapssorten Gelbsenf Nüsschensalat Nüsschensalat Futterraps Bern Autobahn Zürich Abbildung 3: Anordnung der für den Laborversuch angebauten Zwischenkulturen Die Saatmengen betrugen: 100 g/a beim Futterraps (Akela) und Winterraps (Jet-Neuf) 300 g/a bei den Sonnenblumen (Iregi) 90 g/a bei Phacelia (Sortengemisch) 200 g/a beim Gelbsenf (Abatros) 1500 g/a bei den Zottelwicken (Namoi) 150 g/a bei den Chinakohlrübsen 50 g/a beim Nüsschensalat Die Saattiefe entsprach jeweils ungefähr zehnmal dem Samendurchmesser, nur der Nüsschensalat wurde im Breitsaatverfahren von Hand ausgesät und angedrückt. Am 25. Mai 2004 wurde bei allen Kreuzblütlern ein starker Erdflohbefall festgestellt, durch welchen die Pflanzen stark geschädigt wurden. Um eine ausgeglichene und gute Qualität aller Kulturen zu erreichen, wurde am 26. Mai 2004 bei allen Kulturen eine Insektizidbehandlung mit einem Pyrethroid vorgenommen. Mit der absichtlichen Behandlung aller Kulturen wurde dem Umstand Rechnung getragen, dass bei allfälligen Rückständen des Spritzmittels alle Kulturen gleichermassen betroffen sind und somit das Frassverhalten der Schnecken an den einzelnen Kulturen trotzdem miteinander verglichen werden konnte Haltung der Schnecken Die Schnecken wurden von der Lonza via dem Postweg versandt und erreichten die SHL am 17. Juni Die 180 Schnecken der Art Deroceras reticulatum waren in Plexiglasboxen zu je 30 Stück untergebracht. Die Boxen wiesen eine Grundfläche von circa 30 x 21 cm auf und waren 5 cm hoch. Um während des Transportes für die Schnecken angenehme, feuchte Bedingungen zu schaffen und erhalten wurde der Boden der Plexiglasbox mit einem befeuchteten Fliespapier bedeckt. Für den Transport wurde den Schnecken kein Futter zur Verfügung gestellt. Nach Ankunft der Schnecken wurden sie in saubere ebenfalls mit einem befeuchteten Fliespapier ausgestattete Plexiglasboxen verfrachtet. Auf einer 50 cm 2 grossen mit Frischhaltefolie bedeckten Fläche wurde den Schnecken nun in etwa 15 g Halbweissmehl vorgesetzt. Die Frischhaltefolie bezweckte, dass das zur Verfügung gestellte Mehl nicht nass wurde und dadurch die Gefahr einer Verschimmelung, welche sich negativ auf den Ge

32 sundheitsstatus der Schnecken auswirkt, eingedämmt werden konnte. Nebst dem Mehl wurde den Schnecken Karotten (vier Scheiben à 7 g) als Nahrung angeboten. Grundlage für eine exakte Versuchsdurchführung und somit die Aussagekräftigkeit der gesamten Untersuchung ist, dass die Umweltbedingungen für alle Schnecken möglichst gleich und konstant gehalten werden. Es wurde deshalb besonders Wert auf gleiche Haltungsbedingungen der Schnecken gelegt. Um diesem Faktor gebührend Rechnung zu tragen wurden die Schnecken in zwei Klimakammern, welche sich im Landwirtschaftslabor der SHL befinden, gehalten. Die beiden Klimakästen wurden so programmiert, dass der Tag in eine Nachtperiode mit einer Länge von 14 h ( Uhr) bei 10 C und ohne Licht und eine Tagesperiode mit Licht von 10 h ( Uhr) bei 15 C, unterteilt wurde Versuchsanordnung Bei der Versuchsdurchführung traten einige Probleme und Fehlerquellen auf die im Ergebniskapitel eingehend diskutiert werden. Die Schneckenart Deroceras reticulatum reagierte sehr sensibel auf den Versuch und es gab zwischen den einzelnen Wiederholungen so grosse Unterschiede, dass man sich entschloss die Resultate der Auswertung mit dem NCSS- Programm zur Interpretation zu gebrauchen und die Resultate in tabellarischer und grafischer Form festzuhalten. Es wurde bei der Auswertung grossen Wert darauf gelegt, dass alle erhaltenen Daten in die Auswertung hineingeflossen sind, um ein vollständiges Bild über den Versuchsablauf zu gewinnen. Da die aufgetretenen Schwierigkeiten dermassen Einfluss auf die Auswertung des Versuches nahmen, man den Versuch bei Minimierung dieser Fehlerquellen aber als sehr wertvoll erachtet, richtete ich mein Augenmerk nach Realisierung des Problemausmasses stark darauf die aufgetretenen Schwierigkeiten zu erfassen. Deshalb wurden alle Durchgänge ausgewertet miteinander verglichen und so alle Fakten zur Versuchsauswertung herangezogen. Die Untersuchung wird als Pilotprojekt betrachtet, mit welchem möglichst viele Fehlerquellen aufgedeckt und für weitere Versuche dadurch vermeidbar gemacht werden. Parallel zur Versuchsdurchführung mit der Genetzten Ackerschnecke Deroceras reticulatum wurde im Rahmen einer Semesterarbeit (Stäuble M. 2004) das Frassverhalten einer weiteren Schneckenart Arion lusitanicus untersucht. Diese Schnecke wies ein konstanteres Verhalten auf, was die Auswertung vereinfachte. In dieser Arbeit wurde jedoch nur ein Durchgang betrachtet und nicht mit den Ergebnissen der beiden anderen Durchgänge verglichen. Obwohl die Probleme, beim betrachten aller Versuchswiederholungen bekannt waren, wurden die Resultate wie bereits erwähnt im vorliegenden Versuch auch zwischen den Durchgängen miteinander verglichen um allfällige Parallelen aufzudecken. Dies muss jedoch mit grosser Vorsicht und ständiger Hinterfragung der Ergebnisse gemacht werden (Kapitel 4.2). Das mathematische Modell der einfaktoriellen Varianzanalyse Für die Auswertung der einzelnen Durchgänge mit dem NCSS-Programm wurde das mathematische Modell der einfaktoriellen Varianzanalyse angewendet. Der Zuwachs eines Schnecks wird modelliert als Summe eines generellen mittleren Zuwachses von Schnecken, einem Kulturspezifischem Effekt sowie einer zufälligen Abweichung: y ij = y + v i + e ij y ij y v i e ij Zuwachs des j-ten Schnecken der Kultur i Mittlerer Zuwachs aller verwendeten Schnecken Kulturspezifischer Effekt der i-ten Kultur Zufällige Abweichung vom Zuwachsmittel des j-ten Schnecks in der Kultur i Dieses mathematische Modell ist nach entsprechender Anpassung dasselbe wie für die Berechnung der Gewichtsveränderung der Blattmasse benötigt wird

33 3.5.6 Quantitative Auswertung der Frassschäden und der Kotmenge Da beim Rückwägen des ersten Durchlaufes der Verdacht auftrat, hervorgerufen durch die Tatsache, dass einige Schnecken an Gewicht verloren haben und das Pflanzenmaterial an Gewicht zugenommen hat, dass keine gesicherten statistischen Auswertungen gemacht werden können, entschloss ich mich zusätzlich zur statistischen Auswertung eine quantitative Beurteilung vorzunehmen. Dadurch, dass die Feststellung von eventuellen Schwierigkeiten bei der statistischen Auswertung jedoch erst nach dem ersten Durchgang gemacht wurde, musste ich mich auf eine quantitative Auswertung für den zweiten und dritten Durchlauf beschränken. Für die Beurteilung wurden jeweils am Ende eines Durchlaufs alle Kulturen digital fotografiert. Die Fotos (Anhang 2) wurden einzeln nach Frassschaden und Kotmenge visuell bewertet und horizontal miteinander verglichen. Die Bewertung wurde anhand einer Skala von null bis zehn durchgeführt, wobei null kein Kot respektive kein Frass bedeutet und zehn extrem viel Kot beziehungsweise extrem viel Frass bedeutet (siehe Abstufung unten). Die so entstandenen Ranglisten wurden mit den Ergebnissen der statistischen Auswertung verglichen und Beurteilt. 0 = kein Kot, kein Frass 1 = kaum identifizierbarer Kot oder Frass (könnte auch Verunreinigung oder Frass von anderem Organismus oder mechanischer Schaden sein) 3 = extrem wenig Kot/Frass 4 = sehr wenig Kot/Frass 5 = wenig Kot/Frass 6 = einige klare auszumachende Frass- / Kotspuren 7 = verbreitet deutliche Frass- / Kotspuren 8 = überall viele Frass- / Kotspuren 9 = überall sehr viele Frassschäden oder Kotvorkommnisse 10 = extrem viele Frassschäden oder Kotvorkommnisse Praktische Versuchsdurchführung Foto 11: Blick in die Klimakammer während des Versuchsdurchlaufs. In den oberen Boxen befinden sich Schnecke. Die unteren Boxen stellt die Kontrolle dar und enthalten keine Schnecken (Foto: Stäuble Michael SHL). Der Versuch wurde zu drei verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt. Für jeden Zeitpunkt wurden 1-2 kg Pflanzenmasse geerntet, wovon jedoch nur gesunde Blätter verwendet wurden. Bei jedem Versuchsdurchgang wurden drei Wiederholungen durchgeführt. Vor der Einwaage der Kultur und der Schnecken wurden die Versuchsbehälter vorbereitet. Hierfür dienten Plexiglasboxen (197 x 97 x 80 mm), dessen Boden mit einem Fliespapier ausgekleidet und mit Wasser durchtränkt wurde. Um zu gewährleisten, dass in jedem Behälter die gleiche Wassermenge vorzufinden war, wurde das überschüssige, vom Fliespapier nicht aufgesogene Wasser abgegossen. Waren genügend Versuchsbehälter vorbereitet wurde jede Kultur zwei Mal eingewogen und jede Einwage separat in einen Plexiglasbehälter gelegt. Beim ersten Versuchsdurchgang wurde von jeder Kultur 6 g pro Behälter verwendet. Da bei der ersten Rückwägung aber auffiel, dass die Schnecken nur einen Bruchteil des zur Verfügung gestellten Pflanzenmaterials gefressen haben und sich die Auswertung mit erhöhtem Blatt

34 massenanteil schwieriger gestaltete, entschied ich mich die Einwaagmenge auf 1 g pro Plexiglasbox zu reduzieren. In einen der beiden Behälter mit der gleichen Kultur wurde jetzt eine Schnecke, die vorher ebenfalls eingewogen und deren Gewicht schriftlich festgehalten wurde, gelegt. Pro Wiederholung wurde für jede der acht Kulturen zwei Boxen, eine mit der Kultur und Schneck und eine mit Kultur aber ohne Schneck, benötigt. Das heisst, dass pro einzelne Wiederholung 16 Boxen benötigt wurden. Da pro Zeitpunkt drei Wiederholungen durchgeführt wurden, mussten zu jedem Zeitpunkt 48 Boxen bereitstehen. Jene Boxen die nur Blattmasse erhielten dienten als Kontrolle und waren dazu bestimmt die Veränderung der Feuchte der Blattmasse und deren Gewichtsveränderung zu ermitteln, um diesen Korrekturfaktor beim eruieren des effektiven Verzehrsvermögen des Schnecken zu berücksichtigen. Die für einen Versuchdurchlauf benötigten Schnecken wurden jeweils zwei Tage vor Versuchsbeginn von den übrigen Schnecken getrennt und ohne Futter gehalten. Ein Versuchsdurchlauf dauerte drei Tage, das heisst die hungrigen Schnecken konnten während drei Tagen von der ihnen vorgesetzte Kultur fressen. Um gleiche Bedingungen zu gewähren wurden die Schnecken nur einmal verwendet. Während des Versuches hielten sich die Versuchstiere, wie auch die restlichen Schnecken im Klimakasten an der SHL bei gleichen Bedingungen auf. Wie bereits erwähnt wurden alle Zwischenkulturen am 4. Mai 2004 gesät. Da sich die verschiedenen Kulturen unterschiedlich schnell entwickelten, war das Entwicklungsstadium der Kulturen bei den Ernteterminen jeweils verschieden. In Tabelle sind die Entwicklungsstadien der einzelnen Kulturen zum Zeitpunkt des ersten und des dritten Durchlaufes festgehalten. Das Stadium wurde anhand von Fotos welche zum jeweiligen Zeitpunkt gemacht wurden ermittelt (Anhang 2). Tabelle 9: Entwicklungsstadium der Kulturen beim ersten und dritten Versuchsdurchgang Kultur und Sorte(n) Stadium am 21. Juni Stadium am 2. Juli Futterraps; Akela Rosettenbildung 20 cm Längenwachstum 23 cm Gelbsenf; Albatros Knospenbildung 58 cm Blüte 80 cm Zottelwicken; Namoi Längenwachstum 33 cm Beginn Blüte 36 cm Nüsschensalat; Louviers Nicht aufgelaufen Nicht aufgelaufen Winterraps; Jet-Neuf Rosettenbildung 23 cm Rosettenbildung 26cm Sonnenblume; Iregi Längenwachstum 50 cm Längenwachstum 70 cm Chinakohlrübse; Buko Rosettenbildung 20 cm Rosettenbildung 28 cm Phacelia; Sortengemisch Längenwachstum 38 cm Blüte 48 cm 4 Ergebnisse Da es sich bei der vorliegenden Diplomarbeit um eine sehr fassettenreiche Untersuchung handelt, wurde das Ergebniskapitel systematisch strukturiert und in Unterkapitel gegliedert. In einem ersten Schritt werden die Ergebnisse der Feldversuche dargestellt und beschrieben und dessen Zustandekommen durchleuchtet und zu ergründen versucht. Dann werden die Ergebnisse und Erkenntnisse des Laborversuchs dargelegt und umfassend besprochen. 4.1 Ergebnisse und Einzeldiskussion der Feldversuche Ergebnisse der Köder- und Vorversuche Bei den Köderversuchen im Herbst 2003 konnten nur auf einzelnen Betrieben und im Frühjahr 2004 gar nur auf einem Betrieb Fangerfolge erzielt werden (Tabelle 10). Was ich während den umfangreichen Fangarbeiten feststellen konnte war, dass nur Schnecken gefunden

35 wurden, wenn die Witterungsbedingungen für die Schnecken angenehm waren und sie sich an die Bodenoberfläche begaben. Beim Betrieb SO 303 widerspiegelt sich der enorme Einfluss der Witterung auf das Schneckenfangvermögen deutlich. Zum Zeitpunkt der Fallenkontrolle im Herbst 2003 herrschten kühl-feuchte für die Schnecken also ideale Bedingungen vor. Zudem war der Himmel bedeckt, was die Schnecken zusätzlich veranlasst an die Oberfläche zu treten, da sie dann nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Die Fangzahl ist mit 36 gefangenen Individuen unter dem Blumentopfuntersatz und 13 gefundenen Exemplaren auf der freien Bodenoberfläche dementsprechend hoch ausgefallen. Auch im Frühjahr 2004 herrschten zwar am Kontrolltag für die Schnecken ideale Witterungsbedingungen vor. Dennoch wurden viel weniger Schnecken gefangen, obwohl die Kartoffelparzelle 2004 sehr nahe bei der Kartoffelparzelle 2003 lag und beide Parzellen derselben Fruchtfolge unterzogen sind und die gleiche Bodenklassenzugehörigkeit besitzen. Die überaus guten Witterungsverhältnisse am Kontrolltag führten dazu, dass einige Schnecken gefunden werden (im Vergleich zu den anderen im Frühjahr 2004 untersuchten Parzellen ein gutes Ergebnis) konnten. Vergleicht man den Fangerfolg jedoch mit jenem vom Herbst 2003, fällt das Fangergebnis tief aus. Dies Verdeutlicht, wie komplex das Schneckenproblem und die Deutung von bestimmten Ergebnissen ist, da sehr viele und unterschiedliche Faktoren auf das Vorhandensein beziehungsweise die Erfassbarkeit von Schnecken einwirken. So spielte im oben genannte Beispiel nicht nur die Witterung am Kontrolltag eine Rolle, sondern viel mehr jene der Tage, Wochen und Monate zuvor. Zudem steuert die Schneckenart, deren Entwicklungsstadium sowie die Bewirtschaftung der Parzelle entscheidend dazu bei, wie stark sich eine Nacktschneckenart in der Kultur etablieren kann. Tabelle 10: Anzahl gefangene Schnecken bei den Feldversuchen auf den 15 untersuchten Parzellen, aufgeteilt nach Fundort. Herbst 2003 Frühjahr 2004 Betrieb Untersatz Bodenoberfl. Untersatz Bodenoberfl. Total BE BE BE SO SO LU SG SG TG ZH TG TG FR VD VD Total Bodenoberfl. = Bodenoberfläche Eine weitere Erkenntnis des Feldversuches ist, dass keine Schnecken mit der Methode der vergrabenen Köder gefangen werden konnten. Diese Variante zum Nachweis von Schnecken ist laut den vorliegenden Versuchsergebnissen dementsprechend nicht zu empfehlen, da sie wie die Allylsenfölmethode (Kapitel 3.3.3) erstens sehr schlechte Fangergebnisse zu verzeichnen vermag und zweitens sehr aufwändig im Anlegen und bei der Kontrolle ist

36 4.1.2 Ergebnisse des Allylsenfölversuches Beim Allylsenfölversuch, bei welchem auf vier Kartoffelparzellen von vier verschiedenen Betrieben die Allylsenfölmethode getestet wurde, resultierten einige klare Ergebnisse. Bei allen dreissig Fallenstandorten pro Versuchsparzelle mit einer Allylsenfölkonzentration von 0.4, 0.8 oder 1.2 mmol, insgesamt also bei 120 Allylsenfölfallen (30 Fallen pro Betrieb mal vier Betriebe), konnten keine Schnecken ausgetrieben werden. Obwohl der Versuch nicht arbiträr, sondern exakt nach dem Beschrieb der Erfinder dieser Methode (Oberer et al 1998) durchgeführt und nach dessen Anleitung gearbeitet wurde, ist es zu diesem prosaischen Resultat gekommen. Die Methode vermochte im Kartoffelbau den Erwartungen nicht gerecht zu werden und ist laut den hier vorliegenden Ergebnissen zur Erfassung oder Vernichtung von Schneckenpopulationen im Kartoffelbau nicht geeignet. Im Gegensatz dazu konnten in anderen Feldversuchen (Oberer et al 1998), wo die Falle auf unbearbeiteten oder nur wenig bearbeiteten Flächen (Dauergrünland, Buntbrachen) zur Anwendung kam, eine Fangwirkung aufgezeigt werden. Der Einsatz dieser Fangmethode verlangt viele Vorbereitungsarbeiten, wie das organisieren von Rahmen zur Fallenbegrenzung oder einer ausreichenden Wassermenge zur Begiessung der Versuchsfläche mit der Allylsenföl-Lösung. Zudem müssen die richtigen Werkzeuge und Substanzen zur Herstellung der Allylsenföl-Lösung bereitgestellt werden können, was sich in der Praxis auf Landwirtschaftsbetrieben als Schwierigkeit entpuppen könnte, da das Allylsenföl (GK 2) nicht über den kommerziellen Weg (Landi, Warenhaus) bezogen werden kann und sowohl reines Methanol wie auch die Pipetten zur Dosierung der Mischsubstanzen kaum auf einem Landwirtschaftsbetrieb vorhanden sind und bei einer Anschaffung nur für diesen Verwendungszweck zum Einsatz kämen, was aus ökonomischer Sicht keinen Sinn macht. Da beim, an der SHL durchgeführten, Vorversuch (Allylsenfölkonzentration von 0.4 mmol) keine Schnecken zum Vorschein kamen, wurden auf dem Feld zusätzliche Konzentrationen getestet (Kapitel 3.3.3). Die Resultate waren jedoch eindeutig. Bei allen Konzentrationsvarianten konnte keine einzige Schnecke an der Bodenoberfläche festgestellt werden. Fraglich ist nun, wieso dem so ist. Für mich gibt es in diesem Punkt mehrere Lösungsansätze, die zusammen wohl zum ungenügenden Schneckenaustriebvermögen beigetragen haben. Im Labor beim präparieren der Mischsubstanz fiel auf, dass das Allylsenföl selbst in reinem Methanol (Reinheitsgrad: 99 %) und auch nach längerem Schütteln nur sehr schwer löslich ist und sich an der Flüssigkeitsoberfläche kleine Senfölblässchen bilden, die sich wie Öltröpfchen in Wasser oder das Milchfett in der Milch verhielten. Auch beim Mischen der vorbereiteten Lösung mit Wasser in den Giesskannen zeigte sich diese Problematik. Wurde die Lösung schliesslich mit der Giesskanne in der richtigen Verdünnung und gleichmässig auf der Versuchsfläche verteilt, so konnte festgestellt werden, dass sich an der Bodenoberfläche einen dünnen, aber deutlich sichtbaren Allylsenfölfilm gebildet hat und der grösste Teil der Reizsubstanz an den Bodenpartikel der Bodenoberfläche haften geblieben ist und trotz reichlichem Nachgiessen mit Wasser nicht in die Tiefe gespült wurde, wo sich die Schnecken, falls vorhanden aufhielten. Foto 12: Allylsenfölfilm an der Bodenoberfläche (Foto: Kottmann Raphael, SHL). Da der Termin für die Versuchsdurchführung nicht frei wählbar war, sondern auf den Zeitpunkt nach der Krautvernichtung festgelegt wurde (um die Resultate miteinander zu vergleichen), konnte auch nur beschränkt auf die Witterungsverhältnisse Rücksicht genommen werden. Zwar konnte darauf geachtet werden, dass die Versuche am späteren Nachmittag und am Abend, wenn sich die Temperaturen nicht mehr im Bereich vom Tagesmaximum

37 befanden, durchgeführt wurden. Die Witterung in den Tagen und Wochen zuvor war jedoch entscheidend, in welcher Bodentiefe noch genügend Feuchtigkeit vorzufinden war um das Überleben der Schnecken zu sichern. Da zum Zeitpunkt des Allylsenfölversuches eine trockene Periode vorherrschte, haben sich die Schnecken explizit auf intensiv bearbeiteten A- ckerböden, wo die Austrocknung des Bodens durch die erhöhte Evaporation noch verstärkt wurde, in tiefe Bodenschichten zurückgezogen, wo sie durch die Allylsenfölreizwirkung kaum erfasst wurden. Die Bonitierungsergebnisse der gegrabenen Kartoffeln bei den Fallenstandorten mit einer Allylsenfölkonzentration von 0.4 mmol, sind sehr unterschiedlich ausgefallen ( Bonitierungsergebnisse der untersuchten Betriebe lenbefall Prozent Knol Standort SO 303 BE 317 BE 331 SO 301 Grafik 1). Beim Betrieb SO 303 konnten nur an zwei Fallenstandorten je zwei Knollen mit Frassschäden ermittelt werden (Anhang 3). Es zeigt sich also, dass die Schneckenpopulation zum Zeitpunkt der Versuchsdurchführung auf der Kartoffelparzelle des besagten Betriebes nicht gross war. Die erfassten Schneckenfrassschäden auf den untersuchten Kartoffelknollen waren zudem vor längerer Zeit verursacht worden, da sie an den Frassstellen wieder frisches Kartoffelfleisch- und ein schützendes Abschlussgewebe gebildet hat. Es ist somit anzunehmen, dass zum Zeitpunkt der Versuchsanlage auf der Parzelle vom Betrieb SO 303 die Schneckenzahl auf einem Tiefstand war und sich nur wenige Individuen in tieferen Bodenschichten aufhielten

38 Bonitierungsergebnisse der untersuchten Betriebe nollenbefall Prozent K Standort SO 303 BE 317 BE 331 SO 301 Grafik 1: Bonitierungsergebnisse der vier untersuchten Betriebe. Es sind die prozentualen Knollenschäden bei den einzelnen Betrieben beim jeweiligen Fallenstandort angegeben. Auf der Kartoffelfläche des Betriebes BE 317 zeichnete sich ein anderes Bild ab, als beim Betrieb SO 303. Hier sind bei jeder Grabungsstelle Kartoffeln mit Schneckenfrassschäden gefunden worden ( Bonitierungsergebnisse der untersuchten Betriebe lenbefall Prozent Knol Standort SO 303 BE 317 BE 331 SO 301 Grafik 1). An zwei Stellen sind besonders viele Kartoffeln von Schnecken heimgesucht und durch diese angefressen worden. Am Standort zwölf waren 46 % und am Standort zwei 44 % der Knollen betroffen. Der kleinste Knollenbefall konnte am Fallenstandort neun mit einem prozentualen Knollenbefall von 5.5 % ausgemacht werden. Im Durchschnitt resultierte anhand der gegrabenen Stichproben auf dieser Versuchsparzelle, obwohl mit der Allylsenfölmethode keine Schnecken ausfindig gemacht werden konnten, einen hohen Schneckenfrassschaden von 24 %. Die rotschalige Kartoffelsorte Désiré wurde durch die Schnecken arg in Mitleidenschaft gezogen und hat auch empfindliche Qualitätseinbussen durch Drycore, Verformungen und Drahtwürmer erfahren. Gründe für diese Tatsache könnten unter Anderem in der Art der Bewirtschaftung liegen. So werden beispielsweise, obwohl das Schneckenproblem auf der Versuchsparzelle des Betriebs BE 317 laut dem Betriebsleiter zugenommen hat (Anhang 3, Fragebogen), keine geplanten Gegenmassnahmen (gezielte Bodenbearbeitung, Fruchtfolgeplanung et cetera) getroffen um das Schneckenproblem zu reduzieren. Es handelt sich um einen schweren Boden, der jedoch bei der Pflanzbettbereitung

39 lediglich mit der Federzahnegge bearbeitet wurde, was den Schnecken zugute kommt, da der Boden wenig bewegt wird und somit kaum genügend abtrocknet um die Schnecken in Mitleidenschaft zu ziehen und die Schnecken durch einen einmaligen Einsatz der Federzahnegge nicht genügend dezimiert werden. B ezüglich der Funktionstüchtigkeit der Allylsenfölmethode ist zu erwähne n, dass die auch auf dieser Parzelle gefundenen Schneckenfrassschäden an den Knollen alle älteren Datums sind und somit davon ausgegangen werden kann, dass zur Zeit der Versuchsanlage lediglich eine sehr kleine Schneckenpopulation anwesend war, wodurch die Fangchancen solche austreiben zu können minimiert wurden. Die Ergebnisse der Bonitierung der Kartoffeln der Sorte Markies des Betriebes BE 331 zeig en bei einigen Probegrabung en erhebliche Schneckenfrassschäden von bis zu über 30 % Frassknollen ( Bonitierungsergebnisse der untersuchten Betriebe lenbefall Prozent Knol Standort SO 303 BE 317 BE 331 SO 301 Grafik 1). Es fällt jedoch auf, dass an einigen Stellen keine Schneckenschäden festgestellt werden konnte. Dies gibt Indizien dafür, dass die Schnecken geballt an einzelnen Stellen und Bereichen vorkommen und gibt dieser allgemein bekannten Theorie Recht. Das Schneckenproblem hat sich laut dem Betriebsleiter auf einem durchschnittlichen Level bewegt, verursacht jedoch neben Drycore und den Drahtwürmer die Hauptqualitätseinbussen. Bereits im Jahr 2003 waren im Schnitt % der Knollen durch Schneckenfrass be- Tage sowie viel Niederschlag (1200 mm pro Jahr) auszeichnen. Ein weiterer schneckenför- dernder Faktor ist, dass auf der untersuchten Parzelle vor den Kartoffeln vier Jahre Kunstschädigt und auch dieses Jahr sind die Erwartungen nicht hoch zu stecken, da mit den Probegrabungen einen durchschnittlichen Knollenbefall von % ermittelt wurde. Ursachen für diese hohen Frassschäden sind sicherlich die für die Schnecken idealen klimatischen Verhältnisse im Gebiet des Betriebes BE 331, welche sich durch oft feucht-kühle und neblige wiese angebaut war, was für die Schneckenentwicklung durch die fehlende Bodenbearbeitung vorteilhaft war. Auch hier muss bezogen auf die Allylsenfölmethode gesagt werden, dass keine frischen Frassschäden ausgemacht werden konnten und demzufolge das Ausmass an Schneckenvorkommen zum Zeitpunkt der Grabung und der Versuchsdurchführung der Allylsenfölmethode klein war. Auf dem Betrieb BE 331 wurde die Anzahl Regenwürmer bei jedem Fallenstandort ermittelt, um dadurch Rückschlüsse auf deren Reaktion auf die unterschiedlichen Konzentrationen des Allylisothiocyanat zu ziehen. Beim Interpretieren der Ausgezählten Individuen kann anhand der vorliegenden Daten keine gesicherte Schlussfolgerung gemacht werden. Es fällt zwar auf, dass bei der Fallennummer sechs in allen drei Reihen bei der höchsten Konzentra

40 tion von 1.2 mmol am meisten Regenwürmer ausgetrieben werden konnten. Vergleicht man jedoch die drei Fallen mit der Nummer eins (Konzentration von 0.4 mmol) mit jenen drei Fallen der Nummer drei (Konzentration von 1.2 mmol), so vermochte die hoch konzentrierte Allylsenföllösung weniger Regenwürmer auszutreiben als die empfohlene Mischung (Tabelle 11). Das Verhalten der Regenwürmer war nicht Gegenstand dieser Diplomarbeit und musste nicht exakt verifiziert werden; trotzdem werden die interessanten Erfahrungen und Befunde hier kurz aufgegriffen und in tabellarischer Form dargestellt, um für eine weitere Arbeit als Basis (Einstiegsfrage) dienen zu können

41 Tabelle 11: Austriebvermögen der Allylsenföl-Lösung gegenüber den Regenwürmer bei verschiedenen Konzentrationen. BE 331 Reihe 1 Reihe 2 Reihe 3 Anzahl bei gleicher Konzentration und auf selber Höhe im Nummer Aufwandmenge Regenwürmer Regenwürmer Regenwürmer Feld mmol mmol mmol mmol mmol mmol mmol mmol mmol mmol Total pro Reihe Ein eindeutiges Ergebnis zeichnete sich auf dem Betrieb SO 301 ab, auf dessen Kartoffelparzelle keine durch Schnecken angefressenen Knollen gegraben wurden ( Bonitierungsergebnisse der untersuchten Betriebe Prozent Knollenbefall Standort SO 303 BE 317 BE 331 SO 301 Grafik 1). Die Bewirtschaftungsweise und die Lage sprechen für diesen Befund. Die Parzelle liegt an einem schwach geneigten Südhang und weisst einen Boden der Klasse der sandigen Lehme auf. Bei den angebauten Kulturen der Fruchtfolge wird eine starke Bodenbearbeitung betrieben, was die Schneckenpopulation dezimiert. Sie hat sich wie folgt zusammengesetzt. Nach Klee wurden Frühkartoffeln (gedeckt), dann Spinat, Zwiebeln, verschiedene Kohlarten und schliesslich die Kartoffeln welche bei der Versuchsdurchführung im Boden waren, angebaut. Nach der Kartoffelernte 2004 wurde wieder eine Kleemischung angesät, welche zurzeit den Boden bedeckt. Diese intensive Fruchtfolge drängt die Schnecken zurück, da sie durch die häufige Bodenbearbeitung entweder direkt getötet oder aber indirekt durch die Zerstörung des Lebensraumes eingehen. Die Bonitierungsergebnisse welche keine Schneckenfrassschäden an den Kartoffeln hervorbrachten sind deshalb nachvollziehbar

42 und zusätzlich durch die intensive Bodenbearbeitung beim Kartoffelanbau (Pflug, 2 x Kreiselegge, 1 x Striegel, 2 x Sternhackgerät, 1 x Dammformer) erklärbar. Auch hier ist es, wie bei den anderen Allylsenföl-Testparzellen schwierig die Sicherheit der Allylsenfölmethode definitiv zu bestimmen. Anhand der gemachten Untersuchungen und den Austreibungsresultaten kann jedoch eindeutig gesagt werden, dass sich die Allylsenfölmethode für den Einsatz im Kartoffelbau für den Nachweis von Schnecken nicht eignet Ergebnisse des Allylsenföl- und Ködermethodenvergleichs Beim Vergleich der Fangergebnisse der drei getesteten Varianten kommt zum Ausdruck, dass mit der Allylsenfölmethode keine Schnecken gefangen beziehungsweise ausgetrieben werden konnte, bei den anderen Fangmethoden aber zum Teil beachtliche Fangergebnisse erzielt wurden (Tabelle 12). An den beiden Kontrolltagen herrschten ideale Witterung vor, wobei am Tag an welchem die Fallen gestellt und die Allylsenfölmethode angewandt wurde trockene und schneckenunliebsame Witterungsbedingungen gegenwärtig waren. Bereits einen Tag vor dem ersten Kontrollgang, also zwei Tage nach dem Stellen der Köderfallen und der Durchführung des Allylsenfölversuches setzte der Regen ein, was für schneckenfreundliche Feuchtigkeitsverhältnisse sowohl im Boden wie auch in der Atmosphäre sorgte und sich in der Anzahl gefangener Tiere an den beiden Kontrolltagen widerspiegelt. Am ersten Kontrolltag wurden beispielsweise alleine auf dem nackten Ackerboden 29 Schneckenexemplare gefunden. Die Katzenfutter-Kleienmischung vermochte bei dieser kühl-feuchten Herbstwitterung viele Schnecken anzulocken und auch im Boden am Lockfutter konnten einige Individuen ausgemacht werden. Tabelle 12: Die mit den verschiedenen Fangmethoden und zusätzlich gefangene Schneckenindividuen Versuchstag 1: Versuchstag 2: Fallenstandort Nr Total Versuch Fundort Feld Allylsenföl* Rahmen Deckel KAFU-KLM Futter Total KAFU-KLM vergrabene Boden Köder Total Individuen unter den Untersätzen ohne Köder am Totaler Schneckenfang 196 KAFU-KLM = Katzenfutter-Kleienmischung; *die Allylsenfölmethode wurde zum Zeitpunkt als die anderen Versuchsfallen gestellt wurden angewendet (am ) Die Ergebnisse zeigen also, dass beim Vorherrschen von für die Schnecken optimalen Witterungsverhältnissen die Fallen durchaus tauglich sind und sie einen guten Fangerfolg zu erzielen vermögen. Bei der Katzenfutter-Kleienmischung wurden annähernd gleich viele Tiere an der Deckelinnenseite, wie am Futter selbst gefunden. Die Tiere hielten sich hauptsächlich im Randbereich des Lockfutters auf, wobei sich auch Tiere mitten im vorgelegten und bereits schimmelnden Futter aufhielten (Foto 13)

43 Foto 13: Das verschimmelte Katzenfutter-Kleie-Gemisch hält die Schnecken nicht ab und behält seine Wirkung als Schneckenlockfutter trotz der Verschimmelung bei. Es zeigte sich, dass das mit Schimmelpilzen überzogene Futter die Schnecken nicht abzuhalten vermochte. Anhand der Resultate kann zudem die Theorie, dass die Nacktschnecken konzentriert an einzelnen Stellen vorkommen bestätigt werden. Betrachtet man beispielsweise die im Randbereich gelegenen Fallenstandorte 1-6 und 17-20, so fällt auf, dass maximal fünf Schnecken in einer Falle (Standort 3) gefunden wurden. Bei den übrigen, im Feldinneren angelegten Fallen wurden hingegen viel mehr Schnecken gezählt. Dies lässt bezüglich der Schneckenverteilung den Schluss zu, dass auf dem untersuchten Versuchsfeld kaum Schnecken im Randbereich, wo dieser an Strassen grenzt und eine Schneckeneinwanderung aus der Nachbarschaft stark eingeschränkt ist, vorkommen. Die als Schafweide genutzte und sich in Hanglage befindende Nachbarparzelle stellt ein potenzielles Schneckenreservoir dar, da auf dieser Fläche keine Bodenbearbeitung durchgeführt wird. Die Schnecken wandern also entlang der Längsachse der Parzelle, wo diese nicht an eine Strasse grenzt in die Parzelle ein, und verursachen in diesem Bereich die Hauptschäden. Anzahl gefangene Tiere mit der jeweiligen Fangmethode gefangene Tiere Individuen Anzahl Feld KAFU-KLM vergrabene Köder Untersätzen Allylsenföl Grafik 2: Die Anzahl gefangener Schnecken mit den drei verglichenen Fangmethoden, sowie die nicht durch eine Falle gefangenen, sondern auf dem Feld gesammelten und die unter den zusätzlich am 1. Kontrolltag gestellten Blumentopfuntersätzen gefundenen Individuen. Vergleicht man die verschiedenen im Herbst 2004 getesteten Fangmethoden, so kommt deutlich zum Ausdruck, dass sich diese in ihrem Fangerfolg deutlich voneinander unterkonzentriert scheiden (Grafik 2). Unter den zwanzig Untersätzen der KAFU-KLM wurden mehr als dreimal so viele Schnecken gefangen wie durch das Absuchen der gesamten Parzellenbodenoberfläche. Weniger gut abgeschnitten hat die Variante mit dem Vergraben von Ködern. Es wurden lediglich 13 Exemplare gefunden, wobei diese Methode mit hohem Ar

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