Der steirische Arbeitsmarkt 2007, 2008.

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1 , Seite 1 Der steirische Arbeitsmarkt 2007, Bilanz und Ausblick Steirischer Presseclub Pressegespräch mit: Mag. Karl-Heinz Snobe Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice Steiermark Dr.in Herta Kindermann Wlasak stv. Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Steiermark Mag. Peter Lackner für die Wirtschaftskammer Steiermark im Landesdirektorium des AMS Steiermark LS Wolfgang Waxenegger für den Österreichischen Gewerkschaftsbund im Landesdirektorium des AMS Steiermark Info: Mag. Hermann Gössinger Arbeitsmarktservice Steiermark Pressearbeit F: M: hermann.goessinger@ams.at

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3 , Seite 3 Positive Entwicklung von Beschäftigung unselbständig Beschäftigte Steiermark Frauen Männer Die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse in der Steiermark steigt seit 2001 kontinuierlich, allein von 2006 auf 2007 um (2,2%) auf knapp Beschäftigte im Jahresschnitt. Besonders stark ist der Anstieg bei den beschäftigten Frauen, hier liegt jedoch der Teilzeitanteil im Jahr 2007 bei 42,7%. Nach der Synthesis-Prognose wird auch 2008 die Beschäftigung steigen, im Jahresschnitt um in der Steiermark. bei gleichzeitigem Rückgang von Arbeitslosigkeit und Schulung. Arbeitslose in der Steiermark im Jahresschnitt Frauen Männer Gleichzeitig mit dem Anstieg der Beschäftigung ist auch die Arbeitslosigkeit gefallen, auf durchschnittlich (-3,7%) vorgemerkte Personen. Die Arbeitslosenquote in der Steiermark ist im Jahresvergleich von 6,8% auf 6,4%, die Anzahl der SchulungsteilnehmerInnen um 17,4% auf im Jahresschnitt gesunken. Der Synthesis-Prognose nach wird die Arbeitslosigkeit in der Steiermark auch 2008 auf demselben Niveau bleiben.

4 Die wichtigsten Veränderungen in der Steiermark nach Branchen: , Seite 4 Rückgang in der Arbeitslosigkeit wurde 2007 beobachtet in: ,2% Bauwesen ,0% Verkehr und Nachrichten ,8% Sachgütererzeugung ,0% Beherbergungs- und Gaststättenwesen ,4% Handelsvermittlung und Großhandel Anstieg in der Arbeitslosigkeit verzeichneten 2007 die Branchen: ,7% Erbringung von unternehmensbezogenen Dienstleistungen ,1% Gewerbsmäßige Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften ,6% Gesundheits- Veterinär- und Sozialwesen ,7% Kultur, Sport und Unterhaltung Arbeitslosigkeit steht im direkten Zusammenhang mit Ausbildung: 20% AL-Quote nach Ausbildung Steiermark, im Jahresschnitt ,9% 15,2% 10% 2,0% 2,8% 0% Pflichtschule Lehre BMS AHS BHS Uni, FH, Akad. Männer Frauen Während nur 2% der männlichen Akademiker in der Steiermark arbeitslos sind, sind es im Jahresschnitt fast 19% der Männer, die höchstens über eine Pflichtschulausbildung verfügen. Durchwegs unter dem Schnitt von 6,5% befinden sich auf vergleichbarem Niveau die Arbeitslosenquoten von Menschen mit Lehrausbildung (5,7%), Berufsbildenden mittleren Schulen (3,1%), Allgemeinbildenden höheren Schulen (3,0%) und Berufsbildenden höheren Schulen (3,6%).

5 , Seite 5 Rückgang bei Arbeitslosen mit Einstellzusagen: Vorgemerkte Arbeitslose mit Einstellzusage Anteil an Gesamtarbeitslosigkeit im Jahresschnitt 50% 45% 47% 40% 35% 30% 25% 32% 30% 28% 20% Anteil EZ Stmk. Anteil EZ Ö Besonderes Augenmerk legt das AMS seit geraumer Zeit auf die Entwicklung von Einstellzusagen. Dabei handelt es sich um Personen, die zum AMS kommen und sich arbeitslos melden, gleichzeitig aber eine (Wieder-)Einstellzusagen eines Arbeitgebers für einen späteren Zeitpunkt vorlegen. Diese Personen stehen dem Arbeitsmarkt nur bedingt zur Verfügung und werden für eine bestimmte, vorher vereinbarte Zeitspanne nur im Ausnahmefall an andere Jobs vermittelt. In der Steiermark ist es vor allem durch enge Kooperation mit der Wirtschaft gelungen, den Anteil der Einstellzusagen deutlich auf 28% im Jahresschnitt zu verringern. Lehrstellenmarkt Lehrstellenmarkt in der Steiermark Zugang Lehrstellensuchende Zugang offene Lehrstellen Die im Jahr 2007 zum zweiten Mal durchgeführte Aktion BLUM-Bonus, die jede zusätzliche Lehrstelle förderte, hat zu einem deutlichen Anstieg des Angebots geführt, immer noch kommen aber in der Steiermark statistisch auf jede Lehrstelle mindestens zwei Suchende. In Wien beispielsweise sind es 3 statistische BewerberInnen pro Lehrstelle, in Salzburg hingegen gibt es einen Gleichstand.

6 , Seite 6 Vermittlungstätigkeit im Service für Unternehmen 2007: offene Stellen zu Jahresbeginn -16,2% offene Stellen am Jahresende Abgänge 2006: Zugänge 2006: Mehr als zwei Drittel der beim AMS gemeldeten offenen Stellen wird innerhalb eines Monats besetzt. Weitere 26,5% im zweiten und dritten Monat. Abdeckung offener Stellen AMS Steiermark, 2007 im Monat: 26,5% später: 6,2% im 1. Monat: 67,3% Der größte Teil der angebotenen Beschäftigungsverhältnisse sind Dauerbeschäftigungen ohne Befristung. Vermittlungen auf offene Stellen AMS Steiermark, 2007 Saisonstelle 7,9% befristete Stelle: 6,0% Dauerbesch äftigung: 85,7%

7 , Seite 7 Aktive Arbeitsmarktpolitik 2007 Das AMS vereinbart mit den Eigentümervertretern (Sozialpartner und Regierungsvertreter) alljährlich klar festgelegte Ziele, die Erfolge in den Aktivitäten am Arbeitsmarkt widerspiegeln. Diese Ziele werden jährlich auf die Bundeslandebene herunter gebrochen und quantifiziert. Das AMS Steiermark hat 2007 wieder alle Zielvorgaben erfüllen können. Arbeitsmarktpolitische Ziele 2007 Säulen geben % der Zielvorgaben wieder 100% 380=163% 424=133% 1,4%=178% 1.181=156% 1,5%=166% 1.096=128% 4.371=129% 3.490=106% 0% Jugendliche max. 6 Mon. AL Männer Frauen gesamt Ältere max. 6 Mon. AL Länger als 12 Mon. AL LZBL in Arbeit bringen Arbeitsmarktpolitische Ziele =129% 3.359=131% 3.145=131% 100% =108% 105,4% 100,0% 0% Stellen besetzt höherw ertige Stellen Arbeitsaufnahme nach Schulung Wiedereinsteigerin in Arbeit Wiedereinsteigerin in Schulung Männer Frauen Gesamt

8 , Seite 8 Arbeitsmarktpolitische Ziele 2008 Indikator Ziel 2008 vs Übertritte Jugendliche Frauen 468-2% Übertritte Jugendliche Männer % Arbeitsaufnahmen Frauen ab 45 Jahre % Arbeitsaufnahmen Männer ab 50 Jahre % Übertritte über 12 Monate (M,F) unter 2,5% Arbeitsaufnahmen von LZBL (Frauen) % Arbeitsaufnahmen von LZBL (Männer) % Stellenbesetzungen (inkl. Lehrstellen) % Stellenakquisition/Offene Stellen mit Lehrabschluss und höher % Schulungseffektivität Frauen 51,9% 0% Schulungseffektivität Männer 55,7% 0% Arbeitsaufnahmen Wiedereinsteigerinnen nach SC 542-6% Ministerziel 50% des Förderungsbudgets für Frauen 51,5% Die Schwerpunkte 2008 Verstärkte Ausbildung von Fachkräften Die Wirtschaft benötigt verstärkt Fachkräfte mit guter Ausbildung v.a. im technischen Bereich. Viele der beim AMS vorgemerkten KundInnen haben nicht das geforderte Ausbildungsniveau. Gezielte, auf den Einzelfall abgestimmte Ausbildungen (Rampen), werden demnach forciert. Förderung der Lehrlingsausbildung Die Förderung von zusätzlichen Lehrstellen wird (bis Jahresmitte) fortgesetzt und das Lehrlingsauffangnetz (JASG 10) hat wieder gestartet. Damit geht fast ein Viertel des Förderbudgets in die Lehrlingsausbildung. Schwerpunkt in Metall und Elektro Die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre führte zum politischen Auftrag einen Schwerpunkt in der Ausbildung in Metall- und Elektroberufen zu setzen. Qualifizierung von Beschäftigten Die Strategie des europäischen Sozialfonds (esf), vor allem ältere Beschäftigte (Frauen über 45, Männer über 50) und gering qualifizierte Frauen im Sinne einer präventiven Arbeitsmarktpolitik höher zu qualifizieren, verlangt ein deutlich höheres Co-finanzierungs Budget. Regierungspaket Arbeitsmarkt 2010 BLUM II wird als neue Form der Lehrstellenförderung durch die die Wirtschaftskammer ab Juli 2008 abgewickelt. Der Bundesberufsausbildungsbeirat wird dazu Richtlinien erstellen. Der JASG wird überarbeitet und in Form eines Ausbildungsgarantiegesetzes neu aufgelegt. Das AMS baut die Fachqualifizierungen weiter aus (weitere 400 Ausbildungsplätze).

9 , Seite 9 Übersicht Förderstruktur AMS Steiermark 2008 Produkte neu 2008 vs /- in % Zusätzliche Lehrstellen , , ,00 25,5% Frauen in Technik , , ,00 168,5% Wiedereinstieg mit Zukunft , , ,00 78,1% Metall und Elektro , , ,00 335,8% JASG , , ,00 32,8% Qualifizierung für Beschäftigte , , ,00 468,5% Technische Hilfe ESF , , ,00 75,4% Bauhandwerkerschulung , , ,00 6,0% Integrationsoffensive 0, , ,00 Phönix (aufsuchende Betreuung) , , ,00 24,9% Zwischensumme Zweckbindung , , ,00 78,4% Beschäftigung Eingliederungsbeihilfe , , ,00-21,7% SozialÖkonomischeBetriebe , , ,00-14,5% GemeinnützigeBeschäftigungsProjekte , , ,00-14,1% Zwischensumme Beschäftigung , , ,00-17,6% Qualifizierung & Sonstiges Bildungsmaßnahmen , , ,00-34,1% Kurskosten , , ,00-7,0% DLU , , ,00-13,0% Kursnebenkosten , , ,00-17,8% Stiftungen , , ,00 58,7% Unternehmensgründungsprogramm , ,00 0,00 0,0% Entfernungsbeihilfen , , ,00 5,6% Kinderbetreuungsbeihilfen , ,00 0,00 0,0% Vorstellungsbeihilfen , ,00 0,00 0,0% Lehrstellenförderung (Standard) , , ,00 0,5% GründerInnenbeihlife , , ,00 2,6% Arbeitsassistenz , , ,00 2,2% ZAM Beratung , , ,00-21,9% ZAM Kurs , , ,00-13,0% Beratung und Betreuung , , ,00-16,0% Zwischensumme Qualifizierung , , ,00-20,4% Planungssumme gesamt , , ,00 4,8%

10 , Seite 10 Änderungen aus dem Arbeitslosenversicherungsgesetz für 2008 Arbeitslosenversicherung für alle DienstnehmerInnen Gleichstellung der freien DienstnehmerInnen mit echten DienstnehmerInnen hinsichtlich des Sozialversicherungsschutzes im Bereich der Arbeitslosenversicherung. Einbeziehung von Selbstständigen in die Arbeitslosenversicherung im Rahmen eines Optionen- Modells unter Wahrung der bisher erworbenen Ansprüche. (Achtung: Für Selbständige sind Neuregelungen erst ab in Kraft.) Änderung bei den Zumutbarkeitsbestimmungen Klarstellung, dass für Personen, die Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung beziehen, weiterhin keine Verpflichtung zur Annahme von Arbeitsmöglichkeiten als freier Dienstnehmer oder selbstständig Erwerbstätige besteht. Klarstellung, dass eine Vermittlung durch vom AMS beauftragten Dienstleister zulässig und sanktionierbar ist. Klarstellung, dass die zumutbare tägliche Wegzeit für Hin- und Rückweg jedenfalls eineinhalb Stunden und bei einer Vollzeitbeschäftigung zwei Stunden beträgt. Zumutbarkeit auch von Arbeitsverhältnissen im Rahmen eines Sozialökonomischen Betriebes (SÖB) oder eines Gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes (GBP), wenn die Beschäftigung den arbeitsrechtlichen Vorschriften und den Richtlinien des Verwaltungsrates entspricht und im Einzelfall die übrigen Kriterien der Zumutbarkeit erfüllt werden. Bekämpfung der Schwarzarbeit Strengere Sanktionen für pfuschende Arbeitslose: Die Rückforderungsdauer des Arbeitslosengeldes bzw. der Notstandshilfe im Falle der Betretung des Arbeitslosen bei einer verschwiegenen Erwerbstätigkeit wurde auf 4 Wochen verdoppelt. Klarstellung bei der Festlegung einer Mindestverfügbarkeit auf dem Arbeitsmarkt, vor allem für Frauen mit Betreuungspflichten Klarstellung zur Verfügbarkeit von Arbeitslosen mit Betreuungspflichten Das Mindestmaß an zeitlicher Verfügbarkeit, das bei Arbeitslosen jedenfalls notwendig ist, um Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe beanspruchen zu können, ist mit einer wöchentlichen Normalarbeitszeit von 20 Stunden festgelegt. Für Personen mit Betreuungspflichten für Kinder bis zum vollendeten 10.Lebensjahr oder behinderte Kindern, für die nachweislich keine längere Betreuungsmöglichkeit besteht, reicht eine Mindestverfügbarkeit von 16 Wochenstunden aus. Änderungen im Ausländerbeschäftigungsgesetz für 2008 Ausländische ForscherInnen (und deren GattInnen) haben bewilligungsfreien Zugang zum Arbeitsmarkt. Betriebe müssen den Beschäftigungsbeginn ihrer ausl. MitarbeiterInnen bei der KIAB melden. Saisonarbeitskräfte können eine Bewilligung für 9 statt 6 Monate erhalten. Für 50 namentlich aufgezählte Berufe können über das eigentliche Kontingent hinaus Bewilligungen erteilt werden. Darunter fallen viele stark spezialisierte Berufe aus der Metallund Elektrobranche aber auch MaurerInnen, ZimmererInnen und PflastererInnen.