geschichte entwicklung aktivitäten derislam.at
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- Dorothea Ziegler
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1 geschichte derislam.at entwicklung aktivitäten
2 LEITBILD Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich und ihre regionalen Vertretungen, die Religionsgemeinden, möchten als offizielle Vertretung der MuslimInnen in Österreich wesentlich zur Lebensqualität der MuslimInnen im Sinne der Sicherung religiöser Bedürfnisse beitragen. Über die sich unmittelbar ergebende Aufgabe der Pflege und Wahrung der Religion innerhalb der muslimischen Gemeinschaft hinaus, sieht sich die Islamische Glaubensgemeinschaft als Bindeglied zu staatlichen Institutionen und zivilen Einrichtungen in Österreich. Alle MuslimInnen, die in Österreich ihren Lebensmittelpunkt haben, werden unabhängig von ihrem Herkunftsland, sozialen Status, Geschlecht oder der Zugehörigkeit zu einer islamischen Rechtsschule gleichberechtigt vertreten. Die Islamische Glaubensgemeinschaft betrachtet es als eine zentrale Aufgabe, MuslimInnen in Österreich ein wertvoller Partner darin zu sein, die islamische Identität in der Minderheitensituation zu bewahren und sich gleichzeitig positiv in der österreichischen demokratisch - pluralistischen Gesellschaft verankert zu sehen. Auf diesem Weg zu einem allgemeinen Bewusstsein von Islam in Österreich sind die Aufgabenfelder der Glaubensgemeinschaft im innermuslimischen Rahmen von besonderer Bedeutung: Islamunterricht an Schulen Aus- und Fortbildung islamischer ReligionslehrerInnen Servicestelle für muslimische Angelegenheiten Besuchs- und Sozialdienst in Spitälern und Haftanstalten Vernetzung von Aktivitäten der verschiedenen Moscheen und Vereine Organisation von Veranstaltungen und ein eigenes Frauen- und Jugendreferat 2
3 Den Gedanken der Einheit in der Vielfalt spiegelt die Zusammensetzung der Gremien aus verschiedenen Herkunftsländern. Auf der gemeinsamen Basis der islamischen Quellen und muslimischer Ethik, die sich am friedvollen, respektvollen Umgang miteinander orientiert und auf soziale Gerechtigkeit bedacht ist, soll die Arbeit für die islamische Gemeinde gestaltet werden. In der Zusammenarbeit von Frauen und Männern unterschiedlichen Hintergrunds sollen entscheidende Impulse entstehen, eine muslimische Lebensweise als absolut vereinbar mit der persönlichen Identifikation als Teil Österreichs immer breiter auch außerhalb des muslimischen Kreises zu etablieren. Damit geht einher, noch stärker den Dialog mit der Öffentlichkeit zu pflegen. Es gilt, Vorurteile, Klischeevorstellungen und alte Ressentiments durch Information und die Förderung von mehr aktiver Teilhabe von MuslimInnen am gesellschaftlichen Leben abzubauen. Geschichte und Gründung Innerhalb Europas stellt die Behandlung des Islam in Österreich eine Besonderheit dar, denn bereits seit 1912 geht ein eigenes Islamgesetz auf die rechtliche Stellung der in Österreich lebenden MuslimInnen ein. Die Donaumonarchie hatte 1908 das größtenteils muslimische Bosnien und Herzegowina annektiert. Dass nun rund Muslime im Reichsgebiet lebten, fand seinen Niederschlag in diesem Gesetz, das über das eher auf die christliche Organisationsstruktur zugeschnittene Anerkennungsgesetz von 1874 hinaus in 6 ausdrücklich den gesetzlichen Schutz von Religionsausübung und Religionsdienern des Islam aussprach. Bosniaken dienten in der Leibgarde des Kaisers, Imame taten als Militärseelsorger ihren Dienst, und es gab Pläne für den Bau einer großen Moschee in Wien, die durch den 1. Weltkrieg zunichte wurden. 3
4 In den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wuchs die Zahl der MuslimInnen in Österreich durch den Zuzug von MigrantInnen, v.a. aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien. In dieser Zeit wurde der Verein Moslemischer Sozialdienst gegründet, der sich neben den Aufgaben in religiöser Hinsicht und der Übernahme humanitärer Hilfe auch für eine angemessene rechtliche Verankerung der muslimischen Gemeinde einsetzte beantragte der Verein die Genehmigung zur Errichtung einer Kultusgemeinde und deren Statuten auf Grundlage des Islamgesetzes. Daraufhin konstituierte sich 1979 die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich als Körperschaft öffentlichen Rechts. Sie stellt die offizielle Verwaltung der religiösen Belange aller im Lande lebenden MuslimInnen dar. Diesen ist nicht nur die freie und öffentliche Religionsausübung garantiert, sondern sie genießen durch die Anerkennung Autonomie, was die Regelung der inneren Angelegenheiten betrifft. Die IGGÖ Heute Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich besteht seit Seit den Anfängen ist sie stets bemüht zur Sicherung religiöser Bedürfnisse in verschiedenen Formen beizutragen und die Zusammenarbeit innerhalb der islamischen Organisationen zu sichern. Auch die Funktion als Schnittstelle zu staatlichen Institutionen, anderen Glaubensgemeinschaften und zivilen Einrichtungen in Österreich war und ist eine prioritäre Aufgabe der IGGÖ. Um diese Aufgaben erfolgreich meistern zu können und den Herausforderungen der Zeit gerecht werden zu können, ist die IGGÖ bemüht alle MuslimInnen unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Sprache, ihrem Geschlecht oder sozialen Status zu erreichen und ihnen die Möglichkeit zu geben aktiv und passiv bei der IGGÖ mitzuwirken. 4
5 Die IGGÖ und ihre regionalen Vertretungen, die Religionsgemeinden, möchten als offizielle Vertretung der Muslime in Österreich wesentlich zur Lebensqualität der Muslime im Sinne der Sicherung religiöser Betreuung beitragen. Über die sich unmittelbar ergebende Aufgabe der Pflege und Wahrung der Religion innerhalb der muslimischen Gemeinschaft hinaus, sieht sich die IGGÖ als Bindeglied zu staatlichen Institutionen und zivilen Einrichtungen in Österreich. Als eine zentrale Aufgabe gilt für die Islamische Glaubensgemeinschaft Muslimen in Österreich ein wertvoller Partner zu sein, die islamische Identität in der Minderheitensituation zu bewahren und sich gleichzeitig positiv in der österreichischen demokratischen pluralistischen Gesellschaft verankert zu sehen. Struktur der IGGÖ Laut Islamgesetz 2015 ist die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich als Körperschaft des öffentlichen Rechts für die Ordnung und Verwaltung ihrer inneren Angelegenheiten zuständig. Die Befriedigung der religiösen Bedürfnisse ihrer Mitglieder hat durch die Religionsgesellschaft, die Kultusgemeinden bzw. ihre Mitglieder im Inland zu erfolgen. Kultusgemeinden sind Teile einer islamischen Religionsgesellschaft, die zugleich selbstständige Körperschaften öffentlichen Rechts sind. Die IGGÖ ist in den Bundesländern durch die Islamischen Religionsgemeinden vertreten: Wien, Niederösterreich, Graz, Klagenfurt, Linz, Salzburg, Bregenz und Burgenland. Die Religionsgemeinden unterstehen bei der Vollziehung von Aufgaben der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich dem Obersten Rat und sind an dessen Weisungen gebunden. Die Organe der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich sind der Schurarat, der Oberste Rat, der Präsident, der Mufti, der Beratungsrat, der Imame Rat, das Schiedsgericht und die Rechnungsprüfer. 5
6 Aufgabenfelder der IGGÖ Islamunterricht an Schulen Vermittlung von fundiertem Wissen und damit Festigung der Beziehung zur Religion Die österreichische Gesellschaft soll unsere Jugend als wertvolle Mitglieder der Gemeinschaft erleben und ihren Islam als bereichernd empfinden Betreuung von rund muslimischen SchülerInnen durch die Bestellung qualifizierten Lehrpersonals Aus-, Fort -und Weiterbildung islamischer ReligionslehrerInnen Verleihung des Status einer konfessionellen Schule Servicestellen Servicestelle für muslimische Angelegenheiten Ausstellung von Bescheinigungen (bei Namensgebung, vor Antritt des Militärdienstes, im Todesfall usw.) Vertretung bei Sachfragen Eheschließungen nach islamischem Ritus Beaufsichtigungen von Schächtungen Besuchs- und Sozialdienst in Spitälern und in Haftanstalten Einsatzbereitschaft in Krisenfällen auf Abruf 6
7 Brückenfunktion zwischen muslimischen PatientInnen und dem Spitalspersonal Vorträge und Diskussionsveranstaltungen zur Situation muslimischer PatientInnen in Heil- und Pflegeanstalten Verwaltung des muslimischen Friedhofs Abwicklung aller damit verbundenen Angelegenheiten wie Organisation der rituellen Totenwäsche, usw. Vernetzung von Aktivitäten der verschiedenen Moscheen und Vereine Drehscheibe zur Informationsweitergabe und Intensivierung von Kontakten für alle registrierten Gebetsstätten in Österreich Organisation von Veranstaltungen Gestaltung von Festen zu islamischen Feiertagen Organisation von Moscheeführungen für spezielle Zielgruppen Offene Sprechstunden Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme und Besprechung von Fragen und Anliegen Interreligiöser Dialog Teilnahme an diversen Symposien und Konferenzen Kontaktpflege und Kontaktaufnahme zu anderen Religionsgemeinschaften Besuche in Pfarren nach Einladung zu Gesprächsabenden Schaffen von Öffentlichkeit durch mediale Präsenz Vermittlung kompetenter InterviewpartnerInnen Anlaufstelle bei der Vermittlung von Informationen rund um den Islam 7
8 IGGÖ Einrichtungen Schulamt der IGGÖ Das Schulamt der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich besorgt, leitet und ist für die unmittelbare Beaufsichtigung des islamischen Religionsunterrichtes in den öffentlichen und privaten Schulen in Österreich zuständig. Seit dem Schuljahr 1982/83 wird in Österreich Islamunterricht angeboten. Dies ist innerhalb Kontakt: Neustiftgasse Wien (durch den Hof ) DW DW Europas eine Besonderheit, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem gesetzlichen Anerkennungsstatus des Islam seit 1912 steht. Hier gilt Österreich als modellhaft, da sich positive Effekte für die Integration ergeben. Der Unterricht wird in deutscher Sprache gehalten. IRPA - Institut Islamische Religion Ausbildung - Fortbildung - Weiterbildung Kontakt: Eitnergasse Wien irpa@kphvie.ac.at Das Institut Islamische Religion an der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule (KPH) bildet die zukünftige Generation von islamischen ReligionslehrerInnen aus. Seit Jahren erhalten die Studierenden eine wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte LehrerInnenausbildung auf Hochschulniveau, d.h.islamisch-theologisches Wissen, pädagogisches und didaktisches Fachwissen und Schulrecht. Die Studierenden führen auch schulpraktische Studien an unterschiedlichen Wiener Schulen durch. 8
9 Gefängnisseelsorge der IGGÖ Die seelsorgerische Betreuung der Muslime in Österreich obliegt ausschließlich der IGGÖ. Sie ist daher auch der gesetzliche und einzige Ansprechpartner für die Strafvollzugsverwaltung in Angelegenheiten der seelsorgerischen Betreuung muslimischer Häftlinge. Kontakt: Spitalsseelsorge der IGGÖ Die MitarbeiterInnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, kranken oder anders bedürftigen Menschen islamischer Prägung, insbesondere während eines Aufenthaltes in einem Spital, oder auch in anderen Einrichtung wie etwa Asylantenheimen, Beistand zu leisten. Kontakt: Die Islamische Fachschule für Soziale Bildung (IFS) der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich ist eine dreijährige berufsbildende mittlere Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht. Die Ausbildung soll einen Einblick in die Möglichkeiten der unterschiedlichen sozialen Tätigkeiten und Berufsbilder geben und den SchülerInnen die Berufswahl erleichtern, indem sie das dafür notwendige Fachwissen vermittelt. Kontakt: Neustiftgasse Wien ifs@derislam.at Somit soll die Schule eine Orientierungshilfe sein und zur Klärung der persönlichen Begabungen und Eignungen beitragen. In diesem Sinne besuchen die SchülerInnen der dritten Schulstufe ein Sozialpraktikum im Ausmaß von 8 Wochenstunden. Die Unterrichtssprache ist Deutsch. 9
10 Kontakt: Großmarktstraße 2a 1230 Wien islamischer.friedhof@gmx.at Islamischer Friedhof Mit der feierlichen Eröffnung des ersten islamischen Friedhofes in Wien wurde am Freitag, dem 3. Oktober 2008 ein lange gehegter Wunsch der muslimischen Gemeinde nach einer eigenen Beerdigungsstätte realisiert. Vor allem aber ist der Friedhof ein Zeichen: Wo wir Muslime gelebt haben, da wollen wir auch begraben sein. Österreich ist zur Heimat geworden, in der uns auch die Angehörigen später am Friedhof besuchen können. Der Friedhof bedeutet so auch Integration. JIGGÖ - Jugendrat der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich Der Jugendrat der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, kurz JIGGÖ, ist die offizielle, einzige und nationale Jugendorganisation der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich und vertritt diese in ihren Jugendangelegenheiten. Sie wird vom gewählten Jugendreferenten im Obersten Rat der IGGÖ geleitet. 10
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12 INTEGR ATION durch Partizipation Bernardgasse 5, 1070 Wien office@derislam.at Impressum: Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich 2017
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