EEG-Vermarktung aus Händlersicht
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- Mathias Sternberg
- vor 8 Jahren
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1 European Federation of Energy Traders EEG-Vermarktung aus Händlersicht Dr. Alexander Kox Leiter German Task Force Electricity EFET Deutschland, Berlin Eineinhalb Jahre EEG-Strom an der Börse Bundesnetzagentur / EPEX-Spot Berlin,
2 - EFET - Die Stimme der europäischen Energiegroßhändler The European Federation of Energy Traders (EFET) Repräsentiert über 100 Handelsunternehmen aus über 20 europäischen Ländern Fördert den paneuropäischen Energiehandel in offenen, transparenten und liquiden Grosshandelsmärkten Wesentliche Aktivitäten Eintreten für die Marktliberalisierung und zunehmende Markttransparenz Förderung des Energiehandels in Europa Standardisierung von Verträgen 2
3 Erfolgsmodell EEG Kernelemente des EEG: grundsätzlicher Einspeisevorrang langfristig festgeschriebene fixe Fördersätze Installierte EE-Leistung in Deutschland Ende 2010: davon Installierte Windleistung: davon installierte Photovoltaik: MW MW MW Stromerzeugung aus EE 2010: 17% Anreiz für signifikanten weiteren Ausbau EE-Anlagen (Planungssicherheit für Anlagenbetreiber) aber: kurzfristig Finanzierungsproblem zu erwarten unzureichende Steuerungswirkung bzgl. effizienter Technologien, Standorte und Betriebsweise 3
4 EEG-Vermarktung Erneuerbare Energien PV Wind Biomasse Wasser FV PV FV Wi FV Bio FV Wa Netzbetreiber Markt Endkunde ÜNB EPEX Spot EPEX I-Day AE Einnahmen < Ausgaben (z.b. Ø Spotpreis Apr/Mai 2011 < 54 /MWh, Ø Windvergütung 89 /MWh) EEG-Umlage 35 /MWh Konv. KW 4
5 Kritik am EEG aus Händlersicht Die Vermarktung eines stetig und rasant wachsenden Anteils der Erzeugungsmengen (z.b. 30 % bis 2020) in der Hand der Übertragungsnetzbetreiber ist nicht vereinbar mit deren Monopolstellung als Netzbetreiber Bestehender Vermarktungsmechanismus lässt Vermarktungs- und Steuerungspotenziale ungenutzt: Ausschließliche Vermarktung im Spot/Intraday statt Absicherung im Terminmarkt Keine Berücksichtigung von Anlageninformationen (z.b. individuelle Kennlinien oder Wartungspläne) bei der Prognose Keine Nutzung der (z.t. begrenzten) Steuerbarkeit von EE-Anlagen zur - wirtschaftlich sinnvollen Verlagerung der Stromerzeugung in Hochpreisphasen. - Planung von Anlagenwartungen in Tiefpreisphasen - Unterstützung bei der Regelaufgabe - Abschaltung bei negativen Preisen 5
6 EEG-Direktvermarktung durch Marktprämie und Grünstromprivileg Erneuerbare Energien PV Wind Biomasse FV PV FV Wi FV Bio Netzbetreiber Markt Endkunde ÜNB Terminmarkt EPEX Spot EPEX I-Day Wasser FV Wa AE Konv. KW Erhöhung des Wertes der EE-Einspeisung durch Direktvermarktung 6
7 Marktprämienmodell EFET Deutschland begrüßt ausdrücklich die Einführung des Marktprämienmodells zum Notwendigen finanziellen Anreizen in der Einführungsphase Verlassen der risikofreien Fixvergütung keine Möglichkeit, Mehrkosten aus Risikounterschätzung in Folgejahren zu kompensieren (wie ÜNB heute) stehen dabei wesentlich höhere volkswirtschaftliche Effizienzgewinne in der Optimierungsphase gegenüber ( Wettbewerb der Ideen bei der Vermarktung EE) Die Grünstromqualität sollte dabei allerdings erhalten bleiben können, z.b. als Zertifikat. Zeitnahe Klärung der Prozesse und Verantwortungen für die datentechnische und finanzielle Abwicklung des Marktprämienmodells Festlegung einer zentralen Abwicklungsstelle Orientierung der Prozesse an den bestehenden Datenmeldeprozessen zwischen ÜNB,, BKV, Liefernat und Anlagenbetreibern 7
8 Grünstromprivileg EFET Deutschland hat sich nachdrücklich für die Weiterentwicklung des GSP, parallel zur Marktprämie, in Richtung eines technologieoffenen Integrationsinstruments ausgesprochen Das GSP ist derzeit das einzige Instrument, das gegenwärtig Anlagen in den Markt integriert. Zusätzlicher Wert durch Verknüpfung von EE-Erzeugung und Endkundebelieferung steigert Akzeptanz für die Zusatzkosten EE beim Endverbraucher Pioniere der Marktintegration würden durch Streichung dieses Instruments bestraft Technologieabhängige Umlagebefreiung würde wirksame Anreize setzen und Mitnahmeeffekte verhindern Sorgen vor einer unverhältnismäßigen Belastung der EEG-Umlage sind vollkommen unbegründet bei gezieltem Einsatz als Anschubförderung (derzeit weniger als 6% der installierten EE-Leistung in Direktvermarktung) 8
9 Vergleich von 37 (alt) und 39 (neu) gemäß EEG-Referentenentwurf Umlagebefreiung 37 komplett (aktuell 3,53 ct/kwh) 39 max. 2 ct/kwh Grünstromquote Grünstromqualität Bilanzierungszeitraum min. 50 % EEG Kalenderjahr 20% min. 50 % min. 30 % fluktuierend Kalenderjahr + 8 Monate Kalendermonat Anrechnung Grünstrom ohne Beschränkung max. zeitgleiche Last je 15-Minuten-Intervall Grünstromprivileg auf Basis Referentenentwurf wirtschaftlich nicht darstellbar Änderungsantrag vom 28. Juni 2011 keine klare politische Zielrichtung erkennbar 9
10 Drittvermarktung der an die ÜNB weiter hoch gewälzten EEG-Mengen Erneuerbare Energien PV Wind Biomasse FV PV FV Wi FV Bio Netzbetreiber Markt Endkunde ÜNB DL DL DL Terminmarkt EPEX Spot EPEX I-Day Wasser FV Wa AE Konv. KW Nutzung aller Vermarktungskanäle zur weiteren Erhöhung und Absicherung der Einnahmen 10
11 Drittvermarktung der ÜNB-Mengen Wettbewerb der Ideen und Strategien Perspektivisch vollständige Trennung der EE-Vermarktungsaufgabe vom Netzbetrieb Nutzung des Terminmarktes bei der Vermarktung Erneuerbarer Energien Für jeden normalen Händler wäre eine reine Spotvermarktung/-beschaffung aus Risikogesichtspunkten grob fahrlässig! In der Praxis werden ca. 90% der Beschaffungs- und Vermarktungsmengen im Terminmarkt abgesichert Der Terminmarkt ermöglicht die Nutzung von Hochpreisphasen und dient der Preisabsicherung Die Teilnahme am Terminmarkt ist unvereinbar mit der Monopolrolle der ÜNB (Informationsvorsprung, Marktmacht) 11
12 Drittvermarktung der ÜNB-Mengen Mögliches Modell der Drittvermarktung der ÜNB-Mengen: Auktionierung definierter Leistungsanteile der EE-Erzeugungs, ggf. technologiespezifisch (z.b. 50 MW installierte Windleistung anteilig deutschlandweit) Rein arbeitspreisbasiertes Auktionsmodell Auktioniert werden können Anteile von Monats-, Quartals- und Jahresmengen Risiken können im Pool mit korrelierten Vermarktungsrisiken aus anderen Handelsbereichen (z.b. flexible Versorgung) gemeinsam bewirtschaftet werden. Der Handel befreit damit den ÜNB von jeglichen Vermarktungsrisiken. Keine Setzung von Preislimits durch die ÜNB notwendig! 12
13 Regelenergiemärkte Erneuerbare Energien sind nicht nur Ursache für einen deutlich steigenden Regelenergiebedarf, sie können und müssen auch Teil der Lösung sein! Bisher nicht genutzte Regelpotenziale Erneuerbarer Energien: bei steuerbaren EE: positiv wie negativ bei dargebotsabhängigen Technologien primär negativ EFET Deutschland begrüßt die Integration Erneuerbarer Energien in die bestehenden Regelenergiemärkten, unter der Bedingung der Direktvermarktung 13
14 Flexibilitätsprämie für Biogasanlagen ( 33 i Entwurf EEG 2012) Zahlung einer Kapazitätsprämie in Höhe von 130 /kw * a für Zusatzkapazitäten für eine Dauer von 10 Jahren Neuauslegung Anreizfunktion zur Überdimenisionierung der elektrischen Nennleistung (niedrige Jahresvolllaststunden), Aufrüstung um Steuerungseinheiten/Fernwirktechnik und Zubau von Biogasspeichern Marktorientierte Verstromung im Marktprämienmodell EFET Deutschland begrüßt die Flexibilitätsprämie als richtigen Schritt hin zu einer mehr bedarfs- und marktorientierten Einspeisung Erneuerbarer Energien. 14
15 Zertifikate- und Quotensystem Langfristig hält EFET Deutschland ein europaweites Quoten- und Zertifikatesystem für den effizientesten Weg, einen zukünftig dominierenden Anteil EE in den Markt zu integrieren Staatlich festgesetzte (wachsende) Quoten EE bei der Endkundenbelieferung werden dabei durch international handelbare Zertifikate analog dem CO2-Regime (EU ETS) erfüllt. Modell auch technologieabhängig möglich (z.b. Start mit ausgewählten Technologien) Liefert Anreize, dargebotsabhängige EE-Anlagen dort zu installieren, wo die höchste Ausbeute zu erwarten ist (z.b. Wind in / an der Nordsee, PV in Südeuropa) Erfordert eine Vereinheitlichung der europaweiten Förderung EE daher flächendeckende europaweite Einführung vor 2020 unrealistisch 15
16 Mitglieder EFET 16
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! EFET Deutschland Verband deutscher Gas- und Stromhändler e.v. Schiffbauerdamm 40 D Berlin Tel: +49 (0) Fax: +49 (0)
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