Dr. Ahmad Khatib Leitender Psychologe
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- Theresa Böhm
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1 Leitender Psychologe 23. Kongress des Fachverbandes Sucht e.v. 15. Juni 2010
2 Wurzeln der Gruppentherapie Selbsthilfegruppe Anonyme Alkoholiker: Geburtsort der moderneren Varianten in der Gruppentherapie Einführung der Gruppentherapie in den Psychiatrien in den 40er Jahren Anstoß durch die sozialpolitische Bewegung mit Selbsterfahrungsgruppen in den 60er Jahren: Encounter- Gruppen, Wachstumsgruppen u.a.. mit Anspruch auf Nachreifung, Fortentwicklung. Nutzung der Gruppe als wichtiges Gremium zur Durchführung hrung therapeutischer Prinzipien Die Gruppe als Integrationsort: Gemeinsam sind wir stark
3 Entwicklung der verschiedenen Konzepte der Gruppentherapie Und andere Psychoanalytisch Gruppentherapie Psychodrama Transaktionsanalytisch Gesprächspsychotherapeutisch Verhaltenstherapeutisch Gestalttherapeutisch Alle betonen den Integrationsaspekt in der Gruppentherapie
4 Wege zur Integration in der Gruppentherapie Kohäsion: Wir-Gefühl Offenheit: Sicherheit, dass eigene Anliegen vertrauensvoll und respektvoll behandelt werden Vertrauen: Erwartungen, mit Unterstützung der Gruppe, etwas erreichen zu können. Kooperative Arbeitshaltung: Die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Sehr hoher Integrationsanspruch!
5 Integriert oder separiert? Johari-Fenster (nach Josph Luft & Harry Ingham) Was andere von mir wissen Was andere nicht von mir wissen Was ich von mir weiß Öffentliche Person Verborgene Person (das Private ) Was ich nicht von mir weiß Blinder Fleck Das Unbekannte und Unbewusste
6 Die Integration in der Gruppe durch Homogenisierung der Patienten erleichtern (z.b. Alkoholabhängige)
7 Besondere Vorteile durch die Integration in der Gruppentherapie In Anlehnung an Yalom (1975); Revenstorf (1992) Universalität des Leides Modelllernen: durch Therapeuten aber auch durch Mitpatienten Feedback annehmen und geben (unter Berücksichtigung von Intimitätsgrenzen) Unterstützung: durch wechselseitige Beratung; solidarisch begleitend in den Veränderungsvorhaben Hoffnung vermitteln durch erfolgreiche Beispiele anderer
8 Die Integrationsfähigkeit in der Gruppentherapie wird viel zu oft als selbstverständlich vorausgesetzt!
9 Konformitätsdruck tsdruck zur Integration Alles muss in der Gruppe besprochen werden Das Recht eines jeden Gruppenmitglieds, Kritik ungefragt bei jedem anderen Gruppenmitglied auszuüben Interpersonelle Anliegen (v.a( v.a.. bei Konflikten) selbstverständlich anzugehen Die Interessen der Gruppe stehen über den individuellen Interessen einzelnen Gruppenmitglieder Ein separierendes Vorgehen: Entweder bis Du mit uns oder gegen uns!
10 Gruppendynamik: Eine schwierige Therapiebedingung! 4 zentrale Fragen aus der Sicht des Patienten Vertrauen: : Was werden sie über mich denken? Verständnis ndnis: : Wie können k sie mich verstehen? Unterstützung tzung: : Wodurch können k sie mir helfen? Kompetenz: : Wie können k sie mein Problem lösen? l Erst wenn diese Fragen positiv bejaht sind, kann die verborgene Person offenbart werden.
11 Hintergründe nde für f r Schwierigkeiten bei der Integration in die Therapiegruppe Angst vor Abwertung Misstrauen Beziehungsprobleme mit Gruppenmitgliedern Spannungsreiche Atmosphäre in der Gruppe Destruktives Verhalten bestimmter Pat. (v.a. bei Persönlichkeitsstörungen) Mangelnde Compliance und Widerstand gegen den Therapeuten und die Therapie oder eine überangepasste aber/und eine passiv-vorwurfsvolle Haltung sind oft die Folgen.
12 Mangelnde Integration kann zur Verschlechterung statt Verbesserung führen! f Es kommt während bzw. nach der Behandlung zu einer Varianzerweiterung, d.h. die Streuung des Ausmaßes psychischer Störung hat sich erweitert Schätzungsweise liegt die Verschlechterungsrate bei 7% Nach manchen, besser kontrollierten Studien, sogar bei 30% Grawe spricht von 40%
13 Die Integrationsschwierigkeit in der Gruppentherapie gilt als häufiger Hintergrund für f Therapieabbrüche che!
14 Therapieabbruch zur Vorbeugung einer Verschlechterung! Ein wichtiger Hinweis auf eine mögliche Verschlechterung während der Behandlung ist der (auch häufig angekündigte) Therapieabbruch! Vorzeitige Abbrüche sind so zu verstehen: glücklicherweise hat der Patient eine Verschlechterung der Störung rechtzeitig erkannt!
15 Spezifischere Separation zur Erleichterung der Integration Nach sozialen Merkmalen Frauen Männer Senioren Junioren Berufstätige Arbeitslose Einheimische Migranten P.S.: Ein therapeutischer Vorteil wird angenommen!
16 Spezifischere Separation zur Erleichterung der Integration Nach Störungen Depression Angst Selbstunsicherheit PTSD Emotionale Instabilität u.a. Ein therapeutischer Vorteil wird angenommen!
17 Spezifischere Separation bei Abhängigkeitserkrankungen: erscheint sinnvoll, ein empirischer Beleg fehlt jedoch!
18 Wenn Patienten die Separation einfordern! Frauengruppe Spezifische Gruppe für Traumatisierte??? Therapeutisches Dilemma: Wann ist es sinnvoll? Vermeidung zur Aufrechterhaltung der Störung Konfrontation zur Bewältigung der Störung
19 Die therapeutische Antwort: 1. Förderung F der Integration zur Bewältigung der Störung 2. Sinnvolle Separation zur Erleichterung der Bewältigung
20 Ob Integration oder Separation: Therapeutische Empfehlungen für f r die Gruppentherapie Schaffung einer angstfreien Atmosphäre; Respekt und gegenseitige Achtung der Gruppenteilnehmer untereinander Maximierung der Freiwilligkeit der Teilnahme an der Gruppentherapie Störungsspezifisches Vorgehen (nicht alles was wichtig ist, ist zugleich ein Thema für die Gruppentherapie) Das Schweigen der Gruppe ist das Problem des Therapeuten Integrieren (von Außenseiter) statt Polarisieren Besonders schwierige Patienten brauchen besondere Behandlung
21 Dennoch Nicht jeder Patient ist gruppenfähig! Auch über Alternativen zur Gruppentherapie zur Erleichterung der Mitwirkung in der Behandlung muss nachgedacht werden!
22 Ausblick: Integration vs. Separation 1. Wissenschaftliche Evidenz für f Integration vs. Separation 2. Präzisierung therapeutischer Indikation für f r Integration vs. Separation
23 salus klinik Friedrichsdorf
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