Schwierige Therapiesituationen. G. Gatterer
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- Werner Kneller
- vor 5 Jahren
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1 Schwierige Therapiesituationen 2010 G. Gatterer
2 Grundhaltung Probleme können sich immer ergeben Probleme haben Vorrang Suche nach Ursachen Nicht gleich nur Patient als Ursache Wertigkeit abklären Zeit lassen vs. rasche Lösung Lösungen lassen sich nicht erzwingen Lösungen sind individuell
3 Ursachen bei Patient und Therapeut (Hirn)Organische Faktoren Psychische Faktoren Problem Soziale Faktoren Situative/kontextuelle Faktoren (Umweltfaktoren)
4 Problemdefinition und Ziele fachlich professionell sachlich/objektiv Sicht Betroffener Problem systemische Sicht gesellschaftl. Sicht eigene Sicht kontext. Sicht
5 Wichtige Fragen Wann trat Problem auf? Was genau funktioniert nicht? Welche Alternativen standen zur Wahl? Wer traf Entscheidung? Welche Konsequenzen sind damit verbunden? Eigene Anteile am Problem analysieren (Selbsterfahrung) Analyse der eigenen Gefühle
6 Themenbereiche (Auswahl) Motivationsprobleme Affektive Probleme (Aggression/Depression/Suicidalität) Beziehungsprobleme Therapieplanungsprobleme Themenprobleme (Sexualität, Trauma,..) Organisatorische Probleme (Dauer, Ende der Therapie, Absagen,...)
7 Motivationsprobleme Ursachen: Persönlichkeit und Problematik des Patienten Weiß nicht was er tun soll Fehlende Fertigkeiten Angst, Unsicherheit, Erlernte Hilflosigkeit Fehlende Perspektiven und Ziele Nachteile durch Therapie/Krankheitsgewinn Problembewusstsein Erwartungen Diagnose
8 Motivationsprobleme Situative Faktoren Kommt nicht freiwillig (Kinder, Paare, Suchtpatienten,psychiatrische Pat.,..) Negative Erfahrungen Neue und ungewohnte Situation Überforderung Kritische Inhalte Finanzielle Probleme Soziale Faktoren Umgebungsfaktoren Störungen (Lärm, Atmosphäre,..)
9 Motivationsprobleme Therapeut und Methode als Problem Therapeut als Person Beziehungsproblematik (Einfühlungsvermögen, Kongruenz, Rolle,...) Machtkampf (Patient/Th.) zu Therapie Vertrauen Kompetenz des Therapeuten für Thema Fehlende Transparenz Therapeut übernimmt Verantwortung Fehler in Zieldefinition
10 Suche nach individuellen Lösungen Jeder ist für irgend etwas motiviert, nur nicht unbedingt für Therapie Abklären der Grundmotivation des Pat. Motivationsstörungen sind Teile eines Problems und kein persönlicher Angriff Problem und Patient ernst nehmen Sachliches Ansprechen der Problematik (Wertigkeit/Sichtweise) Annehmen der Gefühle des Patienten
11 Lösungssuche 2 Ansprechen der Gefühle des Patienten Vermittlung von Informationen Jeder ist für irgend etwas motiviert, deshalb ist Änderung möglich Verantwortung übernehmen und an Patienten übertragen Widerstand akzeptieren und damit arbeiten Überprüfen der Ziele und Th.-Planung
12 Affektive Probleme: Aggression 1) Analyse der Situation (S-O-R-C) 2) Deeskalationstechnik Dem Patienten die Möglichkeit geben, seine spontanen Emotionen wieder unter Kontrolle zu bringen (z.b. Pause) Sachlich bleiben, annehmen der Gefühle des Anderen Dem Patienten die Möglichkeit geben, seine Emotionen zu verbalisieren
13 Aggression 2 Verstärkung des Patienten für die Bewältigung seiner Emotionen Ruhige entspannte Haltung des Therapeuten 3) Auslöser analysieren, um solchen Situationen vorzubeugen und alternative Verhaltensweisen einzuüben 4) Integration der Emotionen in die Therapieplanung und Therapie (Problembereich, Störungsbild,...)
14 Sexualität Nicht tabuisieren Sachliches ansprechen Wo stehe ich für Patienten Was ist Problem Eigene Betroffenheit analsieren
15 Suizidalität/Indikatoren Patient distanziert sich nicht von Suizidideen bzw.-versuch (auch nach längerem Gespräch) Patient erlebt drängende Suizidideen P. wirkt ausgesprochen hoffnungslos P. ist sozial isoliert, bzw. hat sich zurückgezogen bzw. plant dies P. hat suizidauslösendes Problem nicht gelöst
16 Suizid 2 P. reagiert gereizt/aggressiv bzw. agitiert; tragfähige Beziehung nicht möglich Schwere depressive Verstimmung; Wahnideen; fehlende Impulskontrolle Suchterkrankung Akute Psychose/Persönlichkeitsstörung Mehrere Vorsuizide (besonders bei harter Methode)
17 Suizidalität/Therapie Beziehungsgestaltung Entlastung; heraus aus der konflikthaften Situation S. als Notsignal akzeptieren Verständnis für diese Situation Analyse der Bewältigugungsversuche Wiederherstellen von Beziehungen (Netzwerk)
18 Suizidalität/Th. 2 Problemlösestrategien Kontaktangebot durch Therapeuten Therapievereinbarung/Non-Suizidvertrag Einbeziehung der Angehörigen Aufnahme auf Psychiatrie bzw. KH Freiwillig Polizei, Amtsarzt
19 Krankheitsbilder als Ursache Bei verschiedenen Krankheitsbildern sind Probleme eher zu erwarten Verhaltensanalyse als Grundlage Direkt in die Therapieplanung einbeziehen Überforderungen des Patienten vermeiden Kleine Schritte Regelmäßige Reflexion und Supervision
20 Person des Therapeuten Kommunikative Fertigkeiten Persönlichkeit (Voyeurismus, Macht und Kontrolle, Selbsttherapie, Selbstverwirklichung, Projektion eigener Bedürfnisse, eigene Erfahrungen, Rollenbilder, Familienmuster, aktuelle emotionale Situation) Fachliche Kompetenz
21 Therapeut 2 Fehler durch psychologische Faktoren Selektive Wahrnehmung Vorurteile Emotionale Besetzung Positionseffekte Selbsterfüllende Prophezeihungen Illusionäre Korrelationen Fehlattributionen, etc. Situative Faktoren (z.b.zeitdruck)
22 Therapiefördernde Maßnahmen Beziehungsgestaltung Klärung der Rollen Klärung der Ziele Einbeziehung des Patienten in Therapieprozess Einnehmen der Patientenperspektive Kooperativer Stil des Therapeuten Patientenorientiertes Verhalten Individuelle Therapiegestaltung
23 Therapiefördernde M. 2 Aktivierung familiärer Unterstützung (Systemisches Denken) Kontinuierliche und klare Therapie Flexibilität des Therapeuten Einbeziehung anderer Therapeuten (Supervision, Intervision, Selbsterfahrung) Positive Einstellung
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