Bestimmungen für Boote
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- Hannah Kruse
- vor 8 Jahren
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1 Bestimmungen für Boote Bootstechnik (mit Sondervorschriften Tessin) Bauart Schiffe, die nach ihrer Bau- oder Betriebsart überwiegend für Wohnzwecke bestimmt sind (z.b. Haus- oder Wohnboote) und amphibische Fahrzeuge sind generell nicht zugelassen. Außenbordmotoren Außenbordmotoren (Zweitakter), die vor Januar 1972 gebaut wurden, sind nicht mehr zugelassen; Motoren mit Gemischschmierung dürfen nur dann verwendet werden, wenn der Brennstoff nicht mehr als 2 Volumen-Prozent Öl enthält (Mischungsverhältnis (1:50) und wenn keine Kondensate aus dem Kurbelwellengehäuse ins Wasser gelangen können. Der Motor muss sich in einwandfreiem Zustand befinden und keine Verschmutzung verursachen. Es darf nur noch biologisch abbaubares Öl verwendet werden. Innenbordmotoren Der Motorraum muss abgeschottet und vollkommen wasserdicht sein, andernfalls muss unter dem Motor auf seiner gesamten Länge und Breite eine Auffangwanne mit einem 3cm hohen Rand angebracht sein, in der eventuell auslaufende Stoffe aufgefangen werden; die für die Leerung der Bilge vorgesehenen Handpumpen und elektrischen Pumpen dürfen die Flüssigkeit nicht in die Auffangwanne leiten. Entsorgung Boote mit Wohn-, Koch- oder sanitären Einrichtungen müssen mit Behältern zur Aufnahme von Fäkalien, Abwässern und Abfällen ausgerüstet sein, die an Land entleert werden können. Dabei darf die Außenhaut des Schiffes nicht zugleich als Wand von Behältern mit wassergefährdenden Stoffen dienen. Andere Einrichtungen mit direkter Wasserentleerung sind stillzulegen bzw. zu demontieren. Lärm und Abgase Antriebs- und Hilfsmotoren sowie Auspuffanlagen müssen so gebaut sein und unterhalten sein, dass die Vorschriften über Abgase der Schiffsmotoren eingehalten werden und eine vorgegebene Lautstärke (72 db(a)) nicht überschritten wird. Zwecks Geräuschdämmung ist der Motorraum mit entsprechendem Schallschutzmaterial auszustatten. Seite 1 von 5
2 Lichterführung Schiffe mit Maschinenantrieb müssen für Nachtfahrten oder Fahrten bei unsichtigem Wetter über folgende Lichter verfügen: - Topplichter müssen auf dem vorderen Teil des Schiffes in der Mittellängsebene angebracht werden und ein weißes Licht, das vorne über einen Horizontbogen von 225, nach jeder Seite sichtbar ist, - Seitenlichter (an Steuerbord ein grünes und an Backbord ein rotes helles Licht), die von vorne nach der betreffenden Seite über einen Horizontbogen von sichtbar sind, der Abstand des Topplichtes vom Schnittpunkt der Verbindungslinie der Seitenlichter mit der Mittellängsebene muss mindestens 0,5 m betragen, - Weißes Hecklicht so nahe wie möglich am Heck in der Mittellängsebene, das von hinten über einen Horizontbogen von 135, nach jeder Seite sichtbar ist. - Weißes Rundumlichter über einen Horizontbogen von Bauart Verboten sind (Offshore-)Rennboote. - Entsorgung Für feste und flüssige Abfälle müssen geeignete Behälter mitgeführt werden, es sei denn, das Boot ist mit geeigneten Abfalleinrichtungen ausgestattet. - Das Betriebsgeräusch darf 73 db(a) nicht übersteigen. Flaggenführung und Neben der Heimatflagge ist je nach Fahrtgebiet zusätzlich die entsprechende Gastlandflagge zu führen. Bei kleineren Booten ist es erlaubt beide Flaggen an einem Flaggenstock am Heck zu führen, dabei ist die Gastlandflagge kleiner als die Heimatflagge. Es wird empfohlen die Flaggen vor Reiseantritt zu beschaffen. Funkgeräte Die Nutzung von Binnen- und Seefunkanlagen ist verboten, da es an den Binnenseen der keine dafür vorgesehenen Kanäle gibt. Im Boot fest eingebaute nautische Funkgeräte, die der Navigation, der Sicherheit und der Verbindung zwischen Schiff-Land oder Land-Land dienen, unterliegen bei der Einfuhr über Land oder über See keinen Beschränkungen, wenn die Geräte in den Schiffspapieren eingetragen sind. Bei unter deutscher Flagge fahrenden Booten Seite 2 von 5
3 müssen UKW-Geräte (See- und Binnen) demgemäß ordnungsgemäß beim Bundesamt für Post und Telekommunikation (BAPT) zugelassen sein. Die Genehmigungsurkunde ist an Bord mitzuführen, ebenso ein entsprechendes Sprechfunkzeugnis. Ein aktiver Sprechfunkverkehr für die Sportschifffahrt existiert am Lago Maggiore nicht. Die Nutzung der Geräte ist deshalb untersagt. Inbetriebnahme u. Kennzeichnung Nicht registrierpflichtig sind Boote unter 2,50 m Länge, Beiboote, Paddelboote, Strandboote, Kajaks und dergleichen - ohne Motor oder Segelvorrichtung -, Segelbretter und Rennruderboote. Diese Wasserfahrzeuge müssen gut sichtbar den Namen und die Adresse des Eigentümers oder Halters tragen. Boote, die nicht registriert sind und Boote, deren Länge unter 2,50m liegt, dürfen generell nur innerhalb der Uferzone von 150m verkehren und auf keinen Fall mit einem Motor ausgestattet sein. Alle anderen zugelassenen Wassersportfahrzeuge sind registrier- und kennzeichnungspflichtig, sprich: Zur Inbetriebnahme (Zulassung zur Einwasserung) eines Bootes ist in der eine Bewilligung erforderlich. Dies gilt auch bei Tagesfahrten. Sie wird durch den Kanton erteilt, auf dessen Gebiet das ausländische Boot nach dem Grenzübertritt erstmals eingesetzt wird. Die Bewilligung gilt vom Ausstellungsdatum bis zum Ende des folgenden Monats auf allen für die Schifffahrt zugelassenen Gewässern der. Vorbehalten bleiben allgemeine Beschränkungen nach kantonalem Recht, deshalb macht es Sinn das Boot direkt am Lago Maggiore zuzulassen (Zulassung gilt dann auch auf dem Lago di Lugano). Die Bewilligung darf übrigens innerhalb eines Kalenderjahres nicht erneuert werden. Zuständig für die Prüfung des Bootes am Lago Maggiore ist das kantonale Schifffahrtsamt (Sezione della circolazione, servizio navigazione, CH-6528 Camorino; phonen 0041+(0) , Fax 0041+(0) ). Dieses gibt die Termine für Prüfungen bekannt, die dann bei der Società Canottieri in Locarno (Nähe Lido) abgenommen werden. Man verfügt hier über eigene Stege, so dass man das Boot auf dem Wasserweg zur Prüfung fahren kann (nur dorthin!). Die Prüfung erfolgt gegen eine Gebühr von CHF 50,- für Ausländer (CHF 20,- für er). Bei der Prüfung und technischen Abnahme des Bootes wird geprüft, ob - das Boot den gesetzlichen Spezifikationen der bezüglich Lärm (*), Abgas, Rettungsausrüstung und spezieller Auffangwanne für Öl unter dem Motor entspricht (Vermeidung von Gewässerverunreinigungen und Emissionen), - das Boot so gebaut und ausgerüstet ist, dass die Verkehrsvorschriften befolgt werden können, - das Boot über die vorgeschriebenen Sicherheitsausrüstungen (siehe Sicherheits-Ausrüstung) verfügt, Seite 3 von 5
4 - die Zulassungsdokumente des Herkunftslandes im Original (siehe IBS) vorliegen - der Halter einen gültigen Bootsführerschein (Sportbootführerschein Binnen) vorweisen kann, - der vorgeschriebene Haftpflichtversicherungsnachweis oder eine Haftpflichtversicherungspolice mit Prämienquittung für das laufende Jahr vorliegt (siehe Versicherungen) - der Eigentümer oder Halter nachweist, dass er seinen Wohnsitz im Ausland hat. (*)Das Betriebsgeräusch darf 72 db(a) nicht übersteigen. Die Art und Weise der Messung unterliegt genauen Bestimmungen, die in der Binnenschifffahrtsverordnung im Anhang 10 geregelt sind. Auch in gilt für alle Boote eine Kennzeichnungs- und Zulassungspflicht. Für den Nachweis der Kennzeichnung oder Registrierung des Bootes unter deutscher Flagge wird der Internationale Bootsschein (siehe: IBS) anerkannt. Liegt zum Befahren des Lago Maggiore bereits die Zulassung der er Behörden vor, dann reicht das Mitführen der er Bescheinigung Ansonsten ist die Zulassung vor dem Wassern des Bootes bei der nächstgelegenen Inspettorato della Motorizzazione Civile oder Capitaneria di Porto einzuholen. Eigner, die keinen ständigen Wohnsitz in haben, können unter italienischer Flagge fahren, d.h. das Boot in zulassen, wenn sie eine Adresse einer in ansässigen Person oder die Adresse des zuständigen Konsulates bei der Zulassung angeben. In diesem Falle gelten dann die italienischen Gesetze und Vorschriften (siehe Führerscheine). Sicherheitsausrüstung Ruderboote: Segelboote bis 15 qm Segelfläche: Segelboote über 15 qm Segelfläche: Schöpfer oder Eimer, Horn oder Mundpfeife Schöpfeimer, Bootshaken, Ruder oder Paddel, Notflagge, Horn oder Mundpfeife, 1 Rettungsweste pro Person Anker mit Trosse oder Kette, Tauwerk, Schöpfeimer, Bootshaken, Ruder oder Paddel, sofern das Schiff damit fortbewegt oder gesteuert werden Seite 4 von 5
5 Motorboote bis 30 kw Antriebsleistung: kann, Notflagge, Hupe oder Horn, Feuerlöscher mit 2kg Inhalt wenn ein eingebauter Motor vorhanden ist, 1 Rettungsweste pro Person Anker mit Trosse oder Kette, Schöpfeimer, Bootshaken, Ruder oder Paddel, Notflagge, Hupe oder Horn, Feuerlöscher mit 2 kg Inhalt, eine Rettungsweste pro Person Motorboote mit mehr als 30 kw Antriebsleistung: Anker mit Trosse oder Kette, Tauwerk, Lenzpumpe, Schöpfeimer, Bootshaken, Ruder oder Paddel, wenn das Schiff damit fortbewegt oder gesteuert werden kann, Notflagge, Hupe oder Horn, Feuerlöscher mit 2 kg Inhalt, pro Person eine Rettungsweste, ein Rettungsring mit Wurfleine. Schiffe für den gewerbs- mäßigen Transport von höchstens 12 Personen: Anker mit Trosse oder Kette, Tauwerk, Lenzpumpe, Bootshaken, Notflagge, Hupe oder Horn, Feuerlöscher, Verbandskasten, Schallgerät, Kompass, Ersatzlichter Schiffe mit Heiz- oder Kocheinrichtungen müssen zusätzliche Feuerlöschgeräte an Bord haben, Für Kinder unter 12 Jahren dürfen nur passende Rettungswesten mit Kragen (Kinderwesten) oder Rettungskragen verwendet werden. Unter deutscher Flagge fahrende Boote unterliegen in nicht den dort geltenden Ausrüstungsbestimmungen. Die Sicherheitsausrüstung entspricht dann den gesetzlichen Regeln des Heimatlandes. Da in Deutschland jedoch keine gesetzliche Regelung über die Ausrüstung von Sportbooten besteht, kann man nur an die gute Seemannschaft appellieren und dem Skipper empfehlen sich an der er Regelung zu orientieren, die für ihn ohnedies gilt, wenn er den Lago Maggiore ganzflächig befahren möchte und das Boot für die zulässt. Seite 5 von 5
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