BLOCKPRAKTIKUM SÜDAFRIKA
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- Catharina Küchler
- vor 8 Jahren
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1 2013 BLOCKPRAKTIKUM SÜDAFRIKA Gruppe Rorke s Drift Deborah Schiwig (GS) Tanja Walter (GS) Kathrin (GS) Lukas Wachter (GS) Anja Schlosser (RS) Maria (RS) PO 2003 Pädagogische Hochschule Weingarten Shiyane High-, Oscarsberg Primary School ERFAHRUNGSBERICHT
2 Inhalt Vorbereitung des Aufenthalts... 3 Praktikum im Gastland... 4 Aufenthalt im Gastland... 6 Persönliche Wertung des Aufenthaltes an der Schule und im Gastland... 7 Eindrücke... 9
3 Vorbereitung des Aufenthalts Um einen Auslandsaufenthalt gut vorbereitet anzutreten, gehört ein gewisser Aufwand dazu. Um nicht von der Kultur, Politik und dem Leben im allgemeinen in Südafrika überrumpelt zu werden, haben wir uns bereits vor Antritt der Reise über das Gastland schlau gemacht und frühzeitig einen ausführlichen Reiseführer gekauft, in dem wir hilfreiche Tipps und Informationen nachlesen konnten. Sehr hilfreich für die Vorbereitung des Aufenthalts war das Tutorium für das Blockpraktikum, das wir wöchentlich besucht haben. Hier wurden wir sowohl mit der Geschichte und Tradition Südafrikas, als auch mit dessen Gegenwart kreativ (Plakate, Filmausschnitte, Briefe, usw.) vertraut gemacht, Aber nicht nur Informationen zum Gastland wurden hier ein Semester lang behandelt, das Tutorium diente zudem der Gruppenfindung und dem Kennenlernen der einzelnen Teilnehmer. Nach der Gruppenfindung wurden wir auf die einzelnen Schulen vorbereitet und hatten die Möglichkeiten mit vorherigen PraktikantInnen über die Situation vor Ort zu sprechen, um uns ein grobes Bild dessen, was uns erwartet auszumalen und eventuelle Projekte anzudenken und bereits zu planen. Der erste Schritt in Richtung Blockpraktikum stellte der Gang ins Reisebüro dar, hier wurden die günstigsten Flugalternativen für uns herausgesucht und anschließend gebucht. (TIPP: bucht so früh wie möglich, erfahrungsgemäß sind die Preise dann am günstigsten). Danach war unter anderem wichtig, die empfohlenen Impfungen einzuholen. (TIPP: der frühe Blick in den Impfpass erspart viel Stress, da zwischen den notwendigen Impfungen oftmals Pausen eingelegt werden müssen). Auch der Reisepass und eventuell internationaler Führerschein, falls nicht vorhanden, müssen rechtzeitig beantragt werden. Für unsere Gruppe erwies es sich als äußerst angenehm, dass sämtliche Teilnehmer über einen internationalen Führerschein verfügten, da die Strecken oftmals lang und anstrengend sind und somit die Möglichkeit des Abwechselns besteht. Um im Gastland mobil zu sein, haben wir bereits in Deutschland zwei Mietwagen organisiert (TIPP: übersichtliche Straßenkarten sind das A und O und konnten besser in Deutschland besorgt werden). Desweiteren ist es von Vorteil über eine Kreditkarte zu verfügen. Einige Banken bieten diese entweder umsonst an, oder aber ach in Kombination mit einer Auslandsversicherung. Bei der Kreditkarte gilt es darauf zu achten, wie hoch die Gebühren sowohl beim Abheben, als auch beim zahlen im Ausland sind.
4 Praktikum im Gastland Am begann unsere 6-wöchige Schulzeit in Rorkes Drift. Wir durften die Schüler in der Oskarsberg Primary School und in der Shiyane Highschool unterrichten. Am ersten Tag stellten wir uns den Lehrern und den beiden Rektoren., Mr. und Miss Zulu vor. Sie haben sich sehr über unsere Ankunft gefreut. Die Schüler lernten uns in den nächsten zwei Tagen kennen und begrüßten uns mit einem wundervollen Morgenassembly. Wir waren sehr beeindruckt von dem tollen Gesang. Zu den Schülern und Schülerinnen haben wir auch sehr schnell einen vertraulichen Umgang gefunden. Mit strahlenden Gesichtern und freudigen Umarmungen wurden wir super empfangen. Die ersten zwei Tage nutzen wir noch zur Eingewöhnung. Wir schauten uns die Klassenräume, die Bibliothek, das Lehrerzimmer und den Schulhof an. Letzteres viel uns auf, dass an der Grundschule einiges fehlte und der Schulhof sehr kahl wirkte. Die Schaukeln waren kaum noch zu benutzen und wirkten sehr verrostet. Wir nahmen uns vor, diese von Spendengeldern wieder aufzubauen. Die Tage dienten uns auch dazu, einen Überblick über Lehrmaterial zu verschaffen und wir stellten schnell fest, dass Bälle für den Sportunterricht, einige Bücher und vor allem Schreibutensilien für Schüler Mangelware waren. Spenden von Kugelschreiber hatten wir schon im Voraus genügend gesammelt. Wir bekamen die Stundenpläne für die Highschool und Primary School und nutzen das erste Wochenende um uns für verschiedene Stunden und Klassenstufen einzuteilen. Nach kurzer Absprache mit den Lehrern und Lehrerinnen durften wir die 6. Klasse in Geschichte, Mathe, die 7. Klasse in Biologie, Mathe, die 8. Klasse in Mathe, Sport und NS (Natural Sciences), die 9. Klasse in Mathe, die 10. Klasse in Sport und Klasse 11 und 12 in Englisch unterrichten. Die Klassengrößen waren sehr unterschiedlich und reichten von SchülerInnen in einer Klasse. 80 Schüler zu unterrichten war anfangs sehr ungewohnt. Es dauerte jedoch nicht lange da war auch das für uns wie selbstverständlich. Insgesamt haben wir sehr viel unterrichtet und unseren Nachmittag zur Unterrichtsvorbereitung genutzt. Meistens haben wir zu zweit, aber auch zu dritt oder alleine die Stunden gehalten. Zum Planen durften wir die vorhandenen Lehrbücher benutzen und viel Eigeninitiative einbringen. Das Unterrichten war sehr lehrreich und hat viel Spaß gemacht. Von den Lehrern bekamen wir ein positives Feedback. An einem Mittwoch fand ein Sporttag statt, dafür haben wir uns Spiele überlegt und aktiv teilgenommen. So lernten die
5 SchülerInnen das Faule Ei und Völkerball kennen. Sie waren wirklich mit Begeisterung und Freude dabei. Wie anfangs aber schon beschrieben, haben wir nicht nur unterrichtet, sondern uns auch Hilfsprojekte überlegt. An einem Wochenende haben wir alle Tafeln in der Highschool gestrichen und von den Spendengeldern haben wir neue Fußbälle gekauft. Wir haben die Schaukeln erneuert und gestrichen. Auf dem Schulhof befindet sich auch ein großer Baum, den wir mit bunten Holztafeln geschmückt haben. Die holten wir zuvor in einer Fabrik in Dundee und bekamen sie sogar kostenlos. Auf der einen Seite steht ein Zuluwort und auf der Rückseite die deutsche Übersetzung, Wörter wie Hoffnung, Geborgenheit, Freundlichkeit, Liebe, Freundschaft, Gesundheit, Dankeschön und Willkommen wählten wir dazu. Für die 6. und 7. Klasse haben wir uns noch etwas Zusätzliches überlegt. Die Mädchen haben immer noch nicht den gleichen Standpunkt wie die Jungen in der Gegend. Ihre Meinungen gelten noch als schwächer. Dass sie aber genauso ihre Träume und Wünsche verwirklichen können, den Gedanken wollten wir stärken. Wir haben von jedem Schüler und jeder Schülerin zuvor ein Foto gemacht und diese in der Stadt entwickeln lassen. Dann suchten wir uns einen Tag raus und unterrichteten Jungen und Mädchen getrennt voneinander. Beiden Gruppen haben wir eine Geschichte vorgelesen und anschließend darüber gesprochen. Es ging um Stärken und eigene Ziele. In schon vorbereiteten Büchlein konnten die SchülerInnen ihr Foto einkleben und es gestalten. Jeder konnte positive Botschaften in das Buch von anderen reinschreiben. Diese Projekt wurde erfolgreich angenommen. Ganz wichtig: Rorke s Drift hat neben den Schulen auch ein Child Care Center, es kümmert sich nach der Schule um Waisenkinder. Wir haben es leider zu spät entdeckt und waren nur die letzten zwei Woche dort. Jeder von uns der nach der Schule Zeit hatte, half bei der Betreuung der Kinder und beim Zubereiten des Essens. Die Erzieher waren über unsere Hilfe so dankbar und freuten sich sehr, als wir kamen. Wir finden es auf jeden Fall wichtig, das CCC auch in den 6- Wochenaufhalt in Rorke s Drift mit einzubeziehen.
6 Aufenthalt im Gastland Am ersten Tag, an dem wir in Rorke s Drift angekommen sind, wurden wir herzlichst von zahlreichen Kindern empfangen. Obwohl sie uns zunächst noch nicht kannten, war ihre Vorfreude auf uns neue Lehrer so groß, dass sie in Mengen auf uns stürmten, um uns zu sehen und zu begrüßen. Diese Offenheit und Freundlichkeit begleitete uns während des gesamten Aufenthaltes in Südafrika. Da Rorke s Drift ein sehr kleines Dorf ist, kennen sich die Einwohner untereinander, und ganz schnell waren auch wir Teil dieses Dorfes. Wir wurden auf der Straße stets freundlich begrüßt. Generell lässt sich sagen, dass die Menschen dort sehr hilfsbereit sind. Sowohl zu uns, als auch untereinander. Unsicher fühlten wir uns nie in Rorke s Drift. Um die Verpflegung während der ganzen Aufenthaltszeit kümmerten wir uns eigenständig. Unsere Wocheneinkäufe machten wir in Dundee, einer von Rorke s Drift 45 Minuten entfernten Stadt. Auch während der Reise gibt es genügend Supermärkte auf dem Weg, wo man gut Lebensmittel kaufen kann (Spar, Pick n Pay, Boxer...). Außerhalb der Schulzeit konnte man viel machen. Da wir sehr oft gutes Wetter hatten, konnten wir oft die umliegende Natur genießen, in den nahegelegenen Flüssen baden oder auf Felsen klettern und sich einfach vom Schulalltag erholen kann. An Wochenenden unternahmen wir kleine Trips. Wie zum Beispiel zu den Drakensbergen (gute Wanderungen), nach St. Lucia (Safari-Tour) oder nach Durban (Strand, Meer, Shopping). Bei den Hostels sollte man jedoch sowohl bei den Kurztrips (während des Praktikums) als auch während der Reisezeit beachten, dass das Vereinbarte der Zimmerbuchung am Telefon oft nicht dem entspricht, was man dann tatsächlich vor Ort bekommt. Buchungen wurden des Öfteren nicht eingetragen oder bei Gruppenbuchungen oftmals mehrere Personen vergessen. Nichtsdestotrotz konnte man vor Ort immer alles regeln. Also halb so schlimm. Wir haben uns für unseren zwei monatigen Aufenthalt für unsere 6er-Gruppe zwei Autos gemietet. Das war sowohl für das Einkaufen an Wochenenden als auch für das Reisen notwendig und ist von uns auch zu empfehlen. Öffentliche Verkehrsmittel gab es zwar schon, nur kamen sie zu sehr unregelmäßigen Zeiten oder manchmal auch garnicht. Parkplatzmöglichkeiten gab es genügend. Man sollte jedoch beachten,
7 dass man keine offenliegende Wertsachen im Auto lässt, weil die Gefahr größer ist, dass das Auto evtl. eingeschlagen wird. Bei uns ist während den 2 Monaten zum Glück nichts dergleichen passiert. Was man auch im Hinterkopf bewahren soll, ist, dass man Afrika nicht mit Europa vergleichen kann. Als wir dort waren, mussten wir uns schnell auf das neue Zeitverhalten umstellen Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner die Zeit. Das Klischee hat sich oft täglich bestätigt. Sie lassen sich bei Allem unheimlich gern Zeit und lassen sich auch kaum aus ihrer Ruhe bringen. Persönliche Wertung des Aufenthaltes an der Schule und im Gastland Für uns waren die zwei Monate in Südafrika sehr erlebnisreich. Wir haben so viel gesehen, so viel erlebt und mitnehmen dürfen. Auch während der Zeit an der Schule haben wir viel von den Lehrern, aber auch von den Schülern lernen können. Ein anderer Lebensstil, Lockerheit und Freude am Leben. Klar war es auch teilweise schwer, am Anfang den Draht zu den Kindern und den Lehrern zu finden. Jedoch waren sie so offenherzig und aufgeschlossen, dass die anfänglichen Zweifel schnell von uns genommen wurden. Die Vorbereitungen für den Unterricht, das Unterrichten selber und die außerschulischen Aktivitäten mit den Kindern haben immer Spaß gemacht. Wir werden die Schulzeit auf jeden Fall in guter Erinnerung behalten. Es war auf keinen Fall immer leicht, mit so vielen, anfangs noch fremden Komillitonen auf engem Raum zu leben, wenn jeder von daheim einen anderen Lebensstil gewohnt ist. Aber auch das haben wir gut meistern können. Wichtig für die nächsten Gruppen: Wenn ihr euch für ein Praktikum in Südafrika entscheidet, dann ist es auf jeden Fall wichtig, dass ihr viel Offenheit und Toleranz mitbringt. Es ist auf jeden Fall die beste Entscheidung, die ihr treffen könnt, denn das Land hat so viel schönes zu bieten. Denkt dran, dass es Afrika ist und nicht Deutschland, wo alles mehr oder weniger organisiert ist. TIA-This is Africa! Das solltet ihr im Hinterkopf bewahren. Versucht alles locker zu sehn und ärgert euch nicht über kleine, unnötige Dinge, die euren Aufenthalt versauen können, denn ihr habt euch für Südafrika entschieden, eins der tollsten Länder, die es gibt und ihr werdet es nicht bereuen, so wie wir es auch nicht getan haben.
8 Habt keine Sorgen, denkt nicht an die Zeit, lasst euch begeistern und von den schönen, kleinen Dingen mitreißen. Wir hatten wunderschöne und unvergessliche Momente und würden das Praktikum jederzeit wieder machen ;)
9 Eindrücke
10 Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/International Office veröffentlich werden darf. Gruppe Rorke s Drift i.a. Anja Schlosser
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