Neuer Masterstudiengang zum Netzingenieur mit Mehrspartenqualifikation für Strom, Gas und Wasser. Strom. Wasser
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- Hennie Brandt
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1 ORGANISATION & MANAGEMENT Neuer Masterstudiengang zum Netzingenieur mit Mehrspartenqualifikation für Strom, Gas und Wasser Einordnung der vermittelten Handlungskompetenzen gemäß Qualifikationsrahmen Strom von DIHK, DVGW, VDE, BG ETEM und GMQ. Gas Wasser Quelle: GMQ e. V. Fachbuchreihe Netztechnische Berufe Zum Wintersemester 2012/13 starten erneut an den Hochschulen in Wolfenbüttel, Esslingen/Stuttgart und Trier berufsbegleitende Masterstudiengänge zum Ingenieur / zur Ingenieurin für Netztechnik und Netzbetrieb in der Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Aufbauend auf dem zusammen mit den Verbänden DVGW und VDE entwickelten Zertifikatsstudiengang zum Netzingenieur haben die genannten Hochschulen, die beiden Verbände und namhafte Versorgungsunternehmen einen gemeinsamen Studiengang erarbeitet, der im Dezember 2011 seine Akkreditierung erhielt und damit einen bundesweiten Standard für die Versorgungswirtschaft setzt. Die Netzingenieure werden durch den Masterstudiengang dazu befähigt, bisher einzeln betrachtete Sparten wie Strom, Gas und Wasser spartenübergreifend zu behandeln. Sie erfüllen damit die Voraussetzung, Fachund Führungsaufgaben in Netzgesellschaften bzw. Versorgungsunternehmen wahrzunehmen, und bringen ideale Voraussetzungen mit, als Technische Führungskraft nach den DVGW-Arbeitsblättern G 1000, und W 1000 oder der VDE Anwendungsregel AR N 4001 (S 1000) vom Unternehmen benannt zu werden. Den Interessenten stehen bundesweit drei Standorte mit dem abgestimmten Masterstudiengang zum Netzingenieur zur Auswahl. Zulassungsvoraussetzung ist ein abgeschlossenes Ingenieurstudium oder ein vergleichbarer Hochschulabschluss im Fachgebiet Strom, Gas oder Wasser sowie eine zweijährige Berufspraxis in der Versorgungstechnik. Teilnehmer mit einem abgeschlossenen Zertifikatsstudium zum Netzingenieur steigen unmittelbar in das 3. Semester ein. Die beiden Verbände DVGW e.v. und FNN im VDE e.v. haben durch ihre Arbeitskreise an der inhaltlichen Ausgestaltung des Masterstudiengangs intensiv mitgearbeitet (Tab. 1). 40
2 Art und Verlauf des Studiums Der neue berufsbegleitende Masterstudiengang (Abb. 1) wurde entwickelt, um im Beruf stehenden Ingenieuren oder Naturwissenschaftlern die Möglichkeit zu bieten, parallel zu ihrer Tätigkeit im Unternehmen ihr Wissen und ihre Kompetenzen in den netztechnischen Anwendungsbereichen zu erweitern und gleichzeitig auf einzelnen Gebieten vertiefen zu können. Er hat eine Dauer von zwei Studienjahren mit einem Umfang von 90 Leistungspunkten (Credits). Die vier Semester des berufsbegleitenden Studiums entsprechen hierbei drei Semestern Vollzeitstudium. Das erste Studienjahr umfasst neun Module in der Netztechnik der Gas- und Wasserversorgung und parallel dazu zehn Module Elektrotechnik in der Stromversorgung. Der Leistungsumfang entspricht hierbei 40 Credits. Das zweite Studienjahr beinhaltet das Vertiefungswissen für Führungskräfte in der Netztechnik und dem Netzbetrieb und hat zusammen mit der ingenieurpraktischen Berufstätigkeit und der Masterarbeit einen Leistungsumfang von 50 Credits. Die Vorlesungen finden hochschulabhängig in einzelnen Wochenblöcken oder in Blöcken von jeweils zwei Wochentagen statt. Die ingenieurpraktische Berufserfahrung in den neuen Sparten sollte im Unternehmen des Studierenden während der Arbeit an aktuellen Projekten der Strom-, Gas- oder Wasserversorgung erworben bzw. vertieft werden. Zulassung zum Studium Zugelassen werden Ingenieure oder Naturwissenschaftler mit den Abschlüssen Masterstudiengang zum Netzingenieur Strom, Gas, Wasser Studienaufwand insgesamt 90 Credits Anrechnung der ersten beiden Semester bei Abschluss des bisherigen Zertifkatsstudiengangs 2 Semester 2 Semester Gas/Wasser oder Elektrotechnik Elektroingenieure (Dipl.-Ing. oder Bachelor) Abb. 1: Struktur Masterstudiengang Masterarbeit 1 Semester Strom/Gas/Wasser gemeinsam Dipl.-Ing. oder Bachelor, die in einer der Sparten Strom-, Gas- oder Wasserversorgung bereits seit mindestens zwei Jahren tätig sind und die Befähigung in den weiteren Versorgungssparten erwerben oder ihr Wissen in der vorhandenen Sparte vertiefen wollen. Für Absolventen des bisherigen verbändeanerkannten, nicht öffentlich-rechtlichen Zertifikatsstudiengangs Berufspraxis Strom-, Gas- oder Wasserversorgung Anerkennung als Qualifikation für eine Technische Führungskraft gemäß E 1 nach QRT* 1 durch DVGW und VDE Anerkennung als Qualifikation für eine Technische Fachkraft gemäß D 1 nach QRT* 1 durch DVGW und VDE * 1 Hinweis: QRT siehe Tabelle 2 im folgenden Text Bau-, Maschinenbau- oder Versorgungsingenieure (Dipl.-Ing. oder Bachelor) zum Netzingenieur besteht die Möglichkeit der Anerkennung der dort erbrachten Prüfungsleistungen. Bei einem Nachweis durch Prüfungszeugnisse können Leistungen des 1. Studienjahres anerkannt werden, sodass bei Erfüllung der Voraussetzungen nur noch ein Studienjahr (3. und 4. Semester) zu Erlangung des öffentlich-rechtlichen Masterabschlusses benötigt wird. Über die Aner- Quelle: Fassnacht, Hildebrandt, Prof. Lendt, Sattler Tabelle 1: Studieninhalte beim Masterstudiengang zum Netzingenieur A. Studieninhalte Gas- und Wasserversorgung Allgemeine fachübergreifende Grundlagen Chemische, physikalische und technische Grundlagen Gasversorgung Öffentliche Gasversorgung, Brenngase Eigenschaften und Austausch von Brenngasen Grundlagen Brand- und Explosionsschutz Gastransport und -verteilung, Planen, Bauen Gasnetzführung und -betrieb Anlagen in den Ortsnetzen der Gasversorgung Hausanschlüsse, Gas-Installationstechnik Wasserversorgung Öffentliche Wasserversorgung, Verbrauch, Bedarf Wasserchemie /Trinkwasserhygiene und -güte Wassergewinnung, -aufbereitung Wasserförderung, -speicherung, -transport, -bedarf Wasserverteilung: Planen, Bauen, Betreiben Anlagen in den Trinkwassernetzen Hausanschlüsse, Trinkwasser-Installationstechnik B. Studieninhalte Stromversorgung Grundlagen der Elektrotechnik Grundlagen der elektrischen Festigkeit Grundlagen der elektrischen Energieverteilung Grundlagen der elektrischen Stromversorgung Berechnung elektrischer Versorgungsnetze Schaltgeräte und Schutztechnik Elektrische Energieverteilung, Spannungsebenen Netzregelung, -simulation, Eigenerzeugungsanlagen C. Gemeinsame Studieninhalte Netztechnik und Netzbetrieb Strom, Gas, Wasser Netztechnik und Technische Sicherheit Gekoppelte Energieversorgungssysteme Netzmanagement Netzregulierung Organisation und Recht Kostenmanagement und Leistungsvergabe Ingenieurpraktische Tätigkeit D. Masterarbeit Ingenieurwissenschaftliches Thema aus der Praxis Quelle: Curriculum zum Masterstudiengang 41
3 ORGANISATION & MANAGEMENT zum Netzingenieur (Master) Mehrsparten-Handlungskompetenz für Strom, Gas, Wasser nach Qualifikationsrahmen QRT 2. Sparte Strom D 1 E 1 * b) Weiterbildungs- Masterstudiengang Handlungskompetenz D 1 E 1 * Gas/Wasser zusätzlich a) Erststudium zum Ingenieur (Dipl.-Ing. oder Bachelor) Zulassungsvoraussetzung zum Masterstudium Abb. 2: Einordnung nach Qualifikationsrahmen QRT 1. Sparte Strom Arbeitsgebiet bzw. Sparte D 2 E 2 * D 2 E 2 * * nach Bestellung durchs Unternehmen Gas/Wasser Arbeitsgebiet bzw. Sparte Quelle: Fassnacht, Hildebrandt, Prof. Lendt, Sattler kennung der Vorleistungen entscheidet eine Auswahlkommission an den jeweiligen Hochschulen. Studienabschluss und erreichte Mehrspartenkompetenz nach Qualifikationsrahmen QRT Der berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengang schließt mit einem Master of Engineering (M. Eng.) ab. Die Absolventen sind durch das Zeugnis der Hochschulen berechtigt, die Berufsbezeichnung Ingenieur/-in für Netztechnik und Netzbetrieb für Verteilungsnetze Strom, Gas, Wasser zu führen. Als Orientierungshilfe für die Einordnung der durch Bildungsmaßnahmen erworbenen technischen Handlungskompetenzen von Fach- und Führungspersonal haben die Regelwerk setzenden Verbände DVGW und VDE, die Berufsgenossenschaft BG ETEM sowie die Gütegemeinschaft Ein- und Mehrsparten-Qualifikation GMQ den Qualifikationsrahmen QRT entwickelt. Die Leitung dieses Projektes lag in den Händen des DIHK, Deutscher Industrie- und Handelskammertag. Der Qualifikationsrahmen ist in einer Broschüre ausführlich dargestellt und kann beim DIHK bezogen werden. Eine Expertengruppe aus dem Kreis der vorstehend genannten Institutionen hat die erreichbaren technischen Handlungskompetenzen in acht Niveaustufen untergliedert und einschlägige Qualifikationswege benannt, die zu den Kompetenzen führen (Tab. 2). Dabei wurde bei den Bildungswegen folgende Unterscheidung vorgenommen: Tabelle 2: Qualifikationsrahmen für den Erwerb von technischer Handlungskompetenz für Fach und Führungskräfte in der Strom-, Gas- und Wasserversorgung (QRT) Niveau A Laie (Bestimmungsgemäßes Verwenden/Benutzen von Anlagen und Betriebsmitteln) Niveau B 1 Unterwiesene Person Niveau B 2 Fachkraft für festgelegte Tätigkeiten Niveau C Fachkraft aufgrund einer zusätzlichen Teilqualifikation eingebettet in eine Erstausbildung oder ein Erststudium in einem verwandten technischen Fachgebiet Niveau D 1 Technische Fachkraft aufgrund einer zusätzlichen Vollqualifikation ausgerichtet auf ein spezielles Arbeitsgebiet, erworben im Anschluss an eine Erstausbildung oder ein Erststudium in einem verwandten technischen Fachgebiet Niveau D 2 Technische Fachkraft aufgrund einer Erstausbildung oder eines Erststudiums in diesem Fachgebiet ausgerichtet auf ein umfassendes Berufsfeld Niveau E 1 Technische Führungskraft aufgrund einer zusätzlichen Vollqualifikation ausgerichtet auf ein spezielles Arbeitsgebiet, erworben im Anschluss an eine Erstausbildung oder ein Erststudium in einem verwandten technischen Fachgebiet Niveau E 2 Technische Führungskraft aufgrund einer umfassenden Erstaus bildung oder Studium in diesem Fachgebiet ausgerichtet auf ein umfassendes Berufsfeld Quelle: Qualifikationsrahmen QRT von DVGW, VDE, BG ETEM, GMQ Auf ein Berufsfeld ausgerichtete, umfassende Fachqualifikation aufgrund einer Erstausbildung oder eines ersten, grundständigen Studiums. Beispiele sind im QRT unter D 2 und E 2 aufgeführt. Auf ein Arbeitsgebiet ausgerichtete, spezielle Fachqualifikation aufgrund einer Fortbildungsqualifikation oder eines Weiterbildungsstudiums zusätzlich zu einer Erstausbildung oder einem Erststudium in einem benachbarten Fachgebiet. Über diesen Bildungsweg wird für das Arbeitsgebiet eine vollwertige Fachqualifikation erworben. Beispiele sind im QRT unter D 1 und E1 aufgeführt. Durch das für die Zulassung erforderliche Erststudium und das zusätzliche Masterstudium zum Netzingenieur erwerben die Absolventen eine Mehrspartenkompetenz, die im QRT mit verschiedenen Niveaustufen bewertet werden (Abb. 2). Für die Einordnung kommen die folgenden vier Niveaustufen in Frage: Handlungskompetenz nach Niveaustufe D 1 für die Technische Fachkraft Eigenverantwortliches Ausführen von Arbeiten an Anlagen und Betriebsmitteln auf- 42
4 grund einer speziellen, auf das Arbeitsgebiet ausgerichteten Qualifikation. Handlungskompetenz nach Niveaustufe D 2 für die Technische Fachkraft Eigenverantwortliches Ausführen von Arbeiten an Anlagen und Betriebsmitteln aufgrund einer berufsfeldbreiten Qualifikation. Handlungskompetenz nach Niveaustufe E 1 für die Technische Führungskraft Fach- und Aufsichtsverantwortung für die übertragenen Aufgaben- und Tätigkeitsfelder aufgrund einer speziellen, auf das Arbeitsgebiet ausgerichteten Qualifikation. Handlungskompetenz nach Niveaustufe E 2 für die Technische Führungskraft Fach- und Aufsichtsverantwortung für die übertragenen Aufgabenund Tätigkeitsfelder aufgrund einer berufsfeldbreiten Qualifikation. Als Technische Fachkräfte führen Netzingenieure die ihnen übertragenen Arbeiten im Rahmen des Versorgungsauftrages eigenverantwortlich aus und sind als Elektro-, Gas- und Wasserfachkraft die eigentlich handelnden Personen bei der Umsetzung der betrieblichen Aufgaben. Netzingenieure für Strom, Gas und Wasser haben die Qualifikation im Sinne der DVGW-Arbeitsblätter G 1000 und W 1000 oder der VDE-Anwendungsregel AR N 4001 (S 1000) als Technische Fachkraft nachgewiesen und können daher auf allen Ebenen verantwortlich eingesetzt werden. Netzingenieure als Technische Führungskräfte haben die Gesamtverantwortung für die Erfüllung des zugewiesenen Versorgungsauftrages. Sie werden vom Unternehmen bestellt und haben im Rahmen der Aufgaben und Tätigkeitsfelder des Versorgungsunternehmens für die Planung, den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung von Versorgungsanlagen Fach- und Aufsichtsverantwortung. einem Unternehmen verfügen, um vom Unternehmen zur Führungskraft bestellt zu werden. In der Stromversorgung muss die Technische Führungskraft gleichzeitig verantwortliche Elektrofachkraft sein. Bei den Fach- und Führungskräften steht die Qualität der fachlichen Ausbildung im Vordergrund. Der entwickelte Masterstudiengang für Netztechnik und Netzbetrieb erfüllt im besonderen Maße die Anforderungen an die fachliche Ausbildung gemäß Vorschriften, Normen und Regeln, gerade auch unter dem Anspruch, eine Mehrsparten-Handlungskompetenz für Fach- und Führungskräfte im Arbeitsgebiet der Strom-, Gas- und Wassernetze zu vermitteln. Der Erwerb der Mehrsparten-Handlungskompetenz findet stufenweise statt. Am Anfang steht die Aufgabe, bewährte Fachkräfte aus der ersten Sparte mit der neuen Sparte vertraut zu machen und sie zu einer Technischen Fachkraft in der neuen Sparte zu qualifizieren. So sind auch die ersten beiden Semester beim Masterstudiengang zum Netzingenieur dafür ausgelegt, das Technologiewissen für eine Technische Fachkraft in der Gas- und Wasserversorgung oder in der Stromversorgung zu vermitteln. Die Hochschulen prüfen das Technologiewissen ab und stellen darüber nach Ende des 2. Semesters ein Zwischenzeugnis aus. Die Verbände DVGW und VDE erkennen die durch das Zwischenzeugnis der Hochschulen bestätigten Kompetenzen zur Technischen Fachkraft durch ein entsprechendes Verbändezertifikat an und Nach Abschluss des Masterstudiums und einer in der Regel dreijährigen Berufserfahrung in verantwortlicher Position in der entsprechenden Fachrichtung erfüllen Netzingenieure die Voraussetzungen, zur Technischen Führungskraft durch das Unternehmen in allen drei Sparten benannt zu werden. Stufenweiser Erwerb der Mehrsparten- Handlungskompetenz Strom, Gas, Wasser Die Technische Fachkraft als Elektro-, Gas- oder Wasserfachkraft ist die Grundsäule für das fach- und sachgerechte Ausführen von Arbeiten im Unternehmen und wird in den Vorschriften, Normen und Regeln von BG, DVGW und VDE wie folgt definiert: Technische Fachkraft ist, wer aufgrund seiner fachlichen Ausbildung, Kenntnisse und Erfah run gen sowie Kenntnisse der einschlägigen Normen die ihm übertragenen Arbeiten beurteilen und mögliche Gefahren erkennen kann. Technische Führungskraft ist eine Fachkraft, die Fach- und Aufsichtsverantwortung übernimmt und vom Unternehmer dafür beauftragt wird. Die Technische Führungskraft für Strom-, Gas- und Wassernetze ist eine Technische Fachkraft mit den entsprechenden technischen Handlungskompetenzen und muss über eine qualifizierte, in der Regel dreijährige Berufserfahrung in verantwortlicher Position in
5 ORGANISATION & MANAGEMENT Qualifikation ausgerichtet auf Niveaustufe E 1 nach QRT Technische Führungskraft Masterarbeit mit einem Thema aus dem Verantwortungsbereich einer mehrspartigen Führungskraft 1 Führungssemester Asset Management 90 Credits 30 Credits 20 Credits Betriebliche Qualifikation in der Verantwortung des Unternehmens und der bestellten Technischen Führungskraft Qualifikation ausgerichtet auf Niveaustufe D 1 nach QRT Technische Fachkraft Projektarbeit mit Präsentation 2 Fachsemester Technologie Netztechnik und Netzbetrieb Strom oder Gas / Wasser Masterstudiengang an der Hochschule Abb. 3: Kombination Masterstudiengang mit betrieblicher Qualifikation 40 Credits Projektarbeit mit Präsentation 2 Fachsemester Technologie Netztechnik und Netzbetrieb Strom oder Gas / Wasser Kombination aus Hochschulsemester und betrieblicher Qualifikation Quelle: Fassnacht, Hildebrandt, Prof. Lendt, Sattler ordnen diese in die Niveaustufe D 1 gemäß Qualifikationsrahmen QRT ein. Die beim Masterstudiengang im dritten Semester vermittelten Wissensinhalte sind auf den Erwerb von ingenieurtechnischen Analyse- und Entscheidungskompetenzen für Technische Führungskräfte ausgerichtet, die beim Asset Management von Versorgungsnetzen benötigt werden. Zusammen mit der Masterarbeit wird so der Nachweis erbracht, dass die Absolventen auch in der zweiten Sparte später Fachund Aufsichtsverantwortung übernehmen können. Ansprechpartner zum gruppenakkreditierten Masterstudiengang: Fachhochschule Ostfalia (Braunschweig/Wolfenbüttel) Strom: Prof. Dr.-Ing. Martin Könemund m.koenemund@ostfalia.de Gas: Prof. Dr.-Ing. Benno Lendt b.lendt@ostfalia.de Wasser: Prof. Dr.-Ing. Rosemarie Karger r.karger@ostfalia.de Fachhochschule Trier Strom: Prof. Dr.-Ing. Burkhard Fromm Gas: Prof. Dr.-Ing. Manfred Schlich Wasser: Prof. Dr.-Ing. Stefan Wilhelm Fachhochschule Esslingen Gas: Prof. Dr.-Ing. Martin Dehli zusammen mit Fachhochschule Stuttgart Wasser: Prof. Dr.-Ing. Paul Schmitt fromm@fh-trier.de schlich@fh-trier.de wilhelm@fh-trier.de martin.dehli@hs-esslingen.de paul.schmitt@hft-stuttgart.de InteressentInnen wenden sich zwecks Information und Bewerbung in Wolfenbüttel an Ralf Zinke (r.zinke@ostfalia.de oder ) in Esslingen/Stuttgart an Mathias Rinder (m.rinder@enbw.com oder ) und in Trier/Bonn an Robert Sattler (sattler@dvgw.de oder ) Der speziell entwickelte Masterstudiengang mit seiner Master-Prüfungsordnung zum Studiengang Netztechnik und Netzbetrieb für die Lehrgebiete Gas, Wasser und Elektrotechnik bietet den Absolventen und den Auswahlverantwortlichen in den Unternehmen ein großes Maß an Sicherheit bei der Beurteilung der in den Normen geforderten fachlichen Ausbildung zu Fach- und Führungskräften, hier mit Mehrsparten-Handlungskompetenz. Beabsichtigen Studierende nach dem Zwischenzeugnis nicht den Masterabschluss zu machen, so verbleiben sie auf der Niveaustufe D 1 als Technische Fachkraft. Sie können später das dritte Semester und die Masterarbeit nachholen. Sie können aber auch auf dem betrieblichen Qualifikationsweg die noch fehlenden Kompetenzen zur Technischen Führungskraft erwerben. Darüber ist laut Vorschriften, Normen und Regeln ein Nachweis zu führen und zu beachten, dass die Verantwortung für diesen betrieblichen Qualifikationsweg beim Unternehmen und der bestellten Technischen Führungskraft liegt (Abb. 3). Gemäß den Durchführungsanweisungen der Berufsgenossenschaftlichen Vorschrift BGV A 3 und der DIN-Norm bzw. VDE-Bestimmung DIN VDE kann zur Beurteilung der fachlichen Ausbildung auch eine mehrjährige Tätigkeit auf dem betreffenden Arbeitsgebiet mit Ausbildung in Theorie und Praxis nach Überprüfung durch eine Elektrofachkraft herangezogen werden. Der Nachweis ist zu dokumentieren. Damit 44
6 wird auch der Weg einer betrieblichen Qualifikation zur fachlichen Ausbildung von Fachund Führungskräften aufgezeigt. Die Liberalisierung der Energiemärkte sowie die Entwicklungen bei der Energiewende fordern zukunftsfähige Ansätze beim Bau und Betrieb von Energie- und Wassernetzen. Für das Fach- und Führungspersonal erfordert das oft eine Mehrfachbefähigung. So müssen sie in einem ersten Arbeitsgebiet eine umfassende Qualifikation und in einem zweiten oder dritten Arbeitsgebiet eine zusätzliche Teil- oder Vollqualifikation besitzen. Entscheiden sich der Mitarbeiter und das Unternehmen für eine Mehrfachbefähigung über den Masterstudiengang Netztechnik und Netzbetrieb, so ist der Absolvent berechtigt, die Berufsbezeichnung Netzingenieur zu führen. Dieses Recht, das im Einklang mit den Ingenieurgesetzen der einzelnen Länder zum Schutz der Bezeichnung Ingenieur steht, wird ihnen durch das Zeugnis der Fakultäten bzw. Fachbereiche eingeräumt. Als Netzingenieur ist er für die wachsenden Herausforderungen bestens qualifiziert. Die Prüfungen von Handlungskompetenzen auf der Basis öffentlich-rechtlich verankerter Prüfungsordnungen oder von Verbändeprüfungsordnungen entlasten die Auswahlverantwortlichen bei der Beurteilung der fachlichen Qualifikation der Mitarbeiter erheblich. Für den Erwerb dieser Mehrsparten-Handlungskompetenz haben die genannten Hochschulen, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und die Verbände DVGW und VDE mit den Prüfungsordnungen für Netzmonteure, Netzmeister, Netzingenieure und Netzplaner belastbare Standards gesetzt und damit das Fundament für sach- und fachgerechtes Arbeiten in spartenintegrierten Unternehmen geschaffen. Quellen: BG-Vorschrift BGV A 3 l Aktualisierte Nachdruckfassung 2005 Berufsgenossenschaftliche Unfallverhütungsvorschrift Elektrische Anlagen und Betriebsmittel BGG 944 l Juli 2000 Berufsgenossenschaftliche Grundsätze Ausbildungskriterien für festgelegte Tätigkeiten im Sinne der Durchführungsanweisungen zur BG-Vorschrift Elektrische Anlagen und Betriebsmittel (BGV A3) DIN VDE (VDE ) : Deutsche Norm zugleich VDE-Bestimmung Anforderungen an die im Bereich der Elektrotechnik tätigen Personen DIN VDE (VDE ) : Deutsche Norm zugleich VDE-Bestimmung Betrieb von elektrischen Anlagen Teil 100: Allgemeine Fest legungen DQR Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen l 22. März 2011 Verabschiedet vom Arbeitskreis Deutscher Qualifikationsrahmen (AK DQR) DVGW-Arbeitsblatt G 1000 l November 2005 Technische Regel Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von Unternehmen für den Betrieb von Anlagen zur leitungsgebundenen Versorgung der Allgemeinheit mit Gas (Gasversorgungsanlagen) DVGW-Arbeitsblatt W 1000 l November 2005 Technische Regel Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von Trinkwasserversorgern VDE-AR-N 4001 : VDE Anwendungsregel Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von Unternehmen für den Betrieb von Elektrizitätsversorgungsnetzen (S 1000) VDE-Empfehlung für die Erhaltung der Berufsbezeichnung Ingenieur Veröffentlicht Frankfurt am Main im August 2009, Professoren Gerlach und Klausing Qualifikationsrahmen für den Erwerb von technischer Handlungskompetenz bei Fach- und Führungskräften (QRT) in der Strom-, Gas- und Wasserversorgung 1. Auflage 2012 Verabschiedet vom Expertenkreis beim DIHK Deutscher Industrie- und Handelskammertag e. V. Mitgewirkt haben Mitglieder und Mitarbeiter vom BG ETEM, DVGW e. V., FNN im VDE e. V. und GMQ e. V. Die Broschüre mit dem Qualifikationsrahmen QRT ist bei der DIHK Service GmbH gegen eine Schutzgebühr zu beziehen bestellservice@verlag.dihk.de Kontakt: Dipl.- Ing. Axel Fassnacht Leibniz Universität Hannover Institut ISAH Prof. Dr.-Ing. K.-H. Rosenwinkel Forschungsprojekt Mehrsparten-Qualifikation Tel.: axel.fassnacht@gmq-forum.de Dipl.-Ing. Rainer Hildebrandt ehemals E.ON Avacon AG für FNN im VDE e. V. Hölderlinweg Laatzen Tel.: rhildebrandt@arcor.de Prof. Dr.-Ing. Benno Lendt Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Salzdahlumer Str. 46/ Wolfenbüttel Tel.: Fax: b.lendt@ostfalia.de Internet: Dipl.-Ing. Robert Sattler DVGW-Berufsbildungswerk Center West Kupferbergterrasse 16, Mainz Tel.: sattler@dvgw.de Internet: n
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