Werbung selber machen

Transkript

1 Werbung selber machen Augen auf Werbung Vorbemerkung Dieser rein praktische Teil sollte zum Pflichtteil des Projekts gehören, da er in besonderer Weise die Eigenständigkeit der Kinder herausfordert. Durch die abschließende Produktion eigener Werbung erhält die Unterrichtsreihe einen intensiven Erlebnischarakter. Sie ermöglicht es den Kindern, das kreative Potenzial, welches der Gestaltung von Werbung zugrunde liegt, selbst zu erfahren. Sie setzen außerdem die zuvor erworbenen Kenntnisse durch aktive Medienarbeit selbstständig in die Praxis um. Material für den Einstieg und für die Präsentation DVD-Kapitel Flohmarkt für die Arbeitsphase Werbegegenstand und Werbemittel gemeinsam finden Arbeitsblatt 17 Schaubild 4 Werbeplakat entwerfen Auftragskarte 25 verschiedene Werbebeispiele Papier und Stifte Plakatkarton Computer und Drucker Radiospot aufnehmen Auftragskarte 26 CD-Player und CDs Kassettenrekorder mit Mikrofon Fernsehspot drehen Auftragskarte 27 zwei Videokameras Requisiten/Verkleidungskiste Plakatkarton, falls vorhanden Machen Sie den Umfang der Produktionsphase von Ihrer Zeit abhängig: Haben Sie nur eine Doppelstunde zur Verfügung, beschränken Sie sich zum z. B. auf ein pfiffiges Plakat oder einen Radiospot. Sollten Sie eine ganze Projektwoche zur Verfügung haben, können Sie die Werbekampagnen aufwändiger gestalten. Suchen Sie sich das heraus, was Ihnen für Ihre Lerngruppe am attraktivsten erscheint. Sollten Sie einen Werbefilm planen und nicht über die erforderliche Ausstattung verfügen, könnten Sie engagierte Eltern um Hilfestellung bitten. Eine weitere Möglichkeit, technische Unterstützung zu organisieren, bieten die örtlichen Medienzentren, Landesbildstellen oder Filmdienste. Eine Liste mit Internetadressen der Landesbildstellen der jeweiligen Bundesländer finden Sie im Anhang. Ziele Durch die selbsttätige Konzeption einer Werbemaßnahme können die Kinder Produktionsprozesse der Werbung nachempfinden. Indem sie ihr Wissen über einige Gestaltungstechniken gezielt einsetzen, erfahren sie, dass die Kombination von Bildmotiven, Sprache, Musik etc. bestimmte Effekte erzeugen kann. Die Kinder merken, dass die richtige Mischung von Adjektiven, Farben, Formen und anderen Gestaltungselementen den Wert eines Produkts in den Augen der Verbraucher erhöhen kann. Durch die Präsentation vor der Klasse lernen sie, ihre Planung zu strukturieren und die Wahl ihrer Mittel zu begründen. Dauer: 1 2 Tage Vorbereitungszeit: ca. 90 Minuten 62

2 Anregungen für den Unterricht Einstieg Arbeitsphase Besprechen Sie kurz die Ergebnisse der Hausaufgabe aus der letzten Stunde: Welche Dinge aus der ideellen Werbung haben bei den Eltern einen starken Eindruck hinterlassen? Die Kinder sollen diese Dinge in ihrem Kopf behalten, wenn es darum geht, die eigene Werbung zu planen. Schauen Sie noch einmal die DVD an (Flohmarkt). Die Kinder sollen beobachten, wo und wie die Geschwister ihre Flohmarkt-Werbung machen. Knüpfen Sie hier an und motivieren Sie die Klasse, indem Sie betonen, dass sie im Gegensatz zu den Filmkindern inzwischen schon viel mehr über Werbung wissen und jetzt wie die Profis arbeiten können. Zunächst wird festgelegt, wie die Werbebotschaft lauten soll, d. h., welche Vorteile oder Besonderheiten eines (neuen) Produkts oder einer Idee in der Werbung herausgestellt werden sollen. Es gibt viele Möglichkeiten, eine Werbebotschaft zu vermitteln, z. B. witzig, actionreich, märchenhaft, süß, verwirrend, albern, vornehm oder realistisch. Die Gruppen erhalten den Auftrag, eine Werbekampagne für ein Produkt oder eine Veranstaltung zu planen. Jede Werbeagentur trägt auf dem Arbeitsblatt ihren Namen ein und benennt das Produkt, für das sie werben will. Damit die Werbung gut wird, sollte die Gruppe zuerst überlegen, welche Vorzüge oder Besonderheiten ihr Produkt hat. Dann muss eine kreative Idee für die Vermarktung her. Grafiker und Texter sammeln verschiedene Ideen, die für ein und dasselbe Produkt ganz unterschiedlich sein können. Sie überlegen, mit welchen Gestaltungsmitteln man die Vorzüge des Produkts am besten anpreisen und in Szene setzen kann. Dabei sollen sie mit bedenken, wer durch die Werbung eigentlich überzeugt werden soll: Erwachsene, Kinder oder Jugendliche? Natürlich muss auch überlegt werden, welchen Werbeträger man auswählt, also in welchem Medium man wirbt. Setzen Sie das Schaubild 4 noch einmal ein. Auf diesem Bild sehen die Kinder, welche Möglichkeiten der Werbung es gibt. Wiederholen Sie anschließend noch einmal die Gestaltungselemente, mit denen die Werbung arbeitet: Sprache, Bilder, Stimmungen, Formen, Musik, Farben, Schnitttechnik usw. Sie können auch Grundmuster vorschlagen, z. B. ein Produkt mit besonderen Eigenschaften (moderne Technik, Preisvorteil), ein Produkt, das dich in eine Fantasiewelt bringt, Prominente treten auf, Normale Menschen empfehlen: Ich benutze, weil Sammeln Sie mit den Kindern Dinge, für die sie Lust hätten, Werbung zu machen. Gründen Sie drei bis vier Werbeagenturen, die sich jeweils mit einem Produkt befassen. Dazu nehmen Sie das Arbeitsblatt 17 zur Hilfe. Hier legen sich die Kinder auf ihren Agenturnamen und auf das ausgesuchte Produkt oder einen anderen Werbegegenstand fest. Nach Möglichkeit sollten sie erst anschließend entscheiden, mit welchem Medium sie werben möchten. 63

3 Augen auf Werbung Auftrag: Plakat Abschlusskreis Wichtig ist hier, dass die Information im Vordergrund steht und sich nicht in der Verzierung verliert. Auf dem Plakat sollen Produktinformationen, ein Bild als Blickfang und ein einprägsamer Slogan zusammengestellt werden. Um eine gute Gesamtwirkung zu erzielen, sollte das Plakat nicht überladen sein (weniger ist mehr!). Sprache und formaler Aufbau sollen klar verständlich sein. Die Gruppe kann verschiedene Entwürfe anfertigen und untereinander diskutieren, welcher am besten geeignet ist. Sie können die Fragen nacheinander bearbeiten und sich Abbildungen anderer Werbeplakate als Vorbilder nehmen. Auftrag: Radiospot Nachdem die Arbeiten fertiggestellt sind, präsentieren die Kinder ihre Werbung vor der Klasse und erklären, warum sie denken, dass sie ansprechend ist und funktionieren wird. Für die Präsentation können sie sich an folgenden Punkten orientieren: Unsere Werbung wirbt für Die Geschichte in unserer Werbung zeigt Wir haben diese Bilder/diesen Text ausgewählt, weil Die Musik ist, weil Wir fanden die Umsetzung unserer Idee einfach/ schwer, weil Durch die Aufgabe haben wir gelernt, dass Genau wie der TV-Spot braucht der Radiospot eine genaue Vorplanung durch ein Storyboard. Auch hier können sich die Kinder an den Fragen der Auftragskarte orientieren. Auftrag: TV-Spot Viele Kinder werden sich für diese Form entscheiden wollen. Dafür brauchen sie eventuell technische Hilfestellung. Fragen Sie, wer in der Gruppe mit einer Kamera umgehen kann. Der TV-Spot ist auch deshalb anspruchsvoll, weil er einer genauen Vorplanung bedarf. Vorab sollte ein Storyboard entwickelt werden, das Bildabfolge, Dialoge und eventuell Kameraeinstellungen skizziert. Machen Sie die Kinder darauf aufmerksam, dass man mit verschiedenen Kameraeinstellungen und -perspektiven unterschiedliche Wirkungen erzielen kann. Die Kinder können sich an der Auftragskarte orientieren. 64

4 Anregungen für den Unterricht Was denkt die Klasse darüber? Wenn alles fertig ist, können die Kinder ihre Arbeiten in einer großen Ausstellung und in einem entsprechend feierlichen Rahmen präsentieren: z. B. eine feierliche Enthüllung der Plakate oder Hörinseln mit dem Radiospot oder sogar eine Vorführung des TV- Spots auf einer großen Leinwand. Natürlich können Sie zur Ergebnispräsentation auch die Eltern einladen. Falls die Kinder sich entschlossen haben, ein Ereignis oder eine Veranstaltung zu bewerben, besprechen Sie, wann und wo die Werbung in der Schule zum Einsatz kommen könnte: den TV-Spot in der großen Pause allen Kindern zeigen, Handzettel verteilen, Plakate aufhängen usw. Fragen Sie am Ende der Reihe nach der eigenen Einschätzung des Gelernten. Sie können, wie zu Anfang, nochmals eine Umfrage starten zum Thema: Was habe ich über Werbung gelernt? und Was hätte ich vorher nicht gedacht? Dann beide Aufnahmen anhören, vergleichen und danach an den Fragen festmachen: Was hat sich verändert? Bin ich jetzt kritischer gegenüber Werbung eingestellt? Fächerbezüge Deutsch: Reime in der Werbung und anderswo Wortspiele Stilmittel Kunst: Entwurf eines Markenmännchens Eigenschaften, Ausstrahlung etc. eine Cartoonfigur entwerfen Rolle von Cartoonfiguren in der Werbung Kulissen entwerfen, Masken und Verkleidungen herstellen aus Müll Mode entwerfen Klappmaulfigur als Werbeträger entwickeln und herstellen Mathematik: Aktionen planen: Was kostet das Material? Musik: Klänge und Rhythmen als Werbebotschaft entwickeln Werbejingles mit selbstgebauten Instrumenten Welche Instrumente unterstützen welchen Werbeslogan am besten? Melodie zu einem erdachten Werbeslogan erfinden, die eigene Person oder einen Gegenstand betreffend 65

5 Mediaagentur Schaubild 3: Wie entsteht Werbung? Hersteller Hey, da müssen alle zusammenarbeiten! Werbeagentur Produktionsfirma Die Mediaagentur plant, wann, wo und wie häufig die fertige Werbung zu sehen/hören sein wird. Der Hersteller eines Produktes gibt die Werbung in Auftrag. Grafiker und Texter aus einer Werbeagentur präsentieren dazu passend ihre Ideen. Dann geht die Werbung in die Produktion. 2007

6 2007 Zeitschrift Schaubild 4: Verschiedene Werbetrager Spot in Fernsehen und Radio Plakat Prospekt Werbegeschenk Werbung findest du fast überall! Internet

7 Werbung selber machen Auftragskarte 25 Gestaltet ein Plakat zu eurer Werbekampagne! Nehmt euch andere Plakate als Vorbilder. Zunächst überlegt euch eine Botschaft: Wer soll das Produkt kaufen? Wer soll die Idee gut finden? Kinder, Eltern oder Großeltern? Was soll über euer Produkt gesagt werden? Was sieht man auf dem Plakat? Welche Information ist am wichtigsten? Gibt es einen Slogan? Gibt es ein Foto? Gibt es eine Zeichnung oder ein anderes Motiv? Soll die Beschriftung euer Plakat verzieren, einfach oder ganz auffällig sein? Welche Farben passen am besten? Denkt ihr euch ein Logo aus, das man gut wiedererkennen kann? Welche Farben passen zu eurer Zielgruppe und zu eurer Botschaft? Werbung selber machen Auftragskarte 26 Nehmt euren eigenen Radiospot auf! Macht einen Plan, wie euer Spot ablaufen soll. Die Liste hilft euch dabei: 1) Was soll über das Produkt gesagt werden? 2) Was passiert? Gibt es eine Geschichte? 3) Wer spricht? Was wird gesagt? Wie wird es gesagt? 4) Welche Musik oder Geräusche hört man? Was braucht man dafür? Nehmt jetzt eure unterschiedlichen Szenen auf. Achtet darauf, dass die Sprecher laut und deutlich sprechen! 2007

8 Werbung selber machen Auftragskarte 27 Dreht euren eigenen TV-Spot! Schreibt zuerst auf, WAS ihr über euer Produkt sagen wollt: Unser Produkt ist anders und besser! 1) Für was machen wir Werbung? 2) Was ist das Tolle daran? Was sind die Vorteile? 3) Für wen ist das toll? Kinder, Eltern, Großeltern O.K.! Und wie zeigen wir das vor der Kamera? Dann schreibt auf, WIE ihr das zeigen wollt: 1) Wie wollen wir die Eigenschaften darstellen? 2) Denken wir uns ein Logo aus? 3) Wird eine Geschichte erzählt? Vor welchem Hintergrund? 4) Welche Stimmung hat die Werbung? Ist sie lustig, spannend oder ernst? 5) Wer spielt? Stars, normale Leute, Tiere, Fantasiefiguren etc.? 6) Sprechen diese Figuren oder spricht ein Erzähler im Hintergrund? 7) Was wird gesprochen? Und wie? 8) Welche Geräusche passen zur Stimmung? Welche Musik? Welche Farben? 2007

9 Name unserer Werbeagentur: Arbeitsblatt 12 Werbung selber machen Wir werben für ein Produkt (Auto, Spielzeug ) eine gute Sache (Tierschutzverein, Umweltschutzorganisation ) unsere Lehrerin/unseren Lehrer etwas anderes: Als Werbeträger entscheiden wir uns für: Plakat -> Nehmt euch Auftragskarte 25! Radiospot/Werbesendung -> Nehmt euch Auftragskarte 26! TV-Spot -> Nehmt euch Auftragskarte 27! Schon mal von der Werbeagentur PAR gehört? P wie Paul, A wie Anne und R wie Ralf? Paul meint sicher die Werbeagentur RAP? Werbeagentur RAPF klingt aber komisch 2007