Case Management. im Sozialpädiatrischem Zentrum des Kinderkrankenhauses Amsterdamerstraße in Köln
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- Henriette Fried
- vor 8 Jahren
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1 Case Management im Sozialpädiatrischem Zentrum des Kinderkrankenhauses Amsterdamerstraße in Köln
2 Gliederung Definition Procedere Konkretes Fallbeispiel
3 Das Case Management ist eine am Bedarf der Familie orientierte Unterstützung, Vernetzung und Nachsorge, die hilft, mit der Frühgeburtlichkeit / Erkrankung des Kindes zurechtzukommen
4 Begleitung der Eltern mit ihren kleinen Frühgeborenen (Geburtsgewicht < 1000g) - im Krankenhaus - und auf dem Weg nach Hause Beginn der Begleitung ca. 4 Wochen nach Geburt Ende der Begleitung ca. 3 Monate nach Entlassung
5 Schwerpunkte und Ziele des Case Managements - Begleitung der Eltern während des Krankenhausaufenthaltes Stärkung der elterlichen Kompetenz und Sicherheit Unterstützung der Eltern-Kind-Beziehung Informationen zur Frühgeburtlichkeit - Entlassungsplanung - Vernetzung von Hilfsangeboten - Terminierung und Organisation notwendiger Kontrolluntersuchungen - Anbindung an eine ortsnahe Frühförderstelle zur langfristigen Entwicklungsbegleitung - Anbindung an die Frühgeborenensprechstunde des SPZ des Kinderkrankenhauses - Unterstützung nach der Entlassung
6 Procedere des Begleitprogramms Begleitung während des Krankenhausaufenthaltes Erstkontakt zu den Eltern 4-6 Wochen nach der Geburt des Kindes - Vorstellung des Begleitprogramms - Aufnahme der Personalien - Aufnahme der Familienanamnese
7 Beratungsgespräche im Krankenhaus Inhalte: - Zur häuslichen Vorbereitung - Säuglingspflege - Sicherer Säuglingsschlaf - Spezielle Ernährung von Frühgeborenen - Allgemeine Information zur Monitorverordnung - Beantwortung anfallender Fragen zur Frühgeburtlichkeit - Bei Bedarf Kontaktvermittlung zum Sozialdienst, Stillberatung, Psychologin, Seelsorge, Arztgespräch
8 Begleitung der Familie nach der Entlassung Wöchentliche Telefonate der Case Managerin mit den Eltern Telefonische Erreichbarkeit der Case Managerin Angebot eines Hausbesuches
9 Inhalte der Telefonate Allgemeinzustand des Kindes, Trinkverhalten, Gewichtszunahme Schlafverhalten des Kindes Befindlichkeit der Eltern (Ängste, Unsicherheiten) Vorstellung beim Kinderarzt Terminierung und Besprechung notwendiger Kontrolluntersuchungen Besprechung spezieller familiärer / häuslicher Probleme Beratung bei aktuellen Fragen oder Problemen
10 Hausbesuch Klärung anstehender Fragen Bei Bedarf Beratung und Anleitung im allgemeinen oder speziellen Handling Hausbesuch der Case Managerin häufig gemeinsam mit der Frühförderung
11 Das Case Management stellt eine Brücke zwischen der stationären Behandlung in der Klinik und der Versorgung zu Hause dar.
12 Finanzierung Stationäre Begleitung erfolgt durch eine zweckgebundene Spende Poststationäre Begleitung erfolgt durch die Krankenkasse (Überweisung vom Kinderarzt)
13 Vorstellung einer konkreten Begleitung Weibliches Frühgeborenes der 24+2 Schwangerschaftswoche Geburtsgewicht 666g Insgesamt 31 Diagnosen Wichtigste Diagnosen extrem unreifes eutrophes FG Atemnotsyndrom, Pneumothorax Hirnblutung III / Zerebraler Krampfanfall Akute Niereninsuffizienz, Kapillarlecksyndrom Magenperforation / Akute Peritonitis Gastro-ösophagealer Reflux Retinopathia praematurorum II+ mit Laserindikation
14 Anamnese Geburt im Perinatalzentrum des städtischen Krankenhaus Holweide Intubation & Beatmung, Surfactantapplikation Extubation am ersten Lebenstag (CPAP-Unterstützung) Am Dritten Lebenstag Pneumothorax mit Anlage von Thoraxdrainagen und erneuter Intubation Nachweis einer Hirnblutung beidseits Am achten Lebenstag akute Verschlechterung mit massivem geblähtem Abdomen
15 Verlegung in das Kinderkrankenhaus Amsterdamerstrasse Transport durch Arzt und Intensivfachpflegkraft des Kinderkrankenhauses Erstkontakt zur Mutter während der Verlegung OP des Kindes in der gleichen Nacht Sieben Tage Nachbeatmung, Katecholaminbedarf, massives Kapillarleck, gestörte Wundheilung, Problematischer enteraler Nahrungsaufbau, Anlage einer Duodenalsonde Nach ca. 9 Wochen Nahrungsaufbau über Magen möglich 11 Wochen nach Geburt Nachweis einer ROP > Lasertherapie erfolgt Entlassung aus dem Krankenhaus 17 Wochen nach der Geburt in stabilem AZ und gutem Ernährungszustand
16 Begleitung des Case Managements In den ersten sechs Lebenswochen Kontakt als Pflegekraft Nach 6 Wochen Erstkontakt als Case Managerin Inhalte des Erstgesprächs: - Vorstellung des Begleitprogramms - Befindlichkeit der Mutter - Ängste und Sorgen - Freude über Stabilisierung des kindlichen AZ - Känguruhing - Fördermaßnahmen nach Entlassung des Kindes - Ernährung
17 Inhalte der 6 Folgegespräche im Krankenhaus - Ernährungsberatung - Beratung zur Erstlingsausstattung / Säuglingspflege - Sicherer Säuglingsschlaf - Frühförderung und Fördermaßnahmen nach Entlassung - Heimmonitoring - Erstkontakt zur Frühförderung der Stadt Köln erfolgt im Kinderkrankenhaus und wird durch die Case Managerin begleitet
18 Spezielle Gesprächsinhalte Besprechung der speziellen Diagnosen - Hirnblutung - Retinopathia - Gastro-ösophagealer Reflux
19 Befindlichkeit der Eltern während des Krankenhausaufenthaltes Große Sorgen / Ängste / Belastungen - Überleben des Kindes - Mittel- und langfristige Entwicklung des Kindes - Ernährbarkeit des Kindes nach Entlassung - Belastung durch den langen Krankenhausaufenthalt (17 Wochen) Unsicherheit - Bonding - Versorgung des Kindes, allgemeines Handling, Einschätzung der kindlichen Signale Freude und Zuversicht - erst gegen Ende des Krankenhausaufenthaltes
20 Signale der Mutter Großer Gesprächsbedarf Hoher Informationsbedarf Bedürfnis über die Entwicklung des Kindes zu sprechen Isolierung vom Freundes- und Familienkreis
21 Begleitung der Eltern nach der Entlassung 10 Telefonate 1 Hausbesuch
22 Während der ersten 2 Wochen nach Entlassung engmaschige Telefonate Inhalte: Ernährung des Kindes Unsicherheiten - Einschätzung der kindlichen Signale - Eingewöhnung des Kindes in die häusliche Umgebung - Reizüberflutung - Umgang mit Heimmonitor - Entwicklung des Kindes Kinderarzt Terminierung notwendiger Kontrolluntersuchungen durch Case Management
23 Wöchentliche Telefonate Inhalte: Verbesserung der Ernährungssituation Zunehmende Sicherheit der Eltern Beratung zur Entwicklung von Alltagsstrukturen Hausbesuche der Frühförderung Motorische Entwicklung des Kindes Kinderarzt Erster Termin im SPZ
24 Hausbesuch 5 Wochen nach Entlassung des Kindes Besprechung des AZ und der Ernährungssituation Beobachtung des Kindes bei Interaktion mit Eltern Besprechung von späteren Aktivitäten Information zu den nächsten Entwicklungsschritten des Kindes Wechsel des Kinderarztes / KG-Verordnung Ausführliches Gespräch zum Entlassungsbrief des Kindes
25 Komplikation 9 Wochen nach Entlassung Anruf der Mutter bei Case Managerin Pupillendifferenz des Kindes bei Lichteinfall Vorstellung beim niedergelassenen Augenarzt erfolgt Überweisung in die Augenklinik des Kinderkrankenhauses (Termin in 2 Wochen) Große Verunsicherung und Sorge der Eltern Kontaktaufnahme Case Management zum leitenden Oberarzt der Intensivstation Dringende Empfehlung zum Sono-Schädel (ehem. Hirnblutung) Sono-Schädel zeitnah erfolgt Vorstellung beim Augenarzt der Kinderklinik erfolgt
26 Beendigung der Begleitung durch das Case Management 13 Wochen nach Entlassung des Kindes aus dem Krankenhaus Gesunde Eltern-Kind-Bindung Spürbare Sicherheit, Zuversicht und Freude der Eltern Stabiler AZ und Ernährungssituation des Kindes Sämtliche Kontrolluntersuchungen sind erfolgt Anbindung an SPZ / Frühförderung / KG sicher eingestielt
Ziel ist es, alle Abläufe von der Aufnahme bis zur Entlassung aus einer Hand zu koordinieren.
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