Neue Mitte für Nidderau

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1 Neue Mitte für Nidderau Etwa 40 Kilometer nordöstlich von Frankfurt liegt die Stadt Nidderau, ein Zusammenschluss mehrerer Ortschaften, der lange schon ein identitätsstiftendes Zentrum fehlte. Ein europaweit ausgeschriebener Städtebauwettbewerb für ein Einkaufszentrum mit angrenzender Wohnbebauung sollte daher das Problem lösen. Das siegreiche Büro RKW aus Düsseldorf schlug in seinem Entwurf ein hufeisenförmig angelegtes Ensemble aus Einzelhandelsgeschäften vor mit einem 22 Meter hohen Turm als weithin sichtbare Landmarke. Realisiert wurde das Projekt mit Porenbetonwandelementen von Hebel. Anfang der 1970er-Jahre schlossen sich die Stadt Windecken und die Gemeinde Heldenbergen zur Stadt Nidderau zusammen, in den nächsten Jahren folgten die Orte Eichen, Erbstadt und Ostheim. Doch eine gemeinsame Mitte, ein echtes Stadtzentrum, wollte sich in den kommenden Jahrzehnten nicht entwickeln. Nach Jahren der Beratungen und ergebnislosen Planungen entschied man sich schließlich für die Bebauung einer rund 13 Hektar großen und bislang dünn besiedelten Fläche zwischen Windecken und Heldenbergen. STSTEHEND Seite 1

2 SETZUNG DER BILDER VARIABEL Seite 2 Dort sollte die neue Stadtmitte entstehen in Form eines Quadratmeter großen Einkaufsund Dienstleistungszentrums und einem umgebenden Wohngebiet mit einem verbindenden neuen Stadtplatz. Eleganter Gewerbebau mit Wiedererkennungswert Der Entwurf für das Shoppingzentrum Nidder Forum stammt vom renommierten Architekturbüro RKW. Der eingeschossige Bau mit Platz für 22 Läden und Serviceangebote der Stadtverwaltung umfasst U-förmig einen großen Parkplatz, sodass der Weg zum Einkauf bequem und kurz ist. Im Nordwesten gestalteten die Planer einen markanten Blickpunkt: einen 22 Meter hohen, an eine Flugzeugtragfläche erinnernden Turm, genannt Sky Lounge, in dem ein Restaurant untergebracht ist. Bei guter Wetterlage bietet sich hier ein Blick bis zur Frankfurter Skyline. Den Anschluss an die umgebende Neubausiedlung soll unter anderem ein neuer Stadtplatz schaffen, der sich westlich an das Nidder Forum anschließt. Aber auch die Fassadengestaltung trägt zur Integration in die Wohnbebauung bei: Großzügige Schaufensterfronten wechseln ab mit geschlossenen Flächen. Letztere sind entweder weiß beschichtet oder mit Fassadentafeln in Holzoptik bekleidet. Dies verleiht dem einfachen Baukörper ein ansprechend differenziertes Äußeres. Die bei derlei Gewerbebauten notwendigen fensterlosen Rückseiten tragen die Stadtwappen der Ortsteile. Objektdaten Gebäudeart Wirtschaftsbau Nutzung Einkaufszentrum Standort Nidderau Produkte Stehend montierte Porenbetonwandplatten in 36,5 cm Dicke (1.500 m²) und 25 cm Dicke (1.780 m²) Fertigstellung 02. Juni 2016 Bauherr HBB Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbh Entwurf RKW Architektur+ Düsseldorf Ausführungsplanung schwarz + schwarz Architekten, Hamburg Besonderheiten Hochwertige Optik Optimale Wärmedämmung Hoher Brandschutz Angenehmes Arbeitsklima

3 SETZUNG DER BILDER VARIABEL Seite 2 Viele Einflussfaktoren in der Planungsphase Beim Bau eines Einkaufszentrums spielt nicht nur die Architektursprache eine besondere Rolle, sondern natürlich gilt, diese baulich so umzusetzen, dass alle wirtschaftlichen und funktionalen Aspekte erfüllt werden. So ist ein Gewerbebau zum einen mit einem angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis zu errichten, zum anderen soll er sich im laufenden Betrieb im kalkulierbaren Kostenrahmen bewegen. Auch ein rascher und unkomplizierter Baufortschritt mit klaren konstruktiven Details und einfachen Anknüpfungspunkten der nachfolgenden Gewerke sind in der frühen Planungsphase zu berücksichtigen. Zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kommen die geltenden Gesetze und Normen hinzu, denn das Gebäude muss selbstverständlich den aktuellen Wärme-, Brandschutz- und Schallschutzanforderungen entsprechen. Außerdem soll es nach der Fertigstellung für die Mitarbeiter und Kunden ein angenehmes Raumklima bieten. Letztlich trägt dies alles zur Atmosphäre eines Gebäudes bei, die gerade bei der Planung und Umsetzung von Freizeit- und Einkaufszentren entscheidend ist. Denn nur dort, wo es hell, im Sommer und Winter wohltemperiert sowie akustisch angenehm ist und dazu baulich Sicherheit vermittelt wird, fühlen sich Mitarbeiter und Besucher wohl. Schon in einer frühen Planungsphase stand daher fest, dass das Nidder Forum als Massivbau mit Porenbetonwandelementen von Hebel umgesetzt werden sollte. Das modulare Bausystem von Hebel bietet für all diese Vorgaben die geeignete und sichere Lösung.

4 Sicherheit und Wohlfühlatmosphäre Für das primäre Tragsystem des U- förmigen Hauptgebäudes entschieden sich die Planer für Stahlbetonstützen und -unterzüge. Zwischen den Stützen sind die Porenbetonelemente in den Dicken 36,5 und 25 Zentimeter stehend montiert. Insgesamt wurden rund Quadratmeter Porenbetonwandplatten verbaut. Die Sky-Lounge hingegen ist als Stahlkonstruktion ausgeführt mit einem stabilisierenden Treppenhaus aus Stahlbeton. Die Fassaden des Einkaufszentrums wurden anschließend, je nach Beanspruchung durch Feuchte bzw. Niederschlag, entweder mit einer schlagregendichten weißen Wetterschutzbeschichtung versehen, mit einem Wärmedämmverbundsystem ausgestattet oder mit Platten in Holzoptik bekleidet. Im Gegensatz dazu bilden weiße Faserzementplatten und dunkelgraue Putzflächen die Außenhaut der Sky-Lounge. In puncto Sicherheit überzeugen die massiven Porenbetonwandplatten vor allem in zwei Bereichen: im Brand- und Einbruchschutz. Da der Baustoff Porenbeton rein mineralisch ist, brennt er nicht und bietet bis zu 360 Minuten lang Feuerwiderstand. Zudem entwickeln sich bei einem Brand weder Rauch noch giftige Gase. Aufgrund der vollmassiven Bauweise sind Menschen und Waren in diesen Gebäuden aber nicht nur im Brandfall maximal geschützt, sondern sie stellt auch bei Einbruchversuchen eine wirksame Barriere dar. Zum Sicherheitsaspekt kommt bei Gebäuden aus Hebel Wandplatten ein weiterer Vorteil hinzu: ein gutes Gebäudeklima im Inneren. Denn während die gleichmäßige Porenstruktur dem Baustoff wärmedämmende Eigenschaften verleiht, sorgt der massive Charakter für eine gute Wärmespeicherfähigkeit. Im Gebäudeinneren bleibt es im Sommer so angenehm kühl und im Winter wohlig warm. Außerdem sorgt Porenbeton für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Temperatur und Feuchtigkeit. Dies alles beeinflusst nachhaltig die Aufenthaltsqualität im Einkaufszentrum, was sich schließlich auch in der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit feststellen lässt.

5 Planungen erfolgreich umgesetzt Baubeginn des Zentrums war im Frühjahr 2015, die Eröffnung des Nidder Forums fand dank des schnellen Baufortschritts mit dem flexiblen Hebel-System bereits rund ein Jahr später statt. Und dessen Erfolg gibt den Bauherren, Planern und Entscheidern Recht: Nachdem das Einkaufszentrum nun mehr als ein Jahr in Betrieb ist, zeigt sich, dass die Läden sowohl gut besucht als auch voll vermietet sind. Mithilfe der klaren und modernen rchitektur, des aufwändigen baulichen Akzents der Sky Lounge und der ansprechend gestalteten Außenräume auf dem Stadtplatz hebt sich das Nidder Forum wohltuend von den meist gesichtslosen inselartigen Fachmarktzentren der ländlichen Regionen ab. Hier haben die Bürger Nidderaus endlich einen zentralen Ort zum Einkaufen, Treffen und Verweilen gefunden. Zusammen mit der noch folgenden Bebauung aus Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Doppelhäusern schließt sich nun die Lücke zwischen den Stadtteilen.