Wenn Frauen das Geld verdienen: freiwillige und unfreiwillige Familienernährerinnen
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- Laura Kuntz
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1 Wenn Frauen das Geld verdienen: freiwillige und unfreiwillige Familienernährerinnen Ministerialdirektorin Eva Maria Welskop-Deffaa, Leiterin der Abteilung Gleichstellung, Chancengleichheit des BMFSFJ 1 Präsentation für die FrauenUnion,
2 Familienernährerinnen oder: die Blinden von Gor Die Blinden von Gor, die den Elefanten betasteten, hatten unterschiedliche Eindrücke: der das Ohr betastete, hielt den Elefanten für einen großen rauen Teppich der den Rüssel betastete für eine hohle gefährliche Röhre der die Füße und Beine berührte, hielt ihn für einen mächtigen Pfeiler der den Schwanz berührte für einen riesigen Pinsel: und weil keiner alles wusste, hatte jeder es falsch aufgefasst. Um richtige Politik zu machen, muss man die Wirklichkeit richtig (= umfassend) sehen. Die Kategorie der Familienernährerin öffnet in diesem Sinne den Blick für eine wichtige neue Realität, die bislang häufig übersehen wird, wenn man z.b. von erwerbstätigen Frauen spricht und dabei nicht an die familiäre Situation dieser Frauen denkt Alleinerziehenden spricht und dabei davon ausgeht, dass Frauen mit Partner generell weniger Verantwortung für das Familieneinkommen tragen müssten als solche mit Partner berufstätigen Müttern spricht und dabei die Zuverdienerin als Normalfall im Kopf hat 2
3 Familienernährerinnen 2007: nsgesamt stellen Paarhaushalte mit Familienernährerin 9 % aller Mehrpersonenhaushalte. Hinzu kommen allein erziehende Familienernährerinnen, die 9 % der Mehrpersonenhaushalte ausmachen. Eine Frau als Familienernährerin finden wir somit in 18% aller Erwerbspersonenhaushalte, in denen mehrer Personen zusammen leben. n Ostdeutschland ist der Anteil höher als in Westdeutschland. Quelle: Brehmer, Klenner, Klammer, Wenn Frauen das Geld verdienen, WS-Diskussionspapier Nr
4 Mehrpersonenerwerbshaushalte Deutschland 2007 weibl. Familienernährerin alleinerzieh. 8,8% Andere Kombinationen 2,6% männl. Familienernährer alleinerzieh. 1,2% weibl.familiener- nährerin im PaarHH 9,0% PaarHH beide verdienen gleich 20,9% männl. Familienernährer im PaarHH 57,5% Quelle: SOEP, Brehmer/Klenner/Klammer
5 Familienernährerinnen Kategorien Es gibt Frauen, die freiwillig oder unfreiwillig das Familieneinkommen sichern, die Lebenssituation der Familienernährerin als Ausdruck gelebter Solidarität/als Ergebnis aufgekündigter Solidarität, Familienernährerinnen mit oder ohne Partner Alleinerziehende sind eine Untergruppe der Familienernährerinnen (ohne Partner, meist unfreiwillig, i.d.r. als Ergebnis aufgekündigter Solidarität) der Gefahr einer Prekarisierung im Lebensverlauf sind vor allem Familienernährerinnen ausgesetzt, die unfreiwillig in diese Lage geraten sind Alleinerziehende sind seit vielen Jahren im Fokus der Familien- und Gleichstellungspolitik - die Weitung des Blicks auf alle Familienernährerinnen trägt neueren gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung, beugt Statusverfestigungen vor 5
6 Freiwillige und unfreiwillige Familienernährerinnen Zwei Prozesse bedingen Familienernährerinnen-Konstellationen ENERSETS: zunehmende berufliche Orientierung und Einbindung von Frauen (freiwillig) ANDERERSETS: zunehmende Prekarisierung der Erwerbsarbeit / Arbeitslosigkeit (auch) von Männern (unfreiwillig) 6
7 Freiwillige und unfreiwillige Familienernährerinnen immer mehr Frauen erwerbstätig stetige Zunahme in Westdeutschland Stabilisierung auf hohem Niveau in Ostdeutschland Modell des männlichen Familienernährers auf dem Rückzug wachsende Bedeutung des Einkommens der Frau für sich selbst - Singles für sich und Kinder - allein erziehende Familienernährerin für die ganze Familie wenn beide etwa gleich verdienen für die ganze Familie als Familienernährerin 7
8 Familienernährerinnen als Ausdruck gelebter bzw. als Ausdruck aufgekündigter Solidarität 82 % der Frauen und 81 % der Männer sagen, dass man für die Menschen verantwortlich ist, die man liebt. 80 % der Frauen und 78 % der Männer wünschen sich, dass ihre Partnerschaft ein Leben lang hält. - Solidarität während bestehender Partnerschaft! Aber es zeigt sich die Fragilität dieser Solidarität: Nur 35 % der Frauen und 33 % der Männer stimmen der Aussage zu: Wenn einer der Partner in der gemeinsamen Zeit verschiedentlich zurückgesteckt hat, z.b. beruflich, trägt man auch nach einer Partnerschaft für den Ex-Partner eine gewisse Verantwortung. Nur 18 % der Frauen und 23 % der Männer meinen: Es gibt Gründe, auch nach einer Partnerschaft für seinen Ex-Partner eine gewisse Verantwortung zu tragen Quelle: BMFSFJ/Sinus Sociovision: Partnerschaft und Ehe. Entscheidungen im Lebensverlauf,
9 "Trifft voll und ganz zu (Top-Box einer 4-stufigen Skala) Man ist für Menschen verantwortlich, die man liebt ch wünsche mir, dass eine Partnerschaft ein Leben lang hält Wenn man heiratet, ist das ein verbindliches Bekenntnis zur gegenseitigen Solidarität Wenn man heiratet so sagt der Volksmund teilt man Tisch und Bett. nwieweit trifft diese Aussage auch auf ihre Vorstellungen von Ehe/Partnerschaft zu? Viele Partnerschaften könnten glücklicher sein und länger halten, wenn die Paare sich klarer darüber verständigen würden, was ihr gemeinsames Projekt ist Damit eine Partnerschaft gelingt, sollten beide Partner die gleichen Vorstellungen davon haben, welche Verantwortung sie füreinander übernehmen Viele Paare gehen heute zu schnell auseinander Wenn man zusammenzieht, ist das ein verbindliches Bekenntnis zur gegenseitigen Solidarität Eine Ehe ist auf ein ganzes Leben ausgerichtet Wenn Menschen füreinander dauerhaft Verantwortung übernehmen, ist das eine Entscheidung mit Auswirkungen weit über den Kreis der beiden Partner hinaus Wenn einer der Partner in der gemeinsamen Zeit verschiedentlich zurückgesteckt hat, z.b. beruflich, trägt man auch nach einer Partnerschaft für den Ex-Partner eine gewisse Verantwortung Es gibt Gründe, auch nach einer Partnerschaft für seinen Ex-Partner eine gewisse Verantwortung zu tragen 9 Basis = 2001 Fälle 0% Frauen 100% Männer
10 Familienernährerinnen mit und ohne Partner Die Hälfte der Familienernährerinnen sind Alleinerziehende 1. n Deutschland sind 1,6 Mio Menschen allein erziehend, 90% weiblich % der Alleinerziehenden sind erwerbstätig, vielfach in Vollzeit. 3. Es ist eine Chance, sie als Familienernährerin in den Blick zu nehmen: Die Betrachtung der Gruppe der Alleinerziehenden ist ein statusorientierter Ansatz. Viele von ihnen sind nicht lebenslang allein erziehend, möchten erneut eine Partnerschaft eingehen. 4. Durch die statusorientierte Betrachtung wird die Alleinerziehende oft als Versorgungsempfängerin gesehen - abhängig vom staatlichen Fürsorgeleistungen. 5. Die Vielfalt der Alleinerziehenden wird so ebenso wenig erfasst wie die Vielfalt der Familienernährerinnen. Viele Alleinerziehende sind nicht bedürftig sondern erfolgreich erwerbstätig. Andere teilen Erziehungsarbeit mit ihrem ehemaligen Partner. 6. Politik muss den Blick von statusorientierter zu lebensverlaufsorientierter Betrachtung weiten: Für alle Familienernährerinnen müssen gute Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung stehen. Alle Familienernährerinnen besonders die unfreiwilligen Familienernährerinnen - brauchen gesellschaftliche Anerkennung und Möglichkeiten der Unterstützung bei der Doppelbelastung von Erwerbstätigkeit und Fürsorgeaufgaben. 10
11 Familienernährerinnen ohne Partner Die Wahrscheinlichkeit alleinerziehend zu bleiben ist für sozial Schwache höher Statusgebundene Fördermaßnahmen erschweren die Bindung der Alleinerziehenden an einen Partner 11
12 Familienernährerin trotz geringen Einkommens Deutschland 2007 n Paarhaushalten verdienen... 78,1% männliche Hauptverdiener weibliche Hauptverdiener 42,6% 30,6% 26,8% 17,8% 4,1% 1 bis bis über Quelle: SOEP 2007, Brehmer, Klenner, Klammer
13 Familienernährerinnen Dynamiken Wie kommt es zur Familienernährerinnen-Konstellation? 1. Lebensform - Allein erziehende Frauen 2. Erwerbskonstellation - Frau erwerbstätig Mann arbeitslos - Frau erwerbstätig Mann nicht erwerbstätig 3. Einkommensrelation - beide erwerbstätig: Frau hat bessere Einkommenschance als Mann - beide erwerbstätig: Mann hat prekäre Erwerbseinbindung 13
14 Gemeinsamkeiten im Selbstverständnis von Familienernährerinnen Autonomie nicht Vorrangstellung Frauen schätzen berufliche und finanzielle Selbständigkeit, nicht unbedingt den Familienernährerinnen-Status Leitbild Autonomie beider Partner: jede und jeder soll beitragen kaum Ausnutzen der Macht Kaschieren seiner Rolle (Bedingter) Äquivalenzaustausch zum Teil schätzen sie andere Beiträge des Partners als Ausgleich (Haus, Handwerkerleistungen, alltägliche Entlastung) kein Beharren auf gerechter Hausarbeitsteilung Streben nach Work-Life-Balance und Vereinbarkeit Wahrnehmen der Verantwortung für Kinder / ggf. Pflegebedürftige kein Rundum-Sorglos-Paket 14
15 Familienernährerinnen - Zwischenergebnis Familienernährerinnen kein Wunschmodell Noch wichtiger als hohe berufliche Position der Frau ist Niedrigeinkommen und Arbeitslosigkeit des Mannes FE-Status nicht unbedingt mit Modernisierung der Geschlechterarrangements verbunden Hausarbeitsteilung zwischen traditionell und egalitär kein Rollentausch Frauen ernähren zu anderen Bedingungen als Männer - Gefahr: Prekarisierung im Lebenszusammenhang 15
16 Familienernährerinnen - Schlaglichter 1. Wie in einem Brennglas werden in der Situation der Familienernährerinnen gleichstellungspolitische Themen, wie geringer Lohn aufgrund des Gender- Pay-Gaps oder schlechtes Arbeitsmarktchancen wegen mangelnder Kinderbetreuungsmöglichkeiten, verschärft sichtbar. 2. Die Familienernährerin ist i.d.r. keine frei gewählte Lebenssituation / -form, sondern oft aus Not geboren (Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Niedriglohn des Partners, aber auch Verlust des Partners durch Trennung oder Scheidung) Sie entspricht nicht dem männlichen Familienernährer mit umgekehrten Vorzeichen. Familienernährerinnen verdienen sehr viel weniger als die Familienernährer, z.t. wegen Teilzeitbeschäftigung, Minijobs oder geringerer Bezahlung 4. Die Partner haben häufig ein traditionelles Rollenverständnis und entlasten sie nicht bei der Hausarbeit. Die Familienernährerinnen sind somit einer Doppelbelastung aus Einkommenssicherung und Fürsorgeaufgaben ausgesetzt, ohne von der sozialen Umgebung oder über die institutionellen Rahmenbedingungen unterstützt zu werden.
17 Eine gezielte Lebenslaufpolitik, die die Politik für Alleinerziehende alten Zuschnitts zu einer neuen Politik für alle Familienernährerinnen weiterentwickelt, zeichnet sich durch Kombination verschiedener Ansätze aus. 17
18 Maßnahmen des BMFSFJ 1. Die Betrachtung der Familienernährerinnen erfolgt in der Lebensverlaufsperspektive und nicht statusgerichtet, wie es meist bei der Diskussion der Situation Alleinerziehender geschieht. Auch Alleinerziehende werden unter dem Blickwinkel der Familienernährerin nicht primär als defizitär und abhängig von Sozialleistungen gesehen, sondern positiv als sich und andere versorgende Frau. Die Zusammenarbeit mit den Forscherinnen Ute Klammer und Christina Klenner, die die Familienernährerin in ihren Forschungen entdeckt haben, erfolgt u.a.in der Gleichstellungsberichtskommission. Frau Prof. Klammer ist Vorsitzende der Kommission, die ihren Bericht am unter dem Titel Neue Wege gleiche Chancen. Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf vorlegen wird. 18
19 Maßnahmen BMFSFJ 2. Zusammenarbeit mit MP für ausl. und internationales Sozialrecht, München: Projekt Was kommt nach dem Ernährermodell ; - n Konferenz Rollenleitbilder und realitäten in Europa: Rechtliche, ökonomische Realitäten, 2008, wurden die neuen Erkenntnisse aus Projekt der HBS zu Familienernährerinnen erstmals einbezogen. Die Tagung ist in der Forschungsreihe BMFSFJ, Bd. 8 dokumentiert. - n der Folge wurde eine (von drei) autonomen v.a. mit Wissenschaftler/innen besetzten Arbeitsgruppen zu Familienernährerinnen eingesetzt, die ein Policy Paper zu politischen und rechtlichen Herausforderungen zu Frauen als Ernährerinnen der Familie erstellte. - Präsentation des Policy Papers bei einer Abschlusskonferenz des Projekts am im Paul-Löbe-Haus, eröffnet von St Hecken. Anwesend war eine Fachöffentlichkeit aus Parlament, Wissenschaft und Verbänden. Die Dokumentation der Tagung liegt im Frühjahr 2011 vor. 19
20 Maßnahmen BMFSFJ 3. Politikentwicklungsprojekt Familienernährerinnen im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit dem DGB (Jan bis März 2012). Modul: Konferenzen und Workshops: , Fachtag Wer ernährt die Familie? Rahmen der DGB- Bundesfrauenkonferenz Juli 2010 Fachtagung in Leipzig mit Präsentation der bereits vorliegenden Forschungsergebnisse der Hans-Böckler-Stiftung mit Diskussion in den Panels Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft : 2 vertiefende Workshops, einmal mit DGB-Mitgliedsverbänden zu betrieblichen und tariflichen Aspekten und zum anderen mit Vertreterinnen aus Gewerkschaft, Parlamenten und Ministerien zu sozialrechtlichen, arbeitsrechtlichen und steuerrechtlichen Aspekten der Situation der Familienernährerinnen. 20
21 Maßnahmen BMFSFJ. Modul: Homepage Familienernaehrerin.de mit interaktiven Elementen - Freischaltung im Frühjahr, nhalt: nformationen über die Situation der Familienernährerinnen, Forschungsstand, Berichte über das Projekt, Dokumentationen - interaktive Online-Diskussion, die mit einer Postkartenaktion beworben wird.. Modul: Toolbox Enthält Vorbereitungsmaterial für Veranstaltungen unterschiedlicher Formate vor Ort um insbesondere in den Betrieben für die Thematik zu sensibilisieren. V. Modul: Roadmap Zum Projektende: Entwicklung eines Aktionsfahrplanes, sog. Roadmap, mit Handlungsempfehlungen für Politik, Gesellschaft und Betriebe und Umsetzungsmöglichkeiten, um Familienernährerinnen adäquat zu unterstützen. 21
22 Maßnahmen des BMFSFJ 4. Aktionsprogramm Perspektive Wiedereinstieg Wiedereinstieg mit Perspektive Familieneinkommen der Frau durch die Entwicklung des Arbeitsmarktes von zunehmender Bedeutung. Eigenständige Alterssicherung von Frauen unverzichtbar (Krise, Unterhaltsrecht). Vielfalt der Lebensverläufe von Frauen verlangt passgenaue Unterstützungsmaßnahmen für Übergänge. Konkret sieht die BA folgende Handlungsbedarfe: Die Übergänge im Verlauf der Erwerbsbiographie gestalten sich immer schwieriger. Zum einen, weil der Arbeitsmarkt komplexer und differenzierter wird [ ]. Zum anderen, weil sich Sozialstrukturen ändern. [ ] nnerhalb der Erwerbsbiographien von Arbeitnehmern wird das Rückkehrmanagement aus einer beruflichen Auszeit ins Erwerbsleben an Bedeutung zunehmen. (Weissbuch der BA, 2009) 22
23 Wiedereinstieg verbessert Berufschancen für Familienernährerinnen mit und ohne Partner Paar - beziehung Paar - beziehung (alleinerziehende) Wiedereinsteigerinnen Erwerbstätigkeit Erwerbstätigkeit (alleinerziehende) Wiedereinsteigerinnen Aufgabenorientiertes Übergangsmanagement unterstützt den beruflichen Wiedereinstieg (unter positiver Einbeziehung bestehender oder potenzieller Partnerschaft) Statusorientierte Unterstützungsleistungen unterstützen den beruflichen Wiedereinstieg von Alleinerziehenden (Statusorientierung fördert Arbeitsmarktorientierung in Konkurrenz zur Aufnahme einer festen Paarbeziehung) 23
24 Maßnahmen des BMFSFJ 5. Bekämpfung der Entgeltungleichheit zwischen Frauen und Männern: Die bestehende Lohnlücke zwischen Frauen und Männern führt zu einem Teufelskreis im Erwerbsleben von Frauen: Geringere Einkommensaussichten führen zu niedriger Erwerbsneigung und damit zu längeren Erwerbsunterbrechungen. Diese führt wieder zu mehr Entgeltungleichheit. Frauen, die zu Familienernährerinnen werden, müssen ihre Familien mit einem niedrigen Fraueneinkommen versorgen. Eine systematische Stärkung der Rahmenbedingungen der Familienernährerinnen, z.b. im Tarif-, Sozial-, Arbeits- und Steuerrecht dient der Armutsprävention. Fortführung des Equal Pay Day auch 2011 EU-Kommissarin Reding hat alle MS-Staaten der EU aufgefordert, EPD nach deutschem Vorbild durchzuführen ( ) 24
25 Familienernährerinnen - Fazit Der steigende Anteil der Familienernährerinnenhaushalte macht vielfältigen familien-, gleichstellungs- und sozialpolitischen Handlungsbedarf in Deutschland deutlich Weder die Förderung des (männlichen) Ernährermodells ( male breadwinner model ), noch die Erwartung einer durchgängigen Erwerbstätigkeit aller erwerbsfähigen Erwachsenen ( adult worker model ) sind langfristig sinnvoll und tragfähig Bedarf eines neuen Leitbildes : Neue Wege gleiche Chancen 25
26 Familienernährerinnen - Ausblick Bundesministerin Dr. Kristina Schröder: Als Alleinerziehende aber auch in einer Partnerschaft sind Frauen heute häufig die Familienernährerinnen. Viele Familien sind auf das Einkommen der Frau angewiesen. Gleichzeitig werden Frauen immer noch im Schnitt wesentlich schlechter bezahlt als Männer. Hier müssen Staat, Gesellschaft und Sozialpartner gemeinsam aktiv werden. Deshalb freue ich mich, dass wir mit den Gewerkschaften eine gute und effektive Partnerschaft aufgebaut haben. Das Aktionsprogramm Perspektive Wiedereinstieg oder das Politikentwicklungsprojekt Familienernährerinnen können wir als Ansporn nehmen, auf diesem Wege weiterzumachen. PM des DGB anlässlich der Tagung Wer ernährt die Familie am 15. Juli 2010 in Leipzig, bei der Frau Ministerin Kramp-Karrenbauer die Hauptrede hielt 26
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