Demografischer Wandel in Brandenburg Herausforderungen und Chancen
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- Lieselotte Feld
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1 Demografischer Wandel in Brandenburg Herausforderungen und Chancen Workshop Lebensqualität für zukunftsfähige Städte und Dörfer Potsdam, 30. August 2012 Manfred Bauer 0
2 1. Chronologie bis heute 2. Demografische Rahmenbedingungen Lösungsbeispiele für die aktuellen Herausforderungen 4. Herausforderungen und Perspektiven 1
3 3 demografische Ausgangsfakten in Brandenburg Anfang 1990: sehr positiven Erwartungshaltungen; für Berlin und Brandenburg wurde ein Bevölkerungszuwachs auf 10 Mio. Menschen erwartet In den 1990 er Jahren: Wanderungsgewinne insbesondere aus Berlin haben die rückläufige natürliche Entwicklung (drastischer Geburteneinbruch, dadurch mehr Gestorbene als Geborene) mehr als kompensiert. Brandenburg war das einzige ostdeutsche Bundesland mit Bevölkerungszuwachs! Realität ab 2000: Kontinuierlicher Bevölkerungsrückgang schaffte mehr Klarheit, ließ die Trends erkennbar werden und führte zu einem (allmählich) steigendem Problembewusstsein. 2
4 Politische Chronologie : Klausuren und Berichte zu den gesellschaftlichen und fachpolitischen Auswirkungen des demografischen Wandels : Anfangs - Planbarkeit der gesellschaftlichen Veränderungen durch den demografischen Wandel?; Gutachten und Analysen, Kommunikation und Sensibilisierung; Kongresse und Veranstaltungen; (allmähliches) Umsteuern in Politikfeldern, Setzung von politischen Prioritäten (Bildung, Wissenschaft, Innovation) Seit 2009: Abkehr von der eher theoretischen Metaebene, stärkere Hinwendung zu Lebenswirklichkeit und den konkreten Lösungen vor Ort 3
5 Umsteuern in Politikfeldern Stärken stärken anstelle Ausgleich mit der Gießkanne Familienpolitik nicht mehr Gedöns (Vereinbarkeit, Balance, Familienpflegezeit, Elternzeit ) Eigene Familie steht auch bei Nachwachsenden (wieder) hoch im Kurs. Ressource Mensch rückt in den Mittelpunkt als Fachkraft und im Ehrenamt (Seit 3 Jahren werben nur noch wenige mit niedrigen Lohn-Stück-Kosten.) Hochschulpakt: Doppelte Abiturjahrgänge verschaffen etwas Luft durch Auslastung. Verkehrsinfrastruktur: Bestandserhalt vor Neubau 4
6 1. Chronologie bis heute 2. Demografische Rahmenbedingungen Lösungsbeispiele für die aktuellen Herausforderungen 4. Herausforderungen und Perspektiven 5
7 Brandenburg 2030: Stabilisierung der Prognosen Prognosen sind schwierig. Insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen. 6
8 Brandenburg 2030: Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung Der Bevölkerungsrückgang ist unumkehrbare und langfristige Realität. Dabei nimmt das regionale Auseinanderdriften zu. 7
9 Brandenburg 2030: Nebeneinander von Wachstum und Schrumpfung Kleinräumigem Wachstum im Berliner Umland steht ein großflächiger Bevölkerungsrückgang in nahezu allen Berlinferneren Kommunen gegenüber. 8
10 Bevölkerungsanteil (%) Brandenburg 2030: Dynamische Senioren Die Alterung setzt sich dynamisch fort. Die dynamischen Senioren (60-80 J.) werden größte Altersgruppe. Veränderung der Altersstruktur 100% 80% 60% 40% 20% 0% u
11 1. Chronologie bis heute 2. Demografische Rahmenbedingungen Lösungsbeispiele für die aktuellen Herausforderungen 4. Herausforderungen und Perspektiven 10
12 Beispiel: Mobiler Bürgerservice Wittstock Mobiler Bürgerservice: Verwaltung kommt zum Bürger in die Dörfer und Ortsteile, Regelbetrieb aufgenommen, Ausbau mit Kreis (Kfz) und Land (Behindertenausweise) wird fortgesetzt 11
13 Beispiele: JAZ Kyritz Projekt Jung und Alt mit Zukunft (JAZ) - Fragen des Alterns im ländlichen Raum: Kann man vor allem auf den Dörfern in Zukunft hier alt werden? Menschen in Kyritz und Umgebung wurden für die Herausforderungen des demografischen Wandels sensibilisiert und zugleich so mobilisiert, dass sie ihre Zukunft in der Region aktiv mit gestalten können. (Dorfpaten, ambulanter Hospizdienst, dezentrales Altenwohnen ) 12
14 Beispiele: KombiBus in der Uckermark Modellprojekt Daseinsvorsorge 2030 Kombination und Verknüpfung von: Post und Paketen, Krankentransport und andere Dienstleistungen, Kurierdienste und Einkäufe Testbetrieb läuft bereits seit August gemeinsam mit Q-Regio, Regelbetrieb ab 7. September
15 Beispiele: Demografielotsen im Klinikum Niederlausitz Klinikum Niederlausitz beschäftigt mehr als 1100 Mitarbeiter, von denen etwa 300 der Altersgruppe 50plus angehören. Drei Demografielotsen arbeiten in der Personalabteilung, in der strategischen Personalentwicklung sowie im Betriebsrat. Was? Individuelle Beratung zu Weiterbildung, altersgerechter Arbeitsorganisation und gestaltung sowie Gesundheitsförderung Ziel der Demografielotsen: Potenzial der älteren Beschäftigten durch Qualifizierung und flexible Arbeitszeitgestaltung besser nutzen. Wissenstransfer zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitern organisieren. 14
16 Beispiele: Mobile Zahnarztpraxis Templin Anteil der Menschen, die im Alter oder im Krankheitsfall eingeschränkt mobil sind, steigt ständig. Im zahnärztlichen Bereich gab es dafür bislang noch keine Lösung. Prinzip: Mobile zahnärztliche Versorgung. Voraussetzungen: komplette, modern ausgerüstete Behandlungseinrichtung; geschlossenes System zur Einhaltung der strengen medizinischen Entsorgungsvorschriften; Spezialfahrzeug. Was? Integriertes Konzept von Prophylaxe, Heilbehandlung und sozialer Integration + Notfall- und Akutschmerzversorgung. Bundesweites Vorbild! 15
17 Beispiele: Mobiler Rehadienst Woltersdorf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behandeln Patienten im Umkreis von rund 30 Kilometern in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld. Alternative vor allem für mehrfach gesundheitlich stark beeinträchtigte Menschen zur bisherigen ambulanten beziehungsweise stationären Behandlung. Ziel: Patienten ein selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen. 1. Für die älteren Menschen bedeutet es ein Mehr an Lebensqualität, wenn sich Klinikaufenthalte vermeiden lassen. 2. Lässt sich Pflegebedürftigkeit hinausschieben oder vermeiden, sorgt dies für Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen 16
18 Beispiele: Marktplatz der Möglichkeiten Aufgaben: Ideenbörse Nachahmer Beteiligung Ansprechpartner Lotsenfunktion Zuständigkeitsfinder Vermittler 17
19 1. Chronologie bis heute 2. Demografische Rahmenbedingungen Lösungsbeispiele für die aktuellen Herausforderungen 4. Herausforderungen und Perspektiven 18
20 Perspektiven Gesellschaftlicher Zusammenhalt: Engagement, Beteiligung und Mitwirkung als Standortfaktor, Kooperation statt Konkurrenz, wichtige Rolle der Zivil- /Bürgergesellschaft (Bürgerstiftungen als Agenturen der Bürgergesellschaft, z.b. Paretz) Flexibilisierung des Rechtsrahmens und der Infrastrukturstandards, die in einer wachsenden und dicht besiedelten alten Bundesrepublik entstanden sind. Lebenswirklichkeit, Lebensqualität und Lebenslagenbezug: Abkehr von akademischen Diskussionen dafür Hinwendung zu praktischen und lokal angepassten Lösungen, die vor Ort entwickelt werden. Delegation von Verantwortung und Ressourcen auf die regionale Ebene. Erweiterung der Handlungsspielräume 19
21 Perspektiven Mobilität ermöglichen von Menschen, Informationen und Dienstleistungen Gesundheitsversorgung absichern ambulant/stationär, Pflege, Prävention Daseinsvorsorge sichern - Versorgung und Service neu denken, Gestaltungsspielräume vor Ort vergrößern, Orientierung an Attraktivität und Lebensqualität Bildungsinvestitionen in Köpfe anstelle Beton Arbeitswelt Perspektiven (Bedingungen, Löhne) schaffen, Vereinbarkeiten Leben und Arbeit Weiche Faktoren stärken Betreuung, Lebensqualität, Ehrenamt, Zusammenhalt Willkommenskultur für Zu- und Rückwanderer 20
22 Herzlichen Dank. Demografie in Brandenburg: 21
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