Mößbauer-Spektroskopie

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1 Mößbauer-Spektroskopie Westfälische Wilhelms-Universität Münster Ansgar Stüken & Thomas Dröge

2 Überblick Elektrische Monopolwechselwirkung (Isomerieverschiebung) Elektrische Quadrupolwechselwirkung (Quadrupolaufspaltung) Magnetische Wechselwirkung (Zeeman-Aufspaltung) Literatur: P. Gütlich, CHIUZ 4 (1970), P. Gütlich, CHIUZ 5 (1971), R. Demuth, F. Kober, Grundlagen der Komplexchemie A. F. Holleman, E. Wiberg, Lehrbuch der anorganischen Chemie

3 Was war nochmal die Isomerieverschiebung? Wechselwirkung zwischen Kern und Elektronen am Kernort (s-elektronen) Veränderung der Kernenergieniveaus

4 Isomerieverschiebung δ = E A E Q ( 2 ) ( 2 2 ψ ) A E = const. (0) R R A a g ( 2 ) ( 2 2 ψ ) Q E = const. (0) R R Q a g ( 2 2 ) ( 2 2 ) A Q = const. (0) (0) R a R g δ ψ ψ Wodurch wird die Elektronendichte verändert?

5 Isomerieverschiebung ( 2 2 ) ( 2 2 ) A Q = const. (0) (0) R a R g δ ψ ψ Direkte Änderung der Elektronendichte am Kernort durch Variation der s-elektronenanzahl Indirekte Änderung der Elektronendichte am Kernort durch Variation der p-, d- und f-elektronenanzahl (Abschirmung der s-elektronen vor der elektrostatischen Anziehung durch die Kernladung)

6 Welche Informationen erhalte ich? Oxidationszustand Bindungseigenschaften in Komplexverbindungen Low Spin - / High Spin -Verbindungen Elektronegativität dπpπ -Rückbindung

7 Spinzustand und Elektronegativität Unterschiedliche Elektronendichte durch unterschiedliche Orbitalbesetzung Unterschiedliche Elektronendichte durch unterschiedlichen Elektronenentzug

8 dπpπ -Rückbindung

9 Vergleich der Hexacyanoferrate (K 3 [Fe(CN) 6 ], K 4 [Fe(CN) 6 ] ) Die Isomerieverschiebung reagiert sehr empfindlich auf Änderungen des Valenzzustandes.Doch obwohl Fe(II) ein d-elektron mehr als Fe(III) besitzt, haben beide Komplexe fast identische Isomerieverschiebungen! Begründung: Delokalisierung des Elektrons auf die Liganden durch dπpπ -Rückbindung

10 Wann erhalte ich eine Quadrupolaufspaltung? Kernquadrupolmoment muss vorhanden sein (I = 3/2) inhomogenes elektrisches Feld am Kernort muss vorhanden sein (Elektrischer Feldgradient) Beide wechselwirken miteinander Aufspaltung der Kerniveaus

11 Kernquadrupolmoment Nichtkugelsymmetrische Ladungsverteilung im Kern führt zu einem Quadrupolmoment.

12 Quadrupolaufspaltung eqvefg E = Q m I I 4 I(2I 1) + 2 [3 I ( 1)] Aufspaltung der Kernniveaus EQ proportional zum Quadrupolmoment und zum EFG

13 Woher erhalte ich meinen EFG? Nichtkugelsymmetrische Verteilung der Valenzelektronen Valenzbeitrag Nichtkubisches Ligandenfeld mit geladenen oder dipolaren Liganden Liganden-/Gitterbeitrag

14 Exkurs in die Ligandenfeldtheorie Durch oktaedrische Anordnung der Liganden spalten sich die fünf entarten d-orbitale des Übergangsmetalls energetisch auf. Ligandenfeld aufspaltung d-orbitale des Übergangsmetalls Ligand

15 High Spin oder Low Spin? Ligandenfeldaufspaltung höher als Spinpaarungsenergie Low-Spin Komplex Spinpaarungsenergie höher als Ligandenfeldaufspaltung High-Spin Komplex

16 Die Größe der Ligandenfeldaufspaltung bestimmt also, ob ein high-spin oder low-spin Komplex ausgebildet wird, sie ist abhängig von; Ordnungszahl und Ladung des Metallions Natur der Liganden CO CN - > en > NH 3 > H 2 O > F - > Cl - Starke Aufspaltung Schwache Aufspaltung

17 Das Jahn-Teller-Theorem Sind Orbitale desselben Energieniveaus ungleich mit Elektronen besetzt, kann dies zu einer Verzerrung der Ligandensphäre und zu einer Aufspaltung des entarteten Zustands führen. normal gestaucht gestreckt

18 Kein Jahn-Teller-Effekt Kein EFG Keine Quadrupolaufspaltung

19 Unterscheidung von Fe(II) und Fe(III) in Cyanid-Komplexen Low-Spin Komplex ohne QS Keine Jahn-Teller-Verzerrung Low-Spin Komplex mit QS Jahn-Teller-Verzerrung Fe(II) Fe(III)

20 FeSO 4 7 H 2 O mit großer Quadrupolaufspaltung gestaucht Starke Verzerrung dieses High- Spin-Komplexes

21 Quadrupolaufspaltung durch Liganden/Gitterbeitrag Durch unterschiedlich Liganden im Komplex wird eine nichtkubische Ladungsverteilung erzielt, als Konsequenz entsteht neben unterschiedlicher Isomerieverschiebungen auch eine Quadrupolaufspaltung.

22 Was ist die magnetische Aufspaltung? Wechselwirkung zwischen dem magnetischen Moment des Kerns und einem Magnetischen Feld führt zur Aufspaltung der Kernenergieniveaus (Zeemanaufspaltung) I Em = miγ hb = µ B I m I Das B-Feld kann ein äußeres oder ein lokales Feld sein

23 Magnetische Aufspaltung Grundzustand spaltet in 2 Niveaus auf Angeregterzustand spaltet in 4 Niveaus auf Quantenmechanische Auswahlregel I = ±1, m I = 0, ±1 führt zu 6 Linien

24 Informationen für die Chemie Übergang vom Ferromagnetismus zum Paramagnetismus bei T = T c Verlust der Aufspaltung durch Fluktuationen

25 Lokales Magnetfeld Ausmittelung des lokalen B-Feldes durch zeitliche Fluktuationen Temperaturerniedrigung führt zur Einfrierung der Bewegung

26 Magnetische Feldstärke mi Em = µ B I I E B =, für I = 2µ ± Berechnung des lokalen B-Feldes im α-eisen: Angenommen ich kenne mein µ für I = ½ Die Energiedifferenz kann ich (graphisch) ermitteln B-Feldstärke von 32 T!!!

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28 Noch Fragen? Vielen Dank!

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