PLATZ FÜR STRATEGIE. Entwicklungsplan der Johannes Kepler Universität Linz

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "PLATZ FÜR STRATEGIE. Entwicklungsplan der Johannes Kepler Universität Linz"

Transkript

1 PLATZ FÜR STRATEGIE. Entwicklungsplan der Johannes Kepler Universität Linz

2 JOHANNES KEPLER UNIVERSITÄT LINZ Altenberger Straße Linz, Österreich info@jku.at jku.at Herausgeber Rektor Univ.-Prof. Mag. Dr. Meinhard Lukas Gestaltung schreuerdesign.at Fotografie Johannes Kepler Universität, außer: Hertha Hurnaus: (Titelseite, S. 12, 28) caramel architekten zt gmbh: (S. 100) LORENZATELIERS ZT GmbH: (S. 102) RIEPL RIEPL ARCHITEKTEN ZT GMBH LINZ/WIEN: (S. 18, 25, 94, 96, 97, 98, 99) 123rf: (S. 43, 44, 67, 81, 86, 90) Impressum: Johannes Kepler Universität Linz, Dezember 2017, vorbehaltlich Änderungen und Irrtürmer 2

3 PLATZ FÜR STRATEGIE. Entwicklungsplan der Johannes Kepler Universität Linz

4 PLATZ FÜR ENTWICKLUNG Management Summary Der vorliegende Entwicklungsplan betrifft den Zeitraum von , wirkt aber durch die vorgesehenen Planstellen zum Teil weit darüber hinaus. Die Planungen sind das Ergebnis eines stark partizipativen universitären Prozesses. Die JKU versteht sich als eine regional stark verwurzelte und zugleich international ausgerichtete Universität, die sich konsequent in Richtung europäischer Spitze entwickeln will. Der Erfolg und die Potenziale der JKU beruhen insbesondere auf folgenden Stärken: Verwurzelung in Stadt und Land Verankerung in Gesellschaft und Wirtschaft Exzellente MitarbeiterInnen Innovation durch Interdisziplinarität Praxisbezug in Lehre und Forschung Campuskultur Mit dem vorliegenden Entwicklungsplan legt sie die strategischen Prioritäten bis Ende 2024 fest. Sie wird ihr Profil weiter schärfen, Stärkefelder ausbauen und sich im Rahmen einer intrasystematischen Entwicklung neue Themen erschließen. Vor allem die technologische Ausrichtung soll noch stärkere Konturen erhalten. Dabei verfolgt die JKU einen zukunftsgerichteten Ansatz, der sich mit Responsible Technology überschreiben lässt. Nicht die technische Innovation allein, sondern auch ihre gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen und Folgen stehen im Zentrum der wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Die JKU wird ihre Organisation entlang einer Matrixstruktur weiterentwickeln, um die Profilschärfung auch strukturell abzubilden und voranzutreiben. Damit verbindet sich ein Forschungsansatz, der eine kompetitive inneruniversitäre Mittelvergabe und die Etablierung von schlagkräftigen, interdisziplinären und transdisziplinären Forschungsgruppen forciert. Auch in der selbstverständlich weiterhin forschungsgeleiteten Lehre werden neben einer Qualitätsoffensive fächerübergreifende Studien ausgebaut (NaWiTec, Medical Engineering, Wirtschaftspsychologie) und auf Basis der mechatronischen und kunststofftechnischen Kernkompetenz ein eigenes Maschinenbaustudium Linzer Prägung eingeführt. Die JKU kann die angesprochene Profilschärfung und organisationelle Weiterentwicklung nur zum Teil durch eine Neuorientierung von freiwerdenden Professuren gewährleisten. Will die JKU ihr technologisches Stärkefeld absichern und ausbauen, muss sie entlang ihrer Kernkompetenzen wachsen. Dafür braucht sie vor allem auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften (Engineering) neue Stellen. Damit einhergehend muss auch das naturwissenschaftliche Fundament durch neue Stellen vertieft und verbreitert werden. Will die JKU mit ihrer Qualitätsoffensive in der Lehre nachhaltig erfolgreich sein, müssen die prekären Betreuungsverhältnisse in den Wirtschafts- und Rechtswissenschaften durch zusätzliche Professuren und Tenure-Track-Stellen verbessert werden. Nur dadurch wird es auch gelingen, den dynamischen Prozess zur Entwicklung einer international ausgerichteten Business School erfolgreich voranzutreiben. Auch die Rechtswissenschaften brauchen für eine innovative Weiterentwicklung ihrer Studienarchitektur zusätzliche Personalressourcen. 4

5 Management Summary Die JKU hat aufgrund ihrer Forschungsleistungen und Forschungsstärken gesamtuniversitäre Forschungsschwerpunkte (jedenfalls) für den Zeitraum festgelegt. Es geht dabei nicht nur um Themen, die für den Großteil der Fachbereiche relevant sind. Vielmehr sind fachübergreifende Forschungsnetzwerke mit enormen Potenzialen für Spitzenforschung angesprochen. Folgende gesamtuniversitäre Forschungsschwerpunkte wurden für die JKU definiert: Digital Transformation: Fokus dieses Schwerpunkts ist die Digitalisierung als gestaltbarer Prozess mit seinen umfassenden technologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Wirkungen. Sustainable Development: Responsible Technologies & Management: Bei diesem Schwerpunkt geht es um die Bündelung bestehender und breit angelegter, aber bisher fragmentierter Forschungsaktivitäten zu zahlreichen Bereichen einer nachhaltigen Entwicklung sowie deren weiterer Stärkung. Transformation in Finance and Financial Institutions: Die Finanzwirtschaft befindet sich angesichts von FinTech, völlig neuer Risken und ständig ändernder rechtlicher Rahmenbedingungen in einer grundlegenden Umbruchsphase. Die damit verbundenen Herausforderungen können nur durch einen interdisziplinären Ansatz bewältigt werden. Aufgrund ihrer stark inter- und transdisziplinären Natur sind diese Forschungsschwerpunkte auch eng miteinander vernetzt. 5

6 INHALTS- VERZEICHNIS Entwicklungsplan Management Summary... S. 4 Abkürzungsverzeichnis... S Geltungsbereich und Prozess... S Positionierung der JKU... S Werte der JKU... S Stärken... S Strategische Entwicklung... S Leitmotiv: Profilschärfung... S Leitmotiv: strategisches Wachstum... S Symbiose von Grundlagenforschung und angewandter Forschung... S Drittmittelforschung als Wettbewerbsindikator... S Standortentwicklung Verankerung in der Region... S Forschungsgeleitete Lehre... S Qualitätsorientierte Steigerung prüfungsaktiver MINT-Studierender.. S Internationalisierung in Forschung, Lehre und Personalentwicklung.. S Neue Campuskultur... S Gesellschaftliche Zielsetzung und gesellschaftspolitische Verantwortung... S Zielorientierung... S Organisationsentwicklung... S Matrixstruktur... S Linz Institute of Technology (LIT)... S Linz School of Education... S Business School... S Personal/Human Resources... S Personalstrategie... S Nachwuchsförderung... S Personalplanung und Karrieremodell... S Personalentwicklung... S BewerberInnenmanagement... S Qualitätsfördernde Aspekte im Bereich Personal... S Forschung... S Gesamtuniversitäre Forschungsschwerpunkte... S Drittmittelforschung... S Etablierung einer neuen Forschungskultur... S Qualitätsfördernde Aspekte im Bereich Forschung... S Lehre... S Weiterentwicklung des Studien- und Weiterbildungsangebots... S Eingerichtete Studien... S Erhöhung der Prüfungsaktivität und der Studienabschlüsse... S Forschungsgeleitete Grundlagenbildung... S. 60 6

7 Entwicklungsplan Profilbildung und Abstimmung mit anderen Hochschulen... S Qualitätsgesicherte Lehre... S Unterstützung der Studierenden zu Studienbeginn... S Weiterentwicklung der entlastenden Maßnahmen in Studienfeldern mit Kapazitätsengpässen... S Studierbarkeit... S Weiterentwicklung innovativer Lehr- und Lernkonzepte sowie Lerntechnologien... S Qualitätsfördernde Aspekte im Bereich Studium, Lehre und Weiterbildung... S Gesellschaftliche Zielsetzungen und gesellschaftspolitische Verantwortung... S Sustainable Development und Responsible Science... S Gleichstellung und Diversitätsmanagement... S Förderung von Personen mit Beeinträchtigung... S Gleichstellung der Geschlechter in Forschung und Lehre... S Standortentwicklung... S Kooperationen und Wissenstransfer... S Entrepreneurship... S Internationalität und Mobilität sowie Kooperation und Vernetzung... S Nationale und internationale Kooperationen in Forschung und Lehre.. S Stärkung und Förderung der internationalen Positionierung und Sichtbarkeit... S Real Estate Management... S Campusentwicklung... S Medizin Campus Linz (MCL)... S Instandhaltungsoffensive... S Klinischer Bereich... S Grundlagen der Personalentwicklung in den Fachbereichen... S Physik... S Mathematik... S Chemie und Kunststofftechnik... S Informatik... S Mechatronik... S Rechtswissenschaften... S Betriebswirtschaftslehre/Wirtschaftsinformatik... S Sozial- und Kulturwissenschaften... S Volkswirtschaftslehre/Angewandte Statistik... S Pädagogik & Psychologie... S School of Education... S Medizin... S. 113 Anhang... S

8 ABKÜRZUNGS- VERZEICHNIS AACSB...Association to Advance Collegiate Schools of Business ACMIT...Austrian Center for Medical Innovation and Technology ACRN...Oxford academic research network ACT...Austria-Canada-Taiwan AG...Arbeitsgruppe AHS...Allgemein bildende Höhere Schule AI...Artificial Intelligence ANSOLE...African Network for Solar Energy APART...Austrian Programme for Advanced Research and Technology ASEA-UNINEt..ASEAN European Academic University Network ASSIC...Austrian Smart Systems Integration Research Center AT...Assistierende Technologien ATRACK...AbsolventInnentracking AUCEN...Austrian University Continuing Education and Staff Development Network AUSSDA...Austrian Social Science Data Archive BALEWARE...Bridging Africa, Latin America and Europe in Water and Renewable Energies Applications BIG...Bundes Immobilien Gesellschaft BizUP...Business Upper Austria BMWFW...Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft BS...Business School BWL...Betriebswirtschaftslehre CALMAR...Labor für kombinatorische Materialentwicklung u. Hochdurchsatztestung CD-Labor...Christian-Doppler-Labor CEST...Kompetenzzentrum für elektrochemische Oberflächentechnologie GmbH CO 2...Kohlenstoffdioxid COFUND...Kofinanzierung regionaler, nationaler und internationaler Programme COMBOX...Kombinatorische Oxidchemie COMET...Competence Centers for Excellent Technologies COST...European Cooperation in Science and Technology CPPS...Cyber Physical Production Systems Dep....Department DFG...Deutsche Forschungsgemeinschaft EADTU...European Association of Distance Teaching Universities ECTS...European Credit Transfer and Accumulation System E-Mobilität...Elektro-Mobilität EQUIS...European Quality Improvement System ERA...Europäischer Forschungsraum ERC...European Research Council ERIC...Education Resources Information Center ETH Zürich...Eidgenössische Technische Hochschule Zürich EU...Europäische Union EURAXESS...Europäische Initiative zur Unterstützung der Mobilität von ForscherInnen F&E...Forschung und Entwicklung FB...Fachbereich FFG...Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FinTech...Finanztechnologie FoDok...Forschungsdokumentation FWF...Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung GU...gesamtuniversitär HDMI...High Definition Multimedia Interface HMI...Human Machine Interface HR...Human Ressource HRSM...Hochschulraumstrukturmittel HS-QSG...Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz HTL...Höhere technische Lehranstalt IGBP...International Geosphere-Biosphere Programme IIS...Institut Integriert Studieren IKT...Informations- und Kommunikationstechnik Inst...Institut 8

9 IPR...Intellectual Property IT...Informationstechnologie IUG...Institut für Unternehmensgründung und -entwicklung IV OOE...Industriellenvereinigung Oberösterreich JKU BuV...Johannes Kepler Universität Betriebs- und Vermietungs-GmbH JKU...Johannes Kepler Universität K1-MET...Competence Center for Excellent Technologies in Advanced Metallurgical and Environmental Process Development KAKuG...Krankenanstalten- und Kuranstaltengesetz KMU...Klein- u. Mittelunternehmen KUK...Kepler-Universitätsklinikum KUSSS...Kepler University Support System für Studierende KV...Kollektivvertrag K-Zentrum Kompetenzzentrum Lab...Labor LAN...Local Area Network LCM...Linz Center of Mechatronics GmbH LED...Light-emitting diode LIMAK...Linzer Management Akademie LIT OIC...Linz Institute of Technology Open Innovation Center LIT...Linz Institute of Technology LVA...Lehrveranstaltung M2M...Machine to Machine MCL...Medizin Campus Linz MDGs...Millenium Development Goals MED...Medizinische Fakultät MEVSS...Monitoring und Evolution sehr großer Systeme MiFID...Markets in Financial Instruments Directive MINT...Mathematik Informatik Naturwissenschaften Technik MIT...Massachusetts Institute of Technology ML...Machine Learning MRI...Magnetic Resonance Imaging MSCA...Marie-Sklodowska-Curie- Aktionen MUSSS...Multimedia Studien Service SOWI N.N...Nomen nominandum NanoCell...Nano-Analytics of Cellular Systems NFN...Nationale Forschungsnetzwerke NÖ...Niederösterreich ÖAW...Österreichische Akademie der Wissenschaften ÖH...Österreichische HochschülerInnenschaft OÖ...Oberösterreich OOE-S-T...Oberösterreich-Salzburg- Tirol österr...österreichisch PostDoc...Postdoktorand PräDoc...Prädoktorand Pro2Future Products and Production Systems of the Future QuantERA Cofund Initiative in Quantum Technologies RCI...Regional Competitiveness Index RCPE...Competence Center for Pharmaceutical Engineering RE...Rechtswissenschaftliche Fakultät RECENDT..Research Center for Non Destructive Testing RFT OOE..Rat für Forschung und Technologie in Oberösterreich RICAM...Johann Radon Institut RISC...Research Institute for Symbolic Computation SCCH...Software Competence Center Hagenberg SDGs...Sustainable Development Goals SFB...Spezialforschungsbereich SHARE...Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe SOWI...Sozialwissenschaftliche Fakultät STEM...Science, technology, engineering and mathematics STUDMON Studierenden-Monitoring TCKT...Transfercenter für Kunststofftechnik techn...technisch(e) TN...Technische Fakultät TNF...Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät TROIKA...Russia-Austria-Italy TU München...Technische Universität...München UAR...Upper Austrian Research GmbH UG...Universitätsgesetz UN...Vereinte Nationen UNESCO...United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization UNIKO...Österreichische Universitätenkonferenz UniNetZ...Universitäten und Nachhaltige Entwicklungsziele UN-WCED United Nations World Commission on Environment and Development USI...Universitätssportinstitut VGA...Video Graphics Array VWL...Volkswirtschaftslehre VZÄ...Vollzeitäquivalente WIWI...Wirtschaftswissenschaften WK OOE...Wirtschaftskammer Oberösterreich WLAN...Wireless Local Area Network WOOD...Wood: next generation materials and processes from fundamentals to implementations ZMF...Zentrum für Medizinische Forschung Abkürzungsverzeichnis 9

10 1. GELTUNGSBEREICH UND PROZESS Der vorliegende Entwicklungsplan betrifft den Zeitraum von bis Er umfasst damit zwei Leistungsvereinbarungsperioden. Er dient der Johannes Kepler Universität (JKU) als mittel- bis langfristiges strategisches Planungsinstrument, zumal die vorgesehenen Professuren und Tenure-Track-Stellen über den hinaus die Personalentwicklung der JKU prägen. Der narrative Teil und die Personalplanungen beruhen auf einem stark partizipativen universitären Prozess. Die Fachbereiche bzw Fakultäten haben Positionspapiere vorgelegt. Auf dieser Grundlage hat das Rektorat ausführliche Einzelgespräche mit allen Fachbereichen geführt. Die gesamtuniversitären Schwerpunkte wurden dann in einem Meeting mit allen Fachbereichen entwickelt. Auf Grundlage dieses Prozesses wurde in weiten Bereichen in einem überaus konstruktiven Dialog Konsens zwischen den Fachbereichen und dem Rektorat erzielt. 10

11 2. POSITIONIERUNG DER JKU Die mehr als 50-jährige Entwicklung der JKU von einer Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zu einer der größten Forschungs- und Bildungseinrichtungen Österreichs ist eine Erfolgsgeschichte. Die JKU versteht sich als eine regional stark verwurzelte und zugleich international ausgerichtete Universität. Sie verfolgt einen bedingungslosen Qualitätsanspruch in Forschung und Lehre, damit will sie sich konsequent in Richtung europäischer Spitze bewegen. Das Ergebnis dieser Bemühungen lässt sich am, von der Europäischen Union initiierten, U-Multirank ablesen. Abbildung 1: Ergebnis JKU U-Multirank 2017 Die ForscherInnen der JKU gewinnen laufend neue Erkenntnisse, die sie mit gesichertem Wissen in Bezug setzen und in einem Dialog mit der Gesellschaft und der Wirtschaft weiter vertiefen. Die JKU orientiert sich sowohl in Lehre und Forschung als auch unmittelbar im Rahmen ihrer Dritten Mission (Wissenschaft mit der und für die Gesellschaft) an den regionalen und globalen Herausforderungen unserer Zeit. Die JKU ist heute eine fachlich breit aufgestellte Universität mit Kernkompetenzen auf dem Gebiet der Technologie (Science und Engineering), der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, der Pädagogik, der Rechtswissenschaften und neuerdings der Medizin. Sie ist mit ihren Werten, ihrer visionären Haltung und ihrer sowohl inter- als auch transdisziplinären Ausrichtung prädestiniert, die wissenschaftlichen Herausforderungen der großen Transformationsprozesse unserer Zeit anzunehmen. Hier seien nur die Digitalisierung, die Transformation zur Nachhaltigkeit oder Diversität und Inklusion genannt Werte der JKU Freiheit und Verantwortung Die JKU steht ihren WissenschafterInnen als attraktiver und selbstbestimmter Forschungsraum offen. Sie ermöglicht die unbeeinflusste Gewinnung von Erkenntnis und Wissen. Zugleich bedingt die Freiheit der Wissenschaft eine hohe Verantwortung der WissenschafterInnen gegenüber der Gesellschaft (Responsible Science) Qualitätskultur Die Angehörigen der JKU streben nach höchster Qualität in Lehre, Forschung und Verwaltung. Qualität orientiert sich nicht allein an Kennzahlen und Indikatoren. Vielmehr geht es um einen dynamischen Prozess, der sich an den sich ändernden Erwartungen und Anforderungen von Gesellschaft und Universitätsangehörigen orientiert. 11

12 2. Positionierung der JKU Personelle Vielfalt Die JKU lebt von der Vielfalt ihrer Angehörigen. Die Kompetenzen und Potenziale ihrer MitarbeiterInnen und Studierenden unabhängig vom Geschlecht, dem Alter und der kulturellen, religiösen und sozialen Herkunft sind ihr wichtigstes Fundament Fachliche Vielfalt Die JKU bekennt sich zu einer fachlichen Vielfalt, die gerade an den Schnittstellen und in ihren Schnittmengen einen originellen und zukunftsweisenden Erkenntnisgewinn ermöglicht. Dadurch ist die JKU in der Lage, wesentliche Beiträge zu den großen Transformationsprozessen unserer Zeit zu leisten Forschungsgeleitete Lehre Forschungsgeleitete Lehre ist mehr denn je die Basis einer zukunftsorientierten Bildung. Es tragen daher alle WissenschafterInnen zur Ausbildung der Studierenden bei. Umgekehrt werden die Studierenden frühzeitig mit einem entsprechenden Forschungszugang vertraut gemacht Offener Horizont Die WissenschafterInnen der JKU sind Teil der weltweiten Scientific Community. Die JKU kooperiert daher sowohl in Lehre als auch in Forschung mit Hochschulen und sonstigen Forschungseinrichtungen auf allen Kontinenten Integrität Das Handeln der Angehörigen der JKU ist von Wahrhaftigkeit, Selbstkritik, Transparenz und Fairness geprägt. Integrität hat in Forschung, Lehre und Verwaltung sowie beim Wissenstransfer einen hohen Stellenwert Partizipation Entscheidungen werden an der JKU auf Grundlage von transparenten und sachlich nachvollziehbaren Meinungsbildungsprozessen getroffen. Dabei wird auf die unterschiedlichen Lehr- und Forschungskulturen in den Fachbereichen Rücksicht genommen Nachhaltige Entwicklung Die JKU ist in einer Reihe von Fachbereichen auf dem Gebiet der Nachhaltigkeitsforschung tätig. Sie integriert Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung in Lehre, Forschung und auch ihren sonstigen Betrieb Stärken Verwurzelung in Stadt und Land Auch wenn Universitäten Teil des Bundes sind, ist die JKU schon angesichts ihrer Gründungsgeschichte in hohem Maß in Stadt und Land verwurzelt. Die JKU kann sich daher neben der Basisfinanzierung durch den Bund auf herausragende Förderungen durch das Land Oberösterreich und die Landeshauptstadt Linz stützen. Jüngstes Beispiel sind die Beiträge dieser beiden Gebietskörperschaften zur Gründung der Medizinischen Fakultät Internationalität Die JKU pflegt ein weit gespanntes internationales Netzwerk in Lehre und Forschung. Ihre Publikationen haben einen beachtlichen Einfluss auf die globale Scientific Community. Dies wird durch ausgezeichnete Platzierungen verschiedener Fachbereiche in internationalen Rankings eindrucksvoll bestätigt Verankerung in Gesellschaft und Wirtschaft Die JKU genießt nicht nur am Standort ein hohes Vertrauen als Bildungs- und Forschungseinrichtung. Sie wird als wesentlicher Innovationsmotor für die wirtschaftliche Weiterentwicklung von Stadt und Land gesehen. 12

13 2. Positionierung der JKU Exzellente MitarbeiterInnen Die JKU lebt vom großen Einsatz exzellenter MitarbeiterInnen. Ihr hoher Qualitätsanspruch prägt die Bewerbungsverfahren. Das gilt im besonderen Maß für die Berufungsverfahren Innovation durch Interdisziplinarität Die JKU hat seit ihrer Gründung auf Innovation in der Wissenschaft gesetzt. Ihre ForscherInnen waren und sind Teil der wissenschaftlichen Avantgarde. Dabei kommt der Interdisziplinarität eine Schlüsselrolle zu Praxisbezug in Lehre und Forschung Lehre und Forschung an der JKU zeichnen sich durch einen hohen Praxisbezug aus. Dies kommt in der Forschung durch den beachtlichen Drittmittelanteil (anwendungsnahe Antragsforschung, zb K-Zentren und CD-Labore) und in der Lehre durch den Aufbau von Wissen und die Schulung kritischen, kreativen und unternehmerischen Denkens zum Ausdruck. Diese Ausrichtung wird durch die Einbettung der JKU in einen starken Wirtschafts- und Industriestandort begünstigt Campuskultur Die JKU verfügt über den attraktivsten Campus aller österreichischen Universitäten. Der Campus ist nicht nur ein Platz zum Studieren und Arbeiten, sondern Lebensraum für alle Universitätsangehörigen und auch die AnrainerInnen. Der Campus bietet mit seiner Architektur ideale Voraussetzungen für eine Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden auf Augenhöhe. 13

14

15 3. STRATEGISCHE ENTWICKLUNG Mit dem vorliegenden Entwicklungsplan stellt die JKU die Weichen für eine markante Weiterentwicklung und ein strategisches Wachstum. Sie wird ihr Profil weiter schärfen, Stärkefelder ausbauen und sich im Rahmen einer intrasystematischen Entwicklung neue Themen erschließen. Im Einklang damit wird sie ihre Organisation entlang einer Matrixstruktur weiter entwickeln, um die Profilschärfung auch strukturell abzubilden. Damit verbindet sich ein Forschungsansatz, der eine kompetitive inneruniversitäre Mittelvergabe und die Etablierung von interdisziplinären und transdisziplinären Forschungsgruppen forciert. Auch in der selbstverständlich weiterhin forschungsgeleiteten Lehre werden neben einer Qualitätsoffensive fächerübergreifende Studien ausgebaut (NaWiTec, Medical Engineering, Wirtschaftspsychologie). Darüber hinaus soll aus der mechatronischen und kunststofftechnischen Kernkompetenz ein neues Maschinenbaustudium als weiterer Meilenstein Linzer Ingenieurskunst etabliert werden Leitmotiv: Profilschärfung Die technologische Ausrichtung der JKU soll noch stärkere Konturen erhalten. Anders als klassische Technische Universitäten mit einem technoiden Fokus verfolgt die JKU einen stark zukunftsgerichteten Ansatz, der sich mit Responsible Technology überschreiben lässt. Produkt- und Produktionsprozessforschung wird nach einem ganzheitlichen Prinzip vorangetrieben. Nicht die technische Innovation allein, sondern auch ihre gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen und Folgen stehen im Zentrum der wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Damit sind zugleich Kernkompetenzen der JKU und ihr interdisziplinärer Anspruch adressiert. Angesichts dieses einzigartigen Fundaments ist die JKU wie keine andere österreichische und kaum eine andere europäische Universität für einen solchen gesamthaften Ansatz technologischer Forschung und Lehre prädestiniert. Dazu gehört auch eine weitere Öffnung des universitären Innovationsprozesses mit einem gezielt niederschwelligen Wissenstransfer in Industrie und Wirtschaft im Rahmen neuer Open Innovation Strukturen Leitmotiv: Strategisches Wachstum Die JKU wird die angesprochene Profilschärfung unter anderem durch eine Neuorientierung von frei werdenden Professuren gewährleisten. Damit allein lässt sich die mit diesem Entwicklungsplan angestrebte strategische Weiterentwicklung und Positionierung indes nicht gewährleisten. Will die JKU ihr technologisches Stärkefeld zugleich absichern und ausbauen, muss sie entlang ihrer Kernkompetenzen wachsen. Dafür braucht es vor allem auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften (Engineering) neue Professuren und Tenure-Track-Stellen. Das gilt angesichts der dynamischen Entwicklung auf dem IT-Sektor nicht nur für die Informatik, sondern auch für den weit verstandenen Bereich Hardware. Die Herausforderungen der Digitalisierung erfordern eine Weiterentwicklung von Hardware, angesprochen sind damit sowohl innovative Materialien als auch stark mechatronisch geprägte Maschinen, Anlagen und Geräte mit zunehmender Intelligenz. Die symbiotische Interaktion zwischen solchen Arten von Hardware einerseits und den Cyberwelten andererseits ist ein zentrales, neues Paradigma, das den Ausbau der JKU Ingenieurwissenschaften (Engineering) in Lehre und Forschung prägen wird. Parallel zum strategischen Wachstum auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften (Engineering) braucht es konsequenterweise auch eine Vertiefung und Verbreiterung des naturwissenschaftlichen Fundaments. Gerade an der JKU verdanken wir der Grundlagenforschung nicht nur Erkenntnisse von internationalem Rang; sie ist auch ein zentraler Impulsgeber für technologische Innovation Linzer Prägung. Abgesehen davon sind hier Ressourcen besonders effektiv eingesetzt, wenn man die Quote hoch evaluierter Drittmittel ins Kalkül zieht. Die JKU verfolgt im Bereich der Lehre eine Qualitätsoffensive. Dem damit verbundenen Anspruch kann die JKU nur gerecht werden, wenn die prekären Betreuungsverhältnisse vor allem in den Wirtschaftswissenschaften, aber auch in den Rechtswissenschaften durch zusätzliche Professuren und Tenure-Track-Stellen verbessert werden. Die aktuelle Lehrbelastung hemmt eine qualitätsvolle Personalentwicklung und einen Ausbau der beachtlichen Forschungskompetenz. 15

16 3. Strategische Entwicklung Entsprechend der vergleichenden Analyse im gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan liegen die Betreuungsrelationen (VZÄ ProfessorInnen und deren Äquivalente in Relation zu prüfungsaktiven Bachelor-, Master- und Diplomstudien) an der JKU in den Studienfeldern Recht (1:94) und Wirtschaftswissenschaften (1:77) deutlich über dem Gesamt-Zielwert von 1: Prognose Zielwerte 1:41,8 1:42,6 1:42,3 1:42,5 1:41,8 1:41,7 1:40,4 1:38, , , , , , , , , VZÄ 2009/ / / / / / / / Prüfungsaktivität Prof./Äquiv. in VZÄ Betreuungsrelation Abbildung 2: Betreuungsrelationen gemäß gesamtösterreichischem Universitätsentwicklungsplan Trotz dieser schwierigen Ausgangslage hat der Fachbereich Betriebswirtschaftslehre/ Wirtschaftsinformatik einen zugleich dynamischen und ambitionierten Prozess zur Etablierung einer international ausgerichteten Business School eingeleitet. Damit wird sich die JKU klar gegenüber Universitäten wie der Wirtschaftsuniversität positionieren und auch dadurch ihr Profil schärfen. Ziel ist die Akkreditierung der Business School. Auch dieser Prozess bedingt zusätzliche Personalressourcen, um dem internationalen Anspruch gerecht zu werden. Nichts anderes gilt für die Rechtswissenschaften. Hier soll nach einer erfolgreichen Reform des Studienplans mit einer mehr als signifikanten Steigerung prüfungsaktiver Studierender die Studienarchitektur dynamisch weiterentwickelt werden. So ist an einen Studienversuch neben der Weiterführung des klassischen Diplomstudiums gedacht, um das Jus-Studium im Rahmen der Bologna-Struktur völlig neu zu denken. Will man daher einerseits die Rahmenbedingungen für einen solchen Studienversuch schaffen und andererseits die Betreuungsrelationen beim Diplomstudium zumindest einigermaßen verbessern, braucht es eine deutliche Aufstockung der Personalressourcen. Die Entwicklung der Medizinischen Fakultät folgt der Art. 15a Vereinbarung zwischen dem Bund und dem Land OÖ. Besondere Gestaltungsperspektiven ergeben sich freilich an den Schnittstellen zu den Sozialwissenschaften und zum technisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Demgemäß räumt die JKU dem Medical Engineering in Forschung und Lehre sowie der medizinischen Versorgungsforschung mit seinen Bezügen zu den Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften einen besonderen Stellenwert ein. 16

17 Strategische Entwicklung Das mit diesem Entwicklungsplan angestrebte strategische Wachstum ist Grundbedingung für das Ziel des Landes Oberösterreich, in die Spitze der europäischen Top- Regionen vorzudringen. Derzeit befindet sich unser Bundesland im Mittelfeld. So nimmt es im von der Europäischen Union herausgegebenen Regional Competitiveness Index 2016 unter 263 auf ihre Wettbewerbsfähigkeit bewerteten EU-Regionen den 103. Rang ein. Die nachstehende Grafik zeigt, wo Oberösterreich hinter den 20 wettbewerbsfähigsten Industrieregionen der EU zurückbleibt. Institutions Innovation Macroeconomic Stability Business Sophistication Infrastructure Technological Readiness Health Market Size Basic Education Labor Market Efficiency Higher Education and Lifelong Learning Median Top-20 RCI 2016 Oberösterreich RCI 2016 Oberösterreich RCI 2013 Oberösterreich wird die angestrebte Spitzenstellung und die avisierte F&E-Quote in Höhe von 4 % nur gemeinsam mit einem signifikanten Wachstum der JKU erreichen. Demgemäß formuliert auch das Land OÖ in seiner gemeinsam mit der Industriellenvereinigung OÖ formulierten Zukunftsagenda für den Standort Oberösterreich (Seite 36) folgende Position: Durch eine enge Zusammenarbeit der Stakeholder und intensive Verhandlungen mit dem Bund soll das Ziel verfolgt werden, das Budget der JKU Linz im Zuge der nächsten Leistungsvereinbarung signifikant zu steigern und einen gerechten Anteil am Zuwachs des gesamten Universitätenbudgets von 1,35 Milliarden Euro zu erhalten. Dem ist nichts hinzuzufügen. Abbildung 3: Oberösterreich im Vergleich mit den 20 wettbewerbsfähigsten Industrieregionen der EU 3.3. Symbiose von Grundlagenforschung und angewandter Forschung Die Universitäten sind die Hauptträger der Grundlagenforschung in Österreich. Das gilt in besonderem Maß für die JKU. Forschung und Innovation bewegen sich hier in einem dynamischen Forschungsdreieck, das aus allein erkenntnisgetriebener Grundlagenforschung, anwendungsorientierter also im Praktischen erfinderischer Grundlagenforschung und produktorientierter Anwendungsforschung besteht. Weil Anwendungsforschung nicht aus sich selbst entsteht, ist die Grundlagenforschung gerade an der JKU zentraler Impulsgeber für die technologische Ausrichtung der JKU. Zugleich ergeben sich aus der anwendungsorientierten Forschung wichtige Fragestellungen für die Grundlagenforschung. Demgemäß legt die JKU auch im Linz Institute of Technology größten Wert auf eine Entwicklung der beiden Bereiche Science und Engineering, die ein ausgewogenes Verhältnis sicherstellt. Das spiegelt auch das Studienangebot in den sogenannten MINT-Fächern der JKU wider. 17

18 3. Strategische Entwicklung Der Bezug zum europäischen Forschungsraum (ERA) sowie zu den entsprechenden europäischen und nationalen Forschungsstrategien ist insbesondere durch die Einwerbung von Fördermitteln aus den jeweiligen Rahmenprogrammen gegeben. Angesichts der Verankerung im Industrie- und Wirtschaftsstandort Oberösterreich ist praxisorientierte, angewandte Forschung ein selbstverständlicher Auftrag für die JKU. Das hohe Drittmittelaufkommen etwa im Rahmen des COMET-Programms der FFG oder die große Zahl an Christian-Doppler-Laboratorien zeigt die Forschungsstärke der JKU an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. Auf dem Gebiet der Grundlagenforschung und grundlagenorientierten Bildung kommt den Naturwissenschaften ein wesentlicher Stellenwert zu. Die Linzer Chemie, Physik und Mathematik haben einen großen Anteil an hochevaluierten Drittmitteln (insb. FWF und EU). Ausgehend von der Linzer Mathematik wurde mit RICAM ein Institut der Akademie der Wissenschaften von internationalem Rang gegründet. Gerade der naturwissenschaftliche Bereich der JKU zeigt, wie Grundlagenforschung die anwendungsnahe Forschung beflügelt beispielhaft erwähnt sei hier die Industriemathematik Drittmittelforschung als Wettbewerbsindikator Die JKU betrachtet die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln als Ausdruck ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Drittmittel ermöglichen eine Verbreiterung der Forschungsvorhaben und einen Ausbau der Nachwuchsförderung. Abgesehen davon eröffnen Drittmittelprojekte oftmals einen Wissenstransfer in die Wirtschaft. Kompetitiv eingeworbene Drittmittel haben an der JKU einen hohen Stellenwert. Ohne eine adäquate Basisfinanzierung der universitären Forschung kann indes die Einwerbung von Drittmitteln nicht erfolgreich sein. Abgesehen von den durch Drittmittelforschung verursachten Kosten ist auch aus anderen Gründen auf eine Verhältnismäßigkeit der Drittmittel zu achten. So ist es für die JKU zentral, die Freiheit von Lehre und Forschung ebenso wie ihre strategische und finanzielle Handlungsfreiheit zu bewahren Standortentwicklung Verankerung in der Region Die Profilbildung und -schärfung erfolgt in Forschung und Lehre auch in einer Wechselwirkung mit dem regionalen Umfeld und einem bewussten Schulterschluss mit den Stakeholdern am Standort. Die JKU ist eine in der Region stark verwurzelte, aber überregional wirksame und sichtbare Universität. Sie ist Innovationsmotor des führenden Industrie-, Export- und Technologiebundeslandes (Oberösterreich zeichnet für ein Viertel der österreichischen Industrieproduktion und ein Viertel des gesamtösterreichischen Exports verantwortlich). Damit werden Themen etabliert, die sowohl für die Weiterentwicklung des Landes Oberösterreich als auch für die internationale Ausrichtung bedeutsam sind. Dies wird auch durch die Neuausrichtung von freiwerdenden Professuren und die Einrichtung neuer Professuren und Institute gefördert, wobei auch Finanzierungsmöglichkeiten durch Dritte (Stiftungsmodell) genutzt werden. Das Land OÖ und die OÖ Industrie formulieren die Steigerung der Forschungs- und Entwicklungsquote auf vier Prozent und eine Verdreifachung des Forschungsbudgets als das zentrale forschungs- und technologiepolitische Ziel. Zugleich soll die Forschungsförderung im Rahmen des Strategischen Programms OÖ 2020 auf die oberösterreichischen Stärkefelder fokussiert und entsprechend dotiert werden. Grundlage dafür ist eine Neuausrichtung der Kooperation zwischen dem Land OÖ und der JKU. Ihr Ziel ist eine Fokussierung bei den Fördermaßnahmen des Landes, die mit der Schwerpunktbildung der JKU entsprechend abgestimmt werden. Dementsprechend wollen das Land OÖ und die Industrie den Auf- und Ausbau des Linz Institute of Technology an der JKU Linz als Drehscheibe für Industrie 4.0 und Digitalisierung in OÖ unterstützen (siehe Zukunftsagenda für den Standort OÖ, Seite 37 f). 18

19 3. Strategische Entwicklung 3.6. Forschungsgeleitete Lehre Die Einheit von Lehre und Forschung ist keineswegs ein überholtes Ideal der Humboldt schen Zeit, sondern erklärte Zielsetzung der JKU für eine zukunftsorientierte Bildung ihrer Studierenden. Gerade in der globalen Wissensgesellschaft ist sie entscheidend für die Employability. Der forschungsgeleitete Lernprozess soll dazu befähigen, über die engen Grenzen der sogenannten sicheren Wissensbasis der jeweiligen Disziplin hinaus reflexiv, kritisch und verantwortungsbewusst zu denken und zu handeln. Diese Zielsetzung ist ein wesentlicher Anker in der Positionierung an einem in Oberösterreich stark ausgebildeten Fachhochschulstandort. Die an der JKU eingerichteten Institute sind an einer Vielzahl von nationalen und internationalen Forschungsprojekten beteiligt, die vielfach auch relevant für die Studienrichtungen sind. Die Forschungsaktivitäten sind inhärenter Bestandteil des Leistungsprofils der Institute (forschungsgeleitete Lehre). Zum einen fließen Erkenntnisse aus den Forschungsaktivitäten der beteiligten Institute unmittelbar in die Lehre ein, zum anderen wird Studierenden die Möglichkeit geboten, im Rahmen von Praktika, Seminaren, Bachelor- und Masterarbeiten aktiv in Forschungsprojekten mitzuwirken. Die Studienrichtungen orientieren sich an der Forschung und am Wissens- und Technologietransfer Qualitätsorientierte Steigerung prüfungsaktiver MINT-Studierender Die JKU verfolgt in der Lehre einen ebenso hohen Qualitätsanspruch wie in der Forschung. Ausgehend von dieser Prämisse will sie die Zahl prüfungsaktiver Studierender vor allem in den MINT-Fächern signifikant steigern. Zum einen will sie durch bundesweite und auch grenzüberschreitende Werbemaßnahmen wesentlich mehr Studierende für ihr attraktives MINT-Studienangebot gewinnen. Das gilt gleichermaßen für ihre Bachelor-, Master- und Doktoratsstudien. Darüber hinaus sollen auch neue Programme (NaWiTec, Maschinenbau, Medical Engineering) dem Studienangebot zusätzliche Kontur und Anziehungskraft verleihen. Andererseits will die JKU die Prüfungsaktivität und die AbsolventInnenquote durch ein ganzes Maßnahmenbündel steigern. Im Zentrum der Bemühungen steht dabei die Verbesserung der Studierbarkeit der MINT- Studienprogramme. In diesem Zusammenhang werden Curricula (vor allem hinsichtlich Stoffumfang und Prüfungsordnung), die Konzeption der Studieneingangsphase mit Blick auf die sehr heterogenen Kompetenzen der StudienanfängerInnen, studienbegleitende Mentoringprogramme, Blended Learning Ansätze und eine weitere Intensivierung des Praxisbezugs zur Diskussion gestellt. Abgesehen von derartigen Maßnahmen wird die JKU auch das studienrelevante Datenset verbessern und die Evaluierung der Lehre effizienter machen. Zusätzlich zu Indikatoren wie Prüfungsaktivität, Studienabschluss, Studienabbruch muss auch die soziale Dimension quer durch das gesamte Studienangebot viel stärker berücksichtigt werden. Eine Betrachtung der Prüfungsaktivität und der Abschlussquote darf den Grad der Berufstätigkeit nicht ausblenden, weil hier ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem Studienerfolg besteht Internationalisierung in Forschung, Lehre und Personalentwicklung Die Internationalisierung leistet einen wichtigen Beitrag zur Profilbildung. Besonders die Forschung der JKU ist stark international ausgerichtet und hat hier auch großen Einfluss. Will sie die internationale Wahrnehmung vor allem bei den für Rankings so bedeutsamen Reputationsindices (sog. Academic Reputation Surveys ) weiter steigern, muss sie ihre Forschungskompetenz stärker clustern, um sie damit auch noch sichtbarer zu machen. Demgemäß richtet die JKU im Rahmen ihrer technologischen Forschungsausrichtung Labs mit Schwerpunktthemen (zb Artificial Intelligence) ein, die in Forschungsgruppen organisiert und zum Teil inter- und/oder transdisziplinär ausgerichtet sind. Einen vergleichbaren Weg der international ausgerichteten Schwerpunktbildung geht die JKU mit der Linz School of Education und der in Gründung befindlichen Business School. 19

20 3. Strategische Entwicklung Die internationale Orientierung bestimmt auch die Personalentwicklung Steigerung der Mobilität und Teilnahme an internationalen Programmen in Forschung, Lehre und Weiterbildung und die Lehre vor allem bei der Weiterentwicklung der Bologna- Struktur und bei der Einführung interuniversitärer und internationaler Studiengänge. Zudem werden die in englischer Sprache abgehaltenen Lehrveranstaltungen sukzessive ausgebaut und ausgewählte Masterstudiengänge durchgängig englischsprachig angeboten. Studierende werden durch diverse Fördermaßnahmen motiviert, verstärkt an Austauschprogrammen mit internationalen universitären KooperationspartnerInnen teilzunehmen Neue Campuskultur Keine andere österreichische Universität hat einen landschaftlich so schönen Campus wie die JKU. Bereits die Gründerväter haben in ihm mehr als einen Ort zum Studieren und Arbeiten gesehen. Diese Vision wird jetzt Wirklichkeit. Die JKU baut ihren Campus zum vitalen Lebensraum aus. Dabei entstehen attraktive Angebote für Lernen, Sport und Freizeit indoor und outdoor. Die JKU wird zum Ort einer neuen, einzigartigen Campuskultur. Abbildung 4: Lageplan JKU Campusentwicklung Die JKU hat mit dem TeichWerk, einem schwimmenden Kulturcafe, dem Ausbau der alten Repräsentationsräumlichkeiten zum JKU Festsaal und zum JKU Loft, der zugleich sensiblen und tiefgreifenden Renovierung der Hörsäle 2 und 7 und weiteren Sanierungsmaßnahmen erste starke Akzente der Campusinitiative gesetzt. Die weiteren Baumaßnahmen lassen den Campus in einem völlig neuen Licht erscheinen. Das Konzept von RieplRiepl Architekten und der Landschaftsarchitektin Anna Detzlhofer hat sich in einem internationalen Architekturwettbewerb durchgesetzt. Nicht nur der Grünraum wird von Grillplätzen bis zum (im doppelten Sinn) Swimming Pool im Teich neu gedacht. Die Planung konzentriert sich daneben auf vier Schlüsselbauten: Mit der neuen Kepler Hall im Süden des Teichs entsteht erstmals ein echtes Entrée für die JKU mit einer Sporthalle. Eine in ihrer Auskragung kühne Überbauung der Bibliothek schafft Raum vor allem für digitale Medien, aber auch für Lernzonen. 20

21 3. Strategische Entwicklung Der Bibliotheksplatz wird dank eines neuen Raumkonzepts zum attraktiven Hauptplatz des Campus. Und auch der Turm der Technisch-Naturwissenschaftlichen-Fakultät verändert im Zuge einer Totalsanierung seine Gestalt. Mit einer Aussichtsplattform samt Think Tank behauptet er seine Funktion als Landmark der JKU. Unweit des Turms entsteht eine gläserne 4.0 Pilotfabrik. Sie bildet den Kern des neuen LIT Open Innovation Centers, einem institutionenübergreifenden Zusammenarbeitsplatz für F&E Gesellschaftliche Zielsetzung und gesellschaftspolitische Verantwortung Die Öffnung zur Gesellschaft hat an der JKU eine hohe Priorität. Als dritte Säule neben Lehre und Forschung stellt sich die JKU der Third Mission. Sie steht für einen offenen Dialog, um die produktive, Neues schaffende Vernetzung von Universität, Gesellschaft und Region weiter auszubauen. Diesem Aspekt werden auch die drei gesamtuniversitären Forschungsschwerpunkte (siehe hierzu Kapitel 6.1) in hohem Maße gerecht. Ziel ist, die zahlreichen heute schon vorhandenen Aktivitäten im Bereich Third Mission systematisch zu erfassen, unter einem Dach zu bündeln und gezielt weiter auszubauen. Dazu gehört auch eine räumliche Öffnung der Universität mit einem Campus für alle. Zur Wahrung der gesellschaftspolitischen Verantwortung wird auch den gesellschaftlichen Zielsetzungen eine hohe Bedeutung beigemessen. Die JKU ist bestrebt, Frauen zu fördern, genderspezifische Forschung und daraus abgeleitet genderspezifische Lehre anzubieten, Vereinbarkeit von Beruf bzw Familie und Studium zu ermöglichen, Personen mit Beeinträchtigungen besonders zu unterstützen, den Kontakt zu den AbsolventInnen aufrecht zu halten sowie zu Fragen und Problemen von öffentlichem Interesse im Sinne von Responsible Science laufend Stellung zu beziehen Zielorientierung Als wesentliches Gestaltungselement wird der neue Zielvereinbarungsprozess der JKU mit den wissenschaftlichen Organisationseinheiten gesehen. Die Zielerreichung steht im Kontext zur Ressourcenallokation und trägt den unterschiedlichen Kulturen der wissenschaftlichen Disziplinen Rechnung. Qualitätssicherung wird an der JKU als Aufgabe aller Angehörigen der Universität verstanden. Darunter ist insbesondere im gemeinsamen Zusammenwirken laufend die Qualität in Forschung und Lehre sowie der Administration zu verbessern und extern zu evaluieren. Das Audit des Qualitätsmanagementsystems wird als Chance zur Weiterentwicklung und kontinuierlichen Verbesserung gesehen. Die an der JKU im Jahr 2017 erstellte IT-Strategie wird einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Ziele der JKU einbringen. Die IT unterstützt die Leitung, die Institute und weiteren Universitäts- beziehungsweise Dienstleistungseinrichtungen, die Studierenden und alle weiteren Partner bei der Erbringung der Leistungen insbesondere in Lehre und Forschung durch Planung, Schaffung und Betrieb einer leistungsfähigen Infrastruktur und entsprechender Service-Angebote. 21

22 4. ORGANISATIONS- ENTWICKLUNG 4.1. Matrixstruktur Parallel zur Profilschärfung entlang der gesamtuniversitären Forschungsschwerpunkte erfolgt die Weiterentwicklung der Organisation. Diese ist derzeit durch kleinteilige Strukturen auf der Institutsebene geprägt, die eine hohe Akzeptanz für sich in Anspruch nehmen können. Durch die Etablierung einer Matrixorganisation konnte ein Weg eingeschlagen werden, Kompetenzen in einer eigenen Organisationsstruktur zu bündeln, ohne die Eigenständigkeit der Institute aufgeben zu müssen. Das Linz Institute of Technology (LIT) sowie die Linz School of Education wurden bereits als gesamtuniversitäre und zugleich interdisziplinäre Organisationseinheiten eingerichtet, die Business School befindet sich in Vorbereitung. Mittelfristig soll die Matrixorganisation die gesamte Universität erfassen. Diese Organisation stärkt die wissenschaftlichen Disziplinen und ermöglicht einen starken Auftritt als Einheit und Marke. Die Entwicklung der Schools bedarf einer Impulskraft aus den Fachbereichen von innen heraus, der Prozess ist wesentlich von den handelnden Personen abhängig. Folgende Grafik gibt einen Ausblick, wobei sich hierbei im Rahmen der Entwicklung Änderungen ergeben können. TECHNIK UND NATURWISSEN- SCHAFTEN WIRTSCHAFT UND SOZIALES RECHT MEDIZIN Dekanat Institute Dekanat Institute Dekanat Institute Dekanate Lehrstühle Institute Linz Institute of Technology (LIT)* Linz School of Education (LSEd)* Linz Business School (BS)** Sozialwissenschaften Rechtswissenschaften Medizin * eingerichtet ** in Konzeption Abbildung 5: Matrixorganisation der JKU 22

23 4. Organisationsentwicklung 4.2. Linz Institute of Technology (LIT) Das LIT wurde als gesamtuniversitäres Institut gegründet. Als Teil einer Matrixstruktur soll es ForscherInnen unterschiedlicher Fachbereiche und Fakultäten auf dem Gebiet der Technologie besser vernetzen und durch kompetitive Mittelvergabe interdisziplinäre Technikforschung auf höchstem Niveau stimulieren. Exzellenz und leistungsorientierte Finanzierung definieren das Wertesystem des LIT. TECHNIK UND NATURWISSEN- SCHAFTEN WIRTSCHAFT UND SOZIALES RECHT MEDIZIN GESAMT- UNIVERSITÄRE INSTITUTE Dekanat 59 Institute Dekanat 34 Institute Dekanat 21 Institute Dekanate Lehrstühle Institute 7 Institute Linz Institute of Technology (LIT) Abbildung 6: LIT-Einbindung in die Organisation der JKU LINZ INSTITUTE OF TECHNOLOGY RESEARCH EDUCATION Calls / Projects Research Labs Research Studienbereiche Study Labs areas Engineering Technik Artificial Intelligence IT IT Security Engineering Technik Naturwissenschaften Science Cyber-Physical Systems Medical Engineering Naturwissenschaften Science FÖRDERSCHIENEN: Young Career Projects Seed Projects Co Funding Projects Digital Transformation and Law Additional Weitere Labs in in Planning Planung Teaching Labs Additional Labs in Planning Open Innovation Center / Factory (Wissenstransfer) Abbildung 7: LIT Übersicht 23

24 4. Organisationsentwicklung Dachmarke der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung an der JKU Das LIT steht für die Linzer Ingenieurskunst. Seine Strahlkraft soll mehr Studierende anziehen. Es wird daher die Dachmarke der ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studienrichtungen an der JKU sein. Hierfür wird an der JKU ein gesamthaftes Marketingkonzept entwickelt. Ziel ist eine stärkere Positionierung der MINT-Studien nicht nur in der Region, sondern in ganz Österreich und im europäischen Ausland. Die dafür erforderliche Kampagne wird vom Land Oberösterreich großzügig unterstützt. Durch diese Marketingmaßnahmen soll auch sichergestellt werden, dass neue MINT-Studienangebote nicht bloß zu Umverteilungseffekten führen, sondern zusätzliche Studierende gewonnen werden. SCIENCE TEACHING LABS Technische Mathematik Technische Physik Technische Chemie NaWiTec (neu) Open Lab Molekulare Biowissenschaften Biological Chemistry Physik Lab (neu) RESPONSIBLE TECHNOLOGY Medical Engineering and Materials (neu) Bioinformatics Kunststofftechnik Maschinenbau (neu) Mechatronik Informatik LIT Factory Elektronik und Informationstechnik ENGINEERING Fab Lab,... Abbildung 8: LIT Studienangebot LIT Calls Zweimal jährlich erfolgt durch das LIT ein Call for Proposals. Projekte können in drei verschiedenen Schienen eingereicht werden: Young Career Projects, Seed Projects oder Co-Funding Projects. Außerdem soll in Zusammenarbeit mit der oberösterreichischen Industrie im Rahmen von sogenannten Special Semester die Relevanz von neuen Forschungsthemen ausgelotet werden. Im Hinblick darauf werden einschlägige ExpertInnen an die JKU (Gastprofessuren odgl) eingeladen. Die Evaluierung der eingereichten Projekte erfolgt durch internationale ExpertInnen, die vom FWF ausgewählt werden. Deren Gutachten sind die Basis für die Projektauswahl durch das Rektorat. Angesichts der besonderen Bedeutung grundlagenorientierter Forschung soll die bisher auf Engineering zugeschnittene Förderschiene künftig auch für den Bereich der Naturwissenschaften ( Science ) eröffnet werden. Es wird dann also zwei Förderschienen ( Engineering und Science ) geben. Ziel ist, dass die Förderschiene Science im Sinne einer Kofinanzierung von Land OÖ und Bund aus Bundesmitteln eine Aufstockung erfährt, sodass sich auch hier, wie bei der Förderschiene Engineering, ein Verhältnis von Bundes- zu Landesmitteln von 3:1 ergibt. 24

25 4. Organisationsentwicklung Seit der Gründung des LIT konnten bereits hochkarätige Beiträge in Journals publiziert und ein ERC Starting Grant eingeworben werden. Beispiele hierfür sind Artikel in Nature Biotechnology (AI Drug Research) und Science Advances (LED Nanokristalle; Treibstoffgewinnung aus CO2) sowie der ERC Starting Grant Smart HydroGEL LIT Research Labs Neben der projektorientierten Förderung (LIT Calls) werden am LIT auch dauerhafte Forschungszentren, sogenannte Research Labs, eingerichtet. Sie fokussieren auf ausgewählte Schwerpunkte. Im Sinne der gemeinsamen Forschungsstrategie des Landes OÖ und der JKU sollen durch diese Vereinbarung der Aufbau des AI Labs und des IT Security Labs besonders unterstützt werden LIT AI Lab Lernende digitale Systeme (Artifical Intelligence AI) revolutionieren die Forschungslandschaft und das globale Ecosystem. Die JKU verfügt auf diesem Gebiet über eine herausragende Kompetenz mit einer Reihe von Lehrstühlen und ausgegliederten Forschungseinrichtungen. Die Vision der JKU ist eine Maschine, die vermittels ihrer sensorischen Eingaben, gemachten Erfahrungen, erlernten Fähigkeiten und Weltwissens jede kognitive Aufgabe lösen kann ( General Artificial Intelligence ). Institute N.N. Nachfolge Prof. Hagelauer Inst. f. Computergrafik Prof. Oliver Bimber Inst. for Pervasive Computing Prof. Alois Ferscha Institute of Bioinformatics Prof. Sepp Hochreiter Dep. of Computational Perception Prof. Gerhard Widmer Inst. f. Netzwerk und Sicherheit Prof. Rene Mayrhofer Inst. for Formal Models and Verification Prof. Armin Biere Inst. f. Application Oriented Knowlege Processing Prof. Josef Küng LIT AI LAB FB Mechatronik zb Robotik, Nachrichtentechnik, Hochfrequenzsysteme FB Mathematik zb Computer Algebra FB Statistik zb Big Data u. Statistik Abbildung 9: JKU Artifical Intelligence-Netzwerk LIT IT Security Lab Wirtschaft und Industrie stellen sich den Herausforderungen von Industrie 4.0. In einem System smarter Produktion mit hohem Vernetzungsgrad kommt der IT Security eine elementare Bedeutung zu. Daher soll auch auf diesem Gebiet ein besonderer Schwerpunkt gesetzt werden. Zur Verbreiterung der wissenschaftlichen Basis soll am Standort Hagenberg ein weiterer Lehrstuhl für IT Security aufgebaut werden. Dadurch werden auch die Voraussetzungen für umfassendere kooperative Forschungsprojekte geschaffen. 25

26 4. Organisationsentwicklung LIT Lab Digital Transformation and Law Die technologischen Fortschritte der Digitalisierung haben das Potenzial, nicht nur die Wirtschaft, sondern die Gesellschaft insgesamt und damit auch unsere Rechtsordnung tiefgreifend zu verändern. JKU ForscherInnen aus dem Öffentlichen Recht, dem Steuerrecht und dem Privatrecht beschäftigen sich in den kommenden Jahren mit Möglichkeiten der rechtlichen Steuerung sowie den rechtlichen Fragen und Visionen der digitalen Transformation LIT Pilotfabrik und LIT OIC Auf Grundlage eines FFG-Calls wird am Campus der JKU die LIT Pilotfabrik ( LIT Factory ) errichtet. Hier wird in einer Kooperation zwischen JKU, Land OÖ, Stadt Linz und Industrie pilothaft im Industrie 4.0-Standard produziert. Diese Lern-, Lehr- und Forschungsfabrik ist ein Leitprojekt nicht nur für F&E am Standort OÖ, sondern auch für die MINT-Lehre und Forschung der JKU. LIT FACTORY smart, networked, adaptive, cognitive, self-optimizing, resilient, green processing technologies! Digitization Virtualization and Modeling of Products and Production, Digital design Process Digitalization, Predictive Data Analytics, Self Adaptation and Optimization Cyber Physical Production Systems (CPPS) Machine Learning and Data, Artificial Intelligence Human Machine Interface (HMI) & Machine to Machine (M2M) Industrial Internet of Things, SCM, Intel. Networks, Security and Saftey and others... Smart Process Production Facilities for Smart Products and Materials Smart Material Handling Smart Extrusion Smart Injection Molding Smart Recycling Smart Product(ion) Verification & Validation Smart Products Smart Benefits for Human, Enviroment and Business (Accompanying Research) Strategic Management, Trend Scouting New Digital Business Models, Industrialization Concepts Social Innovation, Acceptance and Human Benefits IPR Management, Production from Product Piracy Research and Technology Assessment Sustainable Development Company Foundings Abbildung 10: Forschungsgebiete LIT Factory 26

27 4. Organisationsentwicklung Gemeinsam mit der LIT Factory errichtet die JKU auch das LIT Open Innovation Center (LIT OIC). Ziel des LIT OIC ist ein Forschungsverbund von JKU, Industrie und Wirtschaft. Hier soll in inter- und transdisziplinären Forschungsgruppen technologische Forschung vorangetrieben werden. Darüber hinaus soll insbesondere KMU ein niederschwelliger Zugang zu universitärem Know-How eröffnet werden. GRUNDPRINZIP PRODUKTEINFÜHRUNG Grundlagenforschung Angewandte Forschung Entwicklung Anwendung JKU LIT, Business School, Institute, etc. LIT OIC OÖ WIRTSCHAFT Abbildung 11: LIT Open Innovation Center LIT Management Die Struktur des LIT mit seinen Research Labs und dem LIT OIC braucht ein eigenes Management, um seine volle Wirkung am Wirtschaftsstandort OÖ zu entfalten. Die Schnittstelle zwischen dem LIT und der Wirtschaft muss professionell organisiert werden, damit ein optimaler Wissenstransfer gewährleistet ist. 27

28 4. Organisationsentwicklung 4.3. Linz School of Education Die Linz School of Education wurde 2016 als fakultätsübergreifendes Institut gegründet, um die Forschung und Lehre der JKU innerhalb der LehrerInnenbildung zu bündeln und weiterzuentwickeln. Zunächst wurden bestehende Institute und Abteilungen, die schon bisher in Lehre und Forschung lehrerbildungsbezogene Aktivitäten gesetzt hatten, der Linz School of Education zugeordnet. Darauf aufbauend wurde die MINT- Fachdidaktik Kompetenz durch die Besetzung von Positionen zu STEM-Education Research Methods/Mathematics and Technology sowie zu Instructional Technology/ Informatikdidaktik weiterentwickelt. Im Gegensatz zu anderen Konzepten von Schools of Education, die im Wesentlichen koordinierende Aufgaben für die LehrerInnenbildung erfüllen, hat sich die JKU entschlossen, eine forschungsstarke Einrichtung in der LehrerInnenbildung zu schaffen. Die bestehenden Stärken in der (fach-)didaktischen Unterrichtsforschung, im Lernen mit neuen Technologien sowie in der Erforschung von Educational Governance, Transfer- und Transformationsprozessen sollen in Hinblick auf den gesamtuniversitären Forschungsschwerpunkt Digital Transformation weiterentwickelt werden. Forschungsund Entwicklungsarbeit findet auf der Mikro-Ebene der Lern- und Lehrprozesse in digitalen Umgebungen statt (Educational Technologies, Pädagogische Psychologie/ Lernforschung, Research into Classroom and Subjectrelated Learning Processes). Diese wird ergänzt durch Untersuchungen der Implementationsprozesse solcher Neuerungen und ihrer Auswirkungen auf der Meso-Ebene der Einzelorganisationen und der systemischen Makroebene (Educational Governance and Transformation of Education, Educational Data Mining, Migration, Multilingualism and Equity in Education) Business School Die Linzer Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik befinden sich derzeit im Entwicklungsprozess zur Errichtung einer Business School an der JKU. Mit diesem Schritt wird die Vision verfolgt, sowohl das Studienangebot als auch die Forschungsleistungen in diesen Gebieten stärker zu vernetzen, interdisziplinärer auszurichten und international sichtbarer zu machen, sowie auf der vorhandenen Stärke der regionalen Einbettung aufzubauen und die Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft in Ausbildung und Forschung zu optimieren. Die Bündelung der Stärken in einer international orientierten Business School und die Förderung der Möglichkeiten zur Zusammenarbeit der Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik mit der Technisch-Naturwissenschaftlichen, Rechtswissenschaftlichen und Medizinischen Fakultät ist eine einmalige Gelegenheit in Österreich, in der universitären Ausbildung zu unternehmerischem Denken und Handeln sowie in der nationalen und internationalen Forschung und deren Transfer in die Transformation regionaler Organisationen, bedeutende Beiträge zu leisten. Die kommenden Jahre werden daher massiv geprägt sein von der Konzeptionierung, Implementierung sowie Akkreditierung der Business School. Strategisch ist es ein klares Ziel, durch das Instrument der Business School den Fachbereich von innen heraus durch verstärkte interdisziplinäre Kooperationen zu stärken und extern als starke Marke und Einheit für Lehre und Forschung aufzutreten. Sie ist nicht als reine Dachmarke von bereits bestehenden Leistungen zu verstehen, sondern als eine in einem fundierten Prozess entwickelte und dem europäischen Markt sowie dem regionalen Kontext angepasste Institution mit einer international vergleichbaren Gesamtkonzeption und Strategie. Als Qualitätssiegel, aber auch um für internationale Kooperationen attraktiver zu werden, wird nach ihrer Einrichtung eine einschlägige Akkreditierung angestrebt (zb EQUIS und/oder AACSB). 28

29 4. Organisationsentwicklung Die fachliche Gliederung der Business School wird unter Berücksichtigung der derzeitigen Ressourcen in drei Bereichen angestrebt, die aus nachfolgender Abbildung ersichtlich sind: Finance & Accounting Management & Marketing Financial Accounting, Auditing & Taxation Finance & Asset Management Innovation & Entrepreneurship Marketing & Strat./Int. Management Managerial Accounting Executive Education Organisation & Human Resource & Change Management Produktions- & Logistik- Management Software/ Data & Knowledge Information & Communication Supply Chain & Information-Management Abbildung 12: Konzeption Business School 29

30 4. Organisationsentwicklung Durch eine Strukturierung in die drei Schwerpunktbereiche werden die Wechselwirkungen und die Überschneidungen von Themengebieten der betrieblichen Praxis ersichtlich und sowohl für nationale aber auch internationale Forschungsprojekte forciert. Gerade die schneller werdenden technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen machen wirtschaftliche Transformationsprozesse notwendig. Zu den strategischen Prioritäten der Business School der JKU zählt daher insbesondere die interdisziplinäre Erforschung dieser wirtschaftlichen Transformationsprozesse vor allem im Hinblick auf die Folgen der Digitalisierung sowie die nachhaltige Entwicklung. Im Fokus der interdisziplinär ausgerichteten Forschung der Business School stehen zudem die Transformationsprozesse im Bereich der Kapitalmärkte und Finanzinstitutionen. Internationale Kooperationen verlangen eine eindeutige und klare Positionierung und Profilierung in der Lehre und Forschung. Um wettbewerbsfähig zu sein, wird mit der Einrichtung der Business School ein wichtiger Schritt in diese Richtung gesetzt. Damit soll aber auch den Anforderungen der regionalen Wirtschaft Rechnung getragen werden, da gerade die oberösterreichischen Unternehmen durch ihre Internationalität und Exportorientierung führend in Österreich sind. Die verstärkte Zusammenarbeit mit der Praxis sowie in internationalen Forschungsprojekten fördert Publikationen in hochwertigen wissenschaftlichen Fachzeitschriften. Dadurch wird es möglich, die neuesten und relevantesten Forschungserkenntnisse in die Lehrprogramme zu integrieren und mit den bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie mit den Praxiserfahrungen zu verbinden. In der Lehre werden die Wechselwirkung und der Austausch zwischen Wirtschaft und Universität genutzt, und die Praxisorientierung sowie internationale Ausrichtung und Mobilität der studentischen Ausbildung erfolgt zielgerichtet im Interesse der Wirtschaft. Die Studienprogramme der JKU Business School sollen auch weiterhin dem Ideal der forschungsgeleiteten Lehre entsprechen, angereichert durch den Austausch mit der Praxis. Daher sollen die einzelnen Programme durch klare Lehrphilosophien und Standards klar ausgerichtet werden, um in den jeweils definierten Märkten attraktiv zu sein. Dazu zählt ein Bachelorprogramm mit einer breiten Grundlagenqualifizierung. In den Ausbildungsprogrammen der JKU werden folgende Punkte berücksichtigt: 30

31 4. Organisationsentwicklung Angewandtes Grundlagen- und Methodenwissen in der Betriebswirtschaftslehre ist geprägt von aktuellen Managementmethoden und der gegenwärtigen Wirtschaftssituation im regionalen sowie globalen Kontext und hilft den StudentenInnen bei der Übersetzungsleistung ihrer Grundlagenkompetenzen für praktische Anwendungen. Aktuelle Forschungstrends in den Grundlagen sowie in den Anwendungen fließen durch die internationale Verankerung der JKU-ForscherInnen in die Lehrprogramme ein und sorgen dafür, dass sowohl die Grundlagenqualifizierung als auch das angewandte Grundlagen- und Methodenwissen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit in Wissenschaft (scientific track) und Wirtschaft (professional track) sichergestellt werden. Darüber hinaus wird Bedacht auf die Anforderungen in der Praxis genommen, indem eine enge Zusammenarbeit mit PraktikerInnen etwa in Seminaren, Gastvorträgen, Projektseminaren und -arbeiten, Masterarbeiten usw besteht. Dadurch ist es möglich, den Input der Praxis in die Lehre einfließen zu lassen und auch eine praxisorientierte Forschung voranzutreiben. Von den Stakeholdern der Universität sowie für die angestrebte Akkreditierung wird für die erfolgreiche Umsetzung der JKU Business School wie international üblich ein kompetitives Angebot im Bereich der Executive Education verlangt. Die Integration der Executive Education in die Business School der JKU wird einerseits den Ansprüchen des Wirtschaftsstandortes gerecht und führt andererseits auch zu einer stärkeren Bindung von AbsolventInnen an die JKU. Dies wird langfristig zu einer effizienteren Einwerbung von Forschungsmitteln und Kooperationsforschung führen, und die Rolle als akademischer Knotenpunkt vertiefen. Damit nimmt die JKU eine deutliche Positionierung in der Region und in Österreich vor, die fächerübergreifende Zusammenarbeit fördert sowie fakultätsübergreifende Anreize schaffen kann. Außerdem stellt sich auch der internationale Auftritt strukturierter dar, und die Einrichtung der Business School ist ein wesentlicher Ausgangspunkt für künftige internationale Ausbildungs- und Forschungskooperationen. Insbesondere durch die Akkreditierung können vereinfacht hochkarätige Partnerschaften und Programme mit internationalen Universitäten angestrebt werden. 31

32

33 5. PERSONAL/ HUMAN RESOURCES Die JKU versteht qualitativ hochwertige Personalpolitik als Herzstück und maßgeblichen Wertschöpfungsfaktor der zukunftsträchtigen Weiterentwicklung einer Universität. Dies schlägt sich insbesondere in der konsequenten Ausrichtung an international kompetitiven Standards, modernen Rahmenbedingungen des Arbeitens sowie einem klaren Bekenntnis zu Gender- und Diversity-Management als umfassende Querschnittsmaterien nieder. Die JKU hat sich als grundsätzliche Ziele neben der Förderung der Geschlechtergerechtigkeit die nachhaltige Verbesserung der sozialen Chancengleichheit auf hohem Niveau gesetzt. Die Umsetzung zur Erreichung dieser Ziele erfordert aufgrund der Vielzahl an Aufgabenstellungen und Zielgruppen die Bewertung und Auswahl von Schwerpunkten sowohl hinsichtlich einzelner Diversitätsdimensionen als auch hinsichtlich der organisatorischen Handlungsfelder. Die Basis dafür wird in der jährlichen Analyse des Gender & Diversity Berichts gelegt, der die Grundlage zur Maßnahmenweiterentwicklung darstellt Personalstrategie Die JKU setzt ihre strategischen Ziele in Forschung, Lehre und Internationalisierung mit Hilfe einer stringenten Personalstrategie um. Nachwuchsförderung, Etablierung von neuen Karrierewegen, hochkarätige Berufungen sowie eine fundierte Personalplanung, ein umfassendes Personalentwicklungskonzept und insbesondere die Entwicklung einer adäquaten Didaktikausbildung gehören ebenso dazu, wie die Etablierung einer Willkommenskultur im internationalen Recruiting. Die Evaluierung der Berufungsverfahren erfolgt im Rahmen des jährlichen Gender & Diversity Berichts sowohl durch die geschlechtsspezifische Analyse des Berufungsmanagements auf den Ebenen AG Stellenprofil, Berufungskommission, GutachterInnen, Besetzungsvorschlag und schließlich Berufene als auch durch die Darstellung des Überblicks der Berufungen in 3-5 Jahresschritten Nachwuchsförderung Die Nachwuchsförderung an der JKU stützt sich bisher im Wesentlichen auf folgende Säulen: PräDoc- und PostDoc-Stellen Tenure-Track drittmittelfinanzierte Förderprogramme wie zb jenes vom FWF Bei PräDoc- und PostDoc-Stellen handelt es sich um MitarbeiterInnen, die bis zu sechs Jahre zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation (Promotion oder Habilitation) beschäftigt werden. Das Arbeitsverhältnis dient zur Vertiefung und Erweiterung der fachlichen und wissenschaftlichen Bildung. Wesentliche Aufgaben dabei sind die Mitarbeit bei Forschungsaufgaben, bei Lehr- und Verwaltungsaufgaben, bei Prüfungen, bei der Betreuung von Studierenden, selbstständige Forschungsaktivitäten und die selbstständige Durchführung von Lehrveranstaltungen und Abhaltung von Prüfungen. Tenure-Track-Stellen sind Laufbahnstellen, die mit einer, zunächst auf sechs Jahre befristeten, Anstellung als Universitätsassistent mit Doktorat beginnen. Als nächster Schritt soll nach einem Jahr eine Qualifizierungsvereinbarung angeboten werden, die im Regelfall durch die Habilitation der/des Mitarbeiterin/Mitarbeiters abgeschlossen wird. Nach der erfolgreichen Erfüllung der Qualifizierungsvereinbarung erlangt die/der StelleninhaberIn den Status einer/s Assoziierten Professors/In. Diese kontinuierliche Laufbahn führt organisationsrechtlich, allerdings nicht dienstrechtlich, zu einer Professur. Die wesentlichen Aufgaben von assoziierten ProfessorInnen umfassen gemäß KV vor allem die selbstständige Forschungsarbeit, die selbstständige Durchführung von Lehrveranstaltungen und Abhaltung von Prüfungen, die Betreuung von DiplomandInnen und DissertantInnen sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses. 33

34 5. Personal/Human Resources Drittmittelfinanzierte Förderprogramme oder Auftragsforschung sind die dritte wesentliche Säule für die Nachwuchsförderung von Universitäten. Drittmittelprojekte und Doktoratskollegs (zb FWF) dienen ebenfalls zur Ausbildung des hoch qualifizierten Nachwuchses aus der nationalen und internationalen Wissenschaftsgemeinschaft. Sie sollen wissenschaftliche Schwerpunktbildungen an österreichischen Forschungsstätten unterstützen und die Kontinuität und den wissenschaftlichen Einfluss dieser Schwerpunkte fördern. In solchen Kollegs schließen sich mehrere WissenschafterInnen mit nach internationalen Maßstäben hochkarätigen Forschungsleistungen zusammen, um aufbauend auf einem mittelfristig angelegten und klar definierten Forschungszusammenhang in organisierter Form DoktorandInnen auszubilden. Die laufende Evaluation und Anpassung der Maßnahmen zur Nachwuchsförderung ist traditionell ein Kernelement professioneller Personalarbeit an der JKU. Diese stellt eine konsequente Bedarfsorientierung sicher und soll auch in Zukunft, anhand einer noch direkteren Einbeziehung des wissenschaftlichen Personals auf Fakultäts- bzw Fachbereichsebene, auf die nächste Entwicklungsstufe gehoben werden. Insbesondere sollen die drei vorhandenen Säulen der Nachwuchsförderung um eine weitere Karrieremöglichkeit ergänzt werden. Diese soll vor dem Hintergrund der Kettenvertragsproblematik ermöglichen, dass sowohl PräDoc- als auch PostDoc-Phase an der Universität absolviert werden können und sohin hochkarätigen NachwuchswissenschafterInnen die Möglichkeit einer habilitationsgleichen Qualifikation auch ohne Tenure-Track-Stelle gegeben wird. Es müssen daher flexible Modelle entwickelt werden, die sowohl das Institut der Forschungsstipendiatin/des Forschungsstipendiaten im Sinne des 95 UG als auch eine möglichst flexible und offensive Handhabung von Be- und Entfristungen beinhalten. Eine wesentliche Stellgröße hinsichtlich der kontinuierlichen Qualitätsverbesserung liegt in der Gestaltung von Rahmenbedingungen und Strukturen. Durch die Möglichkeit der strukturierten Doktoratsausbildung wird zukünftig die Mehrheit der DoktorandInnen ein strukturiertes Doktoratsstudium absolvieren. Dadurch soll die Qualität der Ausbildung insgesamt erhöht, ein hohes wissenschaftliches Niveau gewährleistet und eine mögliche wissenschaftliche Laufbahnplanung bereits zu Beginn gefördert werden. Wesentlicher Pfeiler der Strukturierung ist die Gewährleistung einer laufenden Qualitätssicherung von der Betreuungszusage, über die Dissertationsvereinbarung, den Zeit- und Arbeitsplan (mit laufenden Fortschrittsberichten), die Betreuung durch ein Team und die Trennung von Betreuung und Beurteilung. Die zwei laufenden FWF- DoktorandInnenkollegs im Bereich der Mathematik und Biophysik sind ein sehr wichtiger Schritt zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Um diesem Aspekt weiterhin Rechnung zu tragen, hat die JKU im Nachfolgeprogramm des FWF doc.funds einen Förderantrag eingereicht. 34

35 5. Personal/Human Resources Im Kontext der Internationalisierung stellt die JKU auch weiterhin entsprechende Ressourcen für internationale Aktivitäten ihrer MitarbeiterInnen zur Verfügung, zb einen Mobilitätszuschuss, die Förderung von Kongress- und Konferenzteilnahmen der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und die Bereitstellung von Räumlichkeiten für internationale Konferenzen. Im Sinne der Internationalisierung werden Auslandsaufenthalte und Einreichungen für und die Teilnahme an internationalen Tagungen gefördert. In der Aus- und Weiterbildung wird die Qualität durch klare Vorgaben in Dissertationsund Habilitationsrichtlinien gesichert. DoktorandInnen werden standardmäßig in hochkarätige Forschungsprojekte und in die internationale Forschungsgemeinschaft eingebunden, Stipendien für Auslandsaufenthalte vergeben und Publikationstätigkeiten gefördert sowie Vortragsreihen und Summer Schools organisiert. Nachwuchsförderung erfolgt im Bereich der klassischen Aus- und Weiterbildung in einem ersten Schritt durch die hochschuldidaktische Grundausbildung für neu eingetretene NachwuchswissenschafterInnen. Diese laufend im Dialog mit den WissenschafterInnen weiterentwickelte Grundausbildung führt die NachwuchswissenschafterInnen in einer Frühphase ihrer Karriere an wesentliche hochschuldidaktische Themen und Fragestellungen heran. Nach Abschluss der Grundausbildung steht den MitarbeiterInnen auf sämtlichen Karrierestufen ein breitgefächertes, kontinuierlich auf die Bedarfe hin angepasstes internes Seminarprogramm kostenfrei zur Verfügung, das Themen aus dem Bereich der Lehre und aus jenem der Forschung und der akademischen Selbstverwaltung umspannt. Darüber hinaus werden unterschiedliche Formate (Seminare, Beratungsleistungen) zu Karriereentwicklung und beispielsweise Medientrainings für WissenschafterInnen angeboten. Über die klassische Aus- und Weiterbildung hinausreichend bietet die JKU den NachwuchswissenschafterInnen eine intensive Betreuung im Bereich der Forschungsunterstützung ebenso wie eine umfassende Beratung und Unterstützung von Auslandsaufenthalten an. Das allgemeine Personal durchläuft unmittelbar nach Eintritt in die JKU ein umfangreiches Grundausbildungsprogramm. In diesem Programm setzen sich die neuen MitarbeiterInnen mit Fragen der Organisationsstruktur der Universität, des Arbeitsrechts und des Datenschutzes ebenso auseinander, wie sie in die wesentlichen Prozesse und Verwaltungsinstrumente eingeführt werden. Zusätzlich zu den fachlichen Aspekten wird dabei der Vernetzung des allgemeinen Personals mit Blick auf reibungslose Arbeitsabläufe ein hoher Stellenwert eingeräumt. Auch dem allgemeinen Personal steht das interne Seminarprogramm der JKU kostenfrei zu Verfügung. Für Führungskräfte und Nachwuchsführungskräfte besteht zudem die Möglichkeit, funktionsbezogene Coachings in Anspruch zu nehmen. 35

36 5. Personal/Human Resources 5.3. Personalplanung und Karrieremodell Die Personalplanung an der JKU ist ein wesentlicher Bestandteil für die Weiterentwicklung der Universität. Hinsichtlich der Professurenplanung, der Laufbahnstellenplanung und der Stellen gemäß 99 Abs. 4 UG sei auf die Tabellen im Anhang verwiesen. Tenure-Track-Stellen Tenure-Track-Stellen sind Stellen für hochqualifizierte NachwuchswissenschafterInnen, denen der Abschluss einer Qualifizierungsvereinbarung gemäß 27 des gemäß 108 Abs. 3 UG abgeschlossenen Kollektivvertrags ermöglicht wird. Die JKU hat in einer Arbeitsgruppe des Senats und des Rektorats ein Tenure-Track- Modell entwickelt, welches den Abschluss von Qualifizierungsvereinbarungen NEU gemäß 99 Abs. 5 und 99 Abs. 6 UG regelt. Das Verfahren wurde im Rahmen des Satzungsteils Berufungsverfahren und Tenure-Track-Stellen verankert. Ergänzend wurde die diesbezügliche Betriebsvereinbarung angepasst. Es ist basierend auf 99 Abs. 5 und 6 UG festgelegt, dass Stellen, die für den Abschluss einer Qualifizierungsvereinbarung in Betracht kommen, öffentlich im In- und Ausland auszuschreiben sind. Diese Stellen müssen mit entsprechender fachlicher Widmung im Entwicklungsplan festgelegt sein. Für das Begutachtungsverfahren der in Frage kommenden BewerberInnen sind auf Vorschlag einer einzusetzenden Auswahlkommission externe GutachterInnen zu bestellen. Der Rektor hat auf Grund des Auswahlvorschlags der Auswahlkommission eine/n BewerberIn auszuwählen oder eine gereihte Auswahl mehrerer BewerberInnen zu treffen und den UniversitätsprofessorInnen des relevanten Fachbereichs Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Aspekte zur Gleichstellung von Frauen und Männern sind im Begutachtungsverfahren zu berücksichtigen. Mit der Qualifizierungsvereinbarung sollen insbesondere folgende übergeordnete Ziele verfolgt werden: 1. hervorragende wissenschaftliche Qualifikation der Stelleninhaberin/des Stelleninhabers, die insbesondere durch die Habilitation nachgewiesen werden kann; 2. hohe didaktische Qualifikation der Stelleninhaberin/des Stelleninhabers; 3. hohe soziale Kompetenz, insbesondere Teamfähigkeit, der Stelleninhaberin/des Stelleninhabers; 4. Einbindung in Forschung und Lehre der Organisationseinheit, der die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber zugeordnet ist; 5. Verankerung und Anerkennung der Stelleninhaberin/des Stelleninhabers in der Scientific Community; 6. Berufungsfähigkeit im Hinblick auf 98 UG Mit der Besetzung der Tenure-Track-Stelle beginnt eine Eingangsphase zur kooperativen Entwicklung eines Entwurfs einer Qualifizierungsvereinbarung. Diese Phase soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Das Rektorat evaluiert die Tätigkeit der Stelleninhaberin/des Stelleninhabers jährlich. Als Grundlage hierfür dient eine Stellungnahme der Qualifizierungskommission. Als zusätzliche, begleitende Maßnahme für die akademische Begleitung und Unterstützung der Stelleninhaberin/des Stelleninhabers können in der Qualifizierungsvereinbarung bis zu drei Personen als MentorInnen bestimmt werden. 99 Abs. 4 UG Vereinfachtes Berufungsverfahren Im Hinblick auf die Neuregelung des 99 Abs. 4 UG vereinfachtes Berufungsverfahren wurden von Senat und Rektorat gemeinsam die Durchführungsbestimmungen entwickelt. Dieses kurze und effiziente Verfahren unter Wahrung der notwendigen Informations- und Beteiligungsrechte ermöglicht der JKU SpitzenforscherInnen und -lehrende zb bei Rufabwehr am Standort halten zu können. 36

37 5. Personal/Human Resources 5.4. Personalentwicklung Personalentwicklung wird an der JKU als strategisches Element einer zeitgemäßen Organisationsentwicklung verstanden und erfolgt daher teilweise sowohl zentral gesteuert als auch in Teilen dezentral direkt in den Organisationseinheiten. Vor diesem Hintergrund bietet die Personalentwicklung ein breites Spektrum von der Gestaltung organisationaler Rahmenbedingungen über strukturelle Maßnahmen bis hin zu klassischen Aus- und Weiterbildungsangeboten auf institutioneller und personeller Ebene Weiterbildung Ein besonderer Schwerpunkt im Bereich der Personalentwicklung liegt in der Weiterbildung des wissenschaftlichen Personals insbesondere im hochschuldidaktischen Bereich. Die über die etablierte Grundausbildung hinausreichenden Angebote sollen auch künftig mit einem verstärkten Fokus auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der wissenschaftlichen Disziplinen weiterentwickelt werden. Vor allem für die MitarbeiterInnengruppe der PostDocs soll das Angebot künftig noch ausgebaut werden. Ein weiterer Schwerpunkt soll auf Angebote in Kombination mit Auslandsaufhalten gelegt werden. Hierzu zählt sowohl die Weiterführung erfolgreicher Formate wie beispielsweise des in Kooperation mit dem ACRN Oxford-Research Center angebotenen englischsprachigen Stafftrainings in scientific writing, als auch die bereits in einer entsprechenden Betriebsvereinbarung verankerte Etablierung längerer Auslandsaufenthalte für InhaberInnen von Tenure-Track-Stellen als Pflichtkriterium im Rahmen der Qualifizierungsvereinbarungen. Für MitarbeiterInnen aus dem Bereich des allgemeinen Personals werden interne sowie individuelle externe Weiterbildungsmöglichkeiten realisiert, die von kurzen fachlichen Fortbildungen bis hin zu umfangreicheren Angeboten zb in Kooperation mit der LIMAK Austrian Business School reichen. Im Zuge des laufenden Internationalisierungsprozesses sollen die Sprachkenntnisse des Personals in der Verwaltung auch weiterhin kontinuierlich gehoben werden. Kernelemente dabei sind interne Englisch-Trainings near-the-job sowie externe Sprachaufenthalte via Erasmus Dual Career Service Das Dual Career Service der JKU widmet sich seit vielen Jahren ProfessorInnen im Berufungsprozess, berufenen ProfessorInnen, WissenschafterInnen aber auch administrativen Führungskräften und den PartnerInnen, die auf Grund ihrer Beschäftigung an der JKU ihren Lebensmittelpunkt nach Oberösterreich verlegen. Im Rahmen des Dual Career Service werden unterstützende Maßnahmen angeboten: Individuelle und persönliche Beratung Information zu vielen Bereichen, die für die neue Lebenssituation wichtig sind (zb Kinderbetreuung, Schule, Wohnen) Unterstützung bei der Jobsuche der/des Partnerin/Partners Kontakte zu KooperationspartnerInnen Auf Initiative der Task Force Gender & Diversity der Österreichischen Universitätskonferenzen haben sich die Universitäten der Bundesländer OÖ, NÖ und Wien zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um gemeinsam ein Dual Career Service anzubieten. Die JKU ist seit Beginn Teil dieses Netzwerks und hat 2017 gemeinsam mit den Universitäten Salzburg und Innsbruck ein Dual Career Netzwerk OOE-S-T (Oberösterreich, Salzburg und Tirol) gegründet. Ziel dieser Netzwerke ist es, den BewerberInnen und PartnerInnen einerseits Entscheidungshilfen im Vorfeld anzubieten als auch bei und nach Abschluss der Verhandlungen konkrete Hilfestellungen im regionalen und nationalen Rahmen zu leisten. Die Netzwerke ermöglichen bundesländerübergreifende Zusammenarbeit und erhöhen bei den hochspezialisierten Fachkräften die Chance, auch für die PartnerInnen Arbeitsmöglichkeiten zu finden. 37

38 5. Personal/Human Resources Die JKU versteht das Dual Career Service als Angebot im Berufungsmanagement und wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit und Familienfreundlichkeit. Sie erreicht damit eine Attraktivitätssteigerung des Standorts, um exzellente WissenschafterInnen anzusprechen. Das Dual Career Service ist zudem ein entscheidender Faktor im Vorhaben einer verstärkten Internationalisierung und dient der Erhöhung der Frauenquote in Führungspositionen. Ein international-circle zur Vernetzung und Ausrichtung im HR-Bereich mit Welcome-Agenden sind unter anderem vorgesehen. Mit diesem breiten und individuell ausgerichteten Unterstützungsangebot zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie will die JKU nachhaltig für die BewerberInnen Entlastung schaffen, Flexibilität fördern und damit die Rekrutierung exzellenter kreativer WissenschafterInnen und hochqualifizierter Fachkräfte möglich machen Internationalisierung Um der Internationalisierung Rechnung zu tragen, stellt die JKU auch weiterhin entsprechende Ressourcen für internationale Aktivitäten ihrer MitarbeiterInnen zur Verfügung, zb einen Mobilitätszuschuss, die Förderung von Kongress- und Konferenzteilnahmen der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und die Bereitstellung von Räumlichkeiten für internationale Konferenzen. Über diverse konkrete Maßnahmen soll die internationale Zusammenarbeit gestärkt und ein internationaler Campus mit einer Willkommenskultur etabliert werden, der für nationale und internationale Personalzugänge an der JKU wirksam werden muss. Bereits in die Wege geleitet wurde eine verstärkte Unterstützung nicht-deutschsprachiger MitarbeiterInnen hinsichtlich des Erlernens der deutschen Sprache. Sowohl der Ausbau dieses Angebots als auch die konsequente Zusammenführung der bestehenden Welcome-Services gilt als mittelfristig anzustrebendes Ziel Betriebliche Gesundheitsförderung Der hohe Stellenwert der betrieblichen Gesundheitsförderung wird besonders am 2015 etablierten Gesundheitslabel JKU-Balance und der Vielzahl der damit verbundenen Maßnahmen und Angebote repräsentiert, die über eine interne Kommunikationsplattform beworben und angeboten werden. Die Maßnahmen werden auch künftig insbesondere in enger Abstimmung mit den Ergebnissen von MitarbeiterInnenbefragungen weiterentwickelt und bedarfsorientiert ausgebaut Strategische Personalentwicklung Ein wichtiges Element der laufenden Feinabstimmung im Kontext der Personal- und Organisationsentwicklung sind die universitätsweit verpflichtend zu führenden jährlichen MitarbeiterInnengespräche, die an der JKU bereits systematisch in ihrer Funktion als wichtiges Steuerungsinstrument verankert sind. In enger Verzahnung mit den neu etablierten, einem jährlichen Monitoring zu unterziehenden, Zielvereinbarungen mit den wissenschaftlichen Instituten befindet sich eine tragfähige strategische Struktur im Aufbau, die es künftig kontinuierlich weiter zu entwickeln gilt. Das Ziel dabei ist einerseits, eine verbesserte Ausrichtung einzelner Vorhaben auf die gesamtstrategischen Ziele der JKU zu realisieren sowie andererseits einen positiven Rückkoppelungseffekt auf die strategische Planung und Umsetzung der Personalentwicklungsmaßnahmen zu erreichen. 38

39 5. Personal/Human Resources Auf überinstitutioneller Ebene ist die JKU in führender Rolle im Austrian University Continuing Education and Staff Development Network (AUCEN) engagiert. Für die Zielgruppe der WiedereinsteigerInnen nach Elternkarenz bietet die JKU unter dem Titel Stay Connected -Maßnahmen an, die u.a. auch während der Karenzzeit ermöglichen, über einen aktiven -Account mit der JKU in Verbindung zu bleiben und auch an Weiterbildungen teilzunehmen BewerberInnenmanagement Die MitarbeiterInnen der JKU tragen wesentlich zum Erfolg in Forschung und Lehre bei, weshalb der Rekrutierung von hochqualifiziertem Personal in allen universitären Bereichen und einem geeigneten BewerberInnenmanagement besondere Bedeutung zukommt. Die Rekrutierung von geeignetem Personal als zentrales strategisches Steuerungsinstrument trägt wesentlich zur Qualitätssicherung in den Bereichen Forschung, Lehre und Dienstleistungen bei. Eine zentrale Steuerung und Koordination der zu besetzenden Stellen im Sinne einer BewerberInnenverwaltung erfolgt durch die Serviceabteilung Personalmanagement. Die Durchführung und Organisation der Bewerbungsgespräche sowie die Personalauswahl obliegt der jeweiligen Organisationseinheit, um sicherzustellen, dass die/der am besten qualifizierte BewerberIn für die Stelle ausgewählt wird. Eine einheitliche Formulierung und Layoutierung der Stellenausschreibungen gewährleistet einen einheitlichen Auftritt der JKU nach außen. Hilfestellungen für die Ausschreibung internationaler Inserate werden angeboten und befinden sich laufend in Weiterentwicklung. Alle wissenschaftlichen Ausschreibungen werden auch zukünftig verstärkt über das Portal EURAXESS ausgeschrieben. Die JKU wird auch zukünftig eine entsprechende Servicestruktur bereitstellen und weiter ausbauen. Als ein wesentlicher Entwicklungsschritt hin zu einem umfassenden BewerberInnenmanagement wird die Verankerung eines Karriereportals auf der Homepage der JKU angesehen. Je nach Umfang der angebotenen Möglichkeiten wäre es möglich, einen ersten Schritt in Richtung Talent Management zu setzen, indem im Karriereportal registrierte InteressentInnen als Bewerberpool dienen. Um künftig im vielzitierten war of talents mitspielen zu können, sind seitens der JKU Maßnahmen notwendig, um von einer klassischen BewerberInnenverwaltung einen großen Schritt in Richtung modernes Recruiting zu schaffen Qualitätsfördernde Aspekte im Bereich Personal Eine Qualitätssicherung im Personalbereich erfolgt über eine entsprechende Rekrutierung, eine geeignete Nachwuchsförderung und Weiterbildung der MitarbeiterInnen. In das Berufungsverfahren des wissenschaftlichen Personals sind spezifische Anspruchsgruppen eingebunden, weshalb der Berufungskommission mit ihrer internen und externen Expertise wesentliche Bedeutung hinsichtlich der Qualitätssicherung zukommt. Standardisierte Ausschreibungs- und Besetzungsprozesse sind etabliert und werden laufend weiterentwickelt. Die Nachwuchsförderung beginnt bereits bei der neu implementierten strukturierten Doktoratsausbildung und der Förderung im Rahmen von eingerichteten Doktoratskollegs. Die seit 2017 neu etablierten Tenure-Track-Stellen tragen mittels einer Auswahlkommission und externen GutachterInnen zur Qualitätssicherung bei. Die Weiterbildung für das wissenschaftliche und allgemeine Personal basiert auf mehreren Säulen. Basis bildet die verpflichtende Grundausbildung für beide Gruppen, seminaristische Angebote und individuelle Trainings/Coachings, angepasst an die Anspruchsgruppen, runden das Angebot ab und stellen eine qualitätsvolle Ausbildung der MitarbeiterInnen sicher. Die Prozesse und Maßnahmen für die Qualitätssicherung im Personalbereich stellen ein wesentliches Professionalitätsmerkmal dar und befinden sich laufend in Weiterentwicklung. 39

40

41 6. FORSCHUNG Forschung ist die wesentliche Erkenntnisquelle wissensbasierter Gesellschaften. Die JKU fördert deshalb Grundlagen- und angewandte Forschung von höchster Qualität und Relevanz. Sie gestaltet die Wissenschaftslandschaft mit, ihre Forschenden initiieren und beteiligen sich an bedeutenden nationalen und internationalen Forschungsprojekten und erarbeiten Lösungen für die großen Herausforderungen der Gesellschaft. Hierfür stellt ihnen die JKU modernste Technologien und Infrastrukturen zur Verfügung, die eine wesentliche Voraussetzung für Exzellenz in den Natur- und Ingenieurwissenschaften bilden. Im Zuge der Entwicklungsplanerstellung wurden Forschungsleistungen und Forschungsstärken analysiert, um gesamtuniversitäre Forschungsschwerpunkte (jedenfalls) für den Zeitraum zu etablieren. Es geht dabei um Themen, die für den Großteil der Fachbereiche relevant sind. Ein Schwerpunkt muss freilich mehr sein als die Summe der individuellen Forschungsinitiativen, die fachlich einschlägig sind. Vielmehr geht es um fachübergreifende Forschungsnetzwerke mit enormen Potenzialen für Spitzenforschung. Daneben fördert die Matrixstruktur mit dem LIT, der Linz School of Education und der geplanten Business School weitere Schwerpunktbildungen, die thematisch enger gefasst sind als die gesamtuniversitären Schwerpunkte. Die angesprochene Fokussierung ist zugleich Bedingung und Grundlage des angestrebten strategischen Wachstums. Die Schwerpunkte müssen dann aber auch bei der Allokation zusätzlicher Mittel entsprechend berücksichtigt werden. Somit sollen strategische Ziele, wie die Einwerbung hochkarätiger Fördermittel wie CD-Labors, FWF- und FFG-Mitteln, ERC-Grants und die Beteiligung an Großprojekten wie EU-Flagship-Initiativen, besser zu erreichen sein. Die Erstellung von Anträgen für große Projekte soll zudem durch den Ausbau der Forschungsunterstützung forciert werden Gesamtuniversitäre Forschungsschwerpunkte Folgende gesamtuniversitäre Forschungsschwerpunkte wurden für die JKU definiert: Digital Transformation Sustainable Development: Responsible Technologies & Management Transformation in Finance and Financial Institutions Digital Transformation Die sogenannte Digitalisierung erfasst nahezu alle Lebensbereiche. Es handelt sich dabei um einen ebenso einschneidenden wie umwälzenden Prozess. Im wirtschaftlichen Kontext ist sogar von der vierten industriellen Revolution die Rede ( Industrie 4.0 ). Die Wirkung der Digitalisierung geht aber weit über die technologische Entwicklung selbst hinaus. Sie erfasst die gesamte Gesellschaft, das Wirtschaftssystem, das Gesundheitswesen und die Rechtsordnung. Die JKU ist daher in all ihren Wissenschaftsdisziplinen angesprochen und gefordert. Dabei kommt gerade den Schnittstellen besondere Bedeutung zu. Ein verantwortungsvoller Umgang mit lernenden digitalen Systemen (Artificial Intelligence) erfordert einen ganzheitlichen Zugang. Ihre Weiterentwicklung muss die soziale, wirtschaftliche und rechtliche Dimension im Sinne eines interdisziplinären Ansatzes entsprechend einbeziehen. Damit ist zugleich eine besondere Stärke der JKU adressiert. Der Begriff der Digitalisierung erweckt den Eindruck, dass sich ein durch Technik getriebener Prozess unweigerlich und ungesteuert aller Lebensbereiche bemächtigt. Die JKU nimmt hier eine andere Perspektive ein. Sie erkennt in der digitalen Entwicklung einen gestaltbaren Prozess. Ihr Fokus ist daher die digitale Transformation in ihrer umfassenden gesellschaftlichen Wirkung mit all ihren AkteurInnen. Dazu gehören die Wirtschaft, das Bildungswesen, Gemeinschaften, Individuen, die Wissenschaft und der Staat. Das Verhalten dieser AkteurInnen hat wesentlichen Einfluss auf die Wirkungen der digitalen Transformation. Damit wird der sozial-, wirtschaftswissenschaftliche und rechtswissenschaftliche Bezug und auch jener zur Gender- und Diversitätsforschung mehr als deutlich. 41

42 6. Forschung Treiber der digitalen Transformation sind einerseits digitale Technologien, die sich in Infrastrukturen (zb Netzwerke, Computer, eingebettete Systeme) und Anwendungen (zb Programme, Apps, Webanwendungen) unterscheiden lassen, und andererseits Verwertungsoptionen wie digitale Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsnetzwerke. Bereits die Forschung an den Treibern der digitalen Transformation muss daher einem interdisziplinären Ansatz folgen. Wie vielschichtig die digitale Transformation ist, wird aus der Unternehmensperspektive besonders deutlich. Abgesehen von den unmittelbaren technologischen Herausforderungen wie Industrie 4.0 oder IT-Security zeigen sich viele weitergehende Zusammenhänge. So können digitale Verwertungspotenziale im Rahmen von Startups zu einem enormen Wertzuwachs führen. Umgekehrt zeigt die Erfindung der digitalen Fotografie, wie Unternehmen durch die Ignoranz von digitalen Verwertungspotenzialen in Bedrängnis geraten können. Die digitale Transformation treibt aber auch die Weiterentwicklung von Organisationsstrukturen und der Organisation selbst. Man denke nur an Multichannel-Marketing-Strategien im Bereich des Vertriebs. Unmittelbar die Unternehmenskultur ist betroffen, wenn die unternehmensinternen Prozesse im Rahmen des digitalen Wandels grundlegend verändert werden. Auch im Bereich des Finance sind die Veränderungen enorm, wenn man die Möglichkeiten von FinTech und die digitale Währung Bitcoin mit der zugrundeliegenden Blockchain-Technologie bedenkt. Besondere Herausforderungen bringt die digitale Transformation für Staat, Gesellschaft und Recht mit sich. Neue Technologien, wie sie etwa bei autonomen Fahrzeugen eingesetzt werden, werfen Fragen auf, die durch geltende Gesetze nicht beantwortet werden. Es müssen daher neue rechtliche Modelle für die Ermöglichung und Steuerung des Transformationsprozesses entwickelt werden. Dazu gehört auch die Identifizierung von rechtlichen Innovationshemmnissen und Vorschlägen für deren Beseitigung. Rechtliche Konzepte werden nur dann sachgerecht und überzeugend sein, wenn hier JuristInnen einen intensiven Dialog mit TechnikerInnen führen. Die JKU ist mit ihren vielschichtigen Kompetenzen prädestiniert, auf Grundlage mannigfaltiger bestehender Forschungsinitiativen einen interdisziplinären Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet der digitalen Transformation zu etablieren. Die Strukturen im LIT mit fachübergreifenden Forschungsgruppen (zb im Artifical Intelligence Lab, Lab Robo-Psychology, Lab Digital Transformation and Law) unterstützen zudem einen breiten Forschungsansatz. Abgesehen davon haben alle Fachbereiche etwas in diesen gesamtuniversitären Forschungsschwerpunkt einzubringen Sustainable Development: Responsible Technologies & Management Die künftige Entwicklung der menschlichen Zivilisation auf globaler, regionaler und lokaler Ebene wird maßgeblich durch zwei Großbereiche zivilisatorischer Herausforderungen geprägt: einerseits die als Great Acceleration bezeichnete Dynamik der stark beschleunigten sozio-ökonomischen und ökologisch-systemischen Veränderungen des sogenannten Anthropozän (dargestellt in Form der alle zehn Jahre aktualisierten 24 Great Acceleration Charts des International Geosphere-Biosphere Programme (IGBP) der Royal Swedish Academy of Sciences); andererseits der umfassende systemische Lösungsansatz des Paradigmas einer Nachhaltigen Entwicklung ( Sustainable Development ). Basierend auf dem UN-WCED Bericht Our Common Future (sog. Brundtland-Bericht, 1987) und aufbauend auf die Millennium Development Goals (MDGs) 2015, wurden im September 2015 von der UN Generalversammlung die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs) verabschiedet. Diese definieren anhand von insgesamt 17 SDGs (inkl. quantifizierbarer Targets, Indikatoren, Monitoring etc) die UN Globale Agenda Auf europäischer Ebene wird dies ergänzt und verstärkt durch die EU-Initiative in Richtung einer Kreislaufwirtschaft ( Circular Economy ). 42

43 6. Forschung Die JKU als voll integrierte Universität deckt mit ihren wissenschaftlichen Disziplinen zahlreiche Kernbereiche der SDGs 2030 bestens ab, sowohl die Breite der Thematiken als auch deren systemische Vernetztheit betreffend. Darüber hinaus besteht ein hohes Potenzial für intra- und interfakultäre Kooperation in Forschung und Lehre (zb Ring-LVAs, fakultätsübergreifende Master- und Doktoratsstudien). Schließlich eröffnet das Thema außerordentliche Möglichkeiten für internationale Kooperationen (inkl. internationaler Studierender). Die JKU kann als first mover unter den österr. Universitäten das Thema Sustainable Development und Circular Economy in großer Breite besetzen. Durch den breitest angelegten und inter-/transdisziplinär aufgestellten Forschungsschwerpunkt Sustainable Development: Responsible Technologies & Management (von Natur- und Ingenieurwissenschaften zu Technologien und Innovationen zu Management, Umweltökonomie und Circular Economy, Gender und Diversity Studies sowie Legal Gender Studies, Umweltrecht, Sozialwissenschaften und Medizin) können bereits derzeit 14 der insgesamt 17 SDGs (SDGs 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 16, 17) primär und die SDGs 1 und 15 tangierend abgedeckt werden. Im Vergleich sind die Aktivitätsfelder anderer österr. Universitäten deutlich eingeschränkter bzw anders ausgerichtet. Zur Stärkung des Forschungsschwerpunktes soll das bisher als Verein geführte Energieinstitut zu einem Institut der JKU weiterentwickelt werden und sich dem wichtigen Zukunftsthema Energie (SDG 7) widmen. Abbildung 13: UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Quelle: United Nations) 43

44 6. Forschung Die Bündelung der bestehenden, breit angelegten aber fragmentierten Forschungsaktivitäten an der JKU zu diversen Aspekten von Sustainable Development im Rahmen des inter- und transdisziplinär angelegten Forschungsschwerpunkts bei gleichzeitiger Stärkung durch Synergien stellt ein Wesensmerkmal von Sustainable Development: Responsible Technologies & Management dar. Der Aufbau eines Asset-Netzwerkes mit anderen akademischen Einrichtungen (national und international, Beispiele hierfür sind ANSOLE und BALEWARE) ist für den Forschungsschwerpunkt wesentlich. Eine besondere Stärke des Schwerpunkts liegt in der Einbindung in (Groß-)Forschungsvorhaben (zb EU Horizon 2020, LIT Factory, Pro2Future, CD-Labors, FFG) und in kooperativen Großforschungsvorhaben Kunststoffe und Circular Economy mit Borealis und OMV. Das Studienangebot soll um ein englischsprachiges Masterstudium Responsible Technologies (Arbeitstitel) erweitert werden. Zudem ist die Beteiligung/Mitwirkung der JKU an folgenden schwerpunktrelevanten nationalen und internationalen Aktivitäten und Initiativen geplant bzw bereits in Vorbereitung: Mitgliedschaft an der Plattform Allianz nachhaltige Universitäten in Österreich und Beteiligung an der Initiative Responsible Science (inkl. SDGs UniNEtZ- Projekt sowie Beitrag der Hochschulen zu SDGs im Rahmen von UNIKO/BMWFW). Damit hat die JKU die besten Voraussetzungen und das Potenzial, sich zur führenden Universität in Österreich auf dem Gebiet Sustainable Development: Responsible Technologies & Management zu entwickeln. Schließlich ist noch hervorzuheben, dass auch zum Forschungsschwerpunkt Digital Transformation und Transformation in Finance and Finance Institutions, wichtige crossover -Beziehungen bestehen, die es integrativ und synergetisch für alle drei Schwerpunkte zu nutzen gilt Transformation in Finance and Financial Institutions Die Finanzwirtschaft sowie die Finanzinstitute befinden sich in einer massiven Umbruchsphase, die von einer Phase neuer Entwicklungsmöglichkeiten gefolgt wird. Internationale als auch nationale Herausforderungen stellen sich für Unternehmen, Führungskräfte, MitarbeiterInnen, Aufsicht, PrüferInnen usw und ganz besonders die Forschung werden als Vordenker und Sparringspartner der Unternehmen neuen Aufgaben gegenüberstehen. Stichworte wie Digital Banking, Cyberkriminalität bzw Cybersicherheit, Bankenunion und Bankenabwicklung, Aufsichtsrecht und deren Nutzen/ Kosten, neue nationale und internationale Rechnungslegungsanforderungen, Kreditbewertungsszenarien und -methoden, operationelle Risiken und deren Bewertung, veranlagungsstrategische Entscheidungen, Finanzstabilität und zahlreiche weitere Themen können hier genannt werden. Der Forschungsbedarf zeigt sich in der Berücksichtigung etwa der FinTechs in Horizon

45 6. Forschung Klar ersichtlich wird hier, dass nicht eine Profession von dieser Transformation betroffen ist, sondern es müssen wirtschaftswissenschaftliche, rechtliche, mathematische und technische Kompetenzen gebündelt werden, um als Universität in Gestalt einer ideengebenden und die Zukunft gestaltenden Institution einen Beitrag in der Gesellschaft leisten zu können. Dieser Umbruch macht es auch erforderlich, die Forschung im Bereich Finance vor diesen Herausforderungen auszurichten und die Transformation in Finance and Financial Institutions entscheidend mitzugestalten. Die JKU beabsichtigt dies in drei Bereichen zu forcieren: FinTechs Im Bereich der Finanzdienstleistungen treffen sich neuere europarechtliche Entwicklungen (zb MiFID 1, MiFID 2) mit den ebenso neuen Tendenzen in der Digitalisierung und mit dadurch neu entstandenen innovativen Organisationen, wie den sogenannten FinTechs. Besonders hier ist eine weitere Kooperation mit der Finanzmathematik und Angewandten Zahlentheorie (u.a. Robo-Advice basierend auf Algorithmen, Risikomanagement-Tools, Finanzprodukte, etc) sowie mit dem Information Management der JKU Business School sinnvoll. Eine der großen Herausforderungen der Finanzinstitute in Europa wird darüber hinaus in der Quantifizierung der operationalen Risiken gesehen, Spezialisierungen werden hier nicht lange auf sich warten lassen. Ferner ist der Bereich Mergers & Acquisition unter einer finanzwirtschaftlichen Perspektive eng mit rechtlichen Fragen verknüpft (Bewertungs-, Finanzierungsfragen von Akquisitionen und Übernahmen und deren Marktreaktionen), woraus sich auch ein weiterer Anknüpfungspunkt im Bereich Real Estate ergibt. Durch das Zusammenwirken der Forschungsaktivitäten soll ein FWF-Spezialforschungsbereich angestrebt werden Rechnungslegung und Aufsicht Das Wechselspiel zwischen Risikomanagement, Bewertung, Rechnungslegung und aufsichtsrechtlichen Anforderungen begründet weitere große Herausforderungen. Aus den besonderen Anforderungen in der Rechnungslegung und aus der Aufsicht für Finanzinstitute ergeben sich neue Anforderungen, die in Zusammenarbeit mit der Rechtswissenschaftlichen und Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät gebündelt werden können. Eine Etablierung dieses Forschungs- und Lehrfeldes gemeinsam mit dem Themengebiet Audit sowie die Zusammenarbeit mit den bestehenden Kompetenzen im Europarecht, Bankenrecht und Finanzmarktrecht der Rechtswissenschaften sowie den Kompetenzen der technischen Disziplinen sind für Österreich einzigartig. Auch Bewertungsmodelle sind zu überdenken und Neuausrichtungen gemeinsam mit der Mathematik zu entwickeln. Auch die bisherige Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftswissenschaftlichen und Rechtswissenschaftlichen Fakultät (Zusammenarbeit in Kommentarprojekten) soll in diesem Bereich verstärkt werden. Durch das Alleinstellungsmerkmal in Österreich und in Zusammenwirken mit dem Subitem I eignet sich dieser Forschungsschwerpunkt für die Einrichtung eines FWF-Doktoratskollegs, um einen hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs aus der nationalen und internationalen Scientific Community aufzubauen. 45

46 6. Forschung Digitalisierung Die technologischen Entwicklungen und die sich verändernden Kundenpräferenzen fordern die klassische Art und Weise heraus, wie Finanzdienstleistungen konzipiert und angeboten werden. Besondere Herausforderungen ergeben sich dabei aus stetig neuen Einsatzbereichen für Robotik und Künstliche Intelligenz in der Finanzdienstleistungsbranche. Sowohl Fragen der Anwendbarkeit bestehender Techniken auf Aufgabenstellungen aus dem Gebiet Finance als auch die Entdeckung und Entwicklung neuer Methoden sollen dabei im Fokus stehen. Daneben gibt es weitere Schnittstellen zum Software Competence Center Hagenberg und dem Ars Electronica Center, wobei die Erforschung der Anwendungsmöglichkeiten der Digitalisierung in der Finanzdienstleistungsbranche und der damit verbundenen betriebswirtschaftlichen Implikationen (wie etwa steuerrechtliche Herausforderungen oder neue Managementformen) von Bedeutung ist. Begleitet wird die Entwicklung neuer Themengebiete auch von juristischen Fragestellungen, die sich etwa aus schadenersatzrechtlichen oder gesellschaftsrechtlichen Gebieten ergeben und neu zu schaffende Rahmenbedingungen aufzeigen. Mit diesem Subitem wird ein Bereich langfristig im Schwerpunkt Transformation in Finance and Financial Institutions positioniert und ein völlig neues Forschungsfeld (auch international) geöffnet. Aufgrund seiner anwendungsorientierten Grundlagenforschung auf hohem Niveau, eingebettet in das wissenschaftliche Umfeld der JKU, eignet sich dieses Themenfeld besonders für die Bewerbung um ein CD-Labor. Ebenso eignet sich dieser Forschungsschwerpunkt für die Einrichtung eines FWF-Doktoratskollegs, um einen hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs aus der nationalen und internationalen Scientific Community aufzubauen. 46

47 6. Forschung 6.2. Drittmittelforschung Erfolgreiche Drittmittelforschung ist nicht nur ein Qualitätsmerkmal, sie dynamisiert auch Forschungspotenziale. Mit anderen Worten: Sie stärkt ohnedies schon starke Bereiche und eröffnet zugleich die Erschließung neuer Themenfelder. Darüber hinaus kommt ihr ein zentraler Stellenwert bei der Entwicklung des wissenschaftlichen Personals zu. Aus diesen Gründen bekennt sich die JKU nachdrücklich zur Drittmittelforschung an allen Fakultäten. Die Organe der Universität bemühen sich um eine bestmögliche Vernetzung zur Unterstützung von Drittmittelaktivitäten. Mit dem geplanten LIT Open Innovation Center soll diese Vernetzung noch besser strukturiert und institutionalisiert werden. Zudem unterstützt die JKU mit den Förderinstrumenten des LIT ( seed money ) die Antragstellung bei hochkarätigen Förderinstitutionen wie dem ERC und dem FWF. Konsequenterweise zielt auch die neue Fördervereinbarung mit dem Land Oberösterreich auf eine Unterstützung hochevaluierter Drittmittel ab, und auch die inneruniversitäre Budgetverteilung sieht besondere Anreize für Drittmittelforschung vor. Zudem unterstützt die JKU durch die Forschungsadministration unter anderem mit Information und Beratung Drittmittelprojekte. Abgesehen davon soll künftig im Rahmen des Globalbudgets eine strategische Reserve gebildet werden, um aktuelle Projektideen noch besser voranzutreiben. Zudem hat die JKU ein System von Incentives für erfolgreiche Drittmittelforschung entwickelt. Bei aller Bedeutung von Drittmittelforschung nimmt die JKU auch hier eine nicht allein outputorientierte Haltung ein: Die reine Quantität von Drittmitteln kann nicht als Ausweis wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit gesehen werden. Bedenklich ist es auch, wenn Drittmittel zur Kompensation fehlender Ressourcen für die Grundbedürfnisse von Lehre und Forschung herangezogen werden müssen. Drittmittel stellen vor allem dann ein wichtiges Element der Forschungsförderung dar, wenn sie der Förderung von Spitzenforschung dienen und hochkompetitiv vergeben werden. Abgesehen davon kann Drittmittelforschung eine wichtige Funktion im Rahmen der Third Mission von Universitäten erfüllen, wenn sie unter Wahrung von Wettbewerbsbedingungen einen Wissenstransfer in die Wirtschaft gewährleisten. Ausgehend von dieser differenzierenden Betrachtung haben hoch evaluierte Drittmittel im Rahmen der Antragsforschung einen besonderen Stellenwert an der JKU. Bei der Auftragsforschung sind einerseits die Bezüge zur JKU-Grundlagenforschung (wechselseitige Stimulation) und andererseits ein für Gesellschaft und Wirtschaft bedeutsamer Wissenstransfer wichtige Gesichtspunkte. Ausgehend von diesen Prinzipien kooperiert die JKU im Rahmen von Forschungszentren und -netzwerken mit PartnerInnen aus Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft. Die Beantragung von COMET-Zentren, Christian-Doppler-Laboratorien, FWF- und FFG-Projekten und EU-Projekten dient der Sicherung und weiteren Hebung der bereits international kompetitiven wissenschaftlichen Qualität. 47

48 6. Forschung COMET-Zentren (Competence Centres for Excellent Technologies) Die JKU legt bei allen ihren Kooperationen großen Wert auf die Verbindung von Grundlagenforschung höchster Qualität mit kooperativer Forschung im vorwettbewerblichen Bereich. Die erfolgreiche Bewerbung um Zentren und Projekte im Rahmen des COMET-Programms hat für die JKU im Sinne ihrer strategischen Zielsetzung eine besondere Bedeutung. Das Programm umfasst drei Aktionslinien, die sich primär durch die Ansprüche an die geförderten Einrichtungen hinsichtlich Internationalität, Projektvolumen und Laufzeit unterscheiden. In K2-Zentren werden langfristig Forschungskooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zur nachhaltigen Stärkung des Forschungsstandorts Österreich gebündelt, um im globalen Wettbewerb mit Spitzenleistungen auf höchstem wissenschaftlichtechnologischem Niveau mithalten zu können. Ein K2-Zentrum wurde bereits abgeschlossen. Die JKU Linz ist derzeit an folgenden K2-Zentren beteiligt: Symbiotic Mechatronics XTribology Excellence Center of Tribology K1-Zentren fokussieren auf wissenschaftlich-technologische Entwicklungen im Hinblick auf zukunftsrelevante Märkte. Hier arbeiten Institute der JKU Linz im Rahmen ihrer Kernkompetenzen in den folgenden Zentren mit (weitere acht K1-Zentren mit Beteiligung der JKU wurden bereits abgeschlossen): ACMIT Austrian Center for Medical Innovation and Technology ASSIC Austrian Smart Systems Integration Research Center CEST Kompetenzzentrum für elektrochemische Oberflächentechnologie GmbH K1-MET Competence Center for Excellent Technologies in Advanced Metallurgical and Environmental Process Development Pro2Future Products and Production Systems of the Future RCPE Competence Center for Pharmaceutical Engineering SCCH Software Competence Center Hagenberg WOOD Wood: next generation materials and processes from fundamentals to implementations CD-Labors (Christian-Doppler-Laboratorien) In für maximal sieben Jahre eingerichteten CD-Laboratorien wird rund um eine/n talentierte/n WissenschafterIn in einer Forschungsgruppe im Bereich anwendungsorientierter Grundlagenforschung an der Lösung industrieller Probleme gearbeitet. 14 CD-Labors wurden an der JKU bereits abgeschlossen. Derzeit sind an der JKU folgende CD-Laboratorien eingerichtet: Monitoring und Evolution sehr großer Softwaresysteme MEVSS Kombinatorische Oxidchemie COMBOX Strukturfestigkeitskontrolle von Leichtbaukonstruktionen Alterung, Gesundheit und Arbeitsmarkt Mehrskalenmodellierung mehrphasiger Prozesse Digital unterstützte Hochfrequenz-Transceiver in zukünftigen mobilen Kommunikationssystemen 48

49 6. Forschung NFN/SFB (Nationale Forschungsnetzwerke/Spezialforschungsbereiche) Zielsetzung Nationaler Forschungsnetzwerke ist die Förderung der Schwerpunktbildungen in der wissenschaftlichen Forschung, in der Regel durch den Aufbau von landesweiten Forschungsnetzwerken zur fächerübergreifenden, arbeitsteiligen und mittelfristig angelegten Bearbeitung größerer Forschungsvorhaben. Die Nationalen Forschungsnetzwerke sind Teil des Schwerpunkt-Programms zur Förderung der Spitzenforschung des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) und sind mit Anfang 2011 in das neu gestaltete SFB-Programm (Spezialforschungsbereiche) integriert worden. Die JKU ist derzeit an folgenden NFN/SFB beteiligt: NFN: Geometry + Simulation NFN RISE National Research Network Rigorous Systems Engineering SFB Algorithmische und Enumerative Kombinatorik SFB Quasi-Monte Carlo Methoden: Theorie und Anwendungen SFB Algorithmische und Enumerative Kombinatorik Johann Radon Institute for Computational and Applied Mathematics (RICAM) Im Johann Radon Institute for Computational and Applied Mathematics (RICAM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sind grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung auf hohem Niveau angesiedelt. Behandelt werden Fragen der Angewandten Mathematik von sehr hoher Komplexität, die von großem Interesse für die Wirtschaft sind: von technischen Problemlösungen bis zu Fragen der Bewertung derivativer Finanzprodukte Beteiligungen Die JKU ist an 13 Gesellschaften mit unterschiedlichen Anteilen beteiligt. Diese Beteiligungen sollen die Schwerpunkte stützen und eine regionale Umsetzung der Ergebnisse forcieren. Über die Beteiligungen wird der Mehrwert, den die Wissenschaft erreicht, in der Region umgesetzt, regionale Ansprüche an die Forschung werden aufgegriffen und gleichzeitig internationale Anforderungen berücksichtigt. F&E SONSTIGES LAND OOE F&E-KOOPERATIONEN COMET-ZENTREN RISC GmbH 80% 33% SCCH GmbH 100% JKU BuV GmbH RECENDT GmbH 20% 25% LCM GmbH 100% JKU Studien GmbH TCKT GmbH 13% 20% Pro2Future GmbH 20% Tech2b GmbH 13% WOOD GmbH 11% CEST GmbH 10% K1-MET GmbH Abbildung 14: Beteiligungsstruktur der JKU 49

50 6. Forschung 6.3. Etablierung einer neuen Forschungskultur Die Einrichtung des Linz Institute of Technology (LIT) hat der JKU große Chancen auf vielen Ebenen eröffnet. So soll, ausstrahlend vom LIT auf die gesamte JKU, eine Forschungskultur etabliert werden, die durch eine stärkere Durchmischung der Forschungsgruppen insbesondere die Interdisziplinarität und den Brain Gain fördert. Sowohl über das LIT als auch über die Forschungsschwerpunkte soll der Aufbau und die Weiterentwicklung einer Core Facility vorangetrieben werden. Auf Basis bereits bestehender gemeinsamer Nutzung von Forschungsinfrastruktur in Bereichen der Physik und Mechatronik soll die Core Facility auf weitere Bereiche ausgedehnt werden, insbesondere auch an der Medizinischen Fakultät am Zentrum für Medizinische Forschung. Durch den Supercomputer MACH2 und das Zentrum für Nanomaterialforschung und Prototypentwicklung beides gefördert aus Hochschulraum-Strukturmitteln wird vielen Instituten an der JKU und verschiedensten Forschungspartnern bestmögliche Ausstattung zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stehen. Die JKU wird insbesondere über das LIT auch in Zukunft international herausragende Großforschungsinfrastruktur für Spitzenforschung bereitstellen. So wird im Open Innovation Center ein Reinraum für höchste Ansprüche errichtet. Zudem ist die Etablierung eines digitalen Chemielabors auf Industriestandard geplant, und auch eine Nachbeschaffung der MACH2 die MACH3 für das Jahr 2022 (Inbetriebnahme 2023) ist für eine adäquate Ausstattung in der Forschung unerlässlich. Die Bereitschaft der AntragstellerInnen, Infrastruktur einem möglichst großen NutzerInnenkreis zur Verfügung zu stellen, ist auch ein wichtiges Kriterium für die Genehmigung beantragter Geräte im Rahmen des zweimal jährlich an der JKU erfolgenden Investcalls. Am LIT liegt großes Potenzial in möglichen Clusterungen, sowohl inneruniversitär als auch durch Gewinnung exzellenter WissenschafterInnen von extern, die spezifische am LIT angesiedelte Themen verstärken sollen. Durch die Einrichtung eigener Laboratorien wie das Artificial Intelligence Lab, das IT-Security Lab, das Lab Digital Transformation and Law, das Cyber Physical Systems Lab und das Medical Engineering Lab und der LIT Factory Die Smarte I4.0 Forschungsfabrik Oberösterreichs wird in diesen Forschungsbereichen kritische Masse erreicht, und es steigt die internationale Sichtbarkeit in den jeweiligen Scientific Communities. Die LIT Factory bietet zudem die in Österreich einzigartige Möglichkeit, in der kontinuierlichen Fertigung in realer Umgebung Forschungsergebnisse zu testen. 50

51 6. Forschung Exzellente wissenschaftliche Leistungen sollen durch einen JKU Award besser sichtbar gemacht werden. Über die LIT-Projektschiene Young Career Projects werden dezidiert NachwuchswissenschafterInnen gefördert und ihnen zusätzlich ermöglicht, Folgeanträge für andere Förderschienen in entsprechender Qualität vorzubereiten. Die bestehenden Doktoratskollegs NanoCell und Computational Mathematics werden nach positiver Evaluierung weitergeführt, ein Antrag im Rahmen des neuen FWF-doc.funds-Programms wurde von der Mathematik gestellt. JKU, Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz und Tabakfabrik Linz planen ein interdisziplinäres und interuniversitäres Center for Interdisciplinary Research, Art & Science einzurichten. Die drei Säulen des Zentrums interdisziplinäre Events, interdisziplinäres Forschungsplateau und interdisziplinäre Lehre sollen einen wichtigen Teil des Fundaments für die neue Forschungskultur bilden. Die JKU strebt einen hohen Anteil an der Finanzierung ihrer Forschung durch EU-Forschungsprogramme, staatliche Forschungsförderungen, regionale Forschungs- und Technologieprogramme und durch direkte Kooperationen mit der Wirtschaft und dem öffentlichen Bereich an. Dies erfordert eine entsprechende Unterstützung und Begleitung der Projekte von der Antragstellung bis zur Abrechnung durch die Zentralen Dienste der JKU. Die Projektabwicklung wird bereits jetzt in allen Phasen durch zahlreiche standardisierte Prozesse und Leitlinien unterstützt. Das interne Monitoring und die externe Evaluierung sollen aber weiter ausgebaut werden, um eine möglichst hohe Qualität im Forschungsbereich zu sichern Qualitätsfördernde Aspekte im Bereich Forschung Die MitarbeiterInnen der JKU tragen wesentlich zur Qualität der Forschung bei. Durch die Umstellung auf die strukturierte Doktoratsausbildung, mittels den national und international auszuschreibenden Tenure-Track-Stellen und der damit einhergehenden externen Begutachtung der BewerberInnen, den Habilitations- und Berufungsverfahren und einer externen Begutachtung wird sichergestellt, dass hochqualifiziertes Personal an die Universität rekrutiert wird und in weiterer Folge einen Beitrag für eine exzellente Forschung an der JKU leistet (siehe hierzu auch Kapitel 5.2 und 5.3). Die Qualität von Forschungsanträgen und Forschungsprojekten wird über interne und externe Begutachtung bzw Begleitung gesichert: In der Forschungsunterstützung werden Mentoring-Programme (zb ERC-Mentoring) durchgeführt und ausgebaut, Forschungsanträge und -projekte, die in nationalen und internationalen Förderprogrammen eingereicht werden, werden von internationalen GutachterInnen begutachtet, ebenso wie Artikel, die zur Publikation in peer reviewed Journals eingereicht werden. Project Proposals an das Linz Institute of Technology (LIT) der JKU, die für eine bessere Vergleichbarkeit über ein vorgegebenes Formular einzureichen sind, werden von internationalen GutachterInnen, die vom FWF nominiert werden, anhand vorgegebener Kriterien begutachtet. Die Forschungsleistungen der JKU Publikationen, Vorträge, Forschungsprojekte, Scientific Community Services, Erfindungen, betreute Diplomarbeiten werden über die Forschungsdokumentation (FoDok) zentral dargestellt und für interne und externe Anspruchsgruppen zur Verfügung gestellt. Die Qualitätssicherung in der Forschung wird zusätzlich durch zahlreiche standardisierte Prozesse, Leitlinien und Maßnahmen (zb Workflows und Informationen zur Projektantragstellung, Arbeitsbehelfe für Programme aus H2020 und Erasmus+, IPR-Management, Patentscounts für jeden technischen Fachbereich) unterstützt. 51

52

53 7. LEHRE 7.1. Weiterentwicklung des Studien- und Weiterbildungsangebots Die Bachelor-Programme wurden als berufsvorbildend und berufsbefähigend, aber auch im Hinblick auf die Befähigung zur Absolvierung der von der JKU angebotenen Master-Programme konzipiert. Zudem werden die Bachelorstudierenden im Sinne der forschungsgeleiteten Lehre mit einem Forschungszugang vertraut gemacht. Die Master-Programme sind primär der forschungsgeleiteten Lehre verpflichtet und stellen den Kernpunkt der Profilierung im Rahmen der Umstellung auf die europäische Studienarchitektur dar. Im Rahmen dieser Profilierung wurde gewährleistet, dass Master-Studien den unmittelbaren Anschluss an den Bachelor ermöglichen (konsekutiver Master), daneben wurden und werden weiterhin Programme mit einer speziellen Zielsetzung entwickelt ( Profilierung ; Zugang auf Grund besonderer fachlicher Qualifikationen). Die Doktoratsprogramme sind seit dem Studienjahr 2009/10 an die Bolognastruktur angepasst. Diese dienen gemäß UG der Weiterentwicklung der Befähigung zu selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit sowie der Heranbildung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Rechtsgrundlagen für eine flächendeckende Umstellung auf strukturierte Doktoratsprogramme im Sinne der Vorgaben des BMWFW wurden geschaffen und können ab Wintersemester 2017/18 angewendet werden. Parallel zu dieser Umstellung sollen unter Bedachtnahme auf die universitären Forschungsschwerpunkte verstärkt Doktoratskollegs eingerichtet und durch die Vergabe von Forschungsstipendien an KandidatInnen, für die keine PräDoc-Stelle verfügbar ist, gefördert und attraktiviert werden. Insgesamt wurde und wird weiterhin bei der Konzeption von neuen Studien- und Weiterbildungsprogrammen darauf Bedacht genommen, dass die Studien sowohl im Rahmen eines Vollzeit-, als auch eines Teilzeitstudiums absolviert werden können. Auf die Bedürfnisse der berufstätigen Studierenden und der Studierenden mit Betreuungspflichten ist Bedacht zu nehmen. Im Sinne der Internationalisierung wird auf die Weiterentwicklung des englischsprachigen Studienangebots geachtet (siehe auch Kapitel ). In den Studien der JKU sind gemäß des Frauenförderplans Gender Studies zu berücksichtigen (siehe Details unter Kapitel 8.2. und 8.4.) Standortwirkung Im Wirtschaftsraum Oberösterreich werden in den nächsten Jahren insbesondere vermehrt AbsolventInnen in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) benötigt. Gleichzeitig ist allerdings aufgrund der demografischen Entwicklung (Stichwort: Geburtenrückgang) davon auszugehen, dass die Zahlen der StudienanfängerInnen im Großraum Oberösterreich in den nächsten Jahren stagnieren werden. Die JKU ist demnach gefordert, neue Gruppen von potenziellen Studierenden, über die bisherigen Regionen hinaus, anzusprechen und zu erschließen. Neben der Ausbildung neuer MINT-AbsolventInnen besteht auch die Notwendigkeit, bereits jetzt im Berufsleben stehende Menschen auf die sozialen Transformationen (Digitalisierung) der nächsten Jahre vorzubereiten. Die JKU wird diese Transformationsprozesse durch ein spezielles Angebot an Weiterbildungsprogrammen, welches diese Anforderungen abdeckt, begleiten. Ergänzend zu den Bachelor-, Master- und Doktoratsprogrammen bietet die JKU gemäß der Grundsätze und Empfehlungen zum Weiterbildungsangebot an Universitäten der österreichischen Universitätenkonferenz ein umfangreiches und breites universitäres Weiterbildungsangebot an Kursen, Vorträgen und insbesondere Universitätslehrgängen an. Gerade Letztere stellen das zentrale Modell der wissenschaftlichen Weiterbildung dar. Daher hat die JKU ihr Angebot in diesem Bereich unter anderem in Zusammenarbeit mit der LIMAK Austrian Business School (LIMAK) weiter ausgebaut. 53

54 7. Lehre Neu einzurichtende Studien Mit dem Ziel, die Anzahl der prüfungsaktiv betriebenen Studien in den MINT-Fächern substantiell zu erhöhen und auch die Zahl der am Standort dringend benötigten AbsolventInnen dieser Fachbereiche zu steigern, wird an der JKU vor allem an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät die Einrichtung von neuen Studienrichtungen geplant. Dadurch sollen zusätzliche Studierende angezogen werden. Die Einführung der neuen Studienrichtungen ist nicht nur durch geeignete Marketingmaßnahmen zu begleiten. Vor allem bei neuen MINT-Studien ist sorgfältig darauf zu achten, dass es nicht bloß zu einer Umverteilung innerhalb des Studienangebots kommt. Geplant sind ein Bachelor- und ein Masterstudium Maschinenbau als Ergänzung zu den bereits bestehenden Studienrichtungen Mechatronik und Kunststofftechnik. Die Kompetenzen der Technisch-Naturwissenschaftlichen sowie der Medizinischen Fakultät werden im sich ebenfalls in Planung befindlichen Bachelor- und Masterstudium Medical Engineering & Materials (Arbeitstitel) gebündelt. Ein Bachelorstudium NaWiTec (Arbeitstitel) soll die Bereiche Mathematik, Physik und Chemie vereinen. Der Einstieg in dieses Studium soll schiefsemestrig erfolgen und im ersten Semester von einem umfassenden Distance Learning-Angebot begleitet werden. Durch dieses Angebot sollen insbesondere bereits SchülerInnen des Maturajahrgangs angesprochen, zu einer Matura in den betreffenden MINT-Fächern motiviert und auf dem Weg zur Reifeprüfung universitär begleitet werden. In Verbindung mit jeweils einwöchigen Sommercamps zur Vorbereitung auf die das erste Semester abschließenden Prüfungen im September haben sie die Möglichkeit, das erste Semester bereits vor dem eigentlichen Studienstart zu absolvieren. Am Ende des neuen NaWiTec- Studiums soll ein (grundsätzlich auf ein Semester angelegtes) Erweiterungsstudium die Brücke zu den klassischen Masterstudien der betreffenden Fachbereiche ebnen. Neben diesen bereits sehr konkreten Konzepten befinden sich englischsprachige Masterstudien zb Responsible Technologies (Arbeitstitel) in Diskussion; angedacht ist in diesem Bereich auch eine internationale Studienkooperation. Überhaupt werden die Möglichkeiten von Studienkooperationen mit nationalen und internationalen postsekundären Bildungseinrichtungen von den Fachbereichen regelmäßig geprüft. Überlegungen zur Einführung eines allgemeiner gehaltenen technischen Studium generale (Arbeitstitel) sind ebenso weiterzuführen wie die Diskussion zur Einführung eines primär technisch orientierten Bachelorstudiums, das die Kompetenzen der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät mit jenen der Rechtswissenschaftlichen und der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät vereint. Derartige Programme müssten jedenfalls so konzipiert werden, dass sie am Level typischer AHS- AbsolventInnen ansetzen und diesen rechtlich wie faktisch auch ohne zusätzliche Vorbereitungskurse einen erfolgreichen Studieneinstieg und -fortschritt ermöglichen, d.h. vor allem im ersten Studienjahr Räume zur Angleichung des typischerweise unterschiedlichen Einstiegsniveaus von AbgängerInnen verschiedener Schulen und Schultypen enthalten. Wie beim geplanten Bachelorstudium NaWiTec wäre durch Erweiterungsstudien die Möglichkeit einer Zulassung zu den klassischen Masterstudien der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät sicherzustellen. Überlegungen bezüglich neu einzurichtender Studien werden aber nicht nur an der Technisch-Naturwissenschaftlichen, sondern auch an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät angestellt. Konkrete Planungen gibt es zu einem Masterstudium Wirtschaftspsychologie und einem Masterstudium Management and Marketing. Die Möglichkeit, ein Masterstudium Supply Chain and Logistics als Studienkooperation mit einer Fachhochschule und ein weiteres Global Business -Programm einzurichten, werden ebenfalls geprüft. Weitere Entwicklungen des Studienangebots sind insbesondere auch im Zusammenhang mit der Etablierung der Business School zu sehen (zb Bachelor in Business Administration). 54

55 7. Lehre Das Bachelorstudium Kulturwissenschaften wird derzeit neu gestaltet. An die Stelle der bisherigen Kooperation mit der FernUni Hagen soll eine Zusammenarbeit mit der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz treten, die über starke Kompetenzen in den Kulturwissenschaften verfügt. Voraussichtlicher Start des überarbeiteten Studienprogramms ist das Wintersemester 2018/19. Auch an der RE-Fakultät zeigt sich ein beachtliches Innovationspotenzial. Zwar stehen die Rechtswissenschaftlichen Fakultäten in Österreich einer Einbindung des rechtswissenschaftlichen Studiums in die Bolognaarchitektur ablehnend bzw zumindest skeptisch gegenüber. Umgekehrt bringt eine sich ständig verändernde und erweiternde Rechtsordnung besondere Herausforderungen für die rechtswissenschaftliche Ausbildung mit sich. Eine grundlegende Umstellung des bestehenden Jus-Studiums setzt aber einen Studienversuch voraus, der dann auch entsprechend der Bolognaarchitektur strukturiert sein könnte. Angesichts ihrer enormen didaktischen Erfahrung in der präsenten und multimedialen JuristInnenausbildung ist die JKU für die Durchführung eines solchen Studienversuchs prädestiniert. Unabdingbare Voraussetzung dafür sind aber zusätzliche Ressourcen, zumal die vorhandenen Ressourcen schon für das bestehende Studienangebot nicht ausreichend sind. Für den Fall der seitens des BMWFW zuletzt ebenfalls in Aussicht gestellten Implementierung von quantitativen Zugangsbeschränkungen für das Studium der Rechtswissenschaften wäre außerdem zu überlegen, ob jenen StudienwerberInnen, die keinen Studienplatz erlangen, bewusst alternative Wege der akademischen Ausbildung angeboten werden sollten. Ein fakultäts- bzw sogar universitätsübergreifend konzipiertes Studium Generale könnte in dieser Hinsicht eine sinnvolle Ergänzung des hauseigenen Studienangebots bilden. An der Medizinischen Fakultät sind weitere Entwicklungsmaßnahmen geplant. Aspekte der Allgemeinmedizin, Zahnmedizin oder anderer medizinischer Richtungen werden durch Implementierung eines Erweiterungsstudiums gestärkt, um einem zukünftigen, adaptierten Gesundheitssystem im Sinne des Primary Care-Modells gerecht zu werden. Zur Umsetzung werden zusätzliche Ressourcen benötigt. 55

56 7. Lehre 7.2. Eingerichtete Studien Im Wintersemester 2017/18 sind 19 Bachelor-, 37 Master- und 6 Doktoratsstudien eingerichtet (siehe Anhang: Aktuelles Studienangebot). Die beiden Diplomstudien Rechtswissenschaften und Wirtschaftspädagogik werden in der bestehenden Form fortgeführt. Neu eingerichtet wurden das Bachelor- und Masterstudium Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) als Studienkooperation mit neun Partnerinstitutionen in Oberösterreich und Salzburg, die im sog. Entwicklungsverbund Cluster Mitte zusammengeschlossen sind. Das gemeinsam mit der Medizinischen Universität Graz eingerichtete Bachelorstudium Humanmedizin wurde, wie auch die weiteren bestehenden nationalen und internationalen Studienkooperationen, erfolgreich fortgesetzt (Details siehe Kapitel 9.1) und ab Wintersemester 2017/18 durch das darauf aufbauende, von der JKU allein angebotene Masterstudium Humanmedizin ergänzt. Das fakultätsübergreifende Masterstudium Steuerrecht und Steuermanagement wurde zuletzt inhaltlich neu konzipiert und soll der hohen Nachfrage am Arbeitsmarkt Rechnung tragen. Weiters ist zu erwähnen, dass fast ein Drittel des Studienangebotes zur Gänze englischsprachig studierbar ist. Die Kernelemente der Studienstrukturreform sind an der JKU realisiert: Detaillierte Lehrveranstaltungsbeschreibungen zu Lernergebnissen, Arbeitsaufwand, Prüfungsund Veranstaltungsform u.a. sind für alle Studierenden online zugänglich, das Kreditpunktesystem ist etabliert, Prüfungsnoten werden als ECTS-gewichtete Gesamtnoten berechnet, alle AbsolventInnen erhalten ein Diploma Supplement. Wie bereits erwähnt, wurden in den einschlägigen Curricula zuletzt auch die Rechtsgrundlagen für eine flächendeckende Anpassung der Doktoratsstudien an die Qualitätskriterien der strukturierten Doktoratsausbildung geschaffen. 56

57 7. Lehre 7.3. Erhöhung der Prüfungsaktivität und der Studienabschlüsse Die Indikatoren Anzahl der prüfungsaktiv betriebenen ordentlichen Bachelor-, Diplom- und Masterstudien mit Gewichtung nach Fächergruppen und Anzahl der Absolventinnen und Absolventen ordentlicher Bachelor-, Diplom- und Masterstudien mit Gewichtung nach Fächergruppen haben sich in den letzten Jahren zu zentralen Kennzahlen für die Beurteilung der universitären Leistungen im Bereich Lehre entwickelt. Nach den im Jahr 2017 präsentierten Vorschlägen des BMWFW für eine neue kapazitätsorientierte, studierendenbezogene Universitätsfinanzierung wird sich deren Relevanz in den kommenden Leistungsvereinbarungsperioden noch deutlich erhöhen. Schon allein deshalb ist die JKU wie alle anderen Universitäten auch dazu verhalten, auf eine signifikante Steigerung dieser Indikatoren hinzuarbeiten. Eine im Studienjahr 2016/17 eingerichtete Arbeitsgruppe Qualitätsoffensive Lehre hat sich in zahlreichen Sitzungen mit den daraus erwachsenden Herausforderungen für die JKU befasst und Vorschläge für zielgerichtete Maßnahmen entwickelt. Dabei wurden sowohl eine Steigerung der Verbindlichkeit der von den Studierenden getroffenen studienbezogenen Planungsentscheidungen als auch eine Verbesserung der Studierbarkeit, der Abbau unnötiger Hürden und Hemmnisse und die Schaffung von Anreizen zur Steigerung der Motivation der Studierenden als wichtige Faktoren identifiziert. Um die angesprochene Verbindlichkeit auf Seiten der Studierenden zu erhöhen, wären Änderungen im klassisch hoheitlichen Studienrecht, namentlich im Satzungsteil Studienrecht, ein möglicher Ansatzpunkt. Diskutiert wurden etwa die Sanktionierung von Verstößen gegen die im UG (in Form einer sonst zum Tragen kommenden Pflicht zur zeitgerechten Abmeldung vom Studium) explizit verankerte Obliegenheit eines prüfungsaktiven Studiums durch Anordnung einer Zwangsbeurlaubung oder (im Falle einer länger andauernden Inaktivität und fehlender Bereitschaft zur Vorlage eines schlüssigen Konzepts für die erfolgreiche Weiterführung des Studiums) sogar durch Anordnung eines Erlöschens der Zulassung; die Reduktion der Zahl an maximal zulässigen Prüfungsantritten auf das gesetzlich vorgeschriebene Maß (wobei im Gegenzug jenen Studierenden, die während ihres Studiums gewisse Mindesterfordernisse insbesondere in puncto Prüfungsaktivität erfüllen, bei einer oder zwei Problemprüfungen gegen Ende des Studiums, gleichsam als Joker, auch mehr Antritte als derzeit vorgesehen gewährt werden könnten); oder die Verschärfung der Rechtsfolgen bei vorzeitigem Abbruch einer Lehrveranstaltung oder Nichtteilnahme an einer Prüfung trotz vorheriger Anmeldung (unter der Voraussetzung der regelkonformen Abhaltung der Lehrveranstaltung). Unabhängig von der Inanspruchnahme des hoheitlichen Regelungsinstrumentariums sollte betroffenen Studierenden jedenfalls bewusst gemacht werden, dass ihr mangelnder Studienerfolg oder gar ihr drohendes Abgleiten in die Prüfungsinaktivität nicht unentdeckt geblieben sind und eine Konfrontation mit den den Studierenden oft nicht bekannten Konsequenzen ihres Verhaltens für die Universität und ihre KommilitonInnen erfolgen. Darüber hinaus wäre es zielführend, von ihnen auch aktiv eine Stellungnahme zu den Gründen für die jeweilige unerwünschte Entwicklung einzufordern. In einem ersten Schritt müsste dies schriftlich und möglichst automationsunterstützt erfolgen; im Gefolge wäre aber auch die Vorladung zu einer persönlichen Vorsprache angebracht. Besondere Herausforderungen für ein individuelles Monitoring dieses Zuschnitts ergeben sich daraus, dass von vornherein nicht alle Studierenden auf ein Studium nach dem idealtypischen Studienverlauf abzielen bzw vor allem durch vielfältige Wahlangebote regelmäßig ganz verschiedene Wege durch das Studium erfolgversprechend sein können. Um Abweichungen vom angestrebten Soll identifizieren zu können, bedürfte es daher zunächst der Entwicklung von individuellen Planungstools, die von den Studierenden regelmäßig adaptiert und nach gewissen Mindestanforderungen (insbesondere in puncto gut abgesicherter Prüfungsaktivität) befüllt werden müssen und deren Einhaltung in der Folge seitens der Studienadministration kontrolliert und mit den beschriebenen Konsequenzen geahndet wird. 57

58 7. Lehre Als mögliche Weiterentwicklung dieses Basis-Konzepts wurde die Idee einer besonderen Bonus-Karte entwickelt, die nicht als Elite-Programm zu konzipieren wäre, sondern allen Studierenden zustünde, die bei ihrer Studiengestaltung und ihrem Studienfortschritt gewisse grundsätzlich von jeder/m Studierenden ohne größere Probleme erbringbare Mindestanforderungen erfüllen. Grundsätzlich durchgehende Prüfungsaktivität wäre ein unbedingtes Muss, es könnten und sollten durchaus aber auch noch andere Elemente eines studentischen Pflichtenhefts, wie etwa die Teilnahme an Evaluierungen oder die schon angesprochene Verbindlichkeit bei der Anmeldung zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen, definiert werden. Als Lohn für die Einhaltung dieser Kriterien wären bestimmte Sonderrechte im Studienvollzug, etwa die (gesetzlich nicht verbriefte) freie PrüferInnenwahl auch bei den ersten Prüfungsantritten oder die Bevorzugung bei der Anmeldung zu Lehrveranstaltungen, aber auch nicht unmittelbar mit dem Studienbetrieb zusammenhängende Vorteile, wie etwa Vergünstigungen beim Zutritt zu universitären Veranstaltungen und dgl. zu definieren. Über Maßnahmen wie diese hinaus könnte auch die Implementierung von stärker wettbewerbsbezogenen Komponenten in den Studienalltag motivationssteigernd wirken. Schon die lückenlose Bekanntgabe von Prüfungs- und Klausurergebnissen an die TeilnehmerInnen der jeweiligen Leistungsfeststellung selbstverständlich unter Wahrung der datenschutzrechtlichen Standards würde Studierenden die Möglichkeit geben, sich mit ihren KommilitonInnen zu messen, wobei freilich nicht nur die eigene Platzierung, sondern auch die (positive oder negative) Abweichung der eigenen Leistung von den insgesamt erzielten Durchschnitts- oder Medianwerten erkennbar sein müsste. Auf dieser Grundlage ließen sich in der Folge auch aussagekräftige Rankings über die besten Studierenden einer bestimmten BeginnerInnen-Kohorte oder eines bestimmten Studienjahres entwickeln und darauf aufbauend Studierendenpreise vergeben. Die Studierbarkeit eines Studiums als zweiter zentraler Faktor im Zusammenhang mit den Bestrebungen zur Hebung der Prüfungsaktivität und der AbsolventInnenzahlen steht und fällt im Kern mit der Passgenauigkeit des jeweiligen Curriculums und dessen ordnungsgemäßer Umsetzung im Studienvollzug. Die Studienkommission trägt dabei die Verantwortung dafür, dass die von ihr fixierten Inhalte tatsächlich von allen Personen, die die formellen Zulassungsvoraussetzungen zum jeweiligen Studium erfüllen, in der (nach ECTS-Punkten bemessenen) Zeit erfolgreich bewältigt werden können, und hat ihre Programme vor allem auch unter Rückgriff auf die Ergebnisse, die sich mit den neuen Evaluierungs-, Befragungs- und Monitoringinstrumenten erzielen lassen regelmäßig zu evaluieren und gegebenenfalls zu adaptieren. Die für den Studienvollzug zuständigen Organe wiederum haben dafür zu sorgen, dass die Vorgaben des Curriculums auch tatsächlich eingehalten werden. So kann eine Abweichung des tatsächlichen Workloads einer Lehrveranstaltung oder Prüfung von den curricularen Vorgaben nicht nur aus einer diesbezüglichen Fehleinschätzung der Studienkommission resultieren, sondern auch die Folge übertriebener (d.h. durch das Curriculum nicht gedeckter) Anforderungen des/r jeweiligen LehrveranstaltungsleiterIn oder PrüferIn sein, der durch ein entsprechendes Einwirken auf diese/n oder gegebenenfalls sogar durch Betrauung einer anderen Person mit der Abhaltung der betreffenden Lehrveranstaltung/Prüfung zu begegnen ist. Von ähnlicher Ambivalenz sind auch die gerade in den MINT-Fächern nicht selten zu konstatierenden Probleme von StudienanfängerInnen beim Einstieg ins Studium: Sie können darauf zurückzuführen sein, dass das Curriculum mit seinen Vorgaben bei einem zu hohen Level ansetzt, der regelmäßig nur von AbsolventInnen bestimmter Schultypen erreicht wird, oder aber auch die Folge spezifischer Defizite des Vorbildungsniveaus einzelner Studierender sein, auf die nicht durch curriculare Änderungen, sondern durch individuelle Förderprogramme zu reagieren ist. 58

59 7. Lehre Um auf Fragen wie diese passgenaue Antworten zu finden und diese auch umzusetzen, braucht es für jede Studienrichtung eine oder mehrere Personen, die mit den Gegebenheiten des jeweiligen Studiums vertraut und bereit sind, diesbezügliche Gesamtverantwortung zu übernehmen. Die derzeitige Organisationsstruktur, die zwar auf Ebene der Curricularerstellung und -entwicklung mit den Studienkommissionen starke dezentrale Elemente aufweist, den Studienvollzug jedoch im Vizerektorat für Lehre und Studierende für die gesamte Universität zentralisiert, bedarf in dieser Hinsicht einer entsprechenden Ergänzung um Programmverantwortliche, welche auf der einen Seite mit der grundsätzlich eigenverantwortlichen und nur durch Richtlinien gebundenen Wahrnehmung von Aufgaben des/r VizerektorIn betraut sind, auf der anderen Seite aber auch das Bindeglied zur jeweiligen Studienkommission darstellen und über Initiativbefugnisse zur Weiterentwicklung des Curriculums verfügen. In den Kompetenzbereich der Programmverantwortlichen sollte neben der Sicherstellung der Einhaltung der schon bestehenden Vorschriften über die zeitgerechte Bekanntgabe von lehrveranstaltungsbezogenen Informationen und die fristgerechte Beurteilung von Prüfungsarbeiten unter anderem auch die Sorge für eine bessere Koordination von Lehrveranstaltungs- und Prüfungsterminen, insbesondere auch durch Auflösung der nach wie vor starken Konzentration von Klausurterminen am Semesterende, sowie für das Angebot einer ausreichenden, den Vorgaben von UG und Satzung entsprechenden Zahl an Prüfungsterminen fallen. Was letzteren Punkt betrifft, scheint freilich eine Überarbeitung der komplexen und in der Praxis teils recht unterschiedlich gehandhabten Bestimmungen des Satzungsteils Studienrecht, vor allem für Lehrveranstaltungsprüfungen, angezeigt. Gegenüber der Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl an Prüfungsterminen tritt die Forderung nach zusätzlichen Lehrveranstaltungen (etwa in Form von Sommerkursen oder durch Umstellung von einer Zwei Semester-Taktung auf ein entsprechendes Lehrangebot in jedem Semester) in den Hintergrund bzw beschränkt sich auf jene Lehrveranstaltungen mit prüfungsimmanentem Charakter, die nur durch den neuerlichen Besuch der gesamten Lehrveranstaltung wiederholt werden können. Im Übrigen scheinen Distance Learning-Angebote als probates und ausreichendes Mittel zur Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung zu Zeiten, in denen kein entsprechendes Präsenzangebot verfügbar ist. Im weiteren Ausbau von Distance Learning-Angeboten wird auch das zentrale Instrument zur (weiteren) Verbesserung der Vereinbarkeit von Studium und Beruf bzw Betreuungspflichten gesehen. Dessen ungeachtet sollten die Studienkommissionen bei der (Weiter-)Entwicklung ihrer Curricula jedenfalls dazu verpflichtet werden, neben dem idealtypischen Studienverlauf für Vollzeitstudierende auch einen vergleichbaren Plan für Studierende zu entwickeln, die von vornherein keinen Studienabschluss in der Regelstudienzeit anstreben (können). Bei Master- und Erweiterungsstudien wäre zudem auch die Option für eine bewusste Einrichtung als Teilzeitstudium (mit entsprechendem Lehrangebot) in Betracht zu ziehen. 59

60 7. Lehre 7.4. Forschungsgeleitete Grundlagenbildung Die JKU fühlt sich der Forschung und Lehre auf international hohem Niveau unter Berücksichtigung regionaler und nationaler Anforderungen verpflichtet. Durch Schwerpunktsetzungen werden die verfügbaren Mittel unter Beibehaltung der für eine forschungsbasierte Lehre notwendigen fachlichen Breite langfristig optimal eingesetzt. Weiters bekennt sich die JKU u.a. zur erkenntnis- und anwendungsorientierten Forschung, zur forschungsgeleiteten und praxisorientierten Lehre unter besonderer Beachtung überfachlicher Qualifikationen, zu einer anspruchsvollen Ausbildung der Studierenden als Vorbereitung auf die Anforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft, Arbeitsmarkt und Beruf. Die an der JKU eingerichteten Institute sind an einer Vielzahl von nationalen und internationalen Forschungsprojekten beteiligt, die vielfach auch relevant für die Studienrichtungen sind. Die Forschungsaktivitäten sind inhärenter Bestandteil des Leistungsprofils der Institute (forschungsgeleitete Lehre). Zum einen fließen Erkenntnisse aus den Forschungsaktivitäten der beteiligten Institute unmittelbar in die Lehre ein, zum anderen wird Studierenden die Möglichkeit geboten, im Rahmen von Praktika, Seminaren, Bachelor- oder Masterarbeiten aktiv in Forschungsprojekten mitzuwirken Starke Verzahnung von Forschung und Lehre Über die Forschungsschwerpunkte werden der Aufbau und die Weiterentwicklung des Leistungsspektrums in der Lehre noch klarer definiert und eine stärkere Positionierung in der nationalen und internationalen Hochschullandschaft erreicht. Die starke Verzahnung von Forschung und Lehre ist über spezielle Lehrveranstaltungen unmittelbar auf curricularer Ebene verankert. Als Beispiele seien hier die zahlreichen Wahlpflichtlehrveranstaltungen zu Special Topics in den MINT-Fächern, aber etwa auch die Vorlesung Aktuelle Forschung zur Öffentlichen Verwaltung im Diplomstudium Rechtswissenschaften oder die Proseminare im Bereich Ausgewählte Aspekte der Wirtschaftsinformatik genannt. In diesen Lehrveranstaltungen werden jedes Semester aktuelle Forschungsfragen, Entwicklungen und Trends der jeweiligen Disziplin behandelt. Alle Curricula sind mit einem Qualifikationsprofil ausgestattet. In diesem werden die Kenntnisse und Fähigkeiten beschrieben, die im Studium vermittelt werden. Die Ziele und Lehrinhalte der Fächer und Module sind auf dieses abgestimmt. Dadurch ist sichergestellt, dass die übergeordneten Ziele des Curriculums erreicht werden. 60

61 7. Lehre 7.5. Profilbildung und Abstimmung mit anderen Hochschulen Das wesentliche Alleinstellungsmerkmal und zugleich die größte Stärke der JKU stellt das Zusammenwirken der vier Fakultäten (Medizinische Fakultät, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät) dar. Hierbei zeichnet sich die JKU vor allem dadurch aus, dass sie die einzige Universität in Österreich ist, an der eine Medizinische Fakultät eingerichtet ist. Die vier Fakultäten erlauben nicht nur eine hohe Vielfalt an Disziplinen, sondern ermöglichen auch die Bündelung verschiedenster Kompetenzen an einem Ort. Ein Umstand, der sich positiv in der Lehre niederschlägt. Beispiele hierfür sind das Bachelorstudium Wirtschaftsrecht, die Masterstudien Recht und Wirtschaft für TechnikerInnen oder Management in Polymer Technologies, in denen die Fachkompetenz mehrerer Fakultäten gebündelt wird. Das hohe Maß an Interdisziplinarität und Kooperationen zeigt sich aber nicht nur an speziellen Studienprogrammen, sondern auch in einzelnen Lehrveranstaltungen. So werden beispielsweise die Kurse Privatrecht für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und Mathematik für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften von den universitären JuristInnen bzw MathematikerInnen abgehalten. Die JKU Business School, welche die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät mit dem Ziel einer stärkeren internationalen Ausrichtung weiterentwickelt, wird eine deutlich klarere Positionierung in der nationalen und internationalen Hochschullandschaft ermöglichen und die interdisziplinäre Forschung und Lehre über Institutsgrenzen hinweg intensivieren. Bereits derzeit zeichnet sich die JKU durch eine Vielzahl an nationalen und internationalen Studienkooperationen sowie an komplett englischsprachig absolvierbaren Studien aus. Hervorzuheben sind aber auch die ausgezeichneten Betreuungsverhältnisse in den technischen und naturwissenschaftlichen Studienprogrammen. Das Projekt Zukunft Hochschule setzte sich die Weiterentwicklung des Hochschulsystems, insbesondere hinsichtlich der Abstimmung des Studienangebots zwischen den einzelnen Universitäten sowie zwischen den Universitäten und dem Fachhochschulsektor zum Ziel. Die JKU war in fünf Fokusgruppen vertreten und übernahm in zwei regionalen Arbeitsgruppen (Informatik sowie Life Sciences) den Lead. Es zeigte sich, dass das Studienangebot an den österreichischen Universitäten und Fachhochschulen vielfältig und stark ausdifferenziert ist. Im Rahmen der Projektentwicklung wurden die Studienangebote sowie dahingehende Kooperationen der Standorte analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Universitäten in vielfältiger Weise kooperieren. Neben Forschungskooperationen stellen Lehr- und Studienkooperationen ein wesentliches Element dar. Verstärktes Augenmerk wird in diesem Zusammenhang auf die Durchlässigkeit gelegt, d.h. in den verschiedenen Arbeitsgruppen wurden Templates zur Erhöhung der horizontalen wie auch der vertikalen Durchlässigkeit erarbeitet. Für die JKU zentrale nationale Kooperationen sind jene mit der Medizinischen Universität Graz im gemeinsam eingerichteten Bachelorstudium Humanmedizin sowie jene im Entwicklungsverbund Cluster Mitte zur Implementierung des neuen Bachelor- und Masterstudiums Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung). Die JKU pflegt aber auch eine enge Zusammenarbeit mit den Fachhochschulen Oberösterreichs. Beispielhaft hierfür ist das gemeinsam eingerichtete Masterstudium Digital Business Management. Im Laufe dieses Studiums werden die ProgrammteilnehmerInnen sowohl an der Universität als auch an der Fachhochschule unterrichtet. Sie lernen somit beide Welten kennen (weitere Details zu sämtlichen nationalen wie internationalen Studienkooperationen finden sich in Kapitel 9.1). 61

62

63 7. Lehre 7.6. Qualitätsgesicherte Lehre Um die Qualität der Lehre weiter voranzutreiben, setzt die JKU zahlreiche Maßnahmen, sowohl im Personal- als auch im Infrastrukturbereich Hochschuldidaktische Grundausbildung Die verpflichtende Grundausbildung für wissenschaftliches Personal (PräDocs mit mindestens zwei Jahren Vertragsdauer bei Beginn der Ausbildung) sah bisher zwei Schwerpunkte vor, den Fokus Lehre (gem. der in 49 Abs. 8a KV für die ArbeitnehmerInnen der Universitäten geforderten didaktischen Grundausbildung) und den Fokus Forschung. Im Sinne einer Qualitätsoffensive Lehre wurden bereits erste Schritte in Richtung einer stärkeren Konzentration auf hochschuldidaktische Fertigkeiten in der ersten Karrierephase unternommen, indem das Grundausbildungsprogramm nunmehr dezidiert und in direkter Abstimmung mit den Fakultäten auf Fragen der universitären Lehre ausgerichtet wird. Neben sowohl fakultätsspezifisch angepassten als auch gemeinsamen Seminaren absolvieren die TeilnehmerInnen ein direkt an ihre Lehre gekoppeltes Mentoring und finden Platz für Austausch in obligatorischen, fakultätsspezifischen Peer-Group-Treffen sowie Diskussionsrunden mit Rektoratsmitgliedern und Vorsitzenden von Studienkommissionen, um eine frühzeitige Auseinandersetzung auch mit übergreifenden Fragestellungen in den Bereichen universitäre Lehre und akademische Selbstverwaltung zu sichern Weiterführende hochschuldidaktische Angebote Über die hochschuldidaktische Grundausbildung hinaus werden im Rahmen des internen Seminarprogramms bereits spezielle hochschuldidaktische Schulungen (wie beispielsweise das neu eingeführte Fertigkeitentraining für JuristInnen) angeboten. Insbesondere das Angebot für InhaberInnen von Tenure-Track-Stellen soll künftig bedarfsgerecht ausgebaut werden, wobei mit Blick auf die direkte Wirksamkeit in der Lehre ein Schwerpunkt auf Beratungs- bzw Mentoringangebote zu legen sein wird. Die Einrichtung der Linz School of Education als Kompetenzzentrum für PädagogInnenbildung und Didaktik eröffnet der JKU die Chance, das Niveau in den Bereichen Fachdidaktik, Fach- sowie Bildungswissenschaften weiter zu erhöhen und auf die Lehre und Forschung an der JKU positiv einzuwirken. Insbesondere sollen die dort gewonnenen Erkenntnisse zur MINT-Didaktik nicht nur das neue Lehramtsstudium, sondern auch die bestehenden grundständigen Studienangebote in diesen Disziplinen bereichern Infrastruktur Um die Kernprozesse in der Lehre bestmöglich gestalten zu können, ist die Bereitstellung einer geeigneten Infrastruktur von besonderer Bedeutung. Sie ist u.a. eine Grundvoraussetzung, um die Attraktivität der JKU zu erhalten und zu steigern. Sämtliche Hörsäle und Seminarräume sind zeitgemäß (zb mit Beamer, LAN und WLAN) ausgestattet. Im Zuge der Sanierung der Hörsäle 2 und 7 wurde die Medientechnik mit Komponenten wie Projektor, Tonanlage, Mediensteuerung, Videokamera und Recorder erneuert. Den Lehrenden stehen nun mehrere Schnittstellen (VGA, HDMI, DisplayPort) und Anschlussoptionen zur Verfügung. Die Studierenden können über das campusweite WLAN und/oder spezielle Zugriffskanäle die IT-Infrastruktur der JKU für die Bearbeitung von Aufgabenstellungen und die Teilnahme an Blended Learning Lehrveranstaltungen nutzen. Um LehramtskandidatInnen den praktischen Umgang mit modernen Medien, die sie in ihrem Beruf brauchen werden, zu ermöglichen, wird mit Whiteboards gearbeitet. Im Hinblick auf E-Learning besteht die Möglichkeit, in den Hörsälen Aufzeichnungen (Präsentation, Ton und Videokamerabild) durchzuführen. Auch eine Videoübertragung zwischen Hörsälen ist möglich. Weiters stehen den Studierenden als Services neben der Hauptbibliothek auch Fachbibliotheken zur Verfügung. Die Öffnungszeiten der Hauptbibliothek wurden kontinuierlich ausgebaut und neue Lernzonen geschaffen. 63

64 7. Lehre Die IT-Infrastruktur ist rund um die Uhr zugänglich (elektronische Zugangskontrolle). Maßnahmen zur Sicherstellung eines reibungslosen Betriebs einschließlich der Bereitstellung geeigneter Software-Produkte als Voraussetzung für die Wissensvermittlung, Ausbildung und Forschung durch Lehrende, Studierende und WissenschafterInnen und zur Unterstützung der MitarbeiterInnen in den Dienstleistungseinrichtungen werden gesetzt. Die JKU ist bestrebt, bestmögliche infrastrukturelle Rahmenbedingungen zu schaffen und diese weiterhin auszubauen und weiterzuentwickeln, um den WissenschafterInnen, Studierenden und MitarbeiterInnen ein bestmögliches Umfeld zu bieten. Durch das Ausloten von Synergieeffekten, zb in Form der Einmietung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, durch die für Studierende eine Beteiligungsmöglichkeit an neuen Forschungsprojekten geschaffen wird, deren Inhalte in die Lehre an der Universität ausstrahlen, können die Qualität der Lehre und die Aktualität der Themen laufend sichergestellt und verbessert werden Unterstützung der Studierenden zu Studienbeginn Im Laufe des Studienjahres 2016/17 wurde die Studieneingangs- und Orientierungsphase in allen Bachelor- und Diplomcurricula reformiert. Diese entspricht nun strukturell den (zuletzt neuerlich geänderten) Vorgaben gemäß UG Ein Studienabbruch ob während oder nach Abschluss der Studieneingangs- und Orientierungsphase ist die Folge einer Vielzahl institutioneller und individueller Ursachen. Mit dem Ziel, die Hauptursachen für Studienabbrüche an der JKU zu identifizieren, wurde in den Jahren 2016/17 ein Gesamtkonzept zu Studierendenbefragungen erstellt. Dieses sieht auch eine Studienabbruchsbefragung vor. Studierende, die sich von einem Studium abmelden, werden kontaktiert und gebeten, einen kurzen Fragebogen zu den Gründen des Abbruchs auszufüllen. Die Studienabbruchsbefragung bietet den Studierenden weiters die Chance, explizit einzelne Lehrveranstaltungen oder Prüfungen anzuführen, die ihnen besondere Probleme bereitet haben. Die ebenfalls neu eingeführte Studienstartbefragung wiederum bietet Bachelor- und Diplomstudierenden die Möglichkeit, ein Feedback zur Studieneingangs- und Orientierungsphase abzugeben. Die Ergebnisse dieser Befragungen werden zukünftig in die Curriculumsentwicklung ebenso wie in die konkrete Lehrplanung einfließen und ergänzen das quantitative Studienverlaufsmonitoring. 64

65 7. Lehre Als eine der Hauptursachen für Schwierigkeiten beim Studieneinstieg wurde schon vor Implementierung der neuen Befragungstools der Umstand ausgemacht, dass in besonderer Weise in den MINT-Fächern die Vorkenntnisse der StudienanfängerInnen in Abhängigkeit vom absolvierten Schultyp und vielfach sogar auch in Abhängigkeit von der konkret besuchten Schule substantiell voneinander abweichen und die Quote der im gewählten technisch-naturwissenschaftlichen Studium verbleibenden AHS- AbsolventInnen traditionell deutlich hinter jener von AbsolventInnen themeneinschlägiger HTLs zurückbleibt. Um diesem Problem zu begegnen, werden in den Bereichen Mathematik, Physik und Programmierkenntnisse schon bisher Vorbereitungskurse angeboten, die sich besonders an jene StudienanfängerInnen richten, die spezifische Wissenslücken schließen wollen oder deren Hochschulreife schon länger zurückliegt. In diesen werden wesentliche Inhalte des Lehrstoffs höherer Schulen in komprimierter Form wiederholt und für die Einstiegsvorlesungen aufbereitet. Für StudienanfängerInnen ohne Programmiererfahrungen wird die Grundlage für eine erfolgreiche Teilnahme an den Programmierlehrveranstaltungen gelegt. Die TEquality-Vorbereitungskurse dienen ebenfalls als unterstützende Maßnahme, um etwaigen unterschiedlichen Vorkenntnissen der StudienbeginnerInnen im MINT-Bereich Rechnung zu tragen. Ergänzend dazu werden Mentoring-Programme, welche gerade zu Studienbeginn zur besseren Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden beitragen sollen (an der TN-Fakultät wird mittlerweile sogar flächendenkend ein Mentoring durchgeführt, bei dem jeder/m Erstsemestrigen ein/e MentorIn aus dem ProfessorInnenkreis zugewiesen wird, die/der im ersten Studienjahr beratend zur Seite steht, um voreilige Dropouts zu vermeiden) und Fachtutorien begleitend zur Studieneingangs- und Orientierungsphase angeboten. Diese schon bisher vorhandenen Maßnahmen gilt es noch weiter zu intensivieren und durch curriculare Maßnahmen, die nicht zwingend erforderliche Hürden beseitigen und StudienanfängerInnen mit vorhandenen Wissensdefiziten aus ihrer Schulkarriere Freiräume zur Kompensation dieser Defizite schaffen, zu ergänzen. Der Aufholprozess soll möglichst bis zum Abschluss der Studieneingangs- und Orientierungsphase abgeschlossen sein, um Studienzeitverzögerungen zu vermeiden. In den sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen und den technisch-naturwissenschaftlichen Studien wurden inhaltliche Begleittutorien zu ausgewählten Lehrveranstaltungen zu Studienbeginn etabliert. Die den Studierenden dadurch gebotene Unterstützung erleichtert den Studienstart, wodurch in weiterer Folge Studienabbrüche vermieden werden sollen. Weiters wird derzeit daran gearbeitet, die bereits erwähnte Service-Lehre (zb Mathematik für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften ) weiter zu optimieren und stärker auf die jeweilige Zielgruppe auszurichten. Zweimal jährlich wird von den MitarbeiterInnen des Studierendeninfo- und -beratungsservice eine Informationsveranstaltung für Studierende, insbesondere für StudienanfängerInnen, angeboten. Diese Veranstaltung beinhaltet neben Wissenswertem zum Studienbeginn auch Themen wie Stipendien, Budgetberatung, Zeitmanagement und Lernen lernen und wird durch PartnerInnen, wie die Stipendienstelle Linz, die Schuldnerberatung Oberösterreich und die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) unterstützt. Auch studienspezifische Informationsveranstaltungen werden, unter anderem an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, durchgeführt. Weiters bietet die ÖH zusammen mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut eine Bildungsberatung für StudienanfängerInnen an. Über diese Beratung zu Studienbeginn hinaus bietet die ÖH der JKU zusätzlich Erstsemestrigentutorien an. In Gruppen von 30 bis 70 Erstsemestrigen organisieren geschulte höhersemestrige TutorInnen ein Programm über das gesamte erste Semester verteilt. Dies ermöglicht es den StudienanfängerInnen, gleich zu Beginn des Studiums Kontakt zu ihren KommilitonInnen zu schließen, und erleichtert so den Studienstart. 65

66 7. Lehre Seit 2015 wird verstärkt an der Willkommenskultur für StudienanfängerInnen an der JKU gearbeitet. Der Universitätsempfang im Beisein des Rektors, von DekanInnen und zahlreichen Lehrenden für alle erstsemestrigen Studierenden findet zum Studienbeginn statt. Dieser bietet die Gelegenheit, die Lehrenden des gewählten Studiums gleich zu Beginn kennenzulernen, Fragen zu stellen und über Erwartungen zum Studium zu diskutieren. An der Medizinischen Fakultät findet zu Beginn des Studienjahres eine White Coat Ceremony statt. In deren Rahmen werden die StudienanfängerInnen begrüßt und gleichzeitig die RückkehrerInnen aus Graz (nach Abschluss des 4. Semesters ihres Bachelorstudiums und damit der vorklinischen Ausbildung) in Linz willkommen geheißen. Im Zuge dieser Zeremonie haben die StudienanfängerInnen die Möglichkeit, sich mit den RückkehrerInnen auszutauschen Weiterentwicklung der entlastenden Maßnahmen in Studienfeldern mit Kapazitätsengpässen Gemäß der vergleichenden Analyse im gesamtösterreichischen Universitätsentwicklungsplan liegen die Betreuungsrelationen (VZÄ ProfessorInnen und deren Äquivalente: prüfungsaktive Bachelor-, Master- und Diplomstudien) in den Studienfeldern Recht (1:94) und Wirtschaftswissenschaften (1:77) deutlich über dem Gesamt- Zielwert 1:42. Ziel der in der letzten Entwicklungsplan-Periode geschaffenen Aufnahmeverfahren in den Bachelorstudien Wirtschaftswissenschaften und Sozialwirtschaft ist es, einerseits potenzielle Studierende zu einer bewussten wie reflektierten Studienwahl zu animieren und andererseits die Betreuungsrelationen in den beiden Studien zu verbessern. Ein Aufnahmeverfahren im Diplomstudium Rechtswissenschaften, wie es im jüngsten Entwurf für eine UG-Novelle skizziert wurde, würde dieselbe Wirkung erzielen. Im Hinblick auf die Besonderheiten des Multimedia-Studiums der Rechtswissenschaften sind solche beschränkenden Maßnahmen freilich differenziert zu betrachten. Im Bachelorstudium Humanmedizin wiederum wird zu prüfen sein, ob, mit dem Ziel, kostenintensive Ausbildungsplätze nicht brach liegen zu lassen und die Zahl der am Standort dringend benötigten AbsolventInnen zu erhöhen, eine gewisse Überschreitung der in der Leistungsvereinbarung als Mindestangebot verpflichtend festgeschriebenen Studienplätze für StudienwerberInnen und/oder die Implementierung von Quereinsteiger-Regelungen vertretbar wäre. 66

67 7. Lehre 7.9. Studierbarkeit Erstsemestrigenbefragung zu den Gründen der Studienwahl ATRACK AbsolventInnenbefragung INFORMATION ALUMNI BEWERBUNG ZULASSUNG ABSCHLUSS Studienabschlussbefragung STUDIENBEGINN STUDIUM LV-Evaluation Studienabbruchsbefragung Erhebung Berufstätigkeit Kennzahlenset STUDMON Externe Akkreditierung Studienstartbefragung Mit dem Ziel, die Studierbarkeit in allen Studienrichtungen der JKU zu erhöhen, Mängel der hauseigenen Curricula und deren Umsetzung zu identifizieren und gegensteuern zu können, wurden in den Jahren 2016/17 neue Tools für Studierendenbefragungen und eine grundlegend neu gestaltete Lehrveranstaltungsevaluierung entwickelt. Dadurch soll die Zahl der prüfungsaktiven Studien sowie der Studienabschlüsse (insbesondere auch jener innerhalb der Toleranzzeit) erhöht werden. Abbildung 15: Evaluations- und Monitoring-Tools 67

68 7. Lehre Die neu konzipierten Studierendenbefragungen umfassen neben der bereits etablierten Erstsemestrigenbefragung zu den Gründen der Studienwahl und der seit 2015 alle zwei Jahre stattfindenden Befragung von AbsolventInnen, deren Studienabschluss schon einige Zeit zurückliegt eine Studienstart-, eine Studienabbruchs- sowie eine Studienabschlussbefragung. Die Studienstartbefragung richtet sich an Studierende, die zwei Semester lang im selben Diplom- oder Bachelorstudium eingeschrieben sind. Zielgruppe der Studienabbruchsbefragung sind Studierende, die ihr Studium abbrechen oder wechseln. Die Studienabschlussbefragung richtet sich an Studierende, die ihr Studium gerade abgeschlossen haben egal, ob Bachelor-, Diplom- oder Masterstudium. Die Studierendenbefragungen ermöglichen es den Studierenden, auf Probleme im Curriculum hinzuweisen, die durch ein rein quantitatives Monitoring nicht feststellbar sind. Wo dies erforderlich ist, sind diese Befragungen auch nach Studienart (Bachelor, Master, Diplom) differenziert. Die Ergebnisse dieser Befragungen werden den Studienkommissionen aktiv vom Qualitätsmanagement Lehre zur Verfügung gestellt und fließen künftig in die (Weiter-)Entwicklung der Curricula ein. Gegenstand der neuen Befragungen wird aber auch die Einladung zu Rückmeldungen zu den neuen Befragungsformaten selbst sein. Nach einer einjährigen Testphase werden die Evaluierungsbögen in der Folge anhand der Rückmeldungen der Studierenden überarbeitet. Die Lehrveranstaltungsevaluierung ist in der bisherigen Form nach über zehn Jahren nicht länger akzeptabel. Wohl insbesondere deshalb, weil der Fragebogen in seiner konkreten Ausgestaltung als wenig zweckmäßig empfunden wurde und den Studierenden bisher weder Ergebnisse noch Konsequenzen der Evaluierung kommuniziert wurden, ist auf deren Seite eine gewisse Befragungsmüdigkeit zu erkennen. Um wieder ein brauchbares Feedback-Instrument zur Sicherstellung der Qualität der Lehre in die Hand zu bekommen, wurde die Lehrveranstaltungsevaluierung daher in den Jahren 2016/17 ebenfalls grundlegend neu konzipiert. Diese erfolgt nun in einem zweistufigen Verfahren. In der ersten Stufe haben die Studierenden die Möglichkeit, eine Gesamtbewertung der Lehrveranstaltung in Form einer Sternebewertung und eine Einschätzung zur Passgenauigkeit des ECTS-Workloads abzugeben. Durch diese deutliche Vereinfachung des Evaluierungsprozesses soll der Befragungsmüdigkeit auf Seiten der Studierenden entgegengetreten und die Rücklaufquote verbessert werden. Werden in diesem ersten Schritt bei einer Lehrveranstaltung negative Evaluierungsergebnisse festgestellt, haben die Studienprogrammverantwortlichen die Möglichkeit, in der zweiten Stufe des Evaluierungsprozesses einen detaillierten Fragebogen an die LehrveranstaltungsteilnehmerInnen auszusenden, um die genauen Gründe für die negativen Evaluierungsergebnisse zu eruieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. In den Jahren 2016/17 wurden das Bachelor- und das Masterstudium Wirtschaftsinformatik erfolgreich und ohne Auflagen reakkreditiert. Die Erfahrungen mit und die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Verfahren waren für die JKU durchwegs positiv. Da insbesondere im Hinblick auf die anstehende Neuregelung der Universitätsfinanzierung der Studierbarkeit der Curricula eine noch höhere Bedeutung als bisher zukommt, ist angedacht, auch künftig ausgewählte Studien bzw Bereiche einer externen Evaluierung zu unterziehen (zb Bachelor- und Masterstudium Humanmedizin). Die JKU verfügt über ein SAP-basiertes, zentrales Berichtssystem für Daten aus Studium und Lehre, mit dem schnell und individualisierbar detaillierte Berichte zu studierendenbezogenen Kennzahlen und zur Lehrkapazität generiert werden können. Weiters wurde ein aussagekräftiges Kennzahlenset definiert, welches Auskunft über die Studierbarkeit und den Studienerfolg in den Studienrichtungen gibt und das ermöglicht, Entwicklungen zu beobachten, zu analysieren und ggf. geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wenn datenbasiert Probleme identifiziert werden. Das Kennzahlenset kann darüber hinaus für vergleichende Analysen verwendet werden und gibt Aufschluss, in welchen Bereichen eine Verbesserung der quantitativen Lehrindikatoren möglich ist. Um den Vorsitzenden der Studienkommissionen eine Standortbestimmung zu erleichtern, wurde eine Zielematrix erstellt, in der die operativen Ziele, die Kennzahlen und Zielwerte für die einzelnen Kenngrößen definiert sind. Ziel ist die Weiterentwicklung der Curricula, deren Planung und Organisation im Hinblick auf die Verhinderung von Studienabbrüchen und die Erhöhung des Studienfortschritts. 68

69 7. Lehre Die JKU beteiligt sich am Hochschulraum-Strukturmittelprojekt des BMWFW ATRACK ( AbsolventInnentracking ), um noch aussagekräftigere Informationen hinsichtlich ihrer AbsolventInnen zu erhalten. Zudem ist die JKU Kooperationspartnerin im HRSM- Projekt Studierenden-Monitoring (STUDMON). Das Projekt soll die Darstellung der Arbeitsmarktintegration während des Studiums sowie der negativen und positiven Effekte erlauben. Dies ist insbesondere im Hinblick auf den hohen Anteil berufstätiger Studierender an der JKU ein zentrales Anliegen. Die Teilnahme an beiden Projekten ermöglicht es, die Studienpläne weiter zu optimieren und dadurch die AbsolventInnenzahlen zu erhöhen und gleichzeitig die Anzahl der AbbrecherInnen zu verringern. Zur Berücksichtigung der sozialen Dimension in der Lehre sowie der sozialen Durchmischung der Studierenden werden im Rahmen des Studienverlaufsmonitorings die quantitativen Entwicklungen dieser Aspekte berücksichtigt. Für die Berücksichtigung der Aspekte der sozialen Dimension werden die Ergebnisse der Studierenden-Sozialerhebung als nationale Vergleichsbasis herangezogen. Die neu konzipierten Monitoringsysteme erlauben der JKU eine umfassende und institutionalisierte Evaluierung der Studiengänge und der Lehre. Der Prototyp des Kennzahlensets wurde den Studienkommissionen zur Verfügung gestellt und wird anhand deren Feedbacks weiterentwickelt. Zusätzlich dazu werden den Studienkommissionen bei Bedarf noch weitere quantitative Kennzahlen und Auswertungen übermittelt. An einer Universität mit der Größenordnung und Differenziertheit des Studienangebots, wie sie für die JKU kennzeichnend ist, scheint es auf Dauer freilich zu wenig, die Datenbasis zu verbessern und diese Informationen der Leitungsebene sowie den Studienkommissionen zur Verfügung zu stellen. Erforderlich ist es vielmehr, dass einzelne konkrete Personen dezentral Verantwortung für eine bestimmte Studienrichtung oder ein thematisch zusammengehöriges Bündel an Studienrichtungen übernehmen und in dieser Hinsicht entsprechende Initiativen setzen vom Anstoß curricularer Entwicklungen bis hin zur Koordination der Lehrplanung und der Evaluierung des bestehenden Angebots. Mit diesem Ziel wird an der JKU wie bereits dargelegt daran gearbeitet, StudienprogrammdirektorInnen zu etablieren, deren Aufgabenprofil im Rahmen der AG Qualitätsoffensive Lehre bereits intensiv diskutiert und skizziert wurde. Dieser Schritt wird die Qualitätssicherung in den einzelnen Studienrichtungen und damit die Studierbarkeit weiter verbessern. 69

70 7. Lehre Ein wesentliches Element der Studierbarkeit bildet naturgemäß auch die Durchlässigkeit des Studienangebots einer Universität, und dies in horizontaler wie auch in vertikaler Hinsicht. Mit dem Ziel, diese Durchlässigkeit zu fördern, ist die JKU zum einen darum bemüht, Studierenden die effiziente Kombination mehrerer Studienrichtungen zu ermöglichen. So bieten sich etwa Studienrichtungen wie Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftswissenschaften oder Mechatronik und Elektronik und Informationstechnik geradezu dazu an, parallel absolviert zu werden. Die starke Modularisierung erleichtert den Studierenden zum anderen aber auch den Umstieg von einer in eine andere Studienrichtung, da ganze Fächer bzw Module problemlos anerkannt werden können. Des Weiteren sind in jedem Curriculum freie Studienleistungen verankert. Bereits in einem Studium erbrachte Studienleistungen können in jedem anderen Studium als freie Studienleistungen anerkannt werden. Um Verzögerungen beim Übertritt vom Bachelor- ins Masterstudium zu vermeiden, bietet die JKU ihren Studierenden wiederum die Möglichkeit, Lehrveranstaltungen aus einem konsekutiven Masterstudium bereits im Bachelorstudium zu absolvieren, sofern in diesem mehr als 150 ECTS absolviert wurden. Im Bachelorstudium Humanmedizin beträgt dieser Wert 165 ECTS. Die Studienplanarchitektur der JKU erlaubt es den Studierenden darüber hinaus, mit bestimmten Bachelor-Abschlüssen mehrere Masterstudien zu beginnen. Ein Abschluss im Bachelorstudium Wirtschaftswissenschaften beispielsweise ermöglicht es, sich für vier verschiedene Masterstudien ohne Auflagen einzuschreiben. Von essenzieller Bedeutung für ein effektives Bewältigen der Anforderungen eines universitären Studiums ist schließlich aber auch ein entsprechend professioneller, zukunftsweisender Support der Studierenden durch ihre Universität. Die JKU wird Digitale Transformation nicht nur als Forschungsschwerpunkt festlegen, sondern konkrete Anwendungen auch in ihren Lehr-/Lernsystemen umsetzen und so eine Vorreiterrolle im praktischen Einsatz intelligenter, personalisierter IT-Systeme einnehmen. Schwerpunkt wird die Erweiterung des Campus Management Systems KUSSS um kognitive Funktionen sein, um Studierende durch intelligente Assistenzsysteme zum Studienerfolg zu navigieren ( guided education ). Studierende werden mit KUSSS in natürlicher Sprache (geschrieben und gesprochen) interagieren können, um Studieninformationen zu finden, die Stundenplanung vorzunehmen und sich zu Prüfungen und Lehrveranstaltungen anzumelden. Auf Basis eines individuellen Profils der/des Interessierten oder Studierenden wird KUSSS sinnvolle Vorschläge zur Studienwahl und Lehrveranstaltungsauswahl unterbreiten können und gezielt kontextbasierte Information bereitstellen. Persönliche Beratungsangebote der JKU werden durch digitale Assistenten ergänzt, so können zb intelligente Chatbots, wie sie jetzt bereits in Helpdesks oder im Banken- und Versicherungswesen eingesetzt werden, künftig auch die Studienberatung unterstützen. Nicht nur die/der individuelle Studierende wird von diesen Erweiterungen profitieren, die JKU wird ihre studienrelevanten Datenbestände künftig verstärkt mit Big Data und kognitiven Analysemethoden auswerten, um Studienverläufe, Engpässe im Lehrangebot und Abschlüsse effektiver prognostizieren zu können, und zu einem Smart Education Management ausbauen. Gleichzeitig mit der technologischen Weiterentwicklung soll für die Studierenden ein neues Servicekonzept entwickelt werden. Dabei soll das Augenmerk auf zügige und transparente Verwaltungsprozesse und auf den Ausbau des E-Government-Angebots gelegt werden. Da auch der Bedarf an Orientierung von Studierenden wächst, soll gleichzeitig die Beratungsqualität gestärkt und die Möglichkeit, individuelle Beratungsgespräche zu führen, ausgebaut werden. 70

71 7. Lehre Kompetenzorientierte Lehre Die Auswahl der Prüfungsformen erfolgt in enger Abstimmung mit dem jeweiligen, didaktisch begründeten Lehrveranstaltungstyp einer Lehrveranstaltung. Kenntnisse werden überwiegend mittels Klausuren überprüft, während Fertigkeiten und Kompetenzen individuell bewertet werden. Diese Differenzierung stellt die Pluralität von Prüfungsformen für Studierende sicher. Durch das breite Spektrum an Lehrveranstaltungstypen ist sichergestellt, dass auch bei Wahl verschiedener Schwerpunkte alle Prüfungsformen über den Studienverlauf hinweg vorkommen. Die Kompetenzorientierung der Lehre steht dabei insbesondere in Lehrveranstaltungstypen wie Praktikum, Seminar oder Übung im Vordergrund. Das primäre Ziel eines Praktikums ist das Erlernen der in der Disziplin benötigten Fertigkeiten; der Wissenserwerb ist das sekundäre Ziel. Ein konkretes Beispiel für kompetenzorientierte Lehre ist das Fertigkeiten-Training im Bachelor Humanmedizin. Der Erwerb der notwendigen medizinischen Fertigkeiten hat Vorrang gegenüber der reinen Wissensvermittlung. Selbiges gilt für das Modul Problemorientiertes Lernen in diesem Curriculum. Vorrangiges Ziel ist die Vermittlung von Kompetenzen im Bereich Selbstmanagement und Teamarbeit. Im Diplomstudium Rechtswissenschaften dienen Lehrveranstaltungen im Ausmaß von mindestens 14 ECTS-Punkten vorrangig der Vermittlung juristischer Fertigkeiten. Die korrekte Auswahl der Prüfungsform gemäß Lehrveranstaltungstyp wird im Zuge der neuen Lehrveranstaltungsevaluierung geprüft. Im zweiten Schritt der Detailevaluierung wird abgefragt, ob die Wahl der Prüfungsform dem Lehrveranstaltungstyp entsprochen hat Karriererelevanz von Studien Zur Sicherstellung der Karriererelevanz von Studien führt die JKU seit 2015 eine zentralisierte AbsolventInnenbefragung über die Kepler Society durch. Die Kepler Society (der Alumniclub und das Karrierecenter der JKU) fungiert insbesondere als zentrale Anlaufstelle für Alumni und Studierende in den Bereichen Netzwerk, Karriere und Weiterbildung. Sie bietet ein umfassendes Service zur nationalen und internationalen Vernetzung der AbsolventInnen, Unterstützung für den Karrierestart und Workshops, Seminare und Fachvorträge zur Weiterbildung von Studierenden und Alumni. Weiters beteiligt sich die JKU am HRSM-Projekt AbsolventInnentracking (ATRACK). Das Projekt ermöglicht die Erhebung der Arbeitsmarktintegration der AbsolventInnen (Einstiegsgehalt, Dauer bis zur Anstellung, Branche, ). Projektstart war im Sommer Der Abschluss ist im vierten Quartal 2020 geplant. Des Weiteren soll künftig vor der Einrichtung neuer Curricula seitens der verantwortlichen Studienkommission eine Potenzialanalyse durchgeführt bzw in Auftrag gegeben werden. Die Analyse soll zeigen, ob eine ausreichend große Anzahl an potenziellen StudienanfängerInnen für das geplante Studium existiert und ob für AbsolventInnen Bedarf am Arbeitsmarkt besteht. 71

72 7. Lehre Weiterentwicklung innovativer Lehr- und Lernkonzepte sowie Lerntechnologien Die Studierendenschaft der JKU unterscheidet sich von jener vergleichbarer anderer österreichischer Universitäten vor allem dadurch, dass ein überdurchschnittlich hoher Anteil ihrer Studierenden neben dem Studium erwerbstätig ist oder Betreuungspflichten zu erfüllen hat. Den daraus resultierenden besonderen Anforderungen trägt die JKU etwa dadurch Rechnung, dass sie Studierenden die Möglichkeit einräumt, vor Beginn des Anmeldezeitraums zu Lehrveranstaltungen im KUSSS ihr gewünschtes Studienausmaß festzulegen (unbegrenzt, 30 ECTS, 20 ECTS, 10 ECTS). Die Studierenden können sich dann nur zu Lehrveranstaltungen im angegebenen Ausmaß anmelden, werden bei der Vergabe der Lehrveranstaltungs-Plätze dafür aber bevorzugt behandelt. In erster Linie reagiert die JKU auf diese besondere Zusammensetzung ihrer Studierendenschaft mit einem großflächig angelegten Bündel an Distance Learning-Aktivitäten. Mit dem virtuellen Campus ist ein zweiter Distributionsweg für Studienangebote etabliert, die insbesondere von Berufstätigen und Studierenden mit Betreuungspflichten wahrgenommen werden können. Vor diesem Hintergrund ist auch 42 des Satzungsteils Studienrecht der JKU zu sehen, der besagt, dass darauf hinzuwirken ist, dass in Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitspflichten verstärkt e-learning eingesetzt wird. Mit der FernUniversität in Hagen besteht eine bereits 25-jährige Kooperation in der Betreuung österreichischer Fernstudierender (dzt ), über ein Netzwerk an Studienzentren (Linz, Bregenz, Wien, Saalfelden und Villach) unter dem Dach Zentrum für Fernstudien Österreich. Über die Mitgliedschaft in der EADTU (European Association of Distance Teaching Universities) bietet das Zentrum auch Zugänge zu internationalen ExpertInnen der e-learning-szenerie sowie zu Projekten. Das Zentrum für Fernstudien Österreich bietet die Möglichkeit, Distance Learning Angebote über das Hagener Angebot hinaus österreichweit auszurollen und allenfalls in Abstimmung mit Hagen in andere Ländern zu etablieren. Die führende Rolle der JKU im e-learning in der österreichischen Universitätslandschaft stellt ein Alleinstellungsmerkmal der JKU dar. So wird insbesondere mit dem Multimedia-Diplomstudium Rechtswissenschaften nach wie vor das erste und einzige Studium an einer öffentlichen Universität angeboten, das nahezu zur Gänze zeit- und ortsunabhängig absolviert werden kann. Vorlesungen werden den Studierenden auf multimedial aufbereiteten DVD angeboten, die den Studierenden sogar die interaktive Mitarbeit und vollautomatisierte Überprüfung ihres Wissens- und Lernfortschrittes ermöglichen. Seminare, Übungen und Repetitorien werden direkt aus den Seminarräumen der JKU per Videostream live weltweit übertragen und können von den Studierenden direkt nach Ende der LVA auch als Video on demand sieben Tage/Woche und 24 Stunden/Tag abgerufen werden. Die persönliche Betreuung der Studierenden ist durchgehend gewährleistet. Schriftliche Prüfungen können die Studierenden an zahlreichen Außenstandorten der JKU in ganz Österreich unter Aufsicht von Universitätspersonal und weltweit an Botschaften der Republik Österreich zeitund inhaltsgleich mit den Prüfungen am Standort Linz absolvieren. Die hohe Kompetenz der JKU im Bereich e-learning und Blended Learning fließt aber auch in andere Studienangebote ein. In diesem Kontext wird auch das Lehrveranstaltungsangebot des Multimedia Studien Service SOWI (MUSSS) der JKU erfolgreich fortgeführt. MUSSS basiert auf einem Blended-Learning-Ansatz, das heißt, es besteht aus einer Mischung von Elementen von Multimedia-Fernstudien und Präsenzstudium. Das Kepler University Support System für Studierende (KUSSS) wird laufend hinsichtlich der Nutzbarkeit und der Funktionalität verbessert und erweitert. Das Open Source e-learning-werkzeug Moodle ergänzt die Funktionen von KUSSS. In Moodle- Lehrveranstaltungen finden sich Foren, Arbeitsmaterialien und Aktivitäten, wie zb Möglichkeiten zur Hausübungsabgabe oder Wikis. 72

73 7. Lehre Diese bereits vorhandenen Stärken im Bereich des Distance Learning gilt es zu bündeln und weiter auszubauen. Im Rahmen einer Reformarbeitsgruppe zu diesem Themenschwerpunkt wurde zwar festgehalten, dass Fernstudienangebote an der JKU Präsenzangebote nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen sollen, also jede Pflichtlehrveranstaltung im Studienjahr weiterhin mindestens einmal angeboten werden soll. Distance Learning-Angebote sollen dieses Angebot jedoch soweit didaktisch sinnvoll ergänzen, und zwar nicht nur an der Rechtswissenschaftlichen und der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, sondern gerade auch an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, wo derartige Formate bislang nur in Ansätzen verfügbar sind. Dies muss freilich nicht bedeuten, dass gleich ganze Studien auf Distance Learning umgestellt werden; neben durchorganisierten Fernstudienprogrammen wird auch der bloß punktuelle Einsatz entsprechender Technologien in einzelnen Lehrveranstaltungen im Sinne eines Methoden-Mix als sinnvoll und anstrebenswert erachtet. Das einschlägige Angebot soll sowohl im Markenauftritt nach außen als auch innerhalb der Universitätsorganisation gebündelt werden. Einer Dachmarke (wie zb E-JKU ), die alle verfügbaren Distance Learning-Angebote umfasst, sollte innerorganisatorisch ein Zentrum für Distance Learning (Arbeitstitel) gegenüberstehen, das (jedenfalls) die vorhandene Technik und die dazugehörige Administration unter einem Dach vereint und allen Lehrenden, die ihre Lehrveranstaltung (innerhalb oder außerhalb eines als Fernstudium organisierten und konzipierten Studienprogramms) ganz oder teilweise im Wege des Distance Learning abhalten möchten, als Ansprechpartner zur Seite steht, d.h. über die an der Universität vorhandenen Möglichkeiten informiert, eine entsprechende Einschulung durchführt und technischen Support bei der Umsetzung bietet. Darüber hinaus soll das besagte Zentrum auch die technische Entwicklung beobachten und wesentlicher Initiator bzw Berater der Universitätsleitung bei der Entscheidung über Investitionen in neue Technologien sein. In enger Verbindung mit dem Schwerpunkt Digital Transformation darf zudem nicht übersehen werden, dass die Digitalisierung der Lehre nicht beim Streaming von Lehrveranstaltungen und der Bereitstellung von Lernunterlagen via Internet sowie der Diskussion über Open Access endet, sondern im Lichte der technischen Entwicklung ganz neue Formate im Entstehen sind, die universitäres Lehren und Lernen grundlegend verändern werden. Die JKU wird an dieser Entwicklung nicht nur teilhaben, sondern sie auch unter Inanspruchnahme von Förderschienen vorantreiben. 73

74 7. Lehre Qualitätsfördernde Aspekte im Bereich Studium, Lehre und Weiterbildung Eine umfassende Qualitätssicherung in allen universitären Bereichen ist Aufgabe aller Universitätsangehörigen und bedingt das Zusammenwirken auf den verschiedenen universitären Ebenen. In den Bereichen Studium und Lehre werden laufend Maßnahmen gesetzt, die eine Weiterentwicklung des Qualitätsmanagementsystems und eine Qualitätsverbesserung im Bereich Studium, Lehre und Weiterbildung voranbringen. ENTWICKLUNG DER ZENTRALEN KENNZAHLEN (JKU GESAMT) / / / / / /16 Belegte ordentliche Studien (jeweils WS) Prüfungsaktive Bachelor-, Diplom- und Masterstudien (im Studienjahr) Studienabschlüsse (im Studienjahr) Abbildung 16: Entwicklung der zentralen Kennzahlen (2010/11 bis 2015/16) Die JKU konnte bei den zentralen Kennzahlen in den Studienjahren 2010/11 bis 2015/16 kontinuierlich eine Steigerung verzeichnen (vgl. Abbildung 16). Wobei hervorzuheben ist, dass die Anzahl der prüfungsaktiven Bachelor-, Diplom und Masterstudien (+ 15,6 %) und insbesondere die Anzahl der Studienabschlüsse (+ 48,1 %) stärker angestiegen sind als die Zahl der belegten ordentlichen Studien (+ 7,3 %). Ein Signal dahingehend, dass die bisherigen Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Lehre bereits in Ansätzen Wirkung zeigen. Die geplanten Maßnahmen werden dazu beitragen, diese positive Entwicklung in den nächsten Jahren fortzusetzen. Mittels Evaluationen und detaillierten Analysen wird u.a. die Erreichung der Studienund Lehrziele überprüft. Neu implementierte Studierendenbefragungen (Studienstart-, Studienabschluss- und Studienabbruchsbefragungen) und eine neu konzipierte Lehrveranstaltungsevaluation werden die Datenlage mittelfristig weiter verbessern. Die beiden HRSM-Projekte AbsolventInnentracking (ATRACK) und Studierendenmonitoring (STUDMON), an denen sich die JKU beteiligt, werden ebenfalls zur Stärkung der Qualität in den Studien und in der Lehre beitragen. Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Curricula, zur Verbesserung des Lehrangebots und der Lehrorganisation sind etabliert und werden laufend weiterentwickelt. 74

75 7. Lehre Die JKU beteiligt sich am Entwicklungsverbund zur PädagogInnenbildung Neu, durch den eine inhaltlich und didaktisch qualitätsvolle LehrerInnenausbildung sichergestellt werden soll. Die Koordination und Weiterentwicklung der LehrerInnenbildung erfolgt über das gesamtuniversitäre Institut Linz School of Education. In diesem werden die fachdidaktischen, fachlichen und bildungswissenschaftlichen Beiträge zur LehrerInnenbildung koordiniert und mit den Partnerinstitutionen abgestimmt. Neben den Aufgaben im Bereich der Lehre und Forschung beschäftigt sich die Linz School of Education auch mit dem Mentoring und der Evaluierung des gemeinsamen Studiums unter neugebildeten Strukturen, um dadurch eine Basis für die weitere Entwicklung zu schaffen. Mit Hilfe dieser Organisationsstruktur wird eine qualitätsgeleitete Umsetzung der PädagogInnenbildung an der JKU unterstützt. Die Linz School of Education ist in der Evaluierungsgruppe des Standorts Oberösterreich aktiv. Von dieser wird das Lehramtsstudium regelmäßig mit einem zweifachen Ziel begleitend untersucht: Einerseits sollen Rückmeldungen über Stärken und Schwächen des neuen Studiums in der Wahrnehmung der Studierenden erhoben werden, um zeitgerecht eventuell notwendige Weiterentwicklungen in Gang bringen zu können. Andererseits soll die Entwicklung der beruflichen Kompetenzen (Professionelles Wissen, Werthaltungen und Überzeugungen, Motivationale Orientierungen und überfachliche Kompetenzen), die Studierende im Studiengang erwerben, erforscht werden. Die Ergebnisse des Audit-Verfahrens nach HS-QSG werden in die Weiterentwicklung des Qualitätssicherungssystems einfließen. Abgesehen vom Audit-Verfahren plant die JKU auch weitere Programmakkreditierungen. In Planung sind derzeit die Akkreditierung des Bachelor- und Masterstudiums Humanmedizin und der JKU Business School. Um die Qualität der Universitätslehrgänge auch künftig zu gewährleisten, wird die Qualitätssicherung derselben in das zentrale Qualitätsmanagementsystem integriert. Hierfür wurde von Seiten des Qualitätsmanagement Lehre ein standardisierter Evaluierungsbogen entwickelt, welcher zukünftig in allen Universitätslehrgängen zur Evaluierung anzuwenden ist. Die Ergebnisse werden zentral im Qualitätsmanagement Lehre ausgewertet und den jeweiligen Verantwortlichen der Universitätslehrgänge sowie weiteren universitätsinternen Anspruchsgruppen zur Verfügung gestellt. Im Sommer 2017 wurde der neue Fragebogen bereits erfolgreich in zwei Universitätslehrgängen getestet. Ab Wintersemester 2017/18 sollen sämtliche Universitätslehrgänge an der JKU mit diesem evaluiert werden. 75

76

77 8. GESELLSCHAFTLICHE ZIELSETZUNGEN UND GESELLSCHAFTSPOLITISCHE VERANTWORTUNG Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen unserer gesellschaftlichen Entwicklungen sind Universitäten in besonderer Weise verpflichtet, nicht nur im Sinne eines Forschungs- und Wissenstransfers und der Aktivitäten des Responsible Science, sondern auch auf Ebene der diversitätsorientierten Personalpolitik ihren Beitrag mit hohem Engagement als Vorbild für andere Organisationen und Unternehmen zu leisten. Zur Wahrung der gesellschaftspolitischen Verantwortung (im Sinne von Nachhaltigkeit und Responsible Science) ist die JKU u.a. bemüht, Frauen zu fördern, genderspezifische Lehre anzubieten, Vereinbarkeit von Beruf bzw Familie und Studium zu erleichtern, Personen mit Beeinträchtigungen besonders zu unterstützen, den Kontakt zu den AbsolventInnen aufrecht zu halten sowie zu Fragen und Problemen von öffentlichem Interesse laufend Stellung zu beziehen Sustainable Development und Responsible Science Die JKU beteiligt sich aktiv an der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich. Mit Bezug auf die in 1 Universitätsgesetz 2002 formulierte Verantwortung der Universitäten gegenüber der Gesellschaft bekennt sich die Universität zu einem Verständnis von Nachhaltigkeit, wie es die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen ( Brundtland-Kommission ) 1987 veröffentlicht hat. Für die Universität sind daher die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Management und die damit verbundene Entwicklung von individuellen Nachhaltigkeitsstrategien wichtige Ziele. Die Universität setzt sich zum Ziel, im Rahmen der Durchführung des Projekts UniNEtZ ( Universitäten und Nachhaltige Entwicklungsziele ) Patenschaften für ausgewählte Ziele der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen zu übernehmen und sich damit in Forschung, Lehre, Hochschulmanagement und in ihrer gesellschaftlichen Verantwortung auseinanderzusetzen. Dadurch trägt die Universität individuell zu einer in Summe durch das Projekt UniNEtZ koordinierten, ganzheitlichen Erreichung der SDGs bei. Die beteiligten Universitäten übernehmen damit eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung im Sinne der Prinzipien von Responsible Science. Aktivitäten einzelner Institute und Abteilungen hinsichtlich Responsible Science wurden bereits bisher durch zahlreiche Forschungsaktivitäten einzelner WissenschafterInnen in verschiedenen Gebieten von Informatik über Chemie und Physik bis zu den Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften gesetzt. Diese Aktivitäten werden künftig gebündelt und koordiniert weitergeführt. Der Transfer in eine breitere Öffentlichkeit erfolgt über diverse Aktivitäten wie die Lange Nacht der Forschung, Kinderuni, Young Scientists, Science Slam. Durch eine weitere Bündelung und Koordinierung der Aktivitäten soll die Einbeziehung der Öffentlichkeit und interessierter Laien weiter vorangetrieben werden. 77

78 8. Gesellschaftliche Zielsetzungen & gesellschaftspolitische Verantwortung 8.2. Gleichstellung und Diversitätsmanagement Ein zentrales Ziel der JKU ist es, Frauen und Männern gleiche Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten und das Beseitigen der Geschlechterasymmetrie in allen universitären Funktionen und Gremien mit Nachdruck voranzutreiben. Dabei spielt das Gender & Diversity Monitoring, das die systematische Auswertung von gleichstellungsrelevanten Daten umfasst, eine wesentliche Rolle. Rechtliche Basis dafür bildet der Frauenförderplan der JKU. Der Ist-Stand, der mit diesem Monitoring die Fortschritte und anhaltenden Entwicklungsnotwendigkeiten im Bereich der Gleichstellung aufzeigt, soll durch die Veröffentlichung der Ergebnisse auf allen universitären Ebenen die AkteurInnen für die Thematik sensibilisieren und zu Reflexion und Initiative im eigenen Handlungsumfeld führen. Ein umfassender Ansatz, der die Bereiche der Forschung und Lehre ebenso beinhaltet wie spezifische Programme der Frauenförderung und Gleichstellungspolitik, trägt wesentlich dazu bei, eine Orientierung aller Tätigkeits- und Leistungsbereiche an den Grundsätzen des Gender Mainstreamings und der Förderung von Frauen insbesondere in jenen Bereichen, in denen sie deutlich unterrepräsentiert sind zu erreichen. Hervorzuheben ist vor allem die Gruppe der habilitierten Wissenschafterinnen und die Erhöhung des Frauenanteils in wissenschaftlichen Führungspositionen beim Anteil an Universitätsprofessorinnen und Habilitierten zeigt sich im österreichweiten Durchschnitt für die JKU Nachholbedarf. Es bedarf des Einsatzes mehrstufiger Programme, um in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Gremien die Erhöhung des Frauenanteils bei wissenschaftlichen Führungskräften zu berücksichtigen. Konkrete Karriereentwicklungsprogramme wie beispielsweise Karriere_Mentoring III der Universitäten Linz, Salzburg und Krems für Wissenschafterinnen im Dissertationsbzw Habilitationsstadium haben das erklärte Ziel der Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses und des Aufbaus eines intra- und interuniversitären Netzwerks. Weiters stellt die Entwicklung und Umsetzung eines neuen Stipendiumprogramms für Wissenschafterinnen einen wichtigen Baustein zur Erhöhung des Frauenanteils in wissenschaftlichen Führungspositionen dar. Diese Stipendien sollen den Empfängerinnen die Möglichkeit geben, sich der Abfassung einer Dissertationsoder Habilitationsschrift in konzentrierter und zeitlich besser abgrenzbarer Form zu widmen und zugleich eine Einbindung in den Wissenschaftsbetrieb der JKU gewährleisten. Zudem sind Führungskräfte im Sinne dieser Nachwuchsförderung dahingehend zu sensibilisieren, Erfahrung und den Zugang zu Systemwissen je nach Bedarf weiterzugeben und damit die Wissenschafterinnen in unterschiedlichen Karrierestufen zu unterstützen. Zusätzlich bedarf es langfristiger Konzepte, um Frauen grundsätzlich für die Wissenschaft und hier vor allem für technisch-naturwissenschaftliche Fachrichtungen zu begeistern. Nach wie vor entscheidet sich ein Großteil der Burschen und Mädchen bzw Männer und Frauen für geschlechtstypische Ausbildungen und Berufe. Um dem entgegenzuwirken und damit den Anteil an Frauen in technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtungen zu steigern sowie deren Karriere- und Einkommenschancen zu erhöhen, setzt die JKU auf mehrstufige, zielgruppenspezifische und langfristige Sensibilisierungskonzepte. Die Projekterfahrungen und Evaluierungen der vergangenen Jahre werden in die Weiterführung der Förderprogramme aufgenommen und die adaptierten Angebote weitergeführt. Durch die Umsetzung der Profilbildungsmaßnahme JKU goes gender hat sich strukturell das gesamtuniversitäre Institut für Frauen- und Geschlechterforschung, das in Österreich nach wie vor im universitären Kontext ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, entwickelt. Gemäß den Vorgaben im Frauenförderplan ist Gender Studies in den Curricula der JKU zu implementieren. Damit soll eine Sensibilisierung aller Studierenden für die Themen Gleichstellung und Diversität gewährleistet werden. In Konkretisierung des Frauenförderplans sieht der Satzungsteil Studienrecht in Bachelor- und Diplomstudien eine Pflichtlehrveranstaltung und eine Wahllehrveranstaltung in Masterstudien vor. 78

79 8. Gesellschaftliche Zielsetzungen & gesellschaftspolitische Verantwortung Die Studierenden der JKU zeichnet, wie die Studierendensozialerhebung 2015 zeigt, bereits jetzt eine im Vergleich zu anderen Universitäten ausgeprägte Heterogenität aus. So waren im Beobachtungsjahr 41 % der Studierenden der JKU neben ihrem Studium erwerbstätig, während der entsprechende Wert aller wissenschaftlichen Universitäten bei 20 % lag. Zudem hatten die Studierenden der JKU deutlich häufiger Betreuungspflichten für Kinder zu übernehmen. Ähnlich signifikante Unterschiede lassen sich bei der Schicht der Herkunftsfamilie sowie dem Bildungsstand der Eltern ausmachen. Die JKU begreift diese Heterogenität als wertvolle Ressource und ist bestrebt, diese zu fördern und ihre Studierenden bedarfsorientiert zu unterstützen. Hierzu sei außerdem auf Kapitel 7.7. sowie 8.3. verwiesen. Neben den im Kapitel Lehre dargestellten Angeboten in der Studieneingangs- und Orientierungsphase, die allen Erstsemestrigen eine optimale Orientierung beim Einstieg ins Studium gewährleisten sollen, wurden an der JKU noch zahlreiche zielgruppenspezifische Maßnahmen entwickelt. Wie alle öffentlichen österreichischen Universitäten beteiligte sich die JKU auch an der MORE-Initiative für AsylwerberInnen und bietet für diese einerseits Deutschkurse, andererseits das Borealis-MORE-Einstiegsstipendium an, um ihnen den Zugang zu (tertiärer) Bildung zu erleichtern. Familienfreundliches Studieren bzw Arbeiten und die damit einhergehende Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist der JKU ebenfalls ein großes Anliegen. Um die vorhandenen familienbewussten Projekte zu erheben und zu evaluieren, durchlief die Universität in den Jahren eine Reauditierung des Audits hochschuleundfamilie, welche für weitere drei Jahre fortgeführt wird. Generell steht die Förderung der Vereinbarkeit des Studiums mit anderen Lebensbereichen im Vordergrund, weshalb der Ausbau von Blendend-Learning-Angeboten weiter forciert wird. Um der Vielfalt und Verschiedenartigkeit der Angehörigen der Universität insgesamt gerecht zu werden, arbeitet die Universität aktiv am Aufbau eines umfassenden Diversitätsmanagements. Zur Sensibilisierung und Erhebung des Ist-Standes wurden für dieses Thema bereits Diversity-Gespräche in Form episodischer Interviews mit WissenschafterInnen und FunktionsträgerInnen geführt. Nach Evaluierung der Ergebnisse werden im Rahmen eines internen Workshops die entsprechenden Maßnahmen abgeleitet und implementiert. Damit wird die Verankerung auf breiter Basis gewährleistet. Für die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen zur Frauenförderung, Gleichstellung und Diversität zeichnet die Abteilung Gender & Diversity Management verantwortlich. Diese ist direkt dem Vizerektorat für Personal, Diversity und IT unterstellt und berät das Rektorat in allen Fragestellungen der Gleichstellung, Frauenförderung und Diversität. Zudem koordiniert diese Fachabteilung die interne Kommunikation der universitären Einrichtungen, die sich mit Frauenfragen und gleichstellungspolitischen Anliegen beschäftigen. Die Abteilung ist in zwei Referaten organisiert: Das Referat Gender Competence ist Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema Geschlechtergerechtigkeit und Frauenförderung, das Referat Diversity Competence leistet Hilfestellung bei allen Fragen rund um die Themen Diversity und Vereinbarkeit von Beruf/Studium und Privatleben. 79

80 8. Gesellschaftliche Zielsetzungen & gesellschaftspolitische Verantwortung 8.3. Förderung von Personen mit Beeinträchtigung Das Institut Integriert Studieren (IIS) ist seit seiner Einrichtung 1991 im Bereich Service und Unterstützung für Studierende mit Behinderungen Vorreiterin und Benchmark (nicht nur) für österreichische Universitäten, Pädagogische Hochschulen und Fachhochschulen. Damit war und ist die JKU Pionier und Motor des gesellschaftlichen Wandels hin zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Das IIS unterstützt Studierende mit Beeinträchtigung an allen Fakultäten der JKU und hat im Wesentlichen folgende Aufgaben: Studienberatung und Studienvorbereitung (zb aufbereitetes Informationsmaterial, Orientierung und Mobilität am Campus) Studienbegleitung und Unterstützung (zb assistive technologies) Integration in das Berufsleben (zb Bewerbungstraining) Konzepte, die in Forschung und Entwicklung erarbeitet werden, finden im Service genauso Verwendung wie Themen und Entwicklungspotenziale aus dem Service in Forschung und Entwicklung des Instituts rückfließen. Durch diese einzigartige Ausgestaltung und Einbindung des Services in Forschung und Lehre hat die JKU ein (inter-) nationales Alleinstellungsmerkmal und zeigt auf, wie IKT und AT eine barrierefreie und chancengleiche Informationsgesellschaft stützen kann. Der Support für Studierende mit Behinderungen und chronischen Krankheiten in Lehre, Forschung und Entwicklung ist dabei mit einem klinischen Setting zu vergleichen. Dies erlaubt in einzigartiger Weise passgenaue, effiziente nutzerinnenzentrierte F&E, die international Anerkennung und NachahmerInnen findet. Derzeit werden über 100 Studierende mit Beeinträchtigung an der JKU unterstützt. An Behinderungsformen dominieren hier Menschen mit Mobilitätsbehinderung, vor Menschen mit Sehbehinderung. Weiters werden Menschen mit Beeinträchtigungen des psychischen Formenkreises sowie Lernbehinderungen und Menschen mit Hörbehinderungen betreut. Gehörlose Menschen sind aufgrund ihres besonderen Unterstützungsbedarfs im Moment nur vereinzelt an Universitäten außerhalb Wiens angemeldet. Durch das IIS wird die JKU in ihrer wichtigen universitären Aufgabe, die Wirtschaft, Verwaltung und Industrie mit fachlich gut ausgebildeten, wissenschaftlich fähigen und eigenständigen ForscherInnen zu versorgen, nicht nur unterstützt, sondern um die Dimension Diversität erweitert und angereichert. Bereits bei der Besetzung von Stellen wird in den Inseraten auf die Gleichstellung der BewerberInnen mit begünstigter Behinderung hingewiesen. Folgender Passus ist in den Ausschreibungen der JKU standardmäßig verankert und soll zur Bewerbung motivieren: Begünstigt behinderte BewerberInnen werden bei entsprechender Eignung besonders berücksichtigt. Den beeinträchtigten MitarbeiterInnen an der JKU stehen die jeweiligen Behindertenvertrauenspersonen im Berufsalltag beratend und unterstützend zur Seite. Zudem arbeitet die Universität an der Formulierung eines Gleichstellungsplanes, der neben dem Frauenförderplan als Teil der Satzung zu erlassen ist und sich auf die Schwerpunkte Vereinbarkeit und Antidiskriminierung konzentriert, und der damit den Ausbau diskriminierungsfreier und familienfreundlicher Arbeitsstrukturen verstärken wird. 80

81 8. Gesellschaftliche Zielsetzungen & gesellschaftspolitische Verantwortung 8.4. Gleichstellung der Geschlechter in Forschung und Lehre Das Institut für Frauen- und Geschlechterforschung ist bislang das einzige fakultätsübergreifende Universitätsinstitut in Österreich, das sich mit Frauen- und Geschlechterforschung (Gender Studies) befasst und definiert sich als Schnittstelle in Fragen der Geschlechterverhältnisse in Wissenschaft und Gesellschaft. Dies stellt ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal in der Scientific Community dar national und international. Die Einbeziehung der Frauen- und Geschlechterforschung in alle Fachbereiche von Forschung und Lehre stellt ein prioritäres Ziel der JKU dar. Vor allem bei der Erstellung der Curricula ist auf die Integration von Frauen- und Geschlechterforschung bzw von frauen- und geschlechtersensiblen Themenstellungen in Pflicht- und Wahlfächern zu achten. Dieses Vorhaben ist im Frauenförderungsplan der JKU verankert. In der Forschung sind insbesondere sozial- und wirtschaftswissenschaftliche, kulturwissenschaftliche und technowissenschaftliche Genderdimensionen relevant. Die Bereiche Legal Gender Studies, Diversity und Antidiskriminierungsrecht in Forschung und Lehre werden vom Institut für Legal Gender Studies betreut. Feministische Rechtstheorie und die rechtshistorische Analyse der Geschlechterordnung sind tragende Säulen der Forschung am Institut. Dieses breit gefasste Verständnis von Legal Gender Studies fokussiert Geschlecht und andere Statusmerkmale wie Ethnizität, Religion und Weltanschauung, Behinderung, Alter und sexuelle Orientierung in ihren rechtlichen und empirischen Einzeldimensionen, beleuchtet aber auch die intersektionellen Zusammenhänge zwischen diesen Identitätsmerkmalen und das Verhältnis von Antidiskriminierungsrecht und Diversity Management. Das Institut versteht sich auch als Kompetenzzentrum und Kooperationsstelle für die Praxis. Des Weiteren sind drei Professuren an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität implementiert, die eine Teildenomination in Geschlechterforschung aufweisen Standortentwicklung Bereits bei ihrer Gründung wurde großer Wert daraufgelegt, dass die JKU in Wirtschaft und Gesellschaft voll integriert ist und somit ihren Beitrag zur Standortentwicklung leistet. Der Transfer von Erkenntnissen und Technologien, die in der JKU entstanden sind, hat sich stets an den aktuellen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft orientiert. Durch die verstärkte Abstimmung mit den Stakeholdern in Oberösterreich soll das im gelungenen Wissenstransfer liegende Potenzial für alle Beteiligten weiter ausgeschöpft werden. In Abstimmung mit externen Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erfolgen die Ausschreibung und Berufung von Stiftungsprofessuren sowie die Koordination von Konsortien für große Forschungsanträge. In gemeinsamen Veranstaltungen wird Wissen aus der Universität an die Unternehmen und vice versa herangetragen, zb beim KMU-Transfertag. Weiters finden laufend strukturierte Vernetzungstreffen zwischen der JKU und F&E-Bereichen der OÖ Wirtschaft, mit Führungsanspruch der JKU, statt. Die JKU ist permanent darauf bedacht, engen Kontakt und Abstimmung mit den Akteuren der Regionalentwicklung (zb Land OÖ, Stadt Linz, IV OOE, WK OOE, BizUP, UAR sowie den leitenden Industrie- und Wirtschaftsbetrieben) zu pflegen, weshalb die JKU auch als good-practice Beispiel von der Europäischen Kommission in ihrer Publikation University-Regional Partnerships: Case Studies. Mobilising Universities for smart specialisation (2014) genannt wurde. Ein konkretes Beispiel für die Standortwirkung stellt der RFT OÖ (Rat für Forschung und Technologie für Oberösterreich) dar, in dem die JKU vertreten ist. Dieser arbeitet bereits seit mehr als zehn Jahren daran, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit im Bundesland zu erhöhen und abzusichern. In der Plattform Industrie 4.0, welche sich der Digitalisierung und Vernetzung von gesamten Wertschöpfungsketten widmet, ist die JKU ebenso vertreten. In der Upper Austrian Research GmbH (UAR) ist die JKU mit weiteren Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft beteiligt. Im strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm Innovatives Oberösterreich 2020 bringt sich die JKU ebenso ein. 81

82 8. Gesellschaftliche Zielsetzungen & gesellschaftspolitische Verantwortung 8.6. Kooperationen und Wissenstransfer Der gezielte Auf- und Ausbau langfristiger Forschungskooperationen im Bereich der Forschungsschwerpunkte der JKU unter Berücksichtigung strategischer Programme auf europäischer, nationaler und regionale Ebene (Die Smarte I4.0 Forschungsfabrik Oberösterreichs, Forschungszentrum Pro2Future, Audi.JKU deep learning center, usw) sichert die Einbindung der JKU in zentrale Themenstellungen von Wirtschaft und Gesellschaft. In Abstimmung mit externen Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft erfolgen die Ausschreibung und Berufung von Stiftungsprofessuren sowie die Koordination von Konsortien für große Forschungsanträge. In gemeinsamen Veranstaltungen wird Wissen aus der Universität an die Unternehmen und vice versa herangetragen, zb beim KMU-Transfertag. Über die Transferstelle JKU Transfer als erste Anlaufstelle an der JKU werden Forschende und Unternehmen direkt in Kontakt gebracht. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, das Wissen der Universität in die Wertschöpfungskette der Unternehmen einfließen zu lassen sowie umgekehrt für die Universität neue Forschungsthemen und -märkte zu erschließen. Das in Zusammenarbeit mit der Borealis eingerichtete Open Lab ermöglicht Interessierten aller Altersstufen selbstständiges Experimentieren und einen Einblick in und Verständnis für grundlegende naturwissenschaftliche Prozesse. Die am Linz Institute of Technology (LIT) geplanten Teaching Labs wie Fab Lab und Emerging Applications Lab ermöglichen die Einbeziehung von interessierten Laien aller Altersstufen und Ausbildungsniveaus in grundlegende und neueste wissenschaftliche Entwicklungen. Der in Kooperation mit der Wirtschaftskammer OÖ 2017 erstmals durchgeführte KMU-Transfertag wird zu einer regelmäßigen Einrichtung, durch die interessierte Unternehmen zu spezifischen Themen von den ExpertInnen der JKU zum neuesten Stand informiert werden und im persönlichen Kontakt mit den WissenschafterInnen Kooperationsmöglichkeiten ausloten und Kooperationen initiieren können. 82

83 8. Gesellschaftliche Zielsetzungen & gesellschaftspolitische Verantwortung Die im Rahmen des BMWFW-Programms Wissenstransferzentren und IPR-Verwertung gemeinsam mit den anderen Universitäten und assoziierten PartnerInnen erarbeiteten Ergebnisse zur Etablierung eines transdisziplinären Forschungs- und Verwertungsnetzwerks, mit dem Ziel, den Wert universitärer schöpferischer Leistungen zu steigern, indem Komplementärforschungen an den einzelnen Standorten identifiziert, sichtbar gemacht und vernetzt werden, sollen durch neue Initiativen, wie zb das Center for Interdisciplinary Research, Art & Science gemeinsam mit der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz und der Tabakfabrik Linz, umgesetzt werden; bestehende Kooperationen, wie zb mit der Research Studios Austria GmbH, werden an dieser Zielsetzung neu ausgerichtet. Die JKU betrachtet Unternehmen, die von derzeitigen bzw ehemaligen Universitätsangehörigen (Studierende, AbsolventInnen, MitarbeiterInnen) gegründet wurden, als PartnerInnen bei der Nutzung, Umsetzung und Verwertung ihrer Forschungsergebnisse und als ImpulsgeberInnen für weiterführende Forschung. Um diesen Innovationskreislauf in Gang zu halten, stellt die JKU Infrastruktur (Entrepreneur base) und Beratungsleistungen (StartUp-Center) am Campus zur Verfügung und beteiligt sich aktiv an Plattformen zur Unterstützung von Unternehmensgründungen (akostart oö, tech2b). 83

84 8. Gesellschaftliche Zielsetzungen & gesellschaftspolitische Verantwortung 8.7. Entrepreneurship Das Angebot an zielorientierter Beratung und Unterstützung für Unternehmensgründungen aus der Universität (Spin-offs) hat sich in den letzten Jahren stark ausgeweitet und reicht vom Gründercafé des Instituts für Unternehmensgründung bis zur Inanspruchnahme eines Start-Package für GründerInnen aus dem Hightech-Bereich durch tech2b, an dem die JKU beteiligt ist. Im Jahr 2016 wurde an der JKU die Initiative Entrepreneurial JKU gestartet. Ziel ist es, die Awareness von Studierenden, Lehrenden und ForscherInnen zum Thema Entrepreneurship bereits in der Frühphase zu fördern und dieses wichtige Thema durchgängig von der Bewerbung des Studiums bis zur AbsolventInnenbetreuung in den Fokus zu rücken. Alle Initiativen der JKU werden unter der Dachmarke Entrepreneurial JKU gebündelt. Die JKU versteht sich dabei als tragende Säule des Gründungslandes OÖ und fügt sich in die Aktivitäten der Partnerorganisationen ein. Die guten Voraussetzungen an der JKU mit ihren vier Fakultäten unter einem Dach bilden den Grundstein für die umfassende Förderung der innovativen Gründungsvorhaben von AbsolventInnen der JKU. AWARENESS Karriereoption Unternehmertum aufzeigen, Ideenentwicklung entrepreneurial JKU akostart PRE-INKUBATOR Weiterentwicklung der Ideen, Begleitung bei der Gründung, Vorbereitung auf Inkubator INKUBATOR Externe Begleitphase, Unterstützung bei der Ideenverwirklichung tech2b Abbildung 17: Zusammenwirken Entrepreneurial JKU Eine wichtige Säule im Bereich der Lehre ist seit Oktober 2003 das Institut für Unternehmensgründung und -entwicklung (IUG) als fixer Bestandteil der JKU. Das IUG gibt Studierenden die Chance, eine akademische Unternehmer-Ausbildung zu absolvieren und sich bereits während des Studiums ein dichtes Netzwerk aufzubauen. In Kooperation mit dem akademischen Prä-Inkubator akostart OÖ und dem High-Tech-Inkubator tech2b sowie mit allen Einrichtungen der regionalen Gründungsunterstützung, wie zb dem GründerInnenservice der WKOÖ, werden aussichtsreiche Ideen bis zur operativen Umsetzung, in Form der tatsächlichen Gründung, mitbegleitet. 84

85 8. Gesellschaftliche Zielsetzungen & gesellschaftspolitische Verantwortung Die Fachkompetenz des Instituts fließt in Form des Wahlfaches Unternehmensgründung und Unternehmensentwicklung im Umfang von 18 ECTS in die Lehre ein. Das Fach ist beispielsweise in den Bachelorstudien Wirtschaftswissenschaften, Sozialwirtschaft, Wirtschaftsrecht und im Diplomstudium Wirtschaftspädagogik wählbar. Lehrveranstaltungen aus dem Bereich Entrepreneurship finden sich zb auch im Masterstudium General Management. Insgesamt bietet das Institut eine Vielzahl von Lehrveranstaltungen an, bspw. das Studipreneurship Camp Ideengarten (eine interdisziplinäre und -universitäre Veranstaltung zur Förderung von Unternehmertum), das Innovation Lab für Masterstudierende, in welchem die Möglichkeit besteht, reale Gründungsprojekte im Team zu bearbeiten oder die Summer School Founders Week, in der die wichtigsten Tools für die Umsetzung von Start-Up-Ideen vorgestellt werden. Seit Herbst 2017 wird der neue Studienschwerpunkt IT-Entrepreneurship im Masterstudium Wirtschaftsinformatik angeboten. Dieser qualifiziert die AbsolventInnen insbesondere für die Gründung von Unternehmen in der IT- bzw Software-Branche. An der JKU wurde im Jahr 2016 die Entrepreneur base eingerichtet. Die Universität untermauert damit ganz klar ihre Rolle als tragende Säule des Gründerlandes Oberösterreich. Sie fördert bereits in der Frühphase das Bewusstsein für das Unternehmertum und Gründungs- und Verwertungsideen. Die wichtigsten Eckpunkte, die wesentlichen Zielsetzungen: Offener Raum zur Entwicklung kreativer Ideen, zur Beratung, zur Vernetzung und zum Aufbau einer Entrepreneurial Community sowie für Workshops und Meetings Regelmäßige Beratung aus den Bereichen Recht, Finanzen, Steuern, Gründung etc direkt am Campus Prominente Positionierung im Zentrum des Campus in den ehemaligen Räumen der Bank Austria Einbettung in die Räumlichkeiten des Alumnivereins Kepler Society Der Service der Entrepreneur base kann nicht nur von den Studierenden, sondern auch von AbsolventInnen und ForscherInnen der JKU in Anspruch genommen werden. Eng damit verbunden ist auch das Start-up Praktikum für StudentInnen, das von der Kepler Society jährlich ausgeschrieben wird. Studierende haben dabei die Möglichkeit über ein Praktikum in ausgewählten Start-ups in jungen Unternehmen mitzuwirken. Seit Herbst 2017 wird erstmals eine Summerschool, die Base.Founders.Week angeboten. Dabei haben Studierende die Möglichkeit, eine Woche mit ExpertInnen in Form eines Kreativ-Camps an ihren Ideen zu arbeiten und dafür 2 ECTS zu erwerben. 85

86

87 9. INTERNATIONALITÄT UND MOBILITÄT SOWIE KOOPERATION UND VERNETZUNG Die JKU betrachtet Internationalisierung als ein mehrdimensionales Thema und Querschnittsaufgabe zwischen den Bereichen Forschung, Lehre und Personal. Um den wachsenden globalen und regionalen Anforderungen Rechnung zu tragen, ist eine internationale und nationale Vernetzung auf vielen Ebenen notwendig. Der internationale Wettbewerb um Studierende und WissenschafterInnen bedingt eine Erhöhung der internationalen Sichtbarkeit der JKU sowie eine Förderung der internationalen Orientierung des Bildungs- und Forschungsprozesses. Die JKU unterhält Partnerschaften und Kooperationen mit zahlreichen internationalen Universitäten und Forschungseinrichtungen und ermöglicht dadurch einen unkomplizierten Austausch von WissenschafterInnen, Studierenden und MitarbeiterInnen, gemeinsame Studienprogramme, Forschungsprojekte, Publikationen, Konferenzen und Tagungen. Die JKU pflegt seit Jahrzehnten den internationalen Austausch von Studierenden, WissenschafterInnen und MitarbeiterInnen. Sie verfügt über ein weltumspannendes internationales Netzwerk von Partnerschaften und Forschungskooperationen. Soweit sich die nachfolgenden Ausführungen auf internationale Kooperationen und Maßnahmen beziehen, stellen diese die Internationalisierungsstrategie der JKU dar Nationale und internationale Kooperationen in Forschung und Lehre Die JKU verfügt über ein weltumspannendes Netzwerk an Kooperationen und Partnerschaften, deren Schwerpunkt im europäischen und englischsprachigen Raum liegt. Ausgewählte bestehende Kooperationen der Fachbereiche mit renommierten internationalen Universitäten sollen entlang der neu definierten Forschungsschwerpunkte ausgebaut werden und eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen von Studium über Forschung, Management und Verwaltung bis hin zu innovativen Formen von Kooperationen ermöglichen. Neue Kooperationen werden zukünftig generell enger mit den strategischen Gesamtzielsetzungen der Universität verknüpft. Da Kooperationen am besten über persönliche Kontakte funktionieren, sollen AbsolventInnen und ehemalige MitarbeiterInnen der JKU, die derzeit an Top-Forschungsinstitutionen forschen und lehren, kontaktiert und dafür gewonnen werden, Möglichkeiten für Kooperationen auf verschiedenen Ebenen zwischen ihrer Universität und der JKU auszuloten. Eine international sichtbare Forschung, welche die langfristige Attraktivität einer Universität sichert, passiert in der Zusammenarbeit und im Wettbewerb der besten Köpfe gleichermaßen. Exzellente Forschung bedarf neuer Impulse und Ideen, auch von außen, und des aktiven Austauschs in globalen Netzwerken. Diese aktuellen Themen und Entwicklungen fließen im Sinne einer forschungsgeleiteten Lehre auch in das Lehrangebot der JKU ein. Die JKU hat den Anspruch, in bestimmten Bereichen in der Forschung im Wettbewerb mit den Top-Universitäten weltweit zu stehen und gleichzeitig mit solchen Universitäten zu kooperieren. Eine gleichzeitige starke lokale Verankerung mancher Fachbereiche ist in diesen Forschungsbereichen somit nur bedingt möglich. Nichtsdestotrotz dient die Internationalisierung der Forschung auch der Sicherung der Innovationsfähigkeit auf der nationalen und auch regionalen Ebene. 87

88 9. Internationalität und Mobilität sowie Kooperation und Vernetzung Viele wichtige Forschungs-Kooperationen mit internationalen Partnern werden maßgeblich vom Engagement einzelner Personen oder Forschungsgruppen vorangetrieben und sind essenziell für die Weiterentwicklung der JKU. Dazu gehören Kooperationen mit den namhaftesten Universitäten weltweit, von Oxford und Cambridge über die ETH Zürich und die TU München bis zum MIT, Stanford und Harvard insgesamt über 500 Universitäten auf allen Kontinenten. Auch die intensive Nutzung von internationaler Großforschungsinfrastruktur wie der European Synchrotron Radiation Facility in Grenoble oder die Zusammenarbeit in großen Projekten wie dem Extremely Large Telescope treibt die internationale Vernetzung voran. Das 2002 gegründete, internationale Forschungsnetzwerk SHARE ist seit 2011 das erste Forschungsprojekt in der von der EU neu geschaffenen Rechtsform eines europäischen Infrastrukturkonsortiums (ERIC). Die österreichische Teilstudie an diesem größten sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsprojekt der EU wird von der Linzer Volkswirtschaftslehre koordiniert. In der Mitwirkung des aus HRSM-Mitteln finanzierten Projekts zum Aufbau einer sozialwissenschaftlichen Infrastruktur in Österreich, wie zb dem Aufbau von AUSSDA (Austrian Social Science Data Archive), werden über mehrere Fachbereiche statistische und methodische Kompetenzen eingebracht. Durch die internationale Ausschreibung der Calls am Linz Institute of Technology (LIT) werden ebenfalls Impulse für internationale Kooperationen gegeben bzw diese Kooperationen verstärkt und auch internationale WissenschafterInnen an die JKU geholt. Zudem soll durch universitätsweites Joint Recruiting der internationale Brain Gain verstärkt werden. Im nationalen Maßstab sind insbesondere jene Kooperationen zu nennen, die durch die Hochschulraum-Strukturmittel gefördert werden, wie das Supercomputing und die Nanomaterialforschung. Insbesondere im Bereich der Quanten-Forschung sind die an der JKU vorhandenen Kompetenzen und verfolgten Ansätze komplementär und synergetisch zu jenen in Innsbruck und Wien und stärken somit den Standort Österreich insgesamt in diesem Bereich. Ähnliches gilt für das Supercomputing, wo es mit der MACH2 eine komplementäre Ausstattung zum Vienna Scientific Cluster gibt (siehe dazu Kapitel 6.3). Eine enge Zusammenarbeit besteht zudem mit dem an der JKU beheimateten Johann Radon Institut (RICAM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Daneben gibt es zahlreiche Kooperationen mit ForscherInnen anderer österreichischer und internationaler Universitäten innerhalb von Forschungsprojekten K-Zentren, K-Projekte, EU-Projekte. 88

89 9. Internationalität und Mobilität sowie Kooperation und Vernetzung Die JKU will die Gründung eines weiteren ÖAW-Instituts im Bereich Artifical Intelligence initiieren. Die langfristige wissenschaftliche Vision eines solchen Instituts ist die Realisierung einer General Artifical Intelligence in einem Zeitraum von 20 Jahren. Artificial Intelligence (AI) hat in den letzten Jahren viele Gebiete der Wissenschaft revolutioniert und beginnt sich auf eine noch nie dagewesene Weise in kommerziellen Anwendungen zu etablieren. AI erlangte die derzeitige Popularität aufgrund von Durchbrüchen in einer Disziplin des maschinellen Lernens, die heute gemeinhin als Deep Learning bezeichnet wird. Darunter versteht man große und tiefe künstliche neuronale Netze, die mit modernen Lernverfahren auf sehr großen Datenmengen trainiert werden. Deep Learning inspirierte die aktuelle Vision einer general artificial intelligence (general AI), also einer Maschine, die vermittels ihrer sensorischen Eingaben, gemachter Erfahrungen, erlernter Fähigkeiten und Weltwissens jede kognitive Aufgabe lösen kann. Eine solche General AI würde praktisch in jeder Anwendungsdomäne einsetzbar sein, da sie als intelligentes und sehr versiertes Rohmodell zum Erlernen oder Herleiten von spezialisierten Lösungen für jedwede Probleme dienen kann. Die JKU bietet eine einzigartige Umgebung für das neue Institut. Während die JKU über Top-WissenschafterInnen in AI und verwandten Gebieten verfügt, bieten das kürzlich gegründete LIT AI Lab, das Audi.JKU Deep Learning Center und das zukünftige LIT Open Innovation Center wesentliche Schnittstellen, um Ergebnisse aus der AI- Grundlagenforschung in angewandte Forschung und industrielle Anwendungen überzuführen. Da AI auf mathematischen Grundlagen wie inversen Problemen und Optimierung fußt, sind Synergien mit dem Johann Radon Institut für Computational and Applied Mathematics (RICAM) der ÖAW zu erwarten. Darüber hinaus gibt es starke wissenschaftliche Verbindungen (formale Methoden, automatische Verifikations- und Beweisverfahren, computerunterstützte Analyse von Algorithmen etc) zum Research Institute for Symbolic Computation (RISC), welches auf eine Pionierrolle und eine 30-jährige Tradition im Gebiet des Symbolischen Rechnens zurückblicken kann. All diese Aktivitäten sind in eine langfristige AI-Strategie des Landes Oberösterreich eingebettet. Mitgliedschaften in internationalen Netzwerken und Plattformen wie ANSOLE, BA- LEWARE, ASEA-UNINET, Europaregion Donau-Moldau, Teilnahme an Flagship-Initiativen wie QuantERA und das Linz Institute of Technology (LIT) tragen ebenso zur Stärkung der internationalen Positionierung und Sichtbarkeit der JKU bei. Ein ForscherInnenleitfaden in Englisch auf der Website der JKU soll Incoming WissenschafterInnen alle wichtigen Informationen von der ersten Kontaktaufnahme mit der JKU über Visaerteilung bis zur Wohnungssuche in Linz und den ersten Schritten an der Universität bieten. Die JKU partizipiert am EURAXESS-Netzwerk, die bisherigen Angebote des EURAXESS-Austria werden konsequent weiter genutzt. Besondere Aufmerksamkeit wird der Betreuung der ForscherInnen, die im Rahmen von LIT an die JKU angeworben werden, den ERC- und MSCA-Grantees sowie den internationalen PhD-Studierenden gewidmet. Hier gilt es weitere Maßnahmen zu setzen, die sowohl eine rasche Integration als auch langfristige Kooperationen unterstützen. Im gemeinsam mit der Medizinischen Universität Graz eingerichteten Bachelorstudium Humanmedizin wurde im Wintersemester 2016/17 ein wichtiger Meilenstein erreicht: Die ersten Medizinstudierenden sind aus Graz nach Linz zurückgekehrt. Wurde die Grundlagenausbildung noch in Graz absolviert, durchlaufen die Studierenden des Bachelorstudiums Humanmedizin nunmehr in Linz die praktische Ausbildung. In sogenannten SkillsLabs werden ärztliche Fähigkeiten von AllgemeinmedizinerInnen gelehrt. Zentraler Bestandteil des Lehrplans ist das Training am Krankenbett. Dieser praxisnahe Lehrplan stellt das Alleinstellungsmerkmal des Humanmedizinstudiums Linzer Prägung dar. 89

90 9. Internationalität und Mobilität sowie Kooperation und Vernetzung Die JKU ist auch am HRSM-Projekt PädagogInnenbildung NEU beteiligt. Den Kern der Neugestaltung der PädagogInnenbildung stellt das im Wintersemester 2016/17 gestartete Lehramtsstudium Sekundarstufe (Allgemeinbildung) im Bachelor-Master- System dar. Das Studium wird gemeinsam mit den Partnerinstitutionen (u.a. Pädagogische Hochschule Oberösterreich, Universität Salzburg, Pädagogische Hochschule Salzburg) des Cluster Mitte angeboten. Im Zuge dessen wurde an der JKU die Linz School of Education eingerichtet, ein Kompetenzzentrum für PädagogInnenausbildung und Bildungsforschung. In dieser werden die fachdidaktischen, fachlichen und bildungswissenschaftlichen Beiträge zur Lehramtsausbildung gebündelt; gleichzeitig ist sie das Bindeglied zu den Partnerinstitutionen. Bereits eingeführt sind folgende Studienkooperationen: Nationale Studienkooperationen: Humanmedizin Bachelor (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit der Medizinischen Universität Graz) Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) Bachelor und Master (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit den Partnerinstitutionen des Cluster Mitte) Molekulare Biowissenschaften Bachelor (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit der Paris-Lodron-Universität in Salzburg) Molecular Biology Master (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit der Paris-Lodron-Universität in Salzburg) Webwissenschaften Master (interdisziplinäres, interuniversitäres Studium gemeinsam mit der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz) Digital Business Management Master (gemeinsames Studium mit der Fachhochschule Oberösterreich, Standort Steyr) PhD Program in Economics (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck) 90

91 9. Internationalität und Mobilität sowie Kooperation und Vernetzung Internationale Studienkooperationen: Comparative Social Policy and Welfare Joint Master s Degree Programme (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit der Mykolas Romeris University in Litauen und der University of Tampere in Finnland) Global Business Joint Master Programme ACT (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit der University of Victoria in Kanada und der National Sun Yat-Sen University in Taiwan) und TROIKA (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit der Università degli Studi di Bergamo in Italien und der Higher School of Economcis/Nizhny Novgorod in Russland) General Management Double Degree Master Programme (interuniversitäre Studien der JKU einmal gemeinsam mit Ecole Supérieure de Commerce Troyes, Champagne School of Management in Troyes und einmal gemeinsam mit der Southern Taiwan University of Science and Technology in Tainan) Bioinformatics Bachelor (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit der Südböhmischen Universität in Budweis) Biological Chemistry Bachelor Double-Degree-Programme (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit der Südböhmischen Universität in Budweis) Biological Chemistry Joint Master (interuniversitäres Studium der JKU gemeinsam mit der Südböhmischen Universität in Budweis) Das Bachelorstudium Kulturwissenschaften wird derzeit neugestaltet. Die Studienkooperation findet zukünftig nicht mehr mit der FernUni Hagen, sondern mit der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz statt. Voraussichtlicher Start des überarbeiteten Studienprogramms ist das Wintersemester 2019/20. Generell lotet die JKU laufend die Möglichkeit, neue nationale und internationale Studienkooperationen einzugehen, aus. Ein Beispiel hierfür sind die derzeit laufenden Planungen hinsichtlich eines neuen Joint Masterstudiums Global Business Stärkung und Förderung der internationalen Positionierung und Sichtbarkeit Zur Stärkung der Positionierung und internationalen Sichtbarkeit werden folgende Maßnahmen geplant: Die Ansprache der internationalen Studierenden und WissenschafterInnen soll durch ein gezieltes Marketing- und Rekrutierungskonzept für die verschiedenen Zielgruppen ausgebaut werden. Um die Willkommenskultur zu festigen, soll ein Welcome Center eingerichtet werden. Die JKU nimmt wie schon bisher an den wichtigsten Rankings mit der größten Visibilität teil. Die vollständige Überarbeitung des englischsprachigen Webauftritts ist ein wichtiger Schritt für die Außendarstellung und die internationale Sichtbarkeit der JKU. Die ForscherInnen der JKU werden angehalten, ihre Affiliation aktiv zu bewerben (zb google scholar, research gate) und in den von ihnen genutzten Plattformen sichtbar zu machen. WissenschafterInnen der JKU werden zudem angehalten, sich verstärkt in Scientific Community Services mit internationaler Sichtbarkeit zu engagieren. Die Anzahl der Publikationen gemeinsam mit internationalen WissenschafterInnen soll erhöht werden. Open Access Publikationen: junge WissenschafterInnen sind darauf angewiesen, rasch in internationalen, peer-reviewed Journals zu publizieren, um die Visibilität ihrer Top-Publikationen zu steigern. Förderung von internationalen Konferenzen an der JKU sowie der Teilnahme von WissenschafterInnen an internationalen Konferenzen. Weiterentwicklung der bestehenden und Erhöhung der Anzahl der internationalen Studienkooperationen. Die Stellen in der Forschung (ab PhD-Niveau) werden sowohl national als auch international (insb. über EURAXESS-Jobs) ausgeschrieben. Verstärkung der Forschungsbereiche in Doktoratsprogrammen 91

92 9. Internationalität und Mobilität sowie Kooperation und Vernetzung Die JKU wird die Beantragung von sowohl auf der nationalen als auch europäischen Ebene vorhandenen Förderungen für Mobilität forcieren. Dazu gehören Marie Sklodowska-Curie-Aktionen, die internationalen Programme des FWF (Schrödinger/- Meitner), Stipendien der ÖAW (zb Max Kade-Programm, APART), COST-Aktionen und das Erasmus+ Programm. Vor allem für strategisch wichtige Stellenbesetzungen wird vor der Ausschreibung die Inanspruchnahme von mobilitätsunterstützenden Förderungen geprüft. Die COFUND-Förderschiene innerhalb der Marie-Sklodowska-Curie-Aktionen stellt eine Möglichkeit dar, nicht nur strukturierte DoktorandInnen-Programme zu kofinanzieren, sondern auch exzellente ForscherInnen auf dem PostDoc-Niveau an die eigene Institution zu holen. Die Förderprogramme des Landes Oberösterreich zur Förderung der Internationalisierung der JKU sollen stärker strategisch ausgerichtet und nach Möglichkeit ausgebaut werden. Diese fördern u.a. Auslandsaufenthalte von NachwuchsforscherInnen und Lehr- und Forschungsaufenthalte von exzellenten internationalen WissenschafterInnen und Studierenden an der JKU. Sie stellen eine wichtige Ergänzung zu den universitätseigenen Teaching und Research Fellowships dar. Zur Attraktivitätssteigerung und Erleichterung des Aufenthaltes/der Forschungsarbeit an der JKU soll die Zweisprachigkeit im Management und in der Verwaltung ausgebaut und Englisch als Zweitsprache nachhaltig etabliert werden. Ein wesentlicher Punkt zur Förderung der Internationalisierung ist auch die Entwicklung einer entsprechenden Willkommenskultur. Dazu soll, wie bereits angeführt, ein Welcome Center eingerichtet werden. Dieses soll zentrale Informations-, Beratungs- und Betreuungsangebote (zu Einreise/Aufenthaltsbewilligung, Versicherungen, Steuern, Wohnen, Dual Career Service, ) für internationale Studierende und wissenschaftliche MitarbeiterInnen umfassen. Es soll ferner dazu dienen, die ForscherInnen untereinander zu vernetzen. Die interkulturelle Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung der MitarbeiterInnen der JKU ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Etablierung eines internationalen Campus. Die bereits eingeleiteten und künftig noch auszubauenden Sprachtrainings, die im Rahmen des Personalentwicklungsangebots einerseits Deutschkurse für nicht-deutschsprachige WissenschafterInnen umfassen und andererseits Englischtrainings für bestimmte Kommunikationsansprüche (vom Kontakt mit Incoming-Studierenden in der Verwaltung bis hin zum wissenschaftlichen Vortrag), sind ein wesentliches Element dieser Entwicklung. 92

93 9. Internationalität und Mobilität sowie Kooperation und Vernetzung Einen wesentlichen Beitrag zur Internationalisierung at home liefern internationale ForscherInnen, die kurzfristige Aufenthalte an der JKU absolvieren. Hierfür ist eine Weiterentwicklung der Summer/Winter Schools und der Distinguished Lecture Series mit Gastvorträgen/-aufenthalten vorgesehen. Auch die Einbindung international anerkannter ForscherInnen in Begutachtungsprozesse (Doktoratsarbeiten) soll verstärkt werden. Ergänzend werden an der JKU jedes Semester Teaching und Research Fellows ernannt. Dies sind hervorragende, internationale Persönlichkeiten aus dem Bereich der Wissenschaft, die nicht zum Kreis der MitarbeiterInnen der Universität gehören. Diese Aufenthalte werden durch eine Kooperation mit dem Land Oberösterreich im Programm Innovatives Oberösterreich 2020 gefördert, um durch Internationalisierung auch den Wirtschafts-, Forschungs- und Bildungsstandort zu stärken. Insbesondere die Attraktivierung und Internationalisierung des Campus ist ein wichtiger Aspekt für die Internationalisierung. Die JKU soll ein attraktiver Platz für ausländische WissenschafterInnen, Lehrende und Studierende sein. Für eine erfolgreiche internationale Positionierung bilden sehr gute infrastrukturelle Rahmenbedingungen die Basis. Dazu gehört die Entwicklung einer entsprechenden Willkommenskultur. Die Internationalisierung von Studium und Lehre setzt auf mehreren Ebenen an, wobei Internationalisation at home sowie die Erhöhung der Studierendenmobilität dabei im Mittelpunkt stehen. 93

94 9. Internationalität und Mobilität sowie Kooperation und Vernetzung Internationalisierung der Curricula Erhöhung des Anteils der englischsprachigen Studien (insbesondere im Bereich der Masterprogramme) durch folgende Schritte: Die Einrichtung neuer englischsprachiger Studien. Zukünftig wird vor der Einrichtung aller neuen Studien geprüft, ob die Durchführung derselben zur Gänze in englischer Sprache inhaltlich sinnvoll ist. In bestehenden Curricula ist geplant, den Anteil der englischsprachigen Module bzw Fächer zu erhöhen. Damit werden zwei Ziele verbunden: Zum einen wird dadurch die sprachliche Qualifikation der heimischen Studierenden gefördert, zum anderen haben Incoming-Studierende Zugriff auf ein breiteres Lehrangebot. Daher wird auch verstärktes Augenmerk auf die inhaltliche Abstimmung dieser Fächer und Module gelegt. Weiterentwicklung von Joint/Double Degree-Programmen Aufbauend auf den Erfahrungen der bestehenden Joint/Double Degree-Programme sollen diese Programme weiterentwickelt werden. Insbesondere die Fachbereiche mit englischsprachigen Curricula werden ermuntert, Joint- bzw Double Degree-Programme mit ausgewählten ausländischen Partneruniversitäten anzubieten. Verankerung eines Mobilitätsfensters in ausgewählten Studienplänen sowie im idealtypischen Studienverlauf Im Großteil der Curricula ist bereits die Möglichkeit des Lehrveranstaltungs- und Fächertauschs verankert. Auf Antrag der/des Studierenden können Lehrveranstaltungen oder Studienfächer in einem Ausmaß von bis zu 18 ECTS ersetzt werden, sofern sie dem Qualifikationsprofil dienen. Insbesondere hinsichtlich der Flexibilisierung im Bereich der Mobilität stellt dies ein wichtiges Asset dar. Kombiniert mit den freien Lehrveranstaltungen, die in jedem Curriculum verankert sind, und der Möglichkeit der Anerkennung von Wahlfächern ergibt sich somit in der Mehrheit der Curricula ein Mobilitätsfenster im Umfang von 30 ECTS, welches es den Studierenden ermöglicht, ohne den Verlust von Studienzeiten ein Auslandssemester zu absolvieren. Um die Anerkennung von Studienleistungen aus dem Ausland zu verbessern, soll die Einrichtung eines Mobilitätsfensters in ausgewählten Curricula im Ausmaß eines Semesters (entspricht 30 ECTS Punkten) geprüft werden. Einrichtung entsprechender Wahlfächer in den Curricula Dem Beispiel des Schwerpunktes Ausländisches Recht im Diplomstudium Rechtswissenschaften folgend sollen in weiteren Curricula entsprechende Fächer geschaffen werden. Für diesen Schwerpunkt können die im Zuge eines Auslandsaufenthalts positiv absolvierten rechtswissenschaftlichen Lehrveranstaltungen anerkannt werden. Internationale und interkulturelle Kompetenzen werden nicht nur für den Einstieg in den Arbeitsmarkt, sondern auch in einer internationaler werdenden Gesellschaft immer wichtiger. Ziel ist es, allen Studierenden den Erwerb dieser Kompetenzen auch ohne Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Es soll daher angedacht werden, ein Wahlfach in die Curricula zu integrieren. 94

95 9. Internationalität und Mobilität sowie Kooperation und Vernetzung Steigerung der Studierendenmobilität Der Anteil der ordentlichen Studienabschlüsse mit Auslandsaufenthalt soll langfristig (bis 2024) erhöht werden. Zur Steigerung der Studierendenmobilität sind folgende Schritte geplant: Abbau von Mobilitätshindernissen Angebot an Anerkennungspaketen : Für ausgewählte Universitäten werden Anerkennungspakete festgelegt, wobei das Angebot sukzessive ausgebaut und regelmäßig aktualisiert werden soll. Diese Standardentscheidungen ermöglichen den Studierenden eine Planungssicherheit. Reorganisation des Anerkennungsprozesses von Auslandsaufenthalten im Einzelfall: Dazu sollen die Entscheidungen auf zentraler Ebene zusammengeführt sowie das IT-gestützte System zur Beantragung und Genehmigung von Anerkennungen für alle Fakultäten weiterentwickelt werden und somit eine signifikante Verfahrensverkürzung erreicht werden. Abbau von organisatorischen Mobilitätshindernissen: Es soll auch auf den Abbau organisatorischer Mobilitätshindernisse (zb Voraussetzungsketten, Abhaltungsrhythmus, fehlende Vorrangzahl für die LVA-Zuteilung) geachtet werden. Nominierung von Austauschbeauftragen je Fachbereich Je Fachbereich soll ein/e Austauschbeauftragte/r nominiert werden zur Überprüfung der Effizienz der gesetzten Maßnahmen zur Steigerung der Mobilität und der Zielerreichung sowie auch für das Monitoring und die Qualitätssicherung der Studierendenmobilität in Zusammenarbeit mit dem Auslandsbüro. Erhöhung der Zahl der Studierenden in Joint/Double Degree-Programmen Die Zahl der Studierenden in Joint/Double Degree-Programmen, sowohl outgoing als auch incoming, soll weiter erhöht werden. Dazu soll auch eine verstärkte Sichtbarmachung der internationalen Programme erfolgen. Erhöhung der Anzahl an Co-tutelle -Vereinbarungen Die Anzahl der Co-tutelle -Vereinbarungen im Doktoratsbereich, sowohl für Studierende der JKU als auch für internationale Studierende, soll erhöht werden. Entsprechende Richtlinien und Abläufe, Musterverträge etc sollen erstellt werden. Ausweitung der Forschungskooperationen auf Studierendenmobilität Die zahlreichen Forschungskooperationen der JKU sollen künftig vermehrt auch dazu genutzt werden, dass Austausch auf Studierendenebene zb im Rahmen der Masterarbeit oder Dissertation stattfindet Gewinnung von internationalen Studierenden Um den Anteil an internationalen Studierenden zu erhöhen, sind folgende Maßnahmen geplant: Verbesserung der internationalen Sichtbarkeit durch Präsenz auf internationalen Studienplattformen und Messen. Insbesondere in den MINT-Fächern ist der klassische Einzugsbereich der Studierenden aus dem Raum Oberösterreich zu gering, um die gewünschte Zahl der Studierenden zu erreichen. Es sollen daher herausragende internationale Studierende aktiv für englischsprachige Master-Studien angeworben werden, um in weiterer Folge auch für PhD-Programme rekrutiert werden zu können. Auf operativer Ebene wird der Zulassungsprozess optimiert (Beschleunigung, Zweisprachigkeit etc). Die Servicierung/Betreuung von internationalen Studierenden (bzgl. Aufenthaltsbewilligung, Unterkunftssuche etc) soll ausgebaut werden. Im Hinblick darauf ist ein Welcome Center geplant, welches die internationalen Studierenden in derartigen Belangen unterstützen wird. Ein laufend zu aktualisierender Leitfaden für internationale Bachelor-/Master-Studierende in Englisch wird erstellt. 95

96 96 Abbildung 18: Übersicht über die Aktivitäten der Neugestaltung des JKU Campus

97 10. REAL ESTATE MANAGEMENT Entwicklungsstrategie und geplante Projekte Die Aktivitäten im Bereich Real Estate Management der JKU konzentrieren sich auf zwei wesentliche Standorte. Zum einen gilt es, den Medizin Campus Linz am Gelände des Kepler Universitätsklinikums und im unmittelbaren Umkreis zu errichten und zu besiedeln. Zum zweiten liegt der Fokus auf der Attraktivierung des Campus im Stadtteil Linz-Auhof. An beiden Standorten sind konkrete Projekte geplant und weiterführende Ideen vorhanden. Langfristig verfolgt die JKU das Ziel, ihre Aktivitäten in Oberösterreich möglichst auf drei Hauptstandorte zu fokussieren: den JKU Campus, den Medizin Campus Linz und den Außenstandort Hagenberg, an dem derzeit keine Bauaktivitäten geplant sind Campusentwicklung Der 50. Geburtstag der JKU im Jahr 2016 war Anlass, das Erreichte zu feiern, aber auch eine Gelegenheit, in die Zukunft zu blicken und diese aktiv zu gestalten. Das Ziel für die nächsten 50 Jahre ist es, die Organisation nachhaltig weiterzuentwickeln, die Identität der JKU zu schärfen und eine noch stärkere Identifikation zu bieten. Sie muss ein weltoffener Ort sein, an dem sich Menschen wohl fühlen und stolz darauf sind, sich hier mit all ihrem Wissen und ihren Fähigkeiten einzubringen. Ein zentrales Gestaltungselement ist dabei der Campus der JKU, dessen Umgestaltung ein weit sichtbares Zukunftssignal ist und den Lebensraum Universität entscheidend prägt. Vor mehr als 50 Jahren wurde entschieden, die JKU am Stadtrand als Campusuniversität zu etablieren. Die Stadt Linz wird daher bisher kaum als Studentenstadt wahrgenommen. Umso wichtiger ist es, den Campusgedanken zu stärken. Hier kann eine Reihe von internationalen Top-Universitäten als Vorbild dienen (Oxford, Cambridge, Harvard, Stanford, etc). Auch diese Universitäten sind nicht im Zentrum von Großstädten situiert. Vielmehr profitieren sie von der hohen Qualität ihres jeweiligen Campus mit Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen und dem dort herrschenden Geist. Auch der Campus der JKU hat mit seinen weitläufigen Grünflächen ein enormes Potenzial. Dieses Potenzial wird bisher viel zu wenig genutzt, ja hat in den letzten Jahren sogar eher Einbußen erlitten. Dem Science Park mussten die bestehenden Sportflächen (Tennisplätze und Fußballfeld) weichen, ohne dass bisher dafür ein Ersatz geschaffen worden wäre. Eine Reihe von Gebäuden ist in die Jahre gekommen, wie insbesondere der weithin sichtbare TNF-Turm und das Hauptbibliotheksgebäude, das durch seine Lage am Ende der Hauptzugangsallee sehr prominent wahrgenommen wird. Die JKU will das Potenzial des Campus noch viel mehr als bisher nutzen und den gerade bei der Gründung der Universität intendierten Spirit einer Campusuniversität noch stärker auch baulich und architektonisch betonen. Der Campus als greifbare Einheit ist es, der die JKU künftig ganz wesentlich prägen soll. Im Jahr 2016 wurde daher ein internationaler Wettbewerb durchgeführt, bei dem Riepl/Riepl Architekten überzeugen konnten. 97

98 10. Real Estate Management Folgende Projekte, die sich aus dem Wettbewerb ergaben sind zur Realisierung geplant LIT - Open Innovation Center Zeitraum: geplanter Baubeginn März 2018, geplante Fertigstellung Ende 2019 Fläche: rund m2 Verortung: im südwestlichen Teil des Campusgeländes Finanzierung: JKU Der rasante technologische Wandel und die damit einhergehende Veränderung im Bereich der Produktion, aber auch der Arbeitsweisen haben alle Bereiche der Gesellschaft erfasst. Darauf zu reagieren, ist für den exportorientierten Industrie- und Wirtschaftsstandort OÖ eine wichtige Herausforderung und eine wesentliche Zukunftsaufgabe der JKU. Die aktive Gestaltung der Zukunft hat sich die JKU zum Ziel gesetzt, schon vor geraumer Zeit das Linz Institute of Technology (LIT) gegründet und einige wesentliche Projektanträge auf Schiene gebracht. Der zentrale Ort, in dem diese zentrale Zukunftsforschung passieren soll, ist das LIT Open Innovation Center der JKU. Dort sollen gänzlich neue Formen der Zusammenarbeit gelebt werden. Folgende Schwerpunkte sind geplant: LIT Pilotfabrik (Schwerpunkt Kunststofftechnik) Reinraum Fachbereich Physik Artificial Intelligence Lab Silicon Austria Industriekooperationen Open Innovation Flächen und Shared Office Arbeitsplätze Seitens der Wirtschaft und Industrie wird immer stärker der Wunsch an die JKU herangetragen, in gemeinsamen Forscherteams Zukunftsideen zu entwickeln. In starren Konzernstrukturen sind disruptive Innovationen kaum bis gar nicht möglich. In so genannten Innovation Labs und Open Think Tanks soll diese Art der freien Zusammenarbeit gefördert und ermöglicht werden. Abbildung 19: Außenansicht Open Innovation Center 98

99 10. Real Estate Management Abbildung 20: Innenansicht Open Innovation Center Sanierung TNF Turm und Aufstockung um Somnium Zeitraum: geplanter Baubeginn Fassade Juli 2017, geplanter Baubeginn Somnium Juni 2018, geplante Fertigstellung Dezember 2018 Fläche (Somnium): rund 700 m2 Verortung: Aufstockung des TNF-Turms Finanzierung: JKU bzw Generalsanierungspaket TNF-Turm Neben der überfälligen sicherheitstechnischen und haustechnischen Sanierung wird der TNF-Turm auch einer thermischen Sanierung bzw Fassadensanierung unterzogen. Beginnend mit 2017 werden die Fenster getauscht und die Fassade sowie die Fluchtbalkone einer Sanierung unterzogen. Das Somnium am Dach des TNF-Turms (benannt nach einem Roman von Johannes Kepler) ist eine offene Begegnungsfläche über dem Dach des TNF-Turms. Ein innovativer Raum, eine Bühne für vielfältige und zum Teil noch gar nicht absehbare Nutzung, ein Ort der Entspannung und des (produktiven) Träumens in luftiger Höhe. Ein verglaster Think-Tank, der rund 30 Personen Platz bietet, ermöglicht Diskussionsrunden, Brainstormingsessions und Zusammenkünfte an einem außergewöhnlichen Ort. Die Plattform selbst, die von Kletterpflanzen umrankt ist, erlaubt eine breite Nutzung. Die Fläche lädt zum Genießen der Sonne und der Natur ein, ist aber auch Ort für individuelles Arbeiten, Studieren und Diskutieren. Darüber hinaus ist die Freifläche ein Veranstaltungsort für bis zu 200 Personen. Zudem ist sie ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt Linz. Abbildung 21: Somnium 99

100 10. Real Estate Management Aufstockung Hauptbibliothek (Learning Center) Zeitraum: geplanter Baubeginn Juni 2018, geplante Fertigstellung Dezember 2019 Fläche: rund 2500 m2 Verortung: Aufstockung der Hauptbibliothek Finanzierung: Bauprogramm für Universitäten Die Erweiterung der Hauptbibliothek um ein Learning Center schafft neue Lern- und Begegnungsorte für die Studierenden. Immer stärker wird der Campus von den Studierenden nicht nur als Ort, an dem Lehrveranstaltungen besucht werden, genutzt, sondern auch als Ort, an dem (gemeinsam) gelernt und gearbeitet wird. Das Learning Center wird separat begehbar sein und ausgedehnte Öffnungszeiten bieten. Neben Orten für stilles Lernen in Einzelkojen, die ein ungestörtes und konzentriertes Arbeiten ermöglichen, gibt es Platz für das Lernen und Arbeiten in Gruppen. Geplant sind zudem Projekt- und Gruppenarbeitsräume, in denen Studierende an Projekten arbeiten oder sich gezielt auf Vorträge und Präsentationen vorbereiten können. Selbstverständlich stehen die Flächen auch den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen der JKU als Rechercheplätze zur Verfügung. Abbildung 22: Aufstockung Bibliothek Kepler Hall Zeitraum: geplanter Baubeginn August 2018, geplante Fertigstellung April 2020 Fläche: rund 3000 m2 Verortung: im Süden des Campusgeländes Finanzierung: Bauprogramm für Universitäten Die Kepler Hall bildet das neue Entre zum Campus. Situiert an der Schnittstelle von Stadtquartier und Universität erwartet das Gebäude die BesucherInnen und ist der erste Anlaufpunkt auf der Suche nach Information und Orientierung und damit die Visitenkarte der JKU. Die Kepler Hall ist neben einer Aula und einem Eventcenter insbesondere ein Raum für Sport und Bewegung. Neben einer Mehrzweckhalle für den USI-Betrieb finden auch die Räumlichkeiten des USI, die bisher außerhalb des Campus situiert waren, eine neue, prominente Bleibe. Neben der Mehrzweckhalle stehen den Universitätsangehörigen ein Fitnessstudio, Umkleiden und Duschen zur Verfügung. Diese sind Ausgangspunkt für alle sportlichen Aktivitäten am Campus. Aufgrund der Größe und Ausstattung ist die Kepler Hall und der großzügige, überdachte Freibereich für eine vielfältige Nutzung vorgesehen, die sich immer am Ziel der Campusbelebung und -attraktivierung orientiert (Open Air Kino, Wochenmarkt, Street Food, etc). 100

101 10. Real Estate Management Abbildung 23: Kepler Hall Außenflächen Zeitraum: geplanter Baubeginn Juni 2018, geplante Fertigstellung April 2020 Fläche: punktuelle Interventionen Verortung: Campusgelände Finanzierung: JKU Die Gestaltung der Außenanlagen ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Campusattraktivierung. Der Campus der JKU soll ein Ort sein, der zum Verweilen einlädt und Kreativität fördert. Neben diversen Sportstätten, die über den ganzen Campus verteilt sind (Fußball, Basketball, Kletterwand, Volleyball), wird auch auf Erholungs- und Ruhezonen ein besonderes Augenmerk gelegt. Einen Schwerpunkt bildet dabei auch die verstärkte Nutzung der Fläche rund um den Uniteich, der ein wesentliches Symbol des JKU Campus darstellt. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf die Erneuerung von Gehwegen, die Schaffung von Fahrradabstellplätzen und das Thema E-Mobilität gelegt. Abbildung 24: Freizeitfläche rund um den Uniteich 101

102 10. Real Estate Management Science Park Bauteil IV Zeitraum: geplanter Baubeginn Ende 2018, geplante Fertigstellung Ende 2020 Fläche: rund 9000 m2 Verortung: im Osten des Campusgeländes Finanzierung: BIG Bauteil IV des Science Parks schließt an den 3. Bauteil an und bildet den Abschluss des Science Parks nach Osten hin. Geplant ist die Errichtung des Gebäudes durch die BIG. Diese erfolgt auf eigenes Risiko der BIG. Vorerst ist eine Vermietung an Industriepartner vorgesehen. Seitens der JKU soll im ersten Schritt lediglich eine Laborfläche (angrenzend an Bauteil III) im Ausmaß von rund 500 m2 gemietet werden. Allerdings besteht eine Option auf die restlichen Flächen und somit ein Erweiterungspotenzial für die kommenden Jahre Science Park Bauteil V Zeitraum: geplanter Baubeginn Ende 2018, geplante Fertigstellung Ende 2020 Fläche: rund 6000 m2 Verortung: zwischen Altenbergerstraße und Bauteil I des Science Parks Finanzierung: BIG Bauteil V des Science Parks ist zwischen der Altenbergerstraße und Bauteil I situiert und schon im Wettbewerb als Managementgebäude geplant. Die JKU plant die Aufgabe von wesentlichen Außenanmietungen und Rückholung der ausgelagerten Abteilungen und Institute an den Campus. Aufgrund der Nähe zur Universitätsleitung im Schloss Auhof sollen in diesem Bauteil (durch interne Umsiedelungen) vor allem zentrale Verwaltungseinheiten untergebracht werden. Als weiterer Mieter ist die LIMAK die postgraduale Business School der JKU vorgesehen. Abbildung 25: Bauteil V des Science Parks Werkstättengebäude Zeitraum: offen Fläche: rund 1400 m2 Verortung: im Norden des Campus, neben Technikum Finanzierung: Bund - Bauleitplan Die zentrale Werkstätte der JKU (ZONA) gewinnt zunehmend an Bedeutung, leidet aber unter akutem Platzmangel. Derzeit ist sie im Untergeschoss des TNF-Turms untergebracht. Im neu zu errichtenden Werkstättengebäude soll das ZONA adäquat untergebracht werden. Neben einer Werk- und Maschinenhalle sind auch Konstruktionsarbeitsplätze, Umkleideräume, Duschen und entsprechende Lagerräume vorzusehen. Das Projekt befindet sich an der 2. Stelle des Bauleitplanes WEST. 102

103 10. Real Estate Management Medizin Campus Linz (MCL) Derzeit befinden sich die Einrichtungen der Medizinischen Fakultät (JKU Life Science Park mit Verwaltung) in Gehnähe des Kepler Universitätsklinikums. Am Gelände des Kepler Universitätsklinikums (Krankenhausstraße, ehemaliges AKH-Gelände) entsteht bis 2021 der Medizin Campus Linz. Bis zur Fertigstellung werden erste Flächen in Gehnähe zum MCL in der Gruberstraße adaptiert JKU Life Science Park Zeitraum: Fertigstellung und Besiedelung Mitte 2018 Fläche: rund 4200 m2 Verortung: Gruberstraße/Huemerstraße Finanzierung: Kepler Universitätsklinikum Ende September 2016 konnten die ersten Übergangsflächen für die Medizinische Fakultät an die NutzerInnen übergeben werden. Auf rund m2 findet im so genannten Hofgebäude bereits Unterricht statt. Die Fertigstellung von Baustufe 2 mit einer Fläche von rund m2 erfolgt bis Mitte 2018 und wird die Flächen für die Lehre entsprechend erweitern. Mit Fertigstellung des Campusgebäudes werden die m2 des Hofgebäudes von der JKU übernommen und als Flächen für Drittmittelaktivitäten genutzt Blutzentrale 3. OG Zeitraum: Fertigstellung und Besiedelung Anfang 2018 Fläche: rund m2 Verortung: Kepler Universitätsklinikum Finanzierung: Kepler Universitätsklinikum Bereits im September 2016 wurden die ersten Räumlichkeiten (Blutzentrale West) im Ausmaß von 366 m2 übernommen. Weitere 636 m2 werden mit Beginn des Jahres 2018 in adaptiertem Zustand übernommen. Diese Räumlichkeiten sind dauerhaft für die medizinische Forschung vorgesehen und werden durch das Zentrum für Medizinische Forschung genutzt und betreut. Eine Anbindung an den neuen Medizin Campus Linz erfolgt über eine Brücke und schafft dadurch eine Einheit Medizin Campus Linz Zeitraum: Fertigstellung Mitte 2021 Fläche: rund m2 Zusatzfläche: rund m2 Verortung: Kepler Universitätsklinikum Finanzierung: Kepler Universitätsklinikum Auf der bestehenden Tiefgarage des Kepler Universitätsklinikums entsteht bis 2021 der neue Medizin Campus Linz. Im internationalen Wettbewerb setzte sich das Projekt von Architekt Peter Lorenz durch, das durch seinen Campuscharakter zu überzeugen wusste. Rund um einen offenen Platz werden vier Gebäude mit unterschiedlichen Funktionen angesiedelt. Neben einem Büroturm besteht der MCL aus einem Laborgebäude, einem Lehrgebäude und einer Bibliothek (Learning Center) mit einem Cafe. Die Gebäude sind durch Brücken im 3. Obergeschoss miteinander verbunden und bestechen durch moderne Architektur, die Funktionalität, Kommunikation und Kooperation miteinander verbindet. Das Campusgebäude wird grundsätzlich technisch autark sein, allerdings ist geplant, sinnvolle Synergien mit dem anliegenden Med Campus III. des Kepler Universitätsklinikums zu schaffen. Neben dem MCL werden noch Zusatzflächen realisiert, die von der JKU- Betriebs- und Vermietungs- GmbH erworben wurden und von dieser auch betrieben werden. In diesen Flächen sind ein Supermarkt (EG Laborgebäude), ein Restaurant (9. Obergeschoss Büroturm) sowie Gewerbeflächen im Erdgeschoss des Bürogebäudes vorgesehen. 103

104 10. Real Estate Management Durch die Zusammenführung entsteht eine Konzentration all jener Richtungen, die für eine moderne, translationale medizinische Forschung ideale Voraussetzungen sind: Das Kepler Universitätsklinikum generiert die Fragestellungen aus der aktuellen Patientenversorgung, die nicht-klinischen Institute sowie die Blutzentrale erarbeiten die wissenschaftlichen und experimentellen Grundlagen. Abbildung 26: Med Campus Linz Instandhaltungsoffensive Neben den Neubauaktivitäten liegt ein Hauptfokus der nächsten Jahre auf der Instandhaltung und Renovierung der Bestandsgebäude. Der Schwerpunkt liegt dabei auf jenen Gebäuden, die in den 1970er und 1980er Jahren errichtet wurden. Gemeinsam mit der Eigentümerin BIG und dem zuständigen Bundesministerium sollen ab 2018 die Gebäude Schritt für Schritt einer Generalsanierung unterzogen werden. Folgende Priorisierung ist angedacht: 1. Keplergebäude/Hörsaaltrakt 2. Managementzentrum 3. Juridicum Altbau 4. Weitere Gebäude je nach Dringlichkeit 104

105

106 11. KLINISCHER BEREICH Das AKh der Stadt Linz, die OÖ. Landes-, Frauen- und Kinderklinik sowie die OÖ. Landesnervenklinik Wagner-Jauregg wurden zu einer gemeinsamen Krankenanstalt, dem Kepler-Universitätsklinikum (KUK), zusammengeführt. Die Einrichtungen der genannten Krankenanstalt bilden somit den Nukleus für die klinische Forschung und Lehre der Medizinischen Fakultät der JKU. Innerhalb der neuen Universitätskrankenanstalt werden Abteilungen, die zur Unterstützung des klinischen Bereichs der Medizinischen Fakultät erforderlich sind und daher gem. 31 Abs. 1 UG von einem Universitätsprofessor zu leiten sind (sogenannte Lehrstuhlabteilungen ), und Abteilungen, die weiterhin der medizinischen Versorgung dienen ( Versorgungsabteilungen ), eingerichtet. Eine Festlegung, welche Abteilungen zu Lehrstuhlabteilungen werden, wird in Abstimmung mit allen Stakeholdern und unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen über die Gestaltung des Zentralraums, durchgeführt. Die operativen Abstimmungen zwischen der Leitung der JKU und des KUK finden in regelmäßigen Sitzungen des Kepler Boards statt. Diesem Board gehören seitens JKU der Rektor und die Vizerektorin für Medizin an; seitens des KUK die GeschäftsführerInnen (die kaufmännische Geschäftsführung und die medizinische Geschäftsführung) an. Das Kepler-Universitätsklinikum verfügt bereits jetzt über ca. 50 habilitierte und 150 wissenschaftlich tätige ÄrztInnen, eine forschungsorientierte Lehre ist im Hinblick auf dieses Personalportfolio in besonderem Maße gegeben. In den Lehrstuhlabteilungen fällt konsequenterweise ein klinischer Mehraufwand isd 33 UG ivm 55 f KAKuG für die Lehre und Forschung an. Die Konzeption der Medizinischen Fakultät der JKU Linz orientiert sich an den Anforderungen einer sich verändernden Struktur des Gesundheitswesens im 21. Jahrhundert. Es sind folgende Herausforderungen zu bewältigen: Ausgewogenheit zwischen Mittelaufwand und Leistungsergebnissen in der Medizin Verbesserung der zur Verfügung stehenden Datengrundlagen für Erhebungen und Datenmonitoring, Schulung geeigneter Fachkräfte Berücksichtigung neben objektiver Indikatoren auch subjektiver Kennzahlen (zb selbsteingeschätzter Gesundheitszustand, Patientenzufriedenheit) Definition weiterer Performance- bzw Qualitätsindikatoren (zb vermiedene Spitalsfälle oder verringerte Mortalität in einer Indikationsgruppe aufgrund eines bestimmten Medikamenteneinsatzes) Höhere Aufmerksamkeit bezüglich Public-Health-Aspekten bzw Funktionen (zb Gesundheitsdeterminanten, Prävention oder Gesundheitsförderung) Stärkere Betonung präventiver Maßnahmen und Aktivitäten Mit der Versorgungsforschung setzt die JKU ein deutliches Zeichen für die universitäre Verankerung und stärkt den Schwerpunkt mit Professuren für Versorgungsforschung und Allgemeinmedizin. Neben den Forschungsflächen, die dem wissenschaftlichen Personal direkt zugewiesen wurden, ist auch ein gemeinsamer Forschungs- und Kommunikationsbereich im klinischen Bereich vorgesehen. Die gemeinsamen Forschungsflächen werden in einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung (Zentrum für Medizinische Forschung - ZMF) gebündelt. Dieses Zentrum dient zur Optimierung von Forschungsressourcen und befindet sich zurzeit im Aufbau. Um die Schwerpunktbildung breit zu implementieren und die Vernetzung der Grundlagenforschung sowie Klinischen Forschung zu etablieren, sind Steuerungsmaßnahmen vorgesehen (zb themenorientierte Priorisierung, Vergabe von Forschungsressourcen im ZMF). 106

107 12. GRUNDLAGEN DER PERSONALENTWICKLUNG IN DEN FACHBEREICHEN Die Personalentwicklung in den Fachbereichen beruht auf dem zuvor dargelegten strategischen Konzept in all seinen Dimensionen. Wesentliche Grundlage dieses Konzepts ist ein strategisches Wachstum der JKU. Nur unter dieser Vorrausetzung kann der vorliegende Entwicklungsplan seine volle Wirkung entfalten. Zugleich bedenkt die JKU auch den Fall eines in Zukunft stagnierenden Budgets. Die nachstehende, im Anhang dargelegte Planung sieht daher zwei Szenarien vor, nämlich zum einen ein (abgesehen von Valorisierungen) gleichbleibendes und zum anderen ein Budget mit einem Wachstum, das der mit diesem Entwicklungsplan verfolgten Zielsetzung entspricht. Wie dargelegt (siehe Kapitel 3), kann die JKU im erstgenannten Planungsszenario die angestrebte Profilschärfung nur sehr beschränkt durch eine Neuorientierung von freiwerdenden Professuren gewährleisten. Eine nachhaltige und strategische Weiterentwicklung bedarf zusätzlicher Professuren. Diese Stellen sind im Anhang besonders gekennzeichnet. Der konkrete Stellenplan trägt selbstverständlich den gesamtuniversitären Schwerpunkten und der Organisationsentwicklung entlang der Matrixstruktur Rechnung. Darüber hinaus wird aber bewusst die Perspektive der Fachbereiche mit ihren Stärken und Schwerpunkten sowie ihren Besonderheiten abhängig von der spezifischen Forschungskultur entwickelt Physik Im Bereich Biophysical Engineering and Analysis wird an der JKU einzigartig in Österreich ein Bio-Schwerpunkt mit biophysikalischen Ansätzen und Methoden verfolgt. Die JKU ist seit Jahren Zentrum für biophysikalische Forschung und Lehre in Österreich mit dem einzigen Biophysik-Institut in Österreich und als Alleinanbieter des Masterstudiengangs Biophysik sowie als Betreiber des Doktoratskollegs NanoCell und traditionell Zentrum der Single-Molecule Forschungsaktivitäten in der Biologie und Medizin. Zur Profilschärfung ist eine Erweiterung im Bereich Biomolecular Engineering und Biophysical Signalling vorgesehen. Die Linzer Physik verstärkt ihr Profil im Forschungsfeld Nanostructures, Interfaces and (Quantum-)Devices. Hierbei orientiert sich die Physik an der aktuellen EU-Flagship- Initiative Quantum Technologies ( ). Es wird dabei etwa an der Herstellung, Strukturierung, Charakterisierung und Anwendung von Funktionsmaterialien gearbeitet, deren Eigenschaften sich erst im Nanomaßstab erschließen. Die JKU hat in diesem Forschungsbereich einige wichtige Alleinstellungsmerkmale in Österreich: Die Entwicklung topologischer Isolatoren, der Forschungsbereich Soft-matter Physik und CALMAR, ein Labor für kombinatorische Materialentwicklung und Hochdurchsatztestung, gibt es in Österreich nur an der JKU. Das im Aufbau befindliche und über HRSM geförderte Zentrum für Nanomaterialforschung und Prototypentwicklung erlaubt ein weiteres Pooling von Ressourcen und Infrastruktur. 107

108 12. Grundlagen der Personalentwicklung in den Fachbereichen Mathematik Die Linzer Mathematik zeichnet sich sowohl durch hoch evaluierte Grundlagenforschung als auch durch Anwendungsorientierung in der Industrie und Finanzwelt aus. Neben der klassischen Wertschöpfungskette Modell-Simulation-Optimierung" von Produkten und Prozessen spielt die mathematische Datenanalyse und die data-driven" Simulation Daten-Modell-Simulation-Optimierung/Steuerung" eine immer größere Rolle. In der Mathematik wird die Strategie verfolgt, die bereits eingeworbenen Exzellenzprogramme der Forschungsgebiete Geometry & Simulation, Algorithmic and Enumerative Combinatorics, Quasi-Monte Carlo-Methoden und Computational Mathematics: Numerical Analysis and Symbolic Computations produktiv weiterzuentwickeln, mit dem Ziel, die Exzellenzprogramme erfolgreich zu verlängern bzw abzuschließen. Alle Exzellenzprogramme müssen sich dazu einer internationalen Evaluierung stellen. Aus den Exzellenzprogrammen und in Kooperation mit RICAM und JKU Forschungsgruppen im Bereich Computational Science" und High-Performance-Scientific-Computing" können neue Exzellenzprogramme initiiert werden Chemie und Kunststofftechnik Die Grundlagenforschung und die anwendungsorientierte Forschung in Chemie und Kunststofftechnik dienen als Kompetenzpool für Betriebe und versorgen die chemische Industrie und die Kunststoffbranche mit Humanressourcen. Die Kompetenz im Design, der Charakterisierung von maßgeschneiderten Wirkstoffen und Materialien und Produktionsprozessen erlaubt beispielsweise die Entwicklung neuer Stoffsysteme für energierelevante Anwendungen, nachhaltige Produktion oder bio-medizinische Forschung und Anwendungen. Im Hinblick auf die Entwicklung der Forschung im Bereich Life Sciences an der JKU eröffnen sich auch im Rahmen des LIT neue interdisziplinäre Forschungsfelder mit Schwerpunkten in Biogenic and Biocompatible Materials oder Medical Engineering. Zur Profilschärfung und Stärkung der fachlichen Grundlagen ist die Biochemie ein wichtiges Bindeglied, das eine Lücke im aktuellen Lehr- und Forschungsangebot der JKU schließt und die Verbindung zum Bereich Biophysical Engineering and Analysis und dem Doktoratskolleg NanoCell herstellt. Im Bereich der Polymerwissenschaften und Kunststofftechnik konnten zahlreiche Schlüsselkompetenzen entlang der gesamten Innovationskette von der Polymersynthese über die Charakterisierung und Verarbeitung bis hin zur Produktion von Produkten für unterschiedlichste Sektoren etabliert werden. Die neugegründete LIT Factory ist die Infrastrukturplattform für smarte Produkt- und Produktionsforschung des LIT der JKU und wird ganzheitlich und disziplinenübergreifend innovieren, demonstrieren und lehren. Der Fachbereich ist zudem maßgeblich am Forschungsschwerpunkt "Sustainable Development: Responsible Technologies & Management" beteiligt. Auf dem Gebiet der Kunststoffe und deren Anwendung und Nutzung in einer künftigen Nachhaltigen Kreislaufwirtschaft (Recycling) sowie im breiteren Kontext einer Nachhaltigen Entwicklung existieren bereits Schwerpunkte von internationaler Sichtbarkeit. Zudem öffnen sich im Energiebereich für die Chemie und die Kunststofftechnik weitere Potenziale für die Grundlagenforschung und vorwettbewerbliche kooperative Forschung (organische Halbleiter, Photokatalyse, Solartechnologien, CO2-Nutzung) Zudem plant der Fachbereich Mechatronik die Kunststofftechnik in das neue Maschinenbaustudium einzubinden Informatik Neben den bisherigen Stärken der Linzer Informatik wie etwa Software Engineering und Pervasive Computing formiert sich am Fachbereich immer deutlicher eine geballte Kompetenz im Bereich der Künstlichen Intelligenz (Artificial Intelligence, AI), und zwar sowohl in der Methodenforschung selbst als auch bzgl. Anwendungen von AI- Techniken. Ein besonders augenscheinlicher Schwerpunkt liegt aktuell im Bereich des Maschinellen Lernens (Machine Learning, ML), aber auch Logik und formale Methoden (zb formale Logik und logikbasiertes Problemlösen) sind mit sogar international führender Forschung an der JKU-Informatik vertreten. Weiters befindet sich die Linzer Informatik in der weltweit fast einmaligen Situation, zahlreiche im Umfeld Secure Systems tätige und sich ideal ergänzenden Institute zu vereinen. 108

109 12. Grundlagen der Personalentwicklung in den Fachbereichen Die JKU-Informatik soll als ein europa- und weltweit sichtbares Kompetenzzentrum in Artificial Intelligence & Machine Learning etabliert werden. Das Erreichen dieser Ziele trägt wesentlich zur Profilbildung der Informatik und somit der JKU bei und wird in der internationalen Sichtbarkeit einen starken positiven Impuls geben. Im Bereich Secure Systems ist das primäre Ziel, die Methoden zur Erstellung von sicherem Programmcode zu verbessern. Es soll die gesamte Kette der Erstellung und Verwendung sicherer Systeme von der initialen Spezifikation bis zur finalen Realisierung gestärkt werden. Auf diese Weise können Synergien in der Informatik freigelegt werden. Zugleich sollen mit der Betrachtung von Quantum Algorithms auch zukünftige Technologien berücksichtigt werden Mechatronik In der Mechatronik Linzer Prägung sind Maschinenbau und Elektrotechnik mit gleichem Gewicht vertreten und bilden einen ingenieurswissenschaftlichen Fachbereich, der Lehre und Forschung in international einzigartiger Breite und wissenschaftlicher Zusammensetzung betreibt und so der JKU ein Alleinstellungsmerkmal in der universitären Landschaft bietet. Durch das aktuelle Momentum der Digitalen Transformation ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Mechatronik geboten. Die Digitale Transformation wird durch Innovationsschübe in den Informationswissenschaften ermöglicht. Diese erfordern gleichzeitig eine adäquate Technologie bei Komponenten und Systemen. Alle sozioökonomischen Versprechungen der Digitalen Transformation beruhen darauf, dass auch physische ( reale ) Systeme die in sehr vielen Fällen mechatronische Systeme sind existieren, die es erlauben, nicht nur die Daten zu generieren, die in der digitalen Welt benötigt werden, sondern auch Eingriffe aus dieser digitalen Welt in die reale Welt ermöglichen. Dafür braucht es weiterentwickelte mechatronische (Teil-)Systeme mit erweiterter Funktonalität (Sensorik, Aktorik, Kommunikation). Diese Teilsysteme werden daher neue oder wesentlich verbesserte Technologien, systemtheoretische Methoden und leistungsfähige Werkzeuge zur Abstimmung der verschiedenen Akteure benötigen. Die JKU bekennt sich zu einem gesunden Wachstum der Mechatronik. Dabei gilt es, insbesondere den Bedarf von Wirtschaft und Gesellschaft zu berücksichtigen. Im Fall einer Universität sind diese Anforderungen zum einen exzellente Forschungskompetenz, um mit Hilfe von kooperativen Forschungsprojekten die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken, und zum anderen die Ausbildung von hochqualifizierten AbsolventInnen. Daher wird in der Mechatronik die Einführung des Maschinenbaustudiums vorgesehen. Der Ausbau des Maschinenbaus in Lehre und Forschung sollte daher synergetisch mit Mechatronik und anderen Fachbereichen im Sinne einer Weiterentwicklung, Erweiterung bzw Verbreiterung der JKU erfolgen. 109

110 12. Grundlagen der Personalentwicklung in den Fachbereichen Rechtswissenschaften Die Personalentwicklung in der Rechtswissenschaftlichen Fakultät verfolgt zwei zentrale Ziele: Zum einen gilt es, die Betreuungsrelation in den fakultätseigenen Studienrichtungen, insbesondere im Diplomstudium der Rechtswissenschaften, dem vom BMWFW für Buchwissenschaften als Zielgröße vorgegebenen Wert von 1:40 anzunähern und auf diese Weise die Studienbedingungen in einem klassischen Massenstudium mit dem Ziel einer deutlichen Steigerung der Prüfungsaktivität und der Abschlussquote signifikant zu verbessern. Zum anderen ist die Fakultät von dem Bestreben getragen, ihre Forschungsaktivitäten zu bündeln und damit effektiver und sichtbarer zu machen. In Abkehr vom bisher propagierten, inhaltlich jedoch wenig konturierten Schwerpunkt Unternehmensrecht beteiligt sie sich an allen drei gesamtuniversitären Forschungsschwerpunkten. Berührungspunkte zu diesen Schwerpunkten finden sich in ganz unterschiedlichen Rechtsbereichen. So fordert etwa die fortschreitende und alle Lebensbereiche durchdringende Digitalisierung mit der zunehmenden Automatisation der Produktion oder des Verkehrs und daraus resultierenden Haftungsfragen das Zivilrecht in gleicher Weise wie das Strafrecht, mit den durch sie bedingten tiefgreifenden Veränderungen der Arbeitswelt das Arbeits- und Sozialrecht oder mit neuen Formen der Kommunikation und des Zusammenwirkens von Bürger und Staat das öffentliche Recht und setzt ein grundlegendes Überdenken vorhandener Strukturen und Argumentationsmuster voraus. Basierend auf ihren schon jetzt bestehenden, fachbereichsübergreifenden Stärken im Bereich des gerichtlichen und des Verwaltungsverfahrens entwickelt die Rechtswissenschaftliche Fakultät aber auch einen eigenen Forschungsbereich Procedural Justice. Neben dem klassischen Verfahrensrecht sollen in diesem Schwerpunkt auch nicht kernjuristische Aspekte wie Prozessmanagement oder Vernehmungstechniken beforscht und der Forensik entsprechender Raum gewidmet werden. Vorhandene Kompetenzlücken in Bezug auf die neu zu erschließenden Forschungsfelder sollen vor allem durch gezielte Nachwuchsarbeit und -förderung geschlossen werden. Abgesehen von der Wachstumsperspektive sieht der Entwicklungsplan im Bereich der Rechtswissenschaften auch eine Weiterentwicklung auf Grundlage der bestehenden Ressourcen vor. Im rechtshistorischen Bereich soll es zu einer Fokussierung auf die Privatrechtsgeschichte und romanistische Grundlagen kommen. Damit wird zugleich die Etablierung eines europarechtlichen Schwerpunkts eröffnet. Im Bereich von Intellectual Property wird eine starke Praxisorientierung angestrebt. Zugleich soll auch der neue Bereich Procedural Justice durch besondere, praktische Expertise gestärkt werden. 110

111 12. Grundlagen der Personalentwicklung in den Fachbereichen Betriebswirtschaftslehre/Wirtschaftsinformatik Die technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen machen wirtschaftliche Transformationsprozesse notwendig. Zu den strategischen Prioritäten der Business School der JKU zählt die interdisziplinäre Forschung dieser wirtschaftlichen Transformationsprozesse vor allem im Hinblick auf die Folgen der Digitalisierung sowie die nachhaltige Entwicklung. Der Bereich Management & Marketing der JKU stellt den Anspruch, diese Transformation durch hochklassige Forschung, Lehre und Transferaktivitäten aktiv mitzugestalten. Startups und unternehmerisches Denken in etablierten Organisationen sind Keimzellen für die Entstehung neuer Geschäftsmodelle, Prozesse und Praktiken und damit eine wichtige Voraussetzung für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von innovativen Regionen und Unternehmen. Als zentrale Herausforderungen müssen dabei technologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen rechtzeitig erkannt (Foresight) und Transformationen proaktiv gestaltet und global skaliert werden. Gleichzeitig müssen effektive Transformationsstrategien immer stärker über die Grenzen der Organisation hinaus kreiert und umgesetzt werden (Open Strategy and Innovation). Die dadurch entstehenden Managementherausforderungen betreffen nicht mehr nur einzelne Unternehmensfunktionen, sondern ganze Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft. Der Bereich Finance & Accounting richtet seine Forschungsaktivitäten in den Bereichen Digitale Transformation, Sustainable Development und Finance aus. Im Vordergrund steht die interdisziplinäre Forschung mit Forschungsgruppen der weiteren Fachbereiche, um auf diese Weise eine ganzheitliche Sichtweise auf die wesentlichen Aspekte verschiedener Transformationsprozesse auf die Unternehmen zu analysieren und diese Forschungsergebnisse mit der Praxis im Rahmen der Business School teilen zu können. Der Bereich Supply Chain & Information-Management trägt in Forschung, Lehre und Transfer zur Planung und insbesondere Umsetzung von Transformationen bei, gerade durch Untermauerung mittels entsprechender geschäftsrelevanter Informationen und Erkenntnisse. In diesem Bereich werden schon bisher Kompetenzen aus Wirtschaftsinformatik und Management zusammengeführt, womit insbesondere auch Spitzenforschung aus interdisziplinärer ingenieur- und betriebswirtschaftlicher Sicht zu Methoden und Verfahren der Konzeptionierung, Planung und Umsetzung der Digitalisierung von innerbetrieblichen und organisationsübergreifenden Prozessen und Wertschöpfungsnetzwerken ermöglicht wird. Im Zuge der digitalen Transformationen entstehen dabei neue Herausforderungen im Bereich der systematischen Sammlung, Analyse und Auswertung von immer größeren Datenmengen (Business Analytics) und im Bereich der digitalen Transformation entlang der Supply Chain sowie IKT-getriebene Verbesserungen der Geschäftsprozesse. Die digitale Transformation stellt Bildungsinstitutionen und Unternehmen vor neue Herausforderungen in der Vermittlung von Wissen (Digital Learning) und im Wissensmanagement innerhalb von und zwischen Organisationen Sozial- und Kulturwissenschaften Die sozial- und kulturwissenschaftlichen Institute beschäftigen sich in ihrer Forschung mit dem gesellschaftlichen Strukturwandel, den Theorien und Methoden seiner Erforschung und dessen Bearbeitung durch (bildungs-, verteilungs- und sozial-) politische Intervention sowie mit globalgeschichtlichen Fragen. Die Technik- und Umweltgeschichte kann aus der Historie der JKU zu einem Nukleus einer interdisziplinären Verbindung zwischen den bestehenden Disziplinen an der JKU werden. Zeitdiagnosen stimmen dahingehend überein, dass die Digitalisierung alle Gesellschaften vor neue Herausforderungen stellen wird. Digitalisierung wird zu einer stärkeren Personalisierung/Individualisierung führen und damit zentrale Konstruktionsprinzipien gesellschaftlicher Institutionen in Frage stellen. Entscheidend für eine produktive Bewältigung dieses strukturellen Wandels wird sein, ob neue Formen gesellschaftlicher Solidarität und Kooperation entstehen, ob also auch ein kultureller Wandel erfolgt, der in neuen Wertorientierungen resultiert. Im Hinblick auf den Einfluss globaler Vernetzung und digitaler Medien ist auch von Relevanz, wie sich der Wandel in den Medien auf Demokratie, Staatsverständnisse, politische Mobilisierung und (Zivil-)Gesellschaft auswirkt, und inwiefern sich dadurch auch die in modernen Gesellschaften gültigen Muster der Konfliktbearbeitung verändern. 111

112 12. Grundlagen der Personalentwicklung in den Fachbereichen Volkswirtschaftslehre/Angewandte Statistik Die Volkswirtschaftslehre und Statistik der JKU bearbeiten im Bereich Data Science große Datenmengen und eine Vielfalt von Datentypen. Ökonomische Forschung im Bereich der Digital Economy fokussiert zum einen auf der Identifikation und Bewertung strategischer Firmenentscheidungen in dieser digitalen Welt zum anderen diskutiert die Forschung wohlfahrtstheoretische und somit auch wettbewerbsrechtlich relevante Implikationen dieser geänderten Geschäftspraktiken. Die Fülle von digitalen Daten auf neuen Online Marktplätzen bietet eine perfekte Datenbasis für eine statistische Validierung neuer Erkenntnisse, was auch eine ideale Verbindung zu Big Data Analysis bedeutet. Im Bereich der Biostatistik stellt die große Menge an gesammelten Daten, die vielfach hochdimensional sind (zb MRI, genetische Daten, personalized medicine) vor neue Herausforderungen, die auch die Entwicklung neuer geeigneter statistischer Methoden erfordert. Weiters sollen bestehende Synergiepotenziale der Volkswirtschaftslehre und Statistik in den Bereichen Wettbewerbsökonomie, Internationale Makroökonomie und Big Data Econometrics genutzt werden Pädagogik & Psychologie Die Pädagogik & Psychologie der JKU soll eine Weiterentwicklung in Richtung Wirtschaftspsychologie mit Schnittstellen zu den bestehenden wirtschaftswissenschaftlichen Kompetenzen erfahren. Dabei soll die Angewandte Psychologie (u.a. Diagnostische Psychologie / Differenzielle Psychologie; Finanzpsychologie) mit den bereits bestehenden psychologischen Fächern korrespondieren. Dies trägt im Sinne der Profilbildung zu einer anwendungsorientierten Psychologie am Standort Linz bei. In einer zeitgemäßen Ausrichtung der Wirtschaftspsychologie stellt insbesondere die Gesundheitspsychologie (betriebliches Gesundheitsmanagement, betriebliche Gesundheitsförderung Stress und Gesundheit am Arbeitsplatz) ein wesentliches Merkmal dar. Durch technologische Entwicklungen stellt sich eine Reihe von neuen Möglichkeiten dar. Im Hinblick auf Online-Forschung und das Erheben von Daten mit Hilfe von Wearables bzw Geo- und Aktivitätstracking soll die bestehende Kompetenz an der JKU vertieft werden. 112

113 12. Grundlagen der Personalentwicklung in den Fachbereichen School of Education Die Linz School of Education ist ein Kompetenzzentrum für PädagogInnenbildung, Didaktik und Bildungsforschung. Sie soll die Forschung und Lehre der JKU innerhalb der LehrerInnenbildung bündeln und weiterentwickeln, außerdem ist sie das Bindeglied zu ihren PartnerInnen der PädagogInnenausbildung in Oberösterreich und Salzburg. Die bestehenden Forschungsbereiche der Linz School of Education sollen im Hinblick auf den gesamtuniversitären Forschungsschwerpunkt Digital Transformation gestärkt, durch die Pädagogische Psychologie (Bildungsforschung) die Erforschung von Mikroprozessen vorangetrieben und in Richtung Erforschung und Entwicklung digitaler Lernprozesse und Implementierung in traditionelle und neue Lernsettings ausgebaut werden. Die gewonnenen Erkenntnisse zur MINT-Didaktik sollen nicht nur das neue Lehramtsstudium, sondern auch die bestehenden Studienangebote in diesen Disziplinen bereichern. Themen wie Learning Analytics und Machine Learning sind zukunftsweisende Forschungsfelder mit zahlreichen Anwendungen für digitale Lehr- und Lernumgebungen. Educational Data Mining ist ein wichtiges Bindeglied zwischen der technischen Grundlagenforschung aus der Informatik einerseits und den konkreten Anwendungen von Educational Technologies andererseits, sowohl an der JKU für Hochschuldidaktik und e-learning als auch in Schulen Medizin An der Medizinischen Fakultät werden bis zum geplanten Vollausbau im Jahr 2028 der Querschnittsforschungsbereich Klinische Altersforschung und der interfakultäre Forschungsbereich Versorgungsforschung aufgebaut. Die klinische Altersforschung beschäftigt sich mit der Pathogenese, Diagnose, Prognose und Therapie von Erkrankungen alter PatientInnen, also von Personen, die altersbedingt aber auch gesundheitsbedingt aus dem Berufsleben ausgeschieden sind. Die Versorgungsforschung trägt zur Entwicklung wissenschaftlich fundierter Versorgungskonzepte bei, erforscht deren Umsetzung und evaluiert die Wirksamkeit von Versorgungsstrukturen und -prozessen unter Alltagsbedingungen. Die Versorgungsforschung hat sich neben der Grundlagenforschung und der klinischen Forschung international als dritte Säule der Medizinischen Forschung etabliert. Mit diesem Forschungsbereich setzt die JKU ein Zeichen für die universitäre Verankerung und stärkt den Schwerpunkt insbesondere in den Bereichen Versorgungsforschung und Allgemeinmedizin. Als weiterer Schwerpunkt der Medizinischen Fakultät hat sich an der Schnittstelle zur TN Fakultät und vor allem zum LIT das Medical Engineering herausgebildet. Für eine optimierte medizinische Versorgung auf qualitativ hohem Niveau sind heute systematische Informationserfassung, -aufbereitung und -verarbeitung notwendig. Das sektorenübergreifende Fach Medizininformatik spielt daher eine immer wichtigere Rolle im Qualitätsmanagement in Medizin und Gesundheitswesen sowie beim Aufbau wissensbasierter Systeme und verbindet den klinischen und nicht-klinischen Bereich in der Versorgung. Die Medizininformatik ist eine zentrale Schnittstelle der JKU Linz für intra- und extrauniversitäre Beziehungen und Belange im Bereich von Wissenschaft und Forschung. Über die TNF der JKU Linz ist eine Schnittstelle zum bereits bestehenden naturwissenschaftlichen Institut für Bioinformatik gegeben, die hohes Synergiepotenzial aufweist. Auch medizintechnische Entwicklungen zählen zu den großen Hoffnungsgebieten in der klinischen Altersforschung. Hier bieten sich mit den bestehenden Schwerpunkten der TNF der JKU Linz und dem innovativen Technikforschungsumfeld in Oberösterreich beträchtliche Synergiechancen zur klinischen Umsetzung innovativer technischer Entwicklungen in den Bereichen der Entwicklung von Smart Instruments, von technischen Hilfsmitteln für Menschen mit Beeinträchtigungen und in der Robotik. Chemie und Kunststofftechnik der JKU liefern grundlegende Beiträge für die Weiterentwicklung der molekularen Medizin auf Medikamentenebene (Wirkstoff-Freisetzung, etc). Letzteres ist auch von großer Bedeutung für den Bereich der Genetik, insbesondere auch im Sinne einer individualisierten Medizin. 113

114

115 ANHANG Tabelle 1: UniversitätsprofessorInnen gemäß 98 Abs. 1 UG (unbefristet, > 3 Jahre) Die nachstehende Liste umfasst alle Professuren mit ihrer jeweiligen Widmung gemäß 98 Abs. 1 UG für den Zeitraum Soweit Professuren in diesem Zeitraum durch Emeritierung/Pensionierung frei werden und ihre fachliche Widmung geändert wird, ist dies entsprechend (*) vermerkt. Neue Professuren, also solche, denen bisher keine Planstelle zugrunde lag, werden ebenfalls explizit (**) ausgewiesen. FACH (VENIA DOCENDI) 1. Phase 1 ( ) Anzahl der Stellen 2. Phase ( ) 3. Phase ( ) PHYSIK 1. Biophysik Experimentelle Angewandte Biophysik Experimentalphysik Angewandte Physik Materialwissenschaften Theoretische Physik Festkörperphysik Halbleiterphysik Theoretische Physik** Biomolecular Engineering** MATHEMATIK 11. Algebra Funktionalanalysis Finanzmathematik Angewandte Geometrie Industriemathematik Stochastik Mathematische Methoden in Medizin und Biowissenschaften* Numerische Mathematik Symbolisches Rechnen Computational Science Mathematical Data Analysis** CHEMIE/KUNSTSTOFFTECHNIK 22. Anorganische Chemie Physikalische Chemie Chemische Technologie Anorganischer Stoffe Chemische Technologie Organischer Stoffe Chemie der Polymere Polymerwissenschaften (Physikalische Chemie der Polymere) Polymer Product Engineering Polymer Processing Katalyse Polymer Processing Organische Chemie Analytische Chemie Polymeric Materials and Testing Verfahrenstechnik Biochemie** Engineering & Technologies for Sustainable Development** Abbildung bestehender Professuren (inkl. Vakanzen) 2 Alte fachliche Widmung: Fuzzy Logic 3 Professur im halben Beschäftigungsausmaß, bei zusätzlichen Ressourcen kann auf volles Beschäftigungsausmaß erhöht werden 4 Professur im halben Beschäftigungsausmaß, bei zusätzlichen Ressourcen kann auf volles Beschäftigungsausmaß erhöht werden (zugleich Umbenennung in Fertigungstechnologien Spritzguss, Composites und Hybrids) Gesamt 115

116 Anhang INFORMATIK FACH (VENIA DOCENDI) 1. Phase 1 ( ) Anzahl der Stellen 2. Phase ( ) 3. Phase ( ) 38. Bioinformatik Computational Perception Integrierter Schaltungs- und Systementwurf Computergrafik Netzwerke und Sicherheit Pervasive Computing Software Systems Engineering Systemsoftware Formale Modelle und Verifikation Telekooperation Energieeffiziente analoge Schaltungen und Systeme Signalverarbeitung Computational Data Analytics* Artificial Intelligence* Complex Systems* Natural Language Processing** Game Computing** Interface Technologies** Intelligente Medizintechnik** Cyber Physical Systems** Secure Systems** Quantum Algorithms** MECHATRONIK 60. Elektrische Antriebe und Leistungselektronik Mikroelektronik Nachrichtentechnik / Informationstechnik Hochfrequenzsysteme Medizinmechatronik Robotik Konstruktiver Leichtbau Technische Mechanik Adaptive Systeme* Fluidtechnik* Elektrische Messtechnik Regelungstechnik und Prozessautomatisierung Mechatronische Produktentwicklung und Fertigung Strömungslehre und Wärmeübertragung Konstruktionswerkstoffe Metalle** Fertigungstechnologien Metalle (Metallverarbeitung)** Thermodynamik** Werkzeugmaschinen** Mechatronik** Gesamt 5 Alte fachliche Widmung: Angewandte Informatik 6 Alte fachliche Widmung: Komplexe Digitale Schaltungen 7 Alte fachliche Widmung: Rechnerarchitektur 8 Alte fachliche Widmung: Modellbildung und Analyse mechatronischer Systeme 9 Alte fachliche Widmung: Maschinenbau 10 Detaillierte fachliche Widmung nach Besetzung der Professuren festzulegen 116

117 Anhang Anzahl der Stellen FACH (VENIA DOCENDI) 1. Phase 1 ( ) 2. Phase ( ) 3. Phase ( ) Gesamt RECHTSWISSENSCHAFTEN Öffentliches Recht Zivilrecht Privatrecht Arbeits- und Sozialrecht Zivil- und Verfahrensrecht* Zivilverfahrensrecht Umweltprivatrecht Strafrecht Strafrecht, Strafprozessrecht und Forensik* Legal Gender Studies, Diversity und Antidiskriminierungsrecht Europarecht* Steuerrecht Finanz- und Steuerrecht mit dem Schwerpunkt Zoll- und Verbrauchsteuerrecht Finanz- und Steuerrecht Unternehmensrecht Recht der sozialen Daseinsvorsorge und Medizinrecht Procedural Justice Intellectual Property Privatrechtsgeschichte und romanistische Grundlagen* Öffentliches Recht** Europäisches Zivilrecht und Einheitsprivatrecht** Der Studienversuch in den Rechtswissenschaften (siehe Kapitel 7.1.2) kommt nur in Betracht, wenn dafür ausreichend Ressourcen (mind. sechs ProfessorInnenplanstellen) zur Verfügung gestellt werden 12 Eine Professur nach 99 (1) derzeit als Ersatz für Prof. Lukas (karenziert nach 98 während der Tätigkeit als Rektor) besetzt Professur wurde temporär als 99 (1) Professur besetzt 14 Professur im halben Beschäftigungsausmaß; alte fachliche Widmung: Zivilrecht mit Schwerpunkt privates Unternehmens- und Wirtschaftsrecht 15 Professur über bestehende Ressourcen abgedeckt 16 Alte fachliche Widmung: Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie Professur aus Umwidmung Kirchenrecht und Römisches Recht 18 Professur im halben Beschäftigungsausmaß 19 Professur im halben Beschäftigungsausmaß 20 Professur im halben Beschäftigungsausmaß, Umwidmung aus 50 % Intellectual Property 21 Professur im halben Beschäftigungsausmaß Professur aus Umwidmung Kirchenrecht und Römisches Recht 117

118 Anhang FACH (VENIA DOCENDI) BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE/WIRTSCHAFTSINFORMATIK 1. Phase 1 ( ) Anzahl der Stellen 2. Phase ( ) 3. Phase ( ) 100. BWL Asset Management BWL Controlling BWL Innovationsmanagement BWL Management Accounting BWL Human Resource Management BWL Public and Nonprofit Management BWL Betriebliche Finanzwirtschaft BWL Produktions- und Logistikmanagement BWL - Marketing BWL Unternehmensrechnung und Wirtschaftsprüfung BWL Organisation BWL betriebswirtschaftliche Steuerlehre BWL Unternehmensgründung und -entwicklung BWL Strategisches Management Wirtschaftsinformatik Information Engineering Wirtschaftsinformatik Data & Knowledge Engineering Wirtschaftsinformatik Communications Engineering Wirtschaftsinformatik Software & Service Engineering* Nachhaltige Transportlogistik (Physical Internet) Systemstabilität, Wirtschaftsprüfung & Unternehmensüberwachung Integrierte Qualitätsgestaltung (Schwerpunkt Sustainable Development & Technologies) Digital Business Management New Business Venturing and Innovative Regions** Foresight and Open Strategy** Socio-Technical Transitions** Finance Schwerpunkt Mergers & Aquisitions** Business Analytics** SOZIAL- UND KULTURWISSENSCHAFTEN 127. Soziologie - Wirtschaftssoziologie Soziologie Gesellschaftstheorie und Sozialanalyse (unter der Berücksichtigung der Gender Dimension)* Gesamt 129. Soziologie quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung* Soziologie Digitalisierung, neue Medien und industrielle Entwicklung* Neuere Geschichte und Zeitgeschichte Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Gesellschafts- und Sozialpolitik Philosophie und Wissenschaftstheorie Technik- und Umweltgeschichte** Quantitative Analyse der gesellschaftlichen Auswirkungen von Digitalisierung** Internationale Beziehungen mit Schwerpunkt Global Governance** Bei zusätzlichen Ressourcen fachliche Umwidmung New Business Venturing and Innovative Regions (siehe 122), bei gleichbleibenden Ressourcen wird aus der bestehenden fachlichen Widmung eine 99 (1) Professur 24 Auslaufende Professur, bei zusätzlichen Ressourcen fachliche Umwidmung Foresight and Open Strategy (siehe 123) 25 Alte fachliche Widmung: Wirtschaftsinformatik Software Engineering 26 Stiftungsprofessur der FFG 27 Umwidmung der Professur von 99 (1) in 98, im Tausch mit Professur Die Stiftungsprofessur wird bei gleichbleibenden Ressourcen nach dem Auslaufen der Anschubfinanzierung durch die Stifterin im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre/Wirtschaftsinformatik weitergeführt (siehe 153) 29 Professur über bestehende Ressourcen abgedeckt 30 Alte fachliche Widmung: Soziologie mit Schwerpunkt Soziologische Theorie und Sozialanalyse 31 Alte fachliche Widmung: Soziologie 32 Alte fachliche Widmung: Soziokulturelle Transformationsforschung 118

119 FACH (VENIA DOCENDI) VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE/ANGEWANDTE STATISTIK 1. Phase 1 ( ) Anzahl der Stellen 2. Phase ( ) 3. Phase ( ) 138. Gesundheitsökonomie Labour Economics/Angewandte Arbeitsmarktökonomie Anhang 140. Empirische Wirtschaftsforschung mit dem Schwerpunkt Mikroökonomie Public Economics* Makroökonomik* Statistische Methoden in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Angewandte Statistik in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Digital Economy** Biostatistik** PÄDAGOGIK & PSYCHOLOGIE 147. Arbeits-, Organisations- und Medienpsychologie Wirtschaftspädagogik und Berufspädagogik* Psychologie mit Schwerpunkt Angewandte Psychologie** Gesundheitspsychologie** GESAMTUNIVERSITÄR 151. Frauen- und Geschlechterforschung Energiewirtschaft und Anwendungstechnik** Integrierte Qualitätsgestaltung** LINZ SCHOOL OF EDUCATION 154. Pädagogik* Didaktik der Mathematik Pädagogische Psychologie (Bildungsforschung)** Physik-Didaktik** STEM Education Research Methods** Instructional Technology** LINZ INSTITUTE OF TECHNOLOGY 160. Soft Materials Gesamt 33 Alte fachliche Widmung: VWL - Finanzwissenschaft 34 Alte fachliche Widmung: VWL Politik- und Finanzwissenschaft 35 Alte fachliche Widmung: Erwachsenenbildung 36 Bei gleichbleibenden Ressourcen wird diese Professur als 99 (1) Professur besetzt 37 Die Stiftungsprofessur wird bei zusätzlichen Ressourcen nach dem Auslaufen der Anschubfinanzierung durch die Stifterin als gesamtuniversitäres Institut weitergeführt (siehe auch 120) 38 Alte fachliche Widmung: Pädagogik & Pädagogische Psychologie 39 Bei gleichbleibenden Ressourcen wird diese Professur als 99 (1) Professur besetzt 40 Bei gleichbleibenden Ressourcen wird diese Professur als 99 (1) Professur besetzt 119

120 Anhang MEDIZIN KLINISCHER BEREICH FACH (VENIA DOCENDI) 1. Phase 1 ( ) Anzahl der Stellen 2. Phase ( ) 3. Phase ( ) 161. Neurochirurgie Gynäkologie und Geburtshilfe Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Chirurgie Herz, Gefäß, Thorax Augenheilkunde Pathologie/Molekularpathologie Innere Medizin: Hämatologie und internistische Onkologie Kinder- und Jugendheilkunde Orthopädie und Traumatologie Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Psychiatrie Dermatologie Innere Medizin: Hepatologie und Gastroenterologie Neurologie Kinder- und Jugendheilkunde Innere Medizin weitere klinische Professuren MEDIZIN NICHT-KLINISCHER BEREICH 178. Anatomie und Zellbiologie Physiologie Allgemeinmedizin Versorgungsforschung Pharmakologie Professur für Translationale Medizin weitere nicht-klinische Professur Gesamt 41 Detaillierte fachliche Widmung im Rahmen der rollierenden Planung festzulegen 42 Detaillierte fachliche Widmung noch festzulegen 120

121 Anhang Tabelle 2: UniversitätsprofessorInnen gemäß 99 (1) UG (mindestens 3 Jahre) Die nachstehende Liste umfasst alle Professuren gemäß 99 Abs. 1 UG für den Zeitraum Neue Professuren, also solche, denen bisher keine Planstelle zugrunde lag, werden ebenfalls explizit (**) ausgewiesen. FACH (VENIA DOCENDI) 1. Phase ( ) Anzahl der Stellen 2. Phase ( ) 3. Phase ( ) PHYSIK 1. Theoretische Physik Festkörperphysik RECHTSWISSENSCHAFTEN 3. Arbeits- und Sozialrecht Römisches Recht Strafrecht und Forensik Österreichisches und Europäisches Öff. Recht BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE/WIRTSCHAFTSINFORMATIK 7. Systemstabilität, Wirtschaftsprüfung und Unternehmensüberwachung Global Business Studies BWL Unternehmensgründung und -entwicklung PÄDAGOGIK & PSYCHOLOGIE 10. Psychologie mit Schwerpunkt Angewandte Psychologie Datenerhebung und empirische Methoden (Schwerpunkt Internet/Neue Medien)** LINZ SCHOOL OF EDUCATION 12. STEM Education Research Methods Instructional Technology Sprachlehr- und -lernforschung Englisch LINZ INSTITUTE OF TECHNOLOGY 15. Cyber-Physical Systems for Engineering and Production Psychologie der künstlichen Intelligenz und Robotik IT Security MEDIZIN 18. Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Gesamt 43 Bei zusätzlichen Ressourcen für 98 Professur New Business Venturing and Innovative Regions (siehe 122) wird diese Professur nicht besetzt 44 Bei zusätzlichen Ressourcen für 98 Professur Psychologie mit Schwerpunkt Angewandte Psychologie (siehe 149) wird diese Professur nicht nachbesetzt 45 Möglichkeit, dass Professur als Laufbahnstelle (Tenure-Track) besetzt wird 121

122 Anhang Tabelle 3: Laufbahnstellen (Tenure Track) gemäß 13b Abs. 3 UG Die nachstehende Liste umfasst alle Laufbahnstellen mit ihrer jeweiligen Widmung gemäß 13b Abs. 3 UG für den Zeitraum Neue Laufbahnstellen, also solche, denen bisher keine Planstelle zugrunde lag, werden ebenfalls explizit (**) ausgewiesen. Darüber hinaus können in absoluten Ausnahmefällen bestehende Post-Doc-Stellen (max. 6 in der EP-Periode ) zu Tenure-Track-Stellen aufgewertet werden, wenn dafür potenzielle BewerberInnen verfügbar sind, die nach internationalen Maßstäben als exzellent einzustufen sind. Zum Verfahren wird auf den Satzungsteil Auswahlverfahren für Tenure Track-Stellen ( 37ff) verwiesen. FACHLICHE ZUORDNUNG 1. Phase ( ) 2. Phase ( ) 3. Phase ( ) PHYSIK 1. Biophysical Signalling** MATHEMATIK 2. Versicherungsmathematik und mathematische Modellierung in den WIWI** Optimierung** CHEMIE/KUNSTSTOFFTECHNIK 4. Chemie** Kunststofftechnik** RECHTSWISSENSCHAFTEN 6. Öffentliches Recht Europäisches und Österreichisches Zivilverfahrensrecht** Umweltrecht** Medizinrecht** Öffentliches Recht mit Schwerpunkt IT-Recht (insb Datenschutz und E-Government)** BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE/WIRTSCHAFTSINFORMATIK 11. Internationales Management Tax Management Schwerpunkt Digitalisierung und Ökologisierung der Besteuerung** Accounting Schwerpunkt Compliance** Sustainability and Corporate Governance** Digital Supply Chain & Business Process Management** Digital Learning & Knowledge Management** SOZIAL- UND KULTURWISSENSCHAFTEN 17. Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Politikfeldanalyse und österreichische Politik VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE/ANGEWANDTE STATISTIK 18. Mikroökonomik Industrieökonomik Internationale Ökonomie Industrial Organisation - Mergers and Regulation** International Macro and Finance** Big Data Econometrics** LINZ SCHOOL OF EDUCATION 24. Mathematik-Didaktik** Educational Data Mining (MINT-Didaktik): Learning Analytics and Machine Learning** MEDIZIN 26. Biomedizin Laufbahnstelle über bestehende Ressourcen abgedeckt Gesamt EINGANGSVERWENDUNG Tabelle 4: Anzahl von Stellen gemäß 99 Abs. 4 UG 1. Phase ( ) 2. Phase ( ) 3. Phase ( ) Assoziierter Prof Univ.-Doz Gesamt 122

123 Anhang Tabelle 5: Aktuelles Studienangebot Verzeichnis der eingerichteten ordentlichen Studien ISCED ISCED-Feld Bezeichnung des Studiums SKZ Studienart Anmerkungen 14 Erziehungswissenschaft und Ausbildung von Lehrkräften Wirtschaftspädagogik 170 Diplom 31 Sozial- und Verhaltenswissenschaften Sozialwirtschaft 033/528 Bachelor 31 Sozial- und Verhaltenswissenschaften Sozialwirtschaft 066/928 Master 31 Sozial- und Verhaltenswissenschaften Soziologie 033/505 Bachelor 31 Sozial- und Verhaltenswissenschaften Soziologie 066/905 Master 31 Sozial- und Verhaltenswissenschaften Wirtschaftswissenschaften 033/572 Bachelor 31 Sozial- und Verhaltenswissenschaften Politische Bildung 066/930 Master 34 Wirtschaft- und Verwaltung Economics 066/971 Master 34 Wirtschaft- und Verwaltung Finance and Accounting 066/979 Master 34 Wirtschaft- und Verwaltung General Management 066/973 Master 34 Wirtschaft- und Verwaltung Management and Applied Economics 066/977 Master 34 Wirtschaft- und Verwaltung Steuerrecht und Steuermanagement 066/902 Master 38 Recht Rechtswissenschaften 101 Diplom 38 Recht Recht und Wirtschaft für Techniker/innen 066/901 Master 38 Recht Wirtschaftsrecht 033/500 Bachelor 42 Biowissenschaften Bioinformatics 066/875 Master 44 Exakte Naturwissenschaften Biophysik 066/470 Master 44 Exakte Naturwissenschaften Nanoscience and Technology 066/460 Master 44 Exakte Naturwissenschaften Polymer Chemistry 066/497 Master 44 Exakte Naturwissenschaften Technische Physik 033/261 Bachelor 44 Exakte Naturwissenschaften Technische Physik 066/461 Master 46 Mathematik und Statistik Computermathematik 066/404 Master 46 Mathematik und Statistik Industriemathematik 066/403 Master 46 Mathematik und Statistik Mathematik in den Naturwissenschaften 066/402 Master 46 Mathematik und Statistik Statistik 033/551 Bachelor 46 Mathematik und Statistik Statistics 066/951 Master 46 Mathematik und Statistik Technische Mathematik 033/201 Bachelor 48 Informatik Computer Science 066/921 Master 48 Informatik Informatik 033/521 Bachelor 48 Informatik Wirtschaftsinformatik 033/526 Bachelor 48 Informatik Wirtschaftsinformatik 066/926 Master 52 Ingenieurwesen und technische Berufe Elektronik und Informationstechnik 033/289 Bachelor 52 Ingenieurwesen und technische Berufe Elektronik und Informationstechnik 066/489 Master 52 Ingenieurwesen und technische Berufe Kunststofftechnik 033/220 Bachelor 52 Ingenieurwesen und technische Berufe Management in Polymer Technologies 066/480 Master 52 Ingenieurwesen und technische Berufe Mechatronik 033/281 Bachelor 52 Ingenieurwesen und technische Berufe Mechatronik 066/481 Master 52 Ingenieurwesen und technische Berufe Polymer Technologies and Science 066/479 Master 52 Ingenieurwesen und technische Berufe Technische Chemie 033/290 Bachelor 52 Ingenieurwesen und technische Berufe Technische Chemie 033/491 Master 52 Ingenieurwesen und technische Berufe Wirtschaftsingenieurwesen - Technische Chemie 066/296 Master 72 Gesundheit Humanmedizin 066/603 Master Absolvierung als Präsenz- und Multimediastudium möglich 123

124 Anhang In Kooperation mit anderen Bildungseinrichtungen eingerichtete ordentliche Studien ISCED ISCED-Feld Bezeichnung des Studiums SKZ Studienart Anmerkungen 14 Erziehungswissenschaft und Ausbildung von Lehrkräften Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) 198 Bachelor Gemeinsam eingerichtetes Studium mit den Partnerinstitutionen im Cluster Mitte 14 Erziehungswissenschaft und Ausbildung von Lehrkräften Lehramt Sekundarstufe (Allgemeinbildung) tbd Master Gemeinsam eingerichtetes Studium mit den Partnerinstitutionen im Cluster Mitte 21 Künste Webwissenschaften 066/575 Master 31 Sozial- und Verhaltenswissenschaften Comparative Social Policy and Welfare 066/929 Master 34 Wirtschaft und Verwaltung Digital Business Management 066/946 Master 34 Wirtschaft und Verwaltung General Management Double Degree ESC Troyes - JKU Linz 066/989 Master Studienkooperation mit der Kunstuniversität Linz Joint Master's Programme mit der Mykolas Romeris University (Vilnius, Litauen) und der University of Tampere (Finnland) Joint Masterstudium mit der Fachhochschule Oberösterreich Double Degree Programme mit der Ecole Supérieure de Commerce Troyes, Champagne School of Management (ESC) 34 Wirtschaft und Verwaltung General Management Double Degree STUST Tainan - JKU Linz 066/988 Master Double Degree Programme mit der Southern Taiwan University of Science and Technology Tainan (STUST) 34 Wirtschaft- und Verwaltung Global Business - Kanada/Taiwan 066/978 Master Joint Master Programme mit der University of Victoria in Kanada und der National Sun Yatsen University in Taiwan 34 Wirtschaft- und Verwaltung Global Business - Russland/Italien 066/990 Master Joint Master Programme mit der National Research University Higher School of Economics in Nizhny Novgorod in Russland und der Università degli Studi di Bergamo in Italien 34 Wirtschaft und Verwaltung Kulturwissenschaften 033/307 Bachelor 42 Biowissenschaften Bioinformatics 033/675 Bachelor 42 Biowissenschaften Molekulare Biowissenschaften 033/665 Bachelor 42 Biowissenschaften Molecular Biology 066/865 Master 44 Exakte Naturwissenschaften Biological Chemistry 033/663 Bachelor 44 Exakte Naturwissenschaften Biological Chemistry 066/863 Master 72 Gesundheit Humanmedizin 033/303 Bachelor Studienkooperation mit der FernUniversität in Hagen, der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz und der Anton Bruckner Privatuniversität Linz Studienkooperation mit der Universität Budweis Joint Degree Studium mit der Paris Lodron-Universität Salzburg Joint Degree Studium mit der Paris Lodron-Universität Salzburg Studienkooperation mit der Universität Budweis Joint Master Programme mit der Universität Budweis Gemeinsam eingerichtetes Studium mit der Medizinischen Universität Graz 124

125 Anhang Eingerichtete Doktorats-/PhD-Studien Bezeichnung des Studiums SKZ1 SKZ2 Studienart Anmerkungen Economics PhD-Programm Studienkooperation mit der Universität Innsbruck Geistes- und Kulturwissenschaften Doktorat Naturwissenschaften Doktorat Rechtswissenschaften Doktorat Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Doktorat Technische Wissenschaften Doktorat 125

126

JKU-BILANZ April 2018

JKU-BILANZ April 2018 JKU-BILANZ 2015-2018 4. April 2018 STRATEGIE Organisationsentwicklung: Matrixorganisation mit Linz Institute of Technology, Linz School of Education und Linz Business School (in Planung). LIT Strategie

Mehr

Technik Plus Wissenschaft für die vernetzte Gesellschaft. Universität Passau April 2012

Technik Plus Wissenschaft für die vernetzte Gesellschaft. Universität Passau April 2012 Technik Plus Wissenschaft für die vernetzte Gesellschaft Universität Passau April 2012 Technik Plus Technik Plus steht für die Verbindung von mathematischtechnischen Wissenschaften mit den Rechts-, Wirtschafts-,

Mehr

I N F O R M A T I O N

I N F O R M A T I O N I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Forschungs-Landesrätin Mag. a Doris Hummer am 30. Oktober 2013 zum Thema "Forschungsfinanzierung" Rückfragen-Kontakt:

Mehr

INTERNATIONALISIERUNGS- PAPIER DER FACHHOCHSCHULE LÜBECK ALS ANLAGE ZUR HOCHSCHULSTRATEGIE

INTERNATIONALISIERUNGS- PAPIER DER FACHHOCHSCHULE LÜBECK ALS ANLAGE ZUR HOCHSCHULSTRATEGIE INTERNATIONALISIERUNGS- PAPIER DER FACHHOCHSCHULE LÜBECK 2016-2020 ALS ANLAGE ZUR HOCHSCHULSTRATEGIE 2016-2020 Präsidium 12. Oktober 2016 PRÄSENZLEHRE Gute Lehre ist unser Fundament. FORSCHUNG, TECHNOLOGIE-

Mehr

Leitbild Forschungsdialog Rheinland

Leitbild Forschungsdialog Rheinland Leitbild Forschungsdialog Rheinland Niederrhein Mittlerer Niederrhein Düsseldorf Wuppertal- Solingen- Remscheid Köln Bonn/Rhein-Sieg Aachen powered by Leitbild Gemeinsames Verständnis zur Zusammenarbeit

Mehr

INNOVATIV UND PRAXISNAH

INNOVATIV UND PRAXISNAH IM PORTRÄT Dynamisch wachsend, technisch fokussiert und qualitativ exzellent - die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg ist ein herausgehobener Standort für Lehre, Forschung und Weiterbildung.

Mehr

St. Pölten University of Applied Sciences. Strategie Fachhochschule St. Pölten.

St. Pölten University of Applied Sciences. Strategie Fachhochschule St. Pölten. St. Pölten University of Applied Sciences Strategie 2021 Fachhochschule St. Pölten www.fhstp.ac.at FH St. Pölten: My best Place Die Fachhochschule St. Pölten ist eine kompetente, weltoffene, international

Mehr

Digitalisierung bringt neue Chancen für den Standort Oberösterreich

Digitalisierung bringt neue Chancen für den Standort Oberösterreich I N F O R M A T I O N zum Pressegespräch mit Dr. Michael STRUGL Wirtschafts-Landesrat am zum Thema Digitalisierung bringt neue Chancen für den Standort Oberösterreich www.strugl.at / www.biz-up.at / Rückfragen-Kontakt:

Mehr

Hochschule Karlsruhe Beispiel für eine Hochschule mit ingenieurwissenschaftlichem und technischem Schwerpunkt

Hochschule Karlsruhe Beispiel für eine Hochschule mit ingenieurwissenschaftlichem und technischem Schwerpunkt 43. Arbeitstagung der Mitgliedergruppe der Fachhochschulen in der HRK Workshop 1: Fachbezogene Profilierungsansätze für Hochschulen Hochschule Karlsruhe Beispiel für eine Hochschule mit ingenieurwissenschaftlichem

Mehr

RWTH Aachen DIE HOCHSCHULE FÜR TECHNOLOGIEORIENTIERTE GRÜNDUNGEN

RWTH Aachen DIE HOCHSCHULE FÜR TECHNOLOGIEORIENTIERTE GRÜNDUNGEN RWTH Aachen DIE HOCHSCHULE FÜR TECHNOLOGIEORIENTIERTE GRÜNDUNGEN Die RWTH Aachen ist eine der führenden technischen Hochschulen in Deutschland FORSCHUNG 514 Professuren, 262 Institute, 16 An-Institute,

Mehr

Die österreichische Clusterplattform unter besonderer Berücksichtigung der Internationalisierung österreichischer Cluster

Die österreichische Clusterplattform unter besonderer Berücksichtigung der Internationalisierung österreichischer Cluster Die österreichische Clusterplattform unter besonderer Berücksichtigung der Internationalisierung österreichischer Cluster AL Dr. Maria Bendl F&E&I in Österreich - F&E-Quote 2010: 2,76% des BIP ( 7,8 Mrd.)

Mehr

PRESSEGESPRÄCH. Very British: JKU gründet LIT College Wohnen, Leben und Lernen direkt am Campus

PRESSEGESPRÄCH. Very British: JKU gründet LIT College Wohnen, Leben und Lernen direkt am Campus PRESSEGESPRÄCH Very British: JKU gründet LIT College Wohnen, Leben und Lernen direkt am Campus Donnerstag, 22. März 2018, 11.00 Uhr OÖ. Presseclub, Saal A Ihre GesprächspartnerInnen: - Mag. Thomas Stelzer,

Mehr

Universität & Gesellschaft: Third Mission der Universität Wien. 15. Dezember 2016

Universität & Gesellschaft: Third Mission der Universität Wien. 15. Dezember 2016 Universität & Gesellschaft: Third Mission der Universität Wien 15. Dezember 2016 Third Mission Third Mission beschreibt jene Aktivitäten einer Universität, die darauf abzielen, basierend auf wissenschaftlichen

Mehr

WIRTSCHAFT STUDIENANGEBOT WIRTSCHAFT

WIRTSCHAFT STUDIENANGEBOT WIRTSCHAFT WIRTSCHAFT STUDIENANGEBOT WIRTSCHAFT BACHELOR OF ARTS BETRIEBSWIRTSCHAFT Dieser sechssemestrige Bachelorstudiengang bereitet auf eine berufliche Tätigkeit mit wirtschaftswissenschaftlichem Bezug vor. Dazu

Mehr

Fachliche und kulturelle Diversität: eine Chance für Schule und Universität

Fachliche und kulturelle Diversität: eine Chance für Schule und Universität 5.796 Zeichen Abdruck honorarfrei Beleg wird erbeten Fachliche und kulturelle Diversität: eine Chance für Schule und Universität Ein fächerübergreifendes Projekt der Universität Bayreuth wird durch die

Mehr

Eucor - Europäische Konföderation der Oberrheinischen Universitäten

Eucor - Europäische Konföderation der Oberrheinischen Universitäten Eucor - Europäische Konföderation der Oberrheinischen Universitäten 5 Universitäten Zusammenschluss im Eucor-Verbund Basel, Freiburg, Mulhouse, Karlsruhe, Straßburg ca. 60 Hochschulen Hochschulen für angewandte

Mehr

Zukunftsperspektiven der österreichischen FTI-Politik: Relevanz erfolgreicher Kooperationsbeispiele

Zukunftsperspektiven der österreichischen FTI-Politik: Relevanz erfolgreicher Kooperationsbeispiele Zukunftsperspektiven der österreichischen FTI-Politik: Relevanz erfolgreicher Kooperationsbeispiele AL Dr. Maria Bendl 1. April 2011 F&E&I in Österreich - F&E-Quote 2010: 2,76% des BIP ( 7,8 Mrd.) 15%

Mehr

M.Sc. Information Systems

M.Sc. Information Systems M.Sc. Information Systems Studienstart Wintersemester 2018/19 M.Sc. Information Systems Prof. Dr. Christoph Rosenkranz Professur für Wirtschaftsinformatik und Integrierte Informationssysteme Kölner Institut

Mehr

MEDIENSERVICE. Kepler-Uni ist Standortfaktor: Ausbau notwendig. OÖ. Wirtschaft braucht hochwertiges Lehr- und Forschungsangebot

MEDIENSERVICE. Kepler-Uni ist Standortfaktor: Ausbau notwendig. OÖ. Wirtschaft braucht hochwertiges Lehr- und Forschungsangebot MEDIENSERVICE Kepler-Uni ist Standortfaktor: Ausbau notwendig OÖ. Wirtschaft braucht hochwertiges Lehr- und Forschungsangebot Linz, 20. Mai 2016 Ihre Gesprächspartner: Dr. Rudolf Trauner Präsident der

Mehr

Übersicht der Fakultäten

Übersicht der Fakultäten 3 Standorte Geisteswissenschaftliches Zentrum (K-Südstadt) 7.100 Studierende Ingenieurwissenschaftliches Zentrum (K-Deutz) 6.900 Studierende Campus Gummersbach 2.700 Studierende z. Zt. Neubau Bezug Okt.

Mehr

Empfehlung zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung in Österreich. Hintergrund. Aktuelle Einschätzung der Forschungsquotenziele. vom

Empfehlung zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung in Österreich. Hintergrund. Aktuelle Einschätzung der Forschungsquotenziele. vom a vom 07.09.2015 Empfehlung zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung in Österreich Hintergrund Aktuelle Einschätzung der Forschungsquotenziele Als ein Ziel im Rahmen der Implementierung der Strategie

Mehr

Zwischenbericht aus dem Beteiligungsprozess. Hamburg, den 13. Januar 2015

Zwischenbericht aus dem Beteiligungsprozess. Hamburg, den 13. Januar 2015 Zwischenbericht aus dem Beteiligungsprozess Hamburg, den 13. Januar 2015 HAW2020 Tour de HAW HAW2020 Themenaufrufe HAW2020 Umfragen (Meinungsbild) HAW2020 wie geht es weiter? Seite 2 Tour de HAW Diskussion

Mehr

Memorandum. Gesellschaftliche Verantwortung an Hochschulen

Memorandum. Gesellschaftliche Verantwortung an Hochschulen Memorandum Gesellschaftliche Verantwortung an Hochschulen Verabschiedet von der Mitgliederversammlung des Hochschulnetzwerks Bildung durch Verantwortung am 22.11.2013 Übersicht 1. Weshalb gesellschaftliche

Mehr

PLATZ FÜR WIRTSCHAFTS- INFORMATIK. Masterstudium

PLATZ FÜR WIRTSCHAFTS- INFORMATIK. Masterstudium PLATZ FÜR WIRTSCHAFTS- INFORMATIK. Masterstudium Wirtschaftsinformatik. Im Masterstudium Wirtschaftsinformatik an der JKU vertiefst und erweiterst Du die in einem Bachelorstudium der Wirtschaftsinformatik,

Mehr

MEDIENSERVICE. Oberösterreichische Forschungskaiser. Medienfahrt der Sparte Industrie der WKO Oberösterreich. Ihre Gesprächspartner:

MEDIENSERVICE. Oberösterreichische Forschungskaiser. Medienfahrt der Sparte Industrie der WKO Oberösterreich. Ihre Gesprächspartner: MEDIENSERVICE Oberösterreichische Forschungskaiser Medienfahrt der Sparte Industrie der WKO Oberösterreich Wels, 28. Juni 2016 Ihre Gesprächspartner: Günter Rübig Obmann der Sparte Industrie Stephan Kubinger

Mehr

Memorandum. Gesellschaftliche Verantwortung an Hochschulen

Memorandum. Gesellschaftliche Verantwortung an Hochschulen Memorandum Gesellschaftliche Verantwortung an Hochschulen Verabschiedet von der Mitgliederversammlung des Hochschulnetzwerks Bildung durch Verantwortung am 22.11.2013 Übersicht 1. Weshalb gesellschaftliche

Mehr

Die tausend bunten Blüten und der Blumenstrauß

Die tausend bunten Blüten und der Blumenstrauß Die tausend bunten Blüten und der Blumenstrauß Überlegungen zu Kooperation und Koordination universitärer Forschung oder das Aussterben des österreichischen Additivs Günther Burkert-Dottolo 13.11.2010

Mehr

Polymerchemie & Kunststofftechnologien an der JKU

Polymerchemie & Kunststofftechnologien an der JKU Polymerchemie & Kunststofftechnologien an der JKU Polymer Chemistry & Polymer Technologies at the JKU Neue akademische Programme mit einzigartigen Stärken und Perspektiven Die besonderen Erfolgsmerkmale:

Mehr

Vorreiter & Zukunftsweiser

Vorreiter & Zukunftsweiser Vorreiter & Zukunftsweiser Wo alles begann I Schloss Hagenberg Softwarepark Hagenberg 2017 Smart Synergy DAS ERFOLGSKONZEPT konzipiert, initiiert und geleitet von Prof. Bruno Buchberger als Spin-off der

Mehr

Bildung und Forschung als zentrale Erfolgsfaktoren im Standortwettbewerb

Bildung und Forschung als zentrale Erfolgsfaktoren im Standortwettbewerb Bildung und Forschung als zentrale Erfolgsfaktoren im Standortwettbewerb 24. Juni 2016 Get the big picture... Bildung Wirtschaft Forschung "Wer forscht ist vorne..." 0,557 0,574 0,681 0,729 0,394 0,417

Mehr

Stellungnahme zum 8. Rahmenprogramm der EU. Wien, im August 2010

Stellungnahme zum 8. Rahmenprogramm der EU. Wien, im August 2010 Stellungnahme zum 8. Rahmenprogramm der EU Wien, im August 2010 Stellungnahme zum 8. Rahmenprogramm der EU Ausgangslage Rahmenprogramme (RP) sind die wichtigsten Finanzierungsinstrumente, mit denen die

Mehr

Erfolgreiche Maßnahmen zur Energiewende bereiten den Weg in eine gute Zukunft.

Erfolgreiche Maßnahmen zur Energiewende bereiten den Weg in eine gute Zukunft. Sperrfrist: 26. Juni 2017, 11.00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort. Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Dr. Ludwig Spaenle, zur Eröffnung des Zentrums

Mehr

Leitbild des Universitätsklinikums Bonn

Leitbild des Universitätsklinikums Bonn Leitbild des Universitätsklinikums Bonn Präambel Das Universitätsklinikum Bonn orientiert sich am Wohl der ihm anvertrauten Menschen und der hier Tätigen. Kommunikation Transparenz, Wertschätzung und Vertrauen

Mehr

Quid pro quo Strategische Zusammenarbeit von Wirtschaft und Hochschule im Weiterbildungsbereich

Quid pro quo Strategische Zusammenarbeit von Wirtschaft und Hochschule im Weiterbildungsbereich Quid pro quo Strategische Zusammenarbeit von Wirtschaft und Hochschule im Weiterbildungsbereich Ernst A. Hartmann, VDI/VDE GmbH Hintergrund des Bund-Länder-Wettbewerbs Offene Hochschulen Gesellschaftlicher

Mehr

Rede. Klaus Kaiser. Parlamentarischer Staatssekretär für Kultur und Wissenschaft des Landes. Nordrhein-Westfalen. anlässlich der

Rede. Klaus Kaiser. Parlamentarischer Staatssekretär für Kultur und Wissenschaft des Landes. Nordrhein-Westfalen. anlässlich der Rede Klaus Kaiser Parlamentarischer Staatssekretär für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen anlässlich der 2. Jahrestagung Verbundstudium "Das Verbundstudium vom Projekt zum zukunftsweisenden

Mehr

«Horizon 2020» ein Gewinn für die Schweiz

«Horizon 2020» ein Gewinn für die Schweiz Area Board «Horizon 2020» ein Gewinn für die Schweiz European Research and Area Board Dr. Dr. h. c. Barbara Haering Co-Chair ERIAB der EC Disclaimer: This presentation does not necessarily reflect the

Mehr

Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur GmbH

Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur GmbH 2 Oberösterreich im Herzen von Europa München Linz 2h 45 Min Passau Linz 1h 20 Min Salzburg Linz 1h 15 Min Wien Linz 2h Prag Linz 3h 3 Starker Wirtschaftsstandort Eine Auswahl an erfolgreichen Unternehmen

Mehr

COMET Programm - Neu Überblick

COMET Programm - Neu Überblick COMET Programm - Neu Überblick Competence Centers for Excellent Technologies Infoveranstaltung COMET-Zentren (K1) 5.Call 13. Oktober 2017 INHALTSVERZEICHNIS Historie COMET Programmziele COMET Programmlinien

Mehr

Die Hochschule Darmstadt (h_da) Fachbereich W im Porträt

Die Hochschule Darmstadt (h_da) Fachbereich W im Porträt Die (h_da) Fachbereich W im Porträt Inhalt 1. Kurzprofil der 2. FB W Kurzüberblick 3. FB W Master Prof. Dr. Vorname Nachname Hochschulkommunikation 2 1. Kurzprofil der 3 Kurzprofil der Die (h_da) ist eine

Mehr

Innovation in der Lehre. Eine Einführung.

Innovation in der Lehre. Eine Einführung. Bern, 29. Juni 2016 Innovation in der Lehre. Eine Einführung. Tobias Hensel, Delegation Lehre 01 Innovation warum? Digitalisierung, Vielfalt, Flexibilität 02 Innovation wo? Curriculum, Didaktik, Organisation

Mehr

HSR ABC. Begriffe rund ums Studium

HSR ABC. Begriffe rund ums Studium HSR ABC Begriffe rund ums Studium af&e Bachelor Bachelor-Arbeit Campus Credits Die 16 Institute der HSR sind in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung (af&e) tätig. Die Forschung der Institute

Mehr

vielseitig und flexibel

vielseitig und flexibel forschung schafft wissen schafft wert 01 Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft fördert die Kooperation von hervorragenden WissenschafterInnen und innovativen Unternehmen. Die Zusammenarbeit erfolgt

Mehr

10 Jahre Forschungsschwerpunkt Energie und Umwelt. Gudrun IEWT 2019, 13. Feb.

10 Jahre Forschungsschwerpunkt Energie und Umwelt. Gudrun IEWT 2019, 13. Feb. 10 Jahre Forschungsschwerpunkt Energie und Umwelt Gudrun Weinwurm @ IEWT 2019, 13. Feb. Technische Universität Wien Entwicklungspläne seit 2010 5 Forschungsschwerpunkte + 1 add. field Energie + Umwelt

Mehr

TENURE-TRACK STELLE FÜR TAX MANAGEMENT - DIGITALIZATION

TENURE-TRACK STELLE FÜR TAX MANAGEMENT - DIGITALIZATION TENURE-TRACK STELLE FÜR TAX MANAGEMENT - DIGITALIZATION INFORMATIONEN FÜR BEWERBERINNEN UND BEWERBER JOHANNES KEPLER UNIVERSITÄT LINZ Altenberger Straße 69 4040 Linz, Österreich www.jku.at DVR 0093696

Mehr

Hochschule Pforzheim. Informationsveranstaltung Master Studiengänge

Hochschule Pforzheim. Informationsveranstaltung Master Studiengänge 23.04.2018 Hochschule Pforzheim Informationsveranstaltung Master Studiengänge Herzlich Willkommen! 3 Master- Programme Hochschule Pforzheim Zahlen Hochschule Pforzheim Studierende: ca. 6200 (Stand: 2018)

Mehr

Foto: Colourbox.de. Strategie für Digitalisierung in Studium und Lehre der Universität Innsbruck - Stand 2018

Foto: Colourbox.de. Strategie für Digitalisierung in Studium und Lehre der Universität Innsbruck - Stand 2018 Strategie für Digitalisierung in Studium und Lehre Beschluss RektorInnenteam 10.10.2018 Einleitung Digitalisierung ist ein Schlagwort, das inzwischen in alle Lebensbereiche eingezogen ist, insbesondere

Mehr

Hand in Hand für Spitzenleistungen

Hand in Hand für Spitzenleistungen Hand in Hand für Spitzenleistungen Das Deutschlandstipendium an der Technology Arts Sciences Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde der, Wir engagieren uns gemeinsam mit Ihnen möchten

Mehr

PLATZ FÜR MATHEMATIK. JKU Masterstudien

PLATZ FÜR MATHEMATIK. JKU Masterstudien PLATZ FÜR MATHEMATIK. JKU Masterstudien Mathematik. Mathematik ist gleichzeitig eine der ältesten und eine der modernsten Wissenschaften. Sie beschäftigt sich mit der Übersetzung von Fragestellungen (z.b.

Mehr

Religionswissenschaft.

Religionswissenschaft. Master of Arts Religionswissenschaft. Der Masterstudiengang Gemeinsame Module ECTS 24 Systematische Religionswissenschaft Schwerpunkte je 70 Religiöse Gegenwartskultur Gegenstände und Kontexte der religiösen

Mehr

Institut für Computer Science, - Vision and Computational Intelligence

Institut für Computer Science, - Vision and Computational Intelligence Institut für Computer Science, - Vision and Computational Intelligence Die Gründungsmitglieder 3.10.013 1 Inhalt Motivation für ein Forschungsinstitut in der FH Bologna und 3 Dem Wettbewerb stellen Konsequenzen

Mehr

Justus-Liebig-Universität Gießen Internationalisierung im Handlungsfeld Studium und Lehre. Julia Volz, Leiterin Akademisches Auslandsamt

Justus-Liebig-Universität Gießen Internationalisierung im Handlungsfeld Studium und Lehre. Julia Volz, Leiterin Akademisches Auslandsamt Justus-Liebig-Universität Gießen Internationalisierung im Handlungsfeld Studium und Lehre Julia Volz, Leiterin Akademisches Auslandsamt Internationalisierung von Studium und Lehre Gliederung Selbstverständnis

Mehr

Maschinenbau in Baden-Württemberg Hochwertige Maschinen, erstklassige Technologien, smarte Lösungen für Industrie 4.0 Baden-Württemberg ist das

Maschinenbau in Baden-Württemberg Hochwertige Maschinen, erstklassige Technologien, smarte Lösungen für Industrie 4.0 Baden-Württemberg ist das Maschinenbau in Baden-Württemberg Hochwertige Maschinen, erstklassige Technologien, smarte Lösungen für Industrie 4.0 Baden-Württemberg ist das Zentrum des deutschen Maschinenbaus Zahlen und Fakten über

Mehr

zwischen dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (Ministerium) und der Fachhochschule Eberswalde (Hochschule)

zwischen dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (Ministerium) und der Fachhochschule Eberswalde (Hochschule) Zielvereinbarung zwischen dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (Ministerium) und der Fachhochschule Eberswalde (Hochschule) für die Jahre 2004 bis 2006 2 I. Präambel

Mehr

53. Stellenausschreibung Universitätsprofessur für Neurorehabilitations-Forschung (gem. 98 UG 2002)

53. Stellenausschreibung Universitätsprofessur für Neurorehabilitations-Forschung (gem. 98 UG 2002) 2014 / Nr. 11 vom 12. Februar 2014 53. Stellenausschreibung Universitätsprofessur für Neurorehabilitations-Forschung (gem. 98 UG 2002) 54. Stellenausschreibung Universitätsprofessur für Angewandte Biochemie

Mehr

FH OÖ CAMPUS WELS. FH OÖ Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften

FH OÖ CAMPUS WELS. FH OÖ Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften FH OÖ CAMPUS WELS FH OÖ Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften Die Fakultät für Technik und Umweltwissenschaften der FH OÖ ist die führende technische Hochschule in OÖ! 1 Fakultäten der FH Oberösterreich

Mehr

Master of Science in. Digital Health. Topqualifiziert für Führungsaufgaben an der Schnittstelle zwischen IT und Medizin

Master of Science in. Digital Health. Topqualifiziert für Führungsaufgaben an der Schnittstelle zwischen IT und Medizin Master of Science in Digital Health Topqualifiziert für Führungsaufgaben an der Schnittstelle zwischen IT und Medizin Masterstudium mit besten Berufsaussichten Die fortschreitende Digitalisierung in der

Mehr

Kompetenzen für eine digitale Souveränität Abschlussbericht

Kompetenzen für eine digitale Souveränität Abschlussbericht Kompetenzen für eine digitale Souveränität Abschlussbericht Zentrale Ergebnisse der Online-Umfrage Kompetenzen für eine digitale Souveränität (Auswertung 1. Befragungswelle 20.01. 01.02.2017) Die aktuell

Mehr

I N F O R M A T I O N

I N F O R M A T I O N I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Mag. a Doris Hummer Bildungs-Landesrätin Univ. Prof. DDr. Herbert Kalb Vizerektor für Lehre der Johannes Kepler Universität Linz Mag. Herbert Gimpl Rektor

Mehr

Tischrede beim 2. Jahrestreffen des Global Research Council 28. Mai 2013, 19:00 Uhr, Berlin

Tischrede beim 2. Jahrestreffen des Global Research Council 28. Mai 2013, 19:00 Uhr, Berlin Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung DIE SENATORIN Tischrede beim 2. Jahrestreffen des Global Research Council 28. Mai 2013, 19:00 Uhr, Berlin Sehr geehrter Herr Prof. Strohschneider,

Mehr

Platz für kunststofftechnik. Bachelorstudium

Platz für kunststofftechnik. Bachelorstudium Platz für kunststofftechnik. Bachelorstudium Kunststofftechnik. Das Bachelorstudium Kunststofftechnik ist Teil eines breiten Studienprogramms der Polymertechnologien und -wissenschaften an der JKU. Es

Mehr

PLATZ FÜR KUNSTSTOFF- TECHNIK. Bachelorstudium

PLATZ FÜR KUNSTSTOFF- TECHNIK. Bachelorstudium PLATZ FÜR KUNSTSTOFF- TECHNIK. Bachelorstudium Kunststofftechnik. Das Bachelorstudium Kunststofftechnik ist Teil eines breiten Studienprogramms der Polymertechnologien und -wissenschaften an der JKU. Es

Mehr

FAKULTÄT FÜR INFORMATIK DER TU WIEN Wissenschaft und Technologie im Informationszeitalter

FAKULTÄT FÜR INFORMATIK DER TU WIEN Wissenschaft und Technologie im Informationszeitalter FAKULTÄT FÜR INFORMATIK DER TU WIEN Wissenschaft und Technologie im Informationszeitalter Österreichs größte Institution für Forschung und Lehre in Informatik und Wirtschaftsinformatik Gravitationszentrum

Mehr

Equality Challenges in Higher Education

Equality Challenges in Higher Education Equality Challenges in Higher Education Inhaltliche Dokumentation und Schlussfolgerungen aus der 8 th European Conference on Gender Equality in Higher Education Foliensatz erstellt durch die ÖGUT für FEMtech

Mehr

Info-Apéro Weiterbildung Abteilung Banking, Finance, Insurance

Info-Apéro Weiterbildung Abteilung Banking, Finance, Insurance Info-Apéro Weiterbildung Abteilung Banking, Finance, Insurance Building Competence. Crossing Borders. Prof. Dr. Suzanne Ziegler info.abf@zhaw.ch Herzlich willkommen Prof. Dr. Suzanne Ziegler Leiterin Abteilung

Mehr

Leitbild. Die Hochschule für angewandte Pädagogik ein leistungsfähiger Partner in sozialpädagogischen

Leitbild. Die Hochschule für angewandte Pädagogik ein leistungsfähiger Partner in sozialpädagogischen Leitbild Die Hochschule für angewandte Pädagogik ein leistungsfähiger Partner in sozialpädagogischen Handlungsfeldern Die Hochschule für angewandte Pädagogik leistet einen wirksamen Beitrag zur Professionalisierung

Mehr

Rankings Die Ergebnisse der RWTH Aachen in ausgewählten Hochschulrankings im Jahr 2016

Rankings Die Ergebnisse der RWTH Aachen in ausgewählten Hochschulrankings im Jahr 2016 Rankings 2016 Die Ergebnisse der RWTH Aachen in ausgewählten Hochschulrankings im Jahr 2016 Uni-Ranking der Wirtschaftswoche Ca. 500 Personalverantwortliche deutscher Unternehmen werden jedes Jahr darüber

Mehr

Digitale Wirtschaft und Arbeitswelt. Handlungsfelder und Prioritäten aus Sicht der österreichischen Sozialpartner

Digitale Wirtschaft und Arbeitswelt. Handlungsfelder und Prioritäten aus Sicht der österreichischen Sozialpartner Digitale Wirtschaft und Arbeitswelt Handlungsfelder und Prioritäten aus Sicht der österreichischen Sozialpartner BAD ISCHLER DIALOG 2015 Einleitung Zum Begriff der Digitalisierung Streng genommen wird

Mehr

HOCHSCHULE REUTLINGEN. Unsere Ziele für die Zukunft Struktur- und Entwicklungsplan 2017 bis 2021

HOCHSCHULE REUTLINGEN. Unsere Ziele für die Zukunft Struktur- und Entwicklungsplan 2017 bis 2021 HOCHSCHULE REUTLINGEN Unsere Ziele für die Zukunft Struktur- und Entwicklungsplan 2017 bis 2021 INHALTSVERZEICHNIS GRUSSWORT DES PRÄSIDENTEN 2 / 3 Liebe Leserinnen und Leser, Grußwort des Präsidenten Hochschule

Mehr

UNIVERSITY MEETS INDUSTRY

UNIVERSITY MEETS INDUSTRY UNIVERSITY MEETS INDUSTRY Forum für Lebensbegleitendes Lernen unimind 2018/19 Komplexität UNIVERSITY MEETS INDUSTRY Forum für Lebensbegleitendes Lernen University Meets Industry ist ein offenes Weiterbildungsprogramm

Mehr

MASTER OF SCIENCE IN WIRTSCHAFTS- PÄDAGOGIK WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

MASTER OF SCIENCE IN WIRTSCHAFTS- PÄDAGOGIK WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN MASTER OF SCIENCE IN WIRTSCHAFTS- PÄDAGOGIK WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN Mit 5.000 Studierenden ist der Fachbereich eine der größten wirtschaftswissenschaftlichen Lehr- und Forschungseinrichtungen Deutschlands.

Mehr

Auf dem Weg zum familienfreundlichen Betrieb

Auf dem Weg zum familienfreundlichen Betrieb Auf dem Weg zum familienfreundlichen Betrieb Hochschule Bremerhaven Geschichte Ursprung: Navigationsschule in Geestemünde, gegründet 1879 Als Fachhochschule gegründet 1975 1 Ansicht des Campus 6. BA Über

Mehr

Pressekonferenz am 24. Oktober 2012 Der ökonomische Nutzen der Universität Wien für den Raum Wien zur Studie Die Wertschöpfungseffekte der

Pressekonferenz am 24. Oktober 2012 Der ökonomische Nutzen der Universität Wien für den Raum Wien zur Studie Die Wertschöpfungseffekte der Pressekonferenz am 24. Oktober 2012 Der ökonomische Nutzen der Universität Wien für den Raum Wien zur Studie Die Wertschöpfungseffekte der Universität Wien für die Stadt Wien von Dr. Robert Musil (ÖAW,

Mehr

Chancen für Schleswig-Holstein und Europa. E-Learning. Prof. Dr. Rolf Granow. oncampus. November 06

Chancen für Schleswig-Holstein und Europa. E-Learning. Prof. Dr. Rolf Granow. oncampus. November 06 oncampus E-Learning Chancen für Schleswig-Holstein und Europa Prof. Dr. Rolf Granow November 06 Gliederung I oncampus@fh-lübeck E-Learning als Strategie II E-Learning-Studiengänge in der Praxis Vom Konzept

Mehr

Digitalisierung als Teil der Universitätsentwicklung Strukturen, Angebote und Ziele an der Universität Trier

Digitalisierung als Teil der Universitätsentwicklung Strukturen, Angebote und Ziele an der Universität Trier Digitalisierung als Teil der Universitätsentwicklung Strukturen, Angebote und Ziele an der Universität Trier Bianca Höfler-Hoang Leitung Koordinationsstelle E-Learning Heilbronn, 29. März 2019 Universität

Mehr

Bayerische Staatsregierung.

Bayerische Staatsregierung. Bayerische Staatsregierung www.zentrum-digitalisierung.bayern 20 neue Professuren Nachwuchsforschungsgruppen Themenplattformen Doktoranden - programm ZD.B GESCHÄFTSSTELLE Gründungsförderung und Förderung

Mehr

Kompetenz-und Dienstleistungszentrum für das Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften. Bologna Zukunft der Lehre

Kompetenz-und Dienstleistungszentrum für das Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften. Bologna Zukunft der Lehre Kompetenz-und Dienstleistungszentrum für das Lehren und Lernen in den Ingenieurwissenschaften Bologna Zukunft der Lehre Agenda Anforderungen an die Ingenieurausbildung Zielsetzung Forschungsfelder Dienstleistungsfelder

Mehr

Studium für umweltbewusste Bauingenieure

Studium für umweltbewusste Bauingenieure Powered by Seiten-Adresse: https://www.biooekonomiebw.de/de/fachbeitrag/aktuell/studium-fuerumweltbewusste-bauingenieure/ Studium für umweltbewusste Bauingenieure Umweltchemie, Ingenieurbiologie und Werkstofftechnologie

Mehr

Starker Start ins Studium: Verbesserung der Studieneingangsphase. Prof. Dr. Tanja Brühl Vizepräsidentin

Starker Start ins Studium: Verbesserung der Studieneingangsphase. Prof. Dr. Tanja Brühl Vizepräsidentin Starker Start ins Studium: Verbesserung der Studieneingangsphase. Prof. Dr. Tanja Brühl Vizepräsidentin Die Goethe-Universität auf einen Blick Gründung 1914 durch Frankfurter BürgerInnen Volluniversität

Mehr

Leitlinie zu Drittmittelforschung und forschungsbasiertem Wissens- und Technologietransfer

Leitlinie zu Drittmittelforschung und forschungsbasiertem Wissens- und Technologietransfer Leitlinie zu Drittmittelforschung und forschungsbasiertem Wissens- und Technologietransfer der Hochschule Hannover Präambel: Die Pflege und Entwicklung der Wissenschaften und Künste durch Forschung sowie

Mehr

INTERNATIONALE HOCHSCHULRANKINGS: VADEMECUM UND HOMEPAGE

INTERNATIONALE HOCHSCHULRANKINGS: VADEMECUM UND HOMEPAGE INTERNATIONALE HOCHSCHULRANKINGS: VADEMECUM UND HOMEPAGE Johannes Sorz, Universität Wien, Büro des Rektorats Wien, 01.02.2017 HINTERGRUND Absturz für Uni Wien im Times-Ranking (ORF.at, Okt. 2009) Ranking:

Mehr

Mastering Challenges of Life-Long Learning at Universities. Donau-Universität Krems. Die Universität für Weiterbildung.

Mastering Challenges of Life-Long Learning at Universities. Donau-Universität Krems. Die Universität für Weiterbildung. Mastering Challenges of Life-Long Learning at Universities Donau-Universität Krems. Die Universität für Weiterbildung. Krems ist DIE Universität für Weiterbildung. Eine der führenden europäischen Anbieterinnen

Mehr

Die Hochschule München Impulsvortrag Jahrestagung Bad Wiesseer Kreis

Die Hochschule München Impulsvortrag Jahrestagung Bad Wiesseer Kreis Die Hochschule München 2013 Impulsvortrag Jahrestagung Bad Wiesseer Kreis Die Hochschule München in Zahlen Über 17.000 Studierende 500 ProfessorInnen und ca. 660 MitarbeiterInnen 800 Lehrbeauftragte 4

Mehr

Horizon Das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Dr. Michalis Tzatzanis

Horizon Das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Dr. Michalis Tzatzanis Horizon 2020 Das Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (2014-2020) der EU Dr. Michalis Tzatzanis LEITMOTIVE FÜR HORIZON 2020 Ein einziges Programm, das drei bisher getrennte Programme/ Initiativen

Mehr

PLATZ FÜR FINANCE AND ACCOUNTING. Masterstudium

PLATZ FÜR FINANCE AND ACCOUNTING. Masterstudium PLATZ FÜR FINANCE AND ACCOUNTING. Masterstudium Finance and Accounting. Ziel des Masterstudiums Finance and Accounting ist die Vermittlung von vertiefendem Wissen mit einem praxisrelevanten Fokus sowohl

Mehr

Transferzentrums Technik Thüringen

Transferzentrums Technik Thüringen Konzept zum Aufbau eines Transferzentrums Technik Thüringen am Erfurter Kreuz Prorektor Wissenschaft, Projektleiter ThIMo, ThZM, FG- Leiter KFZ- Technik Seite 1 Regionale Industrie Erfolgsgeschichte Erfurter

Mehr

WIR BRINGEN ZUSAMMEN

WIR BRINGEN ZUSAMMEN ZENTRUM & LERNEN ERFOLG & CHANCEN WIR BRINGEN ZUSAMMEN THEMEN & VIELFALT GEORG PEHM Geschäftsführer Fachhochschule Burgenland STUDIUM & AKZEPTANZ ERFOLGE: WIR BRINGEN ZENTRUM&LERNEN ZUSAMMEN. Fachhochschule

Mehr

Forschung in der Steiermark

Forschung in der Steiermark 1 Forschung in der Steiermark KURZFASSUNG Strategie des Landes Steiermark zur Förderung von Wissenschaft und Forschung Leitbild: Shared space for science and innovation 1 2 Wissenschaft und Forschung:

Mehr

IFC. Visionen realisieren. Menschen vernetzen.

IFC. Visionen realisieren. Menschen vernetzen. IFC Visionen realisieren. Menschen vernetzen. 01 RÄUME Im Sommer 2018 öffnet das Innovations- und Forschungs-Centrum Tuttlingen der Hochschule Furtwangen (HFU) seine Tore. Es stellt ein Meilenstein in

Mehr

Das Open Science Labor der TIB

Das Open Science Labor der TIB Das Open Science Labor der TIB Etablierung von Kreativräumen (Cultural Labs, community-orientierte Makerspaces) Dr. Irina Sens Frühjahrssitzung der Sektion 4 im dbv 25. April 2018 Creative Commons Namensnennung

Mehr

STUDIENKENNZAHLEN. Inhaltsverzeichnis. 1. Rechtswissenschaftliche Fakultät

STUDIENKENNZAHLEN. Inhaltsverzeichnis. 1. Rechtswissenschaftliche Fakultät STUDIENKENNZAHLEN Inhaltsverzeichnis 1. Rechtswissenschaftliche Fakultät... 1 2. Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät... 2 3. Technisch- Naturwissenschaftliche Fakultät... 4 4. Medizinische

Mehr

50 Jahre Informatik Glückwunsch zu diesem erfreulichen Ereignis! Ich freue mich sehr, heute dabei zu sein und begrüße Sie herzlich hier in Garching!

50 Jahre Informatik Glückwunsch zu diesem erfreulichen Ereignis! Ich freue mich sehr, heute dabei zu sein und begrüße Sie herzlich hier in Garching! Sperrfrist: 12. Mai 2017, 14.00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort. Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Dr. Ludwig Spaenle, zum Festakt 50 Jahre Informatik

Mehr

Und was kommt nach dem Bachelor? Bachelorstudiengänge und die aufbauenden Masterstudiengänge an der TU Chemnitz

Und was kommt nach dem Bachelor? Bachelorstudiengänge und die aufbauenden Masterstudiengänge an der TU Chemnitz Und was kommt nach dem Bachelor? Bachelorstudiengänge und die aufbauenden Masterstudiengänge an der TU Chemnitz Fakultät für Naturwissenschaften B.Sc. Chemie B.Sc. Computational Science B.Sc. Physik B.Sc.

Mehr

Wieviel Steuerung verträgt die Internationalisierung?

Wieviel Steuerung verträgt die Internationalisierung? Wieviel Steuerung verträgt die Internationalisierung? Prof. Dr. Yasemin Karakaşoǧlu Konrektorin für Internationalität und Diversität Universität Bremen kon3@uni-bremen.de Internationalisierung an der Universität

Mehr