Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (IMF)
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- Katarina Roth
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1 Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (IMF) im Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg (MEPL III) Joachim Hauck Leiter der Abteilung Landwirtschaft Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg ELER nach 2020 Frau und Ehrenamt als Motor für Innovation Am Beispiel des baden-württembergischen Förderprogramms Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (IMF) Begleitveranstaltung des Deutschen LandFrauenverbands im Rahmen des Zukunftsforums des BMEL auf der Internationalen Grünen Woche Berlin, 24. Januar 2018
2 Strukturdaten Baden-Württemberg Zentrale Orte und Verflechtungsbereiche in BW Landesfläche km 2 50% LF, 38 % Wald 10,7 Mio. Einwohner 304 Einwohner / km 2 4 Regierungsbezirke: - 12 Regionen - 35 Landkreise - 9 Stadtkreise
3 Strukturdaten Landwirtschaft Die baden-württembergische Landwirtschaft ist kleinstrukturiert: landwirtschaftliche Betriebe,avon bäuerl. Familienbetriebe 1/3 Haupterwerbs, 2/3 Nebenerwerbsbetriebe Arbeitskräfte - davon Familienarbeitskräfte Landw. genutzte Fläche: 1,4 Mio. ha durchschnittliche Betriebsgröße: 34 ha Einkommen der landw. Betriebe bis zu 30 % unter Bundesdurchschnitt
4 Programmgebiet des MEPL III 70 Prozent der Landesfläche sind ländlicher Raum. 34 Prozent der Bevölkerung leben im ländlichen Raum. 15 Großstädte mit über Einwohner gehören nicht zum ländlichen Raum
5 Geschichte des Programms IMF Eingeführt in der Amtszeit von Landwirtschaftsministerin Gerdi Staiblin ( ). Die Ministerin brachte als Präsidentin des Landfrauenverbandes Südbaden Erfahrungen und Erkenntnisse aus der ehrenamtlichen Landfrauenarbeit mit. IMF ist seit 3 Förderperioden (seit 2000) ein EU-kofinanziertes und von der EU-KOM genehmigtes Programm des MEPL im Schwerpunkt der 2. Säule Lebensqualität im Ländl. Raum. IMF ist EU-weit das einzige ELER-Programm speziell zur Förderung von Frauen.
6 Was den Müttern der IMF besonders wichtig war Anknüpfung an die Rollen und Stärken der Frauen in landwirtschaftlichen Familienbetrieben als Mitunternehmerin, als Motor und Ideengeberin für Diversifizierung, als Managerin von zusätzlichen Betriebszweigen beim ehrenamtlichen Engagement.
7 und eine bessere Anerkennung der Leistungen der Frauen in der Landwirtschaft Frauen leisten mehr, als nach außen sichtbar ist, Projekte von Frauen haben eine hohe Nachhaltigkeit für den Betrieb und die Region, obwohl sie über weniger Kapital und unternehmerische Netzwerkstrukturen verfügen.
8 Frauenförderung in der ELER-VO Männer und Frauen sind gleichberechtigt ELER-VO sieht keine spezifischen Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen in ländlichen Gebieten vor. Ausnahme: thematisches Teilprogramme für Frauen in ländlichen Gebieten nach Art. 7 ( sehr komplexe Programmierung und Umsetzung). Lediglich Erwägungsgrund 17 [in Bezug auf Art. 19 Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe und sonstiger Unternehmen (M 06)]: Diese Maßnahme sollte auch den Unternehmergeist von Frauen in ländlichen Gebieten fördern.
9 Im Kontext mit EU Strategie Schaffung von intelligentem, nachhaltigem und integrativem Wachstum intelligent insbes. wirksamere Investitionen in Bildung, Forschung, Innovation, schnellerer Wissenstransfer nachhaltig insbes. Ressourceneffizienz und Beachtung des Tierwohls, Ausrichtung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft integrativ insbes. Schaffung von Arbeitsplätzen, Bekämpfung von Armut
10 Im Kontext mit den Zielen der 2. Säule Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Klimaschutz ausgewogene räumliche Entwicklung der ländlichen Wirtschaft einschließlich der Schaffung und des Erhalts von Arbeitsplätzen IMF deckt 2 von 3 Zielen
11 IMF stärkt ELER-Prioritäten 1 Wissenstransfer und Innovation 1a. Förderung der Innovation, der Zusammenarbeit und des Aufbaus der Wissensbasis in ländlichen Gebieten; 2 Wettbewerbsfähigkeit 3 Risikomanagement, Nahrungsmittelkette und Tierwohl 4 Ökosysteme 5 Klimaschutz und Ressourceneffizienz 6 Wirtschaftliche Entwicklung 6 a. Erleichterung der Diversifizierung, Gründung und Entwicklung von kleinen Unternehmen und Schaffung von Arbeitsplätzen IMF bedient 2 von 6 Prioritäten
12 ELER-konforme Herleitung SWOT-Analyse.Stärken in BW: geringe Arbeitslosigkeit, hohes Potential an erwerbsfähigen Frauen.Schwächen in BW: Fehlende Dienstleistungsangebote und einrichtungen (z.b. Kinderbetreuung) Abwanderung infolge schlechter Berufsperspektiven Eingeschränktes Angebot außerlandwirtschaftlicher Arbeitsplätze Zunahme der Altersarmut von Frauen im ländlichen Raum Handlungsbedarf Beschäftigungsmöglichkeiten für Frauen Zusammenarbeit im ländlichen Raum Erhalt und Ausbau vorhandener Infrastrukturen
13 Förderziele IMF Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Wohnortnähe Vereinbarkeit von Familie und Beruf Beitrag zur Attraktivität des ländlichen Raums für Frauen und Familien Sicherung einer ausreichenden Infrastruktur der Kinder- und Altenbetreuung neue Formen der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren, verbunden mit Beschäftigungsoptionen für Frauen
14 Förderziele IMF Unterstützung des sozialen und kulturellen Engagements von Frauen Förderung des Unternehmerinnengeistes Steigerung der Lebensqualität für alle Bewohner/-innen durch Frauenprojekte
15 3 IMF - Module Qualifizierungs- und Coachingmaßnahmen Existenzgründungen / Weiterentwicklungen von kleinen Unternehmen Netzwerkorganisationen
16 Modul: Qualifizierungs- und Coachingmaßnahmen Erschließung neuer Geschäftsfelder Gründung/Weiterentwicklung eines kleinen Unternehmens Wiedereinstieg in den Beruf Zugang zu Telearbeitsplätzen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Ressourceneffizienz von Geschäftsfeldern
17 Modul: Gründung u. Weiterentwicklung von kleinen Unternehmen (I) Kooperationen von Landwirtinnen mit Nichtlandwirtinnen. Nichtlandwirtinnen (z.b. Käseschmiede, Zwergenküche GmbH), die durch ihr Unternehmenskonzept zur Diversifizierung der Landwirtschaft oder zur Versorgung der ländlichen Bevölkerung beitragen und Arbeitsplätze für Frauen schaffen. MEPL III Gebietskulisse ist maßgebend (=Kommunen kleiner als Einwohnern.)
18 Modul: Gründung u. Weiterentwicklung von kleinen Unternehmen (II) Inhaberinnen von landw. Betrieben, Ehegattinnen und mithelfende Familienangehörige werden bei Gründung oder Weiterentwicklung vorrangig nach AFP gefördert. IMF greift bei o.g. Zielgruppe bei innovativen Projekten und Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze.
19 Modul: Neu gegründete Netzwerkorganisationen Netzwerkorganisationen müssen gemeinnützigen Charakter haben und allen Frauen offenstehen. Sie sind Plattformen für Frauen aus der Landwirtschaft und Nichtlandwirtinnen, um gemeinsam neue Geschäftsideen zu entwickeln und umzusetzen. Sie tragen zum sozialen Zusammenhalt in den Dörfern bei.
20 Zuwendungsvoraussetzungen Qualifizierungsmaßnahmen: Konzept, Kosten- u. Finanzierungsplan Qualifikation der Referenten/-innen Mindestteilnehmerzahl Mindestens 18, höchstens 225 Stunden Existenzgründungen Businessplan, Unternehmenskonzept, Kosten-, Finanzierungsplan Berufliche Vorbildung Netzwerkorganisationen (nur in ländlichen Gebieten) Konzept, Kosten- Finanzierungsplan
21 Fördermodule und Fördersätze Module Wer wird gefördert Fördersatz Coaching- /Qualifizierungsmaßnahmen Existenzgründungen oder Erweiterungen von kleinen Unternehmen in ländl. Gebieten und LEADER-Gebieten Träger von Qualifizierungsmaßnahm en Kooperationen von Landwirtinnen und Nichtlandwirtinnen 80 % LEADER: 90 % (de minimis) 40 %, EADER: 50 max Euro Netzwerkgründungen Neugegründete Netzwerkorganisationen 70 % Personalkosten über 4 Jahre 50 % Sachkosten über 4 Jahre
22 IMF-in LEADER-Gebieten Wo liegen die Unterschiede zum Mainstream? Höhere Fördersätze gibt es nur, wenn diese im Regionalen Entwicklungskonzept (REK) und der dort hinterlegten Fördersatztabelle ausgewiesen sind. Es gelten die Projekt-Auswahlkriterien, die die LEADER-AG verabschiedet hat, nicht Mainstream-Auswahlkriterien.
23 IMF-Förderweg Verwaltungsvorschrift und Mitteleinplanung: MLR, Referat 29 Frauen, Familie und Beruf Antragstellung und Bewilligung: Regierungspräsidien Auswahlverfahren - durch Priorisierung nach den vom Begleitausschuss beschlossenen Kriterien - durch Beschuss der LEADER- Aktionsgruppe
24 Projektauswahlkriterien Gründung Weiterentwicklung eines KMU oder eines Netzwerkes Wiedereinstieg in den Beruf nach Familienphase Schaffung von Telearbeitsplätzen (Home Office) Anpassung an den demographischen Wandel Anzahl der zusätzlichen Kooperationspartner Erschließung einer Marktnische Höhe des erwarteten Einkommensbeitrags
25 Beteiligung von Frauen bei Programmierung und Begleitung Beteiligung aller Frauenorganisationen an der Konsultation des MEPL III Jahresgespräche der Landfrauenverbände mit Leitung des MLR Im MEPL III-Begleitausschuss bilden die Nichtregierungsorganisationen Frauen eine von zehn repräsentativen Gruppen (Landfrauen, Landesfrauenrat) 19 von 70 Mitgliedern oder stellvertretenden Mitgliedern des MEPL BA sind weiblich
26 Bilanz IMF Existenzgründungen Rd. 470 Arbeitsplätze für Frauen im ländlichen Raum in neu gegründeten Netzwerken geschaffen vorwiegend in Teilzeitform Einsatz öffentlicher Mittel: 0,4 Mio. Euro Rd Frauen im Bereich der Diversifizierung qualifiziert neue Dienstleistungen und Produkte
27 Bilanz IMF-Qualifizierungen Anzahl der Qualifizierungsmaßnahmen: 147 (= 123 % gegenüber Zielsetzung im Indikatorplan) Anzahl der Teilnehmerinnen: (= 176 %) Anzahl der Ausbildungs- und Informationstage: (= 451 %) Quelle: Evaluierungsbericht des MEPL
28 Zwischenbilanz Förderperiode 2014 bis 2020 (Stand Januar 2018) Anzahl bewilligte Projekte: 54 - davon Qualifizierungen 36 - davon Existenzgründungen 16 - davon Netzwerke 2 Bewilligte Fördersumme 1,71 Mio
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35 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Facebook: Land.Frauen.Zukunft
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