Dokumentation: Gülsen Ceylan und Miriam Nicolai
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- Fabian Linden
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Transkript
1 Dokumentation: Gülsen Ceylan und Miriam Nicolai
2 Vorwort Ein gemeinsamer Fachtag am Ende des Semesters eröffnet Sport-LiV und Ausbildern die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen, gemeinsam Neues zu lernen und Theorie und Praxis zu verknüpfen. Darüber hinaus nutzten die Teilnehmer die Chance, sich über Erfahrungen in der Vermittlung motorischer Fertigkeiten auszutauschen und dabei selbst sportlich aktiv zu werden. Die folgenden Dokumentation versucht die angeführten Aspekte darzustellen.
3 Inhalt 1.! Typisierung sportlicher Fertigkeiten 1.1 Zu geschlossenen Fertigkeiten (Typ 1) 1.2 Zu offenen Fertigkeiten (Typ 4) 3.! Einstieg: Hypothesendiskussion 4.! Vermittlung offener Fertigkeiten am Beispiel Spielen 5.! Vermittlung geschlossener Fertigkeiten am Beispiel Hochsprung und Bodenturnen 6.! Rückmeldung zum Fachtag und Evaluation 7.! Literatur
4 1.! Typisierung sportlicher Fertigkeiten! Sportliche Fertigkeiten lassen sich nach BREHM (1993) in Abhängigkeit von der Variabilität und der Umfeldbedingungen in 4 Kategorien unterscheiden. Typ 1: Geschlossene Fertigkeiten (z.b. Leichtathletik) Typ 2: Konstante Umfeldanforderungen mit offenen Variationen (z.b. Turnkür) Typ 3 :Variable Umfeldbedingungen (z.b. Skifahren) Typ 4: Ständige Neuanpassung auf Gegner erforderlich; weitgehend offene Fertigkeiten (z.b. Spiel- und Kampfsportarten)
5 1.1 geschlossene Fertigkeiten (Typ 1)!!Genormte, fest definierte Grundfertigkeiten müssen in vielen Sportarten, z.b. Turnen, Schwimmen oder Leichtathletik, gekonnt werden.!!ihre Vermittlung beinhaltet Prozesse des Neulernens sowie der Automatisierung und Stabilisierung.!!Mögliche Vermittlungsmethoden: Ganzheitsmethode, Zergliederungsmethode, Kontrastmethode
6 1.2 offene Fertigkeiten (Typ 4)!!Variationen im Umfeld der Bewegung erfordern eine dauernde Neuanpassung der Fertigkeiten z.b. bei Mannschafts-/ Spielsportarten.!!Grundbewegungen bleiben die selben, die Bedingungen verändern sich.
7 2.! Einstieg: Hypothesendiskussion Offene Fertigkeiten (Fk.) vor geschlossene (LiV) oder geschlossene Fk. vor offene (Ausbilder)? Angeregt durch die Ausbilder ergab sich zu Beginn des Fachtags eine Diskussion über die Reihenfolge der Betätigung mit offenen bzw. geschlossenen Fertigkeiten: Hypothese der meisten LIV: Zunächst offene und dann geschlossene Fertigkeiten zu behandeln. Gegenhypotese der Ausbilder: Umgekehrt: erst geschlossene, dann offene Fertigkeiten zu behandeln.
8 2.Einstieg: Hypothesendiskussion Die Diskussion der LIV ergab zunächst eine Tendenz dafür, dass es besser sei, zunächst die Vermittlung offener Fertigkeiten am Beispiel des Spielens zu behandeln und anschließend die Vermittlung geschlossener Fertigkeiten an Beispielen des Turnens und der Leichtathletik. Neben der theoretisch geführten Diskussion gibt es natürlich auch die Möglichkeit, eine Hypothesen direkt hier in der Praxis zu erproben. Das Ergebnis findet der Leser am Ende der Dokumentation.
9 3.!Vermittlung offener Fertigkeiten am Beispiel Spielen Wir starteten mit den Vermittlungsprinzipien offener Fertigkeiten und einem innovativen Aufwärmen. Unsere Mit-LIV und Referenten Christopher Wilz und Michael Meyer schafften durch den Wechsel von praktischen Spiel- und kurzen theoretischen Phasen eine passende Belastungsgestaltung und eine sehr angenehme Lernatmosphäre.
10 Innovative Mannschaftsbildung und Aufwärmen Teambildung durch das Ziehen farbiger Karten! bunte Durchmischung aller LiV verschiedener Semester und der Ausbilder.
11 Statt langweiliger Kennenlern-Runde, Namenlernen in Bewegung! Durch das Rufen des eigenen Namens bei der Ballweitergabe lassen sich, wie wir alle aus der Bewegten Schule (vgl. Modul 5) gelernt haben, Worte schneller einprägen. So haben wir uns in dieser ersten Spielphase nicht nur aufgewärmt, sondern auch unser Namensgedächtnis geschult.
12 Sinnvolle Pausengestaltung Nach Phasen mit hoher Bewegungsintensität wurden Pausen für Zwischenbesprechungen und theoretische Erarbeitungsphasen genutzt, so wie man das auch im eigenen Sportunterricht umsetzen sollte.
13 Vermittlung offener Fertigkeiten: Spiel mit Variablen, wie z.b. mit variierendem Spielgerät und Variationen an Spielformen; das Spiel wurde! vom Wesentlichen zum Unwesentlichen,! vom Bekannten zum Unbekannten verändert und als weitere Steigerung der Komplexitätsgrad! von Einfach- zu Mehrfachanforderungen entwickelt..
14 Gemeinsam lernen! Mit den Ausbildern Dr. Thomas Woznik, Martin Lipinski und Michael Herkert konnten die LiV zahlreiche Bewegungserfahrungen sammeln.
15 4. Vermittlung geschl. Fertigkeiten am Beispiel Bodenturnen und Hochsprung Die Auswahl und Einteilung der Arbeitsgruppen für die Übungsstationen erfolgte nach dem negativen Neigungsprinzip, d.h. die LiV und die Ausbilder teilten sich auf 4 Stationen auf, welche n i c h t ihren Vorlieben und ihren Spezialgebieten entsprachen.
16 Methodische Prinzipien zur Vermittlung geschlossener Fertigkeiten! Die Vermittlung geschlossener Fertigkeiten kann nach folgenden Prinzipien erfolgen:!!prinzip der Verkürzung der Programmlänge!!Prinzip der Verringerung der Programmbreite!!Prinzip der Parameterveränderung!!Prinzip der Invariantenunterstützung
17 Erlernen des Hochsprungs Methode vom Korbleger zum Fosbury Flop auf der Basis von Praxiserfahrungen einer LIV: Nach einer Basketballeinheit kann der rhythmisierte Anlauf und der Sprung in die Höhe beim Korbleger als Vorübung für das Hochspringen dienen. Mit diesen Vorerfahrungen kommt das methodische Vermittlungsprinzip der Parameterveränderung zum Einsatz.
18 Das Greifen nach Gegenständen, die auf der Hochsprungmatte liegen, kann dabei helfen, in die Bogenspannung zu kommen. Unten sind verschiedene mehr oder weniger für das Hochspringen günstige Bewegungsposen beim Absprung und in der Flugphase abgebildet, welche den Leser zum Nachdenken anregen mögen.
19 Erlernen des Rads Von Rädern an Kreisbahnen hin zu... Als Vorübung sollen die Hände und Füße um einen Gymnastikreifen herum in zielführender Reihenfolge aufgesetzt werden. Um schrittweise die Beine höher in die Luft zu bringen, werden Keile in die Reifen gelegt.
20 zu Rädern an geraden Linien. Mittels visueller Hilfen (Kreidemarkierungen) werden die Hände in der richtigen Reihenfolge zu Boden geführt und das Rad auf einer Geraden ausgeführt. Die vorgestellte Übungsfolge folgt damit dem methodischen Vermittlungsprinzip der Parameterveränderung.
21 Erlernen des Handstands Durch Orientierungsvorgaben (Kreidemarkierungen) und bewegungsführende Hilfen (Hilfestellung) kann das Erlernen des Handstands unterstützt werden. Für die verschiedenen Lernausgangslagen können passenden Übungen angeboten werden: Vom eigenständigen Hochkrabbeln in den Handstand an der Wand ( Krabbelhandstand), dem Handstand gegen einen Weichboden an der Wand bis in den richtigen Handstand mit und ohne Helfergriffen klappte es gegen Ende bei vielen fast von alleine.
22 und jetzt ganz alleine!
23 Erlernen der Rolle vorwärts! Als unterstützende Hilfe, um den Kopf beim Rollen zur Brust zu nehmen, kann vom Übenden eine Packung Taschentücher mit dem Kinn festgehalten werden. Mit der richtigen Hilfestellung kann die Rolle über das Aufsetzen im Schulter-Nackenbereich bspw. auf einem Kasten ausgeführt werden, wobei der Kasten der Hilfestellung die Arbeit erleichtert.
24 Ein erhöhter Boden (schiefe Ebene) führt zu einer automatischen und notwendigen Streckung der Beine zu Beginn der Bewegung. Nach dem Anhocken am Ende der Rollbewegung kann der Rollende die Drehgeschwindigkeit nutzen, um nach der Rolle wieder problemlos in den Stand zu kommen. Als methodisches Vermittlungsprinzip kommt hier ebenfalls das Prinzip der Parameterveränderung zum Einsatz.
25 Nach so einem langen aktiven Tag wollten wir uns gerade ein wenig Pause gönnen, wurden aber gleich wieder von Herrn Lipinski aufgescheucht. "
26 !"##$%&'&()*&$ und zu guter Letzt die Ausbilderrollen!"##$+#,$-./(&*$
27 5. Rückmeldung und Evaluation Abschließend konnten die eingangs aufgestellten Hypothesen (Reihenfolge der Vermittlung von geschlossenen und offenen Fertigkeiten) eindeutig zu Gunsten der Gegenhypothese der Ausbilder durch die gemachten Praxiserfahrungen entschieden werden, denn die Vermittlung der offenen Fertigkeiten am Bsp. des Spielens erforderte erhebliche konditionelle Fähigkeiten, die das anschließende Lernen geschlossener Fertigkeiten beieinträchtigten Die Rückmeldungen zum Fachtag finden sie auf der nachfolgenden Folie. links: Abschluss des Fachtages.
28 5. Rückmeldung und Evaluation!!abwechslungsreich!!interessant!!guter Praxisbezug!!Theorie aus Praxis erschlossen!!bewegungsintensiv!!optimale Lernbedingungen!!LiV aller Semester konnten sich kennenlernen! Prima!!!
29 Dank Herrn Herkert hatten wir optimale Bedingungen an der Lindenau-Schule in Großauheim. 0&"1"($+2(*3$
30 6. Literatur!! Brehm, Walter (1989). Wie lehrt man offene Fertigkeiten? In: Bielefelder Sportpädagogen. Methoden im Sportunterricht (S ) Schondorf: Hofmann.!! Achtergarde, F. (2007). Selbstständiges Arbeiten im Sportunterricht. Ein Sportmethodenhandbuch. Aachen: Meyer & Meyer.!! Pollmann, D. (2000). Wie lehrt man schwierige Fertigkeiten? methodik06/methoden_pollmann_%20ws0405.pdf (abgerufen am )!! Roth, K. (2003). Wie lehrt man schwierige geschlossene Fertigkeiten. In: Bielefelder Sportpädagogen. Methoden im Sportunterricht (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport, Band 96, S ). Schorndorf: Hofmann.!! Timmermann, H. (2001). Gerätturnen. Technik und Methodik. Wiebelsheim: Limpert.
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