F R A N Z I S K A N E R G Y M N A S I U M K R E U Z B U R G I N G R O ß K R O T Z E N B U R G

Transkript

1 Fachtag Turnen F R A N Z I S K A N E R G Y M N A S I U M K R E U Z B U R G I N G R O ß K R O T Z E N B U R G Achim Eicker & Paul Holdefehr

2 Gliederung Zum Aufwärmen im Turnen Bodenturnen Hinführung zur Rolle vorwärts Hinführung zum Handstand Hinführung zum Rad Sprung Hinführung zur Sprunghocke

3 Zum Aufwärmen im Turnen Das Aufwärmen beim Turnen kann unter Einbezug von Geräten stattfinden. Eine Möglichkeit ist es, mit Klebepunkten Stellen auf dem Hallenboden zu markieren, auf die die Schülerinnen und Schüler anschließend Matten und/oder Geräte positionieren. Ergänzt durch verschieden Kästen oder auch weitere Geräte (z.b. Schwebebalken), entsteht schnell ein kleiner Geräteparcours.

4 Zum Aufwärmen im Turnen Ein solcher Geräteparcours kann auf mehrfache Weise zum Aufwärmen genutzt werden: Zunächst läuft die Lehrkraft vorweg, die Schülerinnen und Schüler folgen. Hier sollten zur Analyse der Lernausgangslage turnerische Elemente wie die Vorwärtsrolle miteinbezogen werden. Anschließend kann die Führung jeweils an eine Schülerin/einen Schüler weitergegeben. Abschließend kann Fangen gespielt werden, wobei der Hallenboden nicht berührt werden darf. Der letzte Gefangene wird jeweils neuer Fänger. Schnell wurde deutlich: Diese Form des Aufwärmens benötigt keinen Geräte-Mehraufwand, kaum weiteren organisatorischen Aufwand und macht viel Spaß!

5 Bodenturnen Rolle vorwärts Nach dem Aufwärmen wurde die Rolle vorwärts thematisiert. Hauptproblem bei Schülerinnen und Schülern ist oftmals, dass es ihnen nicht gelingt, nach der Rolle wieder in den Stand zu gelangen. Die Hauptursache hierbei ist ein zu geringer Abdruckimpuls mit anschließendem Strecken und Beugen der Beine. Diese Bewegung muss von vielen SuS gelernt werden.

6 Bodenturnen Rolle vorwärts Als Vorübung sollten die Schülerinnen und Schüler die Rolle vorwärts zunächst mit Hilfestellung ausführen. Zur Vereinfachung der Hilfestellung werden zwei große Kästen längs aneinandergestellt und seitlich durch Matten abgesichert. Nun können an den Querseiten zwei Personen unterstützend helfen: Eine Hand sollte dabei im Nacken des Turnenden die Rotationsbewegung des Kopfes auf die Brust führen. Die andere Hand setzt am Oberschenkel an und unterstützt somit die Rotationsbewegung um die Körperbreitenachse.

7 Bodenturnen Handstand Unter Anleitung von Frau Peetz erprobten und analysierten wir Übungsformen, die als methodische Hilfen zum Erlernen des Handstands genutzt werden können. Grundsätzlich müssen Turnende für den Handstand über eine ausreichende Stützkraft und Körperspannung verfügen! Insgesamt führten wir fünf Vorübungen zum Handstand durch (vgl. Bilder unten), die auf den nachfolgenden Seiten genauer erläutert werden.

8 Handstand 1. Vorübung Die erste Vorübung soll insbesondere die Überkopferfahrung ermöglichen. Dafür legt sich der Turnende bis zur Hüfte längs auf einen großen Kasten und stützt sich mit den Händen auf der Matte vor dem Kasten ab. Die beiden Helfenden stehen seitlich zum Turnenden und heben die gestreckten Beine in die Senkrechte an (Klammergriff am Oberschenkel). Hierbei sollte insbesondere auf Körperspannung und das Vermeiden eines Hohlkreuzes geachtet werden.

9 Handstand 2. Vorübung Die zweite Vorübung wird an einer senkrechten Weichbodenmatte geturnt, die durch weitere Matten am Boden gesichert sein muss: a) Krabbelhandstand an der Wand entlang (beginnend aus der Hocke, um ein Hohlkreuz zu vermeiden) b) Krabbelhandstand mit gestreckten Füßen c) Krabbelhandstand mit gestrecktem Körper. Die Hände nach und nach näher an der Matte aufsetzen!

10 Handstand 3. Vorübung Bei der dritten Vorübung zum Handstand soll der Turnenden einen Handstand an die Weichbodenmatte ausführen und wird dabei gesichert. Die Bewegung sollte mit einem großen Schritt eingeleitet, der Blick auf die Hände gerichtet und die Beine gestreckt werden. Die Helfenden sollten die Bewegung von Beginn an mitgehen und seitlich mit einem Klammergriff am Oberschenkel sichern.

11 Handstand 4. Vorübung Als vierte Vorübung sollten Schülerinnen und Schüler einen Scherhandstand ausführen. Dabei befinden sich die Hände von Anfang an am Boden, das Schwungbein wird gestreckt in Richtung Handstand geschwungen, in der Luft werden die Beine gewechselt und das Schwungbein wird zum Standbein. Diese Übung wird mehrfach wiederholt. Dabei sollte versucht werden, jedes Mal etwas höher zu schwingen und somit die Senkrechte zu erreichen.

12 Handstand 5. Vorübung Als abschließende Vorübung kann der Handstand am Boden mit drei Helfenden ausgeführt werden. Dabei stehen zwei Helfende seitlich zum Turnenden und sichern erneut durch den Klammergriff am Oberschenkel (Bewegung antizipieren!). Der dritte Helfende steht frontal zum Turnenden. Er kann somit ebenfalls ein Überfallen verhindern und dient als optische Orientierung, denn der Turnende sollte seine Hände beim Handstand so nahe wie möglich vor den Füßen des frontal stehenden Helfers aufsetzen.

13 Bodenturnen Rad Der Handstand eignet sich gut, um zum Rad überzuleiten. Der Turnende sollte bei einer ersten Vorübung den Scherhandstand ausführen und beim Aufsetzen der Hände auf dem Boden ein T bilden. Dadurch wird automatisch eine Rotation um die Körperlängsachse eingeleitet. Hinweis: Beim Rad sollten stets beide Seiten eingeübt werden!

14 Bodenturnen - Rad Das Erlernen des Rads kann auch durch eine visuelle sowie taktile Hilfe unterstützt werden. Hierzu wird eine Zauberschnur durch zwei Personen quer zum Bodenläufer gespannt.

15 Sprunghocke Bei der Hinführung zur Sprunghocke kann auf folgende methodische Übungsreihe zurückgegriffen werden: a) Einüben von Anlauf und Absprung b) Sprünge auf einen Mattenberg c) Erläuterung und Erprobung der Hilfestellung (Klammergriff am Oberarm, Antizipation der Bewegung) d) Aufhocken auf einen großen Kasten e) Schwingen in einer Kastengasse f) Sprung durch eine Kastengasse mit Medizinbällen (+ Hilfestellung) g) Sprunghocke mit Hilfestellung

16 Literatur Gerling, Ilona E. (2014): Basisbuch Gerätturnen. Von Bewegungsgrundformen mit Spiel und Spaß zu Basisfertigkeiten. 8. Auflage. Aachen: Meyer & Meyer. Leirich, Jürgen (u.a.) (2007): Turnen an Geräten. Strukturelle Systematik, Terminologie Boden und Sprung. Schorndorf: Hofmann. Macha, Alexandra: Ratschlag zum Radschlag. In: Sportpraxis 2009/11 und 12, S Scharenberg, Swantje (2009): Gerätturnen in der Oberstufe wie vorgehen, wenn Voraussetzungen fehlen? In: Sportpraxis, 2009/50, S Schmidt-Sinns, Jürgen (2006): Mit Sicherheit helfen Attraktives Turnen für alle. In: Sportpraxis, 2006/47, S Schmidt-Sinns, Jürgen (2006): Mit Sicherheit helfen Attraktives Turnen für alle. Teil 2. In: Sportpraxis, 2006/47, S Fachtag Helfen und Sichern im Turnen 2009, unter Fachtag Turnen & Trampolin 2012, unter Fachtag Turnen 2013, unter _und_rad.pdf (Methodik Handstand und Rad) (Vorübungen und Hilfestellungen zum Turnen an Geräten)