Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen

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1 Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen Das BQFG (Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz) Das Netzwerk IQ wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit.

2 BQFG (Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz): Worum geht es? Fachkräftemangel gefährdet Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland Viele Ausländer mit hoher Berufsqualifikation sind arbeitslos oder unterwertig bzw. fachfremd beschäftigt BQFG ermöglicht den Zugang zum bislang ungenutzten Potential an Fachkräften mit ausländischem Berufsabschluss 2

3 BQFG - Kernpunkte Regelt Verfahren und Kriterien für die Prüfung der Gleichwertigkeit der im Ausland erworbenen Qualifikationen mit dem deutschen Referenzberuf Fällt als neues Bundesgesetz in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Dient der besseren Nutzung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen für den deutschen Arbeitsmarkt, um eine qualifikationsnahe Beschäftigung zu ermöglichen Für die reglementierten Berufe (Voraussetzung für bestimmte Berufstätigkeit) gilt das jeweilige Fachrecht (z. B. für Krankenpfleger das Krankenpflegergesetz) 3

4 BQFG Was ist neu? Rechtsanspruch auf Verfahren Anspruch für 350 Ausbildungsberufe Ausweitung für reglementierte Berufe Einheitliche Kriterien und Verfahren Abgeschlossene Berufsausbildung im Ausland Entscheidend sind Keine wesentliche Unterschiede Bearbeitungszeitraum: 3 Monate (ab ) Unabhängigkeit von Staatsangehörigkeit Entscheidend ist nur die Qualität (Inhalt und Dauer) der Berufsausbildung oder beruflichen Weiterbildung Anträge aus In- und Ausland möglich Aus Ausland: Absicht der Erwerbstätigkeit im Inland muss dargelegt werden Attraktivität Deutschlands als Arbeitsort wird erhöht 4

5 Allgemeines Verfahren nach dem BQFG Antragsteller kontak-ert zuständige Stelle Beratung Übergabe Checkliste und Formulare Ersteinschätzung Referenzberuf Antragsteller stellt Antrag und reicht Unterlagen bei zuständiger Stelle ein Prüfung der Antragsberech-gung Formelle Überprüfung des Antrages Ggf. Nachforderung Eingangsbestä-gung 1 Monat Gleichwer-gkeitsprüfung durch zuständige Stelle 3 Monate ab Vorlage nach Eingang vollständiger Unterlagen (ab ) Gibt es wesentliche Unterschiede zum Referenzberuf? Gibt es Abweichung von Inhalt und Dauer der Ausbildung? Kein Ausgleich durch Berufspraxis oder sons-ge Befähigungsnachweise Ergebnisbescheid Bescheid an Antragsteller mit Hinweis auf fehlende Qualifika-on Nicht reglemen-erte Berufe: Darlegung vorhandener Qualifika-onen sowie wesentlicher Unterschiede Reglemen-erte Berufe: Beschreibung von Maßnahmen zum Ausgleich der Unterschiede Gleichwertigkeitsbescheid

6 Gleichwertigkeitsprüfung Gibt es wesentliche Unterschiede zu dem Referenzberuf? Nein Gleichwertigkeitsbescheid wird erstellt Ja, Unterschiede zum Referenzberuf sind vorhanden Bescheid erhält: Vorhandene und fehlende Qualifikationen (Darlegung der wesentlichen Unterschiede) Bei reglementierten Berufen: Maßnahmen, durch die die wesentlichen Unterschiede ausgeglichen werden können. 6

7 Vorzulegende Unterlagen durch den Antragsteller Tabellarische Aufstellung von Ausbildungsgängen und Erwerbstätigkeiten in deutscher Sprache Identitätsnachweis (Personalausweis, Reisespass), Original oder beglaubigte Kopie Im Ausland erworbene Ausbildungsnachweise (Abschluss-, Prüfungszeugnisse), Original oder beglaubigte Kopie, Übersetzung Nachweise über Berufserfahrungen (Form wie oben) Sonstige Befähigungsnachweise (Form wie oben) Erklärung, dass bislang noch kein Antrag auf Feststellung der Gleichwertigkeit gestellt wurde. Übersetzungen von öffentlich bestelltem oder vereidigtem Dolmetscher oder Übersetzer. 7

8 Allgemeines Verfahren nach dem BQFG Antrag (aus dem In- oder Ausland) Eingang bei zuständiger Stelle u.a. IHK, HwK, LwK Prüfung der Antragsberechtigung im Ausland erworbener Ausbildungsnachweis Bei Auslandsanträgen: Erwerbsabsicht Eingangsbestätigung Prüfung der Vollständigkeit der Unterlagen ggf. Nachforderung fehlender Unterlagen Hinweis auf Beginn 3-Monatsfrist Festlegung Referenzberuf vergleichbarer Referenzberuf Gleichwertigkeitsprüfung -> Wesentliche Unterschiede? Bescheid 8

9 Aufgaben der regionalen zuständigen Stelle über das BQFG hinaus Erläuterung des Verfahrens Ersteinschätzung des Referenzberufs Ansprechpartner und Organisation von Nachqualifizierungsmaßnahmen Beratungsgespräche zu Weiter und Teilqualifizierung oder außerordentlicher Prüfungszulassung, sog. Externenprüfung Beratung potenzieller Arbeitgeber 9

10 Vielen Dank! 10

11 IQ Netzwerk Baden-Württemberg Informationsveranstaltung zum Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) / Anerkennungsgesetz Zusammenarbeit der Erstberatungsstellen mit den zuständigen Stellen Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, Hüseyin Ertunç, Interkulturelles Bildungszentrum Mannheim ggmbh Das Netzwerk IQ wird gefördert durch:.

12 Netzwerk Integration durch Qualifizierung (IQ) Förderprogramm zur Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von erwachsenen Migrantinnen und Migranten Bundesweites Programm mit 16 regionalen Netzwerken, darunter das IQ Netzwerk Baden-Württemberg Gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Bundesministerium für Bildung und Forschung und von der Bundesagentur für Arbeit 1

13 IQ Netzwerk Baden-Württemberg Schwerpunkte Erstanlaufstellen bei der Beratung zu Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen Informationsveranstaltungen und Schulungen für Arbeitsmarkteinrichtungen Entwicklung und Durchführung von Anpassungs- und Nachqualifizierungen Aufbau und Entwicklung von Netzwerken zur Arbeitsmarktintegration 1

14 IQ Netzwerk Baden-Württemberg Erstanlaufstellen zur Anerkennungsberatung: Beratungsstellen in Mannheim und Stuttgart Information zum Thema Anerkennung von ausländischen Abschlüssen Verweisberatung und Begleitung von Migranten/innen im Anerkennungsprozess 1

15 IQ Netzwerk Baden-Württemberg Was umfasst die Erstberatung zu Anerkennung ausländischer Abschlüsse? Klärung des Anliegens und Prüfung des Anspruchs auf eine Gleichwertigkeitsprüfung Allgemeine Beratung zum Anerkennungsverfahren Sichtung von Zeugnissen und Dokumenten Unterstützung bei der Recherche nach amtlich beeidigten Übersetzern/innen Vorprüfung eines in Frage kommenden Referenzberufes Unterstützung bei der Zusammenstellung der Antragsunterlagen Verweis an die zuständige Anerkennungsstelle Unterstützung im weiteren Antragsverfahren (Erläuterung von Bescheiden etc.) Verweis an weitere Arbeitsmarkteinrichtungen und Beratungsangebote 1

16 IQ Netzwerk-Baden Württemberg Kooperationspartner in Mannheim / Rhein-Neckar Interkulturelles Bildungszentrum Mannheim ggmbh Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald Arbeitsagentur Mannheim Jobcenter Mannheim Stadt Mannheim (Integration, Wirtschaftsförderung, Kontaktstelle Frau und Beruf) Mannheimer Abendakademie DB Training und Consulting 1

17 Kontakt zur Erstberatungsstelle in Mannheim: Interkulturelles Bildungszentrum Mannheim ggmbh Maryam Shariat-Razavi Lortzingstr Mannheim Tel E- Mail: maryam.shariat@ikubiz.de 1

18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Fragen zum IQ Netzwerk Baden-Württemberg? Hüseyin Ertunç Interkulturelles Bildungszentrum Mannheim ggmbh Lortzingstr Mannheim Tel E- Mail: hueseyin.ertunc@ikubiz.de 1

19 Anpassungs- und Nachqualifizierung im Rahmen von BQFG Das Netzwerk IQ wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Bundesagentur für Arbeit. 19

20 Wo setzt die Anpassungs- bzw. Nachqualifizierung an? 2 Anwendungsbereich Dieses Gesetz gilt für die Feststellung der Gleichwertigkeit NEU: Berufserfahrung wird berücksichtigt Bescheid über Gleichwertigkeit KEIN Erhalt eines deutschen Gesellen- oder Meisterbriefs Schriftlicher Bescheid. Ablehnender Bescheid vorhandenen Berufsqualifikationen sowie wesentliche Unterschiede werden dargelegt.» Wesentliche Unterschiede, z. B. Inhalt und Dauer der Ausbildung 20

21 BQFG unterscheidet zwischen NICHT REGLEMENTIERTE BERUFE Alle Ausbildungsberufe Zulassungsfreie Berufe Der Bescheid wird eine Rechtsbehelfsbelehrung beinhalten REGLEMENTIERTE BERUFE Ausübung ist an den Besitz bestimmter Berufsqualifikationen gebunden Meister im Handwerk Zulassungspflichtige Handwerke; Anlage A HwO Besonderheit bei den reglementierten Berufen Darlegung durch welche Maßnahmen die wesentlichen Unterschiede ausgeglichen werden können ( 11) BQFG regelt den Rechtsanspruch auf Ausgleichsmaßnahmen ABER: kein Anspruch auf Finanzierung 21

22 Reglementierte Berufe Fachtheorie Praxis Meister Berufs- und Arbeitspädagogik Wirtschaft und Recht Separate Gleichstellung von jedem einzelnen Teil 22

23 Reglementierte Berufe Adäquates Beratungsverfahren der Kammern Was ist das Ziel? Selbstständigkeit in Beratung wird Lehrlinge ausbilden nach Alternativen Zugang zur Hochschule gesucht! Ansehen 23

24 Reglementierte Berufe 11 Ausgleichsmaßnahmen Ausgleich der wesentlichen Unterschiede durch Anpassungslehrgang (mit Bewertung) Ablegen einer Eignungsprüfung die vorhandenen Berufsqualifikationen sind dabei zu berücksichtigen Inhalt der Ausgleichsmaßnahmen ist auf die festgestellten wesentlichen Unterschiede zu beschränken. Wahlmöglichkeit zwischen der Absolvierung eines Anpassungslehrgangs und dem Ablegen einer Eignungsprüfung 24

25 Bereits abgeschlossene Projekte der HWK Mannheim Nachqualifizierung von Frisören Teilnehmer Friseure mit türkischem Migrationshintergrund Teilweise mit ausländischen Abschluss im Friseurhandwerk Zulassung für die Externenprüfung vorhanden Vollzeit berufstätige und auch selbstständige Teilnehmer Aufbau der Maßnahme Ziel: Externenprüfung 2-3 x Abends wöchentlich Theorie oder Praxisunterricht in Betrieben) Weiterbildungsbegleitende Hilfen Mischfinanzierung (auch 25

26 Was macht die Handwerkskammer Mannheim heute schon? Pilotprojekt im Rahmen von BQFG In Zusammenarbeit mit» IHK» Bundesagentur für Arbeit» ARGE verschiedene Berufsbilder Heterogene Gruppe» Facharbeiterebene/Gesellen» Reglementierte Berufe/Selbstständige/Meister Ziel: Berufsabschluss/Ausübungsberechtigung 26

27 Serviceleistungen der Handwerkskammer Mannheim Beratung für eine passgenaue und individuelle Qualifizierung Erhebung des Qualifizierungsbedarfs Einbeziehung von familiären und sozialen Faktoren Arbeitsumstände Verweisberatung» Integrationskurse» Agentur oder Jobcenter Vernetzung mit den beteiligten Stellen 27

28 Serviceleistungen der Handwerkskammer Mannheim KEINE Homogene Gruppen Individuelle Planung Teilnehmer SGB III, SGB II Arbeitnehmer Andere Finanzierungsmöglichkeiten Qualifizierung in Betrieben Prozessbegleitung Weiterbildungsbegleitenden Hilfen Volle Gleichwertigkeit 28

29 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 29