ALLE MITNEHMEN? Leichter gesagt als getan. Wie können Beteiligungsprozesse im Bildungsbereich gelingen?
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- Johann Müller
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1 ALLE MITNEHMEN? Leichter gesagt als getan. Wie können Beteiligungsprozesse im Bildungsbereich gelingen? Jan-Hendrik Kamlage Forschungsbereich: PartizipationsKultur Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) Goethestraße Essen Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
2 Gliederung 1. Beteiligung & Partizipation 2. Sozialer und technischer Wandel 3. Inklusion als Norm 4. Wege heterogener Beteiligung 5. Potentiale & Herausforderungen 2 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
3 1 Beteiligung und Partizipation
4 Engagement: eine Übersicht Partizipation/Teilhabe pol. Beteiligung Freiw. Engagement/Ehrenamt konventionell unkonventionell Organisationsgebundenes Engagement in Vereinen, Bürgerinitiativen, Verbänden Wählen, Parteienmigliedschaften, Abstimmungen, Petitionen Demonstrationen, Leserbriefe, Flashmobs, Boykotte, s Freiwillige Aktivitäten Nicht organisationsgebundene Aktivitäten in Nachbarschaftshilfen, informellen Gruppen
5 Dialogorientierte Beteiligung Beteiligungsprozesse: Bürgerinnen, Experten, Verwaltung, Politik und Wirtschaft kommen zusammen Austausch von Argumenten Ziel gemeinschaftliche Willensbildung und konsensuale Entscheidungsfindung/Vorbereitung. Abwägen alternativer Positionen unter der Prämisse, andere Standpunkte zu berücksichtigen Face-to-Face und Online- Beteiligungsmöglichkeiten 5 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
6 Formen der Bildungsbeteiligung Anzahl der Teilnehmenden Online-Konsultationen Informationsveranstaltung Elternabende 21-Century Town Hall Meeting Schülerparlamente Bildungsräte Bildungsinitiativen Elternvereine Quartiersarbeit Elternbeiräte/Schülervertretung Informieren konsultieren Co-governance Selbstorganisation 6 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
7 2 Sozialer und technischer Wandel
8 Sozialer Wandel Pluralisierung/ Ungleichheit des Lebens Bildungsexpansion Beteiligungserwartung 8 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
9 Sozialer Wandel Bildungsexpansion Prozess der zur Aneignung höhere Bildungsabschlüsse breiter Bevölkerungsschichten in der Gesellschaft Flächendeckender Ausbau der Universitäten/Fachhochschulen 1990: : 385 steigende Abiturientenzahlen: 25,5 % (geb ) 42,1 % (geb ) Kritische Bewertung politische Akteure Anspruchshaltung an Politik wächst 9 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
10 Sozialer Wandel Ausdifferenzierung der Gesellschaft 10 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
11 Sozialer Wandel Ausdifferenzierung der Gesellschaft Gesellschaftliche Klassen und Schichten lösen sich auf traditionelle Wert- und Lebensvorstellungen verlieren an Einfluss die soziale Spaltung nimmt zu Pluralisierte Lebensstile- und Verhältnisse in unterschiedlichen sozialen Milieus Soziale Milieus in München 11 Workshop Wir sind Nachbarn
12 Sozialer Wandel Ungleichheit als strukturelles Problem und Wirkungen auf Beteiligung Zunahme von sozialer Ungleichheit Segregation in räumliche soziale Milieus selbstverstärkende, kumulative Faktoren Demokratie der Besserverdienenden komplexe Lebenslage führt zu geringer Beteiligung in sozialen Räumen wenig Ressourcen zur politischen Beteiligung Kulturen der Nicht-Beteiligung und Radikalisierung 12 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
13 Sozialer Wandel Beteiligungserwartung nimmt zu 89 % der BürgerInnen wünschen sich mehr Information Acht von zehn Deutschen wünschen sich mehr Mitsprachemöglichkeiten für die BürgerInnen 65 % der Bevölkerung würden bei Diskussionsveranstaltungen mitmachen, 51% würden sich auch online beteiligen 49% würden für ein solches Engagement ihre Freizeit opfern Engagement verändert sich: kurzfristig, projektorientiert und persönlich 13 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
14 3 Inklusion
15 Inklusion als Norm Normativer Anspruch in zwei Varianten a) Zugang Einbeziehung aller relevanten Argumente, Informationen und Fakten Alle relevanten Akteure sollen die Möglichkeit besitzen ihre Argumente darzulegen b) Prozess: Diskursive Teilhabe Möglichkeiten zur Teilnahme im Prozess 15 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
16 4 Wege heterogener Beteiligung
17 Sozialer Wandel Mit welcher Teilnehmendenstruktur sind Beteiligungsverfahren konfrontiert? Heterogene/s/r Altersstruktur sozialer Hintergrund Bildungsniveau Interessen Betroffenheit Beteiligungserwartung und -erfahrung zeitliche Ressourcen 17 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
18 Beteiligung und Inklusion Normativer Anspruch in zwei Varianten Zugang Prozess Rekrutierung Selbstselektion Zufallsauswahl Gezielte Auswahl Quartiersarbeit Teilhabe Prozessgestaltung Moderation 18 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
19 Vorteile Nachteile Rekrutierungsmechanismen Selbstselektion Zufallsauswahl Gezielte Auswahl Quartiersarbeit Offen für alle Interessierte Geringe Kosten/Aufwa nd Heterogenität der Teilnehmenden Geschichtete Auswahl spricht unterrepräsentier te Gruppen an Offen für alle Interessierte Ansprache und Anreize für weniger beteiligungsaf fine Gruppen Zielgruppens pezifisches Angebot Vertrauen Langfristige Strategie Überrepräsen tation bestimmter Milieus teilnahme Betroffener reine Zufallsauswahl: überproportional e Teilnahme bestimmter Gruppen Zeit- und Kostenaufwän dig Zeit und Kostenaufwä ndig 19 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
20 5 Potentiale und Herausforderungen
21 Gut gemachte Bürgerbeteiligung Partizipationskultur Geeignete Partizipationsmethode Gestaltungsspielraum & Rückgebundenheit Partizipatorisches Hexagon Transparenz Publizität Inklusion 21 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
22 Potentiale dialogorientierter Beteiligung selbstgestaltete Räume steigern die Lebensqualität Ressourcen (Kreativität, Geld, Zeit) mobilisieren Selbstermächtigung, Identifikation & Gemeinschaftssinn Qualität der Entscheidungen (Wisdom ofthe crowd) Bearbeitung von öffentlichen Konflikten Parteipolitische Blockaden Legitimation für schwierige Entscheidungen demokratische Kultur fördern 22 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
23 Herausforderungen Gute Beteiligung erfordert faire & gerechte Prozesse gute Prozesse kosten Geld Integration von Bürgern/Experten/organisierten Interessen Kontextsensibles/ passgenaues Prozessdesigns abgestimmte Mischung online und face-to-face sowie Kampagne 23 Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Jan-Hendrik Kamlage Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI) Goethestraße Essen Großstadtnetzwerk der Transferagentur für Großstädte
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