Neue Bürgergesellschaft Repräsentative Demokratie und Bürgerbeteiligung
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- Angela Hummel
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1 Neue Bürgergesellschaft Repräsentative Demokratie und Bürgerbeteiligung
2 Gliederung Vorbehalte gegenüber stärkerer Bürgerbeteiligung Defizite bei bestehenden Beteiligungsmöglichkeiten Vorschläge zur Änderung des geltenden Rechts Ziele einer besseren Bürgerbeteiligung 8 Eckpunkte einer Kommunikations- und Beteiligungsstrategie Zwei Kardinalfragen der Bürgerbeteiligung 2
3 Vorbehalte gegenüber stärkerer Bürgerbeteiligung Bürgerbeteiligung entwertet die repräsentative Demokratie Bürgerbeteiligung fördert durchsetzungsstarke Partizipationseliten Bürgerbeteiligung aktiviert vor allem die NIMBYs Bürgerbeteiligung verzögert den Ausbau der Infrastruktur 3
4 Defizite bei bestehenden Beteiligungsmöglichkeiten I Undurchschaubare Kaskade von Beteiligungsverfahren Wesentliche Vorentscheidungen in hochstufigen Plänen mit hohem Abstraktionsgrad Wichtige Entscheidungen ( Ob ) vor der ersten Öffentlichkeitsbeteiligung Bürgerunfreundliche Verfahrenspraxis (z.b. öffentliche Bekanntmachung; Unterlagen) Begrenztes Prüfprogramm und enge Verfahrensfristen 4
5 Defizite bei bestehenden Beteiligungsmöglichkeiten II Betroffenenbeteiligung Keine Aushandlungsprozesse möglich Unzureichende Alternativenprüfung (gebundene Erlaubnisse; sich aufdrängende Alternativen) Keinerlei Öffentlichkeitsbeteiligung z.b. im Baugenehmigungsverfahren 5
6 Fazit Aktive Mitgestaltung der Bürgerinnen und Bürger kaum möglich Verfahren dienen der Prüfung der gesetzlichen Vorgaben 6
7 Vorschläge zur Änderung des geltenden Rechts I Bürgerfreundliche Vereinfachung des geltenden Rechts Wünschenswert, aber illusorisch Vorgelagerte Öffentlichkeitsbeteiligung Leitung des Erörterungstermins durch Dritten 7
8 Vorschläge zur Änderung des geltenden Rechts II Volksabstimmungen Am Ende des Verfahrens: Hochkomplexe Abwägungsprozesse eignen sich nicht für Ja/Nein-Entscheidung Zu Beginn des Verfahrens: Zu viele Fragen offen Wer stimmt ab? 8
9 Zwischenbilanz I Diskussion um Veränderung des gesetzlichen Rahmens geht am Kern des Problems vorbei: Keine deutsche Rechtsvorschrift verbietet ambitionierte Bürgerbeteiligung Wesentlich ist die positive innere Einstellung der Entscheidungsträger zur Bürgerbeteiligung Förmliche Verfahren haben wichtige rechtsstaatliche Aufgabe; sie lassen sich nicht zu einem Instrument umfassender bürgerschaftlicher Teilhabe umfunktionieren 9
10 Zwischenbilanz II Punktuelle Verbesserung des geltenden Rechts und daneben: Verfahrensbegleitende Strategie der informellen Bürgerbeteiligung Aufbau und Pflege einer neuen Kommunikations- und Beteiligungskultur (Ulrich Sarcinelli) 10
11 Ziele einer besseren Bürgerbeteiligung Umfassender Konsens meist nicht zu erreichen Aber bessere Bürgerbeteiligung: früher ergebnisoffener kommunikativer kontinuierlicher 11
12 8 Eckpunkte einer Kommunikations- und Beteiligungsstrategie I 1. Kommunikation mit den Bürgern zentralen Stellenwert einräumen 2. Kommunikations- und Beteiligungsstrategie für jeden Fall gesondert festlegen 3. Richtigen Zeitpunkt für Bürgerbeteiligung wählen und diese zeitlich begrenzen 4. in dubio pro participatione 12
13 8 Eckpunkte einer Kommunikations- und Beteiligungsstrategie II 5. Informelle Beteiligungsverfahren mit Bürgern abstimmen 6. Moderne Formen der kooperativen Demokratie und neue Kommunikationsmedien nutzen absolute Transparenz 7. Offen legen, was verhandelbar ist 8. Informelle Bürgerbeteiligung mit förmlichen Verfahren abstimmen 13
14 Zwei Kardinalfragen der Bürgerbeteiligung Wollen wir Bürgerbeteiligung, auch wenn sie (zunächst) zu Verfahrensverzögerungen führt? Wollen wir Bürgerbeteiligung, auch wenn mit ihr ein Kontrollverlust von Politik, Verwaltung und Wirtschaft verbunden ist? 14
15 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 15
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